Südostasien 2011

juni - oktober 2011
Meine erste Backpacking Reise ever führte mich im Jahr 2011 nach Thailand, Kambodscha, Malaysia, Peking, Xixuangbanna und Laos. Läs mer
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  • Dubai Flughafen

    15 juni 2011, Förenade arabemiraten ⋅ 🌙 31 °C

    Bäm! Das war ja leichter als ich dachte! Einfach hinfahren, reinsetzen und losfliegen. Bisschen komisch ist das schon, so hoch über der Erde zu sein, ziemlich surreal. Aber als es losging habe ich innerlich triumphiert. Der Triumph über die Angst und das gute Gefühl es überall hin schaffen zu können.
    Die haben hier Monitore in die Sitze eingebaut, auf denen man sich Filme anschauen, Radio hören, CD´s anhören etc. kann. Das ist schon toll! Und das Beste finde ich, dass diese Monitore auch einen Panorama-Blick bieten, wie weit man schon geflogen ist, wie lange es noch dauert, wo man gerade herdüst. Eben sind wir über Bagdad geflogen. Hatte irgendwie schon ein komisches Gefühl. Man konnte von oben ganz deutlich die tausenden von Lichter erkennen. Ein Wahnsinnsausblick! Sehr schön war auch der Sonnenuntergang in allen Spektralfarben. Oder die Mondfinsternis: Der Pilot hat extra noch ein paar Extrarunden gedreht, damit wir das Spektakel beobachten konnten. Als ich über bzw. neben Istanbul herflog, habe ich nochmal kurz an Antje gedacht. Ob sie wohl über Land nach Istanbul gereist ist?
    Boah! Langsam habe ich so Lust mal eine zu rauchen! Ist ja nicht mehr lange! Noch knapp eine Stunde. Übrigens: mal wieder hervorragendes Essen im Flugzeug! Parmesan Chicken mit geilem knackigen Buttergemüse (Broccoli und Bohnen) und einem käsekuchartigen Cremeverschnitt als Dessert! Sehr gut!

    Dubai Airport

    Hätte ich doch direkt am Anfang fast meinen Bodybag auf der Toilette vergessen…Aber das ist schon faszinierend: die Klos hier sind viel niedriger als in Deutschland, es gibt neben jedem Klo einen Spülschlauch (wahrscheinlich im Sinne eines Bidees) und die Toiletten sehen so aus, als wären sie verstopft, weil sie weitaus mehr Wasser führen als in Deutschland. Das ist seltsam: Man kommt in so eine Toilette und denkt: „Was ist das denn?! Verstopft und bepisst! Wie widerlich!“ In Wirklichkeit ist die „Pisse“ das Wasser des Schlauchs und die Verstopfung der höhere Wasserpegel. Die beheizten Klodeckel sind auch erstmal etwas seltsam wenn man das nicht gewohnt ist, aber es ist sehr schnell sehr angenehm.
    Der Doppel-Whopper schmeckt hier übrigens genau wie in Deutschland. Der Preis ist auch ähnlich. Pünktlich zur Gebetszeit jodelt im Bürgerking der Muezzin aus den Boxen. Abgefahren.
    Habe schon meine ersten Erfahrungen mit meinem unpracticed english sammeln können: Hatte nette Gespräche mit einer etwas wortkargen und leicht zynisch wirkenden Engländerin pakistanischer Abstammung. Rauchen verbindet! Hier kann man nämlich nur seiner Sucht fröhnen, wenn man dazu etwas in einer der teuren Bars dazu bestellt. Irgendwann ging sie und ein Koreaner setzte sich sich an den Tisch neben mich. Da sich die Airportuhr spiegelverkehrt in der Glasscheibe der Bar abbildete, war er verwirrt und wollte durch mich seine Wahrnehmung korrigiert wissen. Dadurch kamen wir ins Gespräch. Der junge Mann war, wie nicht anders zu erwarten, auch nur in der sauteuren Bar abgestiegen, um zu quarzen! Auf den letzten Metern vor seinem Boarding praktizierte er die auch schon von Nagel in seinem Buch „Wo die wilden Maden graben“ beschriebene Methode des „Auf-Vorrat-Rauchens“: „9 hours without cigarettes! This is going to be hard!“
    Arabisch wirkt übrigens in Dubai in keinster Weise so hart wie in Deutschland. Womöglich wird es einfach nicht so aggressiv vorgetragen.
    Flughäfen sind Zonen, in denen man den Eindruck hat, dass die Welt schon ohne staatliche Grenzen existiert.
    Nach einer Nacht mit sehr wenig Schlaf ging es dann morgens weiter mit dem Flugzeug nach Bangkok.
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  • Flughafen Bangkok

    16 juni 2011, Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Kaum steigt man in Bangkok aus dem Flugzeug, bekommt man schon im Flugzeugtunnel einen kleinen Vorgeschmack auf das Klima: sehr schwül. Wenn man dann einfach das Flughafengebäude verlässt, ist es wie als würde jemand einem eine Faust aus ultra-schwülem Wasserdampf ins Gesicht klatschen! Und das bleibt so! Es kühlt in Thailand Nachts nicht ab! Schwer vorstellbar, aber so ist das!
    Jetzt brauche ich erstmal eine Bleibe oder noch besser: erstmal ein Taxi vom Flughafen in die Stadt! Ein junger Mann spricht mich am Ende einer Rolltreppe an, ob ich ein Taxi bräuchte. Ich sage, ich nehme nur eins mit ausgeschaltetem Taxameter. Er sagt, dass das klar geht. Irgendwas stimmt hier nicht, das spüre ich. Als wir am Taxi ankommen beginnt es mir zu dämmern: Der junge Mann ist garnicht der Taxifahrer sondern nur ein Vermittler und dafür will er jetzt Kohle sehen! Daher versucht er den Preis auf 1200 Baht (ungefähr 28 €) für die Fahrt hochzuhandeln. Ich sage, dass ich nur die 600 für die Fahrt bezahle. Er wird ein bisschen sauer. Ich werde ein bisschen sauer und sage, dass ich sonst aussteige. Letztendlich lässt er sich vom Taxifahrer bezahlen. Donation nennt man das hier. Kohle kassieren für irgendeinen Scheiss nenne ich das! Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich damit konfrontiert werde.
    Dann sitze ich allein mit dem Fahrer im Taxi. Er spricht kaum englisch. Eigentlich ist das eine Untertreibung: Er spricht nämlich gar kein englisch! Der Taxifahrer fährt wie eine gesengte Sau. Das ist ein Grund, warum ich mich unwohl fühle. Ein anderer Grund ist mir zuerst nicht bewusst, doch dann fällt es mir schlagartig auf: in Thailand wird links gefahren! Echt komisches Gefühl! Ich denke: „Jetzt müsste uns doch gleich einer reinfahren!“ Aber es läuft. Auf der Ablage des Taxis ist ein Ausweis mit dem Namen und der Zulassungsnummer des Taxifahrers angebracht. Ein Schild daneben rät einem, sich den Namen des Fahrers gut einzuprägen. Die haben hier anscheinend ein großes Vertrauen in ihre Fahrer! Draussen rast die Stadt vorbei. Riesige Wolkenkratzer hinter denen ein großer runder Mond aufgegangen ist. Eine Wahnsinns-Atmosphäre. Ich bin beeindruckt und freudig erregt. Während ich die Umgebung geniesse, versucht mich der Taxifahrer irgendwas zu fragen, das ich erst nicht verstehe. Nach ein paar Anläufen dämmert mir, was er meint: Es geht darum, ob ich Lust hätte, „Bum Bum“ zu machen. Ich stelle mich dumm und tue, als würde ich nicht verstehen, aber ich verstehe sehr gut: Er möchte mich zu einem zwielichtigen Etablissement fahren, damit ich dort thailändische Prostituierte ficke. Und er kriegt „Donation“ dafür. Ich bin empört und verneine. Ich sage ihm, dass ich einfach nur zur Khao San Road will. Dann kommen wir an so etwas wie einem Zollhäuschen an: Die Autobahngebühren betragen insgesamt 50 Baht. Die Jungs wollten mich also übelst abziehen.
    Bangkok am Abend ist eine Stadt mit vollends chaotischem Verkehrsgetümmel: Alle durcheinander und das gleichzeitig! Die Regel scheint zu lauten: „Lass mich vor, ansonsten lasse ich dich in mich reinfahren!“ Aber womöglich gilt hier noch nicht einmal diese Regel. Es gibt auf jeden Fall jede Menge zähfliessenden Verkehr und wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Ein verrücktes „So, ich bin als Erster hier!“ Getümmel. Die Mofas und Tuk Tuks knattern einfach zwischen den Autos her; ohne Rücksicht auf Verluste, so scheint es. Kaum Jemand trägt hier beim Roller, Motorrad oder Mofa fahren einen Helm auf dem Kopf. Die Luft ist voll von stinkenden Abgasen. Nach ungefähr einer halben Stunde kommen wir endlich an der Khao San Road an.
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  • Bangkok Khao San Road

    16 juni 2011, Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    O.k.! Ich muss schlucken. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt! Khao San scheint so etwas wie die Partymeile von Bangkok zu sein. Unglaublich viele Menschen, entweder Händler oder Touris, aus jedem Club dröhnt laute Musik, manchmal handgemacht, aber meistens schlechte Techno-Cover von 80er und 90er Hits. Eine Fülle von jungen, partywilligen Menschen aus aller Welt! Khao San: der Ballerman Bangkoks! Und ich komme mir vollkommen deplatziert vor. Hineingeworfen in eine bunte chaotische Welt der totalen Reizüberflutung: Ein Duftgemisch aus gegrilltem Essen, Abgasen, faulen Eiern und Klostein liegt in der Luft. Alle 2 Meter wird man angesprochen, ob man nicht in diesen oder jenen Club oder Hotel kommen möchte. Ich verneine. Aber so schnell geben sich die Wenigsten geschlagen: „Where are you going?“ lautet dann prompt die nächste Frage. Wenn ich sage „Just looking around“ oder „I don´t know“ ernte ich verständnislose, ungläubige Blicke. Man muss hier wohl immer wissen, wohin man geht. Dann geht’s weiter im Text: Es werden Ziele vorgeschlagen, wohin man mit dem Tuk-Tuk/Taxi gebracht werden kann. Vorschlag ist eigentlich zu nett gesagt: ich werde zugeschwallt! Ich werde verfolgt und darf mich auf keinen Fall umdrehen! Am Besten noch nicht einmal einen Satz erwidern, sonst nimmt das Bedrängen kein Ende mehr, weil die Chance auf ein lukratives Geschäft winkt.
    Ich bin übermüdet, überfordert, fertig!
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