Life is easy when your livingroom rolls … Lue lisää Bamberg, Deutschland
  • Päivä 64–67

    Zagora - Das Tor zur Wüste

    19. huhtikuuta, Marokko ⋅ ⛅ 33 °C

    „Von der Wüste bis zum Gletscher“ so lautet der Untertitel unseres Blogs. Nach über zwei Monaten haben wir dieses erste Etappenziel erreicht.
    Wir wussten, dass die Fahrt dorthin Zeit in Anspruch nehmen würde und wie immer waren wir dann doch überrascht, wie weit es zum südöstlichen Teil Marokkos bis fast an die algerische Grenze ist.
    Der Ort Zagora gilt als Tor zur Wüste und war früher ein wichtiger Knotenpunkt für die Karawanen, die Salz, Gold, Elfenbein und Gewürze von Nordafrika zum subsaharischen Afrika und umgekehrt brachten. Heute zeugt nur noch das im Original erhaltene und immer wieder restaurierte Schild davon.
    Das Klima in der Stadt ist wüstenartig, denn pro Jahr fallen nur ca. 60mm Regen! Die Suche nach dem Stellplatz war daher vor allem von zwei Faktoren geprägt: Schatten und wenn möglich ein Pool zum Abkühlen. In der Palmerie von Zagora haben wir einen wunderschönen Platz gefunden, der beides bot.
    Die Palmerie ist ein ausgedehntes Palmenhain-Gebiet in dem überwiegend Dattelpalmen wachsen. Die Datteln sind für ihre Qualität bekannt, was auch meine unabhängigen Tests ergeben haben 😉 und sind ein wichtiger Pfeiler der örtlichen Wirtschaft.
    Außerdem bietet ihr Schatten Schutz vor der sengenden Hitze, sie verbessern die Bodenqualität und stabilisieren das Mikroklima, was wiederum den Anbau anderer Pflanzen ermöglicht.
    In der Palmerie konnten wir eine lebhafte Vorstellung erhalten, wie die traditionelle Lebensweise in den marokkanischen Oasen war. Jeder Garten in der Palmerie ist von einer Stampflehmmauer umgeben und an ein zentrales Bewässerungssystem angeschlossen. Der Duft der Erde, die herunterfallenden Datteln und die besondere Eigenschaft der Stampflehmmauern, Schallwellen zu absorbieren schaffen ein einzigartiges, vor allem ruhiges „Raumklima“. Letztendlich ist es ein eigener verwinkelter Stadtteil, der uns sympathischer war als das neue Zagora.
    Im „neuen“ Zagora treffen sich Einheimische und Touristen gleichermaßen und decken sich mit Lebensmitteln, Sprit und Bargeld ein, bevor sie sich in Richtung Sahara aufmachen. Auch wir haben dies getan und waren freudig überrascht, als wir feststellten, dass wir für unseren Einkauf den sonntäglichen Wochenmarkt nutzen konnten. Ein ursprünglicher Markt, ohne Gedöns für Touristen. Wir sind hier eher wie bunte Hunde aufgefallen. Die Einfachheit, der Trubel aber auch einige Waren, die zum Verkauf angeboten wurden, ließen uns staunen und stressten uns zugleich.
    Hier sei besonders das Bild mit den Schaf- und Ziegenköpfen und die jeweils dazugehörigen Füße erwähnt!
    Nachdem sich Greta noch ausführlich von den benachbarten Maine-Coon-Katzen Zeus und Kalle verabschiedet hatte (übrigens Wohnmobilkatzen, die an der Leine geführt werden), begaben auch wir uns auf die Straße Richtung Sahara und M’Hamid, dem Dorf wo die Straße endet und die Stein- und Sandwüste „tatsächlich“ beginnt.
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  • Päivä 63–64

    Anti-Atlas & Taroudannt

    18. huhtikuuta, Marokko ⋅ 🌬 29 °C

    Nach vier Tagen in Tafraout sind wir nun weiter Richtung Zagora und M‘Hamid aufgebrochen, um dort die Wüste zu erleben.
    Erst aber mussten wir wieder nach Norden und erneut durch die sagenhaft schönen Schluchten des Anti-Atlas-Gebirges.

    (Anmerkung der Redaktion: es gibt drei wesentliche Gebirgszüge: im Norden der „Mittlere Atlas“, auf Höhe Marakesch den „Hohen Atlas“ und weiter südlich den „Anti-Atlas“)

    Die Reisegeschwindigkeit ins und aus dem Gebirge heraus ist sehr langsam. Das liegt einerseits an den verschlungenen Pfaden, aber auch an den zahlreichen Foto-Stopps, die wir einlegten. Die Gebirgszüge schichten sich hintereinander und werden immer blasser, im Vordergrund dann die klaren, immer stillen Dörfer mit ihrer Moschee im Zentrum. Eine Kasbah (Burg) wie aus einem Film mitten im Nirgendwo. Und dann plötzlich links - 3 Dromedare mit 2 mal Nachwuchs! Zack und Vollbremsung von Mrs. Barbara (die Leser unserer Reihe werden sich an das entsprechende Kapitel erinnern)! Mit Handy und Kamera auf die Straße und die süßen Trampeltiere abgelichtet. Sogar der Hirte winkte uns und deutete irgendwie an, dass wenn wir noch ein Stück weiterfahren würden, wir die Tiere oben am Hügel noch besser in Augenschein nehmen könnten. Äh, nee! Denkste! Er hörte nämlich beim nächsten Stop 250m weiter nicht mit dem Winken auf und brüllte plötzlich immer lauter. Und jetzt konnte ich ihn auch endlich verstehen:

    انزل بعربتك، أنت تخيف حيواناتي!
    („Haut mit Eurer Karre ab, ihr verschreckt meine Tiere!)

    Haben wir dann natürlich sofort auch gemacht, um keine 5km weiter dann eine große Dromedar-Herde mit Hirten völlig entspannt an einer Wasserstelle zu treffen. Und diesmal grüßte der Hirte wirklich freundlich zu uns herüber, bevor er neben seiner Herde sein Gebet Richtung Mekka verrichtete. Wir drei konnten in aller Ruhe die Tiere anschauen, beobachten und fotografieren.

    Nach 3h waren wir gerade mal bis Taroudannt gekommen und wollten eigentlich schon viel weiter sein.
    Schnell mal im Reiseführer geblättert und der erzählte uns, dass die Stadt früher die Hauptstadt des Saardier-Reiches war und die komplett erhaltene Stadtmauer ein beeindruckendes Bauwerk sei. Dann stand da noch was von „Juwel Marokkos“ und „kleines Marakesch“ und sofort wurde via „Park4Night“ ein Stellplatz gesucht und gefunden - Tatatataaaa - direkt an der Stadtmauer, bewacht, zentral, Bingo!
    Dort angekommen fanden wir uns allein auf einem riesigen recht trostlosen Stellplatz wieder. Zum ersten Mal verriegelten wir Gonzo komplett mit allen Kniffs und Schlössern und wagten uns in die Stadt.
    Wir schlenderten durch den abendlichen Berber-Souk, der tatsächlich lebhafter war als zuvor in Rabat. Stoffhändler reihten sich an Stoffhändler, Schmuck an Schmuck (vor allem Silber), Lederschuhe, prächtige Kleider und zuguterletzt auch wie überall Handy-Stand an Handy-Stand. Drei Händler hintereinander hatten dann noch prall gefüllte Arsenale an TV-Fernbedienungen. Es geht rechts links durch die Gassen und man hat immer das Gefühl sich verlaufen zu haben, um dann aber wieder irgendwas zu entdecken, an dem man schon vorbeigekommen war. Dennoch blieb die Faszination, wie im Reiseführer beschrieben, eher aus. Es war trotz des Treibens irgendwie so nüchtern, so unorientalisch! Egal, denn eigentlich stand noch Abendessen auf dem Plan. Der Reiseführer empfahl das Hotel „Riad Maryam“. Doch dort war um 18:30h noch nix zu wollen, da es erst um 20 Uhr öffnete. Der nette Herr empfahl uns daraufhin das Restaurant „Rouhdani“, das sich am zentralen Platz von Taroudannt befand. Kaum waren wir dort angekommen, wurden wir bereits begrüßt - tja, man hatte telefoniert und wohl zwei Deutsche mit blondem Kind angekündigt. So läuft das hier.

    Für einen erneuten Bummel nach dem Essen war dann irgendwie die Luft raus, vor allem, weil uns ein berberischer Händler gar nicht unfreundlich aber souverän im besten Englisch in seine Werkstatt einladen wollte. „Just look, come and look, it’s good for eyes. It would be a pleasure for me if your shoes will touch my house …“ usw. Puuuuh - anstrengend - und wenn der Mann nicht zieht, wird die „Madame“ nochmal gleichermaßen vollgetextet - wie gesagt alles andere als unfreundlich, aber dennoch für uns zu aufdringlich.

    Auf dem Weg zurück wollten wir die Stadt, die sich leider nicht so richtig als Juwel zeigen wollte, dann doch nochmal versöhnlicher kennenlernen und buchten spontan eine Kutschfahrt. Und wer steht plötzlich da und organisiert uns eine Kutsche, übersetzt für uns mit dem Kutscher, wo wir dann aussteigen wollen und verhandelt den Preis - genau, der Berber von 10min vorher und 500m weiter. Irre! „Inschallah“ dachten wir dann und stiegen ein. Und tatsächlich wurden wir eine ganze Stunde durch die Stadt gefahren, einmal Außenrum, zweimal mittendurch und zum Schluß waren wir da, wo wir hinwollten. Greta hatte ihren Spaß von der Kutsche allen (!) Menschen zu winken und freute sich wie ein Schnitzel, wenn jemand (und das waren viele) freundlich zurückwinkte. Von einem jungen Marokkaner gab’s sogar einen Handkuss zugehaucht und da wurde Greta fast ein wenig rot im Gesicht …
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  • Päivä 61–63

    Tafraout und das Tal der Ammeln

    16. huhtikuuta, Marokko ⋅ ☀️ 29 °C

    Es dauert, es zieht sich, der Weg durch die Steinwüste aus Granit. Staubig, karg, bizarr und fast lebensfeindlich ist diese Gegend. Doch plötzlich schiebt sich wieder grünes Leben zwischen die Steine und schließlich liegt Tafraout, eine Kleinstadt im Gebirge des Mittleren Atlas vor uns. Es herrscht reges Treiben in dem Städtchen und wie wir schnell bemerken kennt man sich und es scheint, dass jeder mit jedem verbandelt ist.
    Kaum angekommen, steht neben unserem Camper ein freundlicher Mann und lädt uns in sein Teppichgeschäft ein. Wir sollen uns ganz unverbindlich die Kunst des Webens und nebenbei auch noch seine besten Teppiche anschauen und natürlich auch kaufen 😉. Ach ja … und sollten wir gut essen wollen, empfiehlt er uns das „La Kasbah“. Er fragt nach unserem Reiseführer, blättert darin und zeigt uns ein Bild, wo er selbst vor seinem Laden steht. Der Stolz darüber ist ihm mit einem breiten Grinsen förmlich ins Gesicht „genagelt“. Wir erklären, dass wir eventuell nach dem Essen bei ihm vorbei schauen worauf er antwortet „inschallah“!
    Das heißt bei uns in Marokko „So Gott will“ erklärt er. Bei euch in Deutschland bedeutet das „ So deine Frau will“. Er grinst mich an und verabschiedet sich mit diesem Witz auf den Lippen.
    Wir gehen am Abend ins La Kasbah zum Essen und sehen unseren Teppichhändler schon von weitem winken. Die Tajine mit mit Rind, getrockneten Pflaumen, Zwiebeln, gerösteten Mandeln und Sesam, für die ich mich entschieden hatte, war für mich tatsächlich die Beste bisher. Den Sprung rüber in seinen Laden, vor dem er sitzt und uns freundlich beobachtet, schaffen wir vor Müdigkeit nicht mehr und fühlen uns auf dem Nachhauseweg tatsächlich etwas schlecht.
    Am nächsten Tag wechseln wir den Stellplatz und fahren ins Tal der Ammeln, nur einige Kilometer hinter Tafraout. Der Nachbar erzählt uns, dass man im Restaurant auf dem Platz sehr gut essen könne. Wir schauen uns die Karte an und sehen schnell, dass es die identische Karte des La Kasbah ist 😀. Als dann der Chef vom Stellplatz am Abend noch vorbeikommt und fragt, ob wir vor unserem Camper gerne einen großen Teppich wollen, ist alles klar. Er ist der kleine Bruder unseres Teppichhändlers und hatte am Tag zuvor im La Kasbah mal geschwind noch fehlende Zutaten für unsere Tajine mit dem Mofa vom Souk geholt, um anschließend eine deutschen Reisegruppe, die neben uns am Tisch saß, ebenfalls in „seinen“ Teppichladen gegenüber einzuladen. Auch der Witz mit „inschallah“ war identisch. Kam bei der Reisegruppe aber irgendwie besser an als bei mir 🤔😅.
    Letztendlich stellte sich bei uns schon nach zwei Tagen das Gefühl ein, das Tafraout eher einem fränkischen Dorf gleicht, als einer Kleinstadt. Man kennt sich … und uns auch! Als Europäer fällt man hier auf und mit einem Kind mit langen, blonden Haaren noch viel mehr.
    Marcus und ich haben die Tage zum Radeln im Ammelntal genutzt und die Gegend und die Natur nochmals intensiver wahrgenommen, während Greta den Pool in vollen Zügen genoß.
    Bei Temperaturen um die 35 Grad zu radeln ist schon eine Nummer und treibt einem den Schweiß aus jeder Zelle des Körpers. Es fühlt sich aber auch gut an, wenn jede Zelle voll gut drauf ist 😉💪.
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  • Päivä 60–61

    Greta und die Regenbogensteine

    15. huhtikuuta, Marokko ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich war gestern auf einem 🏔️. Das war total schön 🤩 und die 🪨 waren blau rot und pink das war ein ganz tolles Bild. Der Himmel 🌌 war blau und die Sonne ☀️ schien. Ich konnte mich nicht satt sehen. Die Berg 🏔️ war in einer großen Steinwüste durch die wir gegangen sind. Das war eine sehr schöne Gegend mit den schönen Bergen. In der Wüste 🌵 gibt es einen Friedhof 🪦 der auch sehr schön 🤩 war. Jetzt sind wir auf einem Campingplatz ⛺️ und es gibt dort 👉 einen schönen Pool 🏊. Ein Berg sieht wie ein Löwe 🦁 aus. Das ist lustig 😝.Lue lisää

  • Päivä 53–59

    Mirleft - never left!

    8. huhtikuuta, Marokko ⋅ 🌬 20 °C

    Vor Beginn unserer Reise fragte man uns öfters, wo wir denn überall Halt machen werden, wie schnell wir reisen werden und wie das so wird.
    Ich sagte dann öfters so einen Satz wie „Vielleicht lassen wir manche Attraktionen auch mal links liegen und bleiben dann dafür an einem verlassenen langweiligen aber uns total begeisternden Fischerdorf auch mal eine Woche.“
    Und genau diesen Ort scheinen wir hier in Mirleft gefunden zu haben. Drauf gestoßen sind wir mal wieder über die App „Park4Night“ und den tollen Kommentaren zu einem Camper-Hostel namens „Le Nomade“. Viele wollten nur für eine Nacht oder zwei Tage bleiben und waren dann wie wir eine ganze Woche hier. Sowohl in unserer Herberge, die aus zwei Häusern mit Gästezimmern und dem Innenhof mit Outdoor-Gemeinschaftsküche, Chilling-Area und den Stellplätzen für die Camper bestand, wie auch am kleinen Strand mit seinen sieben illegal errichteten Beach-Houses, war eine besondere Stimmung. Unaufgeregt, entschleunigt, marokkanisch…
    Unser Gastgeber sah aus wie die marokkanische Version von Bob Marley und war ohne typisch jamaikanische Kopfbedeckung nie zu erblicken. Bei unserem ersten Strandbesuch (es war gerade noch Ramadan) hatte nur das Aftas-Beach-House geöffnet und so genossen wir auf der kleinen Terrasse direkt am Meer frischen Minztee und frisch gepressten Orangensaft, als plötzlich der marokkanische Besitzer Greta in gutem Deutsch fragte, ob sie die kleinen Katzenbabys anschauen möchte.
    Tja, Hassan, wie er sich später vorstellte, hat in Heidelberg als Koch gelernt und gearbeitet. Er hat zwei Töchter in Heidelberg und in Hamburg und ist 2002 erst wieder nach Marokko zurückgekehrt.
    Ein Marokkaner, der Koch gelernt hat, ein am Atlantik gelegenes Hotel hat, auf dessen Terasse wunderschöne Sonnenuntergänge zu sehen sind - da mussten wir einfach zum Tajine-essen hin. Der Abend bei Hassan war ein bißchen wie Fastenbrechen für uns 😋.
    Die Veränderungen durch das Ende des Ramadan waren schon bemerkenswert. Es ist vergleichbar mit unseren Weihnachtsfeiertagen. Man ist bei der Familie, man besucht sich gegenseitig und das Leben auf der Straße war nochmal etwas ruhiger als noch während des Fastenmonats.
    In den vergangenen Tagen kam
    das Leben nach und nach zurück und unser verlassen wirkender Hippie-Strand wurde zunehmend von marokkanischen Familien bevölkert. Die Familien waren wieder unterwegs, viele Jungs spielten Fußball am Strand und die Cafés öffneten nach und nach - auch in der „Stadt“.
    Für uns war die Zeit hier sehr erholsam und nochmals entschleunigend. Greta lernte hier ihre kleine Schwester Nael aus Berlin kennen. Die beiden waren ständig mit irgendwas beschäftigt und so wurden zB „am Waschtag“ die Stofftiere liebevoll und unter maximalen Einsatz von Pfirsichduschgel, eingeschäumt, ausgewaschen und dann an der Leine aufgehängt. Für Schule war auch Zeit (Gretas Ferien waren ja vorbei 😉) und so nutzte sie für die Matheaufgaben gleich die Hostel-Katze als Maß-Objekt.
    Wir überlegten öfters, ob wir nun am nächsten Tag Richtung Anti-Atlas und Wüste weiterfahren sollen und blieben dann doch noch einen Tag länger.
    Die Tage in Mirleft folgten einer anderen Zeitrechnung und vergingen einfach. Was uns genau hier hielt, kann ich nicht so genau beantworten. Vielleicht war es das Fehlen von Sehenswürdigkeiten, die einen anderswo immer rastlos werden lassen. Klar ist, dass es nicht nur uns hier so ging, sondern auch anderen Deutschen, die sich hier niedergelassen haben und man glaubt es kaum … aktuell eine Montessori-Schule aufbauen.
    Das etwas an dem Slogan „Mirleft - never left“ dran ist, können wir tatsächlich nachvollziehen. Für uns war es der erste Ort in Marokko, an dem wir uns angekommen fühlten. Ich musste öfters an „Hotel California“ denken und hatte dann die etwas abgeänderte Textzeile im Kopf:
    „You can check out anytime you like, but you won’t never leave.“
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  • Päivä 53

    2 Tage im Paradiestal

    8. huhtikuuta, Marokko ⋅ 🌙 19 °C

    Auch wenn die Temperaturen in der fränkischen Schweiz am vergangenen Wochenende laut Wetterbericht sommerlich waren, haben wir den Kontinent nicht gewechselt, sondern sind von Agadir aus ins „Paradise Valley“ gefahren. Eine atemberaubende Oase in den Atlasbergen. Das Tal liegt mitten in der Region Imouzzer und ist bekannt für seine große Artenvielfalt, üppigen Landschaften, Wasserfälle und Kaskaden. So trafen wir zwischen den aufgefalteten Felsformationen auf den Hochebenen in rund 1000 Höhenmetern auf Palmen- , Bananen- , Oliven- und Feigenbäume, haben Fische gesehen, die entgegen der Fließrichtung den Fluss hinauf gesprungen sind, Berberhörnchen und jede Menge Vögel, deren Schönheit wir vor allem an ihrem Gesang festmachen konnten, gehört. Dieses Tal ist bei einheimischen und Touristen gleichermaßen bekannt und beliebt, weshalb wir mit einem größeren touristischen Aufkommen gerechnet haben. Der Eingang ins Tal war in der Tat stärker frequentiert, doch überlaufen … davon ist das Tal nach europäischen Maßstäben weit entfernt.
    Wir verbrachten den Nachmittag gemeinsam mit anderen Touristen und den lustigen Fischen am und im Fluss. Auf dem Rückweg haben wir an einem sehr chilligen Ort noch Tee und frisch gepressten Orangensaft getrunken, bevor wir dann den Rückweg angetreten sind. Greta durfte ein Eselstaxi nehmen und war nach anfänglicher Skepsis schlussendlich ein Herz und eine Seele mit „Monte Moritz“ wie sie den Esel getauft hat.
    Bei einem Lagerfeuer unter einem Arganienbaum haben wir den Tag ausklingen lassen.
    Am nächsten Tag haben wir uns die Besichtigung einer Höhle und eines Wasserfalls vorgenommen.
    Beides in der Nähe von Imouzzer. So stand es zumindest im Reiseführer. Von der Entfernung her mag das auch stimmen, doch waren die Straßenverhältnisse einmal mehr die Herausforderung. Auf absolut verlassenen, kurvenreichen und unbefestigten Straßen und Pisten habe ich Gonzo und meine Mitreisenden über unzählige Spitzkehren in die Höhe „gekurbelt“, um sie anschließend wieder über steil abfallende Straßen ins Tal hinunterzufahren. Geschwindigkeitsübertretung war hier definitiv nicht mein Thema 😉.
    Endlich - nach 1,5 Stunden sind wir an der Höhle Win-Timdouine angekommen. Obwohl es eines der längsten unterirdischen Wasserhöhlensysteme mit 19 Kilometern Länge in Afrika ist, waren wir die einzigen Besucher. Klar, bei dieser Anreise. Doch es war fantastisch schon auf dem Weg zur Höhle das Gebirge und die Landschaft vor uns liegen zu sehen. In die Höhle selbst kann man nur 70 Meter, danach ist sie nur mit Genehmigung und Spezialausrüstung zu besichtigen. Naiv wie wir waren, dachten wir, dass wir uns evtl. spontan einer Gruppe, die vor Ort ist, anschließen können. Das war wohl nix! Doch das Becken vor der Höhle, in dem aus der Höhle fließendes Wasser aufgefangen wird und in dem lediglich ein Frosch saß, lud zum Baden und Abkühlen ein. Was für ein außergewöhnlicher Ort in der Höhe zu baden.
    Dann ging’s zurück nach Imouzzer und an den Wasserfall, der leider seit 2 Jahren kein Wasser mehr führt. Nicht einmal im Winter. Dieser Ort führte uns die Trockenheit im gesamten Tal deutlich vor Augen. Der Klimawandel und seine Folgen für die Bevölkerung wurden sicht- und greifbar. Es gab zahlreiche Unterkünfte, ein Hotel, Verkaufsstände und Restaurants … alles geschlossen und verlassen. Nur wir und später noch eine kleine englische Reisegruppe waren hier und wurden durch den „Geisterort“ geführt und zum Kauf von Mitbringseln mehr als gedrängt. Natürlich war hier alles günstiger als in Agadir, wie uns die geschäftstüchtigen Verkäufer und zwei Führer, die wir gar nicht bestellt oder gebucht hatten, versicherten. Daher haben wir natürlich für Gretas Berberdolch, der mit Steinen aus der Region verziert ist einen absoluten Schnäppchenpreis bekommen und am Ende auch noch von unseren Führern angehalten wurden, für die Rundtour und den Parkplatz einen für marokkanische Verhältnisse gesalzene Preis zu zahlen.
    Doch Marcus ist zwischenzeitlich schon so verhandlungssicher, dass er den Preis um die Hälfte gedrückt hat ! Tschakka 💪
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  • Päivä 49–51

    Taghazout

    4. huhtikuuta, Marokko ⋅ ☀️ 26 °C

    Von Essaouira nach Taghazout - das erste Mal machten wir auf der Fahrt Bekanntschaft mit den Ausläufern des Atlas-Gebirge. Die Straßen werden schmaler, und es geht auf und ab und gelegentlich durch kleine Dörfer, die wie die Western-Städte scheinbar einfach entlang der Hauptstraße gebaut sind.
    Irgendwann bog die Straße wieder direkt ans Meer ab und die letzten 20km konnten wir erahnen, warum es alle Surfer 🏄🏻‍♀️ hierher zieht.
    Lange Sandstrände und die Wellen sind einfach ganz anders. Sie kommen lange und eher langsam Richtung Strand. Meistens brechen sie 100m davor und bauen sich danach nochmal auf. Und das ist dann meist der Punkt, an dem die Surfer aufsteigen.
    Der ganze Ort hat marokkanisches Beach-Boys-Flair. Wie gesagt marokkanisch, denn zwischen den unzähligen Surfern, die im herunterhängenden Neopren durch die Stadt schlürfen, tummeln sich die Marokkaner in traditioneller Tracht. Ein angenehmes und freundliches Nebeneinander. Die Kleiderordnung ist hier definitiv als liberal zu bezeichnen.
    Natürlich haben wir uns auch ein (Mini-) Board ausgeliehen und Greta übte sich im Wellenreiten. Die Wellen waren toll und der Wind super angenehm - so ließen sich die 37 Grad gut aushalten.
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  • Päivä 49

    Mrs. Barbara you are driving to fast!

    4. huhtikuuta, Marokko ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir waren heute auf dem Weg von Essauouira nach Taghazout. Autobahnen gibt es hier im Süden an der Küste nicht mehr. Dafür aber Land- und Küstenstraßen, die die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit in Richtung 80 km/h sinken lassen. Kurven, Eselsgespanne, Mini-Laster, die in einer akrobatischen Höchstleistung 5 Meter über die Kante beladen sind, drosseln die Geschwindigkeit nochmals, so dass wir für die knapp 150 Kilometer 3 1/4 Stunden laut Google Maps eingeplant haben. Und dann, kurz vor dem Ziel, eine wunderschöne frisch geteerte Straße ohne Schlaglöcher. Die Freude darüber hat sich unmittelbar auf meinen rechten Fuß und somit auf das Gaspedal übertragen.
    Und zack, standen da drei Polizisten vor mir mit Kelle in der Hand und haben mich freundlich aber bestimmt rausgewunken. In jedem Reiseführer, Blog eigentlich auf ALLEN Informationskanälen wird mit Nachdruck darauf hingewiesen sich an die Geschwindigkeitsangaben zu halten. 🤷🏼‍♀️ was soll ich sagen? Die Berichte, wie diese Kontrollen ablaufen sind sehr unterschiedlich, so dass ich durchaus angespannt war, als die Polizistin die Worte sagte: „Mrs. Barbara you are driving to fast“ und mich um die Papiere und Führerschein bat.
    Weshalb mich hier alle mit meinem zweiten Namen ansprechen habe ich noch nicht herausgefunden.
    71 km/h bei angegebenen 60 km/h. Keine Ahnung was mich/uns das jetzt kostet. Beim nächsten Kollegen wurden die Formalien erledigt und er hat mich um 150 Dirham (13,74 Euro) 🥳 in bar gebeten.
    Der junge Kollege, der mir das Geld abnahm, hat sich mehrmals dafür entschuldigt und mir erklärt, dass die Radarpistole die Geschwindigkeitsübertretung eindeutig gemessen hat. Dann hat er mich freundlich gebeten, mich an die Vorgaben zu halten und … :“Be careful there is another control on the way“ und dann noch „Nice Holiday!“. Mit seiner rechten Hand aufs Herz und einer angedeuteten Verneigung verabschiedete er sich von mir. So freundlich!
    Also, alles gut gegangen 🙏 und wir sind hier auf einem super schönen Stellplatz mit Meerblick ohne weitere Kontrolle angekommen.
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  • Päivä 44–49

    Essaouira

    30. maaliskuuta, Marokko ⋅ 🌬 19 °C

    Essaouira - „The windy city“ - der Sehnsuchtsort der Woodstock-Generation am (immer noch tosenden) Atlantik war unsere nächste Station. Jimi Hendrix, die Rolling Stones, CSN (Crosby, Stills & Nash) waren hier und viele Andere. Ob es am bunten internationalen Publikum in der Medina liegt, ob es einfach nur Einbildung ist, weil man es im Reiseführer gelesen hat oder ob wirklich noch was da ist vom Hauch der späten 60er Jahre - ich weiß es nicht, aber ich hab für mich was aufsaugen können.
    Irgendwie hat uns Essaouria sofort geflasht. Unser Taxi (Gonzo musste ca. 20km vor der Stadt warten) hat uns direkt zwischen dem Bab Sbaa (Südtor der Medina) und dem Fischereihafen abgesetzt und wir waren mitten drin. Anders als in Rabat war der Souk hier irgendwie offener, künstlerischer, feiner und dennoch authentisch, grob, rustikal und wie auch der Fischereihafen (später mehr) für europäische Augen und Nasen zeitweise eine kleine Herausforderung.
    Man läuft durch die Gassen und lächelt, die Händler lächeln zurück und bitten einen sehr unaufdringlich einfach mal zu schauen oder erzählen einem, was sie alles Tolles haben. Präsentieren dann zB die für Essaouira typischen Intarsien-Arbeiten oder selbstgemachten Schmuck. Jeder kennt dann irgendwas von Deutschland, meistens wird man gefragt, ob man aus Hamburg kommt. Wenn man dann nichts kaufen mag genügt ein freundliches „La la schokran“ (Nein, nein, vielen Dank) und man wird mit einem Lächeln auch wieder verabschiedet.
    Da ich anläßlich meines anstehenden Geburtstagstags meiner Reisegruppe wieder etwas zivilisierter unter die Augen treten wollte, hab ich mich wild-spontan einem mir freundlich-anmutenden Friseur anvertraut und auf seinem - mir aus meiner frühesten Kindheit noch bekannten recht altmodischen - Friseur-Stuhl Platz genommen. Normalerweise dauert ein Schnitt bei mir inkl. zweimal Waschen 25 Minuten. Der nette Herr hatte mich ohne Waschen die doppelte Zeit auf dem Stuhl. Es war ein sehr angenehmes und tolles Erlebnis. Er verfolgte jedes Haar an seinen Ursprung, rasierte, schnitt und flambierte. Ich muss ins Detail gehen: die Kante im Nacken (war bereits rasiert) wurde mit einer Rasierklinge nachträglich glatt gezogen. Dazu hielt der die Rasierklinge mit einer Pinzette an die Öffnung einer Art Parfumflasche mit Balg. Dann sprühte er etwas Brennbares auf die Klinge, entzündte sie mit einem Feuerzeug und presste dann die Klinge flach an die Haut - man hörte leise ein Brechen von Haaren, kurz Wärme und ich hatte danach das Gefühl, mein Nackensaum ist besser gepflegt als die Rasenkante in einem englischen Ziergarten. Wunderbar!
    In einem kleinen Cafe im marokkanischen Stil („The Sisterhood“) aßen wir dann eine Kleinigkeit und tranken den typischen Minz-Tee. Die Cafes sind klein, liebevoll und bunt eingerichtet und man hat immer das Gefühl in der Kulisse von „Casablanca“ oder „Mord im Orientexpress“ zu sitzen.
    Im Zentrum des Souk fanden wir uns dann im alten Getreidemarkt wieder. Hier gab es direkt neben der großen Moschee den Alltagsbedarf an Lebensmitteln. Greta war total fasziniert vom Hühnermarkt. Die Produktionskette war keine 10 Meter lang. Ein Händler hatte die Hühner und am Stand daneben gabs das gerupfte und zerlegte Endprodukt. Der Nächste verkaufte die Eier. Besonders die Feder-Ausrupf-Maschine war der Hammer. Es sah aus wie diese alten Schuhputzmaschinen aus den Hotels - nur auf Küchenarbeitshöhe. Totes Huhn wird mit zwei Händen hingehalten - irgendwas dreht sich - Huhn nackt. Was sie auf dem Hühner-Markt nicht so gerne haben sind Tauben. Wir wurden Zeugen als jemand einfach eine Taube packte und sie dem Hühner-Metzger vor die Nase hielt - kurzer Stich in den Nacken und die Taube landete in der großen Tonne unter der Arbeitsbank. Ich empfand dabei keinen Ekel, sondern lediglich die reale Wahrheit. So ist es eben, wenn man Huhn essen will oder mit Hühner Geld verdienen muss. Und genauso kurz wie die Produktionskette ist wohl auch die Zeit bis zum Verzehr. Alles gut also. Natürlich sind die Standards deutlich anders als bei uns - aber es läuft überall und alles irgendwie.
    Natürlich wurde auch eingekauft, ich nutzte die Gelegenheit zum Fotografieren. Das ist gar nicht so leicht, denn einerseits hat man tausend Eindrücke und Momente, die sich lohnen würden festgehalten zu werden - und gleichzeitig ist da der Respekt vor diesen Menschen, die einfach hier leben und bei denen wir zu Gast sein dürfen. uns als Gäste haben. Da heisst es sich freundlich in die Augen schauen.
    Am übernächsten Tag waren wir wieder hier, da ich meinen Geburtstag unbedingt in dieser Stadt verbringen wollte. Diesmal führte uns der Weg aber in den Fischereihafen. Auch hier ein buntes, für uns eher chaotisches Treiben - für die Marokkaner eben die Realität. Stand an Stand wurden Fische jeglicher Größe präsentiert und … Rochen, Krebse, Hummer, Scampis und … Muränen und … Seeigel und … noch lebende große Meeresschnecken und Dinge, deren Namen wir nicht kannten und sicherlich auch nicht essen. Greta durfte die Muräne anfassen, was sie total begeisterte. Vom Ausnehmen der Fische an Ort und Stelle und den überall rumliegenden Eingeweiden war sie weniger begeistert.
    Wir nutzten aber die Gelegenheit und suchten uns am Muränen-Stand eine Dorado, Sardinen und Scampis aus. Man wurde gefragt, ob man es mit nach Hause nehmen will oder ob es gleich gegrillt werden soll. Wir entschieden uns für Letzteres und so ging der Einkauf einen Stand weiter, dort wurde unsere Beute zum Verzehr gerecht ausgenommen und wir bekamen die Tüten zurück. Dann mussten wir 100m weiter zum Grillstand und gaben die Tüten wieder ab. Man suchte sich einen Tisch und bekam dann einen kleinen Salat und Brot und irgendwann dann seinen frisch-gegrillten Fisch. Wie bestellt kam dann auch noch eine Musiker-Gruppe für ein Geburtstagsständchen. Wie die Männer am Grill bei all den Tüten noch wussten, wem welcher Fisch gehört, bleibt ihr Geheimnis. Aber - siehe oben - es läuft und funktioniert irgendwie! Den Preis fürs Grillen zahlt man letztlich beim Kauf am ersten Stand gleich mit. Und so steht man nach dem Essen einfach auf und geht und macht Platz für die zahlreichen anderen Fisch-Einkauf-Touristen. By the way soll noch erwähnt sein, dass am Tisch hinter uns eine lange Reihe Franzosen saß, die scheinbar all das aßen, was wir nicht kannten. Ich erkannte nur die aufgesägten schwarzen Seeigel, deren Inhalt wie rohes Ei hin und her schwabbelte. Mahlzeit!
    Den Nachmittag verbrachten wir dann direkt an der Medina-Mauer am Meer. Ein toller Platz um das Spiel der Möwen, eine Riesenkrabbe oder die nahende Flut zu beobachten. Nach einem leckeren gabs Cocktail ging es dann mit dem Taxi zurück zu unserem Campingplatz.
    Dieser ist eine „Oase“ der Ruhe mitten im Nichts. Die Straße dorthin lässt nur eine Maximalgeschwindigkeit von 20km/h zu, danach wird man jedoch von einem super freundlichen französischem Ehepaar begrüßt, die hier wirklich einen tollen Platz geschaffen haben. Traumhaft auch vor allem für Kinder. Es gibt einen supertollen, wenn auch frischen Pool und einen selbstgebauten Klettergarten mit sehr viel Liebe zum Detail. Ideal zum Ausspannen von der trubeligen Stadt. Ich hatte hier einen sehr schönen Geburtstag inklusive selbstgebackenem Käse-Blaubeer-Kuchen und tollen Geschenken von meinen Mädels. Morgen gehts weiter in den Süden nach Taghazout. Wir bleiben nochmal in Meeresnähe bevor es dann Richtung Zagora in die Wüste gehen soll.
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  • Päivä 43

    Wetterkapriolen am Nordatlantik

    29. maaliskuuta, Marokko ⋅ 🌬 15 °C

    Unser Campingabenteuer in Oualidia starteten wir mit einem Badetag bei strahlend blauem Himmel und gemächlichen Wellen in der idyllischen Lagune.
    Dann begaben wir uns jedoch in eine Achterbahnfahrt im Wetterwunderland am Nordatlantik. Am Morgen gegen 5 Uhr fegte ein Gewitter über uns hinweg. Mitten in der Nacht mit müden Augen, zogen wir zu Greta nach unten, legten das Aufstelldach ein, verräumten notdürftig alles, nur um post-Gewitter wieder von ihr ins Obergeschoss gebeten zu werden. Sie fand es war etwas eng zu dritt. Versteh ich gar nicht 😂.

    Der nächste Morgen bot uns Sonne, Regen und ein Frühstück in unserer „Chilling Area“, das uns die Launen des Himmels tatsächlich sympathisch machte. Der Plan, am Nachmittag ein mysteriöses Höhlensystem am Meer zu erkunden, scheiterte spektakulär an 5 Meter hohen Wellen. Ein lokaler Wise-Guy erklärte uns „too dangerous“, verkaufte uns dafür aber seine Familiengeschichte und eine Einladung zum Essen.
    Trotz der entgangenen Erkundungstour war das Bersten der Wellen ein atemberaubendes Schauspiel, das uns, getrieben von der Faszination, immer wieder an den Klippenrand zog – bis wir alle drei bis auf die Unterhosen nass waren. Was für ein Spaß.

    Bevor wir losgezogen sind, haben wir bei „Mc Drive“ - wie wir ihn liebevoll nennen - unserem sympathischen Einheimischen mit verschmitztem Zahnlücken-Lächeln und Moped, eine Tajine mit Kartoffeln, Gemüse und Hähnchen auf 19 Uhr bestellt. Pünktlich um 18 Uhr hat er uns damit beglückt. Das Essen war einfach und gut, und es fühlte sich großartig an, „Mc Drive“ so glücklich und dankbar zu sehen. Doch kurz bevor die Tajine ankam, mussten wir erneut… genau… das Aufstelldach aufgrund des nächsten heranziehenden Gewitters einlegen. Die nächste Runde Tetris nahm ihren Lauf 😂.
    - Auch lesenswert zum Thema „Tetris“ der Blog-Beitrag „Brokkoli“. Nur um wieder an die zahlreichen Handgriffe und den viel zu klein bemessenen Raum im Camper zu erinnern -
    Kaum hatten wir unsere Teller geleert, brach der nächste Starkregen los, gefolgt von einem wagemutigen Verkäufer, der uns bei aufklarendem Himmel direkt am Platz Scheibenwischer verkaufen wollte. Er stand plötzlich vor unserem Fenster und wedelte mit den schwarzen Gummidingern herum.
    „La la la shokran“, dankten wir in marokkanischer Höflichkeit, die wir von einem ehemaligen Campingnachbarn bereits in Spanien gelernt hatten. Danke Jeff dafür!

    Unsere zwei Tage waren eine Achterbahnfahrt voller Wetterkapriolen, kulinarischer Abenteuer und Naturschauspielen sowie der Erkenntnis, dass Camping in Marokko immer für eine Überraschung gut ist. Morgen geht's weiter – mit trockenen Unterhosen und Vorfreude auf das nächste Kapitel unserer Reise.
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