next stop nature

noviembre 2023 - enero 2024
Cycling through the pristine landscape of New Zealand. Leer más
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  • Día 27

    Nelson

    8 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ☀️ 20 °C

    Zwei Tage lang blieb ich in Nelson, einer hübschen kleinen Stadt im Norden der Südinsel. Etwa halb so gross wie Luzern, hat Nelson kulturell und touristisch ziemlich viel zu bieten: Gepflegte Parkanlagen, ein attraktives Zentrum und eine vielfältige Gastronomie. Die Stadt liegt in einer sonnenreichen Gegend zwischen den Weinbaugebieten rund um Blenheim und dem Abel Tasman Nationalpark.

    In der Schweiz ist Nelson auch bekannt für seine Sprachschulen. Kein Wunder traf ich hier mit Janine eine weitere alte Bekannte. Auch sie wuchs im selben Dorf auf wie ich und besucht nun während ihrer sechsmonatigen Auszeit in Nelson einen Sprachkurs.

    Mit Janine wanderte ich am zweiten Tag zum "Center of New Zealand", einem Aussichtspunkt etwas oberhalb der Stadt. Das geografische Zentrum des Landes bot einen tollen 360-Grad-Blick auf die Stadt, den Hafen und die umliegenden Hügel. Anschliessend gönnten wir uns ein kühlendes Getränk in einem Pub an der Trafalgar Street und ich mir später noch eine leckere Sushi-Platte.

    Neben Sightseeing und Kulinarik vertrieb ich mir meine Zeit in Nelson vor allem mit der weiteren Reiseorganisation. Etwas unerwartet musste ich nämlich die Planung meiner Route auf der Südinsel nochmals umstellen. So hatte ich zum Beispiel nicht auf dem Radar, dass zwischen Weihnachten und Neujahr praktisch jedes Bett und jeder Camping zwischen Wanaka und Queenstown komplett ausgebucht ist. Ebenso öffnet die Strasse durch das Rainbow Valley erst nach Weihnachten, weshalb ich nun einen Grossteil der Route an die Westküste verlagert habe.

    Nun bleiben mir mehr Tage als erwartet an der Westküste, was die dortigen Tagesetappen etwas "entspannt". Dafür muss ich dann für die Strecke von Queenstown über Dunedin nach Christchurch kräftiger in die Pedale treten. Vorerst freue ich mich aber über das warme Sommerwetter und die viertägige Wanderung durch den Abel Tasman Nationalpark.
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  • Día 28

    Great Taste Trail und Rabbit Island

    9 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ☀️ 21 °C

    Läppische 400 Höhenmeter standen heute auf dem Programm. Dafür führten knapp 30 der insgesamt 70 Kilometer über unbefestigte Strassen. Mehrheitlich überschnitt sich meine Route mit dem Great Taste Trail.

    So richtig geniessen konnte ich die Strecke erst nach Verlassen der Suburbs von Nelson. Irgendwie sprang die Kette gleich viermal raus und auch die Gangschaltung knackte ungewöhnlich laut, bis plötzlich alles wieder ordentlich lief. An was es lag, kann ich nur mutmassen. Ich hatte das Rad zwei Tage lang im Lagerraum der Jugendherberge eingestellt. Gut möglich, dass es dort zusammen mit den anderen Bikes und Rennrädern umkippte. Ich war einfach froh, dass bis zum Etappenziel Marahau weder die Kette noch die Schaltung zickten.

    Highlights gab es auf der heutigen Strecke zuhauf. Die Fahrt nach Rabbit Island war toll, noch schöner der Singletrail direkt dem Strand entlang. Dazwischen ein Kaffeehalt mit einem superstarken doppelten Espresso und eine kurze Überfahrt mit der Fähre. Zum Abschluss kamen dann die erwarteten Höhenmeter doch noch. Sie führten mich durch Feriensiedlungen mit stattlichen Beach Bungalows bis zu meinem Campingplatz nahe der Zugangspforte zum Nationalpark.

    Die nächsten vier Tage werde ich den Abel Tasman Nationalpark zu Fuss erkunden und an einsamen Buchten campieren. Yippieehh!
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  • Día 31

    Abel Tasman Nationalpark

    12 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ☀️ 18 °C

    Fünf Tage Abel Tasman Nationalpark - zu Fuss und zur See. Die fünf Tage waren entspannt, voller grossartiger Natur, malerischen Buchten mit türkisfarbenem Wasser und goldgelben Stränden.

    Die ersten vier Tage wanderte ich mit Zelt und Kocher den Buchten entlang, hüpfte zur Abkühlung ins Meer und übernachtete auf abgeschiedenen Campsites direkt am Meer. Die prächtige Vegetation, die duftenden Blumen in allen möglichen Farben und das omnipräsente Vogelgezwitscher machten das Erlebnis perfekt. Robinson Crusoe Feeling pur!

    Obschon der Abel Tasman Nationalpark das grösste Besucheraufkommen aller neuseeländischen Parks verzeichnet, merkte ich wenig davon. Die zwei Wochen vor Weihnachten scheinen die ideale Zeit für solche Unternehmungen zu sein. Zwar haben die grossen Schulferien in Neuseeland bereits begonnen, aber der übliche vorweihnächtliche Rummel hält die Leute davon ab, jetzt schon in die Ferien zu fahren. Viele internationale Touristen haben zudem zu wenig Zeit für mehrtägige Wanderungen, womit sich die verbleibenden Besucher gut verteilen.

    Mir kam es zudem entgegen, dass ich mich mittlerweile zum absoluten Frühaufsteher entwickelt habe. Jeden Morgen zum Sonnenaufgang setzte ich mich mit einer heissen Tasse Kaffee an den Strand und sinnierte über dies und das. Anschliessend packte ich meine sieben Sachen zusammen und marschierte los, als noch der Morgentau von den Farnen und Palmen tropfte. Meistens begegnete ich bis neun Uhr niemandem. Ich genoss die einsamen Pfade und das Gefühl, den ganzen Regenwald für mich alleine zu haben.

    Am vierten Tag holte mich am westlichsten Punkt ein Wassertaxi ab und brachte mich zurück zum Ausgangspunkt. Da mir der Nationalpark so gut gefiel und die Wetterprognose für den nächsten Tag nochmals Sonne und blauen Himmel versprach, verlängerte ich meinen Aufenthalt um einen weiteren Tag. Diesen verbrachte ich dan zusammen mit zwei amerikanischen Ehepaaren auf dem Wasser. Mit Kajaks erkundeten wir die Küstenlinie, besuchten abgelegene Strandabschnitte und beobachteten die Robbenkolonien.

    Abgerundet wurde mein Aufenthalt in Marahau mit einem tollen Open-Mic-Abend im kleinen Restaurant vor dem Parkeingang. Die Band aus ein paar angegrauten Hippies sorgte für richtige Beach Vibes und das frischgezapfte Bier für gute Laune. Und Kopfweh am nächsten Morgen 😉
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  • Día 34

    Motueka River Road und Baton Valley

    15 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ⛅ 21 °C

    Der Abschied von Marahau fiel mir nicht leicht. Einerseits erwartete mich in den Bergen wieder Regenwetter und andererseits kämpfte ich mit den Nachwehen vom Vorabend. Trotzdem setzte ich mich frühmorgens aufs Velo und radelte zunächst nach Motueka, um beim Velohändler einen Ersatzreifen und neues Kettenöl zu kaufen.

    Unterwegs besorgte ich mir bei einem Bauernhof noch ein paar Früchte und traf an einer Verzweigung das deutsche Ehepaar wieder, welches in etwa dieselbe Strecke mit dem Rad zurücklegt, wie ich. Die beiden sind bereits pensioniert, aber noch immer topfit. Sie hatten mit ihren vollbepackten Velos die letzten Tage Bike- und Wanderwege entlang der Marlborough Sounds befahren und waren fix und fertig. Anders als ich, erwischten sie einige Regenschauer und mussten auf dem matschigen Untergrund ihre Bikes oft über Kilometer hinweg schieben. Für heute hofften sie an der Verzweigung eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Gut positionert sassen sie deshalb auf ihren mitgebrachten Klappstühlen am Strassenrand und reckten ihre Daumen in die Höhe.

    Von Motueka aus fuhr ich auf einer Nebenstrasse dem Motueka River entlang, währenddessen auf der gegenüberliegenden Flusseite die Lastwagen über den Highway rollten. Nach etwa 40 Kilometer verliess ich die Nebenstrasse und fuhr stattdessen über eine Kieselstrasse ins Baton Valley. Fast 2 Kilometer lang führte mich der unbefestigte Weg durch diese menschenleere Gegend. Hie und da grasten ein paar Schafe und aus der Ferne hörte ich Pferdewiehern. Dazwischen nichts als Wald und Buschland. Genau so hatte ich mir die Südinsel vorgestellt.

    Was mir gut gefiel war wohl für meinen Drahtesel weniger ideal. Auf der staubigen Strasse mit den vielen knackigen Anstiegen musste ich gehörig in die Pedale treten. Die Kette ratterte und benötigte am Abend etwas mehr Zuwendung als sonst. Erschöpft stellte ich etwas ausserhalb von Tapawera mein Zelt auf und kochte mir eine grosse Portion Reis und Gemüse.
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  • Día 35

    Tadmor-Glenhope Road und Owen River

    16 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ 🌧 20 °C

    Nach einer kalten Nacht packte ich bereits kurz nach sechs Uhr mein Zelt zusammen. Noch am Vorabend hatte ich den Wetterbericht studiert und dieser kündigte für sieben Uhr erste Schauer an. Nur ungern packe ich mein Campingmaterial nass ein, weshalb sich an solchen Tagen das Frühaufstehen besonders auszahlt.

    Pünktlich um sieben Uhr fielen dann tatsächlich die ersten Tropfen vom Himmel und erwischten wohl die einen oder anderen Camper auf dem falschen Fuss. Ein belgischer Radfahrer entschloss sich jedenfalls kurzerhand dazu, einen Pausentag einzulegen und in ein freies Bungalow zu dislozieren. Auch ich musste meine Route etwas anpassen. Bei solchem Wetter zu den Nelson Lakes zu fahren, wäre sinnlos gewesen. Stattdessen suchte ich mir einen Campingplatz ausserhalb der nächstgrösseren Ortschaft Murchison aus.

    Auch so blieb die Tour noch knapp 85 Kilometer lang und beinhaltete bei 650 Höhenmeter auch ein paar steile Anstiege. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass fast die Hälfte der Tadmor-Glenhope Road unbefestigt sein würde. Der vom vielen Regen aufgeweichte Belag, die losen Kiesel und der viele Schlick forderten mir später alles ab. Insbesondere die Abfahrt von der Passhöhe verkam zu einer regelrechten Rutschpartie, bei welcher ich mein schweres Gefährt teilweise kaum noch in der Spur halten konnte.

    Die letzten Kilometer bis zum Murchison Motorcamp zogen sich gefühlt unendlich in die Länge. Komplett durchnässt nahm ich deshalb das Angebot der freundlichen Campingplatz-Besitzerin gerne in Anspruch und übernachtete in einer der zahlreichen Cabins.
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  • Día 37

    Buller Gorge

    18 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ☁️ 21 °C

    Die Übernachtung in der Cabin im Murchison Motorcamp war mein persönlicher Lottosechser. In der Nacht begann es wieder heftig zu regnen und die starken Regenschauer hielten noch bis in den späten Nachmittag an. Bis auf meine Schuhe, welche ich dummerweise zum Auslüften nach draussen gestellt hatte, blieb alles trocken.

    Da sich mein nächster Rastplatz bei der ehemaligen Goldgräbersiedlung Lyell nur etwa 45 Kilometer entfernt war, setzte ich mich trotz Regen gut gelaunt aufs Rad und radelte los. Ich wollte unbedingt vor elf Uhr beim White Creek sein, um mir dort ein Ticket für eine rasante Jetboat-Fahrt durch die spektakuläre Buller Gorge zu ergattern. Wenn schon nass werden, dann richtig.

    Am Ticketschalter wurde nicht nur ich bitter enttäuscht. Bei solch schlechtem Wetter führt der Fluss zu viel Wasser und die Fahrt wäre ein zu grosses Risiko. Etwas geknickt zogen alle Touristen wieder von dannen. Der dazugehörende Goldgräber-Themenpark sorgt halt nicht garade für Nervenkitzel und Adrenalinschübe.

    Für mich blieben noch vermeintlich fünfzehn Kilometer bis zum heutigen Etappenziel. In Lyell angekommen, musste ich mir dann aber zuerst etwas die Augen reiben. Der Rasen stand teilweise fünf Zentimeter unter Wasser. Hier die Nacht zu verbringen, war keine Option. Ein anwesender Einheimischer versuchte mir zu helfen und erwähnte eine kleine Bar mit ein paar Zimmer, etwa 35 Kilometer entfernt.

    Ob diese noch existieren würde, wusste er leider nicht. Dafür konnte er mir exakt beschreiben, wo ich das nächste Mal Handy-Empfang haben werde und so radelte ich zuerst einmal die fünf Kilometer bis zum Wendeplatz beim Brückenpfeiler. Dort erschienen tatsächlich zwei Striche auf meinem Display und ich konnte die ominöse Bar ausfindig machen. Wenige Klicks später hatte ich auch ein Bett reserviert. Nun konnte ich beruhigt die letzten dreissig Kilometer zurücklegen und mich auf ein trockenes Bett und eine warme Mahlzeit freuen.

    Am nächsten Tag klarte das Wetter auf und ich machte mich frühmorgens erst einmal auf zur Veloinspektion. Die Gravelstrecken waren nicht gerade optimal. Zudem wurde ich mehrmals von herannahenden Lastwagen von der Strasse abgedrängt. Dabei erwischte ich einige tiefe Schlaglöcher. Die Acht im Hinterrad war nicht mehr zu übersehe, sie beinträchtigte auch die Schaltung. Zudem knirrschte irgendetwas im Wechsler und beim Fahren hörte ich ein verdächtiges Knacken. Velokollege Pirlo half mir via Whatsapp von der Schweiz aus mit ein paar guten Tipps auf die Sprünge. Ein paar Youtube-Tutorials später schien das Hinterrad wieder etwas besser in Form zu sein.

    Wenigstens bis ins vierzig Kilometer entfernte Westport musste mein Flickwerk halten. Dort konnte ich das Rad dem ansässigen Velohändler zeigen, was ich gegen Mittag auch tat. Dieser hatte leider weder Zeit noch Material, um mir zu helfen. Immerhin hatte er eine passende Kette an Lager. Diese muss nämlich auch zeitnah gewechselt werden. Unverrichteter Dinge setzte ich meine Fahrt fort und kontrollierte unterwegs zweimal alle Speichen.

    Als ich am späten Nachmittag in Charleston eintraf, war ich erleichtert. Zur Feier des Tages bestellte ich mir ein grosses Bier und eine Portion frittierte Tintenfischringe mit Aioli, Nervennahrung halt.
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  • Día 38

    Te Ananui Cave und Charleston

    19 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ☀️ 18 °C

    In Charleston freute ich mich über das warme Wetter und die wunderschönen Sonnenuntergänge an der Constant Bay. Das Highlight meines zweitägigen Aufenthalts wae jedoch der Ausflug tief in die Erde des Paparoa National Park.

    Ausgestattet mit Neopren-Anzug, Helm und Stirnlampe machte ich mich zusammen mit meiner Reisegruppe auf, um unter fachkundiger Führung die Te Ananui Cave zu erkunden. Der knapp fünfstündige Ausflug beinhaltete eine kurzweilige Fahrt mit einem kleinen Zug durch den Regenwald und einen steilen Aufstieg zu Fuss zum Höhleneingang. Von dort aus stiegen wir mit unseren Tubes unter den Arm geklemmt immer tiefer in das weitläufige Höhlensystem hinab. Teilweise geduckt, kriechend und aufrecht gehend besuchten wir mehrere Kammern und bestaunten die über die Jahrtausende gewachsenen Stalaktiten und Stalagmiten.

    In der letzten Kammer befand sich ein unterirdischer Fluss. Hier kamen die mitgebrachten Tubes zum Einsatz. Hintereinander aufgereiht setzten wir uns auf die Lastwagenschläuche und liessen uns langsam den Fluss hinuntertreiben. Die Stirnlampen blieben für einmal aus und trotzdem war es nicht stockdunkel. Tausende von Glühwürmchen (Archnocampa) erhellten das Höhlengewölbe. Mit ihren klebrigen zehn bis zwanzig Zentimeter langen Fäden versuchten sie Insekten zu fangen, welche sie mit ihrem Leuchten anlockten. Ein unterirdischer Sternenhimmel breitete sich über unseren Köpfen aus, surreal und wie aus einem Märchenbuch. Staunend und mucksmäuschenstill genossen wir diesen atemberaubenden Moment.

    Bald schon zeigte sich eine weitere Lichtquelle und aus der Höhle wurde eine schmale Schlucht. Noch einmal klemmten wir unsere Tubes unter den Arm. Die letzten paar hundert Meter ging es rasant flussabwärts, ehe wir uns der Neoprenanzüge entledigen konnten. Wie faszinierend und voller Wunder unsere Welt doch ist!
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  • Día 39

    Pancake Rocks und Greymouth

    20 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ ☁️ 18 °C

    Beflügelt von den tollen Eindrücken des Vortages packte ich am frühen Morgen mein Material zusammen, um die etwas über 80 Kilometer bis Greymouth unter die Räder zu nehmen. Zwar blieben die Sorgen um das wacklige Hinterrad, aber davon wollte ich mir nicht die gute Laune verderben lassen.

    Die Strasse führte nun grösstenteils direkt der Küstenlinie entlang und ich genoss den Ausblick auf die schroffen Felsformationen, das wilde Meer und die weitläufigen Strände. Das Velo fuhr sich gut, einzig in den Kurven und bei steilen Anstiegen merkte ich das verbogene Hinterrad deutlich. Bei Punakaiki legte ich eine kurze Pause ein, um mir die bekannten Pancake Rocks anzusehen, Kalksteinformationen, welche wie übereinandergelegte Pfannkuchen aussehen.

    Am Nachmittag wurde ich mehrmals vom selben Campervan überholt. Nach dem gefühlt fünften Mal winkte mich der Fahrer zur Seite und gab sich als Velomechaniker zu erkennen. Was für ein Glückstag! Der Zufall wollte es, das Anon sogar aus der Schweiz stammt und bei Veloplus arbeitet. Seit Jahren bringe ich mein Velo zu Veloplus und liess vor meiner Abreise dort alles nochmals auf Vordermann bringen. Nun erhalte ich sogar in Neuseeland Unterstützung von einem Veloplus-Fachmann. Anon kontrollierte das Rad, notierte mir die Bezeichnungen und Spezifikationen der notwendigen Ersatzteile auf und gab mir seine Nummer für alle Notfälle.

    Bestens gerüstet und in Hochstimmung setzte ich meine Fahrt fort und suchte in Greymouth die Velowerkstatt auf. Die umsichtige Inhaberin bestellte sofort das benötigte Material und verschob alle anderen Reparaturen, damit mein Velo bis spätestens am nächsten Mittag wieder fahrtüchtig ist. So schnell kann sich das Blatt wenden und ich wurde mir einmal mehr bewusst, wie hilfsbereit und unterstützend wir Menschen doch sind.
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  • Día 41

    Lake Brunner

    22 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ 🌫 18 °C

    In Greymouth buchte ich mir ein Zimmer in der alten Herberge gleich gegenüber der Velowerkstatt. Der Morgenhimmel war grau, was zum Stadtnamen und irgendwie auch zum Stadtbild passte. Wirklich sehenswert ist Greymouth nicht.

    Der Radwechsel stand nun plötzlich doch noch auf Messers Schneide. Wegen der vorweihnächtlichen Paketflut funktioniert der Kurierdienst nämlich nicht ganz so zuverlässig, wie sonst und die Lieferung war bereits drei Stunden überfällig. Kurz vor Mittag traf das Paket dann doch noch ein und um halb zwei verliess ich Greymouth mit einem niegelnagelneuen Hinterrad.

    Das fühlte sich echt gut an und ich schien nun förmlich über die Landstrasse dem Arnold River entlang zu schweben. Jedenfalls war ich seit Beginn meiner Reise noch nie so rasant unterwegs. Hügel um Hügel überquerte ich in einem flotten Tempo, gönnte mir am Ufer des Lake Brunner ein kühles Getränk und traf schliesslich früher als erwartet auf dem Campingplatz ein. Drei Stunden und 18 Minuten benötigte ich für die 69 Kilometer und 620 Höhenmeter. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20.9 kmh. Meine neue persönliche Bestleistung 😎
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  • Día 43

    West Coast Wilderness Trail

    24 de diciembre de 2023, Nueva Zelanda ⋅ 🌧 18 °C

    Wettertechnisch zählten die beiden Tage entlang des West Coast Wilderness Trails sicherlich nicht zu den besten meiner Reise. Die Übernachtung auf der idyllisch gelegenen Campsite am Lake Manihapua liess ich bleiben und flüchtete stattdessen vor dem Regen in ein Hotelzimmer in Hokitika.

    Trotzdem war die Fahrt von den Ausläufern der Südalpen zurück an die Küste und dem West Coast Wilderness Trail entlang in die alte Goldgräbersiedlung Ross sehr angenehm. So richtig verregnet wurde ich erst auf dem Highway zwischen Ross und Hari Hari, wo ich mir für den Weihnachtsabend ein schönes Zimmer in einem Landhaus reserviert hatte.

    Im Gegensatz zum weiter nördlich gelegenen Greymouth war Hokitika auf jeden Fall den Abstecher wert. Die Ortschaft war am Tag vor Weihnachten richtig belebt. Einheimische erledigten letzte Einkäufe, Touristen verpflegten sich in den Restaurants oder besuchten eine der zahlreichen Jade-Boutiquen. Ich nutzte die Gelegenheit und ergänzte ebenfalls meine Lebensmittelvorräte. Je weiter ich die Westküste runter radle, desto spärlicher werden nämlich die Einkaufsmöglichkeiten.

    Vom Hokitika aus verlief die Radstrecke auf dem Bahntrasse der in den 1920er-Jahren stillgelegten Eisenbahnstrecke nach Ross. Immer wieder entdeckte ich am Wegrand Überbleibsel aus dieser Pionierzeit. Alte Geleise, einen rostenden Dampfkessel, die vor über hundert Jahren entgleisten Güterwagen am Hang des Bahndamms oder die alte Totara Bridge. Mit etwas Fantasie konnte ich mir ausmalen, wie es sich angefühlt haben musste, mit der Dampflokomotive durch das dichtbewachsene Buschland zu rattern und dabei die verrusste Meeresluft einzuatmen.

    In der ehemaligen Goldgräbersiedlung Ross fühlte ich mich dann definitiv hundert Jahre zurückversetzt. Das alte Hotel mit dem Saloon im Parterre könnte prima als Schauplatz für einen Western herhalten, inklusive ein paar Gästen als passende Statisten. Auch andere Gebäude wurden seither wohl kaum verändert. In Ross war mein Hunger grösser als der Ekel vor der Saloonküche. Hier wurden offenbar noch immer die Hygienestandards aus der Jahrhundertwende hochgehalten. Aber da nur frittierte Speisen serviert wurden, schien sich das gefühlte Risiko für eine Lebensmittelvergiftung in Grenzen zu halten. Also bestellte ich mir eine Portion Fish & Chips und schob die Salatgarnitur und die Aiolisauce diskrekt an den Tellerrand.

    Mit vollem Bauch nahm ich die letzten 45 Kilometer bis nach Hari Hari unter die Räder. Inzwischen schien es nicht mehr nur senkrecht, sondern auch waagrecht zu regnen. Mir war es egal, wartete doch heute ein riesiges Zimmer mit Kaminfeuer auf mich. Bis zum nächsten Morgen würde alles wieder trocken sein.

    Im Bed & Breakfast wurde ich bereits sehnlichst erwartet und von der Gastgeberin mit einer Beige Frotteetücher eingedeckt. Neben mir waren noch weitere Gäste aus Dänemark und Finnland anwesend. So durfte ich den Weihnachtsabend im Trockenen und in einer geselligen Runde mit einem guten Glas Rotwein beschliessen🎄🎅🍷
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