• Gün 55

    Warm werden mit Belize

    20 Kasım 2017, Belize ⋅ 🌙 4 °C

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    Ich weiß nicht, ob Ihr das kennt. Manchmal gibt es so Orte/Länder, wo man sich am Anfang nicht so richtig wohl fühlt. Entweder man schafft dann relativ schnell den turn oder es bleibt dabei. In Belize bin ich genau in dieser Findungsphase. Im Anflug war ich bereits vom Land begeistert, auch die Ankunft verlief reibungslos und ich war schnell in meinem Hostel in Belize City. Allerdings haben mir sowohl Lonely Planet als auch mein Taxifahrer Angst vor der Stadt eingejagt, so dass ich dann nur in der Nähe meiner Unterkunft zum Essen war und auf weitere Stadtausflüge am Freitagabend verzichtet habe.

    Am nächsten Morgen geht es dann zum Busbahnhof, wobei Bahnhof da ein großes Wort ist. Es gibt einen Hof, der auf allen Seiten durch Gitter abgegrenzt ist, ich schaue, dass ich demnächst mal ein Foto schieße. Die Tore, an denen die Busse ein- und ausfahren sind überwacht und werden nach jedem Bus wieder geschlossen. Auf der eigentlichen „Bahnhof-Seite“ ist kein einziges der Busunternehmen vertreten und es gibt auch keine Tafeln zu Ankunft- oder Abfahrtzeiten, sondern lediglich einige Shops, um sich für die Fahrt zu versorgen. Aus dem Internet habe ich einige Zeiten, die ich vor Ort mit Reisenden abgleiche. Das wichtigste ist, zur Ankunftszeit da zu sein, da dann der Bus aufgefüllt wird. Nach einer guten Stunde sitze ich dann im Bus nach Dandriga, immer mit einem Auge auf meinen Rucksack, der aus Platzgründen vorne beim Fahrer untergebracht ist. Belize scheint nicht das Land der Rucksacktouristen, neben mir sind nur zwei weitere Ausländer an Board. Der Bus ist zum Bersten voll, da dieses Wochenende im Süden von Belize der Garifuna Settlement Day gefeiert wird, der Tag an dem die ursprünglich aus Afrika stammenden Einwohner über Honduras eingereist sind. Das ist natürlich auch der Grund meines Abstechers gen Süden, es sind überall Parties angesagt. Nach einer Taxifahrt zu nahezu Münchner Preisen lande ich in meiner eigenen Strandhütte in Hopkins. Nach einem kurzen Sonnenbad schaue ich dann noch am Festplatz vorbei, stelle aber fest, dass die Live performance der Garifuna Drummer erst ab 10 langsam startet und nachdem ich in USA doch meist mit den Hühnern zu Bett gegangen bin schaffe ich das heute nicht. Stattdessen leihe ich mir noch erfolgreich ein Fahrrad (mein Hotel ist knappe zwei unbeleuchtete Straßenkilometer außerhalb) um von den Taxen zumindest etwas unabhängiger zu sein und genieße dann einen Wahnsinns-Sternenhimmel am Strand.

    Der Sonntag ist nun der große Feiertag und startet am morgen mit einer Nachstellung der Ankunft der Garifuna am Strand. So war es zumindest geplant. Allerdings beginnt bereits in der Nacht der Regen und steigert sich am Morgen dermaßen zu einem dichten Vorhang, so dass an ein Verlassen meiner Hütte nicht zu denken ist. Es ist das Ende der Regenzeit, daher muss man leider damit rechnen. Über Stunden schüttet es, bis es ab zwei endlich nachlässt, so dass ich gegen drei unterwegs sein kann. Das Wasser steht auf der Straße (de facto ein Feldweg), mischt sich wunderbar mit dem Sand und macht dadurch den Weg kaum befahrbar. Auch meine Jeans bleiben natürlich nicht davon verschont. Die Feierlichkeiten sind inzwischen entweder bereit größtenteils vorüber oder auch dem Regen zum Opfer gefallen, jedenfalls ist kaum etwas los. Lediglich in Ellas place wird für eine Live Konzert mit wohl eher lokalen Bands aufgebaut. Ich bekomme sogar eine signierte CD, ich werde demnächst mal googeln... Nach zwei Stunden Regenpause hat der Wettergott dann kein Erbarmen mehr und öffnet die Schleusen erneut. Während der Konzerte kein Problem, aber so ab sieben wird es dann etwas ungemütlich. Es sind viele Familien mit kleinen Kindern hier, trotzdem setzen die Eltern die Kinder der nun sehr lauten Musik aus. Einige Väter mit Kindern auf den Schultern sind betrunken und Mütter füllen Rum in Limo-Flaschen um. Die Stimmung ist am Kippen und ich nutze den etwas nachlassenden Regen für den Heimweg. Mit Regenponcho und Stirnlampe gebe ich bestimmt ein tolles Bild ab. Nerven für ein Selfie oder ein Bild der großen Regenpfütze mit kleinen Straßeninseln habe ich nicht, ich bin froh als ich zurück bin. Im Hotel unterhalte ich mich noch länger mit einem Amerikaner der für das US Friedenscorps mehrere Jahre in Belze stationiert war und einem einheimischen Sozialarbeiter, die heute hier verabredet sind. Sie bestätigen meinen gerade gewonnen Eindruck. Alkohol und auch Drogen scheinen ein größeres generationsübergreifendes Problem hier in der Gegend.

    Neuer Tag neues Glück! Die Wolken haben sich weitestgehend verzogen und durch den vielen Sand versickert das Wasser schnell im Boden. Beim Frühstück und später am Strand überlege ich mir nun, wie es weiter geht. Von einem heutigen Schnorchelausflug habe ich wegen des Wetters abgesehen. Auch starten die Boote nicht von hier. Einerseits kann ich mir mein Boot also nicht vorher ansehen, andererseits brauche ich wieder ein Taxi um hinzukommen. Ähnlich sieht es auch mit den umliegenden Nationalparks aus. Entweder Taxi oder Tour. So oder so ist das alles nicht in meinem Budget. Ich habe das Gefühl, man hat einfach US Preise als Vorlage genommen dabei aber vergessen die Währung von US durch BZ Dollar zu ersetzen🙁. Damit ist Hopkins ein Dead End. Hier kann man außer am Strand liegen nichts machen und mit dem Bus kommt man fast nirgends hin. Auch der schöne Strand und die Palmen können es nicht ändern, mir gefällt es hier einfach nicht, der Wohlfühlfaktor fehlt! Ich unterhalte mich mit einer Dänin, die gerade erst angekommen ist aber genau den gleichen Eindruck hat. Sie denkt bereits jetzt über die Weiterreise nach und schwärmt außerdem von Flores in Guatemala wo sie gerade herkommt. Ich habe inzwischen bereits zwei deutsche kennengelernt, die nach Hopkins ausgewandert sind und ihr Glück in der Gastronomie/Hotellerie suchen. Ich kann es nicht nachvollziehen und beschließe spontan einfach umzuplanen und Belizes Süden den Rücken zu kehren, trotz der Schwärmereien im Lonely Planet.

    Zum Abendessen gönne ich mir (ich glaube zum zweiten Mal bisher) ein richtig schönes Restaurant in einem Resorthotel etwas südlich, zu dem mich ein kurzer Strandspaziergang führt. Am Pool schnell noch Füße waschen und schon bin ich bereit für die Bar. Nur einen Drink später ist mein Reiseziel für morgen klar und das Zimmer gebucht. Auch das Steak und der Schokoladenkuchen zum Nachtisch sind lecker. Darüberhinaus bringt mich ein Hotelangestellter ganz kostenlos bis vor die Haustür, ein rundum gelungener Abschluss!
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  • Gün 51

    Bye bye California

    16 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ☀️ 25 °C

    Meine letzten beiden Tage auf US Boden verbringe ich nochmals am Pazifik, an dem auch hier die Strände um diese Jahreszeit nur vereinzelt besucht sind. Ausgesucht habe ich mir den Touristenort Laguna Beach, von dem es dann auch weniger als 100 km zum Flughafen LA sind. Die Filmstadt selbst lasse ich aus, da ich auf den ganzen Trubel keine Lust habe.

    Gleich am Dienstag Abend bin ich in das Finale einer lokalen Version von „The Voice of Germany“ geraten. Die Bar war zum bersten voll und es gab auch eine Jury, die nach einer Kombi von Musikern und vielleicht Radiomoderatoren oder DJs aussah. Die 4 Finalkandidaten hatten alle eine gute Stimme und schnell war ich mir mit meiner Tischnachbarin über unseren Favoriten einig. Leider sah die Jury das nach der zweiten Songrunde anders und er wurde nur Dritter... Aber auf jeden Fall hatte ich viel Spaß!

    Gestern war ich dann in San Juan Capistrano und habe mir vor allem die dortige Missionsstation von 1776 angesehen. Die Kapelle ist vermutlich das älteste Gebäude Kaliforniens, auch wenn das für europäische Verhältnisse natürlich nichts heißt. Den Rest meiner Zeit hier habe ich mit Bummeln und Strandspaziergãngen in den beiden Städtchen verbracht.

    Auf den heutigen Reisetag habe ich so gar keine Lust. Um 10h abends muss ich den Mietwagen am Flughafen in LA zurückgeben, mein Flieger startet um halb eins nach San Salvador. Dann 7h Aufenthalt vor dem Weiterflug nach Belize City. Meine Freude hält sich in Grenzen. Mit einer Stunde Verspätung sitze ich nun in der Propellermaschine nach Belize. Etwas beunruhigend ist es, dass Mechaniker sehr lange auf der linken Flugzeugseite über dem Reifen rumgebastelt haben. Aber beim Start war alles normal, ich hoffe es bleibt auch so.
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  • Gün 48

    Mit der Seilbahn zum Mount San Jacinto

    13 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ☀️ 13 °C

    Auch heute ist herrliches Wetter und wolkenfreie Sicht. Daher steht meiner Seilbahnfahrt zum Mount Jacinto nichts im Weg. Ich bin froh, dass ich schwindelfrei bin, denn die Gondel ist so gebaut, dass sich der Boden während der Fahrt dreht. Dadurch hat man einen unglaublichen Rundumblick! Die Bergstation liegt auf etwa 2600m Höhe, viele der Besucher bleiben auf den Aussichtsplattformen und dem Restaurant hier hängen. Auch ich habe heute keine großen Wanderungen vor, sondern beschränke mich auf zwei kleine ausgeschilderte Wanderwege.

    Den Nachmittag verbringe ich im Palm Springs Kunstmuseum. Das ist natürlich kein Ersatz für das MoMa in San Francisco, mir gefällt es aber trotzdem. Da ich mich in Sachen Kunst auf schmalem (Wissens-) Grat bewege, will ich es dabei belassen... Beeindruckend fand ich das täuschend echt aussehende Ehepaar auf einer Bank. Ich musste es wirklich zweimal umrunden, um auszuschließen, dass es einfach nur Schauspieler sind. Passend zu meinem Ausflug von gestern gibt es eine Auswahl von Western, die im Norden von Palm Springs gedreht wurden.

    Für den Abend hatte ich mir eigentlich die Lounge im Ingleside Inn vorgenommen, in dem alle Showgrößen inkl. Frank Sinatra abgestiegen sind. Leider bin ich etwas zu früh unterwegs, so dass ich mich mit der Außenansicht begnüge.
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  • Gün 47

    Joshua Trees in Hülle und Fülle

    12 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ☀️ 19 °C

    Mein heutiger Tag ist komplett dem Joshua Tree National Park gewidmet. Die Landschaft ist eine komplett eigene und man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Inspiriert von dem gestrigen Country Konzert gibt es heute „Johnny Cash & June Carter“, die mich auf meinem Weg begleiten. Die Gegend ist umwerfend und man hat ständig das Gefühl, sich auf einmal mitten in einem Western wiederzufinden. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob die Schurken durch das Tal reiten und die Helden in den Hügeln sitzen oder umgekehrt... Das werde ich morgen noch recherchieren und nachliefern. Auf jeden Fall ist hier ein Paradies für rock climber, gerade am heutigen Sonntag sind viele unterwegs, Foto anbei.

    Für mich ist dieser Park ein echtes Highlight. Die Joshua Trees schaffen eine ganz eigene Stimmung. Und die Felsen sehen so aus, als ob eine Familie Riesen vorbeigekommen wäre und die einzelnen Bauklötze zu schönen Monumenten arrangiert hätte. Besser hätte es man auch mit Planung nicht hinbekommen!
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  • Gün 45

    Quer durchs Nirgendwo in die Oase

    10 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ☀️ 20 °C

    Auf meinem Weg nach Palm Springs habe ich bewusst kleine Nebenstraßen gewählt, um mich in Ruhe umschauen zu können. Nochmal volltanken, dann geht mein Roadtrip quer durch Kalifornien weiter. Für heute habe ich mir nur den Weg bis nach Barstow vorgenommen, einer Kleinstadt an der Route 66. Hier ist allerdings die Rezession deutlich zu spüren. In Downtown sind etwa zwei Drittel aller Läden zu vermieten und man sieht viele Obdachlose. Auch das Route 66 Museum, das ich mir gerne anschauen wollte ist bereits um 4 geschlossen. Nun verstehe ich auch, warum mir mein Motelbesitzer dringend abgeraten hat nach Dunkelheit zu Fuß in dieser Gegend unterwegs zu sein. Es ist einfach nur trostlos, trotz der liebevollen Wandmalereien... Da hier nicht viel zu tun ist bin ich am nächsten morgen früh auf einer kleinen Straße unterwegs, die mich durch eine savannenartige Gegend führt. Immer wieder überrascht bin ich, wenn mitten in der Unendlichkeit auf einmal 3 Briefkästen am Weg stehen und man meilenweit keine Häuser sieht. Genauso wundere ich mich über doch einige „zu verkaufen“ Schilder von trockenen Grundstücken mitten im Nirgendwo. Aber es scheint wohl ernst gemeint, denn sie sind immer von Immobilienbüros. Entsprechend früh bin ich in Palm Springs, so dass ich noch richtig viel vom Tag habe. Die Stadt ist wirklich eine Oase in der Wüste. Die Straßen sind von Palmen gesäumt, die Sonne scheint und es ist ein herrlicher Tag zum Bummeln. Den heutigen Veterans Day ignoriere ich, ich bin nicht sicher, ob ich als Deutsche bei der Parade gern gesehen würde. Mir kommt Susannes Kommentar von vorgestern in den Sinn, Sie hat deutsche und Schweizer Staatsbürgerschaft, reist aber lieber unter schweizer Flagge... Außerdem ist hohes Polizeiaufgebot vor Ort und selbst Scharfschützen sind im Einsatz.

    Am Abend unterhalte ich mich am Tresen nett mit einem einheimischen Rentnerpaar. Von Ihnen bekomme ich den Tipp eines kostenlosen, durch die Spielbank finanzierten Konzerts von Uncle Kräcker. Ich kenne ehrlich gesagt nur einen Song (Follow me) und bin auch nicht der riesige Country Fan, bis auf einige Ausnahmen. Aber der Event ist echt cool. Es herrscht relaxte Stimmung und alle Altersklassen von 6 bis 66 sind vertreten. Neben seinen eigenen Hits spielt er auch Klassiker, so dass irgendwann einfach jeder mitsingt😀 Zum Ausklang des Abends schaue ich noch schnell im Spielkasino vorbei. Da es aber kein Roulette gibt bin ich nach 10$ Verlust an den Automaten auch wieder raus.Glück gehabt!
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  • Gün 45

    Sequoia National Park

    10 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ 🌙 0 °C

    Wie angekündigt habe ich mich für den Abstecher ins Landesinnere entschieden. Erster Stopp ist Three Rivers am Rande des Sequoia National Parks. Die Fahrt hierher hat mich anfangs durch Weinberge, daraufhin zunächst durch viele trockene Gebiete geführt, dann jedoch in eine Gegend mit vielen Obstplantagen mit Oliven aber auch Äpfeln, Orangen... Dies scheint jedoch in der Gegend nicht unumstritten, da der Anbau offensichtlich nur mit dem hier sehr raren Gut Wasser funktioniert. Zahlreiche Plakate entlang der Straße weisen auf einen Konflikt zwischen Farmern und der restlichen Bevölkerung hin. Seit Jahren hat es hier unter Durchschnitt geregnet... Ich gönne mir den Weg über einige kleinere Nebenstraßen und auch einen kurzen Zwischenstopp in Visalia, so dass ich gegen 3 in meinem Ziel für heute, in Three Rivers ankomme. Begrüßt werde ich von einem Reh im Vorgarten, das so gar keine Scheu kennt. Es scheint hier regelmäßig zu äsen, selbst auf booking.com ist es auf de Motelbildern zu sehen. Am nächsten Tag ist mir auch klar warum. Am frühen Morgen wird das Gras mit Wasser gesprengt und ist damit sicherlich die bessere Wahl zu den verdorrten Gräsern oben im Nationalpark. Mein Motel ist etwas außerhalb des Ortes, ganz in der Nähe zum Eingang des Nationalpark gelegen. Zu meinem Glück gibt es nebenan einen Gemischtwarenladen mit angeschlossenem Barbetrieb „The totem“, der für das leibliche Wohl der Durchreisenden sorgt. Ansonsten ist hier so ziemlich das Ende der Welt. Es gibt eine Durchgangsstraße, eine Richtung zur Ortsmitte, die andere zum Nationalpark. Abends stranden hier also einige Rückkehrer aus dem Nationalpark. Außerdem kommen Einheimische auf ein Bier oder einen Wein vorbei, alles ganz gemütlich also. Ich unterhalte mich hier länger mit einem Koch, der einer der wenigen ist, der fast ganz Kalifornien persönlich bereist hat. Er war beruflich länger in Europa, vor allem rund um Paris. Er liebt die Wälder hier, abschließend verstehen warum er hier lebt kann ich aber nicht. Mir ist es mindestens eine Spur zu einsam.

    Am nächsten Morgen breche ich frühzeitig bei herrlichem Sonnenschein in den Nationalpark auf. Die Straße schlängelt sich durch die Berge nach oben mit stãndig fallender Temperatur. Nachts werden bereits Minusgrade erreicht, auch tagsüber wird es in den Höhenlagen empfindlich kühl. Mein erstes Ziel ist Moro Rock, ein exponiert gelegener Felsen mit herrlichem Rundumblick (nich zu verwechseln mit meinem letzten Aufenthaltsort). Er liegt über 2000m Höhe, aber nur die letzten 100m legt man über viele Stufen zu Fuß zurück https://www.hikespeak.com/trails/moro-rock-sequ…. Es gibt natürlich auch hier zahlreiche Trails durch die Wälder, die überwiegend von Pinien 🌲 geprägt (leider teilweise vom Borkenkäfer zerfressen) und durch die riesigen Sequoias durchsetzt sind. Im Vergleich zu den Redwoods im Norden sind die Sequoias zwar kleiner jedoch wesentlich größer im Durchmesser. In meinemEintrag vom 28.10. ist eine Vergleichstafel enthalten. Der Park hier nimmt für sich in Anspruch, den größten Baum der Welt zu haben, was Wikipedia auch folgendermaßen bestätigt: „Der General Sherman Tree ist der voluminöseste lebende Baum der Erde.“

    Mir haben ehrlich gesagt in Summe die Redwoods besser gefallen, da der Wald dichter und grüner war. Hier ist allerdings die Aussicht beeindruckend und ich glaube, dass im Frühjahr wenn alles blüht sich eine wunderschöne grüne Landschaft präsentiert. Daher warten auch alle hier bereits auf den ersehnten Schneefall, der dann auch die Basis für einen gesunden Wald sicherstellt. Nach wie vor bin ich unschlüssig, wo mich mein Weg morgen hinführt. Die finale Entscheidung fällt nach einem Gespräch an der Bar mit Susanne. Sie ist heute in mehr als 10 Stunden vom Death Valley hergefahren, da eine Straße gesperrt war. Da ich auf einen solchen Tag im Auto so gar keine Lust habe entscheide ich mich, diesen Park auszulassen und direkt nach Palm Springs weiter zu fahren.
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  • Gün 42

    Seeotter - Seelöwen - Seeelefanten

    7 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ☀️ 20 °C

    Als ich Sonntagnachmittag in Morro Bay ankomme ist an der Uferpromenade noch einiges los. Viele Gäste sehen nach Tages- bzw. Wochenendausflüglern der umliegenden Städte aus. Abends wird es durch den kalten Pazifikwind schnell kühl und es dämmert früh, so dass sich bereits gegen fünf das Leben nach drinnen verlagert. Ab acht schließen dann bereits die ersten Restaurants und so langsam werden die Bürgersteige hochgeklappt. Direkt am Meer gibt es aber einige nette Bars, in denen man sich die Zeit vertreiben kann, zum Beispiel mit Erörterung meines nächsten Reiseziels zusammen mit Lonely planet, dem Barkeeper sowie einigen Gästen. Bereits am ersten Abend geht die Tendenz Richtung Sequoia Nationalpark, also weg von der Küste und ins Landesinnere. Von meinen Ideen ins Death Valley und den Mojave Nationalpark zu fahren hält hingegen niemand hier etwas, es kann keiner einen guten Grund erkennen in die Wüste zu fahren wenn man auch die Wahl zwischen Wäldern, Bergen und Meer hat. Mmmmhhhh.... so langsam muss ich mich aber entscheiden in welche Richtung ich weiterfahre.

    Die nächsten beiden Tage lasse ich es gemütlich angehen. Das Wetter ist sonnig, daher verbringe ich die meiste Zeit am Strand, sowohl in Morro Bay als auch weiter nach Norden bis zum Leuchtturm von Piedras Blancas. Der die Küste im Ort prägende Morro Rock gehört zu den „Nine Sisters“, einer 21 Millionen alter Reihe von Felsen, die sich die Küste hinabzieht. Ursprünglich war er ein Vulkan, der sich im Laufe der Zeit durch Erosion immer weiter verkleinert hat. In der Bucht selbst sind viele Tierarten unterwegs. Natürlich Pelikane, Kormorane und Möwen. Aber auch Seelöwen hört man direkt sobald man in Meernähe kommt, sie aalen sich auf einer Plattform im Hafen. Wirklich putzig sind die Seeotter, die ich glaube ich zum ersten Mal sehe. Sie treiben in Gruppen auf dem Rücken liegend im Wasser und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Einige Grad mehr und dann wäre es auch ein Nachmittagsprogramm für mich😎. Abends schaue ich noch im Visitor center vorbei und wie eigentlich immer kümmert sich eine reizende ältere Dame um mich. Ich schildere ihr mein Routenproblem und innerhalb kürzester Zeit haben wir Abhilfe geschaffen. Sie übt leise Kritik an den Wüsten-Meinungen die ich bisher eingeholt habe und erstellt mit mir eine grobe Routenplanung, die mich entlang der Nationalparks Sequoia, Death Valley und Mojave führt und von dort dann wieder an die Küste, evtl. mit Stopp in Palm Springs. Falls jemand von Euch gute Tipps hat, freue ich mich sehr über Eure Kommentare! Zu guter letzt schaue ich mir heute „Thelma und Louise“ an, ein Roadmovie das zwar in Arizona spielt jedoch überwiegend rund um L.A. gedreht wurde. Bis zum Grand Canyon werde ich es wohl nicht schaffen, aber ich will ja auch nicht das Filmende nachahmen!

    Am nächsten Tag habe ich mir den Teil des Highway 1 vorgenommen, den ich bei meiner Anreise aufgrund der Straßensperrung ausgespart habe. Ich stoppe öfter in den kleinen Städtchen, die meiste Zeit verbringe ich jedoch an dem langen Strandabschnitt, an dem sich ab Anfang der 90er Jahre Seeelefanten tummeln. Leider sind die dominanten Männchen, die 5m lang und über 2 Tonnen schwer sind noch nicht auf ihrer Reise von Alaska zur Paarung angekommen (ebenso übrigens wie die Wale, die jetzt demnächst nach Baja California ziehen). Trotzdem sind die Strände gut besucht. Im Vergleich zu den Seeottern und Seelöwen sind die Seeelefanten aber wirklich träge. Sie liegen faul in der Sonne und wenn es ihnen zu beiß wird nehmen sie ein kurzes Bad oder bewerfen sich selbst mit feuchtem Sand. Einige jüngere Männchen üben sich bereits in Revierkãmpfen. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang und einen letzten Blick auf die Bucht in der Happy Hour bin ich zurück. Morgen möchte ich früh los, da sich bisher bei allen längeren Fahrten gezeigt hat, dass irgend etwas immer dazwischen kommt...
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  • Gün 41

    Big Sur

    6 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ 🌙 6 °C

    So wird der Küstenabschnitt zwischen Carmel by the sea bis San Simeon genannt, für den der Highway 1 vor allem bekannt ist. Bei mir fällt die Fahrt ungeschickterweise auf einen Sonntag, so dass es zu Beginn der Route aufgrund der Wochenendausflügler etwas voll ist. Je weiter ich nach Süden komme, desto ruhiger wird es allerdings. Die Straße schlängelt sich fast immer am Meer entlang über viele Brücken hinweg und mit vielen atemberaubenden Aussichten. Auch das Licht ist irgendwie besonders... Dann ist mein Highway auf einmal weg. Gesperrt! Seit etwa drei Wochen, aber auf die Idee, da irgendwelche Hinweisschilder aufzustellen kam niemand! Gefühlt bin ich etwa 25 Meilen vor meinem Ziel, aber da geht nix weiter. ich bin froh, dass es erst gegen drei ist, auch wenn die bereits tief stehende Sonne etwas anderes vermuten lässt. Ich habe nun zwei Möglichkeiten. Entweder zurück nach Monterey, was natürlich nicht in Frage kommt oder quer über einen Berg auf schlechter Straße. Ich entscheide mich für die zweite Alternative und beschließe außerdem ab sofort mehr auf meine Navi-App zu hören, die mir diesen Weg schon länger anpreist. Die Straße ist steil, kurvig, eng (öfter nur einspurig) und der Abgrund tief. Auch meine Tankanzeige geht unter ein Viertel zurück, was alles nicht besser macht. Der Blick von hier oben ist aber nochmal ein anderer, auch wenn ich das gerade nicht so richtig genießen kann. Irgendwann habe ich dann den Berg bezwungen und die Straße führt weiter durch einen Militärbezirk und dann endlich wieder zum Highway und nach weiteren 10 Minuten zur lang ersehnten Tankstelle. Mein heutiges Tagesziel Morro Bay ist dann schnell erreicht und wieder bin ich in einem wunderschönen Strandort gelandet.Okumaya devam et

  • Gün 40

    Die Straße der Ölsardinen

    5 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ⛅ 7 °C

    Monterey, eine herrliche Kleinstadt am legendären Highway 1 hat Bekanntheit durch John Steinbecks Roman „Die Straße der Ölsardinen“ erlangt, in dem er das Leben in der Cannery Row (heute ein Touri-Viertel) in den 1930er Jahren beschreibt. Da ich nur den Titel kenne beschließe ich diese Wissenslücke zu schließen. Auf Amazon bin ich zunächst etwas enttäuscht, dass es keine Kindle Edition gibt, entscheide mich dann jedoch für die Hörbuchvariante. Eine hervorragende Wahl, denn auf diese Art habe ich das Buch in zwei Tagen durch und beschließe mir weitere Hörbücher vor allem für längere Autofahrten zuzulegen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_Straße_der_…

    In Monterey lässt es sich gut einige Tage aushalten. Es gibt ein schönes kleines Stadtzentrum zum Bummeln, ein tolles Aquarium mit auf den Pazifik abgestimmten Becken, sowie einen herrlichen Küstenabschnitt, der sich für eine Rundfahrt anbietet. Mit frisch gewaschener Wäsche (inzwischen hatte ich wirklich jedes Kleidungsstück an!) sowie neuem Haarschnitt geht es weiter auf dem Highway 1.
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  • Gün 36

    Ab in den Süden...

    1 Kasım 2017, Amerika Birleşik Devletleri ⋅ ☀️ 14 °C

    ... der Sonne hinterher. Nachdem ich mich noch vor kurzem vor der Sonne in San Francisco beschwert habe freue mich nun auf mehr Wärme Richtung Süden. Mein heutiges Ziel ist Fort Bragg, eine beschauliche Kleinstadt am Highway 1. Sowohl das Klima als auch die Menschen werden Richtung Süden klar freundlicher. Mein Weg führt mich heute zum wunderschön an der Küste gelegenen botanischen Garten sowie dem viel besungenen Mendocino, einem kleinen Urlaubsort an der Küste.Okumaya devam et

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