Südostasien

marraskuuta - joulukuuta 2023
"Courage is not the absence of fear, but the mastery of it." - Mark Twain Lue lisää
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    Back to Bangkok

    14. joulukuuta 2023, Thaimaa ⋅ ☁️ 34 °C

    Und schon ist er da, der letzte Tag des Südostasien-Teils der Reise. Unglaublich, wo sind die letzten 6 Wochen hin?!
    Ich fliege also morgens zurück nach Bangkok, gehe dort noch ein wenig Mitbringsel shoppen und gebe mich einer völligen Reizüberflutung im Einkaufscenter hin. Abends treffe ich Pascal und zwei seiner Freunde und wir genießen den Sonnenuntergang hinter dem Tempel Wat Arun bei ein paar Cocktails. Anschließend gibt es noch ein bisschen Streetfood (no risk no fun vor einem 12h-Flug) und ein Bier und schon ist auch der letzte Tag rum.
    Fazit: Schön war es.
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  • Päivä 35

    Toprope-Princess, Krabi

    10. joulukuuta 2023, Thaimaa ⋅ ☁️ 29 °C

    Nach einem ewig andauernden Reisetag komme ich abends endlich in Krabi an. In weiser Voraussicht habe ich mir bereits im Voraus einen Transfer genehmigt und so wartet endlich auch mal jemand mit meinem Namen auf einem Schild am Flughafen. Allein in einem luxuriösen Kleinbus, der für 10 Personen ausgelegt ist, werde ich zu meinem Hotel kutschiert.
    Am nächsten Morgen geht es dann los zum dreitägigen Kletterkurs, ich werde am Hotel eingesammelt und darf - so wie alle Kletterkursteilnehmer im Auto sitzen, während auf der Ladefläche die beiden Kletterkursgehilfen neben dem Material hocken.
    Der erste Tag startet entspannt, mit mir klettert Anna aus Finnland ("the only one who can finish because she's from Finland"), die auch den 3-Tages-Kurs macht, außerdem ist für Tag 1 noch ein Pärchen aus Alaska dabei (wobei Kole der Liebling vom Guide ist und wir uns den ganzen Tag Scherze über seinen Namen anhören dürfen, von cold über cool und was ihm sonst noch so einfällt). Wir starten langsam mit Toprope und ein wenig Vorstieg an einfachen Routen. Schon heute bekommen wir einen Vorgeschmack auf die dauernd wiederkehrenden Scherze und Sprüche der nächsten 3 Tage: "Oh my buddha!", "Don't worry, chicken curry!", "How are you tomorrow?", "You know why its tight? 'Cause you're in Thailand!", "Good for you, good for Bob - Marley, not Dylan!" und noch viele weitere. Mittags genießen wir ein Curry aus der Plastikbox und lernen die frechen, aber liebenswerten Bewohner der Insel kennen - die vielen kleinen Äffchen ("you want one? 10 Baht!") und die gemütliche Riesenechse. Abends gibt es dann noch einen kleinen Hike in eine Höhle mit Aussicht, es flattern uns ein paar Fledermäuse entgegen und schließlich seilen wir uns von der Höhle aus mit Aussicht ab. Unwissend was auf uns zukommt, trage ich meine Birkenstocks, welche sich wieder mal als wahre Abenteuer-Sandalen beweisen und den Urlaub ihres Lebens haben müssen. Danach laufen wir ein Stück durch den Dschungel zurück zum Boot, folgen hierbei dem kleinen, lockigen Klettergehilfen mit den gelben Turnschuhen, der fröhlich mit sich selbst spricht und vor sich hinsingt.
    Am nächsten Tag folgt ganz viel Vorstieg und Kopf- und Falltraining. Das hilft total und anschließend klappt es schon deutlich besser. Ich klettere die nächste Route und wie ich so 10 m über dem Boden stehe und über meine Sicherung hinausklettere, sterbe ich dennoch 1000 Tode. Letztlich gewinne ich aber den Kampf gegen mich selbst und schaffe die Route - ein ziemlich gutes Gefühl! Erschöpft aber glücklich über meinen Triumph über den Feind (mich) sitze ich anschließend auf dem Boden und brauche erst mal ein paar Schoko-Kekse. Anna dagegen merkt, dass Vorstieg nichts für sie ist und so wird ihr der Titel der Toprope-Princess zuteil. Aber, gut für mich, so kann ich mehr üben.
    Dann gibt es noch ein bisschen Genussklettern und schon ist Mittagspause. Joe, unsere heutige Begleitung aus England, hat sich ein Snickers mitgebracht, welches er neben sich auf den Tisch legt. Dann steht er auf, ich ebenfalls und übrig bleibt nur Ansku. Ein nahe bei uns sitzender Affe scheint diese als ungefährlich zu erachten und so springt er in Windeseile los, klaut sich das verschlossene Snickers und rettet sich hiermit auf einen Baum. Dort angekommen, macht er es sich bequem und verspeist genüsslich das ganze Snickers, nur um im Anschluss das Papier auf uns fallen zu lassen frei nach dem Motto "Kannste wegschmeißen, danke!"
    Nach der Vorstellung vom kleinen Äffchen laufen wir rüber zum Pranang-Beach, um uns eine Vorstellung vom großen Äffchen - Viktor, ein Russe, der mietfrei bei unserem Kletterguide wohnt und laut ihm nichts macht als zu kiffen und zu klettern - anzusehen. Und tatsächlich klettert er dort solide barfuß eine 7 irgendwas. Wir stehen in einer Reihe da, gucken zu ihm hinauf und bewundern seine affengleichen Bewegungen. Während er sich dann kopfüber abseilt, bemerkt er uns, sein Blick sagt "Oh, ihr seid ja gekommen!" und so spendiert er seinem Fanclub noch eine Schaukel-Einlage.
    Danach wird noch etwas geklettert, wieder geht es mit dem Bötchen zurück und Viktor kann es sich nicht verkneifen jedem von uns eine Tiger balm-Armmassage zu verpassen.
    An meiner linken Schulter angekommen sagt er nur "Du hast da ein Problem. Aber macht nichts, das haben 70% der Leute. Ich vielleicht auch.", lässt von mir ab und befühlt seine eigene Schulter. Soso.
    Abends gehen wir noch zum Night market in Aonang, probieren uns dort durch und machen ein bisschen Souvenir-Shopping.
    Am dritten Tag lernen wir schließlich Multipitch, was erstaunlich viel Spaß macht. Bisher dachte ich immer das wäre nichts für mich, jetzt wo ich es jedoch mal gemacht habe und mich selbst abgeseilen kann, habe ich meine Meinung wohl doch nochmal geändert...
    Und so geht auch der letzte Tag vom Kletterkurs zuende.
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  • Päivä 35

    Hanoi - Zeit für ein Résumé

    10. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ ☁️ 28 °C

    Am 9.12. geht es nochmal für eine Nacht nach Hanoi, wieder nur ein kurzer Aufenthalt, denn am Folgetag geht mein Flug nach Bangkok. Ich bereue es im Voraus schon Flüge gebucht zu haben, hätte ich meine letzte Asien-Woche nun doch lieber in Vietnam verbracht. Aber mit jedem Mal Reisen lernt man etwas dazu.
    Eine ausgiebige Hanoi-Besichtigung gibt es somit nicht, nach einem letzten, bereits etwas wehmütigen Banh Xeo spaziere ich ein wenig durch die abendliche Stadt und lasse sie auf mich wirken. Leider habe ich keine mentale Kapazität für den Literaturpalast, ansonsten bin ich aber nicht ganz traurig zugunsten von Cát Bà nicht viel von Hanoi zu sehen - gefällt mir das Flair hier doch deutlich weniger als in Saigon, alles sehr für chinesische Touristen ausgelegt.
    Nach einer unruhigen Nacht im dorm geht es mit dem public bus zum Flughafen - schön deutsch bin ich früh gestartet, um dann ewig an der Bushaltestelle zu warten. Zum Glück kommt irgendwann ein Bus, die Warterei hat mir jedoch meinen Puffer gekostet, mit dem ich in froher Erwartung am Flughafen sitzen und das Gate anstarren wollte.
    Ich bin ein bisschen traurig, dass meine Vietnam-Zeit nun vorbei ist. Somit ist es nun aber an der Zeit für ein Résumé.
    Wie ich so darüber nachdenke, kitzelt mich ein Hustenreiz, ich bin unsicher, ob ich mich erkältet habe oder nun nach 5 Wochen Asien eine Lungenfunktionsprüfung notwendig ist. Die Luftqualität ist wirklich unglaublich schlecht. Abgesehen von den vielen Rollern wird andauernd irgendwo etwas verbrannt, da möchte man lieber gar nicht wissen was. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass für ein solches Feuer Zuhause bereits eine Warnung wegen Luftverschmutzung rausgehen würde. Wo wir bei den Rollern wären. Das ist wirklich Wahnsinn, was da alles drauf transportiert wird und in welcher Art und Weise. Hier meine Top 3 der Transport-Kuriositäten: Platz 3: vierköpfige Familie mit Hund, Platz 2: ein Roller und unangefochtener Platz 1: zwei Ziegen (lautstark blökend und zappelnd).
    Die Vietnamesen habe ich sehr positiv wahrgenommen, sehr tüchtig und auf eine oft etwas ruppige Art auch immer hilfsbereit. In Hanoi gibt es ein Frauenmuseum, was ich ganz bezeichnend finde, denn die Frauen sind hier sehr präsent. Und auch in den Kriegen haben sie als Guerillas mitgekämpft. Ganz schön tough. Dass Vietnam ein kommunistisches Land ist, wirkt dagegen absurd, wenn man durch die Prachtbauten in Saigon und Hanoi spaziert und vor allem in Hanoi dicke Schlitten an einem vorbeibrausen. Aber das ist es wohl, was mit einem dem Kapitalismus offenen Kommunismus gemeint ist - die Leute sind bereit für den Kapitalismus, die Politik ist es noch nicht.
    Dann natürlich das Essen. Unglaublich gut, vor allem in Süd- und Mittelvietnam. Hier gibt es mehr Meeresfrüchte und die Kombination an frischen Gemüsen und Kräutern hat mir hier noch etwas mehr zugesagt, vor allem die saure Sternfrucht war gut kombiniert ein Highlight.
    Und auch die Landschaften sollten nicht unerwähnt bleiben - ich war in den Bergen, zwischen Reisterrassen, im Dschungel, am Strand und im Meer, in Städtchen zwischen einem Meer bunter Lampions, am Flussdelta, zwischen Kokospalmen und Bananenstauden und inmitten surrealer Kalksteinformationen. Also auch hier hat Vietnam viel zu bieten.
    Zuguterletzt - der Style. Ich habe mal gelesen, der Unterschied zwischen einem Touristen und einem Reisenden ist, dass der Tourist sich eine fremde Kultur ansehen will, der Reisende dagegen darin aufgehen. Und jap, ich bin eine Reisende, war ich doch kurz davor mir auch einen Schlafanzug-artigen Zweiteiler zu holen, rosa Crocs mit Öhrchen und eine plüschige Haarspange. Zum Glück konnte ich mich nochmal zurückhalten (hätte vermutlich auch etwas skurril ausgesehen an meinem europäischen Körper), aber hier ergibt es irgendwie Sinn und oft habe ich die farbenfrohe Outfit-Wahl der Leute bestaunt.
    Alles in allem war es ein wunderschöner Aufenthalt in Vietnam und vielleicht komme ich ja eines Tages zurück.
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  • Päivä 33

    Lan Ha Bay

    8. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute gehts aufs Bötchen! Die Buchten um das schöne Inselchen Cát Bà wollen noch vom Wasser aus besichtigt werden. Hierzu bringt mich mein Vermieter virtuos pfeifend 50 m weit zum Bootsanbieter (ja sie sind sehr fürsorglich..), von dort geht es mit einem Bus zur Anlegestelle und wir starten mit einem motorisierten Boot. Hiermit schippern wir durch die Lan Ha Bay, bestaunen die surrealen Felsformationen und genießen den Wind um die Nase. Die Bucht besteht aus etwas über 300 Inseln, die alle einen Namen tragen je nach Gestalt. Später werden wir von ihnen die Turtle Island kennenlernen, die ihrem Namen alle Ehre macht.
    Weiter geht es bis zur Halong Bay, der Bucht der absteigenden Drachen. Diese umfasst über 1000 Inseln und ist wahnsinnig groß. Wir streifen sie nur kurz und legen dann an, um auf Kayaks umzusteigen.
    Ich paddel gemeinsam mit Aniko in einem Kayak. Nach einer kleinen Tour (und einmaligem Feststecken in einer Höhle) geht es zurück zum Boot, wir fahren ein Stück weiter zu ein paar Stränden und genießen dort ein ziemlich üppiges Mittagessen auf See, darunter Meeresfrüchte und insbesondere ein sehr schmackhafter, zart gegrillter Fisch mit Tomaten.
    Danach haben wir Freizeit oder auch Badezeit. Das Wasser ist kühl, aber für jemanden, der die Nordsee gewöhnt ist, angenehm. Und so schwimme ich gemeinsam mit einer anderen Deutschen eine kleine Runde zu einem der Strände, dort krabbeln wir unter einem Tunnel her, steigen auf der anderen Seite wieder ins Wasser und schwimmen um den Felsen herum, kommen wieder in unserer Bucht an, besuchen noch ein paar Strände und schwimmen wieder zurück zum Schiff.
    Es gefällt mir, wie man sich die Bucht aus 3 unterschiedlichen Perspektiven angucken kann - zu Schiff, zu Kayak und selber schwimmend. Vor allem Letzteres mit Besuch der Strände ist beeindruckend, gefühlt jeder Blick offenbart ein Kalendermotiv und an den einsamen Stränden entlangzulaufen und sich aufzuwärmen ist wunderschön.
    Nach ein wenig Sonnenbaden an Deck geht es weiter zu einer Fischfarm. Hier wird allerlei Fischgetier in ziemlich eng eingezäunten Gehegen groß gefüttert, die Fischer wohnen in kleinen schwimmenden Häuschen direkt an der Farm. Stolz berichtet uns unser Guide, dass alle Hütten Satellitenfernsehen und Internet haben - denn die Vietnamesen lieben Fußball. Außerdem trinken die Fischer sehr gerne Selbstgebrannten, der liebevoll "happy water" genannt wird, und in den die Fischer Seeschlangen und alles mögliche an anderem Seegetier einlegen. Hierdurch soll man stärker werden, außerdem besser im Bett. Ich habe so meine Zweifel, aber solange sie daran glauben, wird es ja wohl auch helfen.
    Anschließend geht es weiter zur Monkey Island, an der ein paar freche Äffchen am Strand herumturnen. Aus gebürtigem Sicherheitsabstand gucken wir uns diese an, genießen dann noch die hinter den Felsen untergehende Sonne bei Reiscrackern und Tee und kehren anschließend wieder zurück zu unserem Landrattendasein.
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  • Päivä 32

    Cát Bà - alles unter 30° ist kalt

    7. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ ⛅ 23 °C

    Die 12-stündige Busfahrt geht schneller rum als gedacht, auch wenn die Leder-Liege unglaublich hart, die Fahrt ruckelig und der Schlaf somit rar sind.
    Nach dem Schlafentzug der Nacht bin ich scheinbar am frühen Morgen tief eingeschlafen, zumindest tief genug, um den Weg über die imposante Cầu đình vũ-Brücke zu verschlafen. Mit den ersten Sonnenstrahlen ruckelt unser Bus dann auf die Autofähre zur Insel Cát Bà. Hierbei bin ich zwar wach, Ausblick gibt es aber leider keinen und ich starre lediglich auf eine Cát Bà-Reclame vor meinem Fenster.
    Dann kommen wir im Städtchen an, mein Homestay ist nur wenige Gehminuten von der Haltestelle entfernt und ich kann sofort mein Zimmer beziehen. Ein Glück, diese Busfahrt hat mich doch ganz schön geschlaucht. Nach Frühstück und Rehabilitations-Nickerchen leihe ich mir dann ein Röllerchen bei einem Restaurant und fahre zum Nationalpark. Der Weg ist schön, grün, bergig. Im Nationalpark entscheide ich mich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nur eine kurze Runde rauf zum Aussichtspunkt zu gehen. Hier kriege ich ein paar Tipps von einem wartenden Guide, dessen kardial erschöpfte Gruppe ich überhole und so habe ich ein wenig Ruhe am Gipfel und kann die schöne Aussicht bei ein paar Ananas-Keksen genießen.
    Anschließend packt mich die Abenteuerlust und ich schlage mich ein wenig durch das Dschungel-Dickicht in der stillen Hoffnung einem Cát Bà-Langur zu begegnen. Fehlanzeige. Aber gut, habe ich doch die Bestechungs-Ananaskekse alle selbst vertilgt.
    Ich kehre somit zum Weg zurück, gehe zu meinem Röllerchen und düse weiter (laut Tacho durchgängig mit 0 km/h) an das andere Ende der Insel. Während des Fahrens passiere ich ein kleines Dorf, fröhlich winken mir die Federball-spielenden Kinder zu und wir klatschen im Vorbeifahren ab. Ein wenig bedaure ich nicht die gesamte Reise durch Vietnam mit einem motorisierten Zweirad gemacht zu haben, ist man hiermit doch deutlich flexibler und kann viel authentischer in das Leben der Einheimischen reinschnuppern. Jedoch wäre ich hierzu nicht mutig genug gewesen und so folgt noch mehr Bedauern und ich nehme mir fest vor in Zukunft mutiger zu sein.
    Am Ende des Weges angekommen genieße ich ein paar Ausblicke auf die Bucht mit ihren Karstfelsen, und düse wieder zurück, um den Sonnenuntergang am anderen Inselende mitzuerleben. Durch die schwindende Sonne fange ich im Fahrtwind jedoch ganz schön an zu frieren. Also fahre ich so schnell ich kann, um dann nur wenige Augenblicke beim Sonnenuntergang zu verbringen, weil mein zitternder Körper Wärme fordert. Ich bin mittlerweile einfach ein richtiger local - alles unter 30°C ist kalt!
    Nach einigem Suchen finde ich das entsprechende Restaurant wieder, gebe meinen Roller zurück, koche mich unter der Dusche ab und gehe etwas essen. Zwischendrin gibt es noch ein kleines Gespräch mit meiner sympathischen Homestay-Vermieterin via Google translate. Hierbei sagt sie mir wie mutig es von mir sei alleine zu reisen. Ich muss ein wenig schmunzeln, habe ich doch nur wenig vorher gedacht ich sei nicht mutig genug. Aber wann ist es schon genug mit dem Mut?!
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  • Päivä 31

    Leaving Sa Pa

    6. joulukuuta 2023, Vietnam

    Nach Cát Cát entscheiden wir uns uns dem chinesischen Einfluss hinzugeben und Hot pot essen zu gehen. Im Restaurant erhalten wir eine vietnamesische Karte ohne englische Übersetzung - und so beginnt das Hot pot-Dilemma. Die Frage nach Hilfe beantwortet der junge Kellner mit einem entschiedenen und irgendwie selbstverständlichen "No.". Hm ok, danke. Auch das Internet hilft uns nur wenig weiter und so entscheiden wir uns anhand der Bilder für Combo 8, in der Hoffnung auf Hühnchen- und Rinderfleisch, Gemüse und Tofu als Einlagen. Was uns am Ende erreicht ist der Hot pot, Nudeln, ein Berg an Fleisch (wobei dieses abgesehen von eindeutig identifizierbaren Froschschenkeln nicht sicher definierbar ist), ein halbes Hähnchen in Pfeffersauce und Pommes. Kein Gemüse, keine Schälchen, keine Löffel. Entsprechend einer zuvor ausführlich studierten Anleitung im Internet schmeißen wir sukzessive das Fleisch (mit Aussparen des silbrig-blauen Frosches) in die Brühe, zuletzt auch die Nudeln. Schälchen organisieren wir uns selbst, an Löffeln scheitern wir schließlich. Auf Nachfrage berichtet uns der unhilfsbereite Kellner via Google translate "We ran out of spoons." Um uns herum sehen wir genau 2 Frauen mit Löffeln, diese scheinen die einzigen beiden des Restaurants zu sein. Also wird geschlürft.
    Ein wenig vermissen wir das Gemüse, ansonsten schmeckt unser Jugend forscht-Experiment ziemlich gut, insbesondere die würzige Brühe und das Hähnchen in Pfeffersauce. Danach spazieren wir noch ein wenig durch Sa Pa und genießen die Abwesenheit der Wolke - so eröffnen sich ganz neue Blicke auf das durch 1000 Lichter erleuchtete, nächtliche Städtchen.
    Am nächsten Morgen genieße ich zum Abschied noch einen Kokosnuss-Zimt-Kakao mit Sabrina, Julia und dem beim nächsten Frühstücks-Pancake neu kennengelernten Moritz, kaufe mir ein Cong-Tshirt als Andenken und verbringe den restlichen Tag wartend am Kamin meines Homestays - mich nicht dreckig machen wollend und keinerlei sonstige Unannehmlichkeiten provozierend für die anstehende lange Busfahrt.
    Der Platz am Feuer erweist sich als sehr sozial, hier lerne ich ein paar französisch-sprachige Kanadier kennen, die mich zum Schluss auch noch zum Bus begleiten.
    Das Bus-Prozedere ist wie immer wuselig, diesmal werde ich zu meinem Sitz begleitet. Zunächst soll es ein Sitz in der hinteren langen Reihe werden, in der man zu fünft wie Sardinen nebeneinander liegt. Mit ein bisschen Glück überzeuge ich meinen Führer jedoch davon, dass ein Fensterplatz viel besser zu mir passt und so darf ich diesen einnehmen. Auf Anhieb ist der Bus extrem unkomfortabel - der bislang unkomfortabelste Sleeper mit dem ich fahre. Schade, denn meine Reise nach Cat Ba dauert ganze 12 Stunden. Doch bisher ist noch jede Zeit umgegangen und so gebe ich mich dem unbequemen Ledersitz hin und hoffe einfach schnell müde zu werden.
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  • Päivä 30

    Abenteuer light

    5. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Tag beginnt - nach erstem Blick durch das Fenster in das gewohnte Weiß meiner Wolke (langsam schließe ich sie ins Herz), Adventskalenderbuch und Wham! - wieder mal mit einem Banana pancake, während dessen Verzehr sich Kilian unserem Matsch-Wander-Trupp für die heutige Tour nach Cát Cát anschließt. Zunächst treffen wir Sabrina und Julia bei Le Gecko für einen stärkenden Kaffee. Anschließend laufen wir los. Trotzig habe ich mich am Morgen für meine Jeans statt der gewohnten Wander-Leggings entschieden, da ich beschlossen habe heute keinen Schlamm-Kontakt zu haben. Das funktioniert leider nur begrenzt und so trotzt das Schicksal zurück und schmeißt mich samt Trotz-Jeans in den Schlamm. Diese trägt von nun an eine Troll-Kotze-gleiche, grüne Spur an ihrem Bein, wie um der Welt zu zeigen, dass ich verloren habe. Gegen das Wetter gewinnt man einfach nie.
    Wir zahlen am Tor zu Cát Cát Eintritt und gehen hinein. Hier erwartet uns ein süßes Dorf am Hang mit engen Gassen und liebevoller Bepflanzung, das leider vollgestopft wurde mit Geschäften ("hello shopping!"), Insta-Spots und Inszenierungen der urtümlichen Kultur ethnischer Minderheiten (ich glaube hier sind es auch die Hmong) und wir fragen uns durchgängig was davon vor viiiiel Zeit mal echt war. Der Spaziergang durch das Dorf fühlt sich somit eher wie eine Disneyland-Tour an, mitten hindurch durch ein gespielt mittelalterliches Dorf, überall Menschen in Landestracht, die sich im Fluss, an einem Feuer am Fluss, vor den Wasserfällen, auf herzförmigen Baumhäusern und an allen erdenkbaren, künstlichen Orten fotographieren lassen.
    Im Rosengarten verweilen wir eine kleine Weile, essen Cracker und getrocknete Mango bis erstmalig die Wolkennebeldecke aufzieht und Einblicke auf die Reisfelder und die schöne Aussicht gewährt. Da wir bereits zuvor in Fotolaune waren (vielleicht war es auch die Langeweile vor dem Blick in den dichten Nebel), folgt hier natürlich erneut eine epische Fotosession. Anschließend müssen wir uns nach all der Anstrengung erst mal ausruhen und kehren ein.
    Hier genießen wir im Bambusrohr gegarten sticky rice (der nach Nichts, Salz und Erdnüssen schmeckt), eine vietnamesische Pizza (Bánh tráng nướng, ein Reismehl-Crêpe, der vielseitig belegt ist und sehr würzig schmeckt), einen (vor allem für Sabrina) romantischen Zimt-Tee und zuletzt einen gesalzenen Kaffee (Cà phê muối, dieser besteht aus süßer Kondensmilch, vietnamesischem schwarzen Kaffee und gesalzener Schlagsahne und schmeckt etwas eigentümlich, aber gut).
    Mittlerweile hat es angefangen zu regnen, als wir wieder aufbrechen jedoch glücklicherweise nur noch wenig. Wir gucken uns die letzten 5 Minuten einer Show mit traditionellem Tanz an, spazieren noch zwei weitere Wasserfälle ab und fahren dann mit dem Taxi zurück nach Sa Pa. Schon während der Fahrt klart es weiter auf und man kann mehr und mehr vom umgebenden Gebirge, einschließlich dem höchsten Berg Indochinas, dem Fansipan, sehen. Wunderschön!
    Nun macht auch mein Homestay seinem Namen alle Ehre und ich kann von der Dachterrasse aus noch eine mega view genießen.
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  • Päivä 29

    Matsch-Tour nach Hau Thao

    4. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ ☁️ 17 °C

    In der Motivation des Abends haben wir uns für 8 Uhr morgens zum Wandern verabredet. Als jedoch um 7 Uhr der Wecker klingelt und ich hinter dem Vorhang hinaus spinkse, blicke ich nur wieder hinein in die mir wohlbekannte Wolke. Sie mindert meine Motivation das warme Bett zu verlassen deutlich, nach Kapitel 4 im Adventskalender-Buch, mit musikalischer Unterstützung von Wham! und stofflicher Unterstützung durch meine Weihnachtspinguin-Socken schaffe ich es dann aber doch.
    Dennoch bin ich wegen meiner kleinen morgendlichen Wolken-Depression zu spät dran. Da trifft es sich gut, dass sich auch Julia und Sabrina verspäten. Später wird sich herausstellen, dass sie morgens den gleichen Kampf führen mussten und wir ihn alle nur gewonnen haben, da wir uns durch die Verabredung Verbindlichkeiten geschaffen hatten. So kann es manchmal gehen.
    Wir laufen also los und werden von zwei hartnäckigen Hmong-Frauen verfolgt. Eigentlich ist es unüblich ohne einheimischen Führer zu gehen, als wahre Outlaws und müde von den dauernd geführten Touren wollen wir es aber so und schaffen es schließlich unsere buntbehaupteten Verfolgerinnen in Gummistiefeln abzuhängen.
    Der Weg ist unglaublich matschig und zunächst erlaubt uns der Nebel nur wenig bis gar keine Aussicht. Das ändert sich glücklicherweise im Verlauf unserer Rutschpartie und so können wir doch noch wunderschöne Aussichten auf dramatische Reisterrassen mit gemächlich grasenden Wasserbüffeln genießen. Und auch die Wege bieten nach den anfänglichen Schwierigkeiten nur noch wenige Matsch-Strapazen. Gelegentlich passieren wir voluminöse Hinterlassenschaften von Wasserbüffeln, die irgendwer vor uns liebevoll mit Blumen und Zweigen dekoriert hat. Schön.
    Zwischendurch kehren wir in einer kleinen Hmong-Hütte ein, um einen Cà phê zu trinken und mit einem tollwütig-liebeswütigen Hund zu schmusen und zum Abschluss gibt es noch ein Süppchen. Im letzten Restaurant fangen wir bald an zu frieren (ist ja Winter..) und so lassen wir uns mit einem Taxi nach Sa Pa zurückbringen, glücklich darüber doch einige wunderschöne Ausblicke genossen zu haben. Auf dem Rückweg hat sich die Nebelwand schon wieder verdichtet und so kehren wir zurück in das ewige Weiß von Sa Pa.
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  • Päivä 28

    Ab in den Norden!

    3. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ ☁️ 16 °C

    Am 2.12. geht es mit einem Inlandsflug nach Hanoi. Hier komme ich gegen Abend an, quäle mich vollbepackt durch die quirlige Altstadt, genieße noch ein Banh mi (mit Käse!) und ein Bia und mehr Ambitionen habe ich für den Tag nicht. Schon hier merke ich, dass es deutlich kühler ist als In Mittel- und Südvietnam und so müssen sich meine Füße wohl oder übel wieder an geschlossenes Schuhwerk gewöhnen.
    Am nächsten Morgen gibt es endlich mal wieder süßes Frühstück - einen Bananenpfannkuchen - und dann geht es zum Wartepunkt für den Sleeper-Bus, der mich in 6 schaukeligen Stunden nach Sa Pa bringen soll. Dort angekommen bekomme ich mit, wie ein Mann mit zwei deutsch anmutenden Mädels spricht. Er fragt sie wo sie hinwollen, nachdem sie Sa Pa angeben, berichtet er dass er gerade von dort gekommen sei, dies der schönste Teil der Reise werden sollte, jedoch furchtbar war, da es so nebelig war dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Nur schwer kann ich mir das Lachen verkneifen - sehr charmant, frei nach dem Motto: "Da wo ihr hinfahrt, ist es gerade so richtig doof! Enjoy!" Und so komme auch ich mit den beiden Mädels, Julia und Sabrina, ins Gespräch.
    Dann werden wir zum Bus eskortiert. Die Fahrt selbst ist unspektakulär, auf dem Weg hinauf in die Berge bewegen wir uns jedoch weiter und weiter in eine Nebelfront hinein. Schöne Ausblicke gibt es nicht, denn da ist überall nur Weiß. Ab und zu überholen wir kleine Wasserbüffelherden, die träge von einem Menschen vor sich hergetrieben werden. Dann passieren wir Lào Cai, ein Ort direkt an der harten Grenze zu China, hier kann man schon chinesische Luft schnuppern und fast rüberspucken.
    Sobald wir in Sa Pa ankommen, werden wir unsanft an einem willkürlichen Ort in der Stadt aus dem Bus gescheucht, hier erwarten uns schon Touristenfänger. Ich lasse mich wieder mal sehenden Auges von einem Taxifahrer überteuert zu meinem Homestay fahren. Dieses trägt den hochtrabenden Namen "Mega view". Dies scheint durchaus nachvollziehbar, denn die Zimmer haben Balkone, von denen man sicher toll in die Täler blicken kann. Bei meiner Ankunft schaue ich jedoch in das pure Weiß, mitten hinein in die Seele einer gefallenen Wolke oder ist das noch Nebel!?
    Ein wenig amüsiert von meiner mega view mache ich mich anschließend auf mit den beiden Österreicherinnen etwas essen zu gehen. Drinnen und draußen ist es kalt, nur 13°C, was sich durch die Feuchtigkeit noch kälter anfühlt. Im Restaurant lodert Feuer in einem Kamin, überall finden sich bunte Stoffe - in den Lampen, den Tischdecken, den Vorhängen - und abgesehen davon, dass es noch immer etwas klamm ist, ist es richtig gemütlich. Zwar werden überall im Land Suppen gegessen, jedoch ist hier endlich auch für uns das perfekte Süppchenwetter. Das Essen schmeckt gut und man bemerkt bereits andere, aus China herübergeschwappte Gewürznoten - mehr Ingwer, Anis und Zimt. Zu unserem großen Vergnügen gibt es auch Glühwein und so stoßen wir passend zum 1. Advent mit zwei unkonventionellen Glühweinen (heißer Reiswein mit Apfelsaft und Zimt und Vin chaud im klassischen Weinglas) an. Der heiße Reiswein schmeckt furchtbar, der Vin chaud dagegen gar nicht schlecht, sein Dampf scheint jedoch Nasenschleimhaut und Augen einer chemischen Behandlung zu unterziehen. Wie richtige Genießer trinken wir Letzteren also mit geschlossenen Augen. Zum Wohl!
    Höchst optimistisch und unter dem Einfluss heißen Alkohols und seiner Dämpfe planen wir unsere Wanderroute für den nächsten Tag und sind sehr gespannt, welches Wetter uns morgen erwartet im Winter von Sa Pa.
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  • Päivä 27

    Päuschen in Da nang

    2. joulukuuta 2023, Vietnam ⋅ 🌧 26 °C

    4 ganze Nächte und 3 unaufgeregte Tage verbringe ich in Da nang und fülle damit die Reisespeicher mal wieder auf, um mich auf die weite Reise nach Sa Pa mit kleinem Zwischenstopp in Hanoi vorzubereiten. Die Distanzen sind hier echt nicht zu unterschätzen...
    Über Da nang - meine home town - gibt es wenig zu berichten, ich habe ein sehr gemütliches Hostelzimmer, es ist regnerisch, ich spaziere ein bisschen durch die Stadt und die Fresco Village mit ihrer Street Art, genieße das Meer und die Marble Mountains, schlendere durch Hoi An, esse gut, verwöhne den Kaffeegaumen mal wieder und lasse ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen. Leider sind Highlights wie der Hai Van Pass aufgrund des Wetters nicht möglich, ist aber halb so wild. Man muss sich sowieso damit abfinden, dass man nicht alles sehen kann.
    Am letzten Abend gönne ich mir nochmal eine richtig geile Massage, die auch Elemente der Thai Massage beinhaltet. Und so kniet und läuft erstmalig eine kleine Asiatin über mich herüber und macht zum Schluss noch Yoga-ähnliche Verrenkungsübungen mit mir, bei denen ein in Serie geschaltetes Knacken durch meine Wirbelsäule zieht. Völlig entspannt mit diesem nach einer Massage üblichen, leicht debilen aber glückseligen Sabbergesicht, nach Rosenöl duftend und scheinbar wieder eingerenkt wandel ich zurück ins Hostel.
    Am nächsten Morgen gibt es noch einen kleinen Plausch mit einer hängengebliebenen Backpackerin beim alltäglichen Frühstückssüppchen und einen Cappuccino am Strand und schon geht es zum Flughafen...
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