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Weltreise die Zweite

Unsere 2. Weltreise mit offenem Ende :) Meer informatie
  • Jasper

    19 april, Canada ⋅ ⛅ 5 °C

    Am Ende des Icefield Parkways haben wir den Eingang des Jasper Nationalparks passiert und beenden unsere Fahrt in dem gleichnamigen Ort. Nach einem Stadtrundgang über die Hauptstraße und den nötigsten Besorgungen beim Supermarkt und der Tankstelle, beziehen wir für die Nacht den Wapiti-Campingplatz kurz vor der Stadtgrenze.

    In 2024 hat hier und noch Kilometer um Jasper herum, alles gebrannt. Die Wälder, die Berghänge und auch der Campingplatz gleichen einem Aschehaufen. Waren es einst schöne Campingparzellen, so sieht man heute nur noch Baumstümpfe zwischen den Plätzen und schaut seinem Nachbarn direkt ins Wohnzimmer. Die sanitären Einrichtungen wurden zum Glück wieder aufgebaut.

    Noch späten Nachmittag fahren wir die 50km zum Maligne Lake und wandern dort in der schmalen Loipe zwischen dem Tiefschnee zum Moose Lake. Hier ist der Wald vom Feuer verschont geblieben. Die Wanderung ist sehr schön, aber die Kälte wandert uns langsam tief unter die Haut.

    Wir freuen uns aufs Camp und das dort bereitgestellte Feuerholz, wovon wir reichlich Gebrauch machen und uns aufwärmen.
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  • Icefields Parkway

    19 april, Canada ⋅ ⛅ -3 °C

    Wir fahren den über 200km langen Icefields Parkway, der den Banff Nationalpark mit dem Jasper Nationalpark verbindet. Hier wird auch nochmals unser Nationalparkpass kontrolliert.

    Die Strecke führt malerisch schön durch tiefe Wälder und zwischen Bergketten entlang, die zu dieser Jahreszeit nicht nur komplett zugeschneit sind, sondern auch einige Gletscher beherbergen. Auf dem gesamten Weg gibt es keinen Handyempfang.

    Wir halten an verschiedenen Viewpoints an und vor allem bei dem Athabasca-Gletscher. Der Gletscher ist aufgrund seiner Lage unmittelbar an einer Straße einer der meistbesuchten Gletscher Nordamerikas. Links und Rechts wird er von 3.500m hohen Bergen flankiert.
    Aufgrund der globalen Erwärmung hat sich der Gletscher in den letzten 125 Jahren bereits um knapp die Hälfte verkleinert!
    Bei unserem Besuch ist es enorm windig und eisig kalt. Wir tragen alles, was wir an Kleidung haben. Wir können zu Fuß bis zum Fuße des Gletschers gehen.

    Heute besuchen wir außerdem noch die gleichnamigen Athabasca-Wasserfälle und auch die Sunwapta Falls.
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  • Lake Louise mit 2 Grizzly-Bären 🐻

    18 april, Canada ⋅ ☁️ 7 °C

    Auf dem Weg durch den Nationalpark halten wir an der Morant‘s Curve. An dieser Stelle schlängelt sich die Bahnlinie durch das Tal am Fluss entlang. Wir warten geduldig auf einen Zug und werden belohnt.

    Da man in den kanadischen Nationalparks verständlicherweise nicht wild campen darf, fahren wir zum nächsten Campingplatz bei Lake Louise. Auch hier werden wir 2 Nächte bleiben.

    Es ist schon spät am Nachmittag, deshalb gehen wir heute nur noch zu der Touristeninfo des kleinen Ortes und versorgen uns dort mit den notwendigen Informationen zu den Wanderwegen in der Gegend.

    Ein Jogger erzählt uns auf dem Rückweg zum Camp von einem Braunbären, einem
    Grizzly, den er einen Kilometer weiter gesehen haben will. Tatsächlich kreuzt kurz darauf auch ein Ranger-Fahrzeug auf und fährt die Straßen um den Campingplatz auf und ab - verschwindet kurz darauf aber wieder.

    Da wir uns noch ein wenig die Beine vertreten wollen, gehen wir auch noch eine kleine Runde.
    Das Bärenspray ist natürlich immer mit dabei - man weiß ja nie. Der Campingplatz liegt nur einen Kilometer außerhalb der Ortschaft und ist dicht umgeben von Nadelbäumen.

    Tatsächlich stolpern wir fast über den Grizzly, den Lara etwa 20m abseits der Straße unter einem Baum liegend entdeckt. Eigentlich wären wir vorbeigegangen, hätten wir nicht gezielt - und nervös- in alle Richtungen nach Bären Ausschau gehalten.

    Eine Begegnung mit einem Bären ist absolut zu vermeiden! Gerade jetzt im Frühling kommen sie eben erst aus dem Winterschlaf und sind entsprechend hungrig. Grizzlys sind gegenüber Schwarzbären deutlich größer und gelten auch als viel angriffslustiger. Bei Wanderungen soll man bewusst Lärm machen oder zumindest eine Bärenglocke mit sich führen, die unentwegt Geräusche macht - damit es gar nicht erst zu einer Begegnung kommt.

    Der Bär entdeckt uns sofort und hebt den Kopf. Er wird uns schon lange vorher bemerkt haben. Wir versuchen uns entsprechend zu verhalten, entfernen uns langsam rückwärts von ihm weg. Er bleibt zum Glück ganz ruhig. Würde er angreifen, hätten wir keine Chance. Notfalls käme das Bärenspray zum Einsatz - ein starkes Pfefferspray mit knapp 15m Reichweite, aber auch das ist keine Garantie, dass der Bär von einem ablässt.

    Wir sind mit 20m Entfernung wirklich viel zu dicht an dem Bären dran. Aber es geht alles gut. Der Bär bleibt wo er ist und wir gehen zurück zum Campingplatz und drehen uns mehr als nur einmal nach hinten um.

    Wir freuen uns nun erstmal mal wieder sehr aufs Bett - der Jetlag ist wirklich anstrengend. In Japan ist es 15 Stunden später als in Kanada, was wirklich alles an unserem Schlafrythmus durcheinander bringt.

    Am nächsten Morgen schnüren wir die Wanderschuhe und machen uns bei knackigen minus 5 Grad auf den Weg zum Lake Louise. Man könnte die 6km auch hinfahren, wir gehen aber lieber. Der Weg führt uns zunächst bergauf der Straße entlang, dann über eine alte Bahnlinie, die heute für den Wintersport genutzt wird - mitten durch die kanadischen Wälder. Wir versinken immer wieder etwas im Schnee, was das Gehen schwierig macht. Die Landschaft ist einfach herrlich. Die Bear-Bell 🐻 🔔 ist natürlich immer dabei und klingelt fleißig bei jedem Schritt mit.

    Der Lake Louise, eigentlich ein Postkartenmotiv mit kristallklaren blauen Wasser, ist zu dieser Jahreszeit noch zugefroren. Viele Besucher tummeln sich auf dem See, die Eisschicht ist über einen Meter dick.

    Wir gehen noch etwas weiter und wagen uns auf den Viewpoint, der eineinhalb Kilometer weiter auf halber Höhe am Bergkamm liegt. Für die 100 Höhenmeter brauchen wir etwas länger, denn der steile Weg durch den Wald ist teilweise komplett vereist und so stapfen wir immer wieder abseits des Weges durch den tieferen Schnee um nicht auszurutschen.

    Am Ausguck angekommen erwartet uns ein tolles Panorama mit Blick auf den See. Um uns herum schwirren einige Gray-Jays, kleine Vögel, die sehr interessiert an unseren Erdnussbutter-Sandwiches sind. Auch einen bläulichen Specht entdecken wir im Ast und von uns gänzlich unbeeindruckt schreit ein grauer Vogel nach Artgenossen, nur einen halben Meter vor uns. Wer weiß wie diese Vögel heißen?

    Am Abend, wieder am Camp, geht Aron trotz Bärenbegegnung eine Runde laufen. (Laufen ist so ziemlich das Letzte was man machen sollte, wenn hungrige Bären unterwegs sind) Er läuft aber zumindest nicht um den Campingplatz und durch den Wald, sondern in Richtung Stadt.

    Als er später grad vom Duschen zurück zum Auto kommt, steht, wie könnte es anders sein, nur 20m vor unserem Platz ein Grizzly. Uns geht in dem Moment der Arsxx ganz schön auf Grundeis… Der Bär ist diesmal in voller Größe zu sehen und ist einfach nur riesig. Kein Zaun dazwischen. Das ist wirklich viel zu dicht. Zum Glück kommt in dem Moment ein Wohnmobil an der Straße entlang, was dem Bären wohl zu viel wird und er entschwindet in den Wald…

    Später schauen wir uns noch die Spuren an, die er im Schnee hinterlassen hat 👣
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  • Banff - Johnston Canyon

    16 april, Canada ⋅ ☁️ -1 °C

    In der ersten Nacht fällt etwas Neuschnee, was uns überrascht. Hätten wir es gewusst, hätten wir das Beifahrerfenster sicherlich nicht einen Spalt offen gelassen 😅 Der warme Kaffe am Morgen schmeckt dafür umso besser.

    Wir machen uns von Campingplatz auf einer erste Wanderung durch die nähere Umgebung. An den vielen Schnee und die Glätte müssen wir uns erst noch gewöhnen. Aron legt sich direkt mal lang.

    Im Städtchen Banff schauen wir uns etwas um. Uns ist es aber viel zu touristisch. Ein Foto mit dem Schriftzug der Stadt muss aber dennoch sein.

    Von einem Aussichtspunkt hoch oben im Skigebiet genießen wir noch einen tollen Panoramablick hinunter in die Stadt.

    Für heute reicht es uns - der Jetlag hängt uns noch ganz schön in den Knochen und wir haben schlecht geschlafen. Also geht es zurück ins Camp und ab ins warme Bett.

    Nach einer schneefreien Nacht geht es in den Johnston Canyon. Die Wanderung zu den unteren und oberen Wasserfällen misst ungefähr 5km hin & zurück. Dabei geht es auf einem Metallsteg in teils einiger Höhe durch den Canyon, der mit extrem klaren und rauschenden Wasser gefüllt ist.

    Alles ist komplett vereist und so müssen wir uns immer wieder am Geländer entlanghangeln um nicht auszurutschen. Auch die Wasserfälle gleichen einem Eisschloß - ein toller Anblick. Zi dieser Jahreszeit ist es hier auch nicht so voll und wie immer scheuen viele Besucher des Nationalparks die, wenn auch kurzen, Wanderungen.
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  • Ab in die Wildnis Kanadas

    15 april, Canada ⋅ ☁️ 8 °C

    Der 4Runner 🚙 ist gepackt, die Kühlbox gefüllt. - es kann losgehen! Wir fahren westlich aus Calgary raus, immer den Trans Canada Highway entlang, der sich horizontal durch das gesamte Land schlängelt. Man könnte meinen, es gibt nur diese eine Straße.

    Bereits kurz hinter der Stadtgrenze tauchen die majestätischen Rocky Mountains vor uns auf. Die Bergspitzen schneebedeckt. Es ist nur knapp über 0 Grad.

    Wir fahren heute die 150km bis in den Banff Nationalpark hinein, dort haben wir uns für die ersten beiden Nächte einen Platz auf dem einzigen, zur Zeit geöffneten Campingplatz reserviert. Es ist Vor-Saison, deshalb ist vieles wegen dem winterlichen Wetter noch geschlossen oder schlichtweg nicht passierbar.

    Wir machen an verschiedenen Lookouts halt und genießen die Aussicht auf die eisigen Berge und Täler. Am Parkeingang angekommen, kaufen wir uns einen Explorer-Pass, der uns unbegrenzten Eintritt in alle kanadischen Nationalparks gewährt. Inzwischen sind wir auf über 1.100 Höhenmeter.

    Am Lake Minnewanka, der komplett zugefroren ist, unternehmen wir eine kurze Wanderung zu einer Brücke über einem Zulaufffluss aus den Bergen. Das Wasser ist unglaublich klar und wäre es nicht so eisig kalt, würden wir gern hineinspringen. Überall finden sich nun bereits Warnschilder wegen Bären und Wölfen.

    Unser Campingplatz liegt auf einen kleinen Plateau mit Aussicht auf das Tal, unweit des Städtchens Banff. Noch am Abend bekommen wir Besuch von einem Erdhörnchen, Big Horn Sheeps und mehreren kleinen Hirschen, sowie Elks, wie man hier die großen Wapiti-Hirsche nennt. Die eigentlichen Elche gibt es
    hier natürlich auch. Die Braunbären, bzw. Grizzlys kommen nun langsam aus dem Winterschlaf. Es gehört aber viel Glück dazu, überhaupt welche zu sehen.

    Vor dem Schlafengehen pumpen wir die Luftmatratze auf und richten unser Bett im Auto her. Für die Fenster haben wir uns im Secondhand-Geschäft noch schwarzen Stoff besorgt, welcher auf einer Schnur ringsum im Heck aufgehängt, für Sichtschutz sorgt. Alles nur improvisiert - reicht aber um zu schlafen.

    Das Abendessen wird auf unserem kleinen Primus Kocher zubereitet. Wir müssen uns nun etwas umgewöhnen. Hatten wir in Australien zwei Kochplatten und eine gut ausgestattete Küche in der alles seinen festen Platz hatte, so müssen wir nun mit nur einer Platte auskommen und der spärliche Rest unseres Equipments lagert in Plastiktüten 😅. Die nächsten 3 Wochen, so lange haben wir hier das Auto, werden also ein bisschen chaotisch.
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  • Vorbereitungen und Leihwagen abholen

    14 april, Canada ⋅ ☀️ 11 °C

    Wir streifen zunächst zu Fuß und mit Bus & Bahn durch Calgary. Uns gefällt die Stadt auf den ersten Blick aber nicht besonders. Es wirkt alles sehr kühl (es ist ja auch kalt) und nicht sehr einladend. Überall sind große Zäune oder Gitter an den Häusern, alles ist etwas besser abgesichert. Es gibt viele Obdachlose und leider auch die Drogenszene mit Fentanyl und Meth.

    Es gibt aber zumindest eine tolle Uferpromenade mit schönen Brücken, sowie ein paar schöne alte Gebäude.

    Unsere Unterkunft liegt aber in einer eigentlich recht guten Gegend und das Haus ist gepflegt. Allan, unser Gastgeber passt auch gut auf uns auf 😅 Für den anstehenden Roadtrip leiht er uns z.B. eine Dose Bärenspray, in der Hoffnung, dass wir sie nicht brauchen werden.

    Wir müssen noch ein paar Dinge besorgen. Zunächst bei Decathlon günstige Wanderschuhe, nebst dicken Socken und lange Unterwäsche. Es verspricht schließlich kalt zu werden in den Rocky Mountains. Dazu einen kleinen Gaskocher.

    Am nächsten Tag können wir dann unseren Leihwagen abholen. Einen Toyota 4Runner, mit Allradantrieb und reichlich Platz im Heck um darin zu schlafen.

    Nachdem das Heck vermessen ist, kaufen wir im Walmart eine Luftmatratze, einen wärmedämmenden Topper und gleich mehrere Decken. Das sollte reichen um bei Minusgraden durch die Nacht zu kommen.

    Eine kleine Kühltruhe und 2 Campingstühle waren beim Auto mit dabei. Nun nur noch Lebensmittel einkaufen und es kann losgehen durch die Wildnis Kanadas 🍁
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  • Ankunft in Calgary 🇨🇦

    12 april, Canada ⋅ ☁️ 1 °C

    Endlich kommen wir in Calgary an. Da wir die Immigration bereits in Vancouver erledigt haben, können wir direkt zu unserem Gepäck und weiterziehen.

    Wir haben bei dem langen Flug über den Pazifik übrigens die Datumsgrenze überschritten. Witzigerweise haben wir trotz des langen Fluges eine kleine Zeitreise gemacht und sind technisch gesehen vor unserer Abflugzeit gelandet. Die Zeitverschiebung beträgt 15 Stunden, aber nach hinten 😜. Der 12.April wird für uns ein 39 Stunden Tag und es graust uns vor dem kommenden Jetlag!!

    Dazu kommen Temperaturen um den Gefrierpunkt und pünktlich als wir das Flughafenterminal verlassen, fängt es selbstverständlich an zu schneien ☃️
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  • Kurzer Zwischenstopp Vancouver

    12 april, Canada ⋅ 🌙 9 °C

    Zwischenlandung in Vancouver.
    Hier müssen wir durch die fast vollautomatische Immigration und bekommen 3 Monate Aufenthaltsrecht in Kanada 🇨🇦. Danach geht es zum nächsten Gate, wo wir nun tatsächlich in eine Maschine von Westjet einsteigen. Gegenüber Japan Airlines wirkt hier alles gestresst, es gibt im Flieger nicht einmal genug Gepäckfächer. Irgendwie wirkt jeder aggressiv. Ob die wohl alle dasselbe wie wir hinter sich haben? Egal - die sollen uns nur sicher nach Calgary bringen…Meer informatie

  • Stress am Flughafen / Flug nach Calgary

    12 april, Japan ⋅ ⛅ 12 °C

    Den Flughafen Narita erreichen wir innerhalb 1,5 Stunden mit der Bahn, wir müssen insgesamt 3x umsteigen. Am Flughafen schauen wir, dass wir direkt zu einem Schalter von Japan Airlines kommen.

    Trotz der neuen Tickets, die wir von Westjet bekommen haben, kennt man uns dort aber nicht.

    Es wurden keinerlei Informationen von Westjet an Japan Airlines übermittelt. Die Angestellten von Japan Airlines sind aber sehr hilfreich. Wir bekommen zwischendurch sogar ein Telefon von ihnen, um uns nochmals mit der Hotline von Westjet in Verbindung zu setzen.

    Es folgen mehrere Gespräche, jedes frustrierender und widersprüchlicher als das vorherige und schließlich immer noch keine Lösung.

    Wir bekommen mittlerweile zwei Stühle von Japan Airlines direkt am Check-In Schalter hingestellt und sind sicherlich das Tagesgespräch der anderen Passagiere.

    Es läuft alles darauf hinaus, das Westjet sich, trotz des stornierten Fluges, aus der Verantwortung ziehen will und es dort keinen interessiert, dass offenbar etwas mit den neuen Flugtickets über Japan Airlines nicht geklappt hat. Die Damen der Hotline bei Westjet haben übrigens alle einen sehr starken indischen Akzent und sind für uns kaum zu verstehen. Das Gespräch wird unsererseits mit der Zeit immer lauter. Westjet ist es egal, wenn wir die Nacht am Flughafen verbringen… Man schiebt die Verantwortung sogar zwischenzeitlich auf Booking.com, über die wir den Flug ursprünglich gebucht hatten - bekloppter geht es nicht mehr.

    Nach fast 3 Stunden schließlich die Erlösung. Nachdem wir mittlerweile mehrere (immer super freundliche) Mitarbeiter von Japan Airlines involviert haben, schafft es jemand von denen, einen kompetenten Mitarbeiter bei Westjet zu finden, der uns endlich neue Tickets ausstellt. Und es klappt 🙏!!

    Last Minute sozusagen kommen wir doch noch heute in ein Flugzeug und sind einfach nur froh, dass dieser Stress vorbei ist.

    Westjet ist bei uns jedenfalls Geschichte, mit denen fliegen wir besser nicht mehr!
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  • Reizüberflutung pur: Tōkyō

    10 april, Japan ⋅ ☁️ 19 °C

    Die nächsten paar Tage werden quirlig und schrill, denn es geht nach Tōkyō hinein.

    Da der Kaiserpalast als Residenz der kaiserlichen Familie dient und selbst nicht besichtigt werden kann, schauen wir uns nur ein wenig auf dem Außengelände um. Für eine überfüllte Tour in die kaiserlichen Gärten fehlt uns heute die richtige Motivation.
    Stattdessen machen wir uns auf den Weg nach Akihabara, einem der schrillen bunten Viertel Tōkyōs.
    Dort gibt es alles, was das Herz der Anime-Fans höher schlagen lässt. Gerade in solchen Vierteln jagt ein Extrem das Nächste. Überall blinkt es um uns herum und die Werbetafeln versuchen die Kunden nur so anzulocken. Teilweise ist der Bürgersteig brechend voll mit Menschen verschiedenster Nationen.
    Das ist Reizüberflutung pur und wir sind mittendrin.

    Eine Möglichkeit sich dem Gewusel zu entziehen, gibt es kaum. Wir besuchen zwischendurch zwar den Sensō-ji Shrine, den ältesten Schrein Tōkyōs, aber auch dieser ist gut besucht. Dennoch ist der Anblick des alten Bauwerks wunderschön und wir versuchen für 100Yen unser Glück und ziehen eine Glückskarte aus einem der vielen Ständer - bei Japanern sehr beliebt. Wir erfahren, wie viel Glück wir in nächster Zukunft haben werden. Wenn einem das Ergebnis nicht gefällt, kann man es vor Ort an einer spezielle. Schnur aufhängen und es erneut versuchen.

    Auch dem Meiji Tempel statten wir einen Besuch ab. Dieser Tempel liegt mitten in einem schönen Park, umrandet von uralten Bäumen. Japanische Tempel unterscheiden sich sehr von denen in anderen asiatischen Ländern. Sie sind weniger bunt und wirken dadurch sehr edel. Gesänge von Mönchen gibt es nicht.

    Die volle Dröhnung an Reizüberflutung bekommen wir an der Shibuya Scramble Crossing. Das ist die belebteste Kreuzung der Welt. Der Verkehr wird in alle Richtungen gestoppt und bis zu 3.000 Menschen überqueren innerhalb der zweiminütigen Grünphase kreuz und quer die Straße - und zwar auch diagonal. Man glaubt es erst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat.

    Lara probiert nun auch endlich zum ersten Mal echtes Sushi, so richtig mit rohem Fisch 🐟. Es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein.

    Abends sind wir einfach nur noch platt von den ganzen Reizen und freuen uns auf eine Mütze voll Schlaf. Leider will es in keiner einzelnen Nacht so recht funktionieren, was aber nicht an den japanischen Futons liegt.
    Vielmehr rauben uns die anderen Gäste den Schlaf. Bis spät in die Nacht wird telefoniert, Schiebetüren werden laut hin und her bewegt, Türen geknallt oder weit nach Mitternacht Geschirr in der Gemeinschaftsküche abgewaschen. Aron geht sichtlich genervt mehrfach nach unten und bittet sie leise zu sein. Auch Lara versucht ihr Glück. Leider vergebens.
    Der Höhepunkt allen Übels ist, als mehrere halbstarke Koreaner mitten in der Nacht total betrunken grölend zurückkommen und einer von ihnen über der Toilettenschüssel hängend wirklich alles gibt. Das muss wohl anstrengend gewesen sein, denn er schlief glatt dort ein und wurde durch das Hämmern seines Kumpels an der Tür geweckt. Es muss wohl eine schöne Schweinerei gewesen sein, denn am nächsten Morgen konnten wir die Schmierereien der groben Reinigung noch gut erkennen und putzten dann nochmal nach, damit man die (einzige) Toilette überhaupt benutzen kann.

    Das war wirklich zu viel. Da wir uns täglich bei den Gastgebern beschwert hatten, waren sie wirklich kulant und haben uns am letzten Morgen fast den gesamten Betrag unseres Aufenthaltes zurückerstattet.

    Kurz bevor wir Auschecken und zum Flughafen fahren wollen, bekommen wir eine Nachricht unserer Fluggesellschaft Westjet, dass unser Flug nicht stattfinden wird. Das ist genau das, was man ein paar Stunden vor Abflug absolut nicht bekommen möchte. Ein neuer Flugplan würde dann vielleicht in den nächsten 2 Stunden kommen.

    Da wir nicht auf heißen Kohlen sitzen wollen, und definitiv noch heute einen Ersatzflug wollen, wenden wir uns direkt an die Hotline. Dort erreichen wir zum Glück auch jemanden und wir bekommen einen Flug mit der Partnerairline Japan Airlines angeboten. Dies ist zwar kein Direktflug, aber er bringt uns zumindest mit nur 4 Stunden Verspätung an unser Ziel. Wir fahren also zum Flughafen….
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  • Fast verloren am Tokyo Hauptbahnhof

    8 april, Japan ⋅ ⛅ 15 °C

    Nachdem wir am Hauptbahnhof in Tokyo aus dem Shinkansen aussteigen, versuchen wir uns zunächst einmal zu orientieren.

    Das ist allerdings leichter gesagt, als getan, denn der Hauptbahnhof ist gigantisch. Mal eben den Bahnsteig wechseln ist nicht so einfach, da man erstmal die alte Fahrkarte einlösen muss, bevor man eine neue für die nächste Linie kaufen kann.

    Den passenden Schalter zu finden, ist beinahe wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und hat man ihn dann endlich gefunden, steht dort oft alles nur auf Japanisch. Das macht es zusätzlich schwierig für ausländische Reisende, aber zum Glück gibt es ja Übersetzungsapps.

    Das Bahnnetz selbst ist eine Wissenschaft für sich. Es ist mit den unzähligen einzelnen Linien und unterschiedlichen Betreiber riesig. Bei der Größe der Metropole auch kein Wunder.
    Tokyo ist über die letzten Jahrzehnte immer mehr mit seinen Vororten verwachsen, was zur Folge hatte, dass sich die gesamte Infrastrukur in ein wirres Labyrinth vergrößert hat.
    Das Resultat ist ein kompliziertes Bahnnetz, mit dem man aber nahezu jeden Winkel Tokyos ohne Probleme erreichen kann.

    Wir müssen aber wohl sehr verloren ausgesehen haben, denn als wir mit Fragezeichen in den Augen vor einer Karte stehen, kommt uns eine junge Japanerin zu Hilfe.

    Nach einer Weile haben wir eine Idee, mit welcher Bahn wir weiterfahren müssen und wo wir das Zugticket kaufen können, denn unsere Unterkunft liegt mit etwa anderthalb Stunden etwas außerhalb von Tokyo in Saitama.

    Erleichtert seufzen wir auf, als wir dann endlich in der richtigen Bahn stehen. Sitzen ist nämlich gerade nicht möglich, da es mit beginnender Rushhour immer voller wird.

    Am Bahnhof in Saitama angekommen, steigen wir auch schon in ein kleines würfelförmiges Auto (japanische Fahrzeuge sehen meist sehr merkwürdig aus) um und werden von den Gastgebern zur Unterkunft gefahren. Das gehört hier einfach mit zum Service dazu.

    Wir sind froh, als wir endlich unsere Rucksäcke in unserem Zimmer abstellen können.
    Wir werden die nächsten Tage in einem traditionell japanischen Haus verbringen, was unter anderem bedeutet, dass wir auf dem Boden auf zwei japanischen Futons (Klappmatratzen) schlafen werden.

    Insgesamt gibt es 5 Zimmer in diesem Haus, welche alle vermietet sind. Die Wände sind sehr dünn und nicht schallisoliert. Man hört alles!
    Die Zimmer liegen direkt nebeneinander und sind vereinzelt mit einer Schiebetür verbunden, die aber mit Riegeln verschlossen sind. Das ist auch besser so. Es gibt eine einzige Dusche und eine separate Toilette für alle Gäste. In den kommenden Tagen werden wir wohl kaum Privatsphäre haben.
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  • Mit dem Shinkansen 🚅 nach Tokyo

    8 april, Japan ⋅ ☁️ 23 °C

    Zu Fuß geht es von unserem zentralen Hotel in Hiroshima zum 1km entfernten Bahnhof.

    Mit dem Shinkansen, Japans Hochgeschwindigkeitszug, 🚄 fahren wir heute weiter nach Tokyo. Für die Strecke von über 1.000km braucht der Zug trotz 7 Zwischenhalten gerade einmal 4 Stunden. Der moderne Zug beschleunigt dabei bis auf 320 km/h. In den Kurven neigt er sich zur Seite, damit man die G-Kräfte nicht so sehr merkt.

    Die Züge werden aufgrund ihrer Form auch Bullet-Trains genannt. Seit ihrer Einführung 1964 hat es noch nicht einen einzigen Zwischenfall mit Todesfolge gegeben. Bei einem stärkeren Erdbeben führen die Züge eine automatische Notbremsung aus.

    Der Zug, der „Nozomi 20“, fährt überpünktlich in Hiroshima ab und die Fahrt ist sehr angenehm. Im Inneren ist es sehr leise.

    Schaffner und Securitymitarbeiter patrouillieren regelmäßig. Beim Betreten und Verlassen jedes Waggons verbeugen sie sich jedesmal kurz gegenüber den Fahrgästen. 🙇🏼‍♂️

    Vor Abfahrt haben wir uns am Bahnhof jeder noch eine kleine „Ekiben-Box“ gekauft, eine japanische Snackbox. Unsere sind mit Reis, Gemüse und Huhn gefüllt. Es gibt sie auch mit Sushi oder Wagyo- und Koberind. Essstäbchen sind immer dabei.

    Kurz vor Tokyo bekommen wir noch einen tollen Blick auf den Mount Fuji. Der hat sogar sein eigenes Emoticon —> 🗻 <—
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  • Peace Memorial Museum

    7 april, Japan ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Sonntag gehen wir in das Hiroshima Peace Memorial Museum. Sehr anschaulich sind hier die Geschehnisse und Folgen des 6. August 1945 dargestellt. Entsprechende Bilder ersparen wir euch lieber. Auch einige Objekte aus der Stadt sind hier konserviert, auf denen durch die Blitzdetonation der Atombombe, menschliche Schatten in Beton gebrannt wurden. Das kann man sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat.

    Was viele auch immer vergessen: Nur 3 Tage später wurde eine zweite Atombombe auf
    Nagasaki abgeworfen.

    Überall in der Stadt finden sich übrigens kleine Kraniche, in Origami-Falttechnik aus Papier. Besonders an den Gedenkstätten, aber auch in vielen Schaufenstern sind sie teils zu tausenden in allen erdenklichen Farben in langen Ketten zusammengefügt und schmücken so in Erinnerung an die Atombombe die Stadt.

    Neben den Schauplätzen aus dem zweiten Weltkrieg findet in Hiroshima aber ein ganz normaler japanischer Alltag statt. Die Stadt ist quirlig, bunt und es gibt an jeder Ecke etwas neues und skurriles zu entdecken. In den 3 Tagen wird es uns nicht langweilig.

    Auf einem tollen Kunsthandwerkermarkt gibt es Porzellan, Dekoratives und Buntes für die Küche. Wir finden tolle Essstäbchen, die mit ins Reisegepäck kommen.

    Besonders witzig sind die vielen Geschäfte mit den Drehautomaten, an denen man kleine Figuren, Schlüsselanhänger und andere Glücksbringer kaufen kann. Von dem Miniatur Bierbrau-Set bis Super Mario ist wirklich alles dabei. Manche dieser Geschäfte haben mehrere tausend solcher Automaten. Sie heißen hier „Gacha“. Daneben gibt es noch die bösen „Krangreifermaschinen“, bei denen man mit einem kleinen Kran versucht einen bestimmten Gegenstand aufzuheben, was eigentlich nie klappt… 😅

    Japan ist sowieso ein Land der Automaten, „jidohanbaiki“ genannt. Die Bekanntesten sind sicherlich die Getränkeautomaten, die wirklich an jeder Ecke stehen. Es gibt aber auch Automaten für Pizza, Ramen-Suppen, Anime-Figuren und auf dem Land sogar für 10kg Reis-Säcke. Da es in Japan so gut wie keinen Vandalismus gibt, werden die Automaten mit ruhigem Gewissen aufgestellt. Viele Automaten sind übrigens so programmiert, dass sie im Falle einer Katastrophe, wie z.B. einem starken Erdbeben, kostenlos Getränke ausgeben.

    Auch kulinarisch probieren wir uns in Hiroshima durch. Für das Frühstück und den Snack zwischendurch begnügen wir uns, wie bereits in Korea, mit einer 7-Eleven Filiale. Hier wird man mit allem versorgt.

    Für das Abendessen wollen wir aber noch eine regionale Spezialität kennenlernen: „Okonomiyaki“

    Das Angebot in Hiroshima ist groß, die Qualitätsunterschiede ebenso. Von Touristenbude bis Spitzenrestaurant ist alles dabei. An vielen Restaurants sieht man zur Abendzeit lange Warteschlangen. Wir suchen uns den vermeintlich Besten heraus und versuchen unser Glück. Wir sind eine halbe Stunde vor Eröffnung am Abend dort und vor uns warten bereits 3 andere Gäste.
    Da haben wir wohl Glück gehabt. Nach uns werden noch viele kommen und Pech haben.

    Als wir drinnen sind, setzen wir uns an den kleinen Ecktresen. Das winzige Restaurant hat nur 7 Sitzplätze aber hervorragende Bewertungen. Wenn einer aufstehen will, müssen andere es ebenso, um Platz zu machen. So eng ist es. Der Besitzer steht vor seinem Kochfeld in der Mitte, direkt hinter dem Tresen.

    Okonomiyaki sind Teigfladen, belegt mit Kohl, Fleisch oder Fisch, Frühlingszwiebeln, verschiedenen Saucen, einem Ei und einer kleinen abschließenden Schicht Teig.
    Die Zubereitung ist eine wahre Show und zieht sich über eine volle Stunde hin. Wir können dem Koch die ganze Zeit dabei zusehen. Draußen stehen sich derweil viele Gäste die Beine in den Bauch und schauen ab und zu durch die Tür. Insgesamt schafft das Restaurant am Abend nur 3 Runden, also bloß 21 Gäste. Da haben wir wirklich Glück gehabt 😅.

    Die Okonomiyaki werden schließlich auf einer heißen Metallplatte serviert, wobei der schmale Tresen an seine Grenzen kommt - aber man arrangiert sich. Gegessen wird mit einem Mini-Spatel, der die großen Fladen in kleine Stückchen zerteilt und zum Mund führt. Ein absolutes Geschmackserlebnis und sicherlich etwas, was wir Zuhause mal ausprobieren werden. Bezahlt haben wir am Ende mit Getränken gerade mal umgerechnet 20€.
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  • Kendō im Hiroshima Castle Park

    6 april, Japan ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Burg von Hiroshima liegt unweit des Friedensgedenkparks. Sie wurde um 1590 errichtet, aber durch den Atombombenabwurf 1945 vollständig zerstört. Heute steht ein detailgetreuer Nachbau des Hauptturms an ihrer Stelle. Auch die Zwingermauer und ein kleinerer Turm wurden neu errichtet und können besichtigt werden.

    Aufgrund des Kirschblütenfests sind heute viele Essensstände aufgebaut und laden zum schlemmen ein. Wir gönnen uns frische Eierwaffeln, die hier in kleiner Kugelform gebacken werden.

    Auf dem Innengelände der Burg finden heute außerdem Stockkämpfe statt. Wir meinen es müsste sich um „Kendō“ handeln. Verschiedene Altersklassen treten untereinander an und versuchen den Gegner in voller Rüstung mit einem langen Holzstock zu treffen. Dabei gehen sie nicht zimperlich vor und die Kämpfe werden von lauten Kampfschreien begleitet.

    Der Shukkei-en Garten ist ebenso alt wie die Burg Hiroshima, auch er wurde 1945 vollständig zerstört. Nur ein einziger Gingko-Baum überlebte damals. Im Wasser des zentralen Teichs schwimmen viele Koi-Karpfen und Schildkröten.

    Am sonnigen Nachmittag gehen wir noch auf den Hügel des Hijiama-Parks und genießen aus der Höhe einen Blick auf die Stadt.
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  • Sprachlos in Hiroshima

    5 april, Japan ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach nur 2 Stunden Flug landen wir auf dem japanischen Festland in Hiroshima. Die Einreise mit Checkpoint am Zoll geht schnell.
    Wir müssen ein paar Medikamente vorzeigen und sind schließlich im Land 🇯🇵.

    Der Flughafen liegt knapp 50km außerhalb, zur Stadt fahren aber regelmäßig Busse. Am Automaten lösen wir 2 Tickets für etwa 10€ pro Person.

    Am Bussteig werden wir direkt in ein Stückchen japanische Disziplin und Ordnung aufgenommen. Anhand der Beschriftungen am Boden erkennt man, wo die Warteschlange beginnt und in welcher Richtung man sich einzureihen hat. Jeder steht brav hinter dem Vorderen und es wird nicht gedrängelt.

    In Hiroshima steigen wir gegen 11.00h am zentralen Busbahnhof aus. Da wir erst ab 16.00h ins Hotel dürfen, nehmen wir uns für 800 Yen ein großes Schließfach, wo beide Rucksäcke gleichzeitig hineinpassen. Da wir kein Kleingeld haben, läuft Aron schnell in das nächste Geschäft und wechselt einen Schein. Man versteht Englisch in der Regel ganz gut :)

    Wir nutzen die Zeit bis zum Check-In und erkunden die Stadt zu Fuß.

    Wir haben direkt einen ersten Blick auf den Atomic Bomb Dome, ein Regierungsgebäude von 1915, welches bei dem Atombombenabwurf am 6. August 1945 zerstört und vollständig ausgebrannt ist. Die Grundstruktur ist jedoch noch vorhanden und es wird heute als Friedensdenkmal erhalten.
    Das Gebäude befindet sich nur 140m vom Bodennullpunkt, dem „Ground Zero“, also unmittelbar unterhalb des Detonationszentrums der ersten von Menschen in kriegerischer Absicht abgeworfenen Atombombe.

    Es bildet den Anfang des Friedensparks in Hiroshima. Zahlreiche Statuen, Gedenktafeln und Monumente erinnern im Friedenspark an die Katastrophe, welche auf einer der vielen Inseln gelegen sind, die das Stadtbild von Hiroshima bilden.

    Die US-amerikanische Bombe „Little boy“ detonierte damals in etwa 580m Höhe, erzeugte einen gigantischen Lichtblitz und entlud eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen TNT. Die dabei erzeugte Hitze von bis zu 4.000 Grad Celsius verbrannte Menschen und Gebäude in Sekunden. Es wurden 80 Prozent der Stadt sofort zerstört. Wer überlebte, leidete furchtbar und viele bekamen kurz darauf Symptome der Strahlenkrankheit und fanden dennoch den Tod. Es starben schätzungsweise 200.000 Menschen. Noch heute leiden Überlebende der Katastrophe.

    Einzig dem Umstand, dass die Bombe in einiger Höhe detoniert ist, verdankt man, dass die Strahlungswerte am Boden heute auf normalen Niveau sind.

    Ein beklemmendes Gefühl, heute hier bei bester Gesundheit über die Trümmer der Vergangenheit gehen zu können. Es starben so unglaublich viele Menschen. Wir sind sprachlos.

    Trotz der beklemmenden Atmosphäre ist die Stadt momentan aber in wunderschöne Kirschblüten gehüllt. An jeder Ecke blüht es prächtig in weiss, rot und rosa. 🌸 Da Wochenende ist, machen es sich die Japaner auf großen Decken am Flussufer bequem, treffen sich mit Familie und Freunden. Jeder bringt etwas zu Essen und Trinken mit und es wird zwischen all den Farbenspiel der Kirschblüten gegrillt.

    Nach einigen Stunden holen wir unsere großen Rucksäcke aus dem Schließfach und gehen den letzen Kilometer zu Fuß zum Hotel. Hiroshima ist sehr sauber, wirklich nirgends liegt Müll herum und selbst Rauchen ist in der Öffentlichkeit nicht erlaubt 🚫.

    Unser Zimmer im 4. Stock ist klein, aber modern und fast sauber. Leider war nur noch ein Stockbett frei. Lara war dran mit Bettaussuchen (doch, das ist ein echtes Wort!) und schläft oben.

    Bereits im Hausflur muss man übrigens seine Straßenschuhe ausziehen und in Hauspantoffeln schlüpfen, das ist überall in Japan so. In unserem Zimmer haben wir dann noch separate Zimmerpantoffeln, manchmal gibt es sogar noch separate nur für das Badezimmer. Wir werden mit kostenlosen Produkten nahezu überhäuft: Es gibt Einwegwaschlappen, Zahnbürsten, Kaffee, Tee und sogar Einwegrasierer und Kimonos 👘. Die Toilette ist weitgehend vollautomatisiert, empfängt einen mit einem vorgeheizten Sitz, macht auf Knopfdruck ablenkende Geräusche und versorgt einem nach erledigten Geschäft Vorne und Hinten mit einem wahlweise warmen, kalten, stärkeren oder schwächeren Wasserstrahl zur ordentlichen Reinigung der Privatzone 😬

    Am Abend gehen wir noch in ein kleines Eckrestaurant und genießen ein japanisches Rindercurry 😋 Die Sprachbarriere wird wie immer mittels Pantomime überbrückt.
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  • Flug nach Japan

    5 april, Koreastraße ⋅ 🌬 13 °C

    Nur eine Woche Korea, mehr gönnen wir uns nicht und müssen den Wecker für 2.30 Uhr morgens stellen, um den Flug um 7.00 Uhr zu erwischen. Der Airportshuttle-Bus fährt erst ab 4.30 Uhr, für uns leider zu spät, denn wir müssen zum Flughafen Incheon, der 50km außerhalb von Seoul liegt.

    So nehmen wir uns ein Taxi, welches wir über UBER bestellen. Die koreanische Taxi-App „Kakao“ will uns als Ausländer irgendwie nicht registrieren lassen - da hätten wir vermutlich ein paar Won sparen können. Schade.

    Wir sind jedenfalls rechtzeitig am Flughafen, gut so, denn es ist trotz der Frühe auch schon sehr belebt auf den Straßen.

    Unsere Maschine von Jeju Air startet pünktlich. 🛫
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  • K-Pop & Krieg

    4 april, Zuid-Korea ⋅ ⛅ 12 °C

    Es gibt in Seoul ein wichtiges Museum, was zugleich auch als Denkmal fungiert: das War Memorial of Korea.

    Es liegt nur knapp einen Kilometer von unserer Unterkunft entfernt und beinhaltet die komplette Geschichte Koreas von der Frühzeit bis heute. Das Gebäude ist unheimlich groß. Der Besuch ist kostenlos und für uns beide ein absolutes Muss.

    Im Museum sind auf drei Etagen viele Artefakte neben Kriegsmaschinerie aus dem Koreakrieg ausgestellt. Auf dem Außengelände befinden sich Flugzeuge, Panzer und Waffenabschussysteme. Sogar ein vollständiger B52-Bomber der USAF ist dort ausgestellt.

    Das Wachboot (PKM-357), welches Ende Juni 2002 im Einsatz zwischen Nord-und Südkorea in ein Gefecht kam, ist hier trocken gelegt. Damals verteidigte Südkorea seine Grenze als nordkoreanische Wachboote diese bewusst überschritten. In dem Gefecht sind auf beiden Seiten mehrere Menschen gestorben. Das südkoreanische Wachboot zeigt viele Einschusslöcher an der Flanke.

    Beim Betrachten bekommen wir schon ein beklemmendes Gefühl und alleine die Vorstellung, wofür die Maschinen genutzt werden stimmt uns mulmig. Kein Wunder, bei dem was zur Zeit alles in der Welt los ist.

    Alles ist sehr gut und detailliert beschrieben, was uns einen guten Einblick in den Koreakrieges verschafft. Uns wird bewusst, wie fragil der scheinbare Frieden wirklich ist, denn durch die immer noch anhaltenden Provokationen Nordkoreas, ist ein Krieg doch leider immer zum Greifen nahe. Die Grenze liegt nur etwa 60km nördlich von uns. Teilweise wirkt die Ausstellung im Museum aber auch etwas propagandamäßig. So werden die aktuellen Waffensysteme sehr detailliert beschrieben und viel über die geplante Aufrüstung erzählt. Dazu darf man auf an einer interaktiven Videowand in die Rolle eines Piloten schlüpfen und muss feindlichen Raketen ausweichen…

    Wir haben Schwierigkeiten mit unseren Apps wie Google Maps oder Organic Maps durch die Stadt zu navigieren, denn das GPS-Signal will nicht so richtig funktionieren. Es springt immer hin und her und es dauert gefühlt ewig, bis die Position stimmt.
    Wir finden heraus, dass hier seit November letzten Jahres vermehrt Störungen durch Nordkorea bei GPS-Signalen verursacht werden. Und das ist nur ein Beispiel der Provokationen Nordkoreas.

    Der Wunsch Südkoreas nach Frieden und Wiedervereinigung beider Länder ist deutlich spürbar. Und auch wenn dieses Land viel Leid und Tod in der Vergangenheit erfahren hat, ist das Lebensgefühl der Menschen unglaublich groß.

    Nach fast 3 Stunden im Museum ist unser Kopf ganz schön voll und wir brauchen ein wenig Abwechslung.

    Es geht mit der Bahn in den Stadtteil „Gangnam“. Den meisten ist wahrscheinlich das berühmte Lied „Gangnam Style“ von Psy aus dem Jahre 2012 ein Begriff, was hier auch mit ein paar Statuen stolz geehrt wird.

    Nach einigen Kilometern durch den quirligen Stadtteil machen wir uns auf den Weg zur nächsten Bahn, um zurückzufahren. Kurz bevor wir einsteigen, kommen wir noch an der K-Pop Street vorbei, dem koranischen Walk of Fame für die Stars der koreanischen Popmusik.

    Aber hier haben die Stars sich nicht mit Handabdruck oder einem goldenen Stern verewigt, sondern jeder Künstler hat eben seine eigene bunte lebensgroße Teddybärstatue gestaltet.

    Aber bevor ihr euch alle wundert: Nein, unser Musikgeschmack hat sich nicht verändert! Schriller und quietschig bunter K-Pop ist eben ein koreanisches Kulturgut und auch wenn wir der Musik nichts abgewinnen können, ist es dennoch ein Besuch wert.
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  • Palast, Stadtmauer und tolle Aussicht

    1 april, Zuid-Korea ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach einer relativ erholsamen Nacht, sind wir fit genug, um die Stadt weiter unsicher zu machen.

    Unser erstes Ziel ist der nicht weit entfernte Namsan-Park, auf dem der Seoul Tower steht.
    Er liegt mitten auf einem dieser Hügel, knapp 3km von unserer Unterkunft entfernt. In den nächsten Tagen werden wir herausfinden, dass Seoul insgesamt sehr hügelig ist und hinter jeder Straßenecke der nächste Anstieg lauert.

    Unser Weg führt uns durch Wohnviertel und durch enge immer steiler werdende Gassen hindurch. Alles ist sehr aufgeräumt und es liegt wenig Müll herum.

    Wir besorgen uns noch in einem Convinience Store ein leckeres koreanisches Frühstück: „Kimbap“ Das sind Sushi-ähnliche Rollen mit Reis und unterschiedlicher Füllung. Wir entscheiden uns für Thunfisch-Gemüse. Die Rollen sind bereits handlich vorgeschnitten und perfekt für zwischendurch. Lecker😋

    An einer Parkbank neben einem ersten Ausblick unterhalb des Parks machen wir kurz Halt. Den hier versteckten Geocache nehmen wir selbstverständlich noch mit.

    Oben angekommen sind wir ein wenig verschwitzt, denn wir haben mal gerade 260 Höhenmeter hinter uns gebracht. Genügend Übung haben wir ja.

    Die Aussicht von hier oben ist grandios und dank Sonnenschein sogar heute recht klar. Die Größe Seouls können wir dabei nur erahnen. Von hier oben sehen wir Hochhäuser, die von kleineren Gebäuden umsäumt sind und zwischendurch ragt immer mal wieder ein grüner Hügel heraus.

    Den Seoul Tower und auch die Seilbahn lassen wir allerdings links liegen und machen uns langsam wieder auf den Weg nach unten.
    Dabei kommen wir an Teilen der alten Stadtmauer (Hanyangdoseong) von 1396 vorbei. Erbaut wurde sie zu Beginn der Joseon Dynastie. Sie war über 18,6km lang und verband vier Berge zum Schutz der Hauptstadt. Auf dem Hügel finden sich auch noch Überreste des alten Signalfeuers, was zu Kommunikation mit den umliegenden Hügeln diente.

    Leider wurde ein Teil der Mauer durch das Japanische Kaiserreich im Jahre 1925 zerstört, um einen Tempel zu erbauen. Von ihm ist nun jedoch nur noch der Grundriss übrig. Dennoch sind heute noch insgesamt 13km der Stadtmauer erhalten und können besichtigt werden.

    Anschließend gehen wir weiter nordwärts Richtung Deoksugung Palast, einem von insgesamt vier Palästen in Seoul, die besichtigt werden können. Der Eintritt kostet gerade mal 1000 Won/Person, ca 0,62€.

    Das historische Palastgelände mit seinen restaurierten und teilweise rekonstruierten Gebäuden ist gut besucht. Die Hochhäuser der Stadt stehen direkt daneben und überragen alles. Hier umhüllt die Moderne buchstäblich die Geschichte.

    Der Deoksugung Palast wurde von 1592 bis 1897 von der Joseon Dynastie genutzt und war anschließend bis 1919 Sitz des Koreanischen Reiches. Es gibt einige Bauwerke zu sehen, jedoch sind die meisten leider nicht zugänglich. Wir haben aber die Möglichkeit einen Blick in den Thronsaal mit seinem wunderschönen Deckenverzierungen zu werfen und das Diplomatengebäude zu betreten.

    Für das Abendessen suchen wir uns wieder ein kleines Restaurant. Es gibt „Bibimbab“. Das ist allerlei Gemüse mit Reis - ein klassisches Resteessen in Korea, aber auch beliebt in Restaurants.
    Wir haben durch unsere Besuche in Vietnam und China mittlerweile schon sehr viel Übung beim Essen mit Essstäbchen. Aber die Stäbchen in Korea sind eine Hausnummer für sich!
    In Vietnam gibt es ganz normale Stäbchen aus Holz, nicht zu lang, nicht zu kurz.
    In China sind die Stäbchen aus Holz und sehr lang.
    Aber in Korea hat es wirklich in sich: die Stäbchen sind aus Metall und abgeflacht, was sich für Ungeübte schwer halten lässt und recht schnell zu verkrampften Händen führt. 😱
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  • Seoul

    31 maart, Zuid-Korea ⋅ ☁️ 6 °C

    Nach zwei Stunden landen wir am Gimpo International Airport in Seoul. Trotz ein paar kleinerer Turbulenzen im Landeanflug verlief alles problemlos.

    Mit geschultertem Rucksack und neuem Stempel im Reisepass machen wir uns auf den Weg zur U-Bahn, um uns Tickets zu kaufen.
    Zwar ist der Ticketautomat von Koreanisch auf Englisch umstellbar, trotzdem dauert es einige Minuten, bis wir verstanden haben, welche Linie wohin fährt.

    Das U-Bahnsystem in Seoul ist doch ein wenig komplizierter als in Peking oder Bangkok. Wir fahren nun für insgesamt 2,77€ recht günstig vom Flughafen bis in die Stadt.

    Unsere Unterkunft liegt ziemlich zentral und ist recht einfach, aber dafür sauber. Nachts kann es zur Zeit mit Temperaturen um 0 Grad noch empfindlich kalt werden, umso toller ist aber, dass wir eine Fussbodenheizung im Zimmer und eine Heizdecke im Bett haben.
    Es gibt nur eine unbemannte Rezeption. Für den Zugang ins Hotel und ins Zimmer, bekommen wir per E-Mail Zahlencodes für die Schlösser.

    Da es erst früher Nachmittag ist und wir uns noch über ein bisschen Bewegung freuen, machen wir, gleich nachdem wir unsere Rucksäcke im Zimmer abgestellt haben, eine kleine Erkundungstour durch Seoul.
    Die Stadt ist sehr sauber und aufgeräumt, wenn auch viel lauter als Peking. Das liegt daran, dass in Seoul wieder vermehrt Verbrenner, als Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind.

    Die Koreaner sind allesamt unglaublich freundlich und offen. Manchmal werden wir überschwänglich auf Englisch begrüßt und manchmal nur schüchtern angelächelt.

    Wir entdecken einen großen quirligen Markt und schlendern einmal quer darüber. Hier gibt es scheinbar alles, von Schmuck, Haarspangen, Kleidung über Küchenutensilien aller Art, bis hin zu Merchandise verschiedenster K-Pop Bands (Koreanische Popmusik). Überall ist es bunt und zwischendurch riecht es lecker nach verschiedensten Speisen.

    Wir probieren als erstes Hotteok. Das sind in Öl ausgebackene koreanische Pfannkuchen, die unterschiedlich gefüllt sind. Wir probieren die klassische Füllung mit Zimt und Zucker. Sie sind noch heiß und schmecken bei der Kälte einfach nur herrlich. Aber auch Füllungen wie Käse oder Gemüse sind zu bekommen und schmecken fantastisch. Es kommt fast ein bisschen Weihnachtsmarktstimmung auf - und das Ende März!

    Auch wenn wir uns kaum vom Anblick der Kuriositäten mancher Stände losreißen können, beschließen wir uns auf den Rückweg zu machen. Es fängt langsam an zu dämmern und der Wind pfeift uns zwischendurch gehörig um die Ohren. Wir besorgen uns nur noch eine warme koreanische Nudelsuppe mit Fleisch und Gemüsetempura und einer ordentlichen Portion Kimchi zum Abendessen und freuen uns auf die kuschelige Heizdecke in unserem Bett.
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  • Flug nach Seoul 🇰🇷

    31 maart, China ⋅ ☀️ 14 °C

    China hat uns wirklich positiv überrascht!
    Wir sind völlig ohne Erwartungen hergekommen und echt angetan von den freundlichen Menschen, sowie einer wirklich sehr modernen, sauberen und interessanten Stadt Peking. Man sieht deutlich mehr Elektroautos als Verbrenner, bei Rollern sind es sogar fast 100%, die elektrisch fahren. Dies wirkt sich vor allem beim Straßenlärm aus.

    An fast jeder Ecke kann man sich für kleines Geld an Automaten eine Powerbank für das Handy leihen.

    Der aus unserer Sicht etwas übertriebene Kontroll- und Sicherheitswahn der Regierung ist zu verschmerzen. Den Reisepass muss man halt immer dabei haben und gesperrte Apps für das Smartphone lassen sich mit einer Simkarte oder VPN recht leicht umgehen. Das wissen auch die Chinesen. Es geht ja aber auch mal ohne 🙂.

    Das Essen ist günstig und einfach nur köstlich.
    Einzig die Verständigung ist schwierig, aber mittels Übersetzungs-Apps in den Griff zu kriegen, sofern man sich nicht pantomimisch auszudrücken weiß 🤓 Die Chinesen selbst sind jedenfalls Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und sehr hilfsbereit.

    Wir bleiben tatsächlich nur eine Woche in Peking und China 🇨🇳. Etwas ungewöhnlich für uns, aber wir sehen es diesmal als verlängerten Zwischenstopp zu unserem eigentlichen Ziel. Von diesen Zwischenstopps kommen nun übrigens noch zwei weitere 😉.

    Gelandet sind wir am südlichen Flughafen Daxing, der Weiterflug erfolgt aber morgens vom nordöstlich der Stadt gelegenen Flughafen PEK. Für die letzte Nacht suchen wir uns deshalb eine kleine Unterkunft in Flughafennähe, damit wir es frühmorgens nicht so stressig haben.

    Viel zu früh am Morgen, bei 1 Grad Außentemperatur, werden wir von einem modernen Elektrotaxi chinesischer Bauart abgeholt. Dies bestellen wir wieder über die Taxi-App „DiDi“. Auf einer kleinen Karte können wir sehen, wo das Taxi sich grad befindet. Sogar die Ampeln werden angezeigt und wie lange die aktuelle Rotphase noch in Sekunden dauern wird.

    Am Flughafen geht alles gewohnt zügig und ohne Probleme. Kurz darauf sitzen wir in einer Air China Maschine. Das nächste Ziel ist Seoul in (Süd-) Korea 🇰🇷
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  • Peking Ente und andere Leckereien

    29 maart, China ⋅ ☀️ 9 °C

    Am letzten Tag in Peking wollen wir noch einmal richtig Peking-Ente essen gehen und suchen uns ein schönes Restaurant abseits der Touristengegend heraus. Wir werden nicht enttäuscht. Wir sind die einzigen Ausländer im Lokal.

    Für 190 Yuan, etwas mehr als 20€ für uns beide, ist der Tisch voll mit Tellern.

    Es werden getrennt knusprige Haut, reine Entenbrust und eine etwas fettigere Mischung aus beidem auf den Tellern angeboten. Dazu gibt es für unseren Geschmack etwas zu mehlige Brötchen, fein geschnittene Gemüsestreifen, verschiedene Sojasaucen und vor allem Weizenwraps.

    Man füllt nun die Weizenwraps mit der Ente und dem Gemüse, rollt sie zusammen und isst sie dann. So isst man Peking-Ente klassisch 🦆 🙂
    Kannten wir noch nicht.

    Nicht nur heute, sondern auch an den anderen Tagen frühstücken wir übrigens auch klassisch chinesisch. Neben diversen Suppen isst man gern „Jianbing“, das sind auf einem heißen Eisen ausgebackene Teigfladen, die nach herzenslust mit Salat, Ei und Fleisch belegt, bzw. befüllt werden und dann mit einem knusprigen Keks komplettiert, gefaltet serviert werden. (Siehe Video)

    Langsam fängt auf dieser Höhe China übrigens auch der Frühling an. Es ist immer noch kühl, aber an vielen Ecken der Stadt fangen nun die Kirschblüten an zu blühen, was die ganze Stadt in einem Rosa Farbton hüllt. 🌸

    China werden wir bald wieder verlassen, aber wir sind noch ein wenig in Asien unterwegs und es müsste eigentlich auch in den anderen Ländern bald soweit sein 😍
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  • Verbotene Stadt

    28 maart, China ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute geht es zur verbotenen Stadt. In dieser Palastanlage lebten bis zur Revolution 1912 die chinesischen Kaiser der Ming und Qing-Dynastien. Der dritte Kaiser der Ming Dynastie begann 1406 mit den Bau.

    Zeitweise sollen eine Million Sklaven und mehr als 100.000 Kunsthandwerker daran gebaut haben.

    Die Anlage hat einen rechtwinkligen Grundriss und ist den Prinzipien von Yin und Yang, sowie an der Pekinger Nord-Südachse ausgerichtet
    Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt, daher der Name „Verbotene Stadt“.

    Nach der Revolution dankte der letzte Kaiser 1912 ab. Er lebte nach seiner Abdankung mit seiner Familie noch eine Weile in den Kaiserpalästen. 1924 mussten sie schließlich die Verbotene Stadt verlassen und die Tore wurden für die Bevölkerung geöffnet.

    Wir haben leider keine Eintrittskarten mehr für die verbotene Stadt bekommen und genießen stattdessen aber den tollen Überblick über das Areal vom nördlich gelegenen Jingshan Park.

    Im Anschluss besuchen wir noch einen Hutong, eine der vielen kleinen Gassen Pekings, gefüllt mit viele kleinen Geschäften und Restaurants. Eine erste Peking-Ente „to-go“ darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Für den Beginn begnügen wir uns mit der kleinen Version in einem Wrap 🙂
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  • Great Chinese Wall - Chinesische Mauer

    27 maart, China ⋅ ☀️ 8 °C

    Heute Morgen stehen wir wieder mal zeitig auf, denn für uns steht die Besichtigung eines der größten von Menschenhand geschaffenen Bauwerke an: die chinesische Mauer in Mutianyu, einem Teilabschnitt ca. 70km außerhalb von Peking.

    Es gibt mehrere Möglichkeiten um dorthin zu gelangen. Entweder auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmittels oder über eine gebuchte Tour. Wir haben uns diesmal für letzteres entschieden, da es einfach günstiger und stressfreier ist.

    Mit der U-Bahn fahren wir aber zunächst einmal quer durch die Stadt, um zum Treffpunkt der Tour zu kommen. Das U-Bahnsystem in Peking ist sehr komplex, aber wir haben nach ein paar Minuten den Dreh raus. Glücklicherweise sind die Ticketautomaten von Chinesisch auf Englisch umstellbar. 🙏

    Am Treffpunkt angekommen wartet eine junge Chinesin mit Wimpel in der Hand auf uns. Es wird wohl unsere erste Tour mit einem Wimpel an der Fahnenstange🙈🚩
    Wir müssen noch ein paar Minuten im kalten Wind warten, bevor wir in einen sauberen und warmen Bus einsteigen können. Es gibt ja immer jemanden, der es nicht ganz pünktlich schafft.

    In den knapp anderthalb Stunden Fahrt verlassen wir Peking Richtung Norden. Der schier unaufhörliche Verkehr wird immer weniger.

    Wir kommen an kleineren etwas ruhigeren Orten vorbei und langsam erstreckt sich eine riesige Bergkette vor uns in die Höhe. Dieser Anblick alleine ist schon unglaublich schön. Zwischendurch können wir hoch oben auf den Bergrücken Wachtürme mit Zinnen und manchmal sogar ganze Mauerabschnitte erkennen, die sich über und um die Felsen winden.

    Unser Tourguide beschreibt das Bauwerk so: „…die chinesische Mauer ist wie ein Drache, der sich durch das Land windet…“ eine schöne Beschreibung.

    Als wir in Mutianyu ankommen, finden sich alle noch kurz für ein paar Instruktionen im Visitorcenter des Touranbieters ein, bevor es dann endlich los geht. Vor uns liegen nun über 4 Stunden Freizeit an der chinesischen Mauer. Wir können losgelöst von den Anderen in unserem eigenen Tempo die Mauer erklimmen und erkunden. Wir bekommen auch keine Tickets ausgehändigt, sondern müssen nur bei jedem Eingang unseren Reisepass scannen lassen, da das Ticket damit verknüpft ist.

    Zuerst bringt uns ein Shuttlebus bis an den Fuß des Berges unterhalb der Mauer. Hier steigen wir in eine Seilbahn, die uns fast 300m nach oben zum 14. Wachturm bringt. Die Fahrt war leider sehr unspektakulär und für die kurze Distanz mit 100¥(12,77€)/Person viel zu teuer. Wir hätten hier mehr erwartet und im Nachhinein würden wir uns nicht mehr dazu entscheiden, sondern einfach die Treppen nehmen.

    Oben angekommen bahnen wir uns etwas ungeduldig einen Weg durch enge Durchgänge, die von Menschen verstopft sind, bis wir mitten auf der chinesischen Mauer stehen. Endlich!
    Das Gefühl hoch oben in den Bergen auf dieser alten Mauer zu stehen ist unbeschreiblich.

    Wir biegen links zur Westroute, dem schwierigeren Teil des Abschnitts, ab. Unser Ziel ist der in einem Kilometer entfernte 20. Wachturm. Die Strecke windet sich über den Bergkamm auf und ab und wird immer wieder von Wachtürmen unterbrochen. Hinter jeder Ecke entdecken wir immer wieder etwas Neues.

    Wir legen insgesamt 160 Höhenmeter zurück, wovon die letzten Meter zum 20. Wachturm nur über immer steiler werdende und unterschiedlich hohe Stufen zurückgelegt werden können. Die Steigung liegt bei fast 80 Grad. Das geht ganz schön in die Knie.

    Nach nicht mal einer Stunde kommen wir oben auf der kleinen Plattform des Wachturms an und alle Anstrengungen werden belohnt. Wir sind nun auf über 700 Höhenmetern.
    Der Blick auf die Mauer mit den umliegenden Bergen und Tälern ist sagenhaft. Wir haben einen perfekten Tag erwischt. Es ist mit 10 Grad recht kalt und ein paar eisige Böhen wehen uns um die Ohren, aber dennoch sind kaum Wolken am Himmel, die Sonne scheint und die Sicht ist klar. Wir können sogar das 70km entfernte Peking sehen.

    Wir machen uns auf den Weg zurück. Wir lassen die Seilbahn links (diesmal aber eigentlich rechts :)) liegen und gehen immer weiter zur Ostroute. Die chinesische Mauer sieht hinter jeder Biegung anders aus. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

    Zwischendurch finden wir sogar noch einen Geocache direkt an der Mauer.

    Kurz bevor wir am 1. Wachturm ankommen, wird es wieder sehr steil, wenn auch nicht ganz so heftig wie auf der Westroute. Dennoch legen wir wieder über 140 Höhenmeter zurück, was wir so langsam ziemlich in den Beinen spüren.
    Auch hier ist die Aussicht grandios. In der Ferne erkennen wir den 20. Wachturm.

    Leider können wir hier nicht mehr weiter gehen, da der Durchgang nach Osten zugemauert ist, wie übrigens auch jener auf der Westseite. Eigentlich sehr schade. Wir linsen durch das Fenstergewölbe hindurch und können nur noch verfallene Ruinen der Mauer erkennen, woraus Büsche und Bäume wachsen. Es sieht sehr abenteuerlich aus.

    Wer allerdings hoch oben ist, muss ja irgendwann auch wieder runter, denn unsere Zeit an der chinesischen Mauer neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wir machen uns auf den Rückweg. Das bekommen unsere Beine nach insgesamt 752m Auf- und Abstieg und unzähligen Treppenstufen ganz gut zu spüren.
    So kommen wir nach fast 3,5 Stunden etwas gerädert wieder am Visitorcenter an und freuen uns über die kostenlose Verpflegung. Der heiße Tee wärmt uns richtig auf, bevor ein Bus uns wieder zurück nach Peking bringt.

    Die chinesische Mauer ist mit insgesamt über 21.000km Länge das größte von Menschenhand geschaffene Bauwerk der Welt und ist ca. 2300 Jahre alt. Sie zählt zu den neuen 7 Weltwundern.

    Über 1 Million Menschen haben daran gearbeitet. Die Mauer sicherte die Grenzen des chinesischen Reiches und diente der Verteidigung. Sie durchquert mehrere Provinzen Chinas und führt über Berge, durch Wüsten und Wälder hindurch. Es wurden die Baumaterialien verwendet, die es damals vor Ort gab. Ziegelsteine wurden erst ab dem 14. Jahrhundert verwendet.

    Wir haben heute gerade mal knapp 2,8km der gesamten Mauer gesehen und es lässt nur schwach erahnen, wie riesig sie wirklich ist.
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  • Tian'anmen-Platz

    26 maart, China ⋅ ☀️ 12 °C

    Am Morgen sind es bloß 12 Grad und ein eisiger Wind weht durch die Gassen Pekings. Es ist ungewohnt kalt für uns. Aber kein Wunder, der Frühling steht grad erst in China vor der Tür und wir sind gegenüber Vietnam satte 3.000km weiter nördlich.

    Es geht heute zum Platz des himmlischen Friedens, dem Tian'anmen-Platz.

    Der Anmeldeprozess über die App We-Chat und das darin gut versteckte chinesischsprachige Mini-Programm war sehr nervig, aber es hat geklappt. Wir müssen nur vor 12 Uhr auf dem Platz sein, da unsere Anmeldung ausschließlich für den Vormittag gilt.

    Der Tian'anmen-Platz ist weltweit der größte Paradeplatz und bietet über 1 Mio. Menschen Platz. Besondere Bekanntheit erlangte der Platz durch die gewaltsame Niederstreckung der Proteste vom 04. Juni 1989. Ein jeder kennt das Bild eines mutigen Studentens, der einen Panzer aufhielt. Ein schwieriges Thema…

    Um überhaupt auf den Platz zu gelangen müssen wir an mehreren Checkpoints vorbei, unseren Reisepass vorzeigen, um dann vor dem letztlichen Security-Check noch einmal knapp 1.5 Stunden anzustehen. Eine Tortur…
    Die Schlange bewegt sich sehr langsam und gefühlt will heute halb Peking auf den Platz. Wir werden komplett gefilzt, durchleuchtet und gescannt und natürlich werden auch noch einmal die Personalien geprüft - Aber wir schaffen es :) 💪🏼

    Einmal auf dem Platz, bekommt man erst eine nähere Vorstellung der Dimension. Die Fläche misst fast 40 Hektar. Die umliegenden Gebäude sind eindrucksvoll und einfach nur riesig.

    Im Norden des Platzes liegt das Südtor der Verbotenen Stadt aus dem Jahre 1417. Das Tor wurde zum Symbol der Volksrepublik, nachdem Mao deren Gründung am 1. Oktober 1949 ausgerufen hatte. Rote Fahnen und ein Mao-Portrait unterstreichen seine Bedeutung.

    An der Ostseite des Tian'anmen-Platzes steht der Monumentalbau des Nationalmuseums.

    Südlich des Tian’anmen-Platzes liegt das Mao-Mausoleum, entstanden innerhalb eines Jahres nach dem Tod von Mao Zedong. In einem Kristallsarg liegt der einbalsamierte Leichnam Maos genau auf Pekings Zentralsachse.

    Im Westen des Tian'anmen-Platzes liegt das Parlamentsgebäude Chinas. Sein Äußeres ist altägyptisch inspiriert. Im Inneren bietet es Platz für 10.000 Personen.

    Das im Jahre 1952 erbaute Denkmal für die Helden des Volkes in der Mitte des Platzes ist das Nationaldenkmal der Volksrepublik. Es ist außerdem das größte Denkmal der chinesischen Geschichte. Das Denkmal soll an die Opfer der revolutionären Kämpfe des 19. und 20. Jahrhunderts in China erinnern.
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  • Gesperrte Apps und Passkontrollen

    25 maart, China ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach dem ersten Highlight am Himmelspalast gehen wir einfach noch etwas durch die Stadt.

    Es fällt auf, dass an vielen Straßenecken Kameras hängen und die Polizei überall präsent ist. Die Stadt ist sehr aufgeräumt und sauber, es finden sich überall Mülleimer und auch kostenlose, öffentliche Toiletten sucht man nicht lang. Die Toiletten selbst sind manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, da die Privatsphäre nicht immer gegeben ist. (Siehe Video 😬)

    Bei dem Zugang zu einer touristischen Fußgängerzone müssen wir wieder den Reisepass vorzeigen, ebenso etwas später beim Zugang zu einer Straßenunterführung, die auch als Eingang einer UBahn-Station dient. China weiß offenbar immer ganz genau wo wir uns grade hinbewegen. Soll uns egal und recht sein. Wir fühlen uns hier jedenfalls sehr sicher und die Landsleute und Polizisten sind sehr freundlich.

    Englisch spricht jedoch fast keiner und auch Beschriftungen sind meist nur in chinesischen Schriftzeichen. So nutzen wir oft unsere Übersetzungstools auf dem Smartphone, die auch das aktuelle Kamerabild übersetzen können. Sehr praktisch 👍 …wäre da nicht der Umstand, das viele Apps und Websiten in China gesperrt sind.

    Dazu gehören z.B. WhatsApp, alles von Google (z.B. Emails, Suchmaschine, auch der Übersetzer) und Facebook, Instagram sowie X (Twitter). Außerdem auch alle Nachrichten-Apps und Websites wie Tagesschau.

    Macht eigentlich aber auch nichts, denn wir bleiben tatsächlich nur eine Woche in China 😬 und es gibt ja auch Alternativen für alles.

    Eigentlich wollten wir heute auch noch auf den Platz des himmlischen Friedens, der Zugang ist aber über ein Online-Reservierungssystems geregelt und wir hätten uns einen Tag zuvor darum kümmern müssen.

    Am Checkpoint müssen wir also umdrehen und werden uns noch am selben Abend durch die komplizierte und nur auf chinesisch verfügbare App hindurchkämpfen, um für den nächsten Tag ein Ticket zu bekommen. Hierfür müssen wir uns noch den Messenger „WeChat“ herunterladen, da die Buchung nur darüber funktioniert. Mit 2 Handys, eines nur zum Übersetzen, bekommen wir schließlich unsere Tickets :)

    Auf dem Rückweg zum Hotel holen wir uns in einem kleinen Restaurant noch eine leckere Portion Nudeln. Scharf bedeutet in China übrigens wirklich SCHARF 🌶️! 🥵

    Nach dem Essen besuchen wir einen großen Park südlich unserer Unterkunft. Die Anlage ist schön gepflegt und von den Einheimischen gut genutzt. Hier wird Sport getrieben, musiziert und gesungen und wäre es etwas wärmer, würden auch die vielen Tretboote in dem zentralen See bestimmt mehr genutzt. Das Thermometer fällt bei Sonnenuntergang auf 15 Grad, für uns wieder ungewohnt kalt. Im Park gibt es viele „wilde“ Katzen und Eichhörnchen. Wenn wir etwas Freizeit haben, werden wir hier sicherlich eine Runde laufen gehen.

    Da wir müde sind, gehen wir noch in ein kleines Restaurant für ein leckeres Abendessen, puhlen diesmal die zahlreichen roten Chillistückchen besser heraus und gehen danach direkt ins Bett 💤
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