Europe by train

March - July 2023
4 Monate voller Zugreisen durch Europa. Auf dass ich es schaffe alle Länder zu sehen Read more
  • 66footprints
  • 21countries
  • 124days
  • 660photos
  • 42videos
  • 43.2kkilometers
  • 31.9kkilometers
  • 4.2kkilometers
  • 1.8ksea miles
  • 1.1kkilometers
  • 807kilometers
  • 336kilometers
  • 100sea miles
  • 69kilometers
  • 13kilometers
  • 9kilometers
  • 6kilometers
  • Day 6

    Derby

    March 17, 2023 in England ⋅ ☁️ 10 °C

    Also ich will euch ja nicht langweilen. Aber ich bin immer noch hier. Heute ging es mit der Reiseplanung dafür ganz gut voran. Die nächste Woche steht relativ fest was ich mache und für danach mehren sich die Ideen.
    Simon und ich haben heute außerdem im asiatischen Supermarkt eingekauft und zum Abendessen ein Experiment gestartet. Und Simon macht gerade noch den Brotteig für morgen. Das ist schon sehr praktisch so gutes selbstgemachtes Brot zu bekommen. Und das Brot was er macht ist wirklich sehr gut.
    Read more

  • Day 7

    Matlock

    March 18, 2023 in England ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute morgen sind wir noch einem mehr oder weniger gemütlichen morgen nach Matlock zu einer Wanderung Richtung Stanton Moor aufgebrochen. Wir haben dafür erstmal den Zug aus Derby nach Matlock genommen, der bräuchte ca. 30 Minuten. Dort angekommen deckten wir uns mit einem Picknick ein und nahmen dann eine Museumseisenbahn mit sehr nettem Schaffner nach Rowsley south. Ich weiß nicht, wie alt die Waggons des Zuges waren, die Abteilsitzplätze waren aber eher mit Sofas als mit sitzen zu vergleichen. Allerdings saßen wir doch Recht wenig und waren den Großteil der Fahrt mit dem entdecken des Zuges beschäftigt. Leider wurde unser Zug heute von einer Diesellok gezogen, an anderen Wochenenden macht das auch mal eine Dampflokomotive. Die konnten wir heute nur im vorbeifahren bewundern. Man kann diese aber für einen Tag sogar selber fahren, wenn man das Mal machen möchte. Mit der Museumsbahn angekommen ging es für uns über das nette Örtchen Rowsley bergan Richtung Stanton Moor. Wir liefen auf einer kleinen Straße, an der ab und an ein Hof lag und die mich sehr an irische Straßen erinnerte. Nach einer Weile kürzten wir etwas steiler über einige schon satt grüne Wiesen ab um schneller zu den historischen sehenswerten Orten zu kommen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch den Plan die letzte Fahrt der Museumseisenbahn Richtung Matlock zu nutzen und dann eventuell noch einen als schön und etwas Klettersteigartigen Weg von Matlock nach Matlock Bath zu nehmen. Unterwegs picknickten wir in einem kleinen Wäldchen und genossen die Sonne. Danach ging es noch ein Stück bergauf, dann erreichten wir auch schon den als erstes Ziel angepeilten Steinkreis. Wir fanden dort eine interessante Mischung aus Familien, jungen Männern mit Camping Gepäck in Ikea Taschen und mittelalten Menschen, die den Steinkreis mit Räucherstäbchen umrandeten und in diesem etwas vergruben vor. Wir verweilten dann auch nicht lange, sondern spazierten durch die mit Heide und Heidelbeeren bewachsene Hochfläche zum cork stone. Einem Stein der in seiner Form an einen Sektkorken erinnert und der mit seinen ausgetretenen Stufen zum klettern einlud. Von diesem aus führte uns unsere Route wieder ins Tal, natürlich nicht ohne eine relativ harmlose tammische Abkürzung zu nehmen, die uns einen steilen Berghang hinab durch lediglich ein paar Dornen führte. Zum Glück landeten wir am Ende an einer gesperrten Straße, sonst wäre es ja keine echte Wanderung gewesen. So ganz ersichtlich wurde uns der Grund der Sperrung aber nicht. In Bosnien wäre die Straße wohl noch für den Verkehr freigegeben gewesen. Das Loch war ja abgesperrt. Wir liefen nach Matlock, die letzte Museumseisenbahn hatten wir bewusst verpasst, wir konnten ihr aber noch mal zu winken. Aufgrund eines Streiks fuhr der letzte Zug aus Matlock nach Derby auch schon um 17:13 Uhr, so dass weder Zeit blieb inirgendwo einzukehren noch den "Klettersteig" nach Matlock Bath zu nehmen.
    Insgesamt ist die Gegend um Matlock wirklich schön und sehenswert, insbesondere wenn man eine Begleitung dabei hat, die alles nur noch schöner macht. Wir hatten auch wirklich Glück mit dem Wetter, zwischendrin war es in der Sonne wirklich auch schon warm. Das nächste Mal würde ich aber definitiv mehr Zeit einplanen und vielleicht dafür auch etwas früher aufstehen.
    Read more

  • Day 8

    Derby

    March 19, 2023 in England

    Es ist der letzte Tag in Derby gekommen. Morgen früh geht es los. Meine Reise geht weiter Richtung Schottland. Es ist nicht einfach, meine Gefühle sind gemischt. Ich freue mich auf alles was kommt. Alles was ich erleben werde. Aber dieser Abschied ist vielleicht der, der mir jetzt schon am schwersten fällt. Man gewöhnt sich doch so schnell an ein Leben zusammen. Und jetzt ohne Simon weiterzufahren ist nicht so einfach. Da ist es ein kleiner Trost, dass wir uns in 5 1/2 Wochen wieder sehen, 37 Tage ohne ihn werden gehen. Wiedersehen tun wir uns in Bukarest. Und diese Reise wollen wir heute noch planen. Und wie es von da aus über Bulgarien, Türkei und Griechenland weiter geht. Da mischen sich nun wirklich eine Menge Gefühle. Vorfreude und Wehmut sind wohl die beiden häufigsten.
    Zum Abendessen machen wir uns Humus und Taboulé, als Einstimmung auf die Türkei.
    Read more

  • Day 9

    Edinburgh

    March 20, 2023 in Scotland

    Jetzt bin ich also in Edinburgh, ich bleibe hier 2 Nächte im Baxter Hostel. Das Hostel ist Recht klein und gemütlich und nur 2 Minuten vom Bahnhof. Theoretisch wäre sogar Frühstück im Preis inbegriffen, momentan sieht es aber danach aus, als würde ich dafür zu früh aufstehen ( ja, ihr habt alle richtig gelesen, ich stehe tatsächlich zu früh auf). Frühstück gäbe es ab 8 Uhr. In meinem Zimmer sind ganze 9 Betten auf dann doch Recht engem Raum. Hier wird jeder Quadratzentimeter genutzt. Ich bin mit einer Frau aus Australien, und zwei Damen aus den USA in einem Zimmer. Die anderen Mitbewohnerinnen, die es vom Gepäck her geben muss kenne ich noch nicht. Die drei sind ganz nett, auch wenn es mich etwas überrascht, wie sie verreisen (Nach Edinburgh sind sie aus London geflogen und es wird darüber debattiert ob man ein Auto braucht um Edinburgh zu besichtigen).
    Nun aber erstmal zu meinem Tag. Der Abschied heute morgen war wirklich schwer. Wir haben mehr oder weniger den Zug den ich eigentlich nehmen wollte am Bahnhof verpasst und hatten dann noch eine Stunde um uns zu verabschieden. Trotzdem hätte ich am liebsten einfach nur geweint, als ich dann doch in den Zug musste. Es kommen dann wirklich ganz schön viele Gefühle zusammen wenn man zu einer solchen Reise aufbricht. Irgendwie bin ich doch auch Recht ängstlich, was wohl kommt, ob alles klappt und ob es eigentlich wirklich sinnvoll ist so "schnell" zu reisen. Im Zug war dann aber nicht viel Zeit sich weiter Gedanken zu machen, es galt einen Sitzplatz zu finden, den es nicht gab. Und so saß ich eine Stunde mehr oder weniger gebückt im Gepäckfach, stand eine Stunde mit einer Schulklasse und saß noch mal eine Stunde im Gepäckfach, um dann für die letzten anderthalb Stunden einen Platz zu haben. Und das immerhin in einem IC der nicht gerade langsam fuhr.
    In Edinburgh angekommen, hab ich direkt mein Gepäck abgeladen und wurde etwas missmutig. Das Wetter war eher schlecht oder vielleicht auch passend zu Schottland sehr neblig. Trotz allem machte ich mich auf zu einem Stadtrundgang durch Edinburgh. Das Wetter wurde auch noch etwas besser und die Wolken hoben sich etwas. Edinburgh ist wirklich eindrucksvoll mit seinen ehemaligen Vulkanen, die auch viel grün in die Stadt bringen. Insgesamt kam mir die Stadt sehr grün vor mit vielen Parks aber auch pflanzen an und vor den Häusern. Es kam mir auch relativ ruhig vor für eine große Stadt. Natürlich gab es viel befahrene Straßen aber man landete immer wieder schnell in ruhigen Seitenstraßen, in denen man dann maximal das krakelen der Vögel oder das rauschen des Bachs als Lärm bezeichnen könnte. Besonders gefiel mir der Weg Richtung Dean Village, dem ehemaligen Mühlenviertel, entlang eines kleinen Flusses. Besonders schön muss es hier sein wenn die zahlreichen Rhododendron Büsche blühen. Auch die Burg fand ich sehr beeindruckend, wie sie über der ganzen Stadt thront und man einen wunderbaren Ausblick bis in die Berge von dort hat. Am Abend hätte man wegen den dunklen Steinen unter der angestrahlten Burg nahezu das Gefühl, sie würde schweben. Am Abend war ich von der Lebendigkeit der Stadt beeindruckt. Die zahlreichen lokale und Pubs waren alle gut besucht und trotz des kalten Wetters war auf den Straßen viel los. In einige der alten Pubs konnte man auch hineinschauen und ich war überrascht von der Helligkeit, den hohen Decken und den schönen Holzschnitzereien an der Decke sowie Kronenleuchtern die dort hingen. Das ist gar nicht das was man so vor Augen hat, wenn man einen Pub denkt. Allerdings waren mir die Pubs alle zu teuer und so kochte ich in der Hostelküche was kleines und fühl müde ins Bett. Immerhin geht es morgen früh los.
    Read more

  • Day 10

    Stonehaven, Dunnottar woods und castle

    March 21, 2023 in Scotland

    So, dann fangen wir mal an das Mysterium um meine Schleife in Schottland zu lüften. Aufgrund meines eng getakteten Zeitplans und meinem Willen Geld zu sparen - die Übernachtungen sind in Edinburgh unter der Woche deutlich günstiger als in zum Beispiel Inverness - habe ich heute zwei Tagestrips in einem gemacht. Das hat auch den Vorteil, dass ich morgen wieder in Edinburgh starte und so deutlich schneller in Glasgow bin.
    Der erste Tagestrip, den ich wirklich empfehlen kann, führte mich nach Stonehaven. Einem kleinen Fischerort an der Bahnstrecke Edinburgh - Aberdeen. Dank einer Signalstörungen kam ich dort 30 Minuten später an, was dazu führte dass ich zunächst die Mittagspause strich. Vom Bahnhof aus ging es ein kleines Stück durch die Stadt ind die dunnottar woods. Teilweise war der Weg dorthin sehr gut ausgeschildert. Die dunnottar woods sind ein Hügel mit steilen Flanken, der sich bis in den Ort hinein erstreckt. Allerdings befinden sich hauptsächlich an den Flanken auch wirklich Bäume, obenauf ist eine Wiese. Der Hügel wir von zwei Bächen eingeschlossen, die gerade auch sehr viel Wasser führten. Vor mehreren tausend Jahren war der Hügel wohl ein keltischer Friedhof, es finden sich immer noch einige Hügelgräber. Vor einigen Jahrzehnten wurde auch ein unterirdisches Eis Haus in dem Berg angelegt, um im Sommer gekühlte Speisen genießen zu können. Teilweise waren diese historischen Orte auch beschildert. Der Hügel war größtenteils Recht "abgenutzt" - überall waren Pfade und Wege, es gab selbstgebaute BMX strecken und eine offizielle Feuerstelle gab es auch. Trotz allem war der Spaziergang durch den Wald sehr schön, der freie Boden und die vielen Pfade haben ja auch Vorteile und vorallem blühten überall wilde Osterglocken und es gab auch wieder zahlreiche Rhododendren Büsche. Und gerade der Bachlauf hätte zum verweilen eingeladen. Und so könnte man in dem Wäldchen statt 30 Minuten je nach der Hüttenbau- und Kletterbegeisterung von Kindern (oder Erwachsenen) bestimmt auch ein paar Stunden zu bringen können. Aus dem Wald heraus eröffnete sich das erste Mal so richtig der Blick aufs Meer. Über eine Hochfläche ging es an einigen Gebäuden, die definitiv schonmal bessere Tage gesehen haben zum dunnottar castle. Dieses seinerseits, einst die sicherste Burg England's und nun die eindrucksvollste Ruine ist mit einigen Besucherparkplätzen ausgestattet, die aber jetzt schon Recht voll waren. Eine Anreise mit Zug und (Fuß-)Bus erscheint also sinnvoll. Allerdings ist der Ort zur Hochsaison dann möglicherweise insgesamt eher überlaufen. Ich spazierte also zur Steilküste, machte die obligatorischen Bilder. Die Burg kann man auch von Innen besichtigen, das kostet aber Eintritt und Zeit, wäre aber sicherlich interessant. Aufgrund der Verspätung am Morgen machte ich mich sofort auf den Weg Richtung der Ortschaft, es gibt einen schönen Wanderweg entlang der Steilküste. Nach ein paar Metern schaute ich sicherheitshalber noch mal die Abfahrtszeit nach und siehe da: der Zug fällt aus. Durch die hier gewonnene Stunde entschloss ich mich zu einer Mittagspause mit Ausblick aufs Meer, oben auf der Steilküste. Es gab die letzten (sehr leckeren) selbst-gebackenen belegten Brote von Simon. Und ein paar Stangen Sellerie. Während ich so in strahlendem Sonnenschein da saß und den Kiesstrand einige Meter unter mir sah, bekam ich Lust zu baden. Ich hatte mir gestern Abend noch überlegt, Badesachen einzupacken. Ich habe es dann aber gelassen, weil ich das kalte Meer alleine für zu gefährlich hielt. In dem Moment war ich aber kurz davor nackt dann doch reinzu springen, davon hielten mich nur die zahlreichen Menschen ab, die dort unterwegs waren. Nach meiner Mittagspause ging es auf besagtem Pfad nach Stonehaven zurück, glücklicherweise kreuzte ich unterwegs auch noch eine gesperrte Straße. Stonehaven selbst ist ein nettes Fischerörtchen, wirkte allerdings schon fast ausgestorben. Zum Bahnhof müsste ich dann noch mal ein gutes Stück bergauf laufen. Am Bahnhof traf ich einen Bahnmitarbeiter wieder, der mir vorher die Richtung gezeigt hatte, er erkundigte sich wo ich war. Allgemein sind die Mitarbeiter der Bahn hier sehr freundlich. Ich musste noch kurz warten und dann kam auch schon der Zug nach Aberdeen.
    Read more

  • Day 10

    Aberdeen

    March 21, 2023 in Scotland ⋅ ☀️ 12 °C

    Der Stop in Aberdeen war eher unfreiwillig. Bei der Verbindung die ich eigentlich nehmen wollte, hätte ich keine Umsteigezeit gehabt, bzw. nicht so lange und dafür mehr Zeit in Inverness.
    Also hatte ich eine Stunde in Aberdeen. Nicht wirklich genug Zeit, um sich einen guten Eindruck zu verschaffen aber immerhin ein bisschen was konnte ich sehen. Das war aber nicht so überzeugend. Überzeugend war hingegen die Strecke von Stonehaven nach Aberdeen, größtenteils oben an der Steilküste entlang und mit gutem Blick. Dafür sollte man sich aber unbedingt in Fahrtrichtung rechts setzen.
    Immerhin fuhr der nächste Zug dann pünktlich und so wie er sollte.
    Read more

  • Day 10

    Inverness

    March 21, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 8 °C

    Der Stop in Inverness war leider deutlich kürzer als geplant. Eigentlich war hier der zweite Tagesausflug geplant. Aber aus 3 Stunden wurde 1 , und so blieb nur Zeit für einen kurzen Stadtrundgang entlang des loch rivers.
    Inverness gefiel mir bei allem was ich sah sehr gut. Es machte einen gemütlichen Eindruck. Eigentlich hätte ich vorgehabt irgendwie bis Loch Ness zu kommen, aber das könnte ich so streichen und Nessi habe ich deswegen leider auch nicht gesehen. Ich muss wohl noch mal wiederkommen. Auch weil ich die Zugstrecke Richtung Edinburgh gerne noch mal im hellen erlebt hätte. Die wäre mit Sicherheit Eindrucksvoll gewesen. Immerhin konnte ich auf der Hinfahrt nach Inverness noch ein paar verschneite Gipfel der Highlands in der Ferne entdecken. Auf dem Rückweg war nur pechschwarze Nacht. Dafür hatte ich einen ganzen Waggon für mich.
    Read more

  • Day 11

    Highlands

    March 22, 2023 in Scotland ⋅ ❄️ 3 °C

    Ich befinde mich gerade in Schrittgeschwindigkeit auf den letzten Meilen der Strecke von Fort William nach Mallaig. Laut Internet eine der schönsten Zugstrecken Europaweit, eventuell sogar Weltweit. Bekannt ist sie dank Harry Potter definitiv weltweit, im Film kommt das Glenfinnan Viadukt vor, zu manchen Zeiten fährt auch der entsprechende Zug diese Strecke. Außerdem fährt man an mindestens einem weiteren Drehort vorbei. Mehr weiß ich dann auch nicht, aber soviel hat das Zugpersonal für Touristen durchgesagt.
    Bleibt zu klären warum wir in Schrittgeschwindigkeit fahren. Erstens ist die Steigung nicht ganz unwesentlich und zweitens ist es sehr windig. Vorhin hatte ich kurz Angst, dass wir von einer Brücke geweht werden, als ein Windstoß einige der Kippfenster im Zug auf einer Brücke öffnete und einige Minuten später stießen wir in einer Kurve mit einem umgefallenen Baum zusammen. Zum Glück nur mit der Krone. Laut Aussage meiner Mitreisenden splitterte aber bei einer Tür das Glas. Unsere Weiterfahrt wurde so dann auch von einem weiteren Baum auf den Schienen behindert, welcher von der Lokführerin mit ihren Kolleginnen beseitigt wurde, bevor es weiterging. Aber immerhin ging es weiter. Im Zug hatte sich zu dem Zeitpunkt ein Gefühl eingestellt, als wären wir alle Freunde. Es wurde darüber gescherzt wie in anderen Ländern damit umgegangen werden würde, wenn ein Baum die Strecke blockiert (zum Beispiel Strecke sperren und 6 Stunden auf einen Bus zur Evakuierung warten oder einfach auf den nächsten Zug warten und die können sich dann drum kümmern). Insgesamt war die Stimmung sehr gut und alle fanden es sehr lustig (und das lag nicht etwa am schottischen Whiskey, der ist im Zug und am Bahnhof nämlich verboten).
    Das trug sich noch auf der Strecke zwischen Glasgow und Fort William. Diese Strecke ist auch Teil der Nachtzug Verbindung von London nach Fort William, die der Reisezeit natürlich sehr entgegen kommt. Man sollte aber wirklich in Glasgow oder allerspätestens Crianlarich aufstehen und in Fahrtrichtung links aus dem Fenster schauen um die schottischen Highlands und Hochmoore zu bewundern. Ich konnte heute unter anderem auch Hirsche entdecken, die auch ein Symbol Schottlands sind. Insgesamt kam ich kaum vom Fenster weg, so viel gab es zu sehen. Ein bisschen ist die Fahrt wie eine Sightseeing Tour bei der man ab und an für eine Wanderung in den noch teilweise mit Schnee bedeckten Bergen aussteigen sollte. Auch wenn das Wetter heute dazu nur zeitweise einlud. Es scheint hier aber auch Shelter zu geben, zumindest sah das von der Bahnstrecke so aus, so dass sicherlich auch eine längere Wanderung denkbar wäre. Insgesamt wirkt der Teil zwischen Crianlarich und Fort William deutlich ruhiger. Der Zug fuhr durch nahezu menschenleere Täler, von Häusern und Straßen war zeitweise keine Spur zu sehen. Auch war dieser Teil der Reise sehr durch Berge und Moore geprägt. Dass das Meer nur einen Katzensprung entfernt war, war nicht zu erwarten.
    Insgesamt ist die Strecke auch bis Fort William, das sich selber als Hauptstadt der Outdoor-Aktivitäten bezeichnet, sehr sehenswert. Für eine Schottland Reise würde ich eine Anreise mit dem calledonian sleeper aus London empfehlen. Dahin kommt man ja mit dem Eurostar auch sehr schnell oder etwas aufregender und langsamer mit der Fähre. Vielleicht steigt man ein paar Stationen vor fort Williams in den Highlands aus und macht eine Mehrtages Tour nach Fort William. Dann würde ich die Bahnstrecke nach Mallaig empfehlen, vermutlich lohnt es sich nicht nur für Harry Potter Fans in Glenfinnan auszusteigen, sich alles anzusehen und den nächsten Zug nach Mallaig zu nehmen. Dazu später mehr.
    Das Glenfinnan Viadukt zu überfahren ist für einen nicht Harry Potter Fan hauptsächlich wegen dem Ausblick und vielleicht dem Alter der Bahnstrecke interessant. Ansonsten habe ich mich in dem vorangehenden Teil der Strecke schon fast satt gesehen und war gar nicht mehr so begeistert von dem Stück. Das schöne an den anderthalb Stunden von Fort William nach Mallaig ist wohl der Abwechslungsreichtum. Man fährt aus den Highlands ans Meer und das merkt man auch der Strecke an. Wir wurden aber auf der Strecke auch von einigen Regenschauern getroffen, das Wetter war insgesamt nicht besonders stabil.
    Read more

  • Day 11

    Mallaig

    March 22, 2023 in Scotland ⋅ 🌬 8 °C

    In Mallaig war das Wetter dann auch erstmal sehr regnerisch. Ich versuchte irgendwie mein Regenponcho über das ganze Gepäck zu Bekommen und stellte fest: es passt nicht. Ich stellte mich bei einer. Bäckerei unter und genoss den Blick auf den Hafen und die dahinterliegenden Berge. Aus Mallaig fährt auch die Fähre auf die Isle of Skye, welche glaube ich sehr sehenswert ist. Ich würde also empfehlen nach der Anreise durch die Highlands ein paar Tage auf der Isle of Skye zu verbringen, bevor man über Kyle of Lochalsh mit dem Zug nach Inverness fährt und Nessi suchen kann. Auf der Insel selber fahren nur Busse, man findet dazu mehr in einem Blogbeitrag bei rail.cc ( https://rail.cc/de/blog/interrail-strecke-schot…). Von Inverness würde ich bei der Fahrt nach Edinburgh einen Tagestrip in Stonehaven machen und anschließend in Edinburgh mindestens einen Tag verbringen. Danach kann es über London nach Hause gehen.
    Für mich ging es von Mallaig aus wieder nach Fort William, von da aus wollte ich den caledonian sleeper ausprobieren. Auf der Fahrt war immernoch Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben und so kamen wir wieder eine halbe Stunde zu spät. Dafür könnte man die jetzt sehr zahlreichen Hirsche gut sehen.
    Read more

  • Day 11

    Caledonian sleeper

    March 22, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 6 °C

    Die ganzen letzten Tage spielte ich schon mit dem Gedanken mir bei Simon auf dem Weg nach Liverpool noch mal Brot abzuholen aber mit einer Übernachtung in Glasgow wäre das knapp geworden. Außerdem war es mir ein Dorn im Auge, nicht in Wales gewesen zu sein. Aber heute morgen bekam ich eine Idee als ich Werbung für den caledonian sleeper an der Strecke sah. Ich könnte einfach über Nachts südwärts fahren. Schnell schaute ich nach und tatsächlich. Aus Fort William nach Crewe war für mich die passende Verbindung. Schnell reservierte ich über das Chatprogramm einen Sitzplatz. Das ging komplett kostenlos mit dem interrail. Für einen Liegewagen hätte ich dagegen einiges bezahlen müssen. Mir kam dabei wirklich gelegen, dass ich mein Gepäck eigentlich morgens beim Umstieg in Glasgow abgeben wollte, das aber nicht ging. Ich hatte nämlich nur 10 Minuten und die hätten meinen gesamten Rucksack durchsuchen müssen und das war mir zu knapp. Also war ich kurz von dem System genervt ( in Schließfächern durchsucht doch auch niemand was) und nahm mein Gepäck mit. Und so war das doch eher Glück als Unglück. Das Hostel in Glasgow habe ich einfach schnell storniert, mein Plan Nachtzug zu fahren gefiel mir einfach besser. Die Sitzplätze im caledonian sleeper sind mit interrail kostenlos, müssen aber reserviert werden. Ein Liegewagenabteil kostet nicht ganz günstige 130£ mit interrail Ticket (ohne 270£, wenn man alleine reist), kann dann aber zu zweit genutzt werden. Hat man einen 1. Klasse interrail Pass kann man auch die gehobene Klasse buchen für 180£, da ist dann eine Dusche mit dabei. Es gibt auch noch Abteile mit Doppelbett, da habe ich die Reservierungskosten auf die schnelle nicht gefunden.

    Der Zug war dann auch fast ganz leer beim einsteigen. In Fort William waren es 3 Wägen, die Reise im Sitzen wollte nur ein weiterer Mensch antreten. Ich blieb aber auch nicht lange auf den komfortablen Sitzen sitzen sondern machte es mir auf dem sehr sauberen Boden bequem. Insgesamt machte selbst der Sitzwagen einen sehr guten und schicken Eindruck. Siehe Video. Ich bin sehr überzeugt von diesem Zug. Auch der Speisewagen mit Bar ist außerordentlich schick. Die Frage ist nur: warum gibt es in Deutschland keine Züge auf diesem Niveau, die mit Doppelbettabteil und Zimmerservice für Menschen mit dem nötigen Kleingeld wirklich Luxus bieten.

    UPDATE: ich habe jetzt einen Liegewagen. Als ich auf Toilette gehen wollte hat mich der Schaffner angesprochen, ob ich ein kostenloses Upgrade möchte, damit ich in Edinburgh nicht umsteigen muss (die Sitzwagen werden nicht umgehängt). Und da habe ich natürlich nicht nein gesagt. Das Personal der Bahngesellschaften ist hier durchweg wirklich ausgesprochen nett.
    Das Bett ist auch entsprechend bequem und mit den zwei Kissen schon luxuriös. Auch Handtücher werden zu Verfügung gestellt, die Reise ist also wirklich wie im Hotel. Und auch das ganze Abteil ist wieder sehr durchdacht.
    Was genau mir dieses Upgrade verschafft hat weiß ich nicht. Vielleicht hätten die MitarbeiterInnen Mitleid oder es ist praktischer als irgendwen beim Umsteigen zu geleiten. Der andere Sitzplatz Passagier hat das Upgrade aber offensichtlich auch bekommen, er saß nicht mehr auf seinem Platz als ich zum Liegewagen aufbrach. Ich bin auf jeden Fall sehr begeistert und dankbar den Zug so sehen zu dürfen und so ein bequemes Bett zu haben. Es sollte wohl alles so kommen wie es gekommen ist.
    Read more