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2025 Panamericana

Etappe 2, von Uruguay bis Mexiko, Baja California. Okumaya devam et
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    🇲🇽 Veracruz, Mexiko

    Veracruz, Bürokratie und Inspektion

    Dün, Meksika ⋅ 🌧 28 °C

    Wir ziehen um – neues Zimmer, diesmal mit Blick auf den Hafen! Endlich können wir den Containern beim Dösen zusehen und uns einbilden, irgendwo da hinten sei unser Camper.

    Mit der Agentin Claudia stürzen wir uns ins Abenteuer TIP – Temporary Import Permit (auf gut Deutsch: temporäre Einfuhrgenehmigung).
    Das Ganze läuft wie eine Mischung aus Bürokratie-Marathon und Geduldsspiel.
    Nach 1,5 Stunden Warten in der Bank halten wir das begehrte Papier in den Händen – fast so feierlich wie ein Diplom.

    Zur Belohnung gibt’s Kultur unter Wasser: Besuch im Aquarium von Veracruz, einem der größten Lateinamerikas.
    Haie, Schildkröten, Clownfische – und Kinder, die lauter kreischen als die Delfine.
    Am 8. Oktober dann endlich Bewegung – allerdings nur digital:
    In der Tracking-App sehen wir, dass unser Fahrzeug ausgeladen wurde.
    Wir jubeln leise, denn live dabei sind wir (noch) nicht.

    Am 9. Oktober steht die Inspektion im Hafen an.
    Wir wären bereit – frisch geduscht, nervös optimistisch – doch dann der Dämpfer:
    Der Agent hat unsere Besucherkarten falsch datiert.
    Ergebnis: Wir dürfen nicht hinein, unsere Agentin muss die Inspektion ohne uns erledigen.

    Am Abend dann der Schockmoment: Wir erhalten Videos von der Inspektion, die uns kurzzeitig den Puls höher treibt als jede Panikattacke am Zoll. Sind gespannt was uns noch alles erwartet.
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  • Veracruz

    5 Ekim, Meksika ⋅ ☀️ 29 °C

    Adiós Ciudad de México – Hola Veracruz!
    Wir verlassen das endlose Häusermeer von Mexiko-Stadt – Smog, Sirenen und Dauerstau bleiben zurück. Brigitte ist inzwischen entwurmt und entlaust 🪱🪶, also geht es jetzt gesundheitlich wieder bergauf.

    Ein kurzer Flug bringt uns an die Golfküste nach Veracruz, wo uns feuchtwarme Luft, Palmen und Meeresrauschen empfangen 🌴🌊. Und – man staune – die Hotelreservation klappt diesmal tatsächlich! Kein Stirnrunzeln an der Rezeption, kein „Reservación? No tenemos…“. Wir beziehen unser Zimmer wie ganz normale Touristen, fast schon ungewohnt.

    Veracruz selbst ist eine alte Dame mit viel Rhythmus im Blut: Hier landete Hernán Cortés 1519, und seither weht durch die Gassen der Duft von Geschichte, Kaffee und Meer. Abends auf dem Zócalo tanzen die Menschen, als hätte keiner jemals etwas anderes getan.

    Und dann die Nachricht, die alles toppt: Unser Camper kommt zwei Tage früher als geplant! 🚐💨
    Jetzt warten Zoll, Papierkrieg und hoffentlich keine bösen Überraschungen – aber hey, wir sind im Flow!
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  • Mexico-City

    1 Ekim, Meksika ⋅ ☁️ 18 °C

    Frisch aus Panama City eingeflogen, landen wir in der brodelnden Megacity Mexiko-Stadt, ode wie die Einheimischen sagen: Ciudad de México. Mit rund 22 Millionen Einwohnern im Großraum ist sie nicht nur Hauptstadt, sondern auch ein Biest von einer Metropole – eine Mischung aus Azteken-Erbe, kolonialem Barock, chaotischem Verkehr und ultramodernen Wolkenkratzern.

    Kaum am Boden, folgt gleich die erste Überraschung: unser Hotel weiß nichts von einer Reservation. ¡Caramba! Also übernehmen wir selbst die Initiative – ein Taxi, ein paar Umwege durch das Verkehrschaos, und schwupps finden wir ein neues Domizil. Improvisation ist ja unsere geheime Spezialität (gleich nach dem Suchen von Reservationsbestätigungen).

    Brigitte ist allerdings noch nicht wirklich auf dem Damm – das Magen-Darm-Abenteuer geht in die Verlängerung. Am zweiten Tag schleppen wir sie also zum Arzt. Diagnose: Parasiten. Willkommen im tropischen Club der ungebetenen Mitbewohner! Die Ärztin verschreibt einen bunten Cocktail an Medikamenten, von denen wir hoffen, dass sie nicht nur die Parasiten, sondern gleich auch die ganze mexikanische Pharmabranche glücklich machen.

    Wie es weitergeht? Wir lassen uns überraschen – Brigitte, die Medis und ich gegen die Mikro-Armee. Mal sehen, wer gewinnt.

    [Mexiko City – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Mexiko-Stadt)
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  • Panama-City-Tour

    30 Eylül, Panama ⋅ ☁️ 28 °C

    Gestern noch optimistisch, heute eher realistisch: Brigitte blieb mit der tropischen Magenrevolution im Hotel, während Walter allein mit Guia Gerti loszog.

    Der Tag begann unromantisch mit einem Besuch in der Apotheke – Pillen statt Postkarten. Danach wurde es geschichtsträchtig: Panama Viejo, gegründet 1519 von Pedro Arias de Ávila, erste spanische Siedlung am Pazifik. Ein blühendes Handelszentrum – bis Sir Henry Morgan 1671 vorbeischaute und die Stadt nach allen Regeln der Piratenkunst plattmachte.

    1673 zog man die Konsequenz und baute die Stadt neu auf – diesmal im heutigen Casco Viejo. Koloniale Fassaden, kopfsteingepflasterte Gassen, Kirchen und Plätze, die heute das UNESCO-Siegel tragen. Hier begegnet man auf Schritt und Tritt auch der Erinnerung an Simón Bolívar, den „Befreier Südamerikas“, der 1826 in Panama den legendären „Kongress von Panama“ einberief – sein Traum: die Vereinigung der neu befreiten Staaten Lateinamerikas. Ganz so geklappt hat’s bekanntlich nicht, aber die Vision lebt bis heute weiter
    (👉 Wikipedia: Simón Bolívar).

    Walter marschierte durch das Viertel und sonnte sich im historischen Flair – und in seinem frisch nachgedunkelten Emberá-Tattoo, das er mit stolzgeschwellter Brust präsentierte.

    Zum Abendessen kein Risiko mehr: direkt im Hotel, ohne Experimente, ohne Überraschungen – Magen schonen ist das neue Fine Dining.

    Und morgen? Tja, da ruft schon wieder der Flughafen. Schade, Panama City – wir hätten dir mehr Zeit gegönnt. Aber der Flugplan ist nun mal der härteste Diktator von allen.
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  • Besuch bei den Emberá

    29 Eylül, Panama ⋅ 🌧 29 °C

    Nach dem gestrigen Technik-Spektakel im Panamakanal war heute das Kontrastprogramm angesagt: Zurück zur Natur, zurück zu den Wurzeln – zu den Emberá.

    Die Emberá sind eine indigene Volksgruppe Panamas und Kolumbiens, die bis heute einen großen Teil ihrer jahrhundertealten Traditionen bewahrt hat. Ihr Lebensraum liegt vor allem entlang des Río Chagres und in abgelegenen Urwaldgebieten. Typisch für sie ist ihre enge Verbundenheit mit der Natur: Sie sehen sich nicht als deren Besitzer, sondern als Teil davon. Das spiegelt sich sowohl in ihrer Lebensweise als auch in ihrer Spiritualität wieder.

    Lebensweise und soziale Struktur:
    Die Emberá leben in kleinen Dorfgemeinschaften, die meist aus mehreren Familien bestehen. Ihre Häuser stehen auf Pfählen und sind mit Palmblättern gedeckt – luftig, einfach und perfekt an das feucht-heiße Klima angepasst. Arbeit und Aufgaben sind klar verteilt: Männer sind traditionell für Jagd, Fischfang und den Bau der Hütten zuständig, während die Frauen kochen, weben, flechten und die kunstvollen Körperbemalungen herstellen.

    Kleidung und Körperkunst:
    Die Männer tragen Guayuco, einen Lendenschurz, während die Frauen Parumas, bunte Wickeltücher. Auffällig ist die traditionelle Körperbemalung mit dem schwarzen Saft der Jagua-Frucht, gemischt mit Asche. Diese „Tattoos“ halten etwa zwei Wochen und dienen nicht nur der Zierde, sondern haben auch rituelle Bedeutung. Besucher können sich ebenfalls bemalen lassen – quasi ein natürliches Souvenir, das nach und nach von selbst verschwindet.

    Kultur und Musik:
    Die Emberá empfangen Gäste oft mit rhythmischen Tänzen und Musik, gespielt auf Trommeln, Flöten und Rasseln. Auch ihr Kunsthandwerk ist bekannt: geflochtene Körbe, Schmuck aus Samen und bunte Holzschnitzereien. Vieles davon ist nicht nur Zierde, sondern eng mit Mythen und Traditionen verknüpft.

    Essen bei den Emberá:
    Heute gab es für uns ein typisches Mittagessen: frischer Fisch mit Kochbananen, in Palmenblätter eingewickelt – simpel, gesund und erstaunlich lecker. Dazu viel Lachen, Trommeln und das Gefühl, wirklich für ein paar Stunden in eine andere Welt eingetaucht zu sein.

    Und das Beste: Auch auf der bakteriellen Front gibt es gute Nachrichten. Brigitte ist wieder im Normalbetrieb unterwegs – ihre Darmflora hat das tropische Menü offenbar goutiert. Wer hätte gedacht, dass die Lösung vielleicht in Kochbananen steckt?
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  • Panama-Kanal

    28 Eylül, Panama ⋅ ☁️ 28 °C

    Heute haben wir uns den halben Panamakanal gegönnt – und was für ein Erlebnis! Schon die Fahrt zum Hafen ließ erahnen, dass heute Großes ansteht. Mit dem Bus ging’s bis Gamboa, mitten durch tropischen Dschungel, wo die Luftfeuchtigkeit locker die 90 % knackt und selbst die Moskitos zu schwitzen scheinen.

    Ab Gamboa bestiegen wir unser Ausflugsschiff und schipperten südwärts Richtung Panama City. Dabei gab’s Technik vom Feinsten: Der Panamakanal, 1914 eröffnet, ist stolze 82 km lang und verbindet Atlantik und Pazifik. Wir passierten riesige Schleusenanlagen, wo die Schiffe in gigantischen Wasseraufzügen hoch- oder runtergelassen werden. Über den Gatúnsee – ein künstlicher Stausee, den man extra für den Kanal geflutet hat – geht’s mitten durch sattgrünen Regenwald. Immer wieder begegneten uns Containerriesen, die wie Hochhäuser auf dem Wasser wirken. Faszinierend, wie hier millimetergenau manövriert wird – und das alles nur, damit die Weltwirtschaft rechtzeitig ihre Bananen, Autos und Amazon-Päckchen bekommt.

    Zurück in Panama City: feucht, schwül, karibisch. Musik dröhnt von allen Ecken, Straßen voller Tanz und Lebensfreude – selbst die Verkehrsampeln scheinen hier im Rhythmus zu blinken.

    Und Brigitte? Ihre Darmflora fährt weiter Achterbahn. Während der Kanal Schiffe reibungslos von Ozean zu Ozean transportiert, weigert sich ihr inneres „Verdauungskanal-System“ standhaft, den Transit freizugeben. Vielleicht liegt es an zu viel tropischer Frucht oder zu wenig europäischem Zwieback. Jedenfalls liefert sie uns täglich neue Kapitel aus der Saga „Die unendliche Geschichte der rebellischen Bakterien“.

    📦 Facts zum Panamakanal

    🚢 Länge: 82 km – klingt nach einem Sonntagsspaziergang, erspart aber Schiffen rund 15.000 km Umweg um Kap Hoorn.

    🛠️ Baujahr: 1914 eröffnet. Vorher haben die Franzosen es versucht – Ergebnis: mehr Dschungelfieber als Fortschritt.

    ⚓ Schleusen: 12 Stück, die Schiffe bis zu 26 Meter „auf- und abfahren“. Alles nur mit Wasser, kein Liftknopf nötig.

    📏 Panamax-Schiffe: max. 294 m lang, 32 m breit – Millimeterarbeit! Seit 2016 gibt’s „Neopanamax“ für noch dickere Pötte.

    💵 Kosten: Von ein paar tausend bis über 1 Mio. USD pro Durchfahrt. Rekord bisher: ein Kreuzfahrtschiff mit Goldbarren im Bauch (ok, fast).

    ⏱️ Dauer: 8–10 Stunden für die ganze Strecke. Wir haben die „Light-Version“ genommen – sicher ist sicher, Brigittes Darmflora hat ja schon genug zu tun.
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  • Panama City

    27 Eylül, Panama ⋅ ☁️ 27 °C

    Die Steps von der Galápagos-Tour sind jetzt alle online – reinschauen lohnt sich! 🐢🐧

    Heute hieß es Abschied nehmen von Quito. Der Flieger brachte uns in gut zwei Stunden nach Panama City (Copa CM828, ganz brav nach Plan). Von den 2’800 Metern über Meer runter auf fast Meereshöhe – endlich wieder richtig Luft zum Schlafen.

    Erster Eindruck von Panama? Karibisch, warm, ein bisschen feucht und das Gefühl, dass gleich jemand mit einer Piña Colada um die Ecke kommt. 🍹 Ecuador und Panama haben übrigens beide den US-Dollar als Währung – das macht das Zahlen zwar einfacher, aber der Schein im Portemonnaie schmilzt deswegen nicht langsamer.

    Leider hat Brigitte den Magen heute etwas rebellisch. Wir hoffen, dass er morgen wieder auf Karibik-Modus umschaltet und nicht mehr „Anden-Remix“ spielt.

    👉 Fazit des Tages: Meereshöhe gut, Galápagos-Blog fertig, Panama karibisch – und morgen hoffentlich auch Brigitte wieder fit.
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  • Cruz Loma und Calle de la Ronda

    26 Eylül, Ekvador ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute wagten wir uns mit dem Teleférico in Quito in luftige Höhen – hoch hinauf zum Cruz Loma auf 4050 m.ü.M.. Schon beim Einsteigen in die Gondel beschlich uns ein mulmiges Gefühl: die Bahn wirkte eher wie ein Relikt aus besseren Tagen. Aber hey, wir leben ja noch!

    Oben angekommen, gönnten wir uns das volle Programm: ein bisschen Schaukeln auf dem Gipfel – weil Gleichgewicht auf 4000 Metern ja eh schon überbewertet ist. Der Ausblick auf Quito war grandios, und unsere Lungen freuten sich über jede noch so dünne Sauerstoffspur.

    Zurück in der Stadt spazierten wir durch die Calle de la Ronda, eine der ältesten Straßen Quitos. Ursprünglich im 16. Jahrhundert angelegt, war sie lange Zeit Treffpunkt für Künstler, Musiker und Poeten. Heute ist sie mit ihrem Kopfsteinpflaster, den bunten Balkonen und den kleinen Handwerksläden eine Mischung aus Museumsstraße und lebendigem Ausgehviertel. Abends erklingt Live-Musik aus den Bars, und in den Gassen riecht es nach frisch frittierten Empanadas und Canelazo, dem lokalen Zimt-Schnaps-Tee.

    Und weil man einen Kontinent nicht einfach mit einem Sandwich im Stehen verlässt, feierten wir unseren letzten Abend in Südamerika mit einem feinen Essen. Ein würdiger Abschluss, bevor das nächste Kapitel unserer Reise aufgeschlagen wird.

    👉 Morgen heißt es: Adiós Anden, hola Panama!
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  • La midad del mundo

    25 Eylül, Ekvador ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute haben wir ein richtig volles Programm – und es liest sich fast wie eine kleine Weltreise im Miniformat:

    Zuerst stehen wir am Kraterrand des Vulkans Pululahua. Dieser hat eine Besonderheit, die weltweit nur noch ein einziger Vulkan teilt: sein Krater ist nicht einfach nur ein graues Loch, sondern tatsächlich bewohnt und bewirtschaftet! Zwischen saftig grünen Feldern, verstreuten Bauernhäusern und dem Nebel, der geheimnisvoll aus den Wänden steigt, fragt man sich fast, ob man gerade in einem Vulkankrater oder doch in einem besonders abgeschiedenen Alpendorf steht.

    Weiter geht’s zur Inka-Ausgrabung Pucará de Rumicucho. Diese Festung diente einst als strategischer Außenposten, um die umliegenden Täler zu überwachen. Die Inka waren nicht nur Baumeister, sondern auch Meister darin, den besten Überblick zu behalten – wir ahnen, dass sie hier sicher so manchen Gegner frühzeitig erspähten.

    Danach fahren wir zur berühmten „Mitte der Welt“. Direkt auf dem Äquator stellen wir uns breitbeinig hin – ein Fuß auf der Nord-, der andere auf der Südhalbkugel. Doch das Highlight ist das berühmte Ei-Experiment: Mit ruhiger Hand versuchen wir, ein rohes Ei genau auf den Kopf einer Nagelspitze zu balancieren. Und siehe da – auf dem Äquator soll es tatsächlich leichter gelingen, weil sich die Kräfte von Nord- und Südhalbkugel ausgleichen. Ob es wirklich Physik oder eher Show ist, bleibt offen – wir schaffen es auf jeden Fall, und das Beweisfoto ist unbezahlbar!

    Zurück in Quito beschließen wir den erlebnisreichen Tag ganz entspannt: Mit einem feinen Abendessen stoßen wir auf unsere Abenteuer an – die Höhe von 2’800 Metern merken wir höchstens noch beim zweiten Glas Wein.
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  • Quito

    24–28 Eyl, Ekvador ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach Tagen voller tierischer Begegnungen auf den Galápagos stolpern wir nun zurück in die Zivilisation – oder besser gesagt: in die höchstgelegene Hauptstadt der Welt (fast 2.850 m, da bleibt uns gleich beim Koffertragen die Puste weg).

    Ein gemütliches Frühstück im Hotel stärkt uns, bevor wir uns in die koloniale Altstadt wagen. Schon beim ersten Schritt Richtung Plaza de la Independencia merken wir: Quito ist ein Mix aus Kopfsteinpflaster, Kathedralen und kleinen Überraschungen an jeder Straßenecke.

    Wir marschieren zur Basilika del Voto Nacional, die ein wenig so aussieht, als hätte jemand in Paris einen Bauplan vergessen und die Quiteños hätten gedacht: “Ach, das kriegen wir auch hin!” – nur mit Steinadlern und Leguanen statt Gargoyles. Weiter geht’s zur Iglesia de la Compañía de Jesús, in der selbst der Weihnachtsbaum neidisch würde: so viel Blattgold, dass man fast eine Sonnenbrille bräuchte.

    Fun Facts Quito 🧐
    • Quito liegt direkt am Äquator – theoretisch könnte man hier gleichzeitig in zwei Hemisphären frühstücken (leider gibt’s das Rührei aber nur einmal).
    • Die Stadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und hat eine der am besten erhaltenen Altstädte Südamerikas. Mit anderen Worten: hier stolpert man nicht über Schlaglöcher, sondern über Geschichte.
    • Ganz Quito wird von aktiven Vulkanen umzingelt – eine Art natürliche Skyline. Der Pichincha, gleich vor der Haustür, hat 1999 das letzte Mal geraucht. Seither beobachten ihn die Quiteños so aufmerksam wie wir die Wetter-App.

    Zurück im Hotel merken wir: wir haben zwar nur ein paar Stunden in Quito verbracht, aber genug Eindrücke gesammelt, dass die Schritte auf unserem Fitnesstracker glatt für eine Bergexpedition durchgehen.
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  • Isla Santiago

    22 Eylül, Ekvador ⋅ ☀️ 23 °C

    Am Vormittag tauchten wir ein letztes Mal in die Unterwasserwelt der Galápagos. Kaum im Wasser, schwamm schon der erste neugierige Galápagos-Hai elegant an uns vorbei – ein mächtiger, aber friedlicher Anblick. Wenig später begegneten wir sogar einem Weißspitzen-Riffhai (White Tip Shark), der ruhig am Meeresboden entlang gleitet, als ob er von all den Touristen gar nichts mitbekäme. Dazu bunte Fischschwärme, verspielte Seelöwen und eine Meeresschildkröte, die gemächlich durchs Blau glitt. Unsere Kamera? Liegt wie bekannt noch immer zuhause – doch dank Simons Bildern bleibt dieses Abenteuer festgehalten.

    Am Nachmittag setzten wir an Land über. Dort erwarteten uns die Land-Leguane, die unbeweglich wie kleine Drachen zwischen Kakteen und Steinen lagen. Dazwischen flatterten Fregattvögel und Blaufußtölpel – ein Schauspiel, das wir so schnell nicht vergessen werden.

    Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen mit der Crew sassen wir noch einmal lange draussen, lauschten dem leisen Plätschern der Wellen und blickten in den Sternenhimmel.

    Unsere letzte Nacht an Bord – morgen heisst es endgültig Abschied nehmen. 🌊🦈🦎🐢🌌
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  • Isla Fernandina

    21 Eylül, Ekvador ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute ganz im Zeichen von Sonne, Lava und echsenstarkem Programm:

    Wir landen am Morgen in Punta Espinoza und stolpern förmlich über Horden von Meeresleguanen. Ganze Armeen von den sonnenhungrigen Echsen liegen da wie schwarze Wärmflaschen auf der Lava – einer schnarcht uns fast über die Schuhe. Dazu gesellen sich die majestätischen Riesenschildkröten, die beim Schnorcheln unter uns durchgleiten, als hätten sie es eilig zum Termin beim Meeresfriseur.

    Am Nachmittag paddeln wir noch mit dem Kajak los – Abenteuer in der tiefblauen Kulisse, während Fregattvögel über uns kreisen und die Sonne gnadenlos runterbrennt. Kein Wunder, wir sind ja direkt am Äquator – Sonnencrème also eher im Eimerverbrauch.

    Bevor wir zurück an Bord gehen, wandern wir noch zum geheimnisvoll grünen Darwin Lake. Ein Kratersee, der so still daliegt, dass man fast erwartet, Darwin höchstpersönlich tauche gleich aus dem Wasser auf, um uns seine neuesten Evolutionsthesen zu präsentieren.

    Zum Glück gibt’s abends wieder hervorragendes Essen an Bord – fast so reichhaltig wie die Tierwelt um uns herum.

    👉 Fazit: Ein Tag, der uns wieder einmal klar macht, warum Darwin hier nicht mehr aus dem Staunen rauskam.
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  • Isla Isabela, Elizabeth Bay

    20 Eylül, Ekvador ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute war Ausschlafen angesagt – Frühstück „erst“ um 7 Uhr! Für Galápagos-Verhältnisse beinahe Dekadenz. Danach gings ins Dinghy: sanftes Dahingleiten über spiegelglattes Wasser, begleitet von Pelikanen, Reihern und Seelöwen, die uns neugierig beäugten.

    Dann die große Attraktion: Schnorcheln. Klingt tropisch, war aber arschkalt. Zum Glück nur das Wasser – die Unterwasserwelt war spektakulär. Schildkröten, Rochen und sogar ein paar flinke Pinguine flitzten an uns vorbei.

    Am Nachmittag nochmals ins Dinghy, diesmal in die Elizabeth Bay. Zwischen Mangroven und schwarzen Lavafelsen tummelten sich Seelöwen, Meerechsen und allerlei Gefieder. Wir fühlten uns wie in einem Naturfilm – nur dass wir mittendrin saßen. Ein Tag zum Staunen und Zähneklappern.
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  • Isla Isabela

    19 Eylül, Ekvador ⋅ ☁️ 20 °C

    Früh raus aus den Federn – wir dachten schon, der Hahn hätte verschlafen, aber das Dingi stand pünktlich bereit. Mit einem Schwupp waren wir an Land auf Isla Isabela, der größten aller Galápagos-Inseln.

    Eine kurze Wanderung brachte uns gleich mitten hinein ins Tierparadies:
    • Meerechsen, die faul im Sand lagen und aussahen, als hätten sie die Nacht durchgefeiert.
    • Ein paar Haie, die im flachen Wasser ihre Kreise zogen – glücklicherweise ohne Frühstückshunger nach uns.

    Dann stand die große Vulkanwanderung auf dem Programm: am Kraterrand der Sierra Negra, der zweitgrößten Caldera der Welt, stapften wir wie kleine Ameisen durchs Lavagestein. Ein bisschen wie Mars – nur mit mehr Sonne und ohne Astronautenanzug.

    Am Nachmittag wechselten wir wieder in den Tier-Modus: Riesenschildkröten in der Aufzuchtstation. Die Blicke dieser uralten Gesellen sind so gelassen, dass man sich selbst gleich entschleunigt fühlt.

    Zum Abschluss: eine gemütliche Beachwanderung – und weil Wandern durstig macht, gönnten wir uns eine frische Kokosnuss. Das war tropisches Kino pur: Meer, Palmen, Kokosnuss – fehlt nur noch die Hängematte.

    👉 Fazit des Tages: Einmal mehr Galápagos-Glück pur – zwischen Lava, Leguanen und Langsamkeit.
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  • Galapagos, Puerto Ayora

    18 Eylül, Ekvador ⋅ ☁️ 22 °C

    Bilder folgen später. Wir haben ganz schlechte Verbindung.

    Heute ging’s endlich auf die Galápagos-Inseln! 🌴🐢

    Schon am Flughafen in Quito merkten wir: Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Strenge Kontrollen, damit ja keine verbotenen Mitbringsel den Weg auf die Inseln finden – schließlich soll die einzigartige Fauna und Flora geschützt bleiben. Wir hatten das Gefühl, wir würden gleich in ein Hochsicherheitslabor reisen statt in ein Naturparadies.

    Nach dem Flug landeten wir auf Baltra, querten mit der Fähre den Kanal und ruckelten mit dem Bus quer über Santa Cruz bis nach Puerto Ayora.

    Danach ging es an Bord unserer neuen schwimmenden Heimat: der Sea Star – eine schnittige Yacht mit Platz für nur wenige Gäste. Kabinen mit Panoramafenstern, eine kleine Lounge und ein Sonnendeck, das uns schon nach fünf Minuten von einem “Hier bleiben wir!” überzeugt hat. Beim ersten Lunch an Bord fühlten wir uns wie kleine Entdecker, die auf Luxus gestoßen sind.

    Am Nachmittag stand die Charles-Darwin-Forschungsstation auf dem Programm. Zwischen Infotafeln, Schildkrötengehegen und Leguanen bekamen wir schon mal einen Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Tage erwartet. Und natürlich durften wir sie bestaunen – die legendären Riesenschildkröten, die aussehen, als hätten sie Darwin persönlich noch Guten Tag gesagt. 🐢

    Heute Nacht tuckern wir weiter Richtung Isabela – Abenteuer voraus! 🚢✨
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  • Puembo, Cusco, Ecuador

    17 Eylül, Ekvador ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute flogen wir von Lima nach Quito – raus aus dem Dunst, rein in die Höhenluft! Schon beim Aussteigen am Flughafen merken wir: Hier auf 2850 m atmet es sich so viel leichter als in Lima. Endlich wieder richtige Luft für die Lungen, fast wie ein Frischluft-Abo der Anden.

    Ecuador begrüßt uns als kompaktes Wunderland: Hochgebirge, Regenwald und Pazifikküste – alles in einem Land, das kleiner ist als Deutschland. Quito selbst schmiegt sich zwischen die Vulkane, eine Hauptstadt mit kolonialem Kern und quirligem Treiben. Kein Wunder, dass die UNESCO gleich mal „Welterbe“ draufgestempelt hat.

    Heute bleibt es bei einem kurzen Zwischenstopp: nur eine Nacht schlafen, denn morgen startet unser Galápagos-Abenteuer. Die Stadt heben wir uns für später auf, wenn wir von den Inseln zurückkehren. Dann wollen wir Quito in Ruhe erkunden – und uns im Hotelrestaurant kulinarisch verwöhnen lassen. Besonders charmant: die hauseigene Katzenunterstützung beim Essen. Nichts geht über ein Dinner mit sanftem Schnurrkonzert. 🐾🍷🐱

    Morgen heißt es: Hasta pronto, Quito – jetzt kommen erstmal die Riesenschildkröten dran! 🐢✈️
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  • Lima, Peru

    16 Eylül, Peru ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach unserer Ankunft in Lima, der riesigen Hauptstadt Perus, hatten wir zwei Tage Zeit, die Stadt ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Wobei – „ein wenig“ trifft es nicht ganz, denn die Stadt ist riesig, laut und wuselig. Über zehn Millionen Menschen, hupende Autos und Straßen, die scheinbar nie stillstehen.

    Am Plaza de Armas fühlten wir uns fast in die Kolonialzeit zurückversetzt: prachtvolle Gebäude, schicke Balkone – und mittendrin Touristen wie wir, die hektisch Fotos knipsen, bevor die nächste Taube ins Bild flattert.

    Besonders eindrücklich war das Convento de San Francisco. Die Kirche ist wunderschön, aber das wahre Abenteuer begann in den Katakomben: schmale Gänge, Schädel und Knochen, fein säuberlich gestapelt. Man fühlt sich gleichzeitig wie in einem Geschichtsbuch und in einem Indiana-Jones-Film – nur ohne Schatz am Ende.

    So spannend Lima auch ist – die Luftqualität ist… sagen wir: gewöhnungsbedürftig. Der Smog kratzt im Hals, als hätte man versehentlich ein Stück Sandpapier verschluckt. Nach zwei Tagen waren wir deshalb ziemlich froh, unsere Sachen zu packen und uns auf den Weg nach Ecuador zu machen. Frische Luft, wir kommen! Hoffentlich!
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  • Zurück nach Cusco und dann nach Lima

    14 Eylül, Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach 4,5 Stunden Zugfahrt tuckern wir wieder in Cusco ein – Zeit für eine letzte Übernachtung und ein gepflegtes Pfüsi in dieser faszinierenden Stadt. Cusco selbst bleibt ein Erlebnis: enge Gassen mit holprigem Kopfsteinpflaster, koloniale Kirchen, die sich frech auf Inka-Mauern setzen, und auf dem Plaza de Armas wuselt das Leben wie in einem bunten Wimmelbild. Händler, Touristen, Abschlussprozessionen der Studenten, Tauben – alle scheinen gleichzeitig zu marschieren, fliegen, laufen oder feilschen.

    Am nächsten Morgen dann der Sprung in die Tiefe: Mit dem Taxi geht’s zum Flughafen, und schon sind wir 3’500 Höhenmeter tiefer in Lima. Und siehe da: Walter darf endlich wieder ein Bier geniessen, ohne dass es ihn gleich aus den Wanderschuhen haut. 🍺😄

    Die Nacht verbringen wir im Hotel Innside by Meliá im Stadtteil Miraflores – der perfekte Ort, um nach Höhenluft mal wieder Meeresbrise zu schnuppern.
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  • Maccu Picchu

    12 Eylül, Peru ⋅ ☁️ 18 °C

    Früh am Morgen rumpeln wir los, diesmal aus Ollantaytambo, wo der Zug Vistadome schon sehnsüchtig auf uns wartet . Nach der gestrigen Hotel-Verwechslung klappt heute alles wie am Schnürchen – fast schon verdächtig reibungslos.

    Die Fahrt durch das Urubamba-Tal ist ein Panorama-Kino erster Klasse: saftig grüne Hänge, schäumender Fluss, und wir mittendrin, mit großen Fenstern wie in einer fahrenden Aussichtskuppel. In Aguas Calientes wartet Liz bereits lächelnd, als hätte sie die ganze Nacht am Bahnsteig ausgeharrt.

    Dann der Kulturschock in Form einer Menschenschlange: gefühlt halb Peru steht mit uns an, um in den Bus nach Machu Picchu zu steigen. Die Fahrt selbst – Serpentinen, Abgründe, und ein Busfahrer mit Nerven wie Drahtseilen – ist schon ein Abenteuer für sich.

    Oben angekommen, endlich: Machu Picchu! Der berühmte Nebel lüftet sich wie ein Theater­vorhang, und die Ruinen der Inka liegen vor uns, majestätisch, mystisch – und ziemlich voll. 6500 Besucher dürfen täglich hinein, und heute scheinen sie alle gleichzeitig hier zu sein. Liz gibt uns eine ausführliche Erklärung, vom Sonnentempel bis zur Königsgruppe. Wir lauschen, staunen – und schnaufen, denn die Höhenluft fordert ihren Tribut.

    Am Abend kehren wir ins Dorf zurück, völlig erschöpft, aber mit diesem berühmten „Wow-Blick“ im Gesicht. Übernachtung in Aguas Calientes – und hoffentlich ohne weitere Hotel-Irrungen.

    Übrigens: eine kleine Randnotiz aus der Ferne – unser treues Fahrzeug wurde in Zárate mit zwei Tagen Verspätung verladen. Offenbar hat auch die Spedition ihren ganz eigenen Machu-Picchu-Stau.
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  • Urubamba Tal

    11 Eylül, Peru ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute sind wir wieder mit unserer Guide Liz unterwegs – Chauffeurservice deluxe! Wir werden in ein gemütliches Auto gepackt und durchs Heilige Tal der Inkas kutschiert.

    Erster Halt: Chinchero. Das kleine Dorf ist bekannt für seine Textilkunst, und wir sehen, wie aus Alpakawolle mit natürlichen Farben richtige Meisterwerke entstehen. Danach schlendern wir zu den Inka-Ruinen gleich oberhalb des Dorfes. Mächtige Mauern aus passgenauen Steinen, dazu die koloniale Kirche, die sich auf die alten Fundamente setzt – hier prallen zwei Welten sichtbar aufeinander. Von den Terrassen aus schweift der Blick weit über die Anden, und man versteht sofort, warum die Inkas diesen Ort als heilig betrachteten.

    Dann geht’s weiter nach Maras, wo die berühmten Salinen wie ein riesiges Schachbrett den Hang hinunterglitzern. Jede Salzpfanne schimmert in einer anderen Nuance von Weiß – fast so, als hätte Mutter Natur eine Farbpalette für „Gourmetsalz“ entworfen.

    Als Nächstes besuchen wir die geheimnisvollen Terrassen von Moray, eine Art botanisches Versuchslabor der Inkas. Runde Terrassen in einem tiefen Krater – Hightech-Gärtnerei auf 3500 Metern!

    Nach einem Mittagessen rollen wir hinunter ins grüne Urubamba-Tal. Dort sorgtunser Fahrer noch für ein bisschen Drama: Er setzt uns nämlich zuerst im falschen Hotel ab. Nach kurzer Aufregung („Ähm, das ist nicht unser Zimmer!“) werden wir dann doch ins richtige Quartier in Yucay verfrachtet.

    Fazit des Tages: spannend, eindrücklich, voller Farben – aber auch ziemlich anstrengend. Wir fallen ins Bett wie zwei müde Alpakas nach einer langen Schur.
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  • Cusco

    10–13 Eyl, Peru ⋅ ☁️ 20 °C

    Gestern stand ein richtig schönes Wiedersehen auf dem Programm: Wir haben Orsina und Gian getroffen – Schweizer Camper-Freunde mit ihrem unverwüstlichen Duro. Schon im November 2024 kreuzten sich unsere Wege in Patagonien, im März 2025 in Santiago de Chile – und jetzt wieder hier in Cusco. Beim gemeinsamen Mittagessen flogen die Reisegeschichten nur so hin und her, begleitet von viel Lachen und einem Hauch Nostalgie.

    Heute tauchten wir in die Welt der Inkas ein. Das Museo Inka überraschte uns nicht nur mit fein gewebten Textilien, kunstvollen Gold- und Silberarbeiten und detailreichen Keramiken, sondern auch mit etwas Gänsehaut: echten Mumien aus der Inkazeit. Ein stiller, eindrücklicher Moment, der uns die Nähe zu dieser alten Kultur spüren ließ.

    Danach zog es uns hinaus auf den Plaza de Armas, flankiert von der wuchtigen Catedral de Cusco und der barocken Iglesia de la Compañía de Jesús. Die kolonialen Fassaden mit ihren geschnitzten Holzbalkonen erzählen noch heute von vergangenen Zeiten. Zwischen all den Touristen wuseln Straßenverkäufer durch die Menge – mit bunten Ponchos, Wollmützen und Mini-Alpakas aus Plastik. So verlockend das Angebot auch ist, unsere Rucksäcke sind rappelvoll. Souvenir-Shopping muss also warten.

    Cusco schenkte uns an diesen beiden Tagen Freundschaft, Geschichte und ein Stück echtes Anden-Leben. Ein perfekter Mix zwischen Herz und Kultur.
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  • Titicaca Train - von Puno nach Cusco

    8 Eylül, Peru ⋅ 🌙 11 °C

    Heute Morgen sind wir erstaunlicherweise nicht wie Zombies aus dem Bett gekrochen, sondern immerhin ein kleines bisschen ausgeschlafener als die letzten Nächte. Auf 4000 Metern Höhe ist die Luft aber nicht nur dünn, sondern auch furztrocken – jeder Atemzug fühlt sich an, als hätte man eine Handvoll Wüstenstaub inhaliert.

    Noch im Morgengrauen schaukelt uns ein Taxi zum Bahnhof von Puno. Dort wartet er schon auf uns: der legendäre Titicaca Train. Zehn ein halb Stunden lang rattert er durch die endlosen Weiten des Altiplano. Drinnen: kolonialer Luxus auf Schienen – Polstersessel, weiße Tischdecken, Kellner in feinem Zwirn. Draußen dagegen: das pralle Leben. Frauen in bunten Röcken mit Melonenhüten, Kinder, die uns lachend zuwinken, Lamas, die unbeeindruckt im Gleisbett herumstehen, und immer wieder die grandiose Bergwelt.

    Ein Höhepunkt der Fahrt: der Pass La Raya auf 4325 Metern über Meer. Wir fühlen uns, als hätte der Zug gerade die Wolken durchbrochen – nur ohne Jetlag und Sicherheitskontrolle.

    Am frühen Abend rollt unser Zug in Cusco ein. Wir taumeln ein wenig benommen aus dem Waggon und steuern unser Hotel Casa Andina an. Hier werden wir die nächsten Tage verbringen – und hoffen, dass die Luft zwar dünn bleibt, aber wenigstens die Nächte etwas voller Schlaf werden.
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  • Schwimmende Inseln der Uros

    7 Eylül, Peru ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Schlaf will sich immer noch nicht so recht einstellen – vielleicht liegt es an der Höhe, vielleicht auch einfach an der ungewohnten Umgebung. Also Augenringe statt Souvenirs, aber wir bleiben tapfer.

    Mit dem Taxi gings mittags runter zum Hafen von Puno. Dort wartete schon unser Boot für den Ausflug zu den legendären schwimmenden Inseln der Uros. Kaum zu glauben: ganze Dörfer, die auf Schilf gebaut sind! Der Boden schwankt leicht unter den Füßen, wie ein weiches Trampolin. Die Uros leben hier noch immer nach alter Tradition – Häuser, Boote und sogar Spielzeuge bestehen aus Totora-Schilf. Wir hörten gespannt zu, wie uns erklärt wurde, dass die Inseln alle paar Wochen mit neuen Schilfschichten „repariert“ werden müssen, damit sie nicht untergehen.

    Nach diesem spannenden Einblick in eine ganz andere Welt kehrten wir zurück nach Puno. Für den letzten Abschnitt nahmen wir ein Torito, das lokale Dreirad-Taxi. Mit viel Gerumpel und einem fröhlichen Fahrer wurden wir zum Hotel zurückgebracht. Ein Hauch von Achterbahn – nur ohne Sicherheitsbügel.

    Schlafen? Vielleicht heute Nacht. Hoffentlich.
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  • Puno, Peru

    6–8 Eyl, Peru ⋅ ☁️ 12 °C

    Noch immer kämpfen wir mit der Höhe – die Nächte sind eher eine Mischung aus Schlafexperiment und Sauerstofflotterie. Am Morgen führt uns unser Guide Carlos zur berühmten Pilgerkirche Nuestra Señora de Copacabana. Drinnen glänzt alles barock und golden, draussen wuselt das Leben auf dem lokalen Markt. Wir lernen: Hier kann man wirklich alles kaufen – von getrockneten Kräutern über Cocablätter bis zu Streetfood. (nicht für europäische Mägen).

    Danach bringt uns Carlos zur Grenze. Wir hatten Horrorvisionen von endlosen Schlangen und Stempelmarathons – aber siehe da: alles klappt problemlos. Einmal «Bolivia Adiós» und schon heisst es «Bienvenidos a Perú».

    Auf der anderen Seite übernimmt unser neuer Fahrer, der uns nach Puno chauffiert. Drei Stunden Fahrt später rollen wir an den Titicacasee, der uns nun von der peruanischen Seite aus anblinzelt. Neue Eindrücke, neue Leute – aber dieselbe dünne Luft. Mal sehen, ob die Höhenkrankheit auch den Grenzübertritt geschafft hat.
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  • Isla de la luna und Isla del Sol

    5–7 Eyl, Bolivya ⋅ ☀️ 11 °C

    Die Nacht war eher kurz – oder besser gesagt: die Höhe hat uns den Schlaf geraubt. Sauerstoff scheint hier oben Luxusware zu sein, und unser Atem klingt im Dunkeln fast wie eine Lokomotive auf dem Altiplano.

    Am Morgen wartete dafür ein kleines Abenteuer: Mit dem Boot hinaus auf den Titicacasee, der immerhin doppelt so gross ist wie die Schweiz. Zuerst schipperten wir zur Isla de la Luna, wo wir den Tempel der Sonnenjungfrauen bestaunten – ein Ort voller Geschichten und einer Prise Mystik. Danach weiter zur berühmten Isla del Sol.

    Die Wanderung dort oben war ein Kapitel für sich: Jeder Schritt fühlte sich an wie eine kleine Bergbesteigung, aber die Aussicht machte jede Anstrengung wett. Ein endloser Horizont aus tiefblauem Wasser, Andengipfeln und uralten Inka-Gärten – wir fühlten uns winzig klein und gleichzeitig ziemlich privilegiert.

    Zum Mittagessen gab es frisch gefangene Forellen direkt aus dem See. Bolivianische Küche vom Feinsten – einfach, ehrlich, köstlich. Danach blieb uns nur noch, den Blick schweifen zu lassen und uns daran zu erinnern: Wir sind auf über 3800 Metern Höhe unterwegs, und doch fühlt sich dieser Tag an wie ein Stück vom Himmel.
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