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  • Day 65

    Weise Kroaten & Dauerflucher

    September 3, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 26 °C

    Mein Tag begann 3:34, als mich das lauteste Gewitter, das ich bisher jemals gehört habe, brutal aus meinen flauschigen Träumen riss..Der sintflutartige Regen, der unaufhörlich penetrant gegen die Zeltwände schlug und die durch die vielen Blitze taghelle Nacht, machte ein wiedereinschlafen zwar schwer aber nicht unmöglich..Zerknautscht von der viel zu oft unterbrochenen Nacht, wartete ich bis Zehn Uhr den Regen ab..Der Tag wurde nicht unbedingt besser, als ich mich dann bei Windstärke "ich fahre 10 km/h und Schlangenlinien auf grader Strecke" aufs Rad schwang..Trotz all der Strapazen des Morgens habe ich tatsächlich gelacht, weil ich mich an einen fluchenden Herren erinnerte, der vor nicht allzulanger Zeit eine Radtour unter ähnlichen Bedingungen mit mir unternommen hat..Er fluchte die gesamte Tour und ich lachte, weil ich es bis dato für unmöglich hielt 40km lang ohne Wiederholung zu Dauerfluchen..😂..
    Und was ein Weiser Kroate am Rastplatz prophezeite, trat auch am Nachmittag ein: nach Regen kommt Sonne..er hat jedoch nichts über den Wind zu berichten gewusst..😅..
    Mein heutiges Ziel ist Zadar..bisher von allen kroatischen Städten die am wenigsten beeindruckende..Mag aber auch an den Massen an Touristen liegen, die sich im Gänsemarsch durch die quadratische Altstadt schieben und zwar überall..Die akustische Untermalung einer Balkan Folklore Gruppe war aber allein den Besuch schon wert..
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  • Day 63

    Dalmatien ist Grau

    September 1, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 32 °C

    Es war ein Vogel, der mich heute um 6:34 aus dem trockenen Schlaf zwitscherte..Trotzdem ich so früh wach war, hielt mich ein Kaffeeplausch mit der örtlichen Campinggemeinde noch ziemlich lange vom Aufbruch ab..Aber der Tag wird ohnehin kurz..Denn nach 60km ist schon das nächste Weltkulturerbe erreicht..Die Stadt Split, die in punkto Großartigkeit der dalmatinischen Küste in Nichts nachsteht..Die Altstadt ist wahrlich überwältigend und fügt sich irgendwie eher ins moderne Leben ein als Dubrovnik..Aber das wirklich wirklich schöne ist der riesige Waldbergpark, der sich direkt hinter der Altstadt anschmiegt..Es ist schwer sich selbst beim denken zuzuhören, so laut zirpen Vögel und Insekten..Und während ich so traumversunken umherschlendere, kriechen ganz leise elektronische Klänge vom Berggipfel herab..Als ich von der Musik eingelullt, fast schon wie in Trance, meinen Ohren folge, stehe ich auf einmal in halbrunden Steintreppen und vor einer leeren Bühne, die die seltsam ruhigen Klänge von sich gibt..Vor ihr ein Poster aufgespannt: Dalmatien ist grau! Eine Inszenierung einer örtlichen musikalischen Theatergruppe, die mahnt, dass Kroatien mehr ist als weiße Kieselstrände und blaues Meer..Viel mehr ist alles, was von Dauer ist aus dalmatinischen grauen Stein geschaffen..Das Manifest ging dann noch ein wenig weiter und prangerte das mobile Zeitalter an, indem es Bezug auf Esel nahm..Aber das ging mir dann doch irgendwie zu weit..Aber ja..Nach einer weiteren wundervollen Stadt aus einer anderen Zeit an der imposanten Küste kann ich bestätigen: Kroatien ist weiß, blau und grau..Read more

  • Day 62

    Halbtagsradler

    August 31, 2019 in Croatia ⋅ ☀️ 33 °C

    Ich genieße meine neue Freiheit und habe seitdem die halben Tage für mich entdeckt..Früh los, Mittags ins Meer, früher Nachmittag ankommen, Rest des Tages - entspannen..Ich bin gespannt, ob mir das auf Dauer zu langsam ist..Aber momentan fühlt es sich richtig an..
    Die Küste von Kroatien ist so überragend schön, dass es schwer fällt nicht alle drei Kilometer zum gucken anzuhalten..Theoretisch möglich, aber auch äußerst ungesund..Denn die Sucht sagt, jede Pause muss geraucht werden..😅..
    Mein heutiges temporäres zu Hause ist Makarska..Die Stadt besteht aus einem hübschen Altstadtkern, gefühlt mehr Strandpromenade als der Ort groß ist und einer Horde deutscher Touristen mit ausnahmslos schreienden Kindern..Irgendwas muss die hier wirklich wirklich traurig machen..
    Beim Zelt aufschlagen feilsche ich mit mir selbst..Der Wetterbericht prophezeit eine unglaublich signifikante Absenkung der Temperatur auf 25° bei 50% Regenwahrscheinlichkeit..Die Frage des Überzeltes stellt sich..Im Klartext: entweder nicht einschlafen wegen Wärme oder im Zweifel aufgeweckt werden vom Regen..ich wähle letzteres..Was sind schon 50%..
    Und ob du wirklich richtig stehst, siehst du hoffentlich erst wenn die Sonne aufgeht..
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  • Day 61

    Flachfeldersee

    August 30, 2019 in Croatia ⋅ ☁️ 29 °C

    Der Tag startete etwas diesig und mit einer kleinen Gruselvorstellung..Ein Kreuzfahrtschiff läuft in Dubrovnik ein..das heißt, die 42.000 Einwohner Stadt bekommt gleich 4000 neue Bewohner, die alle zur gleichen Zeit die ehrwürdigen Mauern stürmen..Die alteingesessene Altstadtomi, bei der ich gestern Nacht in einem winzigen Zimmer geschlafen habe, geht aus diesem Grund Donnerstag und Freitag meist nicht auf die Straße..es schüttelt mich kurz, dann freue ich mich, dass ich früh losgekommen bin und trete in die Pedale..
    Nach langem hin und herüberlegen, endlosen Fährrouten und meist fahrradunfreundlichen Fährbedingungen studieren, entscheide ich mich für den Weg entlang der Küste mit ganzen 20km Bosnien..Inselhopping ist auf später verschoben, ebenso wie die ausführliche Reise nach Bosnien Herzegowina..
    Nach zahllosen Anstiegen und Abfahrten, alleine heute, weiß ich schon garnicht mehr wie flache Strecke aussieht..Ich gehe noch einen Schritt weiter - ich weiß nicht mal, wie die Natur das Phänomen Flachland überhaupt zu Stande bringt..In meinem Kopf gibt es nur noch eindrucksvolle Berge und das flache Meer..Bis sich auf einmal hinter einem kleinen Hügel, nur wenige Kilometer von der Küste entfernt, ein Meer von grün befeldetem Flachland erstreckt..Wo kommt das denn auf einmal her.? 😂..Sieht aus wie einmal die Berge abgeschliffen..kein Hügel, kein Hubbel..nur aalglatter Feldersee..faszinierend..
    Mein Zelt schlage ich heute Nacht auf einer kleinen familienbetriebenden Limettenfarm auf..
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  • Day 60

    Ab heute allein

    August 29, 2019 in Croatia ⋅ ☀️ 31 °C

    Ich fand ja, dass Zwei Mann Zelt ist so schon ein wahres Raumwunder, aber wenn man alleine drin schläft, dann wird es zum Schloss.! Wird kein einmaliges Erlebnis, bedenkt man, dass Maria und ich uns nun final entschlossen haben, die Heimreise getrennt voneinander anzutreten..
    Ich genieße die letzten Stunden in Montenegro am Strand und in der Altstadt von Herceg Novi, die viel zu viele Stufen für ein Fahrrad hat..ich treffe einen Tramper wieder, den ich vorher noch scherzhaft aufs Rad werfen wollte..Er ist offensichtlich nicht so weit gekommen..😅..
    Nach einem kurzen Plausch mache ich mich langsam auf zur kroatischen Grenze..Die Betonung liegt auf langsam..es geht bergauf und ich hätte mich vermutlich nicht von den zehn Serben zum Vodka überreden lassen sollen, als ich nichts ahnend ein Eis am Strand verputzt habe..😅..Maria überholt mich derweil freudestrahlend beim Anstieg zur Grenze..
    Ein paar Kilometer in Kroatien und nach einem weiteren dezenten Anstieg, eröffnet sich ein traumzauberhafter Blick auf Dubrovnik..Heute ist offensichtlich auch der Tag der Wiedersehen, denn an einem Aussichtspunkt treffe ich zwei Slowakische Radfahrer, die mit mir die Grenze nach Montenegro überquert haben..
    Dubrovnik - natürlich von Massen an Touristen überlaufen, besonders an den in der Realität nicht wirklich spektakulären GoT Drehorten..Aber glücklicherweise sind die meisten Touristen gleich gestrickt: immer schön auf den Hauptrouten bleiben und ja keinen Meter zu viel laufen..Geht man also nach links und rechts in die Gassen der sonst verzückenden, romantischen Altstadt, dann ist man meist allein..😊..
    Ich verbringe den Abend mit Werkzeugbeschaffung und der Durchsicht meiner Möglichkeiten für die weitere Route..Inselhopping in Kroatien, Küste von Kroatien oder weiter rein nach Bosnien Herzegowina.? Oder einfach alles.? Entscheidungen über Entscheidungen..
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  • Day 59

    Montenegro Solo Klappe 2

    August 28, 2019 in Montenegro ⋅ ⛅ 33 °C

    Wie geplant verließen Maria und ich heute morgen getrennt das Camp..Sie mit Zeltunterlage, Karten, Werkzeug und Campingkocher und ich dafür mit Zelt, Kartenbildern und Medikamenten..Was man halt alles nicht doppelt einpackt..😅..Meinen morgendlichen Kaffee gab es somit bei der ersten Pause mit traumhafter Aussicht..
    Der Weg führte mich entlang flacher Strecke durch die grandiose Bucht von Kotor, gespickt von kleinen süßen Altstädten an steilen Felswänden, frischen Calamari und endlosen realisierten Möglichkeiten ins kühle Salzwasser zu springen..Vor allem Kotor selbst vermittelt diesen unglaublichen Gassencharme eines anderen Zeitalters..
    Ich schaffe es gedanklich nicht mich von der wundervollen inneren Bucht loszueisen und schlafe somit auf einem Campingplatzplatz direkt am "Ausgang" bevor es morgen auf nach Dubrovnik geht, Game of Thrones Fan besser bekannt als "the Red Keep"..
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  • Day 58

    Polizeieskorte und Klärungskaffee

    August 27, 2019 in Montenegro ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute ging es für mich an die Küste Montenegros..der shkoder See hat sich nochmal denkwürdig verabschiedet, bevor ich auf kürzesten Weg Maria treffen wollte..Nachdem ich links abbog und den ersten 500m Tunnel passierte, fing mich die "Autobahnpolizei" ab, um mir zu erklären, ich darf nicht mit dem Rad durch diese Tunnel fahren und müsse umdrehen..Denn da kommt gleich noch ein Tunnel..
    Da stand ich also, guckte wie ein Waschbär und erörterte den netten Herren mein Dilemma: Ich bin ja jetzt mit dem Rad hier und ich darf offensichtlich weder in die eine noch die andere Richtung..Ich muss also in jedem Fall nochmal durch einen Tunnel - dann kann ich ja auch den nehmen, den ich noch nicht kenne..😅..Nachdem sie mir erklärten, dass der nächste aber 4,6km lang ist und ich hier jetzt unbedingt umdrehen müsste, zog ich Karte Nummer Zwei: "Ich hab eine Freundin, die wartet in Sutomore und es geht ihr nicht gut und ich muss da jetzt auf schnellstem Weg hin.!"..Die Polizisten schauten sich tief in die Augen, nickten sich pflichtbewusst zu und hatten Kevin schneller auf die Ladefläche vom pick up gewieft als ich irgendwas sagen konnte..Mir wurde mit einem charmanten Lächeln die Tür geöffnet und ich wurde just hinter Tunnel Nummer Zwei wieder entladen..Auch eine angenehme Art Berge zu überqueren..😅..Auf jeden Fall mein Tageshighlight..
    Auf der anderen Seite treffe ich Maria auf einen Klärungskaffee..Heute Abend schlafen wir gemeinsam in Sveti Stefan im Zelt..Ab morgen geht es erstmal lose alleine weiter, bis wir uns in ein paar Tagen wieder zusammentexten..Es ist zu früh um zu sagen ob wir den Heimweg gemeinsam oder getrennt bestreiten..Das Verständnis über Miteinander und auch Reisestil ist an vielen Ecken und enden dann offensichtlich doch zu unterschiedlich..
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  • Day 57

    Montenegro solo

    August 26, 2019 in Montenegro ⋅ ⛅ 32 °C

    Mein Tag begann bei Nektarine und Cashewkernen mit Meerblick, anschließend machte ich mich mitten im Berufsverkehr auf nach podgorica..Nach unmöglich viel Gegenwind und Verkehr auf engen Straßen und mindestens zehn Hochzeitskorsos erreichte ich das chaotische aber doch sympathische Shkoder..Die Stadt mit den meisten Radfahrern bisher und genau die machen alles so chaotisch..im Leben würde ich hier nicht Auto fahren..😂..Wie erwartet traf ich auch wieder auf gepäckbeladene Gleichgesinnte, allerdings alle in Richtung Athen unterwegs..auf dem Stück zwischen Shkoder und Podgorica bin ich so gut wie alleine auf der Straße..als ob keiner das Land verlassen oder betreten will..es geht entlang eines wundervollen Sees, der einer Bergkette vorgelagert ist (Bild 2)..Irgendwo dahinter fährt Maria..sie hat sich kurzerhand entschlossen die Küstenroute einzuschlagen und damit heute zwar in Montenegro aber nicht in Podgorica einzureisen..Die 4500km Marke feiert damit jeder für sich..mich beschleicht das Gefühl, dass das nicht die letzte Solofeier der Tour war..
    Zu Podgorica - als ich eingefahren bin, war ich bereit den Titel für die hässlichste Hauptstadt verleihen zu können..Man muss wirklich suchen, bis man was schönes findet..zumindest, bis man von Park zu Park springt, auf einmal im Wald auf einem Berg mit den restlichen Stadtbewohnern steht und einen einlullenden Abendhimmelblick auf die Stadt erhaschen kann..Auf einmal ist Podgorica ganz toll..🤣..Was ein Perspektivwechsel so alles bringen kann..
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  • Day 56

    Ein Meer an Waschanlagen

    August 25, 2019 in Albania ⋅ ☀️ 32 °C

    Noch leicht angeschlagen ging es heute auf zu einem halben Tag..Maria verbrachte den Vormittag mit einer free walking tour in der bunten Plattenbauhaupstadt Tirana, während ich mich für einen Nachmittag bei 38° am Strand von Lezha entschied..Der Weg führte uns daher getrennt voneinander durch wirklich hässliche Orte und auch ein Stück Autobahn war wieder mit dabei..Wobei ich mich persönlich auf dem breiten Standstreifen viel sicherer fühle, als auf den normalen Hauptstrassen, die gerne mal drei oder vierspurig genutzt werden..😅..Eins muss man den Albanern lassen, sie sind sehr auf Sauberkeit bedacht..zumindest wenn es um die Steine vor dem Laden und ihre Autos geht..ich habe in meinem Leben noch nicht so viele Autowäschen gesehen..wie soll man sich da entscheiden, wenn es alle zehn meter drei davon gibt.?! Und kann mir irgendwer erklären, warum die Leute hier ihre Steine wässern.? 😅
    Der vollkommen überfüllte Strand an meinem diesseitigen-adria-erstkontakt bietet keine Möglichkeit für ein Foto mit Kevin, aber noch genug Platz für mich..gegen 16 Uhr schaue ich zurück ins Hotel um nach Maria Ausschau zu halten..60km in 3 Stunden auf flacher Strecke sind für la Maschina normalerweise mehr als genug..Nur heute ist anscheinend Sand im Getriebe..sie strandet in einem Hotel 25km entfernt von mir und sichert mir Sorgenfreiheit und ein morgiges Wiedersehen in Podgorica zu..
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