Zäme frei sii ebe

September 2018 - April 2024
Du&ich und de Rescht vo de Welt... Read more
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    The great Himalaya - heaven&hell

    October 18, 2018 in India ⋅ ⛅ 17 °C

    Dies ist ein kleiner Ratgeber für aktive und zukünftige Trekker, die so töricht und abenteuerlustig sind, sich auf den „Goechala-Trek“ in Sikkim zu begeben.

    Dont’s
    1. Starte einen Trek nicht, wenn du noch an einer abklingenden Grippe krankst... nach dem ersten Tag und den ersten 1500 Höhenmetern bist du erschöpft, nach dem zweiten Tag und weiteren 1000 Höhenmetern bist du am Ende, im Delirium und um eine out of body experience reicher und am dritten Tag weinst und fluchst du nur noch vor Erschöpfung und Überforderung. (Ganz à la: „Wenn du mit einer Schnudernase in den Himalaya aufbrichst, kommst du auch mit einer Schnudernase aus dem Himalaya zurück.“ Ja Mama, du hast es mir gesagt.)
    2. Unterschätze die Kleidungsratschläge des Unternehmens nicht; wenn dir gesagt wird, dass es kalt sei, dann wird es kalt sein! Also packe lange Unterhosen, Thermoshirts und alles Warme, was du sonst noch kriegen bzw. kaufen kannst, ein!
    3. Erwarte nicht eitel Sonnenschein! Du wirst auf über 4000m unterwegs sein und ab dem Mittag fickt dich Nebel und Wind - Zeit für alles Warme, was du eingepackt bzw. eingekauft hast!
    4. Sei nicht ungeduldig, nimm alle Geduld mit, die du aufbringen kannst! Ab dem Mittag ist es so grau und kalt, feucht und ungemütlich, dass du nur im (ebenfalls kalten) Aufenthaltszelt sitzen und die Zeit bis zum Abendessen totschlagen kannst.
    5. Nimm dein Ego nicht mit, lass es gefälligst Zuhause! Du wirst stinken und schweisseln, fettige Haare und trockene Haut haben und dich immer wieder selbst dafür verfluchen, dass du nun hier oben hockst.

    Do‘s
    1. Bewahr dir deinen Appetit! Du wirst zum Frühstück Porridge, Toast, Pancakes und Omeletts serviert bekommen, zum Zmittag Suppe gefolgt von drei warmen Gerichten und nochmals diese Reichhaltigkeit zum Znacht. Ja, die Crew wird dir sogar morgens um 6 zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel Popcorn und Chai servieren. Und während du am Wandern bist, rennt die Crew mit der Küche auf dem Rücken an dir vorbei, damit du bei Ankunft im neuen Camp bereits mit heissem Saft begrüsst wirst!
    2. Erwarte nichts weniger als die schönste Natur, die du jemals sehen durftest! Urwald, wie du ihn bei uns höchstens in der Masoalahalle findest, wechselt sich ab mit mystischen Rhododendron- und Tannenwäldern. Reissende Bergbäche strömen durch Buschland in den schönsten Rot- und Grüntönen und schneebedeckte 8000er erheben sich in stahlblauen Himmel!
    3. Sei darauf gefasst, dass du zuvor als selbstverständlich genommenen Komfort als reinen Segen schätzen lernst! Umziehen ist eine Tortur und du wirst dich auf das Kleiderwechseln alle zwei Tage beschränken. Frieren gehört zum Tagesprogramm und die heisse Bettflasche auf deinen Knien wird dir erscheinen wie das wärmendste Kaminfeuer. Eine Schüssel warmes Wasser am Morgen vor dem Zelt wirst du mehr schätzen, als ein Schaumbad Zuhause!
    4. Stundenlanges Laufen sollst du lieben! Denn genau das ist das Einzige, das du neben frieren & dich warmhalten, neben schlafen und essen tun wirst. Laufe, laufe als ob nichts anderes wichtig wäre und als ob nichts anderes dich ausmacht - und versprochen: Es wird dich verändern!
    5. Lass dich verzaubern! Lass dich verzaubern von der Natur und der Magie dieser erhabenen Berge, von den reissenden Flüssen und dem zirpenden Dschungel, von den Sonnenaufgängen und dem unfassbar schönen Sternenhimmel, von der Gewalt der Natur und ihrem Zauber...saug alles in dich auf & speichere es in deiner Seele!
    6. Sei offen für alles Unerwartete! Sei offen für Urschmerz, den dieses magische Gebirge hervorzubringen vermag. Für die Demut, die in dir aufflammt, wenn du früh morgens im ersten Sonnenlicht die 8000er vor dir erstrahlen siehst. Für die Überforderung und die Dankbarkeit für das Leben an sich, die plötzlich in deinem Herzen tanzen und toben. Sei offen für alles, was du nie erwartet hättest - denn das ist er, der heilige Himalaya; unfassbar.
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  • Day 59

    Ein Dankeschön.

    October 30, 2018 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 26 °C

    Die nackte, rohe und so berührende Wahrheit über die ersten zwei Monate in totaler Freiheit

    Nach zwei Monaten voller schöner Beiträge, die bereits so ehrlich waren, wie wir sie nur schreiben konnten, kommt hier das Suplement.
    Hier kommt meine nackte, rohe und so berüehrende Wahrheit über die ersten zwei Monate in totaler Freiheit:

    Es ist verdammt schwer, plötzlich frei zu sein. Ja, ich schreibe das wirklich. Es ist verdammt schwer für einen Menschen wie mich. Plötzlich fällt so viel Stabilisierendes weg. Kein Job mehr, der dir Bestätigung sichert. Kein Freundeskreis mehr, in dem du die Wunderbare bist, die für alle da ist. Kein geregelter Tagesablauf mehr, der dir das Gefühl von Kontrolle gibt; über deine Leistung, deinen Wert, dein Äusseres, deine Daseinsberechtigung. Kein Zuhause mehr, in dem du alles perfekt herrichten und drapieren kannst. Keine Waage mehr, die dir bestätigt, dass du nicht aus der Form gerätst. Da ist so viel „Nicht-Mehr“, dass ich mich im offenen Meer schwimmend wiederfand und mehr als einmal mit dem Gefühl des Untergehens kämpfte.
    Die totale Freiheit, ich erlebte sie zuerst gar nicht - denn nur weil du aus dem Hamsterrad ausgestiegen bist, heisst das noch lange nicht, dass du dich auch ausgestiegen fühlst - und danach als oftmals einfach überfordernd.
    Verdammt, wer bin ich, wenn alles aussen, das mich viel zu sehr definiert hat, wegfällt? Was macht mich glücklich? Worin finde ich Frieden? Ruhe? Erfüllung? Ich hatte auf all das eine ganz einfache Antwort: keine.
    Und dann ist es leicht, dir Probleme zu machen, wo keine sind; wohin sollen wir als nächstes? Was machen wir wegen den Strassenhunden? Wo kriegen wir morgens unseren Kaffee her? Wie komme ich zu meinem Sport? Und vor allem: Wie nutzen wir, wie nutze ich die Zeit totaler Freiheit richtig?!
    Es mag stupid klingen, nach Luxusproblemen riechen, was ich schreibe, aber für mich war es genau das: verdammt schwer.

    Und ich will nicht sagen, dass diese ersten zwei Monate nicht schön, aufregend, faszinierend, bewegend, unglaublich und atemberaubend waren - denn das waren sie zweifellos! Aber ich will ehrlich sein; sie waren etwas vom anspruchsvollsten, das ich je erlebt habe.

    Den Umschwung brachte (einmal mehr für mich) der heilige Himalaya. Mein Zusammenbruch dort, nach 2500 Höhenmetern in zwei Tagen in grippigem Zustand brachte mich auf brutalste, existenzielle und unglaublich berührende Art ins Jetzt.
    Seit diesem Moment bin ich da. Inmitten des Nichtwissens, der Offenheit, der Neugier, der Demut, dem puren Lebenszauber - mitten drin in unserer Reise.

    Und genau hier, Jetzt, muss ein Dankeschön aus tiefem Herzen ausgesprochen sein:

    Wenn ich überfordert war, hast du das Steuer übernommen und mir gezeigt, wer ich bin, wenn ich niemand mehr sein muss. Wenn ich nicht weiterwusste, hast du die Richtung bestimmt und mich erinnert, was mich ausmacht, wenn das Aussen mich nicht länger definiert. Wenn ich zweifelte und zitterte, hast du mich festgehalten und mich zu meiner Seele zurück geführt. Wenn ich mich selbst verlor, hast du mich gefunden und mich an mein Wesen erinnert. Wenn ich mich selbst nicht gern zu haben vermochte, hast du mich mit jeder Faser angenommen und das Wunder vollbracht, dass ich den ganzen Weg zu mir zurückging.
    Du hast in diesen zwei Monaten etwas bewiesen, dass ich dir zwar geglaubt, aber dennoch nicht für möglich gehalten hätte:
    Ich bin da. Ich trage dich. Ich stehe vor, hinter und neben dir.

    Dieser Eintrag gebührt dir, Christian Wysser. In dir finde ich auch am fremdesten Ort Heimat. Du bist mir Heimat.
    Ich danke dir aus tiefem Herzen für dein Sein. Du bist mein Wunder.
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  • Day 62

    Lanka - holidays from holidays!

    November 2, 2018 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 30 °C

    „Wow, wie entspannend!“
    Das ist wohl die einfachste und zutreffendste Aussage, wenn du von Indien auf diese Insel kommst...Lanka ist weniger chaotisch, weniger dreckig, weniger arm und vor allem weniger anstrengend und überfordernd als incredible India.
    In Indien reist und verarbeitest du, in Lanka erholst und regenerierst du dich.
    Ob wir das nach unseren ersten zwei Reisemonaten durch Rajasthan und Nordindien nötig hatten?! Ja, und wie!

    Nach zwei Tagen in Colombo, die wir mit der Suche nach einem Lanka-Reiseführer und einer neuen SIM-Karte verbracht haben, mit selber kochen in unserer Unterkunft und einem richtigen Prosecco auf der Dachterrasse ging es für eine Woche nach Hikkaduwa, einem kleinen Strandort im Südwesten.
    Die Zugfahrt zweiter Klasse dorthin war - what a real surprise! - viel schlechter als unsere Zugreisen in Indien... der Zug war komplett überfüllt und so verbrachten wir die zwei Stunden eingepfercht zwischen anderen Touristen und Locals, halb auf dem Trittbrett, halb im Durchgang zweier Zugwaggons. Und doch war es wunderbar; die Schienen führen den Zug stetig nah der Küste entlang, vorbei an kleinen und grösseren Ortschaften und so hast du sightseeing und Platzangst in einem!
    In Hikkaduwa angekommen fanden wir einen Tuktuk-Fahrer, der uns drei Wünsche auf einmal erfüllt hat:
    1. Er hat uns zu einem Grocerystore gefahren, in dem wir uns mit Papes und Filtern eindecken konnten (-beides kennen sie in Colombo nicht und ohne diese Utensilien bringen dir fünf Tabaks aus dem dutyfree herzlich wenig)!
    2. Er hat uns zu seinem Haus gebracht, wo wir gleich einen Roller für die ganze Woche buchen konnten (und das für faire 6000 Rupien, also 36 Franken)!
    3. Er fuhr danach unser Gepäck in unsere Unterkunft (und wir fuhren auf unserem Roller hinter ihm her)!

    Wir geben es (ungern) zu, aber in Hikkaduwa haben wir uns eine Unterkunft über unserem Budget geleistet...aber als wir im Himalaya so gefroren haben, waren wir uns einig, dass das sein darf und muss. Und so haben wir eine Woche in unserer Cabana inklusive privatem Plungepool in einem tropischen Garten verbracht, natürlich mit allem Sinnvollen, was so dazu gehört: Morgenyoga auf der Terrasse, leckeres Sri Lankanisches Frühstück, Ausflüge zum Strand um in den Wellen zu spielen, Lassis zu schlürfen und riesige Meeresschildkröten zu bestaunen, gefüllten Rotis in allen Varianten zum Znacht und etlichen leckeren, selbstgemixten Drinks.
    Wie gross die Müdigkeit war, das merkten wir erst dort in unserem kleinen Paradies, als es nichts zu organisieren, nichts zu handeln, nichts zu überlegen gab...obwohl, so ein Roadtrip mit dem eigenen Tuktuk, das wäre schon reizvoll...aber das ist eine andere Geschichte!

    Hikkaduwa, Dankeschön für die Ruhe, den Luxus, das einfach Nichtstun - für die Erholung und die dadurch neue Energie. Nächstes Abenteuer, we‘re ready!
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  • Day 73

    The last one (for now)

    November 13, 2018 in Sri Lanka ⋅ 🌙 26 °C

    Es kommt die Zeit, da merkst du endlich, dass es um niemand anderen, als um dich geht. Es kommt der Moment, in dem Facebook und Instagram nicht mehr mehr als eine Belastung sind. Es kommt der Augenblick, in dem du endlich merkst, worum es wirklich geht: Es geht um UNS.

    Und so gerne wir euch auch alle auf dem Laufenden gehalten, mit Fotos und Zeilen erfreut haben, so realisieren wir nun doch: Es ist Zeit, AufWIEDERsehen zu sagen.

    Nun bricht eine Zeit an, in der es wirklich nur um uns geht. Um unsere Reise, unseren Weg, unsere Erfahrung, unser Weiter- und Ankommen. Und dabei braucht es niemanden von aussen, so gerne wir euch auch haben. Es braucht UNS und nichts sonst.

    Vielleicht lesen wir uns hier bald wieder, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall brechen wir nun erneut auf; in UNSERE ureigene Reise!
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  • Day 84

    Tuktuk, Elefante u die voui Verantwortig

    November 24, 2018 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 26 °C

    Aus d Träne vo Indie bezeichnet me Sri Lanka ufgrund vor geographische Laag u dr Form vo däm wundervoue Bitz Land wo usem Ocean ragt. U itz wo mr Sri Lanka wieder müesse verlah, passt das ganz guet. Mir si es bitzeli truurig. Mir si nach soumässig intensivem Reise wortwörtlech riif gsi für d Insle. Me cha säge, fasch e chli uf Sri Lanka gflohe. D Sehnsucht nach heissä Täg, chüele Drinks u Strandläbe het üs dahärezoge u Sri Lanka isch üs nüt schuudig bliibe. Nach eire Wuche Luxusbüngu bi Supun u Mel in Hikkaduwa isch üs de aber doch e chli längwilig worde u mir hei beschlosse dr Küschte na nach Tangalle ds tukkere. Ja no nie het das Wort tukkere besser passt, me chönnt fasch meine das Wort chömi vo däm drüredrige Gfährt. 500km dür Srl Lanka, mau dr Küschte na mau dür Teeplantage u Tschungu. Mit Sack u Pack es eigets TukTuk z belade u nach Luscht u Lune losfahre, ahaute u abzweige pässlet üs äbe schono so..es Freiheitsgfüu fasch so wie i aute Zite mit em Volvo!
    Üse Volvo hät äuä ou dr Elefante-Agriff im Yala-Nationaupark besser usghaute aus dr chlapperig Jeep wo mir uf dr Strass in Thissamaharama aghüret hei. Uurplötzlech usem dichte Tschungu isch är uftoucht u schnuerstracks uf üse Jeep losgstürmt. Üsi zwe Laueri exgusee Parkguides hei no versuecht dr Rückwärtsgang iidslege aber da het das schöne Tier bereits dr Rüssu entschlosse aber zärtlech über Valentinas Schoos gleit gha..Give him all he wants..hei d Guides usem wohubemerkt verschlossne Füererkabineli gschroue wärend däm der Elefant ziiugrichtet si Rüssu zum zwöite mau uf die offni Ladeflächi schwingt u mi u d Valentina abschnüfflet. Är het sich de zum Glück mit Valentinas Znüniseckli ds friede gäh u isch drvo trottet. Das isch üs veiechli unger d Hut..Mir si du mit em Tuktuk nid dä Wäg nach Ella gfahre wo düre Nationalpark gfühert hätt.
    Ds Ella paar wundervoui Täg Bärgland, mystichi Ussichte u Backpackerbeizli…wunderbar. Aber üs hets schnäu wieder ads Meer zoge u so hei mir üs nomau e Wuche fix ar Küschte niederglah. Mirissa / Welligama imne MiniHotel mit Chuchizuegang. Dr Host Vajira het üs nid nume exotischi Frücht nöcher bracht sondern üs ou mit ayurvedischer Massage u Joga Üebige beglückt. Welligama bietet nid wahnsinnig viu ussert perfekti Wäue zum lehre Surfe..u nachdäm mir üs d Basics vomne coole SriLankiSurfBoy (glischeetröi sis schwarze, gwäute Haar blondiert) hei la zeige, hei mir üs Haus über Chopf säuber id Wäue gstürzt. U ja me verliebt sich wahnsinnig ids Gfüu ufere Wäue ds rite u sich a Strand lads tribe..es Brätt e Wäue u chli Säubschtvertroue..meh bruchts nid..Wellen dieser Welt ihr habt zwei nöie Reiter.
    Im Verglich zu Indie isch Sri Lanka ungloublech easy u bi soviu umelige, sünnele u chille hei mir üs plötzlech unnütz, fuu u unusgfüut gfüuht Das so vor sich häre tümple macht trääg u längwilet eim mängisch chli. Es isch gar nid so eifach über langi Zit sich 24h e befridigende Tagesinhaut ds gä..u nei me cha nid dr Chef oder die mühesame Jugis oder dä duurend Autagsstress d Schuld gä we me unzfriide isch..Voui Freiheit heisst voui Verantwortig..was fürne wunderbare huere Schissdräck das mängisch isch!
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  • Day 89

    How it feels to be back...

    November 29, 2018 in India ⋅ ⛅ 30 °C

    „Nothing arrived“ von The Villagers, dieses Lied bewegt mich, doch wieder übers Reisen und vom Reisen zu berichten.
    Und wer sich den Song nicht anhören mag, soll doch die Lyrics kennen, um (vielleicht) zu verstehen, was ich meine, wenn ich sage: Dieses Lied ist unsere Reise, in jeder einzelnen Zeile...

    „Savanna scatters and the seabird sings
    So why should we fear what travel brings?
    What were we hoping to get out of this?
    Some kind of momentary bliss?

    I waited for something, but something died
    So I waited for nothing, and nothing arrived

    It's our dearest ally, it's our closest friend
It's our darkest blackout, it's our final end
    My dear sweet nothing, let's start anew
    From here on in, it's just me and you

    I waited for something, but something died
    So I waited for nothing, and nothing arrived“

    ...und mit dieser Ehrlichkeit möchte ich berichten, wie sich unsere Rückkehr nach Indien anfühlt. Wie wir (erneut und doch so anders) ankommen in dem Land, aus dem wir vor einem Monat auf die Insel Sri Lanka geflüchtet sind.

    Tag 1 - 3
    Ich hatte bis vor einigen Tagen etwas Angst davor, nach Indien zurückzukehren...
    Und nun sind wir wieder hier in incredible India, ausgeruht und gestärkt von Sri Lanka, wo wir unsere Liebe zum Surfen entdecken durften und vor allem eins genossen haben: das Beachlife.
    Wir sind wieder in diesem überwältigenden Land und vor allem eins: glücklich. Wir sind glücklich über den Chaitee, über das Gewusel, über das pulsierende Leben, über das Sich-nicht-sattsehen-können und einfach glücklich, nochmals in dieses Land zurückgekehrt zu sein.
    Fort Kochi, die bezaubernde Altstadt der Hafenstadt Cochin, enpfängt uns liebevoll. Ein schönes Homestay mit Hängestühlen auf der Gemeinschaftsterrasse, verwinkelte Gassen mit kleinen Läden und grünen Openair-Cafes, alten Fähren zwischen den einzelnen Stadtinseln, friedlichen Strassenhunden und freundlichen Menschen.
    Und genau so kommen wir in Indien erneut an: liebevoll.
    Die ersten drei Reisemonate haben uns einander noch näher gebracht und wir geniessen Morgenyoga auf dem Rooftop, das Schlendern durch die bunten Gassen, das leckere Essen, die vielen Eindrücke und das pulsierende Leben.
    Hatte ich Angst? Wovor denn bloss?!

    Tag 4 - 8
    Nach drei Tagen Stadtleben nehmen wir den Zug nach Varkala, einem kleinen Küstenort weiter südlich und geniessen die Fahrt in der Sleeper class - der untersten Zugkategorie. Schlafende Menschen liegen neben essenden Familien im Zugabteil, Chai-Verkäufer wechseln sich mit Bettlern, Samosa-Verkäufer mit Leprakranken ab. Und wir sitzen mittendrin und sind noch immer einfach froh, wieder hier zu sein.

    Varkala ist ein wunderbarer Fleck Erde. Im Landesinnern beim Bahnhof befindet sich das eigentliche Städtchen, das wir auf der Suche nach einem Bier für auf den Balkon fast zu gut kennengelernt haben; eine Horde betrunkene Männer nachmittags um 14 Uhr ist nicht so prickelnd...
    Einige Kilometer weiter, direkt am Meer erstreckt sich Varkala-Beach. Auf den hohen Klippen wechseln sich Openair-Restaurants mit Schmuck- und Kleiderläden ab und es wimmelt von Yoga- und Ayurveda-Zentren. Nimmt man jedoch die steilen Treppen nach unten, findet man sich an einem wunderschönen Strand wieder, der sich den Klippen entlange bis an den südlichen Horizont erstreckt. Am North cliff baden die Touristen, am South cliff streuen die Inder die Asche ihrer verstorbenen Angehörigen ins Meer.
    Und wir, wir geniessen Ende November den Sommer... (Ja, exgüsi, aber darauf habe ich mich vor der Reise am meisten gefreut: Im Winter Sommer zu haben!)Wir käfelen auf unserem Balkon, verschlingen Krimis, frühstücken mittags um Zwölf in unserem vegetarischen Lieblingscafe „The white rabbit“ (weiss ist nur der Hund des Cafés, der auf den Namen „Rabbit“ hört), spazieren dem Strand entlang, fahren mit dem Roller ins Städtchen, geniessen frische Säfte und bestaunen bei einem Apéro den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer.
    Es hat lange gebraucht, in den Modus vom Einfach-in-den-Tag-leben zu kommen und in diesen Sonnentagen erlebe ich dieses Gefühl zum ersten Mal so richtig und stelle (erstaunt) fest: Es tut der Seele einfach gut!

    Tag 9
    Ein weiteres Mal sitzen wir an einem Bahnhof, schauen den Krähen zu - denn Bahnhöfe sind deren Hoheitsrevier - beobachten das bunte Treiben und warten auf unseren Zug nach Kovalam...ein neuer Ort, ein neues Abenteuer, ein neues Ankommen, ein neues Einfinden...

    Doch in Trivandrum, dem nächstgelegenen Bahnhof zu Kovalam, kehrt der eitle Sonnenschein. Der Tuktukfahrer hat keine Ahnung, wo unser Hotel liegt - was er natürlich nicht zugeben kann, hier kommt erneut das indische Kopfwackeln zum Zug - wird wütend und verlangt mehr Geld, als er merkt, dass sein Nichtwissen ihn eine längere Fahrt kosten wird... Situationen wie diese können wir glücklicherweise gut handeln und schlussendlich kommen wir für 80 Rupien mehr doch noch am richtigen Ort an!
    Nur...“richtiger Ort“ beschreibt nicht ganz, was wir im Hotel vorfinden. Wir haben es aufgrund guter Bewertungen und einem dafür angemessen Preis reserviert... Das Zimmer jedoch spricht eine andere Sprache: quer über den Fussboden verläuft eine Ameisenstrasse, die Bettlaken sind mit braunen Flecken gesprenkelt, die wir nicht genauer betrachten wollen und das Badezimmer betrete ich gar nicht erst. Incredible India, du gibst uns wiedermal den Rest!
    Also schultern wir erneut unsere Rucksäcke, teilen dem konsternierten Hotelier mit, dass und warum wir nicht bleiben, müssen uns „frei kaufen“ und finden uns an der Strandpromenade wieder - schwer bepackt und ohne Plan... Im Cafe, in dem wir uns eine Abkühlung - für Kehle und Gemüt - gönnen, bemerkt der Kellner unser Dilemma. Sein Zimmerangebot lehnen wir zwar dankend ab, aber er passt auf auf unser Gepäck auf, während wir uns auf die Suche nach einer Bleibe machen...
    Eine Stunde später haben wir ein schönes und vor allem sauberes Zimmer gefunden und kehren zum Cafe zurück.
    Und auch das ist Indien: Jeder, der an der Promenade mitbekommen hat, dass wir eine Unterkunft suchen, erkundigt sich, ob wir fündig geworden sind und freut sich, als wir das bejahen - incredible India, du gibst uns den Rest!

    Bei einem Glas Rotwein am Abend, den Sonnenuntergang und das muntere Treiben am Strand beobachtend, können wir über den Tag bereits wieder schmunzeln.

    -

    Es ist wunderbar, so frei zu sein und einfach tun und lassen zu können, was man gerade will. Und es ist anspruchsvoll, jeden Tag aufs Neue zu erspüren, was gerade gut tut und das dann auch zu tun.
    Es ist voller Zauber, jeden Tag aufs Neue entscheiden zu können, wo man hinwill und es ist anspruchsvoll, nicht ins Hetzen zu kommen, wohin es als nächstes gehen soll, sondern sich immer wieder neu einzufinden und vorübergehend heimisch zu fühlen.
    Ich habe lange gebraucht, um diese Freiheit, deren zweiter Name auch „absolute Eigenverantwortung“ lautet, anzunehmen und mich mit ihr anzufreunden.
    Die Ängste und Unsicherheiten, die mit ihr einhergehen, haben mir einiges abverlangt und meine Schatten hatten ihre helle Freude mit ihnen...aber ich sehe auch, dass es all das gebraucht hat, um nun (vorübergehend mal) zu erkennen und mit Freude anzunehmen:
    Ich weiss nicht, was morgen sein wird. Ich habe keinen Plan, was in einem Monat ansteht. Ich habe keine Ahnung, wie mein Leben in einem Jahr aussieht.
    Aber ich weiss, dass ich glücklich bin. Ich weiss, dass alles gut ist und ganz viel Gutes irgendwo da vorne wartet. Und ich weiss vor allem, dass ich in alledem den Menschen an meiner Seite habe, mit dem ich all das teile und immer teilen werde.
    „When nothing arrived, there were still you and me.“ ❤️
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  • Day 127

    India, the last part - Kerala as tourist

    January 6, 2019 in India ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser letzter Indien-Abschnitt führte uns in den tiefen Süden dieses unglaublichen Subkontinents, nach Kerala oder Gods own country, wie es die Inder nennen.
    Weil meine Mama uns über Weihnachten und Neujahr besuchen kommen wollte und zu dieser Zeit Hochsaison in Kerala ist, standen wir vor einem Monat vor der Herausforderung, eine zweiwöchige Tour zu planen ohne dieses Stück Indien bereits zu kennen... Durch glückliche Zufälle, hilfsbereite Gastgeber und vorfreudige Übermut brauchten wir jedoch bloss zwei Tage, bis wir einen praktisch fixfertigen Reisplan inklusive Unterkünfte zusammenhatten!

    In den vier Wochen, die wir bis Weihnachten noch hatten, liessen wir uns mit der Aussicht auf die bevorstehende Rundreise nach einem Abstecher nach Varkala für drei Wochen in Kovalam nieder, wo wir unsere Tage mit selber Kochen, Krimis lesen, Motorradtouren in die Hauptstadt Trivandrum, Sonnenbaden, im Meer plantschen und selbstgemachtem Sangria genossen.

    Und dann kam pünktlich am Morgen des 24. Dezembers meine Mama in Kochi an. Weihnachten in Südindien? Aber kitsch ja! Bei feuchtheissen 30 Grad im Schatten schmücken die Inder ihre prunkvollen Kirchen mit noch mehr Kitsch in Form von Glitzergirlanden, Lichterketten in allen Farben, überdimensionalen Papiersternen und, sagte ich schon, Lichterketten?! Überall werden Krippen aufgestellt und niemand stört sich daran, dass das Jesuskind doppelt so gross wie Josef und Maria ist. In den Unterkünften, Restaurants und Cafés stehen Weihnachtsbäume aus Plastik, die in allen Farben blinken und glitzern und dazu trällern aus den Boxen Weihnachtslieder, während als Abkühlung frischgepresste Fruchtsäfte getrunken werden. Das einzige, was uns wirklich an Weihnachten, wie wir es kennen und lieben, erinnert hat, war ein festliches Essen in einem wunderbaren Garten und die selbstgemachten Spitzbuben meiner Mama!
    Dafür durften wir die gerade in Kochi stattfindende asiatische Biennale2019 besuchen; sprich Chrigu und Mama schlenderten interessiert durch die endlosen Räume mit ebenso endlosen verschiedenen Kunstausstellungen, während ich nebenher trottete und mir Mühe gab, interessiert zu wirken.

    Am zweiten Weihnachtstag fuhren wir nach Allepy, wo wir unser privates Hausboot bestiegen. Spätestens da verliebten wir uns in unser neues Touristen-Dasein; weit weg von Gehupe und Müll über die Backwaters tuckern, bequem in einem Sessel auf der Bootsterrasse sitzen und eine frische Kokosnuss schlürfen, die Landschaft vorbeiziehen sehen und die Ruhe geniessen (nachdem wir unseren Kapitän freundlich gebeten haben, seine Housemusic abzustellen)!
    Am Abend genossen wir einen Sonnenuntergangsspaziergang zwischen Backwaters und Reisfeldern, bevor wir ein frisch zubereitetes Essen auf unserem Boot genossen und uns danach müde und zufrieden in unsere komfortablen Kojen zurückzogen.
    Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück zurück nach Aleppy.

    Nach einigen Tagen am Strand von Marari verbrachten wir Silvester ebenfalls am Strand, im malerischen Ort Varkala.
    Silvester an einem Strandort in Kerala bedeutet fast das gleiche wie Weihnachten, ich sage nur: Lichterketten! Aber hinzukommt bei diesem Anlass noch, dass beinah jedes Restaurant laute Bumbum-Musik laufen lässt, welche ein Gespräch praktisch unmöglich macht... Wir wurden jedoch fündig und genossen auf einer Dachterrasse hoch über den Klippen ein Abendessen, das sich über 4 Stunden hinzog (das Personal war mit einem so vollen Haus am Rande der Überforderung). Unterhaltung war inklusive, da es auf dem engen Küstenweg von übermütigen jungen Indern wimmelte, die sich zu den Rhythmen vorbeiziehender Trommlergruppen in Rage tanzten!
    Nachdem wir aufs neue Jahr angestossen hatten - Chrigu mit Bier, Mama und ich mit Schwarztee, da wir uns kurz zuvor gründlich den Magen verdorben hatten - wollten wir mit einem Tuktuk nach Hause fahren - wie naiv von uns!
    Ob die Tuktuk-Fahrer sich freigenommen hatten, um selbst Silvester zu feiern, ob sie alle ausgebucht waren oder ob ihnen das Chaos schlicht zu viel waren, fanden wir nicht heraus...Tatsache war schlicht, dass das erste Mal überhaupt kein einziges Tuktuk zu sehen war. In der Hoffnung, an der Hauptstrasse fündig zu werden, reihten wir uns in die übermütige Menge junger Inder ein, nur um an der Hauptstrasse angekommen zu erkennen, dass unser Vorhaben aussichtslos war! Also den ganzen Weg wieder zurück, diesmal gegen den Strom und etlichen Indern die Hände schüttelnd und Neujahrswünsche austauschend, um dann den ganzen Weg den Klippen entlang im Dunkeln nach Hause zu laufen - herzlich Willkommen im neuen Jahr!

    Am nächsten Morgen ging unsere Reise dann wenig ausgeschlafen weiter ins Landesinnere nach Kumily, wo wir einen Ausflug in den Periyard Nationalpark geplant hatten. Je weiter uns unser Fahrer, der fuhr wie ein Wahnsinniger und öfter sein Handy als die kurvige Strasse im Blick hatte, ins Landesinnere brachte, desto mehr Pilger säumten die Strasse. In der Nähe von Kumily befindet sich einer der (100‘000) wichtigsten Hindutempel und ausgerechnet im Januar pilgern Millionen Gläubige in einem dreitägigen Marsch dorthin, um Geld in einen Schacht zu werfen, welches dann in Säcke abgefüllt und Gott weiss wohin gebracht wird...crazy India!
    Dafür war unser Nationalpark-Erlebnis einmalig! Zu Fuss ging es morgens um sieben Uhr, begleitet von einem bewaffneten Ranger und mehreren Führern, die dem Stamm der im Nationalpark lebenden Massa angehören, in den verwunschenen Urwald. Uralte riesige Bäume und Lianen, Affengebrüll in der Ferne und wunderbare Ausblicke - was für eine Wohltat nach dem dreckigen, überfüllten und typisch indischen Chaos von Kumily!
    Als wir so gemütlich dahinwanderten, waren unsere Führer plötzlich in heller Aufregung und hetzten uns quer über eine Wiese...als wir dann um einen Hügel herum waren, sahen wir der Grund: Vor uns, am anderen Ende der Wiese standen drei wilde Elefanten und stocherten mit ihren Rüsseln seelenruhig am Boden herum.
    Kurze Zeit später bestiegen wir dann die Bambusflosse. Was auf dem Foto auf unserem Ticket so vertrauenswürdig und komfortabel ausgesehen hatte, erwies sich als uraltes Bambusfloss, das gefährlich tief im Wasser versank, als wir uns daraufgesetzt hatten. Glücklicherweise hielt es unserem Gewicht aber tapfer stand und alle gemeinsam mit alten Holzpaddeln rudernd, war es ein echtes Erlebnis, so durch die menschenleere Wildnis dahin zu gleiten.
    (Den Sonnenstich, den Mama, und den Sonnenbrand, den Chrigu und ich von diesem Abenteuer als Souvenir mitnahmen, erwähnen wir lieber nicht.)

    Die letzte Etappe unserer Kerala-Rundreise führte uns noch weiter und höher ins Landesinnere nach Munnar. Munnar ist bekannt für seine wunderschöne Natur und seine riesigen Teeplantagen und die hässlichste Stadt, die Chrigu und ich während unseren vier Monaten Indien gesehen haben! In Munnars staubigen, engen Strassen wimmelt es von Jeeps, Gewürzläden und billigen Souvenirs, aber wir konnten kein einziges Beizli finden, das auch nur einigermassen zum verweilen oder gar zum Essen eingeladen hätte. Das half day trekking, das wir gemacht haben, entschädigte jedoch für die Hässlichkeit Munnars. Früh morgens starteten wir bei eisigen Temperaturen, um durch riesige Teeplantagen langsam an Höhe zu gewinnen, in den ersten Sonnenstrahlen des Tages ging es anschliessend durch Grasland immer höher hinauf, um nach einigen Stunden mit wunderbaren Aussichten übers Land bis zu den weit entfernten Bergen der Westghats und indischem Frühstück, das die Mutter unseres Führers selbst zubereitet hatte, belohnt zu werden!
    (Das ständige Warten alle paar hundert Meter für ausgiebige Selfie-Sessions, die Informationsstops, bei denen unser Führer zwar spannende Infos zum besten gab, diese aber alle mindestens dreimal wiederholte und die Touristin, die sich so sehr den Fuss verstauchte, dass ihr Mann sie auf die Strasse zurücktragen musste, sollen hier nicht erwähnt werden.)

    Und nun sind wir auf dem Rückweg nach Kochi, von wo aus Mama
    Morgen zurück nach Zürich und wir weiter nach Nordthailand fliegen werden...

    Halbzeit unserer Reise und Abschied von Indien - so vieles durften wir erleben, so einiges mussten wir ertragen. Die Zeit in Indien hat uns geprüft und reich beschenkt, hat uns weiser und stärker gemacht und nach alledem heisst dieser Subkontinent für mich nicht mehr Mama -, sondern einfach noch incredible India!
    Auf zu Teil zwei unserer grossen Reise...Südostasien, wir freuens uns riesig auf dich!
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  • Day 150

    Aiaiai! Nicht länger Chai, dafür Pai!

    January 29, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Nordthailand ist, wenn man wie wir aus Indien dort ankommt, fast ein wenig Nach-Hause-Kommen. Es ist sauber, der Verkehr ist friedlich und kommt ohne Dauergehupe aus, die Hunde kann man streicheln, die Restaurants sind einladend und vielseitig, die Menschen sind zurückhaltend freundlich und vor allem: es ist SAUBER, sagte ich das bereits?!
    Und so genossen wir unsere ersten Tage ausserhalb Indiens in der malerischen Altstadt von Chiang Mai auch in vollen Zügen! Schon allein die Tatsache, in ein Hotelzimmer zu kommen, das sauber ist (ja, auch die Bettwäsche, die Duschtücher und sogar der Boden!), löste pure Freude aus... Wir schlenderten durch die Gassen und kamen aus dem Geniessen gar nicht mehr heraus; ein Beizli herziger und einladender als das andere, diverse Alkoholsorten in jedem Laden und zu erschwinglichen Preisen, Menschen, die kein Selfie wollen, Bars mit Livemusik und Läden, die wirklich zum Lädelen einladen...kurz um: Wir entdeckten in Chiang Mai, wie entspannt sich Reisen anfühlen kann.

    Uns zog es aber aufgrund etlichen Empfehlungen dennoch bald weiter in den Norden, in das Kleinstädtchen Pai. Da wir sowieso einen Roadtrip machen wollten, ging es mit unserem Mietauto bei strahlendem Sonnenschein los Richtung Pai, wo wir nach vier Stunden wunderbarer Landschaft, Erdbeerfeldern statt Teeplantagen, geregeltem Verkehr statt Drängeltaktik und gefühlten 1000 Kurven und etlichen Pässen dann auch heil ankamen.

    Aiaiai, Pai! In Pai lernten wir die Kunst des Hängenbleibens. Eigentlich wollten wir drei Nächte bleiben, tatsächlich blieben wir - mit einem dreitägigen Unterbruch für einen Abstecher nach Chiang Rai - fast unsere ganze Thailand-Zeit dort.
    Pai ist ein kleines Nest, in dem die Zeit stehen bleibt. Da gibt es einen ganz wunderbaren Night market, an dem du dir auch als Vegi problemlos den Bauch vollschlagen kannst. Da gibt es herzige Beizlis, die zum Schlemmen, Geniessen und Sitzenbleiben einladen. Da gibt es jeden Abend in mehreren Lokalen Livemusik und leckere Drinks. Und da gibt es rundherum Natur! Es war eine Wohltat sondergleichen für uns, zum ersten Mal auf unserer Reise wieder allein zu Fuss in der Natur zu sein...zwei Stunden ging es durch dichten Dschungel inklusive etlichen Flussüberquerungen (immer wieder den gleichen und ja, wir gingen einfach mit unseren Trekkingschuhen durchs Wasser, weil wir sonst vor lauter an- und abziehen nie angekommen wären) zum versteckt liegenden Wasserfall Ma Yen. Wir liessen es uns natürlich nicht nehmen, ein Bad zu nehmen, auch wenn ich dafür auf dem ganzen Rückweg gefroren habe.

    Weil wir jedoch nicht zu den in Pai Hängengebliebenen gehören wollten (in etlichen Lokalen arbeiten westliche Aussteiger, die gleich ganz geblieben sind), fuhren wir nach einigen Tagen für drei Nächte in die nördlichste Stadt Thailands, nach Chiang Rai. Auch wenn die Distanz eigentlich bloss 150 Kilometer beträgt, so bedeutet dies in Thailand doch satte 4 Stunden Fahrt. Dies ist nicht weiter verwunderlich, erlebt man erst einmal die unzähligen Kurven und das ständige Hinauf und Hinunter und jede Stunde lohnt sich trotzdem; die Fahrt durch Reis- und Erdbeerfelder, durch dichten Dschungel und lichte Bambuswälder und durch bäuerliche Nester und geschäftige Dörfer ist ein Erlebnis für sich!

    In Chiang Rai hatten wir uns für eine Bleibe etwas ausserhalb entschieden, da wir ja mobil waren und vor allem, da wir wieder einmal selber kochen wollten - was für ein Glück. Wir wohnten in einem Einzimmerappartement in einem wunderschönen Garten inklusive zwei süssen Katzen, die uns nicht von der Seite wichen. Es war ein Genuss, auf dem lokalen Markt einzukaufen und wir haben uns so in die Auswahl an Pilzen verliebt, dass wir gleich an zwei von drei Kochabenden Pilzgerichte zubereitet haben. (Nicht zu erwähnen sei hier, dass wir uns in Pai eines Abends in einem kleinen Lokal bei der Bedienung beschwert haben, man hätte uns statt den fried mushrooms Fleisch vorgesetzt und damit auf Empörung stiessen; tja, es gibt hier wahrhaftig Pilze, die für uns so gar nicht pilzisch schmecken.)
    Ansonsten war Chiang Rai in unserer Wahrnehmung ein etwas blasser Abklatsch einer Mischung aus Chiang Mai und Pai und am besten gefallen hat uns die umliegende Natur, wo wir erneut einen beeindruckenden Wasserfall besuchten, dieses Mal jedoch ohne ein „abkühlendes“ Bad zu nehmen.

    Wir geben es zu, wir waren glücklich, nach drei Nächten wieder in unser buntes Zimmer mit kleinem Balkon auf die night market street einzuchecken. Pai war für uns Zuhause während unserer Zeit in Nordthailand. Klein genug, um bald etliche Gesichter zu kennen und zu grüssen und dennoch gross genug, nicht jeden kennenlernen zu müssen. Aufregend genug, um sich nicht so schnell zu langweilen und entspannt genug, um ins süsse Nichtstun einzutauchen. Und so verbrachten wir nochmals einige Tage mit Uns-Gemächlich-Treibenlassen, sprich: Mit einem Shopping-Tag, an welchem wir uns gegenseitig einkleideten (und ja, ich war dabei erfolgreicher; Chrigu war am Schluss eher platt ab all den verschiedenen Bekleidungsmöglichkeiten fürs weibliche Geschlecht), mit einem Tag Tätowieren (ja, das war wiedereinmal meine Wenigkeit und die traditionelle Bambusmethode kann ich jedem/r Tätowierfreudigen wärmstens empfehlen) und mit einem Tag faul rumhängen, lesen, käfelen und einfach sein.
    Der letzte Abend in Pai brachte uns dann aber - im Nachhinein, sprich am nächsten Tag - an unsere Grenzen... Da wir mittlerweile in jedem Lokal das Tanzbein geschwungen hatten und für unsere Tanzeinlagen vor allem bei den (sonst teils etwas trägen) Musikern einen nicht allzu schlechten Ruf genossen, liessen wir es uns nicht nehmen, eine kleine Abschiedstournee zu geben. Tja, das waren dann fünf Lokale und etliche Moijtos - over and out!

    Bevor unsere Reise in Chiang Mai zu Ende ging und uns von dort aus weiter nach Luang Prabang in Laos führen würde, wollten wir nochmals in die Natur eintauchen und entschieden uns für Doi Inthanon, einen grossen Nationalpark nicht weit südlich von Chiang Mai - was für eine super Entscheidung!
    Nicht wegen des Nationalparks, den wir dann gar nicht besuchten, weil er uns mit sogar einer Rolltreppe zu den Überresten des letzten Königs von Chiang Mai dann definitiv zu touristisch erschien, sondern wegen unserer Unterkunft. Da stand es nach einer langen, verkaterten Fahrt vor uns: ein Stelzenbungalow inmitten von Reisfeldern mit einer grossen Holzterrasse, eingehüllt in nichts als Ruhe und ohrenbetäubendes Froschgequake und Grillengezirp. Und immer wieder passiert es uns auf unserer Reise: Dass wir plötzlich dasitzen inmitten der Natur und uns fragen, wie wir auch nur einige Tage ohne das auskommen konnten.

    Und nun sitzen wir ein letztes Mal in unserem Lieblingscafe in Chiang Mai, Kokosnusslatte schlürfend und etwas aufgekratzt...in wenigen Stunden werden wir einmal mehr in einem neuen Land ankommen. Neue Menschen, neue Kultur, neues Essen, neues Staunen, neue Herausforderungen...und wir beide, Hand in Hand mit weit offenen Herzen und leuchtenden Augen!

    Dankeschön für alles, wunderbares Nordthailand. Laos, wie freuen uns riesig, dich kennen (und hoffentlich auch lieben) zu lernen!
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  • Day 158

    Liebes Laos, du und ich...

    February 6, 2019 in Laos ⋅ ⛅ 27 °C

    Liebes Laos. Ich geb‘s zu, vor unserem ersten Date war ich etwas nervös. Du musst verstehen; ich hatte gerade eine Ferienaffäre mit Nordthailand und eine On-Off-Beziehung mit Indien hinter mir und war mir wirklich nicht sicher, ob ich schon bereit bin für etwas Neues. Von dir wusste ich, dass du eine offene Beziehung mit China führst, auch wenn du darin nicht wirklich glücklich bist. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für ein Date...
    Aber als wir uns dann in Luang Prabang zum ersten Mal begegnet sind, du in deinem schönsten Abendrot und ich verschwitzt von der Reise, da wurde mir doch warm ums Herz.
    Da wir uns auf Anhieb ziemlich gut verstanden haben und du mit deinen Vorzügen - Mekong, Natur, Natur, Natur - nicht gerade gegeizt hast, beschloss ich, uns eine Chance zu geben. Davon warst du sehr geschmeichelt und liessest mich dafür noch etwas näher an dich heran und zeigtest mir ein Teil deines Herzens: deinen Norden.
    Ich war nicht gewillt, mich erneut leicht beeindrucken zu lassen und gab mich betont kühl, aber du wusstest wohl von Anfang an um deinen Herztrumpf.
    Und du solltest recht behalten; in Nong Khiaw verliebte ich mich Hals über Kopf in dich, liebes Laos. Und in Miang Ngoi Kao ist mir dann tatsächlich ein „Ich liebe dich“ herausgerutscht, als du dich mir in deiner von Gott geschaffenen Natürlichkeit offenbartest.
    Aber bitte, geh vorsichtig mit meinem Herz um; es hat keine leichte Zeit hinter sich...

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    Laos, ein Land, das lange Zeit nicht auf meiner inneren Reisekarte erschienen ist und mich dann - nach einigem Schmöckern im Reiseführer - doch magisch angezogen hat. Und mein Bauchgefühl, diese nicht in Worte zu fassende Anziehung, hat wieder einmal richtig gelegen.
    Aber was ist es, was genau lässt mich mich so in diesen Flecken Erde verlieben?
    Sicher sind es die sich träge durchs Land schlängelnden Flüsse, allen voran der Mekong, der einem mit seiner Schönheit einfach berühren muss. Einen Sonnenuntergang über ihm zu erleben, kann es mit jedem Sonnenuntergang über dem Meer aufnehmen. Und sicherlich ist es die Natur Laos; die majestätischen bewaldeten Karstberge, die sich jeden Morgen in mystischen Nebel hüllen und Abenteuer versprechend auf einen nieder blicken, die unendlichen Waldgebiete mit ihren Lianen und knorrigen Baumriesen. Es sind auch die Bewohner Laos; die Zweibeinigen, die morgens um 8 schon laute Musik erschallen lassen, die freundlich „Sabaidee“ rufen und mit denen man sich sowohl in schlechtem Englisch als auch mit Händen und Füssen bestens versteht. Die Vierbeinigen, die einen neugierig beschnuppern und manchmal sogar eine ganze Wanderung lang begleiten. Aber vor allem ist es das Zeitgefühl, das einem Laos schenkt: Man fällt schlicht aus der Zeit hinaus. Nichts geht schnell in Laos, nichts wird hastig erledigt, niemand lässt sich stressen, niemand drängt zur Eile. In Laos entdeckt man die Langsamkeit, die sonst in unserer Welt oftmals fehlt und die für die Seele doch um so vieles passender ist.
    Und so geben wir uns diesem (nicht vorhandenen) Zeitgefühl hin. Wir steigen auf die Hausberge von Nong Khiaw und Muang Ngoi Kao, ich mit immer wieder zitternden Knien - die Laoten scheinen ein sehr schwindelfreies Volk zu sein -und Chrigu in der Rolle des starken Mannes. Wir schaukeln mit dem Kanu auf dem Nam Ou und stoppen auf einsamen Sandbänken für eine Pause (und um unsere nassen Hintern in der Sonne trocknen zu lassen, nur damit sie wieder im Kanu sitzend erneut durchnässt werden). Wir kurven mit dem Velo - das halb so schwer ist wie ich selbst und mit dem man weder bergauf noch bergab fahren kann, da die Bremsen nicht richtig funktionieren und Gänge nicht vorhanden sind - durch die verschlafenen Strässchen und amüsieren die Dorfbewohner. Wir sitzen auf dem Balkon und geniessen die Aussicht. Wir stehen mit dem Morgennebel auf und gehen mit den erwachenden Sternen pfusen. Hier in Nordlaos fallen wir aus der Zeit hinaus und sind uns einig: Es gefällt uns unglaublich gut hier im Nirgendwo.

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    Liebes Laos, ich habe Muskelkater und Herzklopfen von unseren zwei gemeinsamen Wochen. Aber ich will keine weitere Affäre. Und wenn du so weitermachst, wird das für mich etwas Ernstes mit uns. Nur, damit du das weisst.
    P.S. Lass deine Finger von China, diese Schlampe tut dir nicht gut!
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  • Day 165

    (Liebes) Laos, wir müssen reden...

    February 13, 2019 in Laos ⋅ ☀️ 30 °C

    (Liebes) Laos, unsere Beziehung hat wirklich unwirklich traumhaft begonnen...ich war hin und weg von dir und du hast alles getan, um mich zu beeindrucken und für dich zu gewinnen - und ja, das hat funktioniert. Ich konnte gar nicht genug von dir bekommen; kein Weg war mir zu steil, kein Muskelkater zu schlimm und keine Fahrt zu holprig. Die erste Verliebtheit, wir wissen beide, wie berauschend sie ist...und es hätte vielleicht ewig so weitergehen können, aber dann zeigtest du dich mir von einer anderen Seite, Vang Vieng.
    Laos, wir müssen reden. Wir haben unsere erste Beziehungskrise und es ist ernst.
    Ich wusste ja von deiner offenen Beziehung mit China, aber nicht, das ihr beide mit Japan und Korea eine Ménage à quatre führt. Ich bin schockiert. Ich bin verletzt. Du hast mir weisgemacht, dass du deine natürliche Schönheit nur Ausgewählten zeigst und es dir damit - also auch mit mir - ernst ist. Aber du warst nicht ehrlich. Hier in Vang Vieng verkaufst du deinen Körper. An Besagte drei, die mit Buggys (ein verharmlosende Bezeichnung für Squats) qreuz und quer in dich eindringen und nichts als Schall und Rauch zurücklassen. Und du schmeckst hier auch plötzlich anders; wo du vorher nach Exotik und Frische, nach Kräutern und Chili geduftet hast, rieche ich hier nichts als Ausdünstungen von Pancakes, Baguettes und verkohltem Fleisch. Laos, du kommst hier wirklich vom rechten Weg ab und ich mache mir etwas Sorgen um unsere gemeinsame Zukunft...

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    Auso, nach däm emotionale Biitrag versuech ig itz no paar nüchterni Begäbeheite fescht z haute o weni mues säge, das ou mi e töifi Liebi zu däm wunderbare Land mit sine ächte u liebevoue Mönsche packt het. U anstatt nüechtern wird drum gloub ou dä Biitrag es bitzli bränzlig..

    Wi scho aatönt befindet sich Laos nid nume irne Affäre mit China, nei es isch buechstäblech im Würgegriff. So hei chinesischi Konzärne zäme mit dr undemokratische Regierig unsäglechi Infrastrukturprojekt beschlosse u das fantastische Land amne wirtschaftspolitische Zwangschaschte usgsetzt wo o eim aus weschtleche Touri weh tuet. Es paar Bispiu. Dr Nam Ou ( eine vo de schönschte Flüss) isch mit 11 chinesische Stoudäm zuepflaschteret worde. Zwangsumsidlige si ar Tagesornig. Nume füre Nam Ou Damm 3 si ca. 3000 Mönsche vo vorhär i Iklang mit em Fluss gläbt hei umgsiedlet worde. I weiss Wasserchraft giut aus gueti, ernöierbari Energie u gäge sinnvoui Projekt isch ja ou nüt iizwände aber weme die riisige Muure gseht wo vorhär Fischerdörfli si gsi u weiss, dass dr Strom nach China verchouft wird..bzw. d Planig, dr Bou und d Nutzig chinesische Grosskonzärne (Power China) vorbehaute isch, de tuets eim eifach nume Leid. Die chinesische Arbeitersiidlige rund um die Grossprojekt si übrigens ou ke beruhigende Aablick.
    Aus zwöits Bispiu isch d Besträbig vo China z nenne e Hochgschwindigkeitsiisebahn vo Schanghai nach Singapur z boue. Naja me chönnt meine e gueti Infrastrukturidee u ja die Laotische Strasse si tatsächlech e mittleri Zuemuetig. D Laote gö drvo uus, ds si sich kes Ticket wärde chönne leischte und dass sich mit dr Iisebahn ou viu chinesisches Gwärb, Kultur u Lüt wärde uusbreite..ja si fühele sich bedroht…i weiss i töne grad chli wine SVP Politiker aber es isch efach offesichtlech, dass d Ziite wo im Hingerland vo Laos no keni Uhre tickt hei scho glii verbi si u das isch doch soumässig schad.
    Letschti wo mr ufere Velotour e wunderbare unbekannte Wasserfau entdeckt hei, hei üs die Iheimische vom Dörfli näbedrann bittet dä Ort nid de Chinese ds verrate u ne ja nid uf Googel Maps ds steue..hmmm.
    Vor private Outobahn zwüsche China u Vientiane wo vorussichtlech viu ztüür isch für Laote u nach offizielle Aagabe ou vo „verchersbehindernde Vehikel“ frei söu sii mani gar nid rede. Ou nid vo de „Sonderwirtschaftszone“ vo uf Laotischem Bode chinesischi Produkt härgsteut wärde zu no unmönschlechere Bedingige aus in China säuber, vor illegale Abhouzig und em Elefantehandu oder Schwarzbärehandu ou nid.
    Tja sorry aber e chli häreluege muesme eifach ou we me die Sache bim Reise gärn würd überseh. China investiert in Laos nume für die Outobahn 6 Milliarde, Laos het es Bruttosoziauprodukt vo 13Milliarde. Wobi die 6Milliarde natürlech Laos China wird Schulde..unlengscht het d Wäutbank Laos gwarnt sich i sone Abhängigkeit ds begäh..aber na ja we haut us angere Länder ke Hiuf chunnt..apropoz Hiuf usem Weschte..D Franzose bzw. d Europäer hei vor paar Jahr, ir Kolonial Zit genau gliich schändlech uf das chline Land iigwürkt, u näb Vietnam säuber isch Laos ds meischt verbombte Land..Thank you USA. Lut dr unermüedleche NGO UXO wo Bombe entscherft si im zwöite Indochina Chrieg 2Millione Tonne Munition während 580 000 Bombeiisätz oder au 8min ei Bombe während 24h über 9 Jahr (1964-1973) niedergange. Leider ou i grosser Zau Ströibombe so das no im Jahr 2017 über 300 tödlechi Umfäu gmäudet wärde…hmm.. u es si ou hie d Chinese wo mithäufe ufzrume..leider meh aus die wo dä Dräck abhworfe hei..

    Es isch wies isch u um so faszinierender isch, dass sich die zähie Laote weder vom Kolonialismus u de Bombe vom Weschte no vom grosse Drache vom Nordoschte lö la ihri Läbesfröid, ihre Optimismus, ihri legendäri Gmüetlechkeit u Zfriedeheit nä u i gloub das wär doch für aui, d Chinese und üs Weschtler e dringend nötigi Iistelig zum Läbe u würd däm ganze Grössewahn dr Gar usmache!

    Natürlech hei ou mir üs vo dere Läbesiistellig la aastecke u hei wunderbari Erläbniss dörfe ha.. e unvergässlech berüherendi Begägnig mit grettete Elefante bi Mandalao, umwärfendi Ussichte nach haarströibende Ufstiege uf aune 7 Viewpoints rund um Vang Vieng, zuckersüessi Sunneungergäng überem Mekong und Nam Ngum Lake uf Kayakfahrte und immerwieder härzlechschti Begägnige mit de Laote.
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    Liebes Laos, wenn ich dann deine Geschichte höre, in deine schmerzliche Vergangenheit, deine instabile jetzige Situation und deine unsichere Zukunft eintauche...dann kann ich nicht anders, als dich genau wegen den dunklen Flecken deiner geschundenen Seele zu lieben.
    Ja, ich wollte und will keine offene Beziehung, vor allem nicht, wenn meine Konkurrentin den Namen China trägt...aber irgendjemand muss doch an dir festhalten...
    Laos, ich kann dich einfach noch nicht verlassen. Also lass es uns im Süden - fern von deiner anderen Gespielin - nochmals miteinander versuchen...
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