Costa Rica und Nicaragua

March - April 2021
A 31-day adventure by Marita Read more
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  • Day 13

    Vulkane und Rafting

    March 29, 2021 in Costa Rica ⋅ 🌧 23 °C

    Heute ging es wieder im Gänsemarsch durch enge Regenwaldpfade, vorbei an Tukanen, einer Schlange, einem Haufen herumhüpfender Mini-Frösche und einer intensiv duftenden Maracuja-Blüte. Es hat immer wieder geregnet, aber eine Regenjacke ist bei diesen Temperaturen erstens schwer anzuziehen und zweitens nicht besonders angenehm zu tragen. Am Schluss ging es einen kleinen Pfad auf Vulkansteinen hinauf und wir wurden mit einer tollen Aussicht belohnt sowie einigen Orchideen, die nur einen Tag lang blühen. Nach dem üblichen Mittagessen, einem Casado mit Reis, schwarzen Bohnen, Banane, Tortilla und Fisch, ging es zu einem entspannten Bad in einem heißen Fluss, der aus dem Vulkan entspringt. An den bunten Wachsspuren auf den Steinen war unschwer zu erkennen, dass die Einheimischen hier abends ihre Dates verbringen :)
    Am nächsten Tag musste ich früh raus zum Rafting inklusive Transfer zur Karibikküste. Abenteuer und Transport in einem, Ideen muss man haben. Zum Glück war Niedrigwasser, und so war das Raften für mich als Schisser und Anfänger gut zu meistern. Nach den Geschichten von ausgeschlagenen Zähnen und blauen Augen durch die Paddel, nicht etwa durch die Felsen, hatte ich dann doch etwas bammel. Aber beruhigend zu wissen war zumindest, dass Costa Rica für Zahnarzt-Tourismus bekannt ist.
    Es ging 30 km den Rio Pacuare hinunter, vorbei an Tukanen, Adlern, indigenen Dörfern und durch Schluchten. Wir konnten uns mit unseren Schwimmwesten im Fluss treiben lassen, mussten uns an den schlimmsten Stromschnellen tiefer ins Boot hocken und haben die Aktion alle unverletzt überstanden. Zum Glück hat es geregnet und die Sonne kam nur ganz kurz raus. Dem Rotton meiner Oberschenkel nach zu urteilen, hatte hier selbst LF 50 trotz Wolken keine Chance.
    Auf der Weiterfahrt im Bus fuhren wir durch Bananenplantagen und vorbei an Container-Umschlagplätzen von Chiquita und Dole, deren Container auf monströsen Trucks zur Verschiffung vom Karibikhafen Limón unterwegs sind.
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  • Day 15

    Tropenregen und Faultiere

    March 31, 2021 in Costa Rica ⋅ 🌧 27 °C

    Die Karibikküste empfing mich mit den heftigsten Regenfällen, die ich je erlebt habe. Da halfen nur offene Schuhe, Poncho und trotzdem rausgehen. Am Strand entlang und durch kleine Flüsse, beim letzten bin ich wegen der starken Strömung von der einen Seite und den hohen Wellen von der anderen doch lieber umgedreht. Mein Ziel war das Jaguar Rescue Center, in dem verletzte verwaiste Tiere aufgepäppelt und wieder ausgewildert werden. Der Ara, der spanische Schimpfwörter sagen kann, ist allerdings eine Gefahr für sich selbst und andere Papageien, denen er eben diese Wörter beibringen könnte, da die Gefahr steigt, dass sie so wieder gefangen und als illegale Haustiere gehalten werden. Er ist also ein permanenter Gast dort :) Auch Paco der zahnlose Klammeraffe wurde nach 27 Jahren an einer Kette am Boden aus einer Familie geholt. Wenn man jetzt sieht, wie er mit Armen, Beinen und sogar dem Schwanz klettern gelernt hat und sich vorstellt, wie er ein Stück Wassermelone in seinen weit geöffneten zahnlosen Mund drückt, wird man fast sentimental. Der Teil der Tour, bei dem eigentlich niemand mehr dem Guide zuhörte, war der Faultierkindergarten. Ganz viele kleine Fellbälle neben- und übereinander, einige sind rumgeklettert und wieder andere haben sich gaaaanz laaaangsam um ihr Mittagessen gezankt.Read more

  • Day 17

    Radtour und Aras

    April 2, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 27 °C

    Es ist Ostern und die größte Ferienzeit der Einheimischen. Bei schönstem Karibikwetter ging es mit meinem geliehen Fahrrad, einem türkisfarbenen Beachcruiser, an der Küste entlang. Auf diese Idee kamen natürlich auch andere, und so fuhren wir alle im Slalom um im Stau stehende Autos herum. Praktisch für den Osterverkehr ist natürlich auch, dass Brücken immer einspurig sind und die Gegenrichtung auf das Erbarmen der Fahrer angewiesen ist :) Die Strände sind voll und die Polizei schaut zu, die Großfamilien zählen scheinbar als eine soziale Blase. Zum Mittag gab es endlich mal Ceviche, rohen Fisch, der mit Chilli und Zitrone haltbar gemacht wird, dazu Bananenpuffer und einen erfrischenden Frappuccino.
    Ziel der Radtour war eine Auswilderungsstation für Soldatenaras, die am Pazifik gezüchtet, ausgebrütet, aufgezogen, nach 1,5 Jahren nachts transportiert werden und morgens hier aufwachen. Die Aras sind genau so laut, wie sie schön anzusehen sind, mit ihrer grün-blau-gelb-rot-bunten Federpracht, egal ob auf einem Ast, im Flug oder wie Hühner auf dem Boden.
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  • Day 22

    Busfahrten

    April 7, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 31 °C

    Nach fast einer Woche in meiner Hütte mit Hängematte an der Karibik ging es nach einem letzten Morgen am Strand mit sandigen Füßen zurück nach San José. Nach langem Hin- und Her-Überlegen bin ich am nächsten Tag zum PCR-Test, um statt nach Hause zu fliegen doch noch weiter nach Nicaragua zu reisen. Die Landgrenzen sind seit Ostern auch für Touristen wieder zurück nach Costa Rica geöffnet, und so nahm ich mir das als Zeichen.
    Die Fußgängerzone in der Hauptstadt lädt zum Bummeln ein, die Informationen für die Ostergottesdienste erinnern an Werbung für Telenovelas und als einzige Touristin errege ich in der Stadt spannender Weise mehr Aufmerksamkeit als an anderen Orten.
    Am nächsten Tag heißt es wieder Bus fahren, diesmal nach Liberia, kurz vor der Grenze. Wir fahren über die Panamericana und machen irgendwo auf halber Strecke zwischen Alaska und Feuerland Rast.
    In Liberia empfangen mich 33 °C und ein leeres Hotel mit Klimaanlage. Abends gibt es Quesadillas auf einem Gelände mit Food Trucks, auch wenn das hier so einsam und verlassen überhaupt nicht hinpasst.
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  • Day 24

    Granada

    April 9, 2021 in Nicaragua ⋅ ⛅ 32 °C

    Die Grenze war leer und nur ich und 2 weitere verrückte Holländerinnen sowie einige Einheimische wollten einreisen. Ich wusste nach eingehenden Recherchen genau, was auf mich zukommt, nicht so meine beiden neuen Grenz-Freundinnen. Also habe ich ihnen immer wieder Aus- und Einreisegebühren in US-Dollar geliehen und nach 1,5 Stunden saßen wir im chicken bus, einem ausrangierten amerikanischen Schulbus. In Rivas fuhr der Bus direkt durch den Markt, es war chaotisch und wir mussten umsteigen und einen Geldautomaten suchen. Der nächste Bus hatte gepolsterte Sitze und wie bei einer Kaffeefahrt werden Snacks, Getränke in Plastiktüten und Stifte, heute im Angebot!, angeboten.
    Granada ist eine niedliche Kolonialstadt, die im Moment im Dornröschenschlaf ist. Touranbieter und Restaurants mit Dollarpreisen sind weiterhin geöffnet, aber ich bin ihre einzige Kundin, nur noch die verrückten Kauze unter den Expats sind übrig geblieben und normalen Tourismus gibt es fast nicht.
    Ein Highlight sind die 365 teils privaten Inselchen, die ich mit Kanu-Guide erkunde. Eine Insel mit Haus und Pool steht zur Zeit für 270.000$ zum Verkauf, die anderen gehören den Chefs von Automobil- und Instantkaffee-Firmen. Im größten See Mittelamerikas gibt es sogar Bullenhaie, aber die habe ich glücklicherweise nicht gesehen.
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  • Day 25

    Brodelnde Lava

    April 10, 2021 in Nicaragua ⋅ ⛅ 26 °C

    Heute habe ich vielleicht eine Tour mit einem Guide auf einem Motorrad gemacht. Vielleicht war es aber auch ein sicheres Auto mit Anschnallgurten :)
    Es ging durch viele kleine Dörfer mit bunten Kirchen, Pferdekarren und Kunsthandwerk. Die Lagunen und Vulkane der Gegend bieten perfekte Aussichtspunkte und auf den Märkten kann man das bunte Treiben beobachten. Das heimliche Highlight war das Mittagessen, Bahu, wofür Maniok, Rind, süße Banane und kartoffel-ähnliche grüne Banane 10 Stunden und länger in einem riesigen wok-ähnlichen Topf gegart werden.
    Das eigentliche Highlight war aber natürlich der Vulkan Masaya, wo man vom Kraterrand tatsächlich die Lava brodeln sehen und hören kann. Der Wind stand gut, sodass es nicht gestunken hat, aber der Rauch und die Lava waren schon etwas gespenstisch und es wurde immer eindrucksvoller, je dunkler es wurde.
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  • Day 26

    Laguna de Apoyo

    April 11, 2021 in Nicaragua ⋅ ☀️ 33 °C

    Nachdem Granada leider eher nicht zu meinen Lieblingsorten gehörte, fühlte ich mich an der Laguna de Apoyo, einem Vulkankrater-See, schon wohler. Von den Aussichtspunkten konnte ich den Strand am Vortag schon sehen und wurde auch nicht enttäuscht. Die Anreise auf der Ladefläche eines Pickups war etwas ruckelig, aber umso entspannter war die Lagune selbst. Es ist Sonntag und somit waren auch viele einheimische Tagesgäste dort. Bei 33°C konnte ich gar nicht anders als im Schatten zu liegen, immer wieder von der Badeinsel ins kristallklare Wasser zu springen und einen frischen Banane-Maracuja-Smoothie zu trinken. Gegen Abend wurde es ruhiger und auch am Morgen war es so still wie selten in Lateinamerika :) Die einzige Gefahr waren herabfallende Mangos 🥭.Read more

  • Day 28

    Ometepe

    April 13, 2021 in Nicaragua ⋅ ⛅ 29 °C

    Auf der Insel Ometepe mit ihren 2 Vulkanen habe ich eine kleine Oase der Ruhe gefunden. Im Hostel sind recht viele nette Leute zum Essengehen und Panda-Eis essen, bei 33°C sitzen wir statt auf Stühlen lieber direkt im Pool, bis die Hände unangenehm schrumpelig werden.
    Ich erkunde die Insel wieder mit einem Guide auf dem Motorrad. Der 1. Stopp, ein Reservat, hatte so früh noch geschlossen, also sind wir kurzerhand durch den Zaun geklettert. Belohnt wurden wir mit Affen und einem schönen Blick auf den etwas bewölkten Vulkan Maderas. Weiter ging es zum Playa Mango, der seinem Namen mit den vielen Mangos im Sand alle Ehre machte. Im Ojos del Agua, einem Naturschwimmbad mit natürlicher Quelle war es angenehm ruhig und man konnte auch hier auf Schaukeln im Wasser sitzen.
    Ein bisschen fühlt sich die Insel an, wie ich mir Bali vor 30 Jahren vorstelle: grün und ruhig, die ständige Präsenz von Vulkanen und Mopeds auf Pflastersteinen.
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