Alpenüberquerung

August 2023
Meine Alpenüberquerung orientiert am E5: von Oberstdorf bis Meran in 8 Tagen. Read more
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  • Day 1

    Ankunft in Oberstdorf

    August 16, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute beginnt mein Abenteuer Alpenüberquerung. Der heutige Tag bestand größtenteils aus Zug fahren. Um 8.33 Uhr ging es in Rummenohl los und nach zwei Umstiegen kam ich um 16.26 Uhr in Oberstdorf an (mit nur 67 Minuten Verspätung, starke Leistung DB!).
    Übernachten tue ich heute in der Jugendherberge in Oberstdorf. Hier kommen Erinnerungen an Klassenfahrten auf :D Nach dem Essen im Speisesaal in Gesellschaft von sehr vielen, SEHR lauten Klassen/Jugendgruppen freue ich mich jetzt sehr auf die Ruhe der nächsten Tage.
    Morgen früh geht es dann los zur Kemptner Hütte. Nachdem ich gestern Abend doch aufgeregter war als erwartet, überwiegt heute die Vorfreude auf die kommenden Tage. Ich bin gespannt, was mich erwartet und versuche, regelmäßig hier zu berichten.
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  • Day 2

    Von Oberstdorf zur Kemptner Hütte

    August 17, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    17km, 1090hm

    Gestern hatte ich noch Angst, etwas vergessen zu haben und heute glaube ich, zu viel dabei zu haben. Ich merke, dass ich alleine unterwegs bin und alle Sachen selbst trage, denn mein Rucksack ist soo schwer. Die paar Kilo mehr haben mir heute tatsächlich zu schaffen gemacht, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Nach einem wirklich guten Frühstück in der Jugendherberge ging es richtig los. Zunächst führte mich mein Weg viele Kilometer ohne große Steigung ins Gebirge hinein. Dabei fand ich es total cool zu sehen, wie die Berge rechts und links immer höher wurden. Und dann ging die Steigung los. Auch wenn heute nicht mein erster Tag gewesen wäre, sind 800 Höhenmeter auf 5 km sicher nicht zu unterschätzen. Ich sag's wie es ist: so langsam wie heute war ich vermutlich noch nie unterwegs. Zwischendurch bin ich gefühlt rückwärts gelaufen. Umso mehr habe ich mich über meine Mittagspause gefreut, die mir wieder genug Kraft für den restlichen Weg gegeben hat. Bis hierhin hat zusätzlich die Sonne alles gegeben und für heiße Temperaturen gesorgt. Gegen Mittag zogen sich die Wolken etwas zusammen und ich habe schon befürchtet, in das, für den Spätnachmittag angekündigte, Hitzegewitter zu geraten. Zwei Stunden hatte ich noch vor mir und die Wolken wurden immer dunkler, es grummelte und der Wind frischte auf (was eigentlich echt angenehm war). Bald konnte ich die Hütte schon sehen und mit ihr im Blick und den hohen grummelnden Wolken im Rücken lief es sich plötzlich viel besser.
    Ich war ein richtiges Glückskind, denn keine zwei Minuten nachdem ich die Hütte erreichte, ging das Unwetter los. Und was für eins! Erst sah es harmlos aus, doch dann kamen Donner, Blitz und Sturmböen und der heftige Regen verwandelte meinen, noch vor zehn Minuten gegangenen, Weg in einen strömenden Fluss. Beim Abendessen habe ich eine Gruppe kennengelernt, die mitten in das Unwetter geraten war. Tauschen würde ich nicht wollen, auch wenn sie definitiv die abenteuerlicheren Geschichten zu erzählen hatten :D
    Meine Muskeln und Bänder sind heute auf jeden Fall angestrengt und merken, was sie geschafft haben. Zum Glück macht jedes Essen meinen Rucksack leichter und mich wieder stärker.

    Morgen liegt eine sehr lange Etappe zur Memminger Hütte vor mir. Zwischendurch werde ich einen Bustransfer haben, wie lang dieser sein soll, entscheide ich morgen.
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  • Day 3

    Kemptner Hütte - Memminger Hütte

    August 18, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 18 °C

    27km, 1600hm hoch, 1220hm runter

    Die Daten klingen anspruchsvoll und so war es auch. Der Tag begann mit einem ordentlichen Aufstieg zum Mädelejoch, gefolgt von einem langen Abstieg von der Kemptner Hütte bis ins Tal nach Holzgau. Kurz vor Holzgau habe ich einen kleinen Umweg über die Hängebrücke gemacht, was sich gelohnt hat. Darüber zu laufen war ein Erlebnis.
    Von Holzgau aus fährt ein Wandertaxi über mehrere Talorte bis zum Fuß der Materialseilbahn der Memminger Hütte. Nach einem kleinen Kampf mit meinem Ego, das am liebsten alles selbst gelaufen wäre, habe ich mich dennoch dafür entschieden, dem Hinweis aus meinem Wanderführer zu folgen und die ganze Strecke durchs Tal zu fahren. Mit Blick auf den knapp 1000hm langen Aufstieg zur Memminger Hütte, der mir bevorstand, schien es mir sinnvoll, meine Kraft nicht an einen ewigen Marsch durchs Tal zu verschwenden. Während ich im Abstieg einiges an Zeit einsparen konnte, war der Aufstieg erneut mühsam. Immerhin musste ich weniger oft stehen bleiben als gestern. Na gut, von der Viertelstunde einmal abgesehen, in der ich nach 300 steilen Höhenmetern völlig willkürlich auf einem Stein mitten auf dem Weg saß und alle meine Entscheidungen sowie meine Zurechnungsfähigkeit hinterfragt habe 😅
    Alleine unterwegs sein bedeutet Freiheit und Selbstbestimmung, aber es bedeutet auch, sich immer wieder selbst motivieren zu müssen. Das fällt mir manchmal noch schwer, das habe ich heute gemerkt.
    Trotz meiner gesparten Zeit durch die Taxifahrt kam ich erst gegen 16.30 Uhr an der Hütte an. Ich hab also die richtige Entscheidung getroffen, was mir ein gutes Gefühl gibt.
    Morgen geht es fast ausschließlich bergab, worüber ich sehr froh bin. Und dann dürfte auch langsam der Gewöhnungseffekt eintreten und mein Körper mit der Belastung besser umgehen können.
    Empfang oder gar Mobilfunknetz sind hier bisher übrigens nur im Tal vorhanden, weshalb meine Nachrichten und die Uploads eher unregelmäßig sind.
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  • Day 4

    Memminger Hütte - Zams (Schihütte)

    August 19, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 23 °C

    14km, 400hm hoch, 1870hm runter

    Der Tag begann - wie könnte es anders sein - mit einem Aufstieg, heute zur Seescharte, vorbei an drei Bergseen, dem unteren, mittleren und oberen Seewisee. Von oben hatte man eine wunderschöne Aussicht in fast alle Richtungen und das hat sich wirklich sehr gelohnt. Vor mir lag nun ein Abstieg über fast 2000hm ins Tal nach Zams. Also wurden die Schuhe enger geschnürt und los ging's. Während der ersten Hälfte blieb die tolle Aussicht und auch wenn der Weg komplett auf der Sonnenseite verlief, ging es sich sehr gut.
    Die zweite Hälfte des Weges verlief schmal am Berg entlang, auf der einen Seite ging es hoch hinaus und auf der anderen tief hinab. Riskant war es nicht, aber ein bisschen aufregend trotzdem. Ungefähr zwei Stunden vor Ankunft in Zams konnte man den Ort bereits sehen, wenn auch erst sehr klein im Tal. Von da an zog sich der Weg zäh wie Kaugummi und es fühlte sich deutlich länger an. Ich war sehr froh, als ich unten war und die vielen Höhenmeter spüre ich doch sehr in meinem Beinen (jeder auf der Hütte, der denselben Weg gegangen war, litt abends sehr beim Treppensteigen 😅). Von Zams aus bin ich noch mit der Venetbahn bis zur Mittelstation gefahren und übernachte heute in der Zammer Schihütte. Die Hütte ist deutlich kleiner und viel schöner, meiner Meinung nach. Es gab sogar einen kostenlosen Wäscheservice, den ich gerne in Anspruch genommen habe, genauso wie die warme Dusche.
    Ich hatte wieder unglaubliches Glück, denn die Bergbahn war seit Anfang August wegen eines Defektes außer Betrieb und ist heute den ersten (!) Tag seitdem wieder gelaufen. Keine Ahnung, wie ich sonst die ca. 900hm zur Hütte noch zusätzlich geschafft hätte. Ansonsten bin ich sehr dankbar für das schöne Wetter, auch wenn es mit über 30 Grad doch sehr heiß ist. Aber alles ist besser als starker Regen oder erneute Unwetter.
    Morgen wird es zur Braunschweiger Hütte sowohl sehr viel hoch als auch runter gehen. Ich bin gespannt, ob meine Beine sich erholen und freue mich drauf, langsam in noch höhere Lagen zu kommen.
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  • Day 5

    Schihütte Zams - Braunschweiger Hütte

    August 20, 2023 in Austria

    19km, 1590hm hoch, 1290hm runter

    Als erstes ging es heute mit der Venetbahn bis hoch auf den Krahberg. Extra für die Wanderer auf der Skihütte gibt es eine frühere Fahrt, bevor die Bahn regulär öffnet. So konnten wir früher los, was allen heute zugute kam. Von oben gab es eine tolle Aussicht, die mir auch die erste Zeit noch erhalten blieb. Es ging wieder ins Tal, heute nach Wenns. Von dort sieht der E5 einen Bustransfer nach Mittelberg im Pitztal vor. Da heute Sonntag ist, fuhren die Busse nur selten und einige Leute haben viel Zeit dabei verloren. Ich hatte wieder einmal unglaubliches Glück, denn es hatten sich bereits einige Leute für ein Großraumtaxi zusammengetan und die Gruppe habe ich genau zur richtigen Zeit getroffen und sie hatten genau einen Platz frei, das war einfach perfekt. So war ich gegen Mittag bereits in Mittelberg und konnte mich an den langen Aufstieg zur Braunschweiger Hütte machen. Der Weg hat mir bisher am besten gefallen, es ging an einem reißenden Fluss entlang, der von den Gletschern gespeist wird. Das Klima war dadurch viel angenehmer, mit leichtem Wind und zwischendurch kühlendem Sprühregen durch den Fluss. Inzwischen bin ich so hoch in den Bergen, dass es sehr felsig ist. Die Wege bestehen oft aus Felsblöcken und zwischendurch ist leichtes Klettern dabei. Ich muss sagen, das macht mir viel mehr Spaß als normale Bergwege durch Wälder und Wiesen.
    Auch heute merke ich meine Beine sehr doll und jeder Schritt lässt mich jeden Höhenmeter noch einmal spüren. Heute morgen war ich aber positiv überrascht, daher habe ich Hoffnung :D
    Inzwischen ist es auch so, dass wir uns innerhalb der Gruppe, die die gleiche Strecke geht wie ich, ganz gut kennen. Beim Essen und abends sitzen wir zusammen und wenn man sich auf den Wegen begegnet, bleibt man bei den anderen stehen und unterhält sich kurz oder tut sich für eine Zeit lang zusammen. Das Teilen von Freude und auch Anstrengung (manchmal auch Schmerz, wenn man ehrlich ist) ist gut und die bunt gemischte Gemeinschaft mit Gleichgesinnten sehr schön.
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  • Day 6

    Braunschweiger Hütte-Martin-Busch-Hütte

    August 21, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    24km, 1040hm hoch, 1290hm runter

    Heute sollte die härteste Etappe bevorstehen. Wir haben versucht, besonders früh aufzustehen, um früh loszukommen, aber anscheinend hatte die halbe Hütte die gleiche Idee, sodass es eine sehr lange Schlange beim Frühstück gab. Es sind auch viele gleichzeitig los, sodass sich Wanderer um Wanderer wie eine kleine Ameisenstraße den Berg hochschlängelte. Es ging hoch hinaus zum Pitztaler Jöchl, auf 2995m. Beim Abstieg hieß es klettern, und ich war sogar auf Altschnee vorbereitet, was jedoch nicht notwendig war, es ging nur wenige Meter am Rand eines Schneefeldes entlang. Ich befinde mich momentan in den Ötztaler Alpen, was die höchste Region meiner Tour ist. Heute hatte ich viel Blick auf verschiedene Gletscher. Dabei habe ich oft sehr gemischte Gefühle, denn es ist ganz klar zu sehen, wie klein die Gletscher geworden sind und es ist erschreckend, wenn man Bilder von vor 100 Jahren im Vergleich zu heute sieht. Und tatsächlich reichen auch schon 10 Jahre für einen krassen Unterschied. Der Klimawandel wird für mich an Gletschern am deutlichsten, denn diese führen das Ausmaß vor Augen und zeigen, dass es sich auch nicht rückgängig machen lässt.
    Von diesen schweren Gedanken wurde ich dann aber bald abgelenkt, als ich den sogenannten Panoramaweg nach Vent einschlug. Dieser macht seinem Namen alle Ehre und ich hatte 3,5 Stunden lang eine traumhafte Sicht beim Abstieg ins Tal. Angekommen in Vent habe ich eine Pause gemacht, um bei einer Holunderschorle noch einmal Motivation zu finden. Es ging nämlich schon wieder (!) ordentlich hoch. Was soll das denn, sind wir in den Bergen oder was?! Sieben Kilometer zog sich der Aufstieg 700hm zur Martin-Busch-Hütte auf einem Fahrweg, der (wenn auch eher monoton) für meine Füße angenehm war, da ich heute bereits viel über steiniges Gelände gelaufen war.
    Fast alle von den anderen haben sich heute für eine sehr lange Busfahrt entschieden und damit den größten Teil der Etappe übersprungen. Die letzten Tage waren anstrengend, aber ich bin sehr froh, dass ich mich nicht dazu hab überreden lassen. Der Tag heute hat mir bisher am meisten Spaß gemacht, auch wenn er wirklich lang und fordernd war. Trotzdem wurde mir abends gesagt, ich sähe sehr fit aus! Ich glaube, ich brauche einfach diese Herausforderungen :)
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  • Day 7

    Martin-Busch-Hütte - Katharinaberg

    August 22, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 23 °C

    11km, 500hm hoch, 1320hm runter

    Trotz dass heute der letzte Tag der "Hauptüberquerung" sein sollte, bin ich früh aufgestanden, da wir früh am Ziel ankommen wollten. Von der Hütte ging es zunächst 500hm nach oben zur Similaunhütte (3019m), dem höchsten Punkt meiner Alpenüberquerung. Die anderen traf ich dort auch und wir genossen eine Weile die Aussicht auf den Similaun, wo einige Seilschaften den Gletscher überquerten. Ein bisschen Lust hätte ich auf sowas ja auch mal... :)
    Kurz nach der Hütte konnte man bereits tief unten den türkis-grünen Vernagtstausee erkennen, das Ziel der heutigen Etappe. Obwohl man den See schon sah, waren es noch 2,5 Stunden bis dorthin, die uns über steile Stellen und viel Geröll führten.
    Unten gab es direkt eine bewirtschaftete Hütte, auf deren Terasse nach und nach alle Leute eintrudelten, die ich durch die letzten Tage schon kannte. Für fast alle war die Alpenüberquerung hier beendet und so herrschte eine freudige Stimmung, in der auch der Abschied schon mitschwang. Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns und ich muss sagen, dass das Gefühl, ab jetzt wieder ganz alleine zu sein, schon etwas komisch ist. Die Gemeinschaft mit den anderen hat meine Zeit bisher sehr bereichert.
    Für mich ging es von Vernagt aus mit dem Bus noch ein Stück weiter bis nach Katharinaberg, wo meine heutige Unterkunft liegt. Hütten gibt es ab jetzt nicht mehr, und so kam ich heute in den Genuss eines Einzelzimmers mit eigenem Bad und natürlich auch einer warmen Dusche. Vermisst hatte ich es nicht, schön war's trotzdem!
    Ich bin jetzt wortwörtlich "über den Berg" und werde in den nächsten zwei Tagen noch über den Meraner Höhenweg direkt bis nach Meran laufen. Der Weg soll sehr schön sein und meine Beine freuen sich auf etwas weniger Höhenmetern. Morgen geht es nach Giggelberg und jetzt genieße ich in der Nacht erst einmal die Freiheit von einer Decke anstatt eines Hüttenschlafsacks :)
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  • Day 8

    Katharinaberg - Giggelberg

    August 23, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 31 °C

    14km, 790hm hoch, 460hm runter

    In meiner gestrigen Unterkunft war ich der einzige Gast, was mir zunächst etwas unheimlich war, da alles sehr verlassen und düster wirkte. Ich habe mich dann aber nett mit der Hausherrin unterhalten und mich dann doch sehr wohl gefühlt. Das Frühstück war sehr liebevoll angerichtet und danach konnte ich die heutige Etappe beginnen. Ich hatte die, eventuell etwas naive, Erwartung, dass ein Höhenweg deutlich entspannter sein wird als die vergangenen Tage. Ich sollte mich irren.
    Der Meraner Höhenweg, den ich in Katharinaberg begann, führte mich heute durch sehr viele große und extrem steile Wiesen, die zu kleinen Höfen gehörten und auf denen fleißig in der prallen Sonne gearbeitet wurde. Der Weg war wirklich wunderschön zu laufen, die Aussicht ist fantastisch und die kleinen Höfe versetzten mich in eine frühere Zeit, die ich nur aus Büchern und Filmen kenne. Es begegneten mir viele schöne und süße Details, wie kleine Kapellen, Kräutergärten, kleine Kunstwerke in Wandnischen, etc.
    Bis zu meiner Mittagspause nach 2/3 der Strecke verlief der Weg ohne großartige Steigungen. Danach kam der anspruchsvolle Teil. Der Weg führt durch die sogenannte "Schlucht der tausend Stufen" und dieser Name hat seine Berechtigung. Es sind wohl tatsächlich fast 1000 Stufen aus Steinen, die man bewältigen muss. Es ging viel rauf und runter und war wirklich anstrengend. Zudem war es heute heiß und schwül, denn es kommen wohl ab morgen wieder mehrere Hitzegewitter in der Region vor. Ich habe mich selten so sehr auf eine Dusche gefreut wie heute. Trotzdem hat sich der Weg jetzt schon gelohnt und ich freue mich, morgen noch weiter gehen zu können.
    Den Abend habe ich bei toller Aussicht und in netter Gesellschaft verbracht, denn ich habe erneut zwei meiner Bekanntschaften der letzten Tage getroffen, die den Weg bis Meran ebenfalls noch zu Fuß bestreiten.
    Morgen ist mein letzter Tag und ich werde in Meran ankommen. Die Stadt sehe ich heute schon von hoch oben und vor allem bei Dunkelheit war es ein kleines Highlight, die ganzen glitzernden Lichter zu sehen.
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  • Day 9

    Giggelberg - Meran

    August 24, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 36 °C

    16km, 100hm hoch, 1320hm runter

    Der letzte Tag meiner Alpenüberquerung. Es lag noch einmal ein gutes Stück vor mir, bzw. eher unter mir. Mein Ziel Meran konnte ich ja bereits sehen. Die meisten Höhenmeter bewältigte ich direkt am Anfang, es ging in unzähligen Kehren durch den Wald, wo mir viele kleine Tierchen begegneten. Viele Salamander, einige Eichhörnchen, Katzen, etc.. Ich glaube ich war die erste, die heute diesen Weg ging, bei den ganzen Spinnenweben, die ich unfreiwillig eingesammelt habe...
    Gefühlt stieg die Temperatur mit jedem zurückgelegten Höhenmeter. 36 Grad wurden es heute in Meran, das ja auch nur auf etwa 300m ü. NN liegt.
    Bald erreichte ich die sogenannten Waalwege. Waale sind eine Art Bewässerungssystem, das schon seit sehr langer Zeit besteht und heute kaum mehr genutzt wird. Auf diesen Wegen zu laufen war irgendwie etwas besonderes und nochmal interessanter, als die normalen Berg- und Wanderwege. Ich war schon ganz in der Nähe von Meran aber der Weg führte mich noch halb um die Stadt herum. Die Landschaft wurde mediterraner und ich konnte mich über viele Pflanzen und Blüten freuen. Ich lief viel durch Weinberge und Apfelplantagen, die mit ihrer Südausrichtung in der prallen Sonne lagen. Nicht das erste Mal war ich sehr dankbar für meinen Hut und meine Sonnenbrille!
    Am frühen Nachmittag kam ich in meiner Unterkunft, dem Meran Youth Hostel, an. Den Nachmittag verbrachte ich damit, etwas durch Meran zu laufen. Hab ja noch nicht genug Schritte gemacht in letzter Zeit. Passend zu meinem ersten Tag gab es heute das nächste Hitzegewitter. Es hatte sich schon durch starke Schwüle angekündigt und brachte leider trotzdem keine Abkühlung mit sich. Zum Glück war ich schon angekommen und bin wieder trocken geblieben :)
    Zum Abschluss dieser Reise hab ich den Tag bei Pizza und einem Glas Wein ausklingen lassen. Morgen früh geht es in den Zug und zurück Richtung Heimat.
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