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  • Ines von Ledebur-Beddies

Indonesien, aber nicht Bali

Singapur, Sumatra, Kalimantan, Sulawesi, Timor-Leste und West-Papua Læs mere
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    I dag

    Fazit unserer Indonesienreise

    3. december 2024, Tyskland ⋅ ⛅ 6 °C

    Drei Monate waren wir unterwegs und nicht immer war alles traumhaft schön. Einige Male hatten wir Tiefpunkte, an denen wir der Meinung waren: Es reicht mit Indonesien. Aber schlussendlich hat es uns sehr gut gefallen. Die Freundlichkeit der Indonesier ist unschlagbar, es gibt wunderschöne Landschaften, viele beeindruckende Tiererlebnisse und eine traumhafte Unterwasserwelt. Aber es gibt auch das völlige Gegenteil: unvorstellbare Armut, hässliche, laute, überbevölkerte und schmutzige Städte. Strände, von denen man vor lauter Plastikmüll keinen Sand mehr sieht, Tausende Hektar für die Palmölplantagen gerodeter Wald und zu guter Letzt oft wenig schmackhaftes Essen.
    Würden wir wieder nach Indonesien kommen? Auf jeden Fall. Und das nächste Mal wollen wir tatsächlich Bali und die Nachbarinseln genauer bereisen, denn hier ist nicht überall Massentourismus angesagt. Außerdem wollen wir nochmal nach Sulawesi, vielleicht in die Celebe-See und nach Raja Ampat. Nun wissen wir, worauf wir zu achten haben und suchen uns das nächste Mal eine Insel aus, die weiter vom Festland entfernt ist, vielleicht Misol.
    Bis zu unserer nächsten Reise nach Indonesien werden wir aber noch etwas intensiver Bahasa lernen, denn das vereinfacht die Kommunikation außerhalb der Touristenzentren ungemein.
    Also: Bis zum nächsten Mal lieb gewonnenes Indonesien!
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  • Auf Wiedersehen Indonesien!

    1. december 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 29 °C

    Vom Raja Ampat Paradies fahren wir mit der 9 Uhr Fähre nach Sorong. Wie fast alle Städte in Indonesien muss man sich auch hier nicht lange aufhalten. Das wird uns klar, als wir uns kurz aus dem Hotel rauswagen und auf die Suche nach einem Restaurant machen. Schnell brechen wir das Unternehmen ab: laut, so viel Verkehr, dass jede Straßenüberquerung zur Herausforderung wird und nichts Sehenswertes. Wir wären gern zum Markt gegangen, aber den sollte man morgens besuchen. Ansonsten hat die indonesische Regierung wohl auch hier mit der Remigrasi alles gegeben, denn vom Papua-Volk sieht man hier nicht viel.
    So bleiben wir den restlichen Tag im Hotelpool und essen sogar im Hotelrestaurant. Am nächsten Morgen geht sehr früh unser Flug nach Denpasar. Vom Hotel können wir direkt zum Flughafen in 10 Minuten zu Fuß gehen. In Denpasar bleiben wir nochmal zwei Tage in dem netten Hotel You Suite Seminyak und gehen zum Strand, wo wir uns wieder mit Surfen und bodyboarding die Zeit vertreiben. Bei Micha hat tolle Verbesserungen beim Surfen zu verzeichnen. Leider hat nun auf Bali die Regenzeit begonnen und damit wird der Müll an die Strände geschwemmt. Jetzt werden wir dem gewahr, was uns alle immer über Bali erzählten, nämlich das es schon lange keine paradiesisch weißen Strände mehr gibt, sondern eher Müllstrände!
    So fällt uns der Abschied von Indonesien nicht ganz so schwer, als wir ins Flugzeug nach Jakarta steigen. In müssen wir wohl oder übel noch eine Nacht verbringen, aber wir verlassen nur das Hotel, um noch einmal in die Grand Mall mit dem Zug und Metro zu fahren und dort die weltbeste Pizza zu essen.
    Am nächsten Morgen fliegen wir weiter nach Doha steigen. Für den Flug haben wir wieder Buisness Class gebucht, in der wir wie die Könige verwöhnt werden. In Doha haben wir eine Nacht Aufenthalt und Micha hat uns eine Sightseeing-Tour gebucht, die direkt von Quatar-Airways angeboten wird, wenn man einen Kurz-Aufenthalt in Doha hat. Der Flughafen ist riesig und wir laufen uns einen Wolf ab, um zum Meeting-Point für die Touren zu gelangen. Allerdings ist der Flughafen wirklich sehr schön, er soll wohl auch zum wiederholten Male zum besten Flughafen der Welt gewählt worden sein. 15 Uhr, anderthalb Stunden nach unserer Landung, geht die Tour los. Mit wenigen anderen Touristen steigen wir in einen Bus, der uns zu mehreren Attraktionen bringt. Doha ist eine sehr moderne, saubere Stadt . In Qatar leben 3 Millionen Menschen, wobei 1,5 Mio.in Doha leben und nur 10 Prozent wirkliche Qatarer sind. Es soll wohl auch so gut wie keine Kriminalität geben, was bei dem Reichtum nicht verwunderlich ist. Aktuell sind 23 Grad, nachts 15. Langsam stellen wir uns auf Deutschland ein. Im Sommer soll das Thermometer oft auf 49 Grad klettern und das bei einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent! Das hätten wir in so einem Wüstenstaat nicht erwartet.
    Der erste Stop ist an der Uferpromenade am islamischen Museum, von wo man einen tollen Blick auf die hochmoderne Skyline mit außergewöhnlichen futuristischen Gebäuden hat. Der nächste Stopp ist der Stadtteil Katara. Hier befindet sich die blaue Moschee und ein modernes Amphitheater, von dem man einen sehr schönen Blick auf das Meer und die Stadt hat. Die Gebäude, die Straßen, sind alle so hübsch und sauber, neben den Straßen wurden Bouganville-Hecken gepflanzt, deren Blüten im schönsten Lila erstrahlen. Eine wunderhübsche Stadt. Nun finde ich es schade, dass wir nur eine Nacht hier sind. Man könnte hier durch Mangroven fahren, eine Wüstentour machen oder Walhaie beobachten. Das müssen wir uns für das nächste Mal merken und ein paar Tage einplanen.
    Zum Abschluss der Tour geht es zum Souk Waqif, dem Markt, der aus verwinkelten Gassen besteht. Aber auch dieser entspricht nicht meiner Vorstellung von einem lauten, schmutzigen typisch arabischen Markt. Die Gebäude sind so gut in Schuss, alles ist sauber, keine aufdringlichen Händler, die einen ihre immer gleichen Waren andrehen wollen.
    Mittlerweile ist es schon dunkel, die Sonne geht hier schon 17 Uhr unter, aber die Beleuchtung der Straßen mit künstlichen Palmen und des Marktes mit den typischen arabischen Lampen geben der Stadt nochmal ein ganz anderes charmantes Aussehen. Den Besuch der Stadt schließen wir mit einem leckerem Essen in einem sehr gut frequentierten Lokal auf dem Markt ab. Hier gibt es die typischen Fleischspieße, die auf einem Feuer scharf gebraten werden, dem Fladenbrot, was in einem Ofen mit rundem Loch gebacken wird und einer Joghurt-Sauce, Oliven, Tomaten und Zwiebeln. Bezahlen kann man hier fast überall mit Karte oder sogar Euro und Dollar werden überall akzeptiert.
    Vom Markt laufen wir nun zum Hotel, das nur 1,5 Kilometer entfernt liegt. Wir sind schon sehr müde, haben heute viel erlebt und mit der Zeitverschiebung zu kämpfen, so dass wir 9 Uhr schon im Bett liegen. Morgen geht unser Flug nach Hause, ins kalte verregnete Braunschweig.
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  • Letzter Tag im Paradies

    27. november 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 30 °C

    Da heute in Indonesien Wahlen sind, fahren wir erst gegen halb 11 zu unserem Ausflug los. Paulus hat schwarz gefärbte Daumen, denn hier wird mit Fingerabdruck gewählt. Da viele Menschen hier Analphabeten sind, frage ich mich sowieso, ob sie wissen, wen oder was sie da wählen. Dann geht es mit unseren französischen Mädels los. Und so herrscht eine ausgelassene Fröhlichkeit auf dem Boot. Zunächst fahren wir zu Mini-Karstinseln. Dort halten wir und gehen schnorcheln. Allerdings ist die Strömung etwas stark und so entscheidet Paulus, dass wir noch zu einem anderen Schnorchel-Spot fahren. Da ist es wundervoll! Ich glaube, ich habe noch niemals in meinem Leben so schöne Korallen gesehen. Sie sind grün, blau, rot, gelb... Es ist der Wahnsinn!! Paulus macht uns auch wieder auf Fische aufmerksam, die so gut getarnt sind, dass wir sie allein gar nicht sehen können. Dann fahren wir nach Piaynemo. Schon der Weg dahin ist der Hammer! Das Meer ist so ruhig, die wenigen Segelschiffe, die hier liegen, sehen so völlig unrealistisch in dem dunkelblauem Meer aus. Es ist unfassbar!! Dann kommen wir zu den vielen wunderschönen kleinen Karstinseln, die von türkisfarbenem Wasser umgeben sind. Auf einer der Inseln ist ein Aussichtspunkt, von dem man den berümtesten Blick von ganz Raja Ampat hat. Übrigens ist dieses Bild auch auf dem 100.000 Rupien Schein drauf. Viele Treppen führen hinauf und weil wir nun schon seit einiger Zeit keine Berge mehr gelaufen sind, kommen wir schnell aus der Puste. Dafür entschädigt uns die Aussicht. Es ist umwerfend!! Ich denke, dass ist der schönste Blick, den ich je auf Inseln hatte. Eine ganze Weile halten wir uns oben auf, bevor wir wieder den Berg hinab steigen. Unten trinken wir eine Kokosnuss an einen der Stände und fahren dann weiter zu einer kleinen unbewohnten Insel. Hier bekommen wir ein verspäteten Lunch, womit wir gar nicht mehr gerechnet haben. Paulus und der Bootsfahrer stellen uns sogar die Bank aus dem Boot heraus, damit wir gemütlich sitzen können.
    Von der Nachbarinsel, auf der es ein kleines Homestay gibt, kommen ein paar Schnorchler vorbei und so gehen Micha und ich auch nochmal ins Wasser. An einem schönen Riff kann man wieder viele bunte Fische beobachten. Der Tag neigt sich dem Ende zu und so fahren wir langsam Richtung Unterkunft. Auf dem Weg dahin halten wir nach Mantas Ausschau und plötzlich sehen wir eine große Bewegung auf der Wasseroberfläche. Paulus ruft: "Da ist ein Wal". Haben wir das richtig verstanden? Wal?! Ja und tatsächlich: ein Wal mit einem Jungtier schwimmen um uns herum. Wir versuchen sie immer wieder mit dem Boot einzuholen, aber sie bewegen sich ziemlich schnell. Einmal sind die beiden ganz nah neben unserem Boot. Das ist der Wahnsinn! Ich könnte weinen vor Glück!!
    Bestimmt eine halbe Stunde begleiten wir die beiden, bevor es für uns weiter geht. Wir fahren nochmal zwischen kleinen Inseln hindurch, wobei Paulus aus Spaß immer wieder ganz enge Passagen durch Mangroven wählt, dann halten wir nochmal kurz an einem Homestay, wo heute Morgen ein Freund der französischen Mädels hingebracht wurde und wir ihm 'Hallo' sagen. Das scheint auf jeden Fall auch eine sehr schöne Unterkunft zu sein. Wir müssen uns diese unbedingt fürs nächste Mal merken! Und dann geht es zurück. Es ist mittlerweile dunkel, Kuskus-Paula ist leider schon mit ihren Kartoffeln gefüttert worden und wieder im Wald verschwunden, so dass wir uns nicht nochmal von ihr verabschieden können.
    Nach dem Abendessen trinken wir noch das obligatorische Gläschen Rum auf "unserem" Bootssteg und dann gehen wir früh zu Bett. Morgen ist wieder mal frühes Aufstehen angesagt, denn dann kehren wir zurück nach Sorong. Schade!! Wir sind sehr traurig, dass wir diese Paradies verlassen müssen.
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  • Raja Ampat: doch ein Paradies

    26. november 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 31 °C

    Das Frühstück wird uns morgens um 7 vor den Bungalow gestellt. Micha ist der Meinung, dass es sich ein bisschen wie im Gefängnis anfühlt😅.
    Am Vormittag schnorcheln wir mit den anderen Gästen am Steg, wo jetzt tatsächlich keine Strömung ist und kein Krokodil auftaucht. Nach dem Lunch fahren wir mit Paulus, einem jungen Angestellten und drei anderen Gästen zur Insel Arborek. Auf dem Weg dahin fahren wir zum Manta Point. Leider gibt es heute keine Mantas. Paulus ist aber sehr bemüht, welche zu finden und er oder abwechselnd der junge Mann springen überall ins Wasser und suchen die Mantas. Aber leider sind keine da. So fahren wir zu einem wundervollen Schnorchel-Spot. Paulus macht uns auf ganz ungewöhnliche Fische, die am Grund liegen, aufmerksam. Er ist wirklich sehr bemüht, dass wir Spaß haben. Dann geht es nach Aborek, wo wir auch erstmal über eine Stunde an einem der Stege schnorcheln und wo es Krokodilfische gibt. Also keine Krokodile, nur Krokodilfische 😅!
    Die sehen toll aus!! Danach gehen wir an Land und statten dem Dorf Arborek einen Besuch ab. Hier gibt es viele kleine Verkaufsstände, mehrere Unterkünfte sind hier und sogar ein Tauch-Center. Micha will aber nicht mehr nach Tauchgängen fragen, weil wir morgen auch noch gemeinsam einen Ausflug machen wollen. Somit trinken wir hier am Strand eine Kokosnuss und laufen etwas im Ort umher. Dann geht es wieder zurück, wir halten aber vorher nochmal bei einem anderen Schnorchel-Spot, wo wieder tolle Korallen und viele viele bunte Fische schwimmen und fahren schließlich durch enge Karstfelsen an wunderschönen kleinen Inseln vorbei. Kurz bevor die Sonne untergeht, kommen wir wieder an der Unterkunft an. Dort warten drei französische Mädchen, die alle sehr fröhlich und kommunikativ sind und uns fragen, ob wir mit ihnen am nächsten Tag einen Ausflug nach Piaynemo machen wollen. Eigentlich erschien das Micha etwas langweilig, aber ich überrede ihn, mit den Mädels gemeinsam dahin zu fahren, denn es ist unser letzter Tag hier und der soll so schön wie möglich werden!!
    Dann rufen uns die Angestellten des Homestays. Gerade ist nämlich das "Haustier" erschien, ein Kuskus. Das heißt eine Kuskus-Dame, die auch trächtig ist. Sie kommt jeden Abend und wartet darauf, dass sie etwas Leckeres bekommt. Wir dürfen ihr Kartoffeln geben, die sie ziemlich schnell wegknabbert. Sieht die süß aus!!
    Dann gehen wir wieder zum Steg vor, aber leider fängt es etwas an zu regnen. Aber alles nicht so schlimm, denn heute war der Tag auf jeden Fall sehr gelungen! Und allmählich sehe ich Raja Ampat doch als ein Paradies.
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  • 2. Teil Raja Ampat

    25.–28. nov. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 31 °C

    Heute geht es auf die Insel Gam, die direkt gegenüber von Kri liegt. Da bleiben wir drei Nächte. Mit Dani haben wir gestern Abend besprochen, dass wir 10 Uhr mit dem Boot hinüber gefahren werden. Wie zu erwarten, kommt er morgens an und erklärt uns, dass es eine halbe Stunde später wird, weil das Boot den Tauchern die zweiten Sauerstoffflaschen bringen muss. Es wird halb 11 und immer noch ist kein Boot in Sicht. Micha ist verärgert, denn bei so viel Warterei hätte er ja noch einmal tauchen gehen können. Wir sitzen vor unserem Bungalow und nichts passiert. Wie immer ist auch niemand von den Angestellten da, den man fragen könnte. 12 Uhr kommt dann mal gemütlich das Boot zurück, dass den Tauchern die Flaschen gebracht hat. Weil ich schon sehr wütend bin, lässt sich schließlich der Bootsfahrer darauf ein, uns zur anderen Unterkunft zu bringen, obwohl er scheinbar Null Ahnung hat, dass das sein Auftrag war. Oh, bin ich froh, hier wegzukommen!!!
    Dann werden wir nach Gam zum Homestay Raja Ampat Blue Sea gebracht. Die Fahrt dauert nur etwa 20 Minuten. Als wir am Steg ankommen, sind wir zunächst geschockt. Hier scheint nichts anderes als eine Unterkunft inmitten der Mangroven zu sein. Zumindest kommt eine junge freundliche Frau oder Mann (nicht richtig zu definieren) uns entgegen, bringt uns zu unserem Bungalow und bittet uns zum Lunch, allerdings spricht sie/er kein Wort Englisch. Aber kein Problem, denn ach diesen vier Tagen bei dem faulen Delvin-Personal werden wir jetzt richtig verwöhnt. Ansonsten scheint hier niemand zu sein, aber an einer Tafel stehen die Namen von den ganzen Gästen, die sich zum jetzigen Zeitpunkt hier aufhalten. Hoffentlich sind diese nur alle auf einem Ausflug!! Damit taucht ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont auf. Das heißt also, man kann nicht die nächsten 3 Tage in einem Bungalow inmitten von Mangroven sitzen!
    Nach dem Lunch starten wir den Versuch, am Steg zu schnorcheln. Allerdings scheitert dieser. Die Strömung ist viel zu stark. Außerdem haben uns einige erzählt, dass es auf der Insel Gam Salzwasserkrokodile geben soll. Hmh, da weiß ich nicht so recht, was besser ist: Strömung oder Krokodil??
    Dann stellen wir fest, dass man hinter der Unterkunft durch die Mangroven auf einem betonierten Weg durchs Dorf laufen kann. Freundliche Menschen begegnen und beäugen uns neugierig. Am hiesigen Strand spielen viele Kinder im Wasser. Es gibt auch zwei, drei kleine Verkaufsstände, wobei das Angebot sich natürlich auf Kekse und ein paar Getränke beschränkt, aber immerhin! Nach einer Stunde haben wir alles gesehen, der betonierte Weg hörte am Ende des Dorfes plötzlich auf und weiter kommt man nicht. Wir gehen zurück und sind ziemlich verzweifelt. Was sollen wir drei Tage hier machen?? Kurz vor Sonnenuntergang kommen dann tatsächlich die anderen Gäste, die wie wir auch gehofft hatten, auf einem Ganztages-Ausflug waren, von dem sie alle enorm begeistert sind. Sie empfehlen uns, dass wir schnell mit Paulus, dem Besitzer des Homestays, sprechen sollen, wenn wir morgen einen Ausflug machen wollen, denn irgendwie scheint er abends dann nicht mehr ansprechbar zu sein, vielleicht weil er Drogen, Alkohol oder sonst etwas nimmt und dann im Rausch nicht mehr so alles wahrnehmen kann.
    So vereinbaren wir mit ihm, dass wir morgen zur Insel Aborek wollen. Der Ausflug ist ziemlich teuer, aber wir können ihn mit anderen Gästen teilen. Ein französisches nettes Ehepaar erzählt uns auch, dass wir wohl sehr gut am Steg schnorcheln können und die Strömung einen nur ins Dorf zieht, aber meistens soll gar keine Strömung sein. Und Krokodile gibt es hier angeblich doch nicht. Na, wir werden sehen!
    Am Abend sitzen wir mit unserem Rum auf dem Steg. Jetzt sind ganz viele Fische hier und über uns strahlt ein klarer Sternenhimmel. Allmählich gefällt es uns hier besser.
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  • Kri ist für mich kein Paradies

    24. november 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 29 °C

    Auch diese beiden Nächte werden wir von den Ratten verschont, dafür wüten sie in einem anderen Bungalow. Diese Unterkunft hier ist wirklich das letzte Rattenloch, was man sich vorstellen kann. Die Angestellten sitzen oder liegen den ganzen Tag vor oder in den Hütten, die gerade nicht von Gästen belegt sind und machen ansonsten nichts. Die gesamten 4 Tage, die wir da sind, wurde kein einziges Mal die Gemeinschafts-Toiletten sauber gemacht. Überall liegt Müll rum, alles verrottet. Das Essen ist eine Katastrophe. Am letzten Morgen, den wir da sind, gibt es zum Frühstück nur Kuchen.
    Ansonsten versuchen wir es uns so nett wie möglich zu gestalten. Zu den netten Gästen kommen noch zwei nette Kanadier hinzu, vor allem Tom hat ein sehr sonniges Gemüt und wir lachen viel mit ihm. Vormittags geht Micha tauchen. Die Tauchgänge sind zwar jedes Mal von irgendwelchen Schwierigkeiten mit dem Equipment begleitet, aber der Artenreichtum ist großartig. Vor allem am Manta Point sehen die Taucher zwei riesige Mantarochen, die direkt über ihren Köpfen hinweg schwimmen.
    An den beiden Nachmittagen laufen wir zum Yenduba Homestay, was natürlich auch viel besser als unseres ist-es kann ja auch nichts Schlimmeres geben!!
    Dort versuchen wir zwei Mal zur anderen Insel durch das Wasser zu laufen, scheitern jedoch jedes Mal. Kurz bevor Micha mutig hinüber schwimmen will, frage ich andere Gäste des hiesigen Homestays, ob das überhaupt möglich ist. Sie raten uns dringend davon ab. Man soll tatsächlich nur bei Ebbe hinüber laufen, ansonsten ist es zu gefährlich, denn das Wasser ist bei Flut zu tief und die Strömung zu stark. Ich bin froh, dass wir nicht weiter insistiert haben. Dann gehen wir am Steg des Homestays schnorcheln, was hübsch, aber nicht so überwältigend ist. Hier sind auch schon viele Korallen abgestorben.
    Nun, ich muss sagen: Die Insel Kri haut mich hier nicht um. Obwohl das die beliebteste Insel von Raja Ampat sein soll, kann ich für mich sagen, dass es nicht so paradiesisch ist, wie viele sagen.
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  • Zweiter Tag im "Paradies"

    22. november 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 30 °C

    In der Nacht hatten wir glücklicherweise keine Ratten im Bungalow. Vielleicht lag es an unserem guten Verpacken oder weil sie in einem anderen Bungalow gewütet haben. Der Tag beginnt hier schon sehr früh, 6.30 Uhr sind schon alle wach und 7 Uhr gibt es Frühstück: komische in Fett gebackene Kringel und Pancakes. Diät tut mir jetzt nach Australien ganz gut😅.
    Micha geht es Gott sei Dank wieder besser und so gehen wir mit zwei jungen deutschen Männern, die gestern mit uns mit dem Boot hergekommen sind, gemeinsam schnorcheln. Es sieht alles wirklich sehr schön aus, jedoch wird die Strömung plötzlich ziemlich stark und ich bekomme wieder mal eine Panikattacke. Es nervt mich ungemein. Ich muss das in den Griff bekommen!! Weil mich Micha auch nicht allein lassen will, gehen wir zwei wieder raus.
    Eigentlich müsste doch hier alles so schön sein und ich denke, wenn andere dieses Postkarten-Idyll hier sehen würden, wären sie völlig begeistert, aber ich finde momentan nichts hier schön und kann mich an der Natur auch nicht wirklich erfreuen. Nach dem Mittagessen geht Micha tauchen. Mit ihm kommen zwei junge französische Männer, die Brüder sind. Einer von ihnen hat erst 10 Tauchgänge absolviert. Nach 1,5 Stunden kommen alle schon wieder zurück. Alle drei ziemlich im Schockzustand. Das Tauchequipment ist wie die ganze Unterkunft: heruntergekommen!!
    Was war passiert: nach 20 Minuten Tauchen zeigte bei einem der Franzosen der Sauerstoffanzeiger nur noch 50% an. Anstatt nun langsam aufzusteigen, blieb der Tauchguide mit allen auf 25 Metern Tiefe. Jedoch von einem Moment auf den anderen hatte der Franzose gar keinen Sauerstoff mehr. So gab der Tauchguide den Oktopus (Zusatz-Notsauerstoff) an ihn weiter. Beide hingen nun an derselben Sauerstoffflasche. Das müsste doch nun Grund genug sein, aufzutauchen. Stattdessen tauchten sie nun weiter auf 5 Meter Tiefe. Plötzlich merkt Micha, dass der andere der Brüder an seinem Anzug nestelt und sich den Oktopus von Micha völlig hilflos krallt- auch er hatte keinen Sauerstoff mehr und sein Anzeiger war ebenfalls kaputt . Allerdings stellten beide nun fest, dass der Oktopus von Micha Wasser zieht, somit schluckte der arme Franzose bei jedem Atemzug Wasser!!
    Gesehen haben die drei auch nicht viel und von einem genussvollen Tauchen kann keine Rede sein. Und morgen will Micha wieder tauchen!! Die Franzosen haben die Nase voll. Sie fragen in dem Tauchresort nebenan nach einer Tauchmöglichkeit. Dort sieht alles viel gepflegter und netter aus.
    Eine kleine Freude haben wir nach diesem Schock. Hinter der Küche sitzt ein junger Kuskus im Baum und schläft. Ist der niedlich!! Hätte ich mir nie so vorgestellt.
    Am Nachmittag gehen wir zum Aussichtspunkt hoch. Der Weg ist ziemlich steil und als wir oben ankommen, hat man zwar einen fantastischen Blick, aber die Sonne steht für Fotos nicht so gut und es ist noch sehr heiß hier oben. Wir klettern den sehr steilen Abhang auf der anderen Seite wieder hinunter und gehen dort beim Turtle-Homestay noch etwas schnorcheln. Hier ist alles etwas besser, es gibt keine Strömung, nur leider sind die Korallen alle schon ziemlich abgestorben. Dann, die Sonne ist schon langsam am Untergehen, machen wir uns am Strand entlang auf den Rückweg. Es wird nun schnell dunkel und wir müssen uns beeilen, denn ein Teil des Weges müssen wir durchs Wasser laufen, um an den Felsen vorbeizukommen. Zwei Mal schwimmen Schwarzspitzen-Riffhaie an mir vorbei, aber dann gerade, als es stockdunkel ist, kommen wir bei unserer Unterkunft an. Der Ausflug war für uns der erste schöne Moment, seit wir auf der Insel sind.
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  • Paradies??? Raja Ampat

    21. november 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 28 °C

    Insgesamt eine Woche ist für Raja Ampat geplant. Die nächsten 4 Tage verbringen wir auf der Insel Kri. Micha hat ewig im Internet recherchiert, wo es eine Tauchschule gibt und welche Unterkunft passt. Auf vielen Internetseiten von Tauchschulen steht, dass diese nur Taucher akzeptieren, die in bestimmten Unterkünften untergebracht sind. Sollte man allerdings in einer anderen Unterkunft sein, ist der Abholservice unverhältnismäßig teuer und manchmal auch sehr lang, denn Raja Ampat ist eine weit verzweigte Inselwelt. So entscheiden wir uns für das Delvin Homestay, das von Einheimischen geführt wird, das auch gleichzeitig Tauchen anbietet und eine gute Bewertung hat.
    In Sorong landen wir kurz vor 6 Uhr (eine Stunde Zeitverschiebung). Ziemlich müde nehmen wir ein Taxi zum Hafen. Dort sollen 8 Uhr die Tickets für die Fähre nach Wasai verkauft werden. Wasai liegt auf der Insel Waigeo, die die Hauptinsel von Raja Ampat bildet. 7 Uhr kommen Angestellte des Ticketbüros, öffnen das Gebäude, setzen sich vor ihr Laptops und warten tatsächlich eine Stunde bis 8 Uhr, um dann die Tickets zu verkaufen. Der ganze Ticketverkauf ist umständlich und wird ,wie immer in ganz Indonesien, von unverhältnismäßig vielen Angestellten durchgeführt. Mir sieht das hier immer alles wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aus. Dann fahren wir mit der Fähre, die ziemlich voll ist, in zwei Stunden nach Wasai. Dort muss man zu einem Tourismusbüro, in dem auch wieder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen angesagt sind. Zunächst bezahlt man in einem Büro eine Regierungsabgabe von 600.000 Rp für uns beide, dann muss man in das nebenanliegende Büro und dort werden nochmal 1.400.000 Rp für zwei Personen fällig, die die Nationalparkgebühr darstellen. Dafür bekommt man eine Karte, die ein Jahr gültig ist. Komischerweise will diese Karte dann niemand sehen. Ich frage mich, ob man sich das einfach sparen. Dann nehmen wir das Boot nach Kri. Die Kosten von 800.000 Rp für die Bootsfahrt können wir uns mit 5 weiteren Gästen aufteilen. Die Überfahrt wird sehr nass, denn wir sind wohl etwas überladen und das Wasser schlägt uns entgegen, so dass wir pudelnass ankommen. Am besten wäre es sicher gewesen, Badekleidung anzuziehen. Nach einer Stunde kommen wir an. Ich bin alles andere als begeistert!! Von Paradies, finde ich, kann keine Rede sein. Die Holzbungalows sind mehr als einfach. Es gibt 5 Overwater-Strohhütten (die Hütten haben echt nichts mit der romantischen Vorstellung von overwater Bungalows gemeinsam), die alle schon belegt sind. Wir haben eigentlich einen Bungalow mit eigenem Badezimmer, aber der stellt sich als sehr dunkel heraus und liegt direkt neben der Küche und dem Platz, wo alle essen. Dani, der Besitzer der Unterkunft stellt sich nur kurz vor und sagt bis auf: "sucht euch einen Bungalow aus" nichts weiter, keinerlei Infos, wie, was, wo läuft. Unser Gepäck wird einfach auf den Steg gestellt und dann ist man sich selbst überlassen. Wir entscheiden uns für einen Bungalow, der direkt am Wasser liegt, zwar kein eigenes Bad hat, aber dafür viel heller und etwas "gemütlicher" aussieht. Auf der Terrasse steht nur ein Stuhl. Alle anderen Bungalows haben noch eine Hängematte und zwei Stühle. Als ich Dani frage, antwortetet er, dass morgen drei Bungalows frei werden und wir uns dann ja von dort Stuhl und Hängematte nehmen können!! Ich bin nur genervt. Dann stellen wir fest, dass das Essen auf dem Tisch steht, aber keiner sagt Bescheid. Es steht einfach da und wird kalt. Micha fragt nach Tauchen und Dani meint, dass morgen vormittag nichts mehr geht, weil das Boot schon voll ist, erst am Nachmittag. Auf meine Frage, was man hier noch so machen kann, kommt die Antwort: "Schnorcheln". Und was noch? Er schaut mich verständnislos an: "Na, Schnorcheln"!
    Und wir bleiben 5 Tage auf dieser Insel!! 😡
    Wenn man Fotos von der Insel sieht, würde man denken: Wow, Postkarten-Idyll - glasklares Wasser, weiße Strände, im Hintergrund die mit dichtem Dschungel bewachsenen Berge. Aber ja, irgendwie habe ich Eindruck, dass es mir nicht so gefällt.
    Das wirklich Gute an der ganzen Sache: die anderen Gäste sind alle sehr nett und lustig. Von ihnen bekommen wir dann auch mal ein paar Empfehlungen: Nr.1.:Man kann hier auf einen Aussichtspunkt den Berg hochlaufen und auf der anderen Seite wieder nach unten zu anderen Unterkünften, wo man auch schön schnorcheln kann. Nr.2.: Lass dir eine Box geben, in der du alles Essbare, alle Medikamente, Cremes und Kosmetikprodukte hineinpackst, denn in der Nacht kommen die Ratten und die haben wohl schon in mehreren Bungalows Taschen auseinander gerissen, um alles Essbare und dazu gehören auch Tabletten oder gern Duschbad rauszuholen.
    Meine Begeisterung für diesen Ort ist kaum zu bremsen!!!
    Ich würde am liebsten ins nächste Boot steigen und wieder abfahren.
    Am Nachmittag gehen wir direkt vor der Unterkunft schnorcheln. Es ist ganz hübsch, es gibt auch noch einige intakte Korallen und viele bunte Fische, aber bis jetzt sehe ich noch nichts von dem über alle Maßen gehypten Raja Ampat.
    Nach dem Abendessen (schmeckt so, wie die ganze Unterkunft ist- lieblos und wie die anderen erzählen, es ist immer dasselbe) sitzen wir (inzwischen hat uns einer der Gäste, ein netter Südafrikaner, eine Hängematte gegeben) noch etwas vor dem Bungalow, quatschen mit den anderen Gästen, beobachten das leuchtende Plankton im Wasser und gehen früh zu Bett.
    Micha geht es nicht so gut, er hat grippeähnliche Symptome und auch etwas erhöhte Temperatur. Ich denke aber mal, dass er einen leichten Sonnenstich abbekommen hat.
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  • Doch noch ein bisschen Bali

    18.–21. nov. 2024, Indonesien ⋅ 🌩️ 33 °C

    Nun, Bali war nicht unser Plan, aber wie es bei einer langen Reise oftmals passiert, ändern sich die Reisepläne dann doch hin und wieder. Aber der günstigste Flug aus Perth zurück nach Indonesien war nun mal ein Flug nach Denpasar und da wir nun schon mal hier sind, bleiben wir drei Nächte.
    Und wir sind überrascht, dass es uns doch ganz gut gefällt. Ja, klar, es ist ein Touristenrummel und ist als Mallorca der Australier bekannt, aber so schlimm wie wir es uns vorgestellt hatten, ist es dann doch nicht. Liegt aber sicherlich an der Jahreszeit. Momentan ist vor allem älteres Publikum hier bzw. Familien mit kleinen Kindern. Wir sind in der günstigen und sehr hübschen Unterkunft You Suite Homestay untergebracht und verbringen zwei Tage einfach nur am Strand, der unerwartet sauber ist. Im Reiseführer stand, dass die Strände rund um Bali alle vollgemüllt seien. Können wir überhaupt nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil, an einem Tag, als ein heftiger Regenguss vom Himmel herunterkommt, gehen die Leute von den Bars gleich mit einem Kecher los, um den angeschwemmten Müll aufzusammeln. Sogar Mülltrennung findet hier statt.
    Wir leihen uns Bodyboard und Surfbrett aus und Micha startet hier wieder seine Surfversuche und weil die Wellen so super sind, gelingt es ihm endlich mal länger auf dem Brett zu stehen.
    Am nächsten Tag hat er allerdings so viele Hautabschürfungen, dass er nicht noch mal zum Strand will. So leihen wir uns einen Roller aus, stürzen uns ins Bali-Verkehrschaos und fahren zum Garuda Wishnu, einer riesigen Statue, die wir vom Flugzeug aus gesehen haben. Wir kommen mit dem Roller allerdings nicht weit, denn die Bremsen sind fest. Nach drei Kilometern stehen wir auf einer Shoppingmeile und der Roller rührt sich nicht mehr. Die Leute aus einem T-Shirt Geschäft kommen zu uns und helfen uns, indem sie das Hotel anrufen und die Situation erklären. Nach etwa 20 Minuten kommen zwei Hotelmitarbeiter mit einem Upgrade-Roller, den sie uns zur Verfügung stellen und kümmern sich um unseren kaputten Roller. Wir setzen unseren Weg zur Garuda Wishnu Statue fort. Dort angekommen ist es dann irgendwie doch nicht so, wie wir erwartet haben. Die Figur ist Teil einer Kultur-Ausstellung. Für diesen Kulturpark-Besuch muss man 125.000 Rp p.P. bezahlen. Ganz schön teuer und lohnt sich nicht. Man muss den Roller 2 km entfernt parken und wird dann mit einem Shuttle dahin kutschiert. Im Kulturpark sind noch weitere riesige Statuen, die zwischen Karstfelsen stehen. Das sieht an sich eigentlich ganz hübsch aus, aber für den Preis ist es nicht lohnenswert. Auf dem Rückweg zum Ausgang gibt es gerade eine balinesische Tanzvorführung. Das ist sehr professionell, aber wir beide ertragen diese Musik nicht lange und halten uns demzufolge nur etwa 15 Minuten auf, um dem Schauspiel beizuwohnen.
    Im Anschluss fahren wir noch zu einem Dive-Shop, da ich eine neue Schnorchel-Ausrüstung brauche, denn in der Nacht geht es nach Raja Ampat und wer weiß, ob man sich dort das Equipment leihen kann oder ob man viel Geld dafür bezahlen muss. Auf dem Rückweg zum Hotel schlägt uns das Navi einen Weg vor, der auf eine Autobahn führt. Plötzlich finden wir uns an einer Mautstation wieder. Wir können nicht mehr zurück und stehen an dem Schalter, an dem man nur mit einer bestimmten Karte zahlen muss. Das ist jetzt blöd. Ein netter anderer Rollerfahrer leiht uns seine Karte, mit der wir durchfahren können und als wir ihm den entsprechenden Gegenwert zahlen wollen, lehnt er ab. Wirklich sehr freundlich!
    Dann fahren wir noch zu einem Restaurant, indem wir schon gestern zu Abend und heute Morgen gefrühstückt haben. Das Essen ist kein kulinarisches Highlight, aber schmeckt ganz gut und hat im Vergleich zu vielen anderen Restaurants hier auf Bali ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
    22 Uhr werden wir mit einem Gojek-Taxi, dass der Rezeptionist für uns bestellt, zum Flughafen gebracht. 1.40 Uhr geht der Flug nach Sorong los. Es steht also wieder mal eine schlaflose Nacht an.
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  • 5 Tage Komodo

    21.–26. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 32 °C

    Von Makassar fliegen wir über Denpasar nach Labuan Bajo. In Denpasar (Hauptort von Bali) auf dem Flughafen erwartet uns ein Touri-Schock: Bali ist eben die Touristenhochburg Indonesiens und das wird einem sehr schnell bewusst. Ich wusste schon, warum ich hier nicht unbedingt hin wollte. Überall Touristen von der schlimmsten Sorte! Solche, die ihre all-inclusive-Hotels nur verlassen, um vom oder zum Flughafen zu kommen und dann am besten sturzbetrunken.
    Das alles müssen wir aber nicht lange ertragen, bevor wir nach Labuan Bajo, dem größten Ort von Flores weiter fliegen. Will man nach Komodo, kann man diesen Ort fast nicht umgehen. Wir haben durch die nette Französin Edith, die wir in Toraja kennengelernt hatten, einen Kontakt (Silfanus) von einem Tour-Anbieter für die Komodo-Inseln erhalten und schon eine Tour über ihn reserviert. Da wir für diese Tour mit Anreise und Abreise usw. 5 Tage Zeit einplanen, sind wir ziemlich flexibel, was den Starttermin betrifft. Wir kommen am Montag in Labuan Bajo an, beziehen unsere wunderschöne Unterkunft Sunset Hill mit einem traumhaften Blick über die Bucht (nur die Baustelle vor dem Hotel trübt den Aufenthalt) und am nächsten Tag soll die Tour starten. Nach langem Hin-und Her/Preis/Leistungsvergleichen und Zustandekommen der Touren entscheiden wir uns für eine 2Tages/1 Nachttour mit Übernachtung nicht auf einem Boot, sondern auf der Insel Rinca. Die Bezahlung erledigen wir auch schon vorher und nun müssen wir uns nur noch darauf verlassen, dass die Tour tatsächlich zustande kommt. Der Kontakt mit Silfanus ist sehr einfach, er antwortet immer sehr schnell, nur nachdem wir das Geld per PayPal überwiesen haben, antwortet er plötzlich nicht mehr. Zwei Tage lang nicht. Von Stunde zu Stunde werden wir nervöser. Sind wir betrogen worden?? Wir versuchen ihn anzurufen, schreiben immer wieder. Nichts!!
    Glücklicherweise hatte uns vor zwei Tagen auch der Guide für die Tour kontaktiert und er antwortet endlich, als wir versuchen, ihn anzurufen. Er schreibt, dass er auch seit zwei Tagen ohne Erfolg versucht, Silfanus zu erreichen. Nun, schon mal eine kleine Erleichterung - den Tour-Anbieter gibt es tatsächlich. Spät am Abend ruft dann endlich Silfanus an und erzählt uns, dass er sehr krank ins Krankenhaus gekommen ist und nicht schreiben konnte. Er hat das Geld erhalten, allerdings kann die Tour morgen, angeblich wegen Wetterverhältnissen, nicht starten und fragt, ob wir auch erst übermorgen los können. Gott sei Dank, haben wir viel Zeit eingeplant und eine Nacht können wir auch noch in der Unterkunft bleiben (die nächsten Tage sind nämlich im Ort fast alle schönen Unterkünfte ausgebucht).
    So beschäftigen wir uns am Folgetag mit unserer Weiterreise nach Australien, mieten einen Scooter, mit dem wir Labuan Bajo anschauen. Zunächst fahren wir zu einem kleinen Strand, an dem es eine süße kleine Bar mit einer in den Bäumen hängenden Schsukel gibt, allerdings lädt das Wasser, weil es etwas verschmutzt ist, nicht wirklich zum schwimmen ein. Wir fahren weiter ins Zentrum, aber Labuan Bajo hat nichts weiter zu bieten. Es gibt eine Traveller-Straße, auf der es Hunderte von Tour-Anbietern gibt (Also besser ist es, im Ort eine Tour zu buchen, die werden dann auch gegen Abend immer preiswerter, weil sie noch Leute für die Touren gewinnen wollen) und viele Geschäfte, Restaurants und sogar mehrere Läden, die alkoholische Getränke verkaufen. Hier ist alles auf die Traveller eingestellt, die mal eben von Bali hierher fliegen, um die Komodo-Warane zu sehen.
    Am nächsten Morgen meldet sich dann auch der Fahrer, der uns zum Hafen bringt. 9 Uhr geht es los. Am Hafen treffen wir die anderen 9 Mitreisenden, alles sehr angenehme Menschen, einige aus Malaysia und drei sehr nette Polinnen (zwei junge Frauen und eine ältere, die die Mama von einem der Mädels ist).
    Wir fahren etwa eine Stunde zum ersten Spot, der Insel Kelor. Dort besteigen wir einen kleinen Hügel mit einem schönen Blick und verbringen etwas Zeit an einem Strand mit extrem klarem, türkisfarbenem Wasser. Dann fahren wir weiter nach Manjarite, einem Schnorchel-Spot. Ja, ich glaube, wären wir nicht auf den Bunaken gewesen, hätten wir das als wunderschön betrachtet, aber jetzt kann das eigentlich nicht mehr getoppt werden. Es gibt zwar auch eine Meeresschildkröte und viele bunte Fische, aber naja...
    Dann geht es zur Insel Rinca (wo wir auch übernachten werden). Die etwas über 1000 Menschen sind sehr arm und leben fast nur vom Fischfang. Überall stehen Gerüste zum Trocknen von Fischen. Der Ort ist von zwei Zäunen umgeben, um das Eindringen der Komodo-Warane zu verhindern, denn diese sind eine ernstzunehmende Gefahr, vor allem für Kinder. Nun gehen wir zur Goa Kalong. Auf dem Weg dahin sehen wir den ersten Waran- boah! Sind die groß!! Er nimmt aber schnell Reißaus.
    Goa heißt Höhle. In dieser gibt es Tausende von Flughunde, die alle an der Decke hängen und sich wohl um den besten Platz streiten. Der Wahnsinn!! Nur eine der polnischen Mädels und Micha und ich gehen mit dem Guide ins Tiefere der Höhle. Alle anderen haben zu viel Angst, weil immer mal wieder Flughunde ganz dicht über uns fliegen. Aber alles sehr beeindruckend. Dann gehen wir zurück auf das Boot und genießen den Sonnenuntergang. Kurz bevor die Sonne untergeht, der Himmel ist inzwischen in ein rosafarbenes Licht gehüllt, fliegen unzählige Flughunde von den umliegenden Inseln auf der Suche nach Nahrung los. Was für ein Schauspiel!
    Dann geht es nach Rinca und wir beziehen unsere liebliche Unterkunft. Tatsächlich dürften wir wohl das beste Haus im Ort haben, aber es sieht für unsere Verhältnisse wahrlich schaurig aus. Die ältere Polin ist sehr entsetzt, da sie heute auch schon einmal gestürzt war, als sie vom Boot absteigen soll (was sich wirklich jedes Mal als sehr schwierig gestaltet. Man hat auch den Eindruck, dass die Crew nicht so richtig Ahnung hat bzw. das erste Mal mit dem Boot unterwegs ist!) , ist sie nun ziemlich durch, als sie ihr Zimmer bezieht. Es gibt zwei Bäder für uns 11 Personen. Im Untergeschoss ist ein Tisch mit Stühlen aufgestellt und da steht auch schon unser Abendessen, was aber gar nicht so schlecht schmeckt. Man darf halt nicht darüber nachdenken, wieviele Kakerlaken oder Ratten darüber geklettert waren😅.
    Micha und ich setzen uns noch auf den Balkon und beobachten bei einem Gläschen Rum das Dorftreiben. Gerade als ich aufstehe, huscht eine Ratte über die davor hängende Stromleitung. Hoffen wir mal, dass die nicht ins Haus kommt!
    Wir gehen schon 22 Uhr ins Bett, denn am nächsten Tag müssen wir 3 Uhr aufstehen.
    Die Nacht war sehr ruhig (ein seltenes Ereignis auf unserer Indonesienreise), aber trotzdem sind wir natürlich hundemüde. Dann fahren wir mit dem Boot zwei Stunden zur Insel Padar. Dort heißt es wieder Hinaufklettern auf einen Berg. Hier herrscht ein ganz schöner Touri-Trubel und eigentlich habe ich gar keine Lust, aber Micha überredet mich. Was aber ganz gut ist, denn hier ist der bekannteste und schönste Ausblick im Komodo-Nationalpark. Dann gibt es Frühstück auf dem Boot und im Anschluss geht es zum Pink Beach. Der ist wirklich richtig pink, was aus der Mischung von rotem und weißem Sand und Muschelkalk herrührt. Dort können wir etwas schnorcheln, was aber nicht besonders beeindruckend ist. Anschließend fahren wir endlich (!!Warum nicht schon früher??) nach Komodo, um die Warane zu sehen. Aber der Besuch wird wirklich enttäuschend. Viel zu kurz und die Nationalpark-Guides, die alle mit einem langen Stock ausgerüstet sind, un eventuelle Angriffe der Warane abzuhalten, haben gar keine Lust, die Touristen herumzuführen. In der Nähe eines künstlichen Wasserlochs finden wir dann auch einen männlichen Waran. Er liegt faul im Schatten und jeder unserer Gruppe kann ein Foto mit oder von ihm machen. Dann laufen wir einen der drei Wege weiter, aber das gestaltet sich als "schnelles Ablaufen". Wir kommen am Ausgang wieder an und dort liegt noch ein weiterer Waran. Auch dieser liegt ziemlich unbeteiligt herum und hebt noch nicht mal seinen Kopf. Wir sind sehr enttäuscht. Der ganze Aufwand und die hohen Kosten für die Sichtung von insgesamt 3 Waranen. Das hatten wir uns anders vorgestellt.
    Am Ende der gesamten Tour geht es noch zum Manta Point. Mitten im offenen Meer ist eine Stelle, an der viele riesige Mantarochen herumschwimmen. Dort gibt es auch schon drei weitere Boote, von denen die Touristen ins Wasser springen, um die Mantas zu sehen. Wir sollen auch rein springen. Dann müssen wir ganz schnell, bei ziemlich starkem Wellengang den Mantas hinterher schwimmen. Ich bin schnell erschöpft und froh, als unser Guide auf mich wartet und mir den Rettungsring reicht, damit ich mich daran festhalten kann. 15 Minuten später sind wir wieder auf dem Boot und nun fahren wir zurück nach Labuan Bajo.
    Dort angekommen, beziehen wir eine andere Unterkunft (Centro Bajo), die zwar keinen so hübschen Blick hat, aber sehr hübsch mit Innengarten und einem tollen offenen Restaurant-Bereich gestaltet ist und liebenswürdige Angestellte hat. Wir essen noch einmal in der Pizzaria, in der wir schon vorgestern lecker gegessen haben und genießen den vorerst letzten Abend in Indonesien (denn morgen geht es erstmal nach Australien).
    Im Nachhinein würde ich allen von einer Komodo-Tour abraten. Preis und zeitlicher Aufwand lohnen sich nicht!!
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  • Makassar und Reiseführer: nicht einfach!

    19.–21. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 32 °C

    Den gestrigen Tag verbringen wir mit der 10stündigen Busfahrt von Rantepao nach Makassar. Eigentlich sollen es nur 8 Stunden sein, aber obwohl uns gesagt wurde, dass wir schon 15 Minuten vor Abfahrt an der Bushaltestelle sein sollen, weil der Bus pünktlich losfährt, fährt er dann 45 Minuten später ab, denn es scheint, dass den Einheimischen nicht das gleiche gesagt wurde. Kaum sind wir losgefahren, muss schon wieder wegen Nahrungsaufnahme angehalten werden und eine halbe Stunde danach schon wieder. Sind die Indonesier eigentlich den ganzen Tag mit Essen beschäftigt??? Irgendwann fahren wir dann aber tatsächlich und der Bus ist wirklich sehr bequem. Wir haben richtige Liegeflächen und die nervtötende Musik wird auch ausgestellt, als wir höflich fragen. Trotzdem ist die Fahrt natürlich anstrengend, denn 10 Stunden hin und her geschaukelt zu werden, ist nun mal nicht so entspannend. In Makassar fiel die Wahl auf ein etwas besseres Hotel, in der Nähe des Flufhafens, wo es sogar einen Pool und einen Fitnessraum gibt (kostet trotzdem nur 25 Euro die Nacht). Wir wollen uns etwas ausruhen und haben in Makassar auch keinen Auftrag, außer das niederländische Fort Rotterdam anzuschauen. So nutzen wir den Tag mit Besuch des Fitnessraums und des Pools, den wir bis Mittag ganz allein für uns haben. Dann nehmen wir ein Grab-Taxi in eine Shopping-Mall, die sich aber als ziemlich weit entfernt vom Zentrum herausstellt. Das ist doof, weil wir dort ja eigentlich nur etwa essen wollten. Da wir kein Frühstück hatten, es mittlerweile schon halb 2 ist, ist mir schon übel vor Hunger. Die Restaurant-Auswahl ist groß, aber das meiste ist japanisch. Das scheint bei den indonesischen Jugendlichen sehr beliebt zu sein. Wir können uns nicht richtig entscheiden und Micha wählt schon ziemlich genervt eins der japanischen Restaurants. Das war ein absoluter Fehlgriff. Eins der Essen ist kalt und das andere ist komisches sehniges Fleisch. Widerlich!! Ich kaufe mir daraufhin wahnsinnig leckere cheescakes, die es mit dunkler Schoki oder salzig usw. gibt. Eindeutig die bessere Wahl!
    Dann überlegen wir, wie wir zum Fort kommen. Grab-Taxi buchen, geht nicht, weil wir kein Internet haben. Dann bleibt uns nur "Laufen" übrig. Bis zum Center Point, einem gewaltigen Kongress-und Wohnkomplex, der eine Landaufschüttung im Meer ist, sind es nur 3 Kilometer. Wir finden nur leider nicht den richtigen Weg und müssen an der einzigen sehr stark befahrenen Straße entlang laufen, die natürlich, wie fast jede Straße hier, ohne Bürgersteig ist. Uns hupen auch schon mehrere Autos und Motorräder an. Alles doof. Und dann reißt Michas Havaianna. Wir haben auch kein Band oder Gummi, um ihn notdürftig zu reparieren. Makassar macht es einem echt nicht einfach. Das letzte Mal hier haben wir unseren Flug verpasst und jetzt das hier. Micha kann ja nicht nur mit einem Flip Flopp laufen. Also gehen wir zurück zur Mall und wollen ihm irgendwelche Schuhe kaufen. Der Rückweg, Micha barfuß,wird wieder vom Hupkonzert begleitet. Wahrscheinlich darf man hier als Fußgänger gar nicht lang gehen. In der Mall fragen wir nach einem Schuhgeschäft und zeigen Michas Havaianna und die netten jungen Angestellten am Servicepoint deuten auf das Obergeschoss. Als wir dort ankommen, gibt es lustigerweise einen Havaiannas-Store. Nicht zu fassen!😅
    Die sind hier so preisgünstig, dass wir für Micha zwei und für mich ein Paar kaufen - für 50 Euro alle zusammen!! Als wir wieder ins EG fahren, stellen wir fest, dass es am Eingang einen Taxi-Stand gibt und so bringt uns ein Taxi für 1, 50 Euro zum Rotterdam-Fort. 😃 Es scheint ein Gruß aus dem Universum gewesen zu sein, dass Michas Schuh kaputt ging. Vielleicht wären wir sonst auf dieser Straße überfahren worden.
    Das Fort, dass von den Niederländern im 17./18. Jahrhundert gebaut wurde, ist noch sehr gut erhalten. Allerdings ist es nicht spektakulär und das im Innern befindliche Museum ist auch nicht sehenswert.
    Danach gehen wir in den nahe gelegenen Foodcourt Kampoeng Popsa, der im Reiseführer so beschrieben wird: "Schön gelegener Food-Court mit Blick auf den Industriehafen. Große Auswahl an westlichen, japanischen und indonesischen Gerichten. Abends toller Sonnenuntergang". Es stellt sich als heruntergekommene Bruchbude heraus, in dem es nur indonesische Bar-Restaurants gibt und der Blick auf den Industriehafen wird durch Müll, der überall auf der Wasseroberfläche treibt, getrübt. Immerhin gibt es hier Bier und Säfte. Dann wollen wir uns auf die Suche nach einem Sushi-Restaurant machen, das im Reiseführer als das beste Sushi - Restaurant der Stadt bezeichnet wird. Vorher machen wir noch kurz einen Abstecher zum im Reiseführer ausgelobten Pantai Losai, einer Küstenpromenade mit Blick auf den Center-Point und die riesige, absolut kitschige Moschee 99 Kubah, die im Disneyland-Stil kunterbunt ist und 99 Kuppeln hat. An der Küstenpromenade sind Essensstände aufgebaut. Aber wie überall ist es auch hier vermüllt und dreckig. So nehmen wir auch hier schnell Reißaus.
    Das Sushi-Restaurant soll nicht weit entfernt sein. Als wir zur beschriebenen Adresse kommen, gibt es das Restaurant hier nicht mehr. Es soll nun ziemlich weit weg an anderer Stelle sein. Oh, was ist mit diesem Reiseführer los?!? Der wurde angeblich vor 2 Jahren überarbeitet!!
    Hier ist jetzt ein chinesisches Restaurant. Ein anderes Restaurant wollen wir jetzt nicht mehr suchen und so kehren wir hier ein. Doofe Wahl! Es ist sehr teuer und das Essen schmeckt überhaupt nicht. Wir wollen nur noch zurück ins Hotel. Immerhin können wir hier ein Grab buchen.
    Wenn möglich, das nächste Mal einfach einen Umweg um Makassar machen!!!
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  • Noch einen Tag im Toraja Hochland

    18. oktober 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach dem Frühstück fahren wir ins Zentrum und buchen einen Bus für die Rückfahrt nach Makassar. Dann fahren wir mit dem gemieteten Roller wieder an schöner Landschaft vorbei nach Leme. Hier gibt es eine weitere Begräbnisart zu sehen. Es handelt sich um Löcher, die in eine Felswand eingeschlagen werden und wo die Verstorbenen ohne Sarg direkt hineingeschoben werden und davor eine Tür angebracht wird. Bei den Noblen werden die Verstorbenen auch gern aller paar Jahre herausgeholt und neu eingekleidet und hübsch zurecht gemacht. Ich weiß allerdings nicht, wie lang das möglich ist, bevor es sich nur noch um Knochen handelt. Man sagt, wer sich gut um die Verstorbenen kümmert, der hat Glück im Leben.
    Dann machen wir uns auf die Suche nach einem Baby-Grab, das es hier in der Nähe geben soll. Zunächst bekommen wir eine gute Wegbeschreibung von einem Indonesier, der mehrere Jahre in Deutschland gelebt hat und noch recht gut Deutsch spricht. Wir fahren den angegebenen Weg mit dem Roller weiter, aber kommen plötzlich nach einer sehr holprigen Fahrt zu einer Weggabelung, die nicht beschrieben wurde. Die Leute, die wir fragen, kennen das Baby-Grab nicht. Also fahren wir aufs Geratewohl weiter, da ist das Benzin im Roller fast alle und wir sind mitten im Nirgendwo. Angeblich war der gesamte Weg nur 5 Kilometer lang, aber auf Entfernungsangaben ist hier kein Verlass. Oftmals verwechseln die Leute auch Kilo mit Kilometer. Als wir uns schon darauf einstellen, den Roller schieben zu müssen, kommen wir zu einem kleinen Laden, in dem Benzin in Flaschen verkauft wird. Puh! Glück gehabt!
    Dann fahren wir weiter nach Sangalla. Hier soll es laut Reiseführer ein Babygrab geben. Aber alles ist verfallen, der große Bambushain davor ist umgefallen und blockiert den Weg. So fahren wir unverrichteter Dinge weiter nach Londa. Hier gibt es eine Begräbnisstätte in Höhlen. Die besonders reichen Menschen werden ganz oben in die Felswand gelegt gelegt. Am Eingang muss man 50.000 rp bezahlen und nochmal genauso viel für eine Lampe und einen Guide. Mit ihm gehen wir in die Höhle, in der überall unterschiedlich alte Särge liegen, außerdem Schädel und Knochen von schon sehr lange Verstorbenen. Die Höhle ist die Begräbnisstätte nur von einer Familie, die heute immer noch benutzt wird. An einer Stelle liegen zwei Schädel nebeneinander, das sind Romeo und Julia auf Indonesisch. Die beiden Liebenden durften in den 70er Jahren nicht heiraten und haben sich daraufhin am selben Baum aufgehängt.
    Ein Stück entfernt von Londa soll es ein Baby-Grab geben und so fahren wir noch dorthin, wobei wir auch hier ständig nach dem Weg fragen müssen. Dann finden wir es. Es handelt sich dabei um einen Baum, in dem Babys, die noch keine Milchzähne haben, bestattet werden. Der Baum hat ein natürliches Loch und in diese Öffnung werden die Babys hineingelegt. Es heißt, dann wachsen sie mit dem Baum weiter, bis sie 14 Jahre alt sind. Dann kommt ein Engel und nimmt sie ins Paradies mit. Eigentlich eine ganz schöne Vorstellung.
    Schließlich ist schon später Nachmittag und wir fahren zurück zur Unterkunft, gehen ins angeblich beste Restaurant des Ortes, wo wir jedoch mit unserer Speiseauswahl sehr enttäuscht werden. Das erste Essen auf Sulawesi, was nicht schmeckt.
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  • Kulturschock im Tana Toraja Hochland

    16.–19. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 25 °C

    Hier schreit nicht morgens halb 5 der Muezzin, dafür krähen die ganze Nacht die Tausend Hähne in der Umgebung. Ich weiß gar nicht, wann ich mal endlich dazu komme, mein Schlafdefizit auszugleichen. Nach einem ganz guten Frühstück machen wir uns mit Rollern auf zu einer zu einer Beerdigungszeremonie. Der Gastgeber und zwei junge Französinnen kommen mit uns. Der Weg dahin führt durch eine wundervolle Karstlandschaft, an leuchtend grünen Reisfeldern vorbei und überall sind Büffel, die sich manches Mal im Schlamm wälzen oder gemütlich Gras fressen. Leider fahren wir nur ziemlich schnell, wahrscheinlich weil die Zeremonie schon lange am Gange ist.
    Die Toraja haben ein kompliziertes Kastensystem und leben streng nach bestimmten Regeln und Traditionen. Stirbt jemand, so glauben die Toraja, kann dessen Seele erst ins Paradies eintreten, wenn deren Angehörige eine entsprechend sehr sehr aufwendige Beerdigungsfeier abgehalten hat. Dazu werden Hunderte Leute eingeladen, Büffel und Schweine geschlachtet und aufwendigste Sarg-Tempel gebaut. Je nach Kaste steigen die Kosten für so eine Beerdigung dann auch unermesslich an. Beim Adel kann so eine Zeremonie schon mal 200.000 Euro oder mehr kosten.
    Bis die Familie das Geld zusammen hat, kann das einige Zeit in Anspruch nehmen, manchmal mehrere Jahre. Was macht man dann mit den Verstorbenen: sie werden schön einbalsamiert und leben (ja, leben(!) ) im Haus als "krank", nicht "tot" weiter.
    Die Familie einigt sich über einen längeren Zeitraum, wie viele Büffel geopfert werden. Je nach Kaste sind es 24-50/60 Büffel. Besonders reiche Familien kaufen dafür einen Albino-Büffel, der bis 40.000 Euro kosten kann. Wenn das geregelt ist, wird ein Zeremoniemeister mit der Beerdigung beauftragt. Von etwa 100 Arbeitern werden auf einem bestimmten Platz Gebäude, der Sargtempel, Sitzplätze, Küche etc.gebaut, um die Hunderte von Gästen empfangen zu können. Die Zeremonie dauert auch wieder je nach Kaste 3 oder 6 Tage und manchmal noch länger an. Am ersten Tag wird der "Kranke" in den Sarg auf dem Tempel gelegt und gilt von nun an als "tot". Es wird ein Büffel geopfert und die Gäste sprechen nun ihre Beileidsbekundungen aus und überreichen je nach Verbindung zur Familie sehr teure Geschenke bis zu mehreren Päckchen Zigaretten. Am zweiten Tag werden die Gäste verpflegt und dafür zig Schweine geschlachtet. An diesem Tag sind wir dabei. DAS WAR EIN FEHLER!! (Ich hätte mich vorher genauer informieren müssen) Schon an der Zufahrtsstraße liegen überall noch lebende Schweine, deren Füße an Bambusstämmen festgebunden sind und quiecken hilflos. Als wir auf das Zeremonie-Gelände gehen, kommt uns der Geruch von Blut entgegen und überall liegen verteilt auf dem Boden die Teile der schon geschlachteten Tiere, alles ist in Blut getränkt. Ich halte es fast nicht mehr aus und die Tränen steigen mir in die Augen, aber Micha meint, dass das nun mal eine andere Kultur ist und damit müssen wir jetzt klarkommen. Die französischen Mädels schauen auch etwas erschrocken drein, halten sich aber ganz tapfer. Mir bleibt nichts anderes übrig: da muss ich jetzt durch! Und man muss es mal so sehen: Zum Glück sind wir nicht am 3. Tag der Zeremonie da, wenn die 24 Büffel geopfert werden! Denn die Schweine werden mit einem gezielten Messerstich getötet, aber den Büffeln wird mit einer Machete in den Hals geschlagen und manchmal sind sie nicht gleich tot, sondern laufen noch qualvoll herum. DER REINSTE HORROR!
    Touristen sind hier auch gern gesehene Gäste, denn dann unterstreicht dies noch den hohen Status der Verstorbenen. Wir sollen Platz nehmen und werden mit Gebäck und Schweinefleisch bewirtet, das in einem Bambusrohr auf offenem Feuer stundenlang gegart wurde. Eigentlich kann ich wegen des Schocks gar nichts zu mir nehmen, aber das würde als unhöflich gelten, somit essen wir von den dargebotenen Speisen, die überraschend gut schmecken.
    Nach dem Mittag verlassen wir die Feier und fahren nach Ke'te Kesu, dem ältesten traditionellen Dorf (Ein Dorf besteht immer aus einer Familie). Ein Dorf besteht aus den Wohnhäusern und auf der gegenüberliegenden Seite aus den Reisspeichern. Ringsherum sind Reisfelder und Monolithen, die bei jeder durchgeführten Beerdigung am 6.Tag aufgestellt werden. In der Mitte des Dorfes ist der Tongonkan, der Versammlungsplatz. Hinter dem Dorf liegt der "Friedhof". Hier sind verschiedene Begräbnismöglichkeiten, die sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. So gibt es hängende Särge an der Steilwand eines Felsens, Särge, die sich in Höhlen im Felsen befinden oder Gebäude in Art eines Mausoleums. Oft stehen Tao Taos davor, das sind Holzpuppen, die die Abbilder der Verstorbenen darstellen. Der Tod ist hier bei den Toraja das zentrale Thema im Leben. Alles dreht sich nur darum, dass genügend Büffel gekauft werden können, um eine dem Stand angemessene Beerdigung zu haben.
    Nun besuchen wir noch Marta. Marta ist eine "Kranke", mit deren Familie unser Guide befreundet ist. Wir fahren zum Haus der Familie und klopfen höflich an ihre Tür. Dann gehen wir hinein und da liegt dann auch schon Marta in einem geöffneten Sarg, schön einbalsamiert und hübsch zurecht gemacht. Man darf auf keinen Fall davon sprechen, dass sie tot ist oder irgendwelche Beileidsbekundungen aussprechen, denn sie ist ja nur "krank". Unser Guide überreicht unsere kleine Spende, die in die Zeremoniekasse kommt.
    Schließlich fahren wir zurück nach Rantepao in unser Guesthouse, machen uns noch auf die Suche nach einem Restaurant, was sich als nicht so einfach herausstellt, denn in einem Restaurant gibt es keine der von uns gewünschten Speisen, ein anderes ist schon geschlossen und im dritten wird Live-Musik gespielt, die so laut ist, dass uns danach die Ohren wehtun. Aber da das die letzte Option ist, wählen wir dies. Das Essen ist auch sehr gut, dennoch sind wir froh, als wir wieder gehen können.
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  • Blöd gelaufen

    16. oktober 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 25 °C

    Nachdem wir uns am gestrigen Abend von Nate und Daniel verabschiedet haben, da sie nun weiter nach Jakarta und dann zurück nach Bangkok fliegen, geht es für uns heute mit dem Flugzeug nach Makassar und von dort weiter nach Rantepao ins Tana Toraja Hochland. Die Nacht ist wieder mal sehr kurz (Mann oh Mann, Erholungsurlaub ist definitiv etwas anderes!!), 3.30 Uhr stehen wir auf und fahren mit einem Grab-Taxi zum Flughafen, um den Flug 6 Uhr zu nehmen. Unser Gepäck wird bis Rantepao durchgecheckt, wir müssen in Makassar umsteigen. Wir fliegen nur etwa anderthalb Stunden. In Makassar gelandet, haben wir nur eine Stunde Wartezeit, die nutzen wir, um in die dortige (grottenschlechte) Lounge zu gehen und sitzen danach am Gate und warten und warten und warten. 8.50 Uhr soll Boarding Zeit sein, aber es ist nun schon 9 Uhr und nichts passiert. Der Flug ist angezeigt und von einer Verspätung ist auch keine Rede. Komisch! Niemand ist da. Als es 9.30 Uhr ist, geht Micha vor zum Schalter und fragt nach. Ich komme hinterher, als ich seinen leicht entsetzten Blick sehe. Die Flugbegleiterin erklärt uns, dass das Gate nun schon geschlossen ist und das Flugzeug gerade eben startet - ohne uns 😭😭😭! Sie erzählt uns auch, dass wir mehrmals ausgerufen worden sind-Was?!?! Das kann nicht sein! Wir saßen doch hier. Vielleicht wurden unsere Namen so falsch ausgesprochen, dass das auf keinen Fall zu verstehen war. Hmh, wir wissen es nicht. Sch....!!!!!
    Wir sollen zum service-point gehen und dort nach einem anderen Flug fragen und unser Gepäck abholen. Die netten Damen da erklären uns, dass es erst übermorgen einen Flug ins Tana Toraja Hochland gibt. Ach, und dass unser Gepäck im Flugzeug nach Rantepao ist. SUPER!!! Ist ja richtig Klasse gelaufen! Wir müssen also nach Tana Toraja, weil ja unser Gepäck dort ist. Aber übermorgen ist eindeutig zu spät für uns, da wir am 21. schon unseren Flug nach Labuan Bajo haben. Oh, Mist. Was nun?? Es gibt die Möglichkeit mit einem Bus zu fahren, allerdings dauert die Fahrt 8-10 Stunden. Ok, das müssen wir dann wohl in Kauf nehmen. Die Dame organisiert uns ein Taxi, das uns zur Busstation bringt. Als wir dort ankommen, ist der Morgen-Bus gerade losgefahren. Es gäbe einen Nachtbus. Da wir nicht wissen, wie so ein Nachtbus ist und wir auch auf keinen Fall nochmal so eine schreckliche Fahrt wie auf Sumatra haben wollen, kommt das für uns nicht in Frage. Außerdem wüssten wir auch nicht so richtig, was wir den ganzen Tag, hundemüde, in Makassar machen sollten, denn die Stadt ist wie jede andere indonesische Stadt, laut, dreckig, abgasverseucht und noch dazu schreit aus jeder Ecke ein Muezzin. Der Taxifahrer bringt uns noch zu einer anderen Busstation, auch da gibt es nur einen Nachtbus. Hmh, dann erscheint ein Mann, der uns eine Shared-Taxi-Fahrt organisieren kann. Wir diskutieren und verhandeln mit ihm den Preis und die Personenzahl (denn wir sind wahrscheinlich diejenigen, die als Ausländer, am meisten für die Fahrt bezahlen werden). Nachdem das geklärt ist, müssen wir uns beeilen, denn das Taxi will losfahren. Die Fahrt soll 8 Stunden dauern, aber allein 1,5 Stunden (Warum mussten wir uns so beeilen??) fährt der Fahrer in Makassar herum, steht im Stau und will die anderen Mitfahrenden abholen, deren Adresse aber nicht so einfach zu finden scheint. (Die hängen hier alle an ihrem Handy, warum können die nicht einfach mal ihren Standort schicken?!?!) Endlich sind alle Mitfahrenden zusammen und los geht's. Die Fahrt gestaltet sich dennoch angenehm, denn die drei weiteren Mitfahrenden sind sehr freundlich. Wir müssen mal wieder mit deren Familienangehörigen einen Videoanruf machen und bei Pausen natürlich mit den Angestellten der Essensstände ein Foto nach dem anderen machen. Ich weiß nicht, wie wir es in Deutschland ohne den fehlenden Promi-Zustand aushalten werden 😅!
    Nach 9 Stunden kommen wir im Toraja Hochland an. Aber zunächst muss zum Flughafen gefahren und unser Gepäck geholt werden. Vielleicht ist der Flughafen schon geschlossen denn es gibt ja nur ein paar Flüge pro Woche und es ist ja auch schon spät abends. Der Fahrer bringt uns dahin (Nachdem wir eingewilligt haben, noch etwas mehr zu bezahlen, weil der Flughafen ein Umweg bedeutet). Wie erwartet, ist der Flughafen geschlossen und wirklich keine Sau da. Lustigerweise lassen sich aber die Türen des Flughafengebäudes öffnen und wir laufen auf der Suche nach unserem Gepäck (vielleicht steht es ja in irgendeiner Ecke😅) im Dunkeln herum. Doch wir werden nicht fündig. Der Taxifahrer fährt daraufhin mit uns zu einem nahegelegenen Gebäude, in dem wohl Angestellte wohnen. Dort ist auch tatsächlich jemand und als wir ihnen die Situation erklären, fangen sie an zu telefonieren und rufen andere Flughafen-Angestellte. Mit ihnen gehen wir zurück zum Terminal und dort wird der Schlüssel für den Gepäckraum geholt (Lag in einer Schreibtischschublade). Und siehe da: dort steht unser Gepäck! Ende gut, Alles gut!😃😃 Auf jeden Fall werde ich ab jetzt bei jedem Flug direkt vor Gate stehen und wenn es Stunden dauert sollte, mich nicht fortbewegen!!!
    Endlich geht es in die Unterkunft, wo unser Gastgeber schon gar nicht mehr mit uns gerechnet hat und wir eigentlich auch nicht mehr.😅
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  • Im Tangkoko Nationalpark

    14. oktober 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 31 °C

    Nachdem wir uns von den schönen Bunaken-Inseln verabschieden mussten, werden wir direkt in den Tangkoko Nationalpark gebracht. Wir fahren mit einem privaten Taxi, was die Unterkunft auf Bunaken noch organisiert hat, auf einer komplett neuen und wenig befahrenen Autobahn und in knapp 1,5h sind wir auch schon im Nationalpark. Unsere Unterkunft, das Tarsius Guesthouse stellt sich als echtes Drecksloch raus. Daniel ist sehr genervt und sogar Nate, die eigentlich nie Kritik anbringt, wirft böse Blicke. Nur Micha ist wie immer entspannt. Jetzt die Unterkunft zu wechseln, wäre auch blöd, denn der Besitzer hat uns ja schon in Empfang genommen. Nun, wir sind ja nur zwei Nächte hier, was solls, es ist wie es ist.
    Der Ort, der direkt im Park liegt, ist auch ziemlich klein und hat nichts, aber auch wirklich gar nichts zu bieten (jetzt verstehe ich auch, warum einige Touristen uns erzählt haben, dass sie den Ausflug in den N.P. von Manado oder vom Strand aus unternommen haben).
    Wir laufen nichts desto trotz Richtung Strand, der schwarzen Vulkansand hat. Bis auf etwas Müll, der hier herumliegt, ist er dennoch mit den bunten Booten ganz hübsch anzusehen. Da heute Sonntag ist, machen die Leute überall Party. Das heißt: das ganze Dorf wird mit der Musik aus den mega Lautsprechern beschallt, die vor jedem 5. Haus stehen. Aber wieder mal sind alle Menschen sehr freundlich hier und freuen sich sehr, Ausländer zu sehen, zu begrüßen und Fotos zu machen. Wir können noch bei einem Hahnenkampf zusehen, was hier eine beliebte Freizeitbeschäftigung ist und finden schließlich ein kleines Strandrestaurant, das westlichen Touristen voll entgegenkommt: bietet nämlich Cocktails (yeah!😀) an!! Es wird tolle Musik gespielt und ein ausgezeichnetes Essen serviert. Also ich muss schon sagen, Sulawesi hat bisher noch keinen einzigen Tag mit dem Essen enttäuscht.
    Wir gehen früh schlafen, denn am nächsten Tag müssen wir 5.30 Uhr aufstehen, um in den Nationalpark zu gehen.
    Im Morgengrauen gehen wir völlig übermüdet los, denn an Schlaf war nicht zu denken, weil die Unterkunft direkt an der Hauptstraße liegt und man durchgehend den Lärm der Motorräder bzw. der Hähne hörte, die gefühlt aus jeder Ecke die ganze Nacht über krähten. Also alles nicht einfach hier.
    Der Eingang in den Parkplatz liegt nur wenige Meter von der Unterkunft entfernt. Nach kurzer Zeit kommen uns schon die ersten Schopfmakaken entgegen. Die sind vor etwa 15 Jahren berühmt geworden, weil ein technikafiner Makake mit einem Handy ein Selfie gemacht hat, was um die Welt ging und wodurch der gefährdete Zustand dieser Affenart bekannt wurde. Ihr Lebensraum war durch Abholzung und Jagd bedroht worden, denn sie stellten für die Bevölkerung eine Bedrohung der Ernte dar und außerdem wurden sie gern gegessen. Ein Artikel in der National Geographic sorgte dann dafür, dass die Jagd auf sie verboten und die Abholzung eingeschränkt wurde. Seitdem hat sich ihre Population wieder erholt, allerdings gehören sie immer noch zu den 25 am meisten gefährdeten Primaten der Welt.
    Lustig ist, dass sie überhaupt keine Angst vor uns haben. Neugierig werden wir beäugt und ein Affe läuft mir hinterher, als ich ihm zuwinke.
    Wir machen uns noch auf die Suche nach Hornbills (von denen wir drei ziemlich weit oben in den Bäumen sehen) und Kuskus, aber leider haben wir Pech und sehen keinen. Auf dem Rückweg treffen wir einen französischen Biologen, der ein Jahr lang das Verhalten der Schopfmakaken untersucht. Er erzählt uns viel über sie und auch, dass es hier viele Netzpythons gibt. Er meint aber, dass die Affen ganz schnell merken, wenn sich eine nähert und Warntöne von sich geben, so dass er vor den Schlangen auch keine Angst haben muss. Außerdem erzählt er, dass diese Affen sehr intelligent sind. Sie können bei den Menschen unterscheiden, ob es Einheimische sind, dann rennen sie weg, weil von denen Gefahr ausgehen könnte oder ob es Touristen sind, vor allem weißhäutige. In diesem Fall haben sie gar keine Angst, was wir ja auch feststellen konnten.
    Am Abend machen wir die zweite Tour, um nachtaktive Tiere zu sehen. Dieses Mal sehen wir die lustigen Koboldmakis. Ich bin nur völlig überrascht, wie klein die sind, die hätte ich doch größer erwartet. Da noch etwa 10 andere Touristen da sind, wartet unser Guide ab, dass diese alle weg gehen und dann sind wir noch eine ganze Weile allein mit den niedlichen Kobolden, die sich auch gar nicht daran stören, von den Taschenlampen angeleuchtet zu werden, damit wir Fotos von ihnen machen können.
    Nach dem Ausflug gehen wir noch einmal in das nette Strandrestaurant und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
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  • 3 Tage ausgiebig schnorcheln und tauchen

    10. oktober 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 30 °C

    Die erste Nacht läuft ziemlich schlaflos ab, denn das Bett (1,40 breit) ist definitiv zu klein für Micha und mich, Außerdem verheddern wir uns ständig im Moskitonetz, es ist brüllend heiß, da es nur Ventilatoren im Zimmer gibt und Micha wacht morgens auf und stellt fest, dass er sich statt des Bettlakens mit dem Moskitonetz über unserem Bett zugedeckt hat. So bitte ich Daniel und Nate, mich für die nächsten drei Nächte in Ihrem Bungalow aufzunehmen, in dem noch zwei weiteren Betten stehen. Sehr lustig, wenn ich jeden Abend mit meinem "Beischlafutensilien-Täschchen" vor deren Tür stehe.😂 So sind die warmen Nächte ein kleines bisschen besser auszuhalten. Überhaupt ist es so heiß hier, durch die hohe Luftfeuchtigkeit (85%) erscheinen die 36 Grad wie 50 Grad und wir halten es eigentlich nur im Meer oder unter der Dusche aus. Ich weiß gar nicht, wie sich jemand in den Bewertungen zu der Unterkunft darüber beschweren konnte, dass es kein warmes Wasser in der Dusche gibt. (Wofür denn bitteschön warmes Wasser???)
    Tagsüber fahren wir mit einem Boot zu Tauchspots, wo Micha tauchen geht (40 Euro pro Tauchgang incl. Ausrüstung) und Daniel und ich schnorcheln (wir müssen nur jeder 5 Euro dafür bezahlen) gehen. Oh, sind hier viele Schildkröten zu sehen, richtig große und alle Arten von Korallen und wieder Fische in allen Farben. Es ist wie in einem Aquazoo. Es gibt auch kaum Strömung, die guides auf dem Boot passen ständig auf uns auf und alles ist so entspannt und wunderschön!! Auch Micha erzählt, dass er die größte Schildkröte seines Lebens gesehen hat und Muränen und überhaupt eine artenreiche Unterwasserfauna. Das hat sich mehr als gelohnt.
    Am nächsten Tag wollen wir gern wieder schnorcheln, aber Daniel hat sich sehr verbrannt - war ja klar, so wenig Sonnenschutz, wie er aufgetragen hat. So leihen wir uns einen Roller und erkunden ein bisschen die Insel. Damit ist man aber schnell durch, etwa zwanzig Minuten für die eine Richtung und wieder zwanzig Minuten für die andere Richtung und schwupp, schon hat man alles auf der Insel gesehen. Es gibt eigentlich auch nur eine gepflasterte Straße und ansonsten sind wir dann auch schon mal auf Dschungelpfaden unterwegs. Im Hauptort Bunaken-Village nehmen wir ein Getränk zu uns und bummeln am Hafen mit den Verkaufsständen vorbei. Hier ist alles viel teurer als auf dem Festland. Wir schauen auch noch die Unterkunft an, die wir vorher gebucht, aber dann storniert hatten (4 sisters dive resort) und sind seeeehr froh, dass wir das gecancelt haben, eine echte Bruchbude.
    Den folgenden Tag bleiben Nate und Daniel (immer noch mit Sonnenbrand) vor ihrem Bungalow und Micha und ich gehen wieder zum Tauch-/Schnorchelgang. Ich muss auch nicht allein schnorcheln, was ich gar nicht mag, sondern habe Begleitung von einer sehr netten italienischen Touristin. Bei den Tauchern ist noch ein nettes Paar aus Deutschland dabei. Beim zweiten Schnochelgang schwimme ich immer über Micha und seinem Tauch-Guide. Die Sicht ist fantastisch, wir schwimmen immer am Korallenriff an einer Steilwand entlang, an der sich immer wieder Schildkröten verstecken wollen, aber weil sie so groß sind, gelingt ihnen das nicht so gut und ich kann bis auf den Grund, vielleicht 30 Meter sehen. Unglaublich!!
    Micha und der Guide tauchen bei etwa 5 Metern Tiefe. Nach etwa einer Stunde verlassen die anderen beiden Taucher und ihr Guide das Wasser. Als ich Micha und dem Guide das mit Zeichen zu verstehen gebe, zeigen sie mir, dass Michas Tauchcomputer anzeigt, dass sie noch 15 Minuten Dekompression haben. Komisch, ich habe ja keine Ahnung von Tauchen, aber die beiden waren doch nur 5 Meter tief. Nun, mir dauert das zu lange und ich klettere schon mal aufs Boot. Die anderen beiden sehr erfahrenen Taucher und deren Guide sind sehr überrascht, als ich ihnen von den 15 Minuten erzähle, aber wir warten und warten und warten. Nach einer halben Stunde machen wir uns wirklich Gedanken, dass da irgendwas nicht stimmt. Der Bootsführer fängt an, die beiden zu suchen, mir wird es etwas mulmig zumute, vor allem, als sie sich noch darüber lustig machen, dass die Strömung sie vielleicht weggetrieben haben!! Nee, das ist nicht lustig!!!
    Dann taucht endlich Michas Guide auf, aber eben nur sein Guide. Wo ist Micha??? Ich male mir die schlimmsten Horrorszenarien aus, aber dann sagt der Guide, dass Michas Tauchcomputer immer noch Dekompressionszeit anzeigt. Das kann einfach nicht sein!! Da sind sich alle einig. Der Guide ist inzwischen an Bord geklettert, holt sich eine neue Sauerstoffflasche - klar, die ist nach 1,5 Stunden auch mal leer - und springt wieder zu Micha ins Wasser. Nun kommt Micha endlich an die Wasseroberfläche, weil auch er keinen Sauerstoff mehr hat. Oh Mann, was für eine Aufregung, noch Stunden später schlägt mein Herz schneller. Die beiden erfahrenen Taucher erklären Micha, dass Dekompression bei diesen kurzen und nicht tiefen Tauchgängen nicht notwendig sei, sondern nur ein kurzer Safety-Stopp und sein Tauchcomputer wohl nicht mehr funktioniert. (Naja, dann habe ich schon mal eine Geschenkidee für Weihnachten 😀)
    Dann geht es zurück zum Resort, wo Daniel und Nate schon ungeduldig mit dem Mittagessen auf uns warten, das sich durch diese ganze Aufregung zwei Stunden nach hinten verschoben hat.
    Am Nachmittag wären wir doch nochmals gern schnorcheln gegangen, aber Micha ist verständlicherweise erschöpft und ich habe mir meinen Popo trotz 50er Lichtschutfaktor verbrannt. Schade, am Abend sind wir dann traurig, dass wir nicht nochmal im Meer waren und morgen Vormittag Bunaken verlassen müssen. Trotz der fast unerträglichen Hitze hat es uns hier sehr gut gefallen. Für Daniel und Nate war es vielleicht etwas langweilig, denn sie sind nicht so wasser-afine. Wenn man auf die Bunaken möchte, muss man sich schon darauf einstellen, dass man hier die meiste Zeit im Wasser verbringt.
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  • Bunaken Inseln

    9.–13. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 30 °C

    Die vergangenen 4 Tage sind nur dem Schnorcheln, Tauchen und der Entspannung gewidmet, denn mehr als das kann man auf den Bunaken auch nicht machen. Wir nehmen gern das Angebot unserer Unterkunft Happy Gecko Dive-Resort an, direkt vom Hotel in Manado abgeholt und mit einem privaten Boot zur Bunaken Insel gebracht zu werden. Das ist fast so teuer (da wir zu viert sind) wie, wenn wir das alles allein organisiert hätten. Schade, hätten wir das früher erfahren, hätten wir nicht noch eine Nacht in Manado verbracht, denn diese Stadt lohnt sich wirklich nicht. Bis auf einen sehr gut ausgestatteten Supermarkt, in dem ich mir eine Packung Käse kaufe (Oh, Mann, habe ich Heißhunger auf Käse!!) und wir noch Joghurt und Süßigkeiten für den Inselaufenthalt kaufen, gibt es hier keinerlei Sehenswertes. Am Abend suchen wir noch ein Restaurant, das gestaltet sich als schwierig. Im Reiseführer wird eins empfohlen, aber die anderen drei können sich dafür nicht richtig erwärmen. Nachdem wir das erste hotelnahe Restaurant ansehen und wegen mangelnder Sauberkeit und unansehnlichen Speisen reißaus nehmen, schauen wir uns das Hotelrestaurant an, was gar nicht mal so eine schlechte Auswahl anbietet, allerdings findet da gerade eine Bingo-Party statt mit extrem lauter Musik. Die Männer sind schon sichtlich genervt, weil wir Frauen uns nicht für ein Restaurant entscheiden können, als ich bei google ein Restaurant mit einer sehr guten Bewertung, mittleren Preisen und englischer Speisekarte finde. Wir bestellen uns wieder ein Grab-Taxi und sind in wenigen Minuten vor Ort und Stelle. Da sitzt schon eine holländische Reisegruppe drin und als wir auf die Speisekarte sehen, stelle ich fest, dass das das Restaurant aus dem Reiseführer ist.😅 Wir nehmen ein ausgezeichnetes Mahl zu uns, hier gibt es sogar Bier (auch im Supermarkt gab es Alkohol zu kaufen), überhaupt scheint hier der Islam nicht so ausgeprägt zu sein wie auf Sumatra, Java und Kalimantan. Viele prunkvolle Kirchen, nur wenige Moscheen und wenige Frauen mit Hijab prägen das Straßenbild.

    Die Überfahrt am nächsten Tag mit dem Boot zur Insel ist der Wahnsinn! Glasklares Wasser, überall Korallenriffe und Meeresschildkröten, die immer wieder überall auftauchen. Ich bin begeistert!
    Die Unterkunft befindet sich ein Stückchen entfernt von Bunaken-Village, dem Hauptort der Insel, wo es ein paar Verkaufsstände, wenige Restaurants und ein paar Unterkünfte gibt.
    Wir haben zwei Bungalows oben am Hügel mit Blick auf das Meer und Vollpension gebucht, weil wir nicht wissen, wie die Versorgungslage auf der Insel ist. Die Chefin des Resorts, eine Holländerin, begrüßt uns und da wir mittags ankommen, werden wir gleich mit Mittagessen versorgt. Das Essen ist zwar indonesisch, aber schmeckt überraschend gut. Am Nachmittag gehen wir direkt vor dem Resort mit Daniel und Nate schnorcheln. Da Nate nicht schwimmen kann, wird sie mit Rettungsweste und Rettungsring ausgestattet und wir ziehen sie. Das macht sehr viel Spaß und es gibt viele intakte farbige Korallen und Millionen bunter Fische zu sehen.
    Am Abend treffen wir noch andere Gäste in der Unterkunft, darunter ein deutsches junges Päarchen, die mir davon berichten, dass sie gerade aus Australien kommen und der Flug sehr günstig gewesen wäre. Hmh, das wäre vielleicht eine Alternative zu Timor-Leste, wohin wir eigentlich in zwei Wochen reisen wollten, um ein neues Visum für Indonesien zu bekommen, da unseres nur 60 Tage gilt. Denn Timor-Leste stellt sich als sehr teuer, kaum allgemeine Infrastruktur und noch weniger touristische Infrastruktur heraus. Und wenn man dann für viel Geld nichts geboten bekommt, wäre das nicht so prickelnd, auch wenn es sicher spannend gewesen wäre und man portugiesisch hätte sprechen können. Wir müssen darüber nachdenken.
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  • Ein verwirrender Tag in Banjarmasin

    7.–9. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 30 °C

    SCHWIMMENDE MÄRKTE UND NASENAFFEN
    Mein Wecker klingelt pünktlich 4.30 Uhr, nur Michas Wecker nicht. Komisch! Ich mache mich im Bad schon mal fertig und Micha schläft immer noch. Hey, was ist los? Micha schaut auf seine Uhr, auf sein Handy: 3.30 Uhr. Hatten wir Zeitverschiebung??
    So klopfen wir schnell an Daniel und Nates Tür, die völlig verschlafen raustorkeln. Bei ihnen ist es auch 3.30 Uhr. Mhm, das ist komisch. Wir schauen im Internet: Tatsächlich, es ist gleich 5 Uhr. Mist!! Der Guide wartet unten auf uns. Wir haben gestern auf der Fahrt von Palangkaraya hierher eine Zeitzone überquert. Mein Handy war wohl das einzige von uns allen, das sich umgestellt hatte und ich wunderte mich gestern Abend schon, warum mein Mann nicht ins Bett kommt.
    Wir sind alle hundemüde und wollen eigentlich gar nicht los, aber wir sind ja nur einen Tag hier. Also es hilft nix: auf geht's zu den Schwimmenden Märkten. Da unser Hotel direkt am Fluss und an einem Bootsanleger liegt, können wir direkt ein kleines buntes Boot besteigen und fahren in den Sonnenaufgang zu den Märkten. Wir befinden uns auf dem breitesten Fluss Indonesiens und ein Schiff nach dem anderen, schwer mit hier geschürfter Kohle beladen, kommt uns entgegen, um den Energiehunger der Industriestaaten zu stillen.
    Nach etwa einer Stunde haben wir den Markt erreicht. Das sind viele farbenfrohe Boote, auf denen (nur) Frauen ihre Früchte, Gemüse, Fische oder Kaffee verkaufen. Dies ist eine ausschließlich weibliche Tätigkeit (denn Frauen können die Produkte besser vermarkten), während die Männer auf dem Feld arbeiten. Dass die Frauen ein sehr gutes Verkaufstalent haben, beweisen sie uns auch. Jede Verkäuferin kommt zu unserem Boot und bietet uns ihr Obst an und redet ununterbrochen auf uns ein. Es ist aber nicht unangenehm, eher sehr fröhlich und keine ist beleidigt, wenn wir nichts von ihr kaufen. Wir probieren uns jedoch durch alle Obstsorten durch und kaufen die leckersten.
    Nachdem wir dem Treiben eine ganze Weile zugesehen haben, fahren wir zurück zum Hotel, wo wir bis mittags Zeit haben, den fehlenden Schlaf nachzuholen.
    13 Uhr geht es zu den Nasenaffen. Auch hierfür werden wir mit dem Boot abgeholt und fahren zunächst durch Flussarme, an denen sehr heruntergekommene Holzhütten auf Stelzen im Wasser stehen. Die Menschen, die hier leben, sind sehr sehr arm. Das ganze Leben findet hier am Fluss statt. Mit dem Wasser des Flusses wird sich selbst, die Wäsche und Geschirr gewaschen,es wird als Toilette benutzt und am Nachmittag, wenn die Kinder aus der Schule zurückkommen, planschen sie in denselben braunen und schlammigen Fluten. Ich frage mich, wie man soviel Dreck überleben kann!
    Nach über einer Stunde kommen wir an der Insel Pulau Bakut an und sehen auch schon die ersten Nasenaffen in den Bäumen. Sie sehen so lustig aus, mit ihren riesigen Nasen und den dicken Bäuchen, sind aber sehr scheu. Wir kennen diese ja schon vom malayischen Teil Borneos, aber da waren sie nicht so scheu und viel Sex-aktiver. Das scheint bei den hiesigen anders zu sein. Wir haben viel Zeit, sie zu beobachten und ein paar gute Fotos zu schießen, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Es wird auch bald dunkel und da wir morgen wieder früh aufstehen müssen, dieses Mal wegen eines Fluges, nämlich 3 Uhr in der Nacht, lassen wir uns schon früh am Abend von einem Grab-Taxi zu einer Mall bringen und gehen dort in ein japanisch Restaurant (weil ich ja vehement indonesisches Essen ablehne😅). Daniel und Nate haben am Nachmittag schon den Check-in für unseren morgigen Flug nach Manado (Sulawesi) erledigt. Wir müssen das jetzt noch machen. Als ich mich nach mehrmaligen gescheiterten Versuchen endlich einloggen und den Check-in vollziehen kann, stellen wir fest, dass unser Flug von 6 Uhr morgens auf 8 Uhr geändert wurde. Also wieder zu den beiden anderen rüber, die schon im Bett liegen und Daten abgleichen. Komisch, bei denen ist der Check-in für 6 Uhr, aber wir haben doch denselben Flug gebucht?!? Daniel findet dann auf der Abflugseite des Flughafens nur einen Flug nach Manado: 8 Uhr. Also, dann hoffen wir mal, dass 8 Uhr stimmt. Oh, Mann, was ist das heute für ein verwirrender Tag! Auf jeden Fall können wir nun wenigstens zwei Stunden länger schlafen 🤗!!
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  • Palangkaraya

    6.–8. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 26 °C

    Die vergangenen beiden Tage verbringen wir mit Massage (2 Stunden 18 Euro- Wahnsinn!), schauen uns das Zentrum von Palangkaraya an und haben eine 4-stündige Fahrt nach Banjarmasin.
    Palangkaraya stellt sich dann doch als ziemlich große Stadt heraus- wir dachten, dass wäre ein Dorf 🤦‍♀️! Hier gibt es viele Regierungsgebäude, die im Dayak-Stil gebaut sind und es gibt einen großen zentralen Platz mit einem enormen Monument.
    Wir treffen wir sogar auf eine Tankstelle für E-Autos, die wohl noch ziemlich neu ist und als wir vorbei gehen, werden wir gleich wieder darum gebeten, Fotos mit den Angestellten vor dieser Tankstelle zu machen. Jetzt kommen wir wahrscheinlich auf die nächsten Werbeplakate!! Überhaupt fühlen wir uns hier wieder mal wie die Popstars - jeder will Fotos von uns/mit uns machen. Nur Nate kommt nicht mit aufs Foto, weil alle denken, dass sie Indonesierin ist. Das gestaltet sich dann immer so, dass sie auf Indonesisch angesprochen wird, ein Handy in die Hand gedrückt bekommt und ein Foto von uns mit den Einheimischen machen muss. Arme Nate, manchmal kommt sie nicht mal dazu, aufzuklären, dass Sie Thailänderin ist.😅
    Dann suchen wir den Bootsanleger, denn wir würden gern einen Bootsausflug hier machen, der im Internet besonders abends empfohlen wird, wenn man auf die Lichter der Stadt blickt. Aber als wir am Bootsanleger ankommen, fahren keine Boote mehr los, weil es gleich dunkel wird (häh?!😂). Naja, auch nicht schlimm, dann laufen wir eben noch ein bisschen auf dem Markt herum und rätseln über die angebotenen Früchte, müssen noch für diverse Fotos herhalten und besuchen ein vom Reiseführer empfohlenes Restaurant, was sich aber als nicht so toll herausstellt, weil wir erstens wieder mal auf gut Glück auf eine der dargebotenen Speisen zeigen (leider keine englische Speisekarte) und zweitens es nicht das gibt, wofür im Reiseführer so geworben wurde. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mir das indonesische Essen nicht schmeckt?!? Also bitte ihr Lieben: ab morgen alles andere, nur bitte kein Nasi/Mie Goreng mehr! Es hängt mir (nicht nur) zu den Ohren raus!!!
    Auf dem Rückweg kommen wir wieder am zentralen Platz mit dem Monument vorbei, was nun in einer Lichtershow bestrahlt wird und wo eine Musikshow stattfindet, so was wie "Indonesien sucht den Next Superstar". Wir schauen dem Schauspiel noch etwas zu, werden dabei von der Presse abgelichtet (ab morgen sind wir dann also nicht nur auf dem Werbeplakat für E-Tankstellen , sondern auch in der Zeitung von Palangkaraya, wahrscheinlich mit der Schlagzeile: "Nun sogar westliche Ausländer bei unserer Musikshow".
    Am nächsten Tag nehmen wir Abschied von der netten Unterkunft Bukit Raya Guesthouse und dem rund um die Uhr uns betreuenden Rizal und fahren nach Banjarmasin, einer größeren Stadt im Südosten Kalimantans. Hier hatte Rizal uns schon einen Guide besorgt, mit dem wir für den nächsten Morgen eine Tour zu den schwimmenden Märkten und am Nachmittag zu den Nasenaffen auf der kleinen Insel Pulau Bakut machen wollen. (p.P. 27 Euro). Mit dem Guide wollen wir uns morgens 5 Uhr treffen. (Boah, schon wieder mal so früh) Also wollen wir heute früh ins Bett gehen, aber vorher gehen wir im Pool des schicken Hotels (Swiss Bellhotel) schwimmen, wobei ich mir dabei nicht so sicher bin, ob ich mit meinem brasilianischen Bikini die "angemessene" Badekleidung gewählt habe, wie auf einem Schild gefordert wird und weil der Rest der weiblichen Badenixen Burkini trägt 😅.
    Danach entscheiden wir uns auf mein Drängen für ein koreanisches Restaurant, was sich als absolutes Highlight herausstellt. Ok, es ist für indonesische Verhältnisse etwas teuer (etwa 10 Euro p.P.), aber sooo lecker! Und natürlich müssen wir am Ende (wieder mal) mit dem gesamten Personal die obligatorischen Fotos machen! (Wir müssen mal auf der Webseite des Restaurants schauen, ob unser Foto gleich auf der Startseite ist😅)
    Dann geht es zurück ins Hotel, aber mein Mann ist noch ewig mit Tagebuch schreiben und weiß nicht, was noch beschäftigt, obwohl es schon so spät ist und wir nur noch 5 Stunden schlafen können.
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  • Palangkaraya

    3.–6. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 28 °C

    Den gestrigen Tag verbringen wir mit dem Flug von Yogyakarta über Jakarta nach Palangkaraya auf Kalimantan. Aber am Flughafen in Jakarta treffen wir zunächst unsere Freunde Daniel und Nate. Das wird eine Überraschung, weil sie nichts von unserer Planänderung wissen, sondern uns schon seit mehreren Tagen auf Kalimantan wähnen. In der Lounge treffen wir die beiden. Unsere Nate ist im 5. Monat schwanger und hat schon ein kleines Bäuchlein dran.
    Zusammen fliegen wir nach Palangkaraya, wo wir drei Nächte bleiben. Im Bukit Raya Guesthouse sind wir untergebracht. Der Adoptivsohn der Besitzer (Rizal) kümmert sich rührend um uns. Eigentlich wollen wir hier in den Sebangau Nationalpark, aber er redet uns das aus, weil er meint, dass es viel zu teuer wäre und die Chance, Orang Utans zu sehen, sehr gering ist. Ja, ich bin mir da aber nicht so sicher, denn im Reiseführer steht, dass es toll sein soll. Naja, wir lassen uns für heute für eine Tour zu den Auswilderungsinseln im Tangkili Park überreden. Morgens gemütlich 10 Uhr geht es los. Wir fahren mit Rizal los, kommen zu einem Bootsanleger und sind dort mit einer Familie aus Jakarta die einzigen, die eine Bootstour unternehmen wollen. Der Fluss und der Dschungel sehen wunderschön aus und eine tolle Atmosphäre liegt darüber. Wir sind nur wenige hundert Meter unterwegs, da kommen wir zur ersten Plattform, auf der Obst und Gemüse ausgelegt ist und wo schon zwei Orang Utans sitzen. Und wenige Minuten später erscheinen noch mehr, sogar zwei ältere Männchen mit ihren ausgeprägten Wangenwülsten (je älter sie sind, umso ausgeprägter sind diese). Und dann bewegen sich die Äste und noch mehr Orang Utans, u.a. eine Mama mit Jungtier nähert sich. Die Orang Utans hier sind an Menschen gewöhnt, oftmals wurden sie aus der Gefangenschaft befreit, da Dayak-Völker im Landesinneren sie manchmal als Haustiere halten. Mittlerweile ist das zwar verboten, aber bei einheimischen Dayak-Völkern doch nicht so unüblich. Manches Mal werden auch Jungtiere gerettet, die ihre Mutter verloren haben. Auf diesem riesigen Gebiet hier sollen die Orang Utans nun daran gewöhnt werden, wieder allein, ohne menschliche Hilfe, zu leben, selbst Futter zu finden und typische soziale Verhaltensweisen zu erlernen. Das gestaltet sich aber oft nicht einfach, da die intelligenten Tiere natürlich die bequemere Weise bevorzugen, Futter zu suchen, das immer an denselben Stellen liegt. Aber die nächste Generation lernt dann wieder das "wilde Leben" und irgendwann ist dieses Auswilderungsprogramm nicht mehr notwendig.
    Wir sind auf jeden Fall sehr erfreut, dass wir so viele Tiere sehen können, denn dadurch das diese Gebiet hier so groß ist, ist es auch nicht sicher, dass man welche sieht. Aber wir haben wahnsinnig viel Glück und nach stundenlangen Beobachtungen fahren wir weiter und treffen auf noch mehr Tiere. Ist das schön!!!
    Nach etwa drei Stunden fahren wir zurück und besuchen noch ein Dayak-Gebetsstelle. Hier wird gerade eine Zeremonie vorbereitet. Neben einem riesigen Felsen stehen ganz kleine Häuschen, in denen Opfergaben abgelegt werden. Schade, eigentlich wollen wir noch ein Dayak-Dorf besichtigen, aber irgendwie ist das heute nicht möglich. Das wäre sicher sehr interessant geworden, denn oft stehen vor den Wohnhäusern kleine Häuschen, in denen die Knochen der verstorbenen Familienangehörigen liegen. Wenn die Angehörigen sterben, werden sie zunächst beerdigt, nach einigen Jahren, das hängt von der stattfindenden Dorfzeremonie ab, die aller paar Jahre stattfindet, werden die Angehörigen wieder ausgebuddelt und entweder die Knochen (kommt auf den Zustand der Verwesung an) in die Häuschen gelegt und wenn aber noch etwas Fleisch und Haut dran ist, werden die Knochen mit einem Messer abgeschabt. Schon ganz schön makaber😅!
    Den Ausflug beenden wir in einem hippen Café, dessen Besitzer der Freund von Rizal ist. Hier sitzen viele junge Leute und alles ist sehr ökologisch ausgerichtet. Es gibt kein Plastik, viele Getränke werden aus selbstangebauten Früchten hergestellt und es gibt selbstgebackene Brownies, die wahnsinnig lecker schmecken. Wir werden auch noch eingeladen, selbsgebrannten Arak (Reisschnaps) zu trinken, der auch unerwartet gut schmeckt. Dann geht es in die Unterkunft zurück und wir lassen uns am Abend per Grab Taxi in ein Restaurant in der Nähe bringen.
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  • Brombo...Borobudur oder wie heißt das??

    2. oktober 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 31 °C

    Trotz unseres hübschen Zimmers, bequemer Betten, funktionierender Klimaanlage und fehlender Ameisenstraße schlafen wir beide schlecht. Nun das ist schon alles hier sehr körperlich herausfordernd - Erholungsurlaub ist was anderes!
    Wir haben uns gestern noch Obst und Joghurt gekauft, denn Reis oder Nudeln auch noch zum Frühstück muss nicht sein. Dann drehen wir (wie zu Hause) unsere morgendlichen Pool-Runden und fahren zum weiteren UNESCO Weltkulturerbe, dem Brombudo oder Borobudur oder wie auch immer der Tempel heißt (ich kann mir den Namen einfach nicht merken). Hierfür hat Micha Tickets gekauft, mit denen wir auf dem Tempel herumlaufen können. Weil dieser nämlich durch die ständigen tausenden Besucher stark in Mitleidenschaft gezogen ist, dürfen nun nur (!) noch insgesamt 1200 Leute täglich darauf. Man bekommt hübsche Schuhe (oh, die gefallen mir gut-habe ich auch gleich behalten), die in der Tempelanlage angezogen werden müssen und geht mit einer etwa 20 Mann großen Gruppe und einem Guide zum Tempel. Borobudur ist die größte buddhistische Anlage der Welt. Was für ein Tempel! Beeindruckend!! Die Lage ist auch so hübsch, ringsherum mit Blick auf die Hügel, Vulkane und Reisfelder. Und einfach unvorstellbar, wie die Menschen vor über tausend Jahren dieses herausragende Bauwerk zustande bringen konnten. Im Uhrzeigersinn läuft man den Tempel hinauf und kommt damit der Erleuchtung, der zentralen Stupa immer näher. Die unteren Ebenen, die rechteckig verlaufen, stehen sinnbildlich für die irdische Lebenssicht mit ihren Bedürfnissen und Wünschen, was auf den ganzen Reliefs dargestellt ist. Die oberen Ebenen verlaufen rund, ohne Anfang und Ende und ohne Reliefs, aber mit vielen Stupas, die diamantförmige Öffnungen haben, was eine gewisse Instabilität und Beeinflussbarkeit durch die irdische Welt kennzeichnen soll. Die Stupas, die höher liegen, zeichnen sich durch rechteckige Öffnungen aus, die mehr Stabilität auf dem Weg zur Erleuchtung darstellen und die oberste Stupa hat keine Öffnungen mehr und kennzeichnet die vollkommene Erleuchtung.
    Wir haben 15 Minuten Zeit, auf den oberen Ebenen herumzulaufen und Micha, so deutsch und regelkonform wie er ist, drängt dazu, exakt nach 15 Minuten zum Guide zurückzukehren. Dann müssen wir mit der ganzen Gruppe wieder runtergehen. Schade! Wären wir einfach mal noch ein bisschen da geblieben. Wäre gar nicht aufgefallen! Der Guide erklärt uns, wie wir jetzt zum Ausgang zurück gehen müssen und eigentlich will ich denselben Weg gehen, den wir gekommen sind, aber Micha meint, dass wir doch so gehen sollen, wie der Guide erklärt hat. Das gestaltet sich jedoch sehr schwierig, denn man gelangt zu Verkaufsständen (war ja klar!!), zwar am Museum vorbei, das momentan aber leider geschlossen ist und plötzlich sind wir auf dem weitläufigen Gelände völlig verloren und finden nicht mehr heraus. (Warum hören wir immer auf meinen Mann!!!) Endlich, nachdem wir mehrmals fragen und natürlich immer wieder an den Verkaufsständen vorbei müssen, finden wir einen Shuttlebus, der uns zum Eingang/ Ausgang zurückbringt.
    Dann geht es mit unserem Moped in die Stadt zurück und noch auf die Malioboro, einer Einkaufsstraße mit vielen Geschäften, allen voran Batikgeschäften und Süßigkeitenläden. 18.30 Uhr wird allabendlich die Straße für den Verkehr gesperrt und dann öffnen kleine Essensstände. Eigentlich will Micha da essen, aber ich weigere mich, denn ich bin froh, dass es bisher, in den über 3 Wochen Indonesien unserem Magen noch so gut geht. Ich möchte zu einem Restaurant, das im Reiseführer empfohlen wird. Als wir dort mit dem Moped ankommen, müssen wir feststellen, dass es das Restaurant nicht mehr gibt. Sicherlich Corona geschuldet, wie so vieles in der Zeit aufgegeben wurde. Mittlerweile ist es 20 Uhr, wir haben bis auf unser Joghurt-Frühstück und einem Eis wieder mal nichts gegessen (ich glaube, wir haben schon 5 Kilo abgenommen, seit wir in Indonesien sind), nun fällt die Wahl auf ein klitzekleines japanisches Restaurant, das zwar wirklich nur eine beschränkte Auswahl hat, was sich dann allerdings als überraschend lecker herausstellt. Nach dem Essen geht es zurück ins Guesthouse, wir packen Koffer, nutzen den schönen Pool und gehen schlafen. 5.30 Uhr wird nämlich die Nacht schon wieder zu Ende sein.
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  • Kleine Planänderung: Yogyakarta

    30. sep.–3. okt. 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 33 °C

    Außer unserem Abstecher nach Jakarta war Java auf unserer Indonesienreise gar nicht geplant, aber da sich der Tanjung Nationalpark auf Kalimantan als so überteuert herausstellt, buchen wir kurzfristig unsere Flüge um und fliegen nach Yogyakarta, was mich sehr freut, denn eigentlich wollte ich schon gern die beiden hiesigen UNESCO Weltkulturerbestätten besuchen. (Micha war vor fast 40 Jahren schon mal hier, so dass sein Interessen diese nochmal zu sehen, sich in Grenzen hielt). Also kurzer Hand fliegen wir hierher, nehmen uns ein sehr niedliches Guesthouse ( Rumah Sawa) mit Pool mit einem sehr hübsch angelegten Garten, aus dem es in jeder Ecke nach einer anderen Blüte betörend duftet. Da wir abends ankommen, gehen wir nur noch schnell in einem kleinen Restaurant in der Nähe essen und unterhalten uns mit einem weiteren Gast in der Unterkunft, einem sehr netten Italiener, der schon sehr viel auf seinen spannenden Reisen erlebt hat. Für die nächsten zwei Tage buchen wir Eintrittstickets für die Tempelanlagen Prambanan und Borobur und mieten uns einen Roller.

    Die Nacht schlafen wir sehr schlecht, weil die Klimaanlage bei nächtlichen 30 Grad nicht richtig kühlt und weil eine Ameisenstraße über uns drüber klettert. (Micha dachte, er träumt das nur😅)
    Der nette Besitzer der Unterkunft gibt uns als Entschuldigung ein kostenloses Upgrade auf ein größeres und besser ausgestattetes Zimmer. Dann bringt er uns Tee, Kaffee und Saft von Mangos aus seinem Garten. So gestärkt fahren wir mit dem Roller zunächst zum Kraton und anschließend zum Prambanan. Die Rollerfahrt ist eine ziemliche Herausforderung hier, zwar ist der Verkehr nicht so schlimm wie in Jakarta, aber auch Yogyakarta ist eine große Stadt und Ampeln oder sonstige Verkehrsregeln werden auch hier völlig überbewertet. Bevor wir
    zum Kraton, dem Sultanspalast gelangen, werden wir hier in eines der tausenden Batikläden gelotst. Interessant und aufwendig ist die Batiktechnik schon, denn zunächst wird mit einem Pinsel Wachs auf den Stoff nach einem vorgezeichneten Muster aufgetragen, dann Natur-Farben und dann wird der Stoff mit heißem Wasser abgewaschen, so dass der Wachs abgespült wird. Übrig bleibt das Muster bzw. Bild, auf dem kein Wachs war. Fast lasse ich mich dazu verleiten, eines der schönen Bilder zu kaufen, entscheide mich aber doch dagegen und wir gehen zum Kraton, dem Sultanspalast. Naja, so ein richtiger Palast ist das nicht, eher so ein weitläufiges Gebiet mit vielen Pavillons. Lohnt sich nicht!
    Dann gehen wir noch zum Taman Sari, dem fast 300 Jahre altem Wasserschloss, das ursprünglich ein Lustgarten war. Leider wurde hier nicht viel restauriert außer dem ehemaligen sehr schönen Badeplatz.
    Da wir noch Zeit haben, um zum Prambanan zu gehen (man bekommt Tickets für eine bestimmte Zeit), gehen wir in ein gerade neu eröffnetes Restaurant, wo sich der Besitzer und Koch sehr viel Mühe geben. Aber trotzdem schmeckt auch hier das Essen alles gleich. Es gibt eigentlich immer nur Reis, alternativ Nudeln mit Hühnchen und Möhren und Erbsen. Boah, ist das eintönig! Ich verstehe nicht, warum die hier in Indonesien nicht ihre riesige Auswahl an Gemüse-und Obstsorten in ihren Speisen verwenden.
    Dann fahren wir zum Prambanan, eine der größten hinduistischen Tempelanlagen in Südostasien, die aus dem 9 Jahrhundert stammt. Der Haupttempel wurde gut restauriert (die Anlage wurde durch häufige Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen), während die umliegenden kleineren Tempel momentan immer peu à peu restauriert werden.
    Die ganze weitläufige Anlage ist aber wirklich sehr sehenswert und erinnert ein bisschen an Angkor Wat. Da es schon später Nachmittag ist, wird das Licht nun auch schöner und wir sind auch nur noch mit wenigen Touristen da und schauen uns den Candi Sewu Komplex an, der der Legende nach der "tausendste" unvollendete Tempel sein soll. (Gefällt mir das alles hier sehr gut!! Ich freue mich, dass wir umgebucht haben)
    Dann geht es zurück nach Yogyakarta und wir essen in einem italienischen Restaurant, wo es besser schmeckt als in manch Restaurant in Italien.
    Ein wunderschöner Tag war das!!😍
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  • Noch einen Tag Jakarta überstehen

    29. september 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir frühstücken gemütlich, buchen uns eine Unterkunft für die nächsten Tage und gehen wieder im Pool schwimmen. Eigentlich will ich heute nur hier im Apartment verbringen, aber Micha möchte gern noch etwas von Jakarta sehen. Ok, ich möchte meinen Mann nicht alleine den Gefahren dieser Hölle aussetzen, also gehen wir mittags los. Dieses Mal hat uns Micha einen alternativen, kürzeren Weg zum Bahnhof ausgesucht, nicht ahnend, dass die Abkürzung durch ein Slum-Viertel verläuft. Oh, nein, nicht schon wieder!! Das Grauen pur! Ich beobachte gerade, wie eine Katze einer Ratte hinterher jagt. Ich hatte mich schon gestern darüber gewundert, warum die Katzen hier ganz gut ernährt aussehen! 😅
    Im Reiseführer steht, dass Touristen einen kostenlosen Trans-Jakarta-Doppeldeckerbus nehmen können, der eine kleine Rundfahrt durch Jakarta unternimmt. Als wir die Haltestelle dafür finden, kömnen wir erst den nächsten Bus nehmen, weil der gerade abfahrende schon zu voll ist. Heute ist Sonntag und alle Indonesier sind auf die Idee gekommen, lustige Ausflüge zu unternehmen. Wir warten eine halbe Stunde an der Haltestelle und im Bus nochmal eine viertel Stunde. Dann fährt der Bus los. Es gibt sogar einen Mann, der etwas zu den Gebäuden erzählt, allerdings auf Indonesisch. Ja, der Bus soll zwar für Touristen sein, aber es gab ja keine Angabe dazu, dass es sich nur um einheimische Touristen handelt!😅
    So sitzen wir ziemlich verloren in dem Bus, in dem wir nicht mal richtig Platz für unsere langen europäischen Beine haben, weil die Indonesier alle sehr klein sind. Nach nur 20 Minuten (!!)ist die Rundfahrt an der Altstadt beendet. Alle sollen aussteigen. Aha!
    Nun, ok, jetzt gehen wir noch in die vom Reiseführer empfohlene China-Town. Wir gehen zu Fuß, ist ja nur 1 Kilometer. Aber da haben wir automatisch wieder mal den allerschönsten Weg ausgewählt!🙈
    Dreck, dreckig, am dreckigsten. Armut über Armut! Wir gehen an einem Laden vorbei, in dem Tiere (wie ein Flughund und so was wie ein Marder), die wohl gegessen werden sollen, in Käfigen vor sich hin vegetieren. Es ist alles so fürchterlich, dass ich kurz vorm Heulen bin. Das China-Viertel stellte sich als einziges Schmutzloch heraus. Wer hat eigentlich den Teil des Reiseführers über Jakarta geschrieben??? Selbst Micha, der viel aushält, ist an seine Grenzen gekommen. Wir laufen im Eilmarsch zurück zur Kota, in der eine andere Welt herrscht, lassen wieder mal Interviews über uns ergehen und kehren schnurstracks in unser Apartment zurück. Warum sind wir nicht im Apartment geblieben und haben den schönen Pool und das Fitnessstudio genutzt???
    Dafür gehen wir in der Mall noch lecker Pizza und Eis essen, ein kleiner Trost für diesen Horrortrip!
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  • Alptraum Jakarta

    28. sep.–1. okt. 2024, Indonesien ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute wollen wir also Jakarta einen Besuch abstatten. Zuerst stornieren wir aber unseren morgigen Flug nach Kalimantan, denn in dem Tanjung Nationalpark, in den wir fliegen wollen, gibt es nur Klotok(Hausboot)-Fahrten, die 350 Euro pro Person für 2 Nächte kosten sollen. Es gibt auch keine günstige Unterkunft, von der wir aus Tagesfahrten machen könnten und 700 Euro für Orang Utans und Nasenaffen sind uns zu teuer. Wir fliegen dann ja noch in einen anderen N.P. Kalimantans. So entscheiden wir uns für einen Flug von Jakarta nach Yogyakarta (45 Euro p.P.) am übernächsten Tag. Die ganzen Flugumbuchungen nehmen viel Zeit in Anspruch und wir kommen erst spät los. Aber macht ja nichts, wir haben ja den morgigen Tag auch noch für Jakarta. Dann fahren wir mit S-Bahn und Zügen zum Monument, das 132 m hoch ist. Heute sind 38 Grad (durch die hohe Luftfeuchtigkeit fühlt sich das 10 Grad mehr an), die Sonne prallt auf unsere Köpfe, ich habe das Gefühl, meine Havaiannas lösen sich auf und stehe kurz vor dem Kollabieren. Als wir endlich am Monument ankommen, ist gerade eine Militärparade, Panzer und anderes Kriegsgefährt fährt durch die Straßen und über uns fliegen Kampfjets, von deren plötzlichen Lärm wir erschreckend zusammenfahren. Von dem Monument hätte man von ganz oben eigentlich einen tollen Blick über Jakarta, aber wegen der Militärparade ist das heute geschlossen. Warum ist bei uns immer alles, was wir besuchen wollen, geschlossen???
    Micha will zur 3.größten Moschee der Welt, aber ich bleibe in einem wunderschönen Eiscafé sitzen und genehmige mir ein leckeres Eis, denn die Moschee, die von außen wie ein Parkhaus aussieht (der Architekt war übrigens christlich, hat er deshalb so einen hässlichen Bau geschaffen?😅), interessiert mich kein Stück.
    Dann laufen wir zur Altstadt (Kota) und bekommen nun auf dem Weg dahin erstmal einen Blick auf unendlichen Dreck und Armut. Aber das ist nur ein kleiner Anfang..., denn dann gehen wir zum Hafen, der im Reiseführer ausgelobt wird. Der Weg dahin, den wir blöderweise zu Fuß auf uns nehmen, verläuft durch hässlichstes Industriegebiet. So viel Dreck überall, Kakerlaken, Ratten, neben den Hütten stinkende, offene Abwasserkanäle, Straßen, die als Fußgänger lebensgefährlich zu begehen sind, weil es keine Fußwege gibt und dann noch diese unerträgliche Hitze. Es ist SCHRECKLICH!!
    Als wir endlich am Hafen ankommen, stellt sich dieser als absoluter Reinfall heraus. Was steht im Reiseführer: das soll der weltgrößte Lastenseglerhafen und irgendwie schön sein???? Alles versinkt im Dreck. Man soll eine Hafenrundfahrt mit einem kleinen Holzboot machen und eigentlich will ich nur noch weg, aber da hat Micha schon mit einem alten zahnlosen Mann ausgemacht, dass er uns durch den Hafen tuckert. Als ich in das schrottreife Boot einsteige, bin ich eigentlich schon am Anschlag. Auf dem Boot krabbeln überall komische Käfer, die viel Ähnlichkeit mit Kakerlaken haben (hatte ich schon mal von meiner Kakerlakenphobie berichtet??) Wir werden durch das völlig verschmutzte schwarze Wasser kutschiert (kann man sich eigentlich dadurch Krankheiten holen, wenn man auf dieser Wasseroberfläche langfährt?) und fahren an uralten Lastenseglern vorbei (die sind noch im Einsatz!!!) und an Kindern aus dem Slums, die in diese schwarze Brühe hinein springen und fröhlich baden!! Wir können es nicht fassen!! Dann setzt uns der freundliche alte Mann an einer anderen Stelle wieder ab, wo wir über ein Boot, dann bei jemanden durchs Wohnzimmer (Slum-Bretterbude) und über eine Mauer an einer wackeligen Holzleiter klettern müssen und auf der anderen Seite durch eine kleine Müllhalde laufen. Ich weiß nicht, wie wir diesen Dreck je wieder von unseren Schuhen, Klamotten und Körper abbekommen sollen, vielleicht sollte man sich in einen großen Behälter mit Desinfektionsmittel stellen??
    Über eine Straße erreichen wir wieder so was ähnliches wie Zivilisation. Hier stehen alte Lagerhäuser im Kolonialstil aus der Zeit der Holländer, als Jakarta noch Batavia hieß.
    Dann lassen wir uns mit dem Tuk Tuk (am besten nicht mehr Laufen, weil es durch den Verkehr zu gefährlich ist) zur Altstadt bringen. Auf dem großen Platz der Kota, der von alten Kolonial-Gebäuden gesäumt ist und auf dem Bands spielen, sitzen viele junge Leute und hören begeistert der Musik zu. Nette Studenten wollen wieder mal Interviews mit uns durchführen, weil sie ihr Englisch verbessern wollen, dann trinken wir noch einen Saft und fahren zurück in unsere saubere, reiche, von modernen Hochhäusern und riesigen Shoppingcentern umgebende Region. Was für krasse Gegensätze!!
    In einer Shoppingmall decken wir uns wieder mit Rum ein (Was für eine Freude!!😅) und leckeren westlichen Frühstückssachen, gehen ganz gut essen und kehren in unser schönes Apartment zurück, wo wir stundenlang den Dreck von unseren Körpern und den Klamotten waschen und dann im Pool, der zum Apartment gehört, schwimmen gehen. Chlorwasser reinigt ja auch!😂
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  • Hungrig in Jakarta

    27.–30. sep. 2024, Indonesien ⋅ ☀️ 32 °C

    Der heutigen Tag ist mit Abreise aus Pulau Weh und Flug nach Jakarta ausgefüllt. Robi vom Guesthouse hat uns gestern schon ein Tuk Tuk besorgt, was heute pünktlich 6.30 Uhr vor dem Guesthouse auf uns wartet, also wieder mal früh aufstehen. Der Fahrer bringt uns zum Hafen, hält unterwegs nochmal, um uns hiesige Süßigkeiten zu besorgen (die Leute hier sind sehr sehr freundlich!!), die aber extrem süß sind und 8 Uhr nehmen wir das Schnellboot nach Banda Aceh. Glücklicherweise sind wir schon früher da, um ein Ticket zu kaufen, denn heute wollen sehr viele Leute dahin. (Es hätte aber 8 Uhr auch noch die langsame Fähre, die zwei Stunden braucht, gegeben). Ob die heute, am Freitag vielleicht alle zum Gebet nach Banda Aceh wollen😅??
    Da unser Flug nach Jakarta erst 14 Uhr losgeht, haben wir noch etwas Zeit in Banda Aceh. Der Tuktuk-Fahrer auf Pulau Weh hatte uns gleich angeboten, dass sein Freund uns in Banda Aceh zum Flughafen bringen kann. Dieser steht auch gleich am Hafen und nimmt uns in Empfang. Ihn fragen wir, ob wir vorher noch zum Tsunami Museum fahren können. Klar das geht, aber da heute Freitag ist, ist das Museum geschlossen (wir schaffen es einfach nicht, es anzusehen), aber er bringt uns trotzdem hin, denn davor kann man Fotos von dem gesamten Tsunami-Drama sehen. Allerdings nur sehr wenige, also es lohnt sich nicht, an einem Freitag dahin zu fahren Dann geht es zum Flughafen, dort müssen wir eine Stunde am Gate auf unseren Flug warten, warum auch immer. Das Flugzeug sieht auch nicht besonders sicher aus (war diese Fluggesellschaft vielleicht eine der, von denen ein Flugzeug abgestürzt war???) Aber wir überstehen den Flug und landen sicher in Jakarta. Dort nehmen wir den Zug zu dem Apartment, das wir über Airbnb gemietet haben. Das habe ich extra ausgewählt, weil gleich in der Nähe eine riesige Shoppingmall ist, wo es ein deutsches Restaurant (Brauhaus) geben soll. Ich will unbedingt mal wieder Schwein essen, am besten ein halbes Schwein auf Toast!!!
    Als wir endlich am Abend im Apartment ankommen, was doch nicht so einfach war, denn der Weg von der Zugstation dahin, war durch den starken Verkehr, die Menschenmassen und mit unserer offline-Karte komplizierter als erwartet, betreten wir das Apartment und stellen fest, dass weder die Betten frisch bezogen wurden, noch sauber gemacht wurde. Wir informieren erstmal die Vermieterin, die in einer Stunde herkommen will und nochmal eine Stunde zum Putzen braucht. Super!!😡
    Dann gehen wir eben zuerst zum Brauhaus. Wir sind auch wahnsinnig hungrig, denn außer einer Kleinigkeit am Flughafen und den absolut nicht genießbaren Süßigkeiten haben wir den ganzen Tag nichts gegessen.
    Im Shoppingcenter machen wir uns auf die Suche nach dem Brauhaus, was sich als heftige Enttäuschung herausstellt. Ohrenbetäubende bayrische Musik mit dem Geschrei von hunderten von Menschen, v.a. Chinesen erfüllt das Brauhaus und ein Blick auf die Karte verrät uns, dass Chinesen wohl gern bereit sind, umgerechnet 20 Euro für eine Bratwurst mit Sauerkraut auszugeben.
    Ohne uns! Wir gehen ins EG der Shoppingmall und stellen fest, dass mittlerweile (21.30 Uhr) alle Restaurants schließen. Das ist jetzt mal blöd. Wir haben mega Hunger. Ok, also wieder raus, irgendwo wird es doch hier in der Nähe Food-Märkte geben, wir sind schließlich in der noch Hauptstadt Indonesiens. Schließlich finden wir auch einen und können irgendwas Japanisches essen - undefinierbar zwar, aber sieht genießbar aus. Dann gehen wir zurück ins Apartment, was in der Zwischenzeit sauber gemacht wurde, genießen von unserem Balkon den Ausblick aus dem 27. Stock und fallen völlig erschöpft ins Schlafkoma.
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