Südamerika23

October 2023 - April 2024
A 177-day adventure by Michael & Desiree Read more
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  • Day 27–31

    Baños

    November 8, 2023 in Ecuador

    Baños, die Abenteuer-Stadt in Ecuador, eingebettet zwischen tiefen Schluchten von Vulkanen, zwischen Amazonas-Regenwald und dem ecudorianischen Hochland.
    Die Cotopaxi-Tour hatte Desis Gesundheitszustand nicht gerade verbessert und so gingen wir die Erkundung des Ortes etwas ruhiger an als gewohnt. Dennoch schafften wir ein paar kleinere Spaziergänge ins beschauliche und schöne Stadtzentrum, sowie örtlichen Maria-Statur, die bereits auf halber höhe des Hausbergs malerisch über der Stadt trohnte. Am nächsten Tag schaffte ich die komplette 10km Runde zum populären Baumhaus über den Wolken und zurück.

    Zur Belohnung aßen Desi und ich Meerschwein. Geschmacklich kam diese Delikatesse dem Ferkel sehr Nahe. Generell ist es in Ecuador übrigens sehr schwer vegan und nährstoffreich und budgetfreundlich zu essen. So folgte ich meiner Neugier, dem Interesse an lokaler Esskultur und dem Wunsch nach vollen Eiweiß -und Nährstoffspeichern.

    Solangsam besserte sich Desis Zustand und ich zollte nun Tribut für meine sportlichen Aktivitäten und den permanenten Bakterienbeschuss. Das feiern ließ ich nun lieber aus, für die Tagesaktivitäten reichte meine Kraft noch - und Desi's Kraft reichte wieder.

    Zum einen machten wir die berühmte Fahrradtour entlang der "Wasserfallstraße" zum Teufelswasserfall. Man halte fest, dies Samstags zu machen ist etwas anders. Die Straßen sind voller wochenendurlaubenden Lokals, die in lauten Partybussen die Straßen beherschen. Dazwischen die wagemutigen westlichen Touris, die mit ihren Rädern ums überleben kämpfen. Der Troubel bei den Attraktionen suchte ebenfalls seines gleichen. Im nachhinein kein gutes Timing, aber ein Abenteuer.

    Unseren Abreisetag, verbrachten wir noch beim Ziplining. Eine kleine Überwindung für Desi, der zum Riesenspaß wurde. Es ging über Tiefe Schluchten und durch grüne Wälder. Den Nachmittag ließen wir im Hostel ausklingen, am Abend sollte unser Nachtbus, 16h nach Peru fahren. Das nächste Kapitel unseres Abenteuers.
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  • Day 32–34

    Máncora - der Strand in Peru

    November 13, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 30 °C

    Im völlig überfüllten Nachtbus aus Ecuador kommend, erlag ich der Bakterienflut der letzten Tage. Die abschüssige Bergstraße zur Küste ließen so ziemlich alle Verbindungen meines HNO-Bereichs zuschwellen. Die viertel Flasche Wein vor der Busfahrt, desinfizierte auch nicht mehr. Entsprechend benommen taumelten wir den geierartig auf uns zustürmenden Taxifahreren in ihre klebrigen Gierfinger.

    Wir wollten uns nur den Fußweg zur Grenze sparen. Plötzlich fanden wir uns auf der Autobahn, zwar zur Grenze, aber schon zu weit weg um noch eine vernünftige Verhandlungsbasis zu haben. 40Dollar für den gesamten Grenzübergang waren nun schon bezahlt. Der ecuadorianische Schleuser übergab uns an seinen Kollegen in Peru. Dazwischen gabs noch die Visastempel. Als der peruanische "Schleuser"nun auch nochmal Geld wollte, platze mir der Kragen, sodass wir in ein anderes Taxi umstiegen um den geplanten Weg zur Busstation, weiter nach Máncora fortzuführen. Das hätten wir auch günstiger haben können. Das mir sowas nochmal passiert, ärgerte mich.

    Màncora, die Küstenstadt in Peru bot beste Bedingungen zur Genesung. Hätten wir nicht so viel vor und stünden nicht noch am Anfang unseres Abenteuers, hätten wir es hier auch noch viel länger ausgehalten. Der Ort war zwar recht leer, hatte aber alles zu bieten, was man so braucht. Surfwellen, Sandstrand, voll ausgestattete Hostels, eine kleine, feine motivierte Partygesellsschaft, günstig und einfach.

    Wir nutzten die Tage effizient, zur Planung, Erholung, Bräunung, Sport und gemäßigter Abendunterhaltung. Zur Party blieb noch Zeit.

    Nach 3Tagen sind wir nun auch beide wieder fit. Anstrengende Bergetappen und vielversprechende Abenteuer kündigen sich an. Heute gehts mit dem Nachtbus für lange Zeit weg vom warmen Wasser und feinem Sand. Auf nach Huaraz, unser erster Stopp im Hochland von Peru.
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  • Day 35–37

    Huaraz - im Trekkingparadies zum Lake 69

    November 16, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 10 °C

    Die Anreise von Mancora nach Huaraz daurte stolze 20h. Im bequemen VIP Sleeper-Bus konnten wir jedoch einen großen Teil der Strecke durchschlafen. So kamen wir sehr ausgeruht im über 3000 Meter hoch gelegenen Ausgangsort für dutzende von Wanderungen an. Auf der Dachterasse unseres Hostels lernten wir auch gleich einige Bergziegen der Backpackingszene kennen. Beim kochen und Kartenspiel, ließ es sich ganz gut aushalten und planen. Wir beschlossen, die angeblich schönste Tages-Wanderung Peru's zum Lake 69 zu machen. Doch vorher mussten wir uns zumindest einen Tag akklimatisieren.

    An Tag 3 wurden wir früh morgens um 5Uhr wurden abgeholt für den 13km langen Trek zum Lake 69. Über 800hm von ca.3800m auf über 4600hm. Uns etwarteten atemberaubende Wasserfälle, traumhafte Landschaften, glasklare Seen und um die höchsten Berge von Peru, die bis zu 6700m in den Himmel ragen. 6 Stunden waren für den Trek angesetzt - die brauchten wir auch. In diesen Höhen fallen die Schritte etwas schwerer und man muss sich immer wieder überwinden.

    Der Weg hielt, was er versprach und so kamen wir erschöpft aber zufrieden am Abend im Hostel an. Wir gingen jedoch nicht ins Bett, sondern fuhren mit dem Sleeper-Nachtbus zum 8h entfernten Lima, um da das Flugzeug nach Cusco zu nehmen. Klingt kompliziert, aber bei diesen Distanzen die beste Option für uns.

    Das mit dem schlafen im Bus klappt übrigens mal besser und mal schlechter. Gerade ist es 2Uhr morgens und ich schreibe diesen blog im Bus nach Lima🙈.

    In Lima, der 9Millionen-Hauptstadt Peru's werden wir erstmal nur wenige Stunden verbringen, bevor wir nach Cusco fliegen. Dort bleiben wir dafür länger und haben mehr Zeit am Machu Pichu, in Hippie-Dörfern und im heiligen Tal der Inkas.
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  • Day 38–40

    Cusco und der Regenbogenberg

    November 19, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 12 °C

    Recht ausgeruht kamen wir in unserem Hostel in Cusco an. Nach kurzem frisch machen, erkundeten die Stadt. Cusco war herrlich, eine wunderschöne Altstadt, tolles Essen, die Inka Kultur und viel zu erleben. Wir zörgerten nicht lange und organisierten unsere Ausflüge zu den Rainbow-Mountains und zum Weltwunder Machu Pichu.

    Um 4.30Uhr am folgenden Tag, klingelte unser Wecker zur Tour zu den Rainbow-Mountains. Wir sollten zwar nur ca. 4h hiken, doch die Höhe von über 5000tsd Meter war schon etwas Besonderes. Vorbei an freundlichen und geschäftigen Indigenen, bahnten wir uns unseren Weg, auch ohne optionales Pferd. Dafür mit viel Alpaka und Touri-Bespaßung der indigenen.Ein ganz schöner Rummel, aber alles ökofreundlich und nachhaltig organisiert wie wir uns versichern ließen. Wir tauchten in die lokale indigene Kultur und natürlich in die farbenfrohen Berge. Der Trek war definitiv ein Highlight und eine gute Vorbereitung für das Finale - Machu Pichu.
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  • Day 40–41

    Machu Pichu

    November 21, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 15 °C

    Es ist nicht leicht, kurzfristig Zugang, ohne teure Tour zur heiligen Stadt der Inkas zu bekommen. Der große Plan war folgender: Früh am morgen ging es mit dem Minivan nach Hydroeléktronica, dem nächsten von der Straße aus erreichbaren Punkt zu Machu-Pichu. Von da aus 3 Stunden zu Fuß, entlang der historischen Bahnstrecke durch den Dschungel bis nach Aquas-Calientes um dann die begehrten Eintrittstickets für den nächsten Tag zu kaufen. Nur in diesem Ort ist das kurzfristig möglich. Dann übernachtet man dort und geht am nächsten morgen so früh wie man darf zur Ruinenstadt nimmt um 14.30Uhr den Minivan in Hydroelelectrika, um wieder am Abend zurück in Cusco sein zu können.

    So berühmt dieses Weltwunder ist, so erstaunlicher war es für uns, wie schwierig der Zugang doch tatsächlich ist. Dramatische Gebirgsketten und ein Pass über 4000m waren mit dem Auto zu überwinden. Eine kilometerlange Schotterpiste, mit 100derten von Engpässen und tiefen Klippen wird gerade in eine Straße, sponsored bei China verwandelt. Die Autos pendeln durch die Baustelle. Entsprechend waren wir spät dran, sodass wir gerade noch kurz vor Feierabend des Ticketverkaufs in Aqua-Caliente ankamen. Der Ticketverkauf war ein Spektakel für sich. Sehr bürokratisch und kompliziert. Wir schafften es gerade noch, eines der begehrten und begrenzten Tickets zu erhalten. Zur Belohnung aßen wir zu Abend in einem der schönen Restaurants der Stadt.

    Am nächsten Tag machten wir uns um 5Uhr morgens mit dem Bus auf und konnten als einige der ersten, die mystischen Bauten bewundern. Die Stunden auf dem Gelände waren unbeschreiblich, wunderschön und episch. Nicht in Worte zu fassen, dieses Wunder sehen zu dürfen.
    Der Zugang und die Organisation waren kompliziert, verschiedene Zonen und Zugangsberechtigungen, verwirren Gäste, aber auch Ordner. Das störte uns jedoch nicht groß, wir fanden unseren Weg und lagen gut in der Zeit. So schafften wir den Abstieg vom Machu Pichu zum Minivanabholplatz in wenigen Stunden.

    Auf dem Nachhauseweg waren diesmal Felsbrucharbeiten angesagt. Auch das hatten wir noch nie auf einer offenen Straße gesehen. Es führte zu gewaltigen Behinderungen und einem Platten Reifen auf dem Heimweg. Mit vielen Stunden Verspätung kommen wir um Mitternacht im Hotel an. Totmüde aber glücklich.
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  • Day 42–49

    Pisac - im heiligen Tal

    November 23, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 18 °C

    7 Tage tauchten wir ein ins Reich der Spiritualität, der Shamanen, der Inkas, der Ruinen, der Medizin, der Geister, der Rituale und der Wunder. Wenn Glaube Wunder erschaffen kann, dann nehmen diese in Pisac ihren Anfang.

    Wir öffneten uns den Energien dieses magischen Ortes im heiligen Tal der Inkas. Wir erlebten Wanderungen, Zeremonien und Konzerte, wir waren auf Workshops und bei Ritualen. Wir wurden aufgenommen in eine Gemeinschaft, wofür man bei uns Jahre bräuchte, wenn dies überhaupt möglich ist. Es geht hier viel um Gesundheit, um Medizin, um die Verbindung zur Natur um den Sinn des Lebens, auch um Selbsterkenntnis.

    Pisac ist ein Ort der ein Anfang oder das Ende einer langen Reise sein kann. Einer dieser wenigen Orte in der Welt, die so besonders sind.
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  • Day 50–51

    Der Titicacasee

    December 1, 2023 in Peru ⋅ ⛅ 15 °C

    Mit dem Nachtbus kamen wir bei 5C und eißiger Kälte auf über 4000tsd Meter in Puno an. Der Titicaca-See ist die Geburtsstädte der Inka's, das höchste schiffbare Gewässer, nachts todeskalt und tagsüber holt man sich einen Sonnenbrand bei angenehmen 20C. Viele weitere Fakten und Superlative lassen sich hier finden: Folklorehauptstadt, Drogenumschlagplarz zwischen Peru und Bolivien, Startpunkt des legendären Andenexplorers und Heimat der 2000-Seelen starken Uros Gemeinde, die auf schwimmender Erde im See wohnt.

    Direkt nach der Ankunft, ging es für uns bereits auf den See die gastfreundliche Uros-Gemeinde besuchen. Schon schön wie man da so lebt, mit Schulen und Volleyballfeld, Geschäften und Restaurants.

    Puno hat eine belebte Altstadt, die wir am Nachmittag noch etwas erkundeten. Für die Party am Abend waren wir zumindest etwas motiviert. Uns genügte jedoch ein Coctail in einer coolen Bar. Der Tag war lange und außerdem gehts am nächsten Tag auch schon nach Bolivien, den anderen Part am Titicaca-See.
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  • Day 51–52

    Copacabana - La Playa Bolivia

    December 2, 2023 in Bolivia ⋅ 🌩️ 14 °C

    Der Grenzübergang war diesmal ein Kinderspiel. Mit dem Tuctuc zum Grenzhüttchen, den Grenzposten kurz aufgeweckt, Stempel geholt und weiter gings zur Copacabana Boliviens. Hier am Titicaca trifft sich auf bolivianischer Seite jeder der es sich leisten kann. Bananenboote und Livekonzerte untermalten die Atmosphäre im putzigen Strandort.
    Wir machten es uns auf einer wunderschönen Rooftopbar in der Sonne gemütlich. Die Sonne auf 4000tsd Meter war stark und unnachgiebig, ein Glas Wein half nur kurzfristig, etwas benommen schaukelte ich ins Hotel. Dem Glas Wein war keine Schuld zuzuweisen, es war wirklich die Sonne.

    Nach einem furchteinflößenden Gewitter in der Nacht, gings am nächsten Tag wieder sonnig zur Isla del Sol, der Geburtsstädte der ersten Inka's. Die kulturschwangere Insel, war landschaftlich wunderschön und einfach per Boot in ca. 1h zu erreichen. Nach einer gepflegten Erkundung gings dann zurück und ab in den Bus nach La Paz. Hier bleiben wir etwas und planen unseren nächste Abenteuer.
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  • Day 52–56

    La Paz und der Huayna Potosi (6088m)

    December 3, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 1 °C

    La Paz ist eine Stadt wie sie wohl nirgendwo auf der Welt aufzufinden ist. Seilbahnen überspannen die Häuserschluchten der Metropole in welcher 100.000nde Menschen Leben. Die Stadt liegt auf über 3500 Höhenmeter und hat mehrere100 Meter Höhenunterschied in sich selbst. Entsprechend chaotisch ist auch die Bauweise der Häuser und der Straßenverkehr. Dennoch hat die Stadt ihren Flair. Ein Gefängnis ohne Mauern mitten in der Stadt indem die Insassen selbst regieren, Präsidentenpaläste die von Korruptionsgeldern aufgebaut und auch immer mal niedergebrannt werden oder Hexenmärkte mit toten Lama-Babys und echten Shamanen um nur einige Besonderheiten zu nennen.

    Außerdem gab es von La Paz so viel zu entdecken. Ich entschied mich für die 3Tagestour zum Huayani Potosi, meinem ersten 6000er, der nur mit Steigeisen und Pickel zu bezwingen ist. Das Wetter, die Höhenkrankheit oder auch die Distanz und Strecke machen den Berg etwas schwieriger, als alles was ich bisher kannte.

    Am ersten Tag kamen wir im Base-Camp an. Um sich an die Höhe zu gewöhnen, liefen wir auf fast 5000m und trainierten Gletscherwandern. Danach aßen und schliefen wir im recht komfortablen Matratzenlager.

    Am nächsten Tag ging es auf zum High-Camp. Mit 15 Kg Ausrüstung marschierten wir auf 5200Meter. Spartanisch aber funktional war alles eingerichtet. Wir mussten früh schlafen, denn um 0.00Uhr gings los zum Gipfel. Dieser muss bei Nacht bezwungen werden, weil die Sonne am Tag auf dieser Höhe zu stark ist und zudem das Eis schmilzt auf dem man klettert.

    Mit Eispickel und Schneeschuhen liefen wir bei ca.-10C einen langen Marathon im Dunkel der Nacht den Berg hinauf. Man fragte sich warum man sich das antut, Man sah einige Mitstreiter am Wegesrand erschöpft aufgeben, Viele scheiterten an der Höhe, an Ihrer Kondition, Kraft oder am Willen.

    Wir waren eine 3er-Gruppe, ein 27-jähriger franz. Kletterer, ein 30jähriger sehr bergerfahrener Japaner. Ich bin mit 40, wenig Erfahrung und keine Bergsteigerstatur. Als "Schwächster" im Team, bekam ich meinen eigenen Guide, falls wir umkehren müssten, können die anderen weiter laufen. Mir war es recht, so muss ich auch nicht umkehren, falls jmnd anderes nicht mehr konnte.

    Anfangs liefen wir noch zusammen. Die ersten Kilometer sind super anstrengend. Erst kletterten wir ca.1,5 eine 45°Felswand/Eiwand hinauf. Erschöpft aber eigentlich schon total entkräftet kamen wir vor einem gigantisch großem Schnee und Kletscherfeld an. Die nächsten 2,5h ging es konstant steil durch lange Neuschneepassagen, über windige und ausgesetzte Berghänge, kleinere Kletterabschnitte und immer mal wieder Eis.

    Die Gruppe trennte sich,ich fiel zurück. Ich hatte zu wenig Sauerstoff, das Atmen fiel mir schwer. Die Luft hatte einach zu wenig Sauerstoff. Einige überholten mich. Durch den Wind fühlte es sich wie -20C an. Die Finger konnte ich trotz Handschuhen nur noch eingeschränkt bewegen, Mein Gesicht fühlte sich taub an. Ich folgte in Tippelschritten meinem Guide. Mit meiner Kopflampe sah ich nur Schneegraupel und seine Schuhe. Den Kopf zu heben, würde zu viel Kraft kosten und sehen würde ich auch nicht mehr.

    Den Gedanken aufzugeben ließ ich nicht zu. Ich dachte an schöne Dinge, was ich schon alles geschafft habe, Stellte mir vor wie ich am Gipfel bin. Ich vertraute mir und meinem Guide. Langsam fand ich meinen Atemrythmus und neue Kraft. Viele saßen und lagen am Wegesrand. Ich versuchte nur die nötigsten Pausen zu machen und achtete nur auf meinen Körper. Ich wusste, zu spät darf man nicht mehr hoch zum Gipfel.

    Der letzte Teil ist eine einstündige steiler Kletter/Wanderabschnitt. Weniger Wind, wenig Schnee. Die Sonne geht langsam auf und auch wenn nun Symptome wie Kopfschmerz und Schwindel einsetzten, gewann ich an Metern und Selbstvertrauen. Schmerzen fühlte ich nicht mehr. Ich wollte zum Sonnenaufgang am Gipfel sein.

    Die letzten Meter waren schwer aber ich war schneller als Gedacht. Zu meiner Überraschung erreichte die 6088m Hohe Bergspitze noch vor meinem Team und als Tagesdritter überhaupt. Die Emotionen auf dem Gipfel waren unbeschreiblich. Wir feierten uns! Die Aussicht, das Gefühl es geschafft zu haben und die Dankbarkeit so etwas erleben zu dürfen, es ist schwer mit Worten zu beschreiben.

    Der Abstieg im Morgenlicht fühlte sich wie ein Fest, ein zeremonieller Spaziergang durch diese bizarre, dramatische und unbeschreiblich schöne Eislandschaft an. Kein Schmerz mehr, nur Dopamin und Energie. Nicht zu glauben, dass ich diesen Weg bei Nacht hoch geklettert bin. Beim Abstieg musste ich immer wieder anhalten um meine Emotionen sortieren denn der Moment war wirklich kaum zu fassen und die Landschaft jedes Foto wert.
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  • Day 57–61

    Wrestling & Road of Death in La Paz

    December 8, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 9 °C

    Kaum wieder unten vom Berg, ließ sich La Paz nicht lange bitten. Mit Timo aus Freinsheim und einer bunt zusammen gewürfelten Partycrew von Regensburg über Belgien bis nach Puerto Rico feierten wir im Irish-Pub und in der Techno-Unterwelt von La Paz. Die nächsten Tage verbrachten wir in der Seilbahn, beim Shopping auf sagenumwobenen Märkten sowie beim Wrestling der indigenen Marktschreierinnen.

    Das finale Highlight war die Death Road. Die tödlicheste Straße der Welt, ist mittlerweile eine verkehrsberuhigte 66km lange Downhill-Piste, die von 4700km auf 1000km abfällt. Vor wenigen Jahren, war dies noch die einzige Verbindung von La Paz in den Regenwald. Heute ist Sie noch immer eine Verbindungsstraße und fordert jährlich einige Opfer. Das Downhill auf dieser Straße ist eine der Touristenattraktionen überhaupt.
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