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- Mar 29, 2022
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 2,121 m
- MexicoChiapasSan Cristobal De CasasSan Cristóbal de las CasasChamula16°43’46” N 92°38’57” W
Tag 217-219 – Das schöne Umland
March 29, 2022 in Mexico ⋅ ⛅ 23 °C
Touren und Busse. Die Fußgängerzone war an beiden Seiten von mehreren Touristenagenturen bewohnt, davor die Damen mit Prospekten und Angeboten. Wir wussten, dass der Bundesstaat Chiapas schön sein soll und hatten daher auch geplant, ein paar Ausflüge ins Umland zu machen. Nun blieb uns nur noch die Qual der Wahl von Reiseunternehmen. Wir holten einfach eine Hand voll Angebote ein, versuchten hier und da etwas am Preis zu handeln und entschlossen uns schließlich für die günstigste. Ziel war der nahe gelegener Sumidero-Canyon, eine Ganztagestour mit Besichtigung des Flusses von oben und mittels Boot. Dank der vielen Kurven wurde Hannahs Frühstück leider wieder ans Tageslicht befördert. Dafür stand der Bootsfahrt anschließend nichts mehr im Wege. Es war eine tolle Fahrt auf dem Wasser mit schönem Blick auf nackte bis zu 1000 m hohe Felswände. Außerdem sahen wir eine ganze Reihe ausgewachsener Flusskrokodile, welche grinsend in der Sonne badeten. Eins schwamm sogar am Boot entlang und zeigte gigantischen Ausmaße. Beeindruckende Jäger im Wasser.
Wir genossen die Tour, verzichteten aber auf weitere. Uns fehlt die Unabhängigkeit, die wir mit dem Rad hätten. Uns fehlen auch die Eindrücke unterwegs. Also planten wir etwas völlig anderes. Am nächsten Tag gingen wir klettern! Was für eine Freude! Ein Pärchen aus unserer Unterkunft hatte uns davon berichtet und wir waren total froh, dass es spontan geklappt hatte! So fuhren wir mit einem ausgewanderten Österreicher und einer kleinen Gruppe lustiger Kletterer in ein kleines Klettergebiet, welches er genau für diesen Zweck selbst erschlossen hatte. Wir genossen es in vollen Zügen und waren auch ein klein wenig aufgeregt. Wir hatten nun schon seit ein paar Monaten keine Praxis. Wir liehen uns Materialien und waren von nun an auf uns allein gestellt. Ein wenig wackelig am Anfang, aber sofort wieder Feuer und Flamme. Die Routen waren zum Teil recht knifflig. Tommy unterstützte sogar eine Anfängerin beim Sturztraining und ließ sich ins Seil fallen. Wir hatten eine wahnsinnig gute Zeit! Schade, dass der Nachtbus für den nächsten Tag schon bezahlt war.
Den letzten Tag verbrachten wir mit dem Besuch eines der umliegenden Dörfer. Hier wohnen viele Maya. Besonders eindrücklich war ihre Kirche. Hier wurden katholische und Mayatraditionen kombiniert. Die Kirche war voller Menschen, die mitten in Kirchenschiff auf dem Boden saßen und beteten. Kirchenbänke gab es nicht. Vor ihnen waren in mehreren Reihen Kerzen angezündet, an und zu wurde Wasser, Brause oder Cola (als Opfergabe?) darüber geträufelt. An den Seiten waren Reliquienkästen mit Heiligen und Blumen aneinander gereiht. Als wir uns durch die Menschen und Kerzen weiter nach vorn schoben, spürten wir den stechenden Rauch der vielen Kerzen. Die Decke war schwarz vor Ruß. Auch im Altarbereich saßen überall Menschen auf dem Boden, von irgendeinem Lautsprecher schallte Stille-Nacht. Ein insgesamt skurriles Bild. Etwas sprachlos verließen wir die Kirche bald wieder, beobachteten das Markttreiben und begaben uns auf den Weg zum Nachtbus. Auf halbem Weg war Hannahs Handy weg. Es folgte eine Panikaktion mit viel Rennerei, nachdem wir es friedlich im Rucksack fanden - zum Glück! Nur folgten 13 h Nachtbus durch Mexiko.Read more