A 27-day adventure by Felix Read more
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  • Day 27

    Bis zum Schluss

    July 28, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 30 °C

    Noch 25km.
    Dann ist Schluss.
    Ende.
    27 Tage lang war Wandern mein Alltag.
    Doch auch alle schönen Dinge enden nun einmal, nichts ist unendlich.
    23970 Höhenmetern im Aufstieg und etwas mehr im Abstieg, 510km Strecke erwandert.
    28 Touren in 27 Tagen.
    Meine erste "Weitwanderung" führt mich heute an ihr Ziel.

    Doch zuerst wird gefrühstückt, zu starkem Italienischen Caffè wird das letzte morgendliche Croissant verspeist.
    Wir sitzen in einem gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer mit Kitsch aus allerlei Kulturen.
    Gemeinsam mit Rolf beginne ich die letzten km bis zu unserem Ziel Triest.

    Unser Gpx Track führt uns anfangs entlang der Hauptstrase durch Duino, Das Meer stets zu unserer rechten weicht nicht von uns.
    Dann biegen wir links in einen kleinen Trailpfad ein, der uns gute 100m in die Höhe führt.
    Oben angekommen laufen wir auf steinigen Wegen, wieder mit Blick durch die Büsche auf das Meer.

    Durch kleine Ortschaften, Wälder, vorbei an einer Bahnlinie und schließlich auf die breite aus dem Fels geschlagene Straße richtung Triest, alles noch auf ca.300m über Null.

    ....Der Abstieg steht uns noch schmerzhaft bevor.

    Kurz bevor wir die Straße wieder verlassen holen wir auf ein junges Paar mit einem Pferd auf. Sie aus Griechenland und Er aus Italien, als wir sie auf ihr Vorhaben ansprechen stellte sich heraus das sie auch schon einen Monat unterwegs sind, ihr Ziel sei Griechenland in circa 3 Monaten. Eine Wanderung mit einem Pferd, sehr ungewöhnlich aber bestimmt eine schöne Reise. Nach herzlicher Verabschiedung und Glückwünschen, dass wir unser Ziel heute wohl erreichen, gingen wir weiter, die Stadt rückte uns immer näher und wir konnten unseren Endpunkt die Piazza dell'Unità d'Italia schon mit bloßem Auge in der Ferne sehen.

    Der letzte Absteig forderte noch einmal alles von unseren gut eingelaufenen Unteren Extremitäten ab. Eine Pflastersteinstraße führte nahezu endlos vom Stadtrand den Berg hinab bis sich endlich das lang ersehnte Ortschild zu blicken gab.

    Zeremonel binden wir unsere roten Bänder die mit uns ihren weg von Salzburg nach Triest gefunden haben an das hiesige Ortschild. Rot da dies die gemeinsame Farbe in den Flaggen von Deutschland, Österreich, Slowenien sowie Italien ist. So der Gedanke von Christoph Hermann dem Autoren des Wanderführers.

    Nach dem Fotobeweis ging es weiter auf der abschüssigen Straße nach unten, gerade noch idyllisch auf einem Wanderweg mit Meerblick, jetzt inmitten einer Großstadt, hohe Häuser, viele Menschen, laute Autos Roller, Straßenbahnen und Fahradfahrer. "Kulturschock" sagte ich zu Rolf, der vor mir via Smartphone den weg zur Piazza ebnete.

    Eigentlich war mir das hier alles zu viel Trubel, nach vier Wochen Ruhe jetzt plötzlich dieser Ort. Aber wir waren ja aus gutem Grund hier, irgendwie fühlte es sich an als beobachten einen alle Meschen, wie wenn man gerade aus einem Raumschiff gestiegen wäre und alle schauten zu. Natürlich war das nicht so und bis auf ein paar krumme Blicke wegen dem großen Rucksack und den Wanderklamotten schaute auch nicht jeder, aber es fühlte sich so an.... wohl muss sich so für mich eine Ankunft anfühlen.

    Viel Straßen später nach etwa 30 min Stadtmarsch erreicht wir den Platz, Rolf und Ich fielen uns in die Arme und gratulieren uns, man musste es aussprechen von wo nach wo man gelaufen war um etwas realisieren zu können was man gerade beendet hatte. Es war einem selbst in diesem Moment nicht vorstellbar.

    Beide Hände nach oben, "Highfive" und ab ans erste Caffè, das erste kalte Zielbier war schnell getrunken, nach dem zweiten und den Oliven die uns als Aperitif gereicht wurden verabschiedeten wir uns und ich machte mich auf die letzten Meter um endlich meine Sarah wieder in die Arme nehmen zu können.
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  • Day 26

    Holzkohle und Meer

    July 27, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 29 °C

    Sehr umfangreich mit gutem italienischem Caffè gefrühstückt im Hotel, dann gings auf die Straße. Der aufkommende Nieselregen, der auf Rolf und mich niederbrasselte, war weniger ein Problem, eher mehr ein Segen, nach tagen voller praller Sonne.

    Nur lange hielt das kühlende nass leider nicht an. Kaum hatte mein Vorrausgänger seinen bis jetzt unbenutzten Regenschirm ausgepackt, drückte sich auch schon wieder die Sonne durch den mit Wolken verhangenen Himmel.

    Zwischen riesigen Sonnenblumenfeldern biegen wir in die Ortschaft Corona ein, zum Glück geht es uns beiden gut.

    Nach vielen Kilometer Ausweichstrecke auf sandiger Schotterstraße ging es entlang einer Autobahn und kurz darauf auf eine für Autos gesperrte Straße. Nur Rolf und ich, einzig allein mit drei schlafenden Straßenarbeitern die liegend in ihrem Einsatzfahrzeug pausierten.

    Der Grund für die gesperrte Straße war der Geruch nach Asche und verbranntem Holz.
    Die Waldbrände von letzter Woche haben ordentlich um sich geschlagen, etwas verdutzt war ich schon als ich die Ausmaße plötzlich vor mir sah. Wir spazierten vorbei an Halben Bäumen, verkohlten Coladosen und schwarzen Waldböden... dieser Geruch bleibt mir wohl noch lange in Erinnerung.

    Schmerzhaft verglichen wir alle 5min die Meter in unseren Komoot Apps bis endlich die Teerstraße ihr Ende nimmt.
    Als könnten wir die Leiden verringern wenn wir wüssten wie weit es noch ist.
    Nach weiterem kleinen Umweg... da wir mal wieder blind den Alpe Adria Trail Schildern gefolgt sind, standen wir plötzlich zwischen vielen Booten an einem Hafen am Meer.

    Nach all der Anstrengung war zuerst eine Cola Pause nötig, am erst besten Segelclub leerte sich jeder von uns zwei Dosen der schwarzen Flüssigkeit in sich hinein bevor es weiter gehen konnte.

    Wieder ein Aufstieg, dann ein Geruchsschwall Pasta...
    Jetzt lag uns der Rilkeweg zu Füßen, wieder ca. 100m über dem Meer führte und besagter entlang der Steilküste Richtung Duino und kurz darauf nach Sistiana zu unserer heutigen B&B Unterkunft.
    Lustigerweise haben Rolf und ich in verschiedenen Monaten unabhängig voneinander eine nicht im Wanderführer beschriebene nicht in der Etappen Endortschaft liegende Unterkunft, am selben Tag mit den einzigen zwei Zimmern ausgebucht.

    Geduscht, Klamotten zum zweit letzten mal gewaschen und den Absteig zum Strand gewagt.
    Füße zu ersten mal im Mittelmeer gebadet.
    Nach 26 Tagen und 500km ein Unbeschreibliches Gefühl, aber irgendwie auch surreal.

    Zuerst ein Bier mit Meerblick, nach der Fußsohlenbefeuchtung geht es zum essen, dreierlei Meeresfrüchte, natürlich fritiert, dazu Pommes, der Kaloriendefizid ist wieder ausgeglichen... oder überschritten... wie auch immer, dass dritte Bier steht an, bei Gitarren Livemusik am Hafen, Bier und guter Unterhaltung mit Rolf über das baldige Ende unserer Reise und unseren Zukunftsplänen endet ein gelungener Tag mit dem Sonnenuntergang am Strand.
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  • Day 25

    Panini in progress

    July 26, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 27 °C

    Gegen 07:00 Uhr klopfte ich an Dirks Zimmertür wie ausgemacht. Sie war auch am ende des Flurs direkt neben meiner.
    Wir waren die einzigen Gäste hier auf Castelmonte, alles war wie ausgestorben, keine Menschen, kein Leben und kein Wein mehr, selbst der Barmann war nach 18 Uhr in seinen Feierabend verschwunden. Alle weg, wir allein, zu zweit auf der Burg.

    Nach spärlichem, kurzen Frühstück ala: "Croissant schon mit Marmelade gefüllt und ich schmiere noch Butter drauf damit ich etwas Kalorien zu mir nehme". verabschiedete ich mich von Dirk, ließ ihn weiter schlafen und machte mich auf den weg in den Wald.
    Nach 3,- 4 km und etwas Abstieg entdeckte ich die ersten Weinreben an einem Hang vor mir. Jedoch bog ich rechts ab und spürte den ersten Regentropfen auf der Seite meines linken Schienbeins, der Himmel war bedeckt, in der Ferne hörte man seit mindestens 10 Minuten ein durchgängiges Donnergrollen, als würde der Ton von einem Band abgespielt. Geht es jetzt los? Regen war angesagt, Regenschutz über den Rucksack? Regenjacke? ohne mir weiter Gedanken zu machen ging ich einfach weiter.

    Manchmal ist Kopf ausschalten und weiter gehen die beste Option.

    Bei auf und ab, stehts mit dunklen Wolken über mir, liefen die Weingüter die restlichen 20km an mir vorbei. Außer ein Hand voll Bauarbeiter, eine italienische Schulklasse, drei Rennradfahrer und ein aggressiver, respektloser, kleiner Hund, kam mir heute niemand in die Quere, die wenigen Meter an bzw. auf den Landstraßen habe ich auch überlebt.

    Im Hotel, schon wieder bei bestem Sonnenschein angekommen, wollte ich gerade auf mein Zimmer, als eine Stimme hinter mir meinen Namen rief.

    Rolf war auch schon da!!! nachdem ich die angegebenen 8h in 5h 15min gelaufen bin und wusste das Rolf 2km mehr Strecke vor sich hatte, gestern zwei Etappen gelaufen ist und bekanntlich nicht durch die Etappen rennt (was keinesfalls schlimm ist). Wusste ich das etwas im Busch war, ohne Reue gestand er, heute bei den schlechten Wetteraussichten etwas abgekürzt zu haben.

    Kurz vor 15 Uhr bestellte ich mein erstes Panini und ein Radler, hier in der Bar Rullo im Stadtzentrum von Cormons. Mittlerweile bin ich bei Radler drei und Panini zwei angekommen und hoffe ich kann meine Heimreise zum Hotel später antreten.

    Zuerst geht es aber noch die Stadt erkunden und ob ich später auch noch im Hotelpool aufzufinden bin, steht bis dahin in den Sternen.
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  • Day 24

    Spaziergang mit Anhang

    July 25, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Nachdem ich gestern Abend eine wild zusammengewürfelte Truppe von Alpe Adria Trail Veteranen beim Essen im Hostel kennengelernt hatte, konnte der heutige Tag nur fröhlich starten. Nachdem sich alle nach dem Frühstück voneinander verabschiedet hatten, ging es keine halbe Stunde, bis sich alle wieder auf der Strecke eingeholt hatten.

    Gemeinsam ging es heute, auch für mich, auf dem Alpe Adria Trail entlang. Wir folgten wie im Entenmarsch dem Wanderweg 747 (ich nenne ihn, "den Boeing Weg") musste alle 100 Meter als die Zahl 747 zwischen weißroten Markierungen aufgemalt war, an riesige Flugzeuge denken.

    Ansonsten führte die Strecke heute unspektakulär über Wiesen und durch Wälder.

    An einer Wegkreuzung war ein Alfa Romeo Autositz an einer Schaukel montiert, ohne Bild und Schaukelrunde konnte keiner die Fahrt.... Ähmm.. Wanderung fortsetzen.

    Kurz vor meinem heutigen Tagesziel dem Castelmonte, glich der Wald einer Tropenlandschaft, Schlingpflanzen und Efeu hangelten sich an um die Bäume, Schmetterlinge und Vogelgeschrei umhüllten mich. Nur die trockene Hitze entsprach nicht einem Tropenwald.
    Der letzte Anstieg von 200 Metern stand bevor.

    Oben angekommen war auch schon das letzte Getränk mit meinen Tageskompanen fällig, nach kurzer Verabschiedung steuerten sie weiter Richtung Etappenziel und ich bezog mein Hotelzimmer.

    In wenigen Minuten erwarte ich Dirk, der wahrscheinlich wie jeder nach einer anstrengenden Doppeletappe, schweißgebadet hier auf mich, den bärtigen, gebadeten, biertrinkenden, Barbesucher trifft, wenn er vollends durch die Tür tritt.

    Auf jeden Fall freue ich mich auf sein erscheinen, und hoffe wir haben einen netten, vielleicht letzten Abend zusammen.
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  • Day 23

    Fühlt sich fast wie Urlaub an

    July 24, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 26 °C

    Heute ist Sonntag.

    Ein Tag zum entspannen, dachte ich mir, also ging ich heute wieder alles etwas gelassener an.

    Nach super reichhaltigem Frühstücksbuffet, verließ ich mein Hotelzimmer in Tolmin gegen 09:00 Uhr.

    Schnell noch Bargeld am Automaten geholt und raus aus der Stadt. Von allen Seiten kommen Langhaarige, schwarz gekleidete, mit schwarzen Sonnenbrillen tragende und Tattoo übersäte Körper mir entgegen.

    Die Metall Days hier in Tolmin haben begonnen. Eine Woche Festival von Samstag bis Samstag... aber ohne mich, ich werde weiter ziehen.

    Vorbei an einem Friedhof, runter, parallel zur Soča, einen Moment beobachte ich die Fliegenfischer bei ihrer Sonntagsbeschäftigung.
    Ein Teerstraße führt mich hoch nach Volče, meinem letzten kleinen Dorf in Slowenien.
    Danach ein steiler Anstieg über Wald und Forstwege, dass hier die Waldbrandgefahr recht hoch sein muss verwundert mich nicht,
    die abgefallenen Blätter der Bäume ergeben auf den Waldwegen ein Bild wie in einer Herbstlandschaft.

    Weiter geht es lange über eine Bergstraße nach oben.
    Der schweiß tropft mal wieder in strömen von meinem Gesicht und den Armen, während ich Meter um Meter neben der Leitplanke die Höhenmeter bezwinge.

    Oben angekommen stehe ich mitten im Freilichtmuseum des ersten Weltkrieges auf dem Kolovrat.
    Steinmauern und Schützengräben mit Wellblechdächern bestimmen die hügelige Landschaft.
    Über Holztreppen und Gräben komme ich am vermutlich höchsten Hügel der Gegend an, dort steht mir ein Abstieg bevor, über mehrere kleine Ortschaften und noch mehr Waldwege komme ich ohne Wasserreserven in Tribil Superiore, meinem heutigen Tagesziel an.
    Wiedereinmal bin ich Trotz Sonntagslaufgeschwindigkeit 1,75 Stunden vor der angegebenen Zeit im Ziel.

    Jedoch gibt mir das die Möglichkeit in Ruhe meine Kleidung zu waschen und den nächsten kurzen Tag zu planen.

    Bei einem super 4 Gänge Menü und Rotwein lasse ich den Tag mit 5 Alpe Adria trail Wanderern im kleinen Speiseraum des Hostel ausklingen.

    Bis in die Nacht liegen wir alle auf den Liegestühlen im Vorhof der Unterkunft, Totenstille, keiner der 71 Einwohner der Ortschaft hinter uns rührt sich. In der Ferne hört man ein Blasmusikorchester, nostalgisch beobachte ich den Sternenhimmel auf meiner Liege, neben mir der letzte Schluck in meiner Bierflasche.

    Soviel zu heute. Morgen mehr
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  • Day 22

    Waschtag.

    July 23, 2022 in Slovenia ⋅ ⛅ 28 °C

    Zum ersten mal auf meiner Reise werde ich durch Schnarchgeräusche wach, da ich mich recht früh schlafen gelegt habe, bemerkte ich erst jetzt, wie voll die Stockbetten im Schlafraum geworden sind.

    Nach kurzer Überlegung dachte ich an meine Kopfhörer. Der Griff ins dunkle zu meiner Seitentasche des Rucksacks passte erstaunlich schnell.

    ...Kopfhörer rein, Musik an, schnarchen übertönt, weiter schlafen ...

    Gegen vermutlich 4 Uhr die nächsten Geräusche einige andere Personen im Zimmer wollten vermutlich den Sonnenaufgang festhalten,.... um nichts in der Welt dachte ich mir...

    Kurz darauf, dass dritte mal, oh schon 6:30 Uhr.

    Ich verstaute meine sieben Sachen im Rucksack und ging zum Frühstück...

    ...Zeche bezahlt und nichts wie weg.

    Meine Laune war vom gestrigen Tag nicht die beste, einsame Ankunft auf der Hütte, Hitze, wieder keine Waschmöglichkeit, Wasser wieder knapp, warten auf morgen.

    Aber heute war ein besserer Tag.

    Die dixiklos und den 10L Wasserkanister (manche nennen es "Waschmoglichkeit") gekonnt ignoriert, führte mein Weg mich zuerst durch Dickicht und meter hohe Blumen und Gewächse, alles von vergangenen Tagen schon bekannt.

    Jedoch war meien innere Unsicherheit, heute doch noch einen Nationalpark Bären beim Beerenfrühstück zu sehen nie so groß wie hier heute morgen.

    Wahrscheinlich Schwein gehabt, ist mir kein Bär vor die Füße getreten, ein Foto hätte ich trotzdem gern gemacht.

    Weiter auf dem Weg... Nach verlassen des Latschenkiefer Urwalds stieg ich in schöner letzter Karst Landschaft zum Globoko Pass auf. Von dort wirkte das Bergpanorama der Julischen Alpen wie ein Spalierstehen der Berge, um ein letztes mal Abschied zu nehmen.

    Ich blickte gedanklich zurück winkte ihnen mit meinem Arm entgegen und kehrte den Alpen den Rücken zu...

    ... mit einem traurigen und einem lachenden Auge begann ich die 1900hm Abstieg die vor mir lagen.

    Zuerst über steinige Wege, dann im Wald später über Straßen, die Hitze trieb den Schweiß aus jeder Pore, je weiter ich absteig, um so heißer wurde es.

    An einem kleinen Bach befeuchtete ich meine Kap, um mir den Kopf zu kühlen.

    Gefühlt ohne jede Kraft und durstig nach mehr als nur Wasser, stand plötzlich ein Holzschild mit Tassensymbol am Straßenrand.
    Ohne zu zögern folgte ich ihm und wurde mit einer kleinen bewirtschafteten Lokalität belohnt, beim Ausblick auf einige Paragleiter ließ ich mir eine Fesperplatte und einen Litter Pfirsicheistee Schmecken, natürlich durfte auch der Absteigs Cappuccino nicht fehlen.

    Angekommen am oberen Einstieg der Tolminer Klammen, war mir das kaufen des Onlinetikkets schon zu wider, ich beschloss, weiter parallel über die Straße abzusteigen.

    Vor Tolmin angekommen, reizte der auf dem Weg gelegene Soldatenfriedhof mit 3300 Gräbern mein Interesse, nach der Besichtigung und kurzem inne halten ging es weiter in die Stadt.

    Nach schnellem Besuch im Supermarkt, bezog ich mein Zimmer im Hotel Dvorec.

    Heute ist Waschtag angesagt....
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  • Day 21

    Weg zur Dusche gesucht ...

    July 22, 2022 in Slovenia ⋅ ☀️ 21 °C

    ... gegen 3 Uhr werde ich durch Geräusche zum ersten mal wach...

    ...einiger der in den Stockbetten unter mir schlafenden Personen im Zimmer, sind der Meinung ihren Tag früh zu beginnen....

    ...ich schlafe weiter.

    Gegen 06:30 Uhr, ich noch immer im Schlafsack, verabschiedet sich kurzentschlossen meine Mitwanderin Caro von mir, sie entscheid sich, doch noch den Triglav zu besteigen um danach nach Trenta ins Tal abzusteigen.

    Nach kurzem Warten auf mein, wie das Abendessen, spärliches Frühstück, ging es auch schon los, 200m Aufstieg dann ein langer Absteig 13km bis zur heutigen Hütte, Dom na Komni.

    Vorbei an den berühmten 7 Seen im Triglav Nationalpark, von denen ich vorher auch noch nie gehört hatte. Dann weiter leicht auf und ab, im Wald und an Latschenkiefernfelder vorbei.

    Letztendlich 4,5 Stunden nach Beginn meiner Tour empfing mich die Dom na Komni Hütte.

    Durch den extremen Wassermangel hier in der Region, wird auch auf dieser Hütte die Körperhygiene recht klein geschrieben.

    Meine neue Variante mich sauberer zu fühlen führt mich durch die verschiedenen Biersorten im hiesigen Kühlschrank.

    In jedem Fall, hoffe ich das mich die heutige Halbpension mehr sättigt als gestern auf der letzten Hütte. Sollte das nicht der Fall sein werde ich ohne zu zögern nach dem Nachtisch eine weitere Portion Würste bestellen.

    Da dass so sicher ist wie das amen in der Kirche, beende ich meinen heutigen Tagesbericht hiermit....und warte auf das Essen... Mahlzeit.
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  • Day 20

    Absteigen um aufzusteigen

    July 21, 2022 in Slovenia ⋅ ⛅ 22 °C

    ...Gestern noch über die Wurst zum Frühstück gescherzt, heute beim Blick auf die Auswahl zur realität geworden.

    Jedoch gewann der sozialisierte Teil in mir und ich bestellte das Brot mit süßem Aufstrich.

    Nach erfolgreicher Nahrungsaufnahme, ging es auch schon los, das Wasser aus dem Hahn in die Wasserflaschen gefüllt in der Hoffnung, dass es trinkbar ist. Mal sehen ob sich meine Hoffnung bestätigt.

    Zuerst ein kleiner Aufstieg, dann der Blick zurück zur wunderschön gelegenen Hütte.

    An der ersten Wegkreuzung angekommen steht er vor mir, der König Triglav, in voller bracht steht seine 1500m hohe Nordwand mir entgegen.

    Bevor es jedoch zum heutigen Etappenziel geht steht erstmal ein 700hm Abstieg an. Über Geröllwege geht es abwärts Richtung Latschenkiefer und Nadelwald. Danach ein Aufstieg von 300hm über pures Geröll, nicht spaßig, aber machbar.

    Nach langer Überlegung und Abwägung entschied sich meine Wanderkompanin Caro ebenfalls bis zu ihrem eigentlichen Zielpunkt Tolmin zu laufen.

    Somit bestritten wir gemeinsam den Aufstieg zur 700m höher gelegenen Koca na Dolicu Hütte.

    Bei Radler und Kokoskuchen endete unser Wandertag auf der Terasse des Hauses gegen 13 Uhr.

    Bei Plumsklo mit bestialischem Gestank, überlege ich mir noch gut ob ich mein großes Geschäft nach Einnahme der Halbpension (Abendessen und Frühstück) bis morgen zur nächsten Hütte zurückhalten kann.

    Damit bin ich bestimmt nicht der letzte Wanderer in Slowenien, der mit diesem Gedanken spielt.

    Soviel zu heute.
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  • Day 19

    Auf Rasiermessers Schneide

    July 20, 2022 in Slovenia ⋅ ☀️ 21 °C

    ...unerwartet schenke ich das Zitronensoda in ein Glas vom Buffet.
    Von Wurst über Käse, Brot und Müsli war für jeden etwas dabei. Heute konnte man sich wirklich nicht beschweren.

    Die Rucksäcke geschultert und eine letzte Schicht Sonnencreme aufgetragen, dann ging es los.

    Zuerst ein kleiner Abstieg über Wiesen und Wälder, immer dem Hang entlang, dann die ersten Hindernisse, mit Stahlstangen als Hilfe gesichert.

    Weiter nach oben auf Geröllwegen bis schließlich eine scharfe Rechtskurve dem normalen Weg ein Ende bereitete.
    Nun war die im Buch beschriebene alpinistisch anspruchsvolle Stelle erreicht.
    Wir gehen über eine art Geröll-Rampe auf den ersten großen Felsen dann im stetigen aufsteig weiter an der gigantischen Westwand des Razors entlang.
    Über Stufen und Leitern teils mit altem Drahtseil versichert, klettern wir weitere 100te Höhenmeter an Wänden empor, bis letztendlich am Sattelpunkt der Aufstieg ein Ende hat.
    Der Bilck in das steinerne Tal ist abermals unbeschreiblich.

    Am allermeisten genoss ich heute jedoch die Aussicht hier rund um das Pogacnikov Dom na Kriskih podih Haus auf dem ich mich gerade befinde. In alle Richtungen traumhaft tiefe Landschaft mit beeindruckenden Bergen, Wiesen, Gestein und Tälern.

    Bei Bier, Segediner Gulasch und Apfelkuchen zum Nachtisch, kann man beim Sonnenuntergang und traumhafter Landschaft wohlverdient auf einen gelungenen Tag zurück schauen.
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  • Day 18

    Rutschpartie nach Slowenien

    July 19, 2022 in Slovenia ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach lausigem abgepackten Croissant Frühstück unter Beobachtung des italienischen Hüttenwirts. Begann meine heutige Tour in Begleitung von Caro, die als einzige, gestern Abend nach dem verschwinden der Touristenmassen auf der Terasse vor der Riffugio übrig blieb.

    Der erste Aufstieg von 400hm zum La porticina Sattel enttäuschte mich fast ein bisschen. Nach 45 min war die Anstrengung geschafft und wie durch ein Tor durch eine Felsspalte trat ich zum ersten mal auf Slowenischen Boden.

    Weiter ging es über große Geröllbrocken sowie Waldwege, hinab Richtung Tal.
    Das Mittagspausen Quartier, das Tamar Haus, war schon in Sicht.
    Jedoch mit kleinen Hinderniss vor meinen Füßen, ein 300m langes 100m breites Geröllfeld das ohne Wegmarkierungen durchquert werden wollte.
    Kurzentschlossen, die Hacken der Schuhe ins Geröll gerammt ging es dynamisch hüpfend Schritt für Schritt, bzw. Rutsch um Rutsch der Wurst mit Sauerkraut und undeffinierbaren grauen Bröseln auf dem Teller entgegen.

    Nach erfolgreicher erster Slowenischer rast, stand uns der kräftezehrende zweite Aufstieg des tages bevor. Zuerst leicht ansteigend über Latschen und Stein, dann steil in eine Schlucht die uns nach kurzem Anstieg in einen Buchenwald entließ.
    Von dort ewig weiter bergauf. 1400 hm laufen sich nunmal nicht von allein.

    Der kurze Abstecher zum Slemenova špica Aussichtspunkt wurde ebenfalls nicht außer acht gelassen.

    Endlich an der Vršicu Pass Straße angekommen, fast von Menschen und Autos überrant, war die Sichtung des Kiosk wie eine Oase in der Wüste. Eis und Iso Getränk gekauft und wenige Meter weiter im Poatsrski Dom na Vršìču, meinem heutigen Tagesziel angekommen.
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