Ins Land der aufgehenden Sonne

February - March 2024
A 27-day adventure by Inge Read more
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  • Day 5

    Tour über die Insel

    February 26 in Japan ⋅ ☁️ 18 °C

    Am nächsten Tag steht uns ein Leihwagen zur Verfügung, den auch die jungen Männer des Hotels organisiert haben.
    Also machen wir auf eigene Faust eine Tour über die Insel.
    Die wohl berühm­tes­te tou­ris­ti­sche Attrak­ti­on von Irio­mo­te ist eine Fahrt mit von Wasserbüffeln gezogenen Wagen durch das seich­te Meer zu der vor­ge­la­ger­ten Insel Yubu.
    Vor vielen Jahren war sie noch bewohnt, doch heu­te befindet sich nur noch ein subtropischer bota­ni­scher Gar­ten hier.
    Mir gefällt der kleine Ausflug zu dem winzigen Inselchen, und ich genieße auch die Überfahrt, auf der der Kutscher uns mit traditionellen Liedern zur Laute unterhält. Alle sind begeistert, außer Viktor, den ich nur mit Mühe daran hindern kann, den Gesang zu imitieren.

    An der nördlichen Spitze der Insel liegt zwischen zwei Küstendörfern ein kleiner, aber einzigartiger Strand.
    Hoshizuna, was wörtlich
    übersetzt "Sandiger Sternenstrand" bedeutet, ist überwältigend schön.
    Und wirklich, wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass der puderartige weiße Sand aus winzigen, 1-mm- kleinen Sternen besteht.
    Es handelt sich dabei um ein Gemisch aus Korallen und Rückständen von winzigsten Meeresbewohnern. Diese Tiere, nur etwa einen Millimeter groß, leben im Meeresgras am Boden und gehören zur Familie der Calcalinidae. Sterben sie, werden ihre Schalen an den Strand gespült, und das Meerwasser sowie die stetige Bewegung der Wellen zerkleinern die Überreste zu mikroskopisch winzigen Sternsandskörnern.
    Laut lokalen Legenden handelt es sich um die Überbleibsel tatsächlicher Sterne, die von einer Seeschlange verschluckt wurden.

    Überall am Straßenrand entdecken wir Schilder mit dem Bild einer Katze.
    Wir recherchieren im Reiseführer und finden heraus, dass die Irio­mo­te-Kat­ze das geschütz­te Wahr­zei­chen der Insel ist.
    Sie wurde 1965 entdeckt und ist eine Unterart der Bengalkatze, die ausschließlich auf dieser Insel lebt und unter Artenschutz steht.
    Iriomote-Katzen sind Einzelgänger und generell nur in der Dämmerung und in den frühen Nachtstunden aktiv. Am Tag ruhen sie in Baumhöhlen, Ästen oder Felsspalten.
    Deshalb sehen wir kein einziges der noch lebenden
    110 erwachsenen Individuen

    Unser letztes Ziel ist ein altes Kohlebergwerk - viel davon ist nicht mehr übrig.
    Im Jahre 1886 fand man auf Iriomote Kohle, und sogleich begann die Firma Mitsui Bussan mit dem Abbau der gewaltigen Lager des schwarzen Goldes. Da nach drei Jahren von den 200 eingesetzten Bergleuten nur noch ein Drittel lebte, ließ man das Unternehmen eine Zeitlang ruhen.
    Während des Krieges wurden neben einheimischen Arbeitern zusätzlich Sträflinge aus verschiedenen Teilen Japans, Taiwans und Chinas importiert und zur Arbeit in den Gruben gezwungen.
    Zum Teil hatten sie nicht die geringste Ahnung von den Tätigkeiten, die sie verrichten mussten oder den Bedingungen, unter denen sie leben würden.
    Gelockt wurden viele Männer durch Versprechungen wie: „In Iriomote ist es angenehm warm und man braucht nicht viel Kleidung. Es gibt dort viele Frauen, genug zu essen und man kann leicht Geld verdienen.'

    Doch die Wirklichkeit sah anders aus.
    Unzählige Männer starben an Krankheiten und Misshandlungen oder kamen bei dem Versuch,
    von der Insel zu fliehen, ums Leben.
    Im Jahr 1943 stellten die Kohlebergwerke die Produktion schließlich ein - letzendlich aufgrund von Arbeitskräftemangel.
    Die neisten Gebäude des Bergwerks wurden während des Krieges durch amerikanische Luftangriffe fast gänzlich zerstört.
    Heute sieht man nur noch ein paar Überreste des einst so großen Kohlewerkes.

    Da unser beider Magen ein wenig verrückt spielt, gibt es heute Abend nur Wasser und trockenes Brot.
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  • Day 9

    Ishigaki

    March 1 in Japan ⋅ 🌧 19 °C

    Die Insel Ishi­ga­ki zählt knapp 45‘000 Ein­woh­ner. Trotz allen Fortschritts hat das Eiland es geschafft, seine fas­zi­nie­ren­de Natur weit­ge­hend intakt zu erhal­ten.
    Fast die gesamte Insel ist umge­ben von Koral­len­rif­fen, das Meer ist mär­chen­haft blau und die zahl­rei­chen wunderschönen Sand­strän­de frei von der Hek­tik, wie wir sie vom Mit­tel­meer her kennen.

    Am Morgen des 1. März
    machen wir uns auf den Weg dorthin.
    Nach einem üppigen Frühstück mit Fisch, Algen, Tofu, Ei, Reis, und einer Menge kleiner Häppchen, die wir nicht identifizieren können, wollen wir Iriomote verlassen.
    Viktor isst im Gegensatz zu mir alle Schälchen leer.
    Ich lasse mehr als die Hälfte übrig, obwohl das in Japan als unhöflich angesehen wird.
    Aber erstens ist das Angebot zu umfangreich, und zweitens sind mir manche Dinge auf den Tellern wirklich suspekt.
    Heute bekommen wir sogar Kaffee aus einer Maschine, die ein Vorkriegsmodell zu sein scheint. Alles ist total verrostet, und es grenzt an ein Wunder, dass noch Flüssigkeit aus den Düsen heraustreten kann.
    Die Milch in den kleinen Döschen und der Zucker in den vergilbten Papiertütchen sind mindestens genauso alt.
    Doch die Leute haben es gut gemeint, und so lassen wir uns nichts anmerken und zucken nicht einmal mit einer Wimper.
    Mit dem kleinen Leihwagen fahren wir zum Hafen, wo wir ihn ohne Probleme abgeben können. Keine halbe Stunde später sitzen wir auf der Fähre nach Ishigaki.
    Für die Erkundung dieser Insel stehen uns wiederum drei Tage zur Verfügung.
    Nach einer knappen Stunde Überfahrt marschieren wir mit unserem Gepäck zum Hotel, was nur etwa 10 Minuten entfernt vom Hafen liegt.
    Dort checken wir ein und beziehen unser Zimmer.
    Dafür, dass es im Flur aussieht wie in einem Bunker, bin ich vom Zimmer selbst angenehm überrascht.
    Es ist sauber, hell, ausgerüstet mit Kühlschrank, Mikrowelle und Herd. Sogar eine Waschmaschine befindet sich in dem kleinen Vorraum.
    Die nette Dame an der Rezeption hat mir auf der japanischen Bedienungsanleitung genau angekreuzt, welche Knöpfe ich in welcher Reihenfolge zu drücken habe.
    Wir werfen unsere Klamotten von der Bootstour in die Trommel und los geht's !
    Irgendwann nach einer Dreiviertel Stunde Schlürfen, Grunzen, Saugen und Plätschern tut sich nichts mehr.
    O weia, ich habe ein ungutes Gefühl. Zu Recht, wie sich zeigen soll.
    Als ich den Deckel der Waschmaschine öffne, befinden sich in der Trommel mindestens noch 15 Liter Wasser!!!!! Und jetzt?
    Ich habe alle Schritte eingegeben, so wie es mir erklärt wurde.
    Mit meinem Handy und Google Übersetzer versuche ich, so nahe wie möglich an die auf der Seite der Maschine angebrachte Anleitung zu kommen.
    Mit viel Mühe und Anstrengung gelingt mir ein Screenshot des übersetzten Textes ( man darf nicht wackeln, sonst switcht die Sprache wieder auf japanisch um).
    Ich suche nach der Pump- oder Schleuderfunktion.
    Doch ich lese da nur etwas von
    " Dehydration."
    Können Waschmaschinen etwa auch dehydrieren?????
    Ich weiß, dass ein Mensch bei Dehydrierung auf jeden Fall an Wassermangel leidet. Genau das braucht meine Wäsche jetzt. Ihr muss das Wasser entzogen werden.
    Mutig drücke ich den roten Knopf mit tausend rätselhaften Hieroglyphen.
    Und siehe da: Es saugt, schmatzt, schleudert, gluckert und grunzt für etwa 10 Minuten.
    Dann ist Stille. Vorsichtig öffne ich die Klappe und wirklich: Unsere dreckigen Klamotten sind bitzsauber und nur noch nebelfeucht!
    Wie schön, dass das Waschexperiment so gut geklappt hat!
    Am Abend des wieder einmal ereignisreichen Tages
    speisen wir in einer Pizzeria: zur Abwechslung italienisch.....lecker!😋
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  • Day 11

    Wir erkunden die nächste Insel

    March 3 in Japan ⋅ ⛅ 12 °C

    2. /3. März
    Das Wahrzeichen und wahrscheinlich der schönste Fleck von Ishigaki ist die Bucht von Kab­i­ra mit ihrem tür­kis­blau­en Was­ser, dem weißen Sand­strand, der sub­tro­pi­schen Natur und den vie­len klei­nen grü­nen vorgelagerten Inseln.
    Sie ist seit 1997 als Meis­hō, das bedeutet «Ort von besonderer land­schaft­li­cher Schön­heit» in Japan registriert.
    Leider haben wir kein Glück mit dem Wetter.
    Schien gestern bei der Überfahrt noch die Sonne, so regnet es heute immer wieder.
    Unseren Plan, schnorcheln zu gehen oder mit einem der Glasbodenboote einen Ausflug durch die Bucht zu unternehmen, können wir vergessen.
    Wegen des starken Windes sind alle Touren gestrichen. So ein Pech!!!!
    Also fahren wir mit einem Mietwagen zu verlassenen Stränden und sonstigen interessanten Flecken auf der Insel.
    Es gibt zwar etwas mehr Verkehr als auf Iriomote Island, doch läuft auch hier das Autofahren sehr beschaulich und entspannt ab.
    In Iriomote durfte man wegen der berühmtrn Katze und der anderen wilden Tieren nicht schneller als 40 KMH fahren. Viktor wäre mehrere Male beinahe eingeschlafen. Ihm gefällt das Autofahren in Japan bisher überhaupt nicht, er vermisst seinen geliebten Camper und die damit möglichen Abenteuer jeden Tag. Die japanischen Wagen sehen aus wie kleine Container auf Reifen.
    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich noch nie so hässliche Autos gesehen habe. Aber praktisch sind sie und leicht zu handhaben.
    Was wollen wir mehr?
    Mit dem Links-Verkehr kommt Viktor ohne Probleme zurecht, den ist er ja von Afrika gewöhnt.

    Unter anderem steht der Okinawa Themenpark auf unserer Must Visit Liste.
    Es ist ein Riesengelände, auf dem zahlreiche 80 - 100 Jahre alte Okinawa Häuser nicht nur angeschaut, sondern sogar betreten werden können.
    Die original erhaltenen Gebäude wurden von anderen Orten der Insel mit größter Sorgfalt abgebaut und an ihren neuen Platz gebracht.
    Im Inneren der alten Behausungen finden wir typisch japanische Stein-Küchen, bei denen der Boden nur aus einfachem Lehm besteht. Wohnräume dagegen wurden mit Tatami (Bambus)-Matten ausgelegt.

    Bei der für Ishigaki typischen, ganz traditionellen Baukunst werden nur lokale Holzarten, Bambus und Stroh verwendet. Diese Bauweise lässt die Häuser nicht nur starken Taifunen standhalten, sondern schützt sie zudem durch ihre erhöhten Konstruktionen vor Überflutungen.

    Die Hauptattraktion des Themenparks ist zweifelsohne ein Gelände mit niedlichen Totenkopfäffchen. Auf Japanisch heißen sie Risu Saru, was so viel wie Eichhörnchenaffe bedeutet.
    Zunächst müssen wir durch eine Schleuse, an der die Regeln des Geheges ausgehängt sind:
    1) Kein Füttern
    2) Kein Anfassen oder Umarmen der Affen - da hält sich aber fast niemand dran
    3) Verschließen aller Jacken- und Hosentaschen
    4) Kein Essen oder Trinken
    5) Keine Taschen oder Rucksäcke
    5) Der Park übernimmt keine Verantwortung für dreckige Kleidung.

    In einem relativ großen Bereich können die Tiere sich frei bewegen. Zunächst sitzen sie nur in den Bäumen oder auf den Zäunen und beobachten uns Eindringlinge.
    Doch schnell verleitet ihre Neugierde sie dazu, sich zu nähern, zu beobachten und schließlich sogar auf die Besucher zu hüpfen. Sitzt oder steht man ganz ruhig, pirscht sich schnell das erste Tierchen heran. Dann bleibt es meistens nicht nur bei einem, sondern es werden auch schnell einmal zwei, drei oder mehr Äffchen, welche sich auf die Schultern, die Hände oder die Beine setzen.
    Sie versuchen, die Reißverschlüsse von Jacken zu öffnen oder die Ärmel hoch zu ziehen, um etwas Essbares zu ergattern.
    Dann entdecken wir zwei Japanerinnen und trauen unseren Augen nicht!!!!
    Mindestens 12 Affen klettern auf ihnen herum, zupfen an der Kleidung und wuscheln in ihren Haaren.
    Die Frauen hatten wohl Affenfutter aus dem Automaten gekauft.
    Mit dem, was folgte, aber hatten sie nicht gerechnet:
    Die Affen kämpfen wie wild um das Futter, bis schließlich das letzte Krümelchen verputzt ist.
    Die beiden Mädchen sind am Schluss völllig zerzaust, verdreckt und - was noch viel schlimmer ist- voller Affenpipi. 😳😂
    Nach diesem Schauspiel verzichten wir lieber auf das Füttern.
    Bei mir sitzt ein Äffchen, das so niedlich ist, dass ich es am liebsten mit nach Hause nehmen würde. Mit großen Augen schaut es mich an und lässt sich sogar am Hals kraulen.
    Als Viktor ziemlich trocken meint: " Der hat bestimmt Läuse" setze ich den kleinen Kerl schnell auf den Boden zurück und verabschiede mich.
    Wer schon einmal auf Okinawa war, dem werden die löwenartigen Figuren nicht entgangen sein, die man eigentlich überall antrifft: Die Wesen mit der gelockten Mähne und dem manchmal geöffneten, manchmal geschlossenen Maul.
    Shisa gibt es in allen Formen, Farben und Größen. Doch was hat es mit diesen seltsamen Kreaturen auf sich?

    Es sind Shisa, Schutzgötter und ein fester Bestandteil der okinawanischen Kultur.
    In der Regel treten sie als Paar auf, wobei der Rechte mit offenem Maul, der Linke mit geschlossenem Maul dargestellt wird. Es wird gemeinhin angenommen, dass der offene Mund für Abwehr des Bösen und der geschlossene Mund für das
    " Behalten des Guten” steht.
    Shisa wurden erstmals im 14. Jahrhundert aus China nach Okinawa gebracht und galten ursprünglich als Wächter von Häusern und Schreinen.
    Noch heute findet man in beinahe jedem Haus ein Shisa Paar zum Schutz vor allem Übel.

    Nach drei ereignisreichen Tagen mit sehr angenehmen Temperaturen geht es heute zurück ins kalte Tokio.
    Wir haben die ruhige Zeit auf den tropischen Inseln sehr genossen und dabei nicht zum ersten Mal festgestellt: Wir sind keine Menschen für die Großstadt.
    In 20 Minuten landen wir wieder in der größten Metropole der Welt – Tokio! Gewaltiger kann der Kontrast fast gar nicht sein.

    Wir freuen uns auf aber riesig auf die nächsten Treffen mit Lars und Maya.
    ❤️❤️❤️
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  • Day 12

    Zurück in Tokio

    March 4 in Japan ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach unserem Flug von Ishigaki landen wir um 22.00 Uhr auf dem Narita Airport in Tokio.
    Von dort aus bringt uns ein kostenloser Shuttle-Bus zu unserem Hotel ganz in der Nähe des Flughafens.
    Wir wählen wieder das Toyoko Inn, eine in ganz Japan bekannte und überall vertretene Hotelkette.
    Die Zimmer sind echt preiswert, sauber und mit allem ausgestattet, was der Reisende braucht:
    Wasserkocher, Föhn, Pantoffeln, Schlafanzug, Safe, REISKOCHER😂, Schuhanzieher, Block und Stift, Kühlschrank, Klimaanlage Fernseher und Free WiFi.
    Zusätzlich bekommt man noch Shampoo, Kamm oder Bürste, Rasierer, Gesichtscreme, Tee und einiges mehr ..... so viel man will.
    Im Preis inbegriffen ist ebenfalls ein tolles Frühstücksbuffet, wobei man sowohl kontinentales als auch japanisches Essen wählen kann. Oder beides, wenn man möchte und viel Hunger hat.
    Unter anderem werden Brötchen, Toast, Butter und Marmelade oder Onigiri (Reisbällchen), japanische Omelettes, Miso-Suppe und Kaffee oder Tee angeboten.
    Es gibt sogar HEIßE COLA! Das kannte nicht einmal Lars. 😂
    Ich bin echt total begeistert und ein regelrechter Toyoko Inn Fan.
    Viktors Mitgliedskarte von vor 10 Jahren ist übrigens immer noch gültig .....und deshalb dürfen wir, als " members ", 1 Stunde früher einchecken als
    ' normale " Hotelbesucher!!!
    Mittags treffen wir uns in der Nähe von Lars Arbeitsstelle mit ihm zum Essen. Er hat leider so viel zu tun, dass er sich momentan ganz schlecht Urlaub nehmen kann. Hoffentlich bleibt das nicht die ganze Zeit so🙏🙏🙏
    Mit seinen ausgearbeiteten Anweisungen finden wir uns in der Regel gut zurecht.
    Allerdings klappt es manchmal mit dem Treffen nicht so hundertprozentig, denn das Senden eines Standortes kannst du in Japan in dem Gewirr von mehrstöckigen Gebäuden komplett vergessen.
    Ich zeige euch mal, wie
    dann unsere Kommunikation aussieht:
    11:58 Inge : Sind im Hotel angekommen
    11:59 Inge : Wie kommen wir jetzt zu dir? Also zum Bahnhof Ebisu?
    12:09 Lars: Einfach Bahnhof Ebisu bei Google eingeben!
    12:30 Inge : Wir schaffen das nicht
    12:31 Lars: Wieso?

    Lars schickt ein neues Bild mit der Verbindung.

    12:59 Inge : Hat geklappt! Sitzen im Zug nach Osaki
    13:12 Lars: Oh super! Ruft vielleicht mal an, wenn ihr da seid. Dann komme ich sofort raus.

    Wir rufen Lars an. Er will sofort runterkommen.

    13:36 Lars: Wo seid ihr?
    Ich dachte ihr wärt hier >
    Lars schickt ein Bild.

    13:36 Inge : Oh je! Wir sind leider draußen.
    13:37 Lars: Seid ihr die Treppe runter gegangen oder was?
    13:37 Inge : Ja
    13:37 Lars: Ihr müsst beim nächsten Mal am Ticket Gate stehen bleiben, sonst ist das ganz schwer euch zu finden.
    13:40 Inge: Da stehen wir jetzt. An dem Schild:
    East exit. Ebisu GARDEN PLACE
    13:40 Lars: Keine Ahnung wo das ist
    13:4 Inge : Du siehst doch meinen Standort.
    13:41 Lars: Der Standort ist irgendwo mitten in einem Gebäude. Da kann ich nichts mit anfangen.
    13:42 Lars schickt das:
    https://maps.app.goo.gl/BeEsDjFNYTe7KVNE9
    mit der Abweisung: Kommt bitte da hin!!!

    Das machen wir. Und dann sehen wir ihn ganz weit weg, am Ende eines Weges, kurz bevor er wieder hinter irgendeiner Ecke verschwinden wird.
    NEIN!!!
    Ich pfeife ohrenbetäubend laut auf den Fingern.
    Oh, das kennt man in Japan nicht und man macht es bestimmt auch nicht. 😳
    Das ist mir aber in dem Moment völlig egal.
    Mein Sohn erkennt auf jeden Fall den Pfiff seiner Mutter. Lachend kommt er uns entgegen.
    Gott sei Dank....Wir haben uns gefunden.
    Nun genießen wir von ganzem Herzen seine Mittagspause, auch wenn sie nicht so lang ist.
    Schön, dass wir uns getroffen haben ❤️

    Den Rest des Nachmittags verbringen Viktor und ich beim Meji Schrein und der schönen Parkanlage.
    Der Meiji Schrein ist ein shintoistischer Schrein, der im Jahre 1920 (genau 8 Jahre nach dem Tod von Kaiser Meiji errichtet wurde. Er war der 1. Kaiser des modernen Japans und öffnete Nippon der Welt.
    Vor jedem Schreinbesuch - das wissen wir inzwischen - soll man sich nach einem bestimmten Ritual mit Wasser symbolisch reinigen, um den Kami (Gottheiten) sein Anliegen „rein“ vorzubringen. Zunächst wird die linke Hand gewaschen, danach die rechte.
    Und schließlich auch der Mund .... wieder mit der linken Hand. Ganz schön kompliziert!
    Dann tritt man
    heran zu den Wächtern.
    Vor dem Schrein steht eine Holzkiste, in die man eine 5 Yen Münze hineinwirft.

    Verbeuge dich zunächst zweimal.
    Denke im Stillen fest an deinen Wunsch.
    Klatsche 3 Mal in die Hände.
    Verbeuge dich erneut einmal und
    verlasse schließlich den Schrein zur rechten Seite.
    Viktor hat keine Lust auf das Ganze und meint : Nee, mach ich nicht. Ich bin doch kein Buddhist!
    Ich dagegen führe die Prozedur brav aus und wünsche mir einfach etwas für uns Beide.
    Anschließend fahren wir zum Hotel und checken ein.
    Wir kommen jede Stunde besser mit der tokionischen (???) Metro zurecht und sind richtig stolz auf uns!
    Morgen stürzen wir uns erneut ins Gewühl und sind schon sehr gespannt, was wir alles erleben werden.

    Und so sieht der grobe Plan aus, den wir mit Lars ausgeheckt haben:
    19:55 Inge : Also, morgen wollen wir den Koffer kaufen, den Shinjuku Gyoen Garten ansehen und dann Skytree und Aquarium.
    Was hältst du davon? Zu viel? Zu wenig?
    In welcher Reihenfolge würdest du das vorschlagen?
    20:12 Lars: Wenn ihr früh startet, kann man das schaffen
    Ich würde entweder mit dem Garten oder dem Aquarium anfangen und den Koffer als letztes kaufen. Sonst habt ihr den ja die ganze Zeit an der Backe
    20:17 Inge : Das stimmt. Gute Idee!!!!
    Also Garten, Aquarium ( mit Skytree????🤔) und dann den Koffer und Einkaufsstraße.
    20:25 Lars: Ja, mit Skytree müsst ihr mal schauen wie voll es ist. Aber eventuell könntet ihr das noch einschieben
    20:28 Inge: Ja, wir schauen mal.
    Und dann treffen wir uns abends?
    20:55 Lars: Genau!
    21:18] Inge : Super! Ich freue mich schon sehr!!!!
    Bis morgen!!!❤️
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  • Day 13

    Ein weiterer Tag in der großen Stadt

    March 5 in Japan ⋅ 🌧 7 °C

    Und hier könnt ihr lesen, was wir von unserem gestern ausgeheckten Plan umgesetzt haben.
    Am Morgen besuchen wir den Shinjuku Gyoen Park, ein 58,3 Hektar großes Areal, das sich in den Tokioter Stadtbezirken Shinjuku und Shibuya befindet.
    Es sind -genau genommen- drei Parkanlagen, die harmonisch ineinander übergehen: ein japanischer Garten an der Südwestseite, in der Mitte ein englischer Park mit weitläufigen Freiflächen und ein französischer Garten mit riesigen Platanen-Reihen und Blumenrabatten am östlichen Ende.
    Die Kombination aus kleinen Weihern mit glasklarem Wasser, die von Holzbrücken in japanischer Bauweise überspannt werden und einer Vielzahl von Bäumen ergibt zusammen ein wunderschönes Panorama, das die dahinterliegenden hässlichen Hochhäuser der Metropole völlig vergessen lässt.
    Wir genießen den Park als angenehme und willkommene Abwechslung zu Tokyos grauer, überfüllter Stadtlandschaft.

    Jedes Jahr im Frühjahr zieht der große Garten Scharen von Besuchern und Hobbyfotografen an.
    Alle wollen die Kirschblütenzeit erleben und auf den Freiflächen des Parks Hanami-Partys feiern.
    Durch die Auswahl verschiedener Baumsorten und die unterschiedlichen Standorte dauert die Kirschblüte im Shinjuku Gyoen Garten besonders lang.
    Leider sind wir ein bisschen zu früh hier, es gibt erst ganz vereinzelt ein paar blühende Exemplare.
    Die gesamte Pracht der Kirschblütenzeit, wenn mehr als 1000 Kirschbäume den Garten in unzählige Rosa- Rottöne tauchen, kann man sich kaum vorstellen,
    Vielleicht haben wir ja Glück und erleben noch ein wenig davon vor unserem Rückflug. 🙏

    Der Skytree, ein Wahrzeichen und Symbol der Stadt Tokyo, ist unser nächstes Ziel.
    Er ist mit 634 Metern der höchste freistehende Fernsehturm der Welt und nach dem Burj Khalifa in Dubai und dem PNB 118 in Kuala Lumpur das dritthöchste Bauwerk der Erde.
    Japan gehört zu den Ländern des Pazifischen „Feuerrings“ und ist damit eines der Länder der Erde, die am meisten von Erdbeben betroffen sind. Aus diesem Grund hat der kleine Inselstaat eine der strengsten Bauordnungen weltweit entwickelt. Alle Gebäude müssen erdbebensicher errichtet werden.
    Entsprechend ist auch der Tokyo Skytree so konstruiert, dass er starken Erdbeben und Taifunen standhalten kann.
    Testsimulationen haben ergeben, dass das Gebäude sogar ein schweres Beben der Stärke 7,9 fast unbeschadet überstehen würde.
    Neben zwei Aussichtsplattformen beherbergt der Skytree auch ein riesiges Einkaufs- und Unterhaltungszentrum namens „Tokyo Solamachi“.
    Das Angebot an Geschäften, Restaurants, Cafés und Souvenirläden ist unvorstellbar. Die visuellen und akustischen Eindrücke, denen man hier ausgesetzt ist, können wir gar nicht verarbeiten.
    Da das Wetter inzwischen sehr schlecht geworden ist ( es regnet mittlerweile in Strömen) verzichten wir darauf, zu den Aussichtsplattformen hoch zu fahren.
    Statt dessen besuchen wir das Sumida Aquarium im 5. und 6. Stock des Tokyo Skytree, das im Jahre 2012 zusammen mit dem Turm eröffnet wurde.
    Ein großer Teil des Aquariums stellt in zahlreichen Wasserbecken die Lebensräume und die Tiere aus den Meeren um Tokio und des japanischen Archipels dar.
    Eigentlich hatten wir vorgehabt, heute noch einen Koffer kaufen, doch unsere Kräfte sind am Ende.
    Bevor wir uns mit Lars zum Abendessen treffen, wollen wir noch einmal kurz in unser Hotel.
    Leider verfahren wir uns komplett in dem tückischen Netz der Tokyo U-Bahnen und schaffen es so gerade noch, um 19.30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt zu sein.
    Das Zusammensein mit Lars genießen wir wie immer sehr. Das Essen ist lecker, und die Zeit vergeht wie im Flug.
    Um 23 Uhr fallen wir schließlich todmüde ins Bett......Die Füße und fast alle Knochen tun weh, wir sind durchgefroren und nass. Kurzum: Wir sind restlos kaputt und wollen nur noch schlafen.
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  • Day 14

    Nikko

    March 6 in Japan ⋅ ☁️ 6 °C

    Am 6.3.24 machen wir uns auf den Weg nach Nikko, einem Ort, wo man dem Großstadtdschungel auf ganz besondere Art und Weise entfliehen soll.
    Vor einer atemberaubenden Berglandschaft mit schimmernden Wasserfällen befindet sich die idyllisch gelegene Stadt im Osten der Hauptinsel Honshu, etwa 140 Kilometer nördlich von Tokio gelegen.
    Die berühmte Shinkyo Brücke - ein überaus beliebtes und bekanntes Postkartenmotiv -
    markiert den Eingang zu den großen japanischen Schreinen und Tempeln von Nikko. Sie wurde 1636 errichtet und zählt zu den drei schönsten Brücken Japans.
    Leuchtend rot lackiert führt der Steg über den Fluss Daiya und verbindet die Altstadt mit der Neustadt Nikkos.
    Und dann sind wir schon am Eingang des Parks, der gesäumt ist von zahlreichen Schreinen und Tempeln, die zu den prächtigsten des ganzen Landes gehören und von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden.
    Der 1617 erbaute, goldüberzogene Toshogu Schrein, der Futarayama-jinja Schrein und der buddhistische Rinnō-ji Tempel aus dem Jahre 766 mit seiner dreistöckigen Pagode und einem typisch japanischen Garten mit Wasserlandschaft sind die berühmtesten unter ihnen.
    Mit dem Bau des Rinno-ji Tempels beginnt die Geschichte der Stadt, die sich nach und nach zu einem bedeutenden Zentrum des Buddhismus und Shintoismus entwickelte.

    Der beeindruckendste und wahrscheinlich am häufigsten besuchte Komplex ist der Toshogu-Schrein.
    Er wurde zu Ehren von Tokugawa Ieyasu errichtet und dabei ließ man - so lesen wir im Reiseführer - der Kreativität freien Lauf. Fast wird man von der prächtigen goldenen Fassade mit ihren leuchtenden Farben und extravaganten Schnitzereien geblendet.

    Ein berühmtes japanisches Sprichwort besagt: „Sage nie kekko (wunderschön), bevor du nicht Nikko gesehen hast.“
    Und wirklich, da müssen wir zustimmen: Diese wahrscheinlich am üppigsten vergoldeten religiösen Architekturen Japans bereiten uns einen unvergesslichen Tag.

    Halt! Da sind ja noch die Affen!
    An einem alten Shinto-Tempel gibt es Holzschnitzereien von drei Affen, deren Hände Augen, Ohren und Mund bedecken.
    In der japanischen Volksreligion gelten diese drei Affen als weise und heilige Wesen.
    Mittlerweile kennt jeder die Fassadenschnitzerei, die schon lange zum Wahrzeichen von Nikko geworden ist.
    Drei Affen, von denen einer nichts sieht, einer nichts hört und einer nichts sagt.

    Izawaru ist der Affe, der seinen Mund bedeckt. Er sagt uns, dass wir nicht schlecht über andere Menschen sprechen und Kommentare vermeiden sollen, die andere Menschen verletzen könnten.
    Mizaru ist der Affe, der seine Augen bedeckt. Er bedeutet uns, dass wir nicht auf Dinge achten sollen, die nicht nützlich oder gut für uns sind.
    Kikazaru ist der Affe, der sich die Ohren zuhält. Er will uns lehren, dass wir nicht auf Kommentare hören sollen, die uns herunterziehen und in einen negativen Zustand versetzen.

    Inzwischen sind die 3 Affen so bekannt, dass es sie sogar als Whatsapp-Emojis gibt!

    🙈🙉🙊
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  • Day 15

    Nikko Noch ein paar Eindrücke

    March 7 in Japan ⋅ ☁️ 5 °C

    Gestern, als unser Zug in Nikko einfuhr, standen mindestens 5 Bedienstete am Gleis, um uns mit einer tiefen Verbeugung zu begrüßen.
    Erst nach dem endgültigen Stillstand des Trains richten sie sich gemeinsam - wie in einer gut einstudierten Choreographie - wieder auf und heben ihre Köpfe.
    In der Mail, die wir von unserer Unterkunft erhalten haben, steht folgende Information.
    How to get to us:
    By bus:
    From JR Nikko station (Bus stop#1A/#1C) or Tobu Nikko station(Bus stop#2A/#2C).
    Transfer to the local bus !
    Please get on the following bus:
    #Chuzenji onsen
    #Yumoto onsenn
    #Okuhosoo
    #Kiyotaki
    Every bus will be stop at "Nikko shokubutsuen(Bus stop #13)"
    Get off at the "Nikko shokubutsuen (Bus stop #13)".
    It is two minutes on foot in the direction that the bus goes ahead through.
    You can find our hotel Akarino yado Villa Revage on the left side.
    Hmmmmm. Klingt nicht ganz einfach.
    Ok. Lasst es uns einfach mal versuchen.
    Der erste Bus kommt sehr schnell. In den steigen wir ein.
    Viktor ist von der 3- stündigen Fahrt nach Nikko völlig fertig. In fast jedem Bahnhof muss er den 20 Kilogramm schweren Koffer treppauf und treppab schleppen. Jedes Mal wird sein Fluchen lauter und böser
    Das Allerschlimmste an der Sache ist, dass wir immer noch mit dem Gepäck von den Inseln unterwegs sind.
    5 Badeanzüge, 4 Strandlaken, Badeschuhe, kurze Hosen, Röckchen und Sonnenhüte transportieren wir durch halb Japan.
    Wir sind nämlich nicht noch einmal zu Lars Wohnung gekommen, um den Koffer mit neuem Inhalt zu bestücken.
    So sind wir jetzt in Nikko in Sommerklamotten gestrandet.
    Und hier hat es geschneit: 20 cm Pulverschnee!
    Das ist zugegebenermaßen blöd gelaufen, aber nicht mehr zu ändern.
    Gott sei Dank haben wir wenigstens unsere dicken Jacken und eine Mütze dabei.
    Ich ziehe sämtliche Hosen, Strumpfhosen und Shirts aus dem Koffer übereinander an ........und: Es klappt. Es sieht zwar furchtbar aus, aber ich friere wenigstens nicht.
    Zurück zum Bus: Wir klettern hinein, entwerten unsere Karten und fahren bis zur empfohlenen Station.
    Hier wuchten wir den Koffer auf die Straße und springen aus dem Bus. ( hintere Tür!!!!)
    Die erste Lautsprecheransage kriegen wir vor lauter Aussteigestress nicht mit.
    Dann erfolgt die zweite, sehr sehr laut:
    " Please come back in the bus!" Alle starren uns an. Oh Mist, wir sind gemeint! Irgendwas ist schief gelaufen!
    Ich renne nach vorne zum Schaffner. Nichts ahnend frage ich: "Is this the wrong station?"
    " No, pay"
    Häääääää? Wir haben doch schon beim Einsteigen bezahlt.
    Ich: "I have already paid! "
    Er: "No, pay"
    Ich: " Ok. How much?"
    Er: "Card".
    Was will er? Vielleicht muss ich die Karte noch mal einlesen.
    Inzwischen wird er ungeduldig ( was er eigentlich nicht darf. Er sollte als Japaner immer die Contenance bewahren).
    Mindestens 40, gefühlt Hundert 👀 Augen starren uns an.
    Mann, ist mir das peinlich.
    Wir lesen unsere Karten erneut ein und sind heilfroh, dass das exakt das war, was von uns erwartet wurde.
    10 Minuten später erreichen wir unser Domizil und sind angenehm überrascht.
    Ein nettes Hostel mit geschmackvoller japanischer Einrichtung und einem schönen, geräumigen Zimmer erwartet uns.
    Boah, jetzt müssen wir uns erstmal erholen.
    Also entscheiden wir uns für einen Onsenbesuch.
    Im Allgemeinen versteht man unter Onsen ein Thermalbad, oder einen Ort, der über ein von natürlichen heißen Quellen gespeistes Bad – heutzutage meist für Männer und Frauen getrennt – verfügt.
    Unser Hostel bietet den Luxus eines privaten Onsens, also ein Schwimmbad nur für uns allein, an.
    Wir genießen das heiße Bad, den Ruheraum und den Außenbereich zum Abkühlen. Genau das haben wir jetzt dringend gebraucht!
    Am Abreisetag sehen wir ein junges japanisches Paar beim Frühstück. Schlagartig werden wir uns eines weiteren Fauxpas bewusst: Wir sind nämlich mit den hauseigenen Kimono- Schlafanzügen in den Onsenbereich spaziert, weil wir gedacht haben, es seien die Saunaklamotten.
    Aber ganz ehrlich: Wenn alles nur auf japanisch erklärt und beschrieben ist,
    muss man uns eigentlich solche Fettnäpfchen Tritte nachsehen. 😉
    Abends besuchen wir ein traditionelles japanisches Restaurant.
    Vor vielen Gasthäusern findet man die Speisekarte in Form von Plastik-Gerichten in einer Auslage. Anhand dieser Modelle kann man dann seine Auswahl treffen.
    Hier aber werden wir in eines der vielen Séparées geführt und bekommen einen Laptop, über den wir unsere Essenswünsche eingeben können.
    Die Kellnerin sehen wir nur, wenn sie uns die bestellten Dinge bringt. Ziemlich strange, aber uns wundert eigentlich nichts mehr.
    Beim Betreten eines Restaurants in Japan ist es üblich, sich als Gast die Schuhe auszuziehen.
    Alles Andere wird als extrem unhöflich angesehen. Wir wollen unter keinen Umständen durch Unhöflichkeit auffallen und stellen unsere Schuhe zu den anderen ....und zwar so, dass die Schuhspitzen zur Eingangstür zeigen.
    Keine Ahnung, warum. 🤔
    Äußerst wichtig ist außerdem, dass die Socken keine Löcher haben und die Füße möglicht geruchslos sind.
    Für den Gang zum stillen Örtchen stehen spezielle Toilettenpantoffeln bereit –das heißt, es gibt extra Schuhe fürs Klo. Solltest du also die Tür zur Toilette aufmachen und dort Schlappen sehen, gilt : Straßenschuhe ( sofern du noch welche anhaben solltest) aus – Kloschuhe an!

    Aber!!!!! Vergiss um Himmels Willen NIEMALS die Schuhe beim Verlassen der Toilette wieder zu tauschen! Das ist ein Fettnäpfchen, in das Langnasen (so nennen die Japaner uns Europäer) immer wieder stapfen.
    Doch davor hat mein Bruder mich zu Hause schon gewarnt. Das wird uns nicht passieren!!!!
    Das Essen, das wir auswählen, schmeckt wirklich lecker. Ich habe es sogar geschafft, nur vegetarisch zu bestellen, was in Japan manchmal nicht ganz einfach ist.
    Morgen geht es zurück nach Tokio. Dann treffen wir Lars und Maya für mehrere Tage!
    Ich freue mich schon riesig!👍🙏❤️
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  • Day 16

    Von Nikko zurück nach Tokio

    March 8 in Japan ⋅ ☁️ 9 °C

    Nach einem tollen Frühstück in unserer Unterkunft gönnen wir uns ein Taxi zum Bahnhof.
    Die Plackerei mit dem Bus wollen wir uns nicht noch einmal antun.
    Unser Plan ist auch so schon stressig genug.
    3 Stunden dauert die Fahrt zurück nach Tokio mit dem Schnellzug und diversen U Bahnen.
    Um 14 Uhr wollen wir uns mit Lars mitten in der Stadt zum Shoppen treffen.
    Doch unsere Konzentration ist irgendwann verbraucht. Wir können nicht mehr!!!!
    Das ist unsere Kommunikation vor dem Treffen:
    7.3. Inge: Wie ist denn der Plan für morgen?
    Lars: Es wäre am günstigsten, wenn ihr im Toyoko-Inn eincheckt und dann relativ schnell in die Stadt kommt. Ich bin noch auf der Arbeit und wir wollten ja was einkaufen gehen.
    8.3./08:21 Lars: Wenn ihr schnell eincheckt, den Koffer ablegt und dann gegen 3 in der Stadt sein könntet, wäre das perfekt
    Aber das ist natürlich ein straffer Zeitplan :D
    Inge: Wir geben unser Bestes. Und wir- besonders ich- würden uns auch total freuen, den Nachmittag mit dir zu verbringen ❤️❤️❤️❤️🫶🥰🙋‍♀️
    11:54 Inge: Wir sitzen im Zug nach Tokio.
    Alles läuft bisher nach Plan!

    ABER DANN 😳😢😬

    15:15 Inge: Es klappt nichts mehr. Wir sind am Ende und haben keinen Bock mehr.
    15:16 Lars: Oje, was ist denn passiert?
    Habt ihr euch verfahren? Soll ich euch irgendwo einsammeln?
    15:17 Inge: Wir können nicht mehr!
    15:18 Lars: Wo seid ihr denn? Dann komme ich jetzt da hin und sammle euch ein!
    Ich schicke ein Foto:
    Da sind wir jetzt gelandet!
    15:19 Lars: Och, das ist doch gar nicht so schlimm. Steigt da in die Bahn ein und fahrt Richtung Shibuya
    Dann treffen wir uns da.
    15:21Inge: Ok. Wo sollen wir warten?
    15:22 Lars: Miyamasu-zaka Central Gate.
    Da bleibt ihr einfach stehen, sobald ihr aus der Schranke raus seid und wartet da.
    15:23 Lars: Wenn ihr euch verlauft und an einer anderen Schranke rauskommt, bleibt hinter der Schranke stehen und macht ein Foto davon.
    15:24 Inge : Ok
    15:46 Lars: Der Bahnhof ist ein wenig verwirrend bis zur Schranke, aber ihr könnt euch an der Beschilderung zum Hund (Hachiko) orientieren. 🐕
    Um 16:00 Uhr haben wir es wirklich und wahrhaftig geschafft. Da steht Lars!!!!! - Jetzt ist alles gut🙏👍❤️

    Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Shoppen .
    Außerdem laufen wir noch einmal über die berüchtigte Shibuya Kreuzung und besuchen den berühmtesten Hund Japans ebenfalls weiteres Mal.
    Abends treffen wir uns mit Maya, und gemeinsam gehen wir zum Abschluss des Tages lecker essen: dieses Mal chinesisch! 😉😋

    Die rührende Geschichte vom Hund Hachiko will ich euch auf keinen Fall vorenthalten:

    Es ist Donnerstag, der 21. Mai 1925.
    Am Bahnhof Shibuya im Osten Tokios wartet am Nachmittag ein großer Hund mit cremefarbenem Fell, Ringelschwanz und abstehenden Ohren auf sein Herrchen, so wie jeden Tag. Doch heute hält der Vierbeiner vergebens Ausschau. Sein Halter Hidesaburo Ueno wird nicht kommen - nie mehr.
    Der Professor für Agrarwissenschaft ist plötzlich und ohne Vorwarnung mitten in einer Vorlesung an einer Hirnblutung verstorben.
    Doch Hachiko, so der Name des Hundes, erscheint weiterhin jeden Tag am Bahnhof Shibuya, in der Hoffnung, seinen Menschenfreund zu empfangen – bis zum Ende seines Lebens, fast zehn Jahre lang. Diese ewige Treue macht ihn zum berühmtesten Hund Japans.
    Hachiko wird im November 1923 im Norden des Landes geboren. Sein Züchter bringt das Hundebaby im Januar 1924 nach Tokio zu Professor Hidesaburo Ueno, einem Tierliebhaber, der als Professor für Agrarwissenschaft an der Universität Tokio tätig ist. Der kinderlose Akademiker kümmert sich ausgiebig und liebevoll um Hachi, spricht und spielt mit ihm und füttert ihn. Unter seiner Fürsorge wächst der kleine Hund zu einem kräftigen Tier heran, über 60 Zentimeter groß und mehr als 40 Kilogramm schwer.
    Von Anfang an etabliert Ueno ein tägliches Ritual: Jeden Morgen lässt er sich auf dem Weg zur Arbeit von Hachiko bis zum Bahnhof Shibuya begleiten. Dann steigt er in den Zug zur Universität Tokio – und wenn er nachmittags zurückkommt, wartet sein Hund bereits auf ihn - egal bei welchem Wetter.
    Bis zu jenem verhängnisvollen 21. Mai 1925, als Ueno stirbt.

    In den nächsten Jahren stromert Hachiko, mittlerweile bei Uenos früherem Gärtner untergekommen, immer wieder am Bahnhof Shibuya herum. Gern gesehen ist der Vierbeiner dort zunächst nicht: Manche Fahrgäste überschütten ihn mit Wasser, Jugendliche jagen und treten ihn und besprühen sein Fell mit Farbe.
    Doch Hachiko lässt sich nicht vertreiben: Wehrlos erträgt der arme Hund die Übergriffe und bezieht weiter beharrlich seinen Warteposten an der Bahnstation.

    Im Oktober 1932, sieben Jahre später, erlangt der Bahnhofs - Hund schlagartig Berühmtheit: Ein früherer Student Uenos veröffentlicht in einer Zeitung den bewegenden Artikel " Die Geschichte des traurigen alten Hundes" und rührt damit Leserinnen und Leser zu Tränen.
    Plötzlich wird der treue Hund nicht mehr gequält; stattdessen bringen Fahrgäste ihm Fressen, Kinder wollen ihn streicheln, und aus ganz Japan reisen Menschen an, um diesen ganz besonderen Hund zu bestaunen. Schon bald verkaufen die Geschäfte Hachiko-Kuscheltiere, -Schokolade und Hachiko-Kuchen. Hachiko ist weltbekannt.
    1934 bringt eine öffentliche Spendenkampagne genug Geld für eine lebensgroße Hachiko-Bronzestatue ein. Die Einweihung am 21. April wird zum Spektakel: Vor Tausenden von Schaulustigen hält der Bürgermeister des Stadtteils eine Rede, die grenzenlos live im Radio übertragen wird.
    Im folgenden Jahr, am 8. März, allerdings stirbt Hachiko.
    Fast zehn Jahre hatte er treu auf sein Herrchen gewartet, dabei ging es ihm immer schlechter. Seit einer schweren Krankheit hing sein linkes Ohr kraftlos herab, gehen konnte er nur noch unter großen Schmerzen.
    Am 8. März 1935 wird der Hund tot in einer Straße aufgefunden, in der er bisher noch nie gesehen worden war. Zahlreiche Legenden entstehen - unter anderem die, dass Hachiko in der Nähe von Uenos Grab sterben wollte.
    Seine letzte Ruhe findet der Hund schließlich auf einem Friedhof in Tokio – neben dem Grab seines geliebten Herrchens.

    Bis heute bleibt der Hund unvergessen.Tausende Verehrer aus aller Welt pilgern zu seiner bronzenen Statue, um dort Abschied zu nehmen und seiner zu gedenken.
    Der Platz ist nicht nur ein beliebter Spot bei Touristen, sondern auch für Einheimische ein bekannter Treffpunkt. Wenn sich zum Beispiel junge Leute in Shibuya zum Kino oder zum Einkaufen verabreden, sagen sie oft: »Wir treffen uns beim Hachiko.«

    Hachiko, der berühmteste Hund Japans hatte nur wenige Monate mit seinem Herrchen verbracht – und trotzdem dauerte seine Loyalität zu ihm lebenslang.
    🐕❤️🙏
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  • Day 17

    Das Highlight:Tour mit den Kindern Tag 1

    March 9 in Japan ⋅ ☁️ 6 °C

    9.3.24
    Von unserem Toyoko Inn Hotel brechen wir nach dem Frühstück auf zu Lars und Mayas Wohnung, die ganz in der Nähe liegt.
    Dort packen wir unseren Koffer neu und verstauen das Gepäck in einem kleinen Wagen, den Lars ausgeliehen hat.
    Bis Dienstag sind wir mit den Beiden unterwegs.
    Wir haben keine Ahnung, wo es hingeht. Dieses verlängerte Wochenende haben uns Lars und Maya zu Weihnachten geschenkt.
    Wir sind sehr gespannt und freuen uns unglaublich auf die gemeinsame Zeit!!!
    Die Navigation zum Zielpunkt verläuft multilingual: Das Navi vom Auto spricht Japanisch, Lars Handy redet Deutsch mit uns, und unsere gemeinsame Unterhaltung ist ein Gemisch aus Japanisch, Deutsch und Englisch.
    Lars switcht bei allen Themen souverän zwischen den 3 Sprachen hin und her.
    Unser Ziel ist Hakone, eine Kleinstadt auf der japanischen Hauptinsel Honshū in der Präfektur Kanagawa, nur knapp 100 km von Tokio entfernt.
    Hier startet die Tour, die Lars und Maya geplant haben.
    Sowohl innerhalb als auch außerhalb Japans ist Hakone nicht nur wegen seiner zahlreichen heißen Onsen - es gibt hier mehr als 20 verschiedene Arten von Quellwasser - bekannt.
    Auch die bergige Landschaft und die schöne Lage am Ashi See machen die Region zu einem der erstklassigsten Erholungsgebiete des Landes.
    Im Jahr 1969 eröffnete in Hakone das erste Open-Air-Kunstmuseum in Japan. Und das wollen wir uns natürlich ansehen.
    Es handelt sich um eine Kunstgalerie, die sich zum größten Teil im Freien befindet.
    Die wunderschönen Gärten und weitläufigen Grünflächen inmitten der hügeligen Landschaft machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis:
    Natur und Kunst werden hier auf beeindruckende Art und Weise miteinander verbunden.
    Künstler aus der ganzen Welt stellen auf einer Gesamtfläche von über 70.000 Quadratmetern ihre Werke aus - eines außergewöhnlicher als das andere. Die Sammlung umfasst ein paar der weltweit bedeutendsten Skulpturen und Kunstwerke des späten 19. und 20. Jahrhunderts.
    Eine eigene Picasso Ausstellungshalle präsentiert auf zwei Etagen einige der größten Werke des Künstlers weltweit.
    Leider dürfen davon keine Bilder gemacht werden.
    Und dann sehen wir ihn, den mächtigen Fuji, das Nationalheiligtum Japans.
    Er präsentiert sich in einem Bilderbuchpanorama mit strahlend blauem Himmel.
    Der Anblick ist unglaublich!
    Wir werden ihn an diesem Wochenende noch einige Male bewundern können.
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  • Day 18

    Tag 2

    March 10 in Japan ⋅ ⛅ 7 °C

    Owakudani ist ein weiteres faszinierendes Reiseziel in der Hakone Region, das die bis heute anhaltende vulkanische Aktivität von Hakone eindrucksvoll veranschaulicht.
    Damit starten wir am 10.3. nach dem Frühstück
    Der Ort entstand vor etwa 3.000 Jahren durch die letzte große Eruption des Hakone-Vulkans. Zahlreiche heiße Quellen und Bächlein mit ihren schwefelhaltigen Dämpfen verwandeln die eher karge Landschaft in ein kochendes Tal mit auffallend gelblichem Gestein.
    Die Gegend ist als „Jigokudani“, das " Tal der Hölle" , bekannt. Wegen der vielen weißen und grauen Dunstwolken, die über der gesamten Region aufsteigen, hat man tatsächlich das Gefühl, sich nicht mehr auf der Erde zu befinden. Owakudani gleicht stattdessen mehr einer Mondlandschaft - oder eben der Hölle?!
    1873 änderte die Präfektur den Namen in Owakudani, also
    " großes kochendes Tal“, da man befürchtete, dass der Kaiser und die Kaiserin einen Ort mit dem Namen "Hölle" meiden würden, falls sie für einen Urlaub nach Hakone reisen sollten.

    Überall sehen wir riesige Plakate und Bilder mit schwarzen Eiern. Wir fragen uns, was es damit auf sich hat.
    Maya erklärt, dass es sich um eine Besonderheit der Gegend, nämlich um Kuro-Tamago handelt.
    Das sind ganz normale Hühnereier, die exakt so schmecken wie ein gewöhnlich gekochtes Ei und im Inneren auch so aussehen.
    Jedoch macht die Art der Zubereitung diese Eier zu etwas Besonderem.
    In natürlichem Quellwasser werden sie erst für 60 Minuten bei 80 Grad Celsius gekocht und anschließend noch einmal für 15 Minuten bei 100 Grad Celsius in Stahlkörben gedämpft.
    Das Wasser, in dem sie gegart werden, enthält Schwefel und Eisen, was der Schale ihre charakteristische, schwarze Farbe verleiht.
    Obwohl sie in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig aussehen und auch ein wenig nach Schwefel riechen, sind die schwarzen Eier für den Verzehr geeignet und der Genuss absolut unbedenklich.
    Im Gegenteil - es wird sogar behauptet, dass der Verzehr eines Eis angeblich die Lebensdauer um bis zu Jahre sieben Jahre verlängert. Ob das der Wahrheit entspricht, bleibt wohl ein Geheimnis. Auf jeden Fall können wir beobachten, wie etliche japanische Besucher ganze Familien-Rationen an Eiern kaufen und mit nach Hause schleppen.
    Kuro- Tamago-Eier gibt es übrigens nur in Owakudani und sonst nirgends auf der Welt.

    Der Ashi-See ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs und gehört zum Fuji -Hakone-Izu-Nationalpark.
    Die Ufer des Sees sind größtenteils unbebaut, abgesehen von kleinen Städten im Osten und Norden und einigen Ferienhotels am Seeufer. Zwei Unternehmen betreiben Boote am Südufer und am Nordende des Sees.
    Eine witzige Aktivität in Hakone ist eine Bootstour mit Piratenschiffen nachempfundenen Booten.
    Den Spaß lassen wir uns nicht entgehen und buchen eine Fahrt.
    Der Hakone Schrein - unser nächstes Ziel - ist für das große rote Friedenstor bekannt, einem der bekanntesten Fotospots Japans.
    Viele Besucher aus der ganzen Welt kommen, um den Schrein mit dem malerischen Tor zu besuchen und für eine glückliche Ehe, Wohlstand und Sicherheit auf Reisen zu beten.

    Unser heutiges Quartier für die Nacht ist ein ganz besonderes Hotel in Hakone. Mayas Firma hat es entworfen, und deshalb erhält sie als Mitarbeiterin für den Aufenthalt einen Rabatt.
    Ansonsten hätten wir uns dieses Luxusappartement nicht leisten können!
    Zwei riesige Schlafzimmer mit Betten, die fast so groß sind wie unser gesamtes Zimmer im Toyoko-Inn, ein noch größerer Wohnbereich mit einem Wahnsinnsausblick ins Grüne, eine Küchenecke mit gefülltem Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, diversen Teesorten und Kaffee.
    Ein Badezimmer mit Whirlpoolwanne und eine separate Toilette. Hier wird nicht gewohnt, hier wird regelrecht residiert.
    Wir Vier genießen dieses besondere Ambiente, aber vor allem unser Beisammensein jede einzelne Minute.
    Wie wunderbar, für ein paar Tage Teil von Lars und Mayas Lebens zu sein. Ich bin glücklich und dankbar.

    Zu unserem Aufenthalt gehört auch der Besuch des hoteleigenen Onsen.

    In Japan herrscht eine ausgeprägte Badekultur in heißen Quellen, genannt Onsens, in die ich euch ein wenig einführen möchte.
    Beim Besuch eines solchen Badehauses gelten strenge Umgangsformen und Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen.
    Die meisten Einrichtungen haben getrennte Bäder für männliche und weibliche Gäste.
    Also geht Viktor zusammen mit Lars, derweil Maya und ich den Frauen - Onsen besuchen.
    Ich bin heilfroh, dass meine Schwiegertochter mich bei diesem sehr traditionellen Ritual anleitet und begleitet.
    Alleine hätte ich das nicht gekonnt, denn leider sind - wie fast überall - die Erklärungen ausschließlich auf japanisch.
    In den meisten heißen Quellen werden Shampoo, Körperpflegemittel, Kämme und Handtücher zur Verfügung gestellt.
    Jede Duscheinheit ist mit einem eigenen Hocker und Eimer ausgestattet. Auf den Hocker kann man sich setzen und mit dem Eimer oder einer Handdusche warmes Wasser über den Körper sprudeln lassen.
    Nach einer ausgiebigen Waschzeremonie steigt man in die unterschiedlich heißen Bäder und kann darin entspannen.
    Man darf die Anzahl und die Länge der Badeeinheiten auf keinen Fall übertreiben, denn die ganze Prozedur stellt eine ziemliche Herausforderung für den Kreislauf dar.
    Zum Schluss werden in einem Gemeinschaftsraum die Haare geföhnt, die Haut eingecremt und Gesichtsmasken aufgetragen, was das Zeug hält. Wir verlassen den Spa Bereich um 10 Jahre verjüngt!!!🤣
    Ausklingen lassen wir den mit tollen Erlebnissen voll gepackten Tag in unserer Suite.....und ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass diese Stunden unseres Zusammenseins etwas ganz Außergewöhnliches und Kostbares sind.
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