Von Afrika nach Europa

July 2022 - July 2023
A 365-day adventure by Inge Read more
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  • Mein Chor

    July 20, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Als ich am Montag zum Chor kam, war ich völlig arglos, allenfalls ein wenig traurig, dass es die zweitletzte Chorprobe vor der Abreise sein sollte.
    Auch der "falsche" Raum ließ mich nicht skeptisch werden, und auch nicht, dass Gerda nach langer Zeit noch einmal mitsingen wollte. Ich hab mich einfach nur gefreut.
    Dann lief alles wie gewohnt ab: Einsingen, locker machen und Losträllern. Ja, genauso, wie ich es liebe und wie es mir und uns allen gut tut in dieser wunderbaren Gruppe.
    Dann, plötzlich, ändert sich im Bruchteil einer Sekunde die Stimmung, Claudia gibt irgendeinen Einsatz, ich kapiere immer noch nichts..... . .und dann singen sie mir alle zusammen ein Abschiedslied.
    Wenn ich nicht gesessen hätte, wäre ich umgefallen. Augenblicklich öffnen sich die Schleusen an meinen Augen und es ergießen sich nicht enden wollende Sturzbäche😭😭😭
    Eigentlich ist es mir immer klar, jeden Montag, besonders, wenn ich mal nicht gut drauf bin. Aber jetzt wird es mir ganz doll bewusst: wie wertvoll ist diese Gruppe,
    wie wichtig seid ihr für mich !❤️
    Im Nebenraum, da, wo wir sonst proben, ist ein Buffet mit Sekt und selbst gemachten Köstlichkeiten aufgebaut, wunderbar dekoriert wie für ein Hochhzeitsbankett......nur für mich❤️
    Und dazu ein Körbchen mit kleinen WENN Tütchen. Von jeder von euch eins .......mit euren ganz persönlichen Worten Wünschen für mich und meine Reise.
    Ich danke euch von ganzem Herzen für diese wunderbare Überraschung ( die war es wirklich, ich hatte NICHTS bemerkt) und die Wertschätzung, die ihr mir damit geschenkt habt.
    Danke sehr, und ich nehme Euch mit diesem Blogbeitrag mit auf unser großes Abenteuer. ❤️

    Ihr Lieben!
    Ich war völlig nichts ahnend, als ich heute zum Chor kam.
    Was für eine riesengroße, wunderbare Überraschung habt Ihr für mich vorbereitet!
    Ich bin immer noch komplett überwältigt und zutiefst gerührt. Es bedeutet eine so unglaublich große Wertschätzung für mich, dass Ihr das alles für mich vorbereitet habt. Ich meine damit ncht nur den wunderbaren Abend mit Euch mit all den Köstlichkeiten, sondern dass Ihr Euch anscheinend wochenlang liebe Wünsche, Sprüche, Reisebegleiter, Geschenke und Glücksbringer für MICH ausgedacht habt.
    In den nächsten Tagen werde ich jedes einzelne Päckchen noch einmal genau anschauen und eure Zeilen lesen, die Ihr mir mit auf den Weg gegeben habt.
    Danke für dieses einzigartige Geschenk. Das werde ich im Herzen mitnehmen, und es wird mir über manches Heimweh hinweg helfen 🙏
    Ich werde Euch alle so sehr vermissen, und während ich das schreibe, muss ich schon wieder heulen wie ein Schlosshund.😭
    In Gedanken werde ich mindestens jeden Montag bei euch sein.
    Vergesst mich nicht.......ich freue mich auf ein gesundes Wiedersehen im nächsten Jahr, vielleicht sogar zu Weihnachten. 🎄
    Macht's gut und passt alle auf euch auf. ❤️❤️❤️
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  • Ein Alptraum ist nichts dagegen

    July 27, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir durchleben im Moment einen nicht enden wollenden Nervenkrimi.
    Immer, wenn wir glauben, es gibt an schief gelaufenen Dingen keine Steigerung mehr, kommt doch noch etwas Neues hinzu.
    Ihr wisst ja, dass die Abfahrt des Schiffes vorverlegt wurde, was für uns vor ein paar Wochen einen unglaublichen Stress bedeutet hat.
    Entsprechend kommt der Kahn jetzt früher an und beschert uns erneut Probleme.
    Die Reederei hat angekündigt, dass jeder Tag, den das Auto unabgeholt im Hafen steht, mit mehreren Hundert Dollar zu Buche schlägt.
    Um das zu verhindern oder zumindest die Gebühren nicht ins Unermessliche steigen zu lassen, fahren Kai und Karola Sonntag nach Port Elizabeth und versuchen, den Camper für uns aus dem Hafen zu holen.
    Dafür aber brauchen die Beiden das Carnet de Passage sowie den Camperschlüssel, damit der Wagen vom Zoll überprüft und frei gegeben werden kann.
    Zufälligerweise hält sich zur Zeit ein mit Kai und Karola befreundetes Paar in Deutschland auf, das eigentlich gestern nach Namibia zurückkehren wollte.
    Denen hat Viktor am Abend vorher die benötigten Dokumente und den Schlüssel nach Aachen gebracht, damit sie die Sachen bei Kai abgeben können.
    Durch die Streiks bei Lufthansa ist gestern schon ein Flug von ihnen storniert worden. Der Flug heute wird mit großer Wahrscheinlichkeit wegen des Streiks ebenfalls annulliert.
    Sollte noch ein weiterer Ausfall von Flügen nach Namibia hinzukommen, werden wir nach Frankfurt fahren und uns alle Unterlagen zurückholen müssen.
    Dann können wir nur hoffen, dass unser eigener Flieger am Sonntag planmäßig startet.
    Unsere Ankunft in Port Elizabeth ist für Montag Abend vorgesehen. Wir könnten dann den Wagen Dienstag Vormittag abholen und müssten letztendlich für 7 Tage Hafengebühren zahlen.
    Eine Aussicht, die meinem ohnehin stark strapazierten Nervenkostüm den Rest gibt.
    Die psychische Anspannung hat für mich inzwischen einen absoluten Grenzbereich erreicht.
    Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Situation bald entspannt, nicht noch irgendetwas Unvorhergesehenes passiert und wir endlich Kai und Karola in Südafrika in die Arme nehmen können.🙏🙏🙏
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  • Es geht bergauf

    July 29, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Am Mittwoch ist der Camper, wie meine Freundin Marion treffend formulierte, " unversehrt, wenn auch zu früh und dadurch kostspielig " in Port Elizabeth, Südafrika, angekommen.
    Er ist in einem 1 A Zustand, sauber, glänzend und nicht aufgebrochen!🙏 Welch ein Glück!
    Vor 5 Minuten habe ich von Karola die Nachricht erhalten, dass ihre Freunde schließlich im 3. Anlauf geflogen und vor 1 Stunde mit unseren Papieren sicher in Windhoek gelandet sind.
    Heute Abend nach ihrer Arbeit will Karola die Unterlagen und den Schlüssel abholen. Wir sind so dankbar und glücklich, dass doch noch alles geklappt hat.
    Morgen brechen Kai und Karola auf nach Port Elizabeth, auf eine Strecke von knapp 2000 Kilometern, die sie in 2 Tagen zurücklegen wollen.
    Montag Morgen können sie, so ist es geplant, den Camper aus dem Hafen holen und Montag Abend landet unser Flieger in Südafrika!!!!
    Ich kann es noch gar nicht glauben, es fühlt sich an wie ein Traum. 🙏✊️
    Bitte drückt fest die Daumen, dass jetzt alles glatt läuft!!!
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  • Abschied

    July 30, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    Die letzten Wochen standen nur noch unter dem Zeichen des Abschieds von unserer Familie und Euch Freunden. Das war für mich unglaublich schwer und teilweise sehr traurig 😢.
    Unzählige Tränen sind verdrückt worden, und ich bin froh, dass es jetzt losgeht.
    Es war und ist ein Wechselbad der Gefühle: Angst, Freude, Nervosität, Neugier, Zaudern und Abenteuerlust....... aber vor allem Dankbarkeit und Demut, dass Viktor und ich zusammen noch einmal ein so großes Abenteuer erleben dürfen. Dieses Mal gemeinsam mit Bruder/ Schwager und Schwägerin ❤️
    Vielen lieben Dank an Euch alle, die Ihr uns auf unterschiedlichste Art und Weise eure guten Wünsche, liebe Worte, Briefe, Geschenke und Glücksbringer mit auf unseren Weg gegeben habt. Danke für jedes Abschiedsfrühstück, Abschiedsessen, jeden Abschiedswein und jedes Abschiedsbier, für jedes Telefonat, jedes Gespräch, jedes tröstende, aufbauende und Mut machende Wort. Ihr seid unglaublich, und wir sind dankbar, so großartige Kinder, Verwandte und Freunde zu haben.
    All diese Gesten haben uns sehr gerührt und sind ein großes Geschenk, das wir mit auf unsere Reise nehmen. ❤️
    Auf, dass wir uns alle im nächsten Jahr gesund wiedersehen.
    🙏🙏🙏 Bis dahin.... macht's gut und passt auf Euch auf.
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  • Day 1

    Flughafen Düsseldorf

    July 31, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Gestern Abend hatten wir mit Anna und Jonas unser Abschiedsessen bei Pinocchio, wo uns Mike noch eine Flasche meines Lieblingsrotweins geschenkt hat. ❤️
    Mit Lars haben wir noch einmal telefoniert und uns versprochen, Weihnachten zusammen
    in Kirchberg zu feiern ....ein Wiedersehen nach eineinhalb Jahren.🙏
    Heute Morgen kamen noch ein paar Freunde vorbei, um sich persönlich zu verabschieden.
    Seit 14 Uhr sind wir am Flughafen Düsseldorf, wo Jonas uns hingebracht hat. Es ist - wie erwartet - die Hölle los.
    Seitdem steht mein Handy nicht still, immer noch so viele Abschiedsgrüße von euch allen.❤️
    Um 16 Uhr beginnt, sich eine Schlange vor dem Emirates Schalter zu bilden.
    Er wird aber erst 2 Stunden später öffnen.
    Als es schließlich so weit ist, fragt die junge Frau am Schalter nach unserem Rückflug. " Wir haben keinen." " Wandern Sie aus?" "Nein, wir fahren mit unserem Auto zurück nach Deutschland. Das steht in Südafrika." Die Frau schaut uns entgeistert an, so was hat sie noch nie gehört. Es bleibt aber auch keine Zeit für lange Erklärungen, die anderen Fluggäste wollen auch abgefertigt werden. Sie wünscht uns eine gute Reise, und wir sind unser Gepäck schon einmal los👍
    Beim Security Check wuchtet Viktor seinen Monsterrucksack mit allem Elektronikkram aufs Band. Der Zöllner öffnet ihn und fragt fassungslos: " Was haben Sie denn da alles drin?" Alles, vom Handy über Laptop und Garmin bis zum MP3 Player, Tablet, Bose Box und Kameras ( auch für unter Wasser). " Wir bleiben 1 Jahr", erklärt Viktor.
    " Ach so, na dann. OK, packen Sie mal alles wieder ein. Und alles Gute. " Die Freundlichkeit der Leute ist Balsam für unsere strapazierten Nerven und erstaunlich bei dem Riesen Chaos, was hier herrscht.
    Jetzt bleibt noch 1 Stunde Wartezeit, dann startet unser Flieger.
    23 Stunden später werden wir in Port Elizabeth landen, wo Kai und Karola heute am frühen Abend schon eingetroffen sind.
    Totsiens🙋🏼‍♀️🙋‍♂️
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  • Day 3

    Tschüss Heimat

    August 2, 2022 in South Africa ⋅ ☁️ 12 °C

    " Mutig ist man, wenn man sich trotz seiner Angst auf den Weg macht". Das habe ich irgendwo gelesen.
    Also haben wir uns nun trotz meiner Angst auf den Weg nach Afrika gemacht, auf den Weg in eine Welt, die uns lockt, vor der ich aber auch einen Heidenrespekt habe. Sie scheint riesig, gefährlich, unvorhersehbar und furchteinflößend.
    Der Moment, auf den wir so lange gewartet haben, ist endlich gekommen. Wir bewegen uns inmitten einer langen Schlange durch die Fluggastbrücke auf den Eingang der Maschine zu. Ein Riesen Airbus, ein doppelstöckiges Ungetüm wartet darauf, dass sein Inneres gefüllt wird.
    Und das können bis zu 853 Passagiere sein, ist der A 380 doch das größte zivile Verkehrsflugzeug in der gesamten Geschichte der Luftfahrt. Unvorstellbar!
    Vorsichtig setze ich einen Schritt vor den anderen und kann dabei den Gedanken: "Oh mein Gott, was tue ich da eigentlich? ", nicht vertreiben.
    Meine Füße bewegen sich wie von alleine. Ein bisschen fühle ich mich wie auf dem Gang zum Schafott, aber auch ein wenig wie auf dem Weg in ein anderes Leben. Freude und Angst ganz nah beieinander. Jetzt muss ich weiter, ich habe mich so entschieden und es gibt kein Zurück.
    Drinnen setze ich mich auf meinen Platz und verwende all meine Kraft darauf, jeden negativen Gedanken zu unterdrücken. Viktor hält meine Hand und sagt nur: " Äffchen, es wird alles gut". Ihr wisst, was das bedeutet: Ich bin am Limit, und er weiß das.
    Dann rollt das riesige Flugzeug los, holpert, zittert und wackelt. Noch einmal ruckelt es sich auf der Startbahn zurecht … und gibt Gas - der Lärm ist ohrenbetäubend.
    Schließlich heben wir ab .....und schweben dem großen Abenteuer entgegen durch die Wolken Richtung Himmel.
    Mein Gott, ich habe es wirklich geschafft. Was bin ich stolz auf meinen Mut!

    Nach 23 Stunden mit Zwischenstopp in Dubai und Johannesburg kommt endlich der Zeitpunkt für die Landung in Port Elizabeth. Wir stolpern durch ein paar Wolken hindurch, und ich merke, wie meine Hände erneut schwitzig werden. Nein! Ich will an nichts, aber auch gar nichts denken. …
    Ein deutlich wahrnehmbares Ruckeln mit einem lauten Poltern lässt meine Nackenhaare aufrecht stehen. Oh, nein. Nicht jetzt kurz vor der Landung!!! Das blanke Entsetzen ist mir ins Gesicht geschrieben. Doch Viktor meint nur seelenruhig, souverän und obercool: " Alles gut 😎, der hat das Fahrwerk ausgefahren. "

    Plötzlich reißt der Himmel auf, die kleinen Wolken verziehen sich, und unter uns breitet sich die weite Landschaft Afrikas aus.
    Und über allem die gleißende Sonne der südlichen Hemisphäre.
    Wir sind angekommen🙏
    Unser großes Abenteuer kann beginnen.
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  • Day 4

    Die Anreise im Detail

    August 3, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 19 °C

    Um 21.40 Uhr starten wir in Düsseldorf mit einer halben Stunde Verspätung Richtung Dubai.
    Kurz vor dem Abflug fängt es an zu regnen, was uns nicht weiter stört, denn wir fliegen ja in die Sonne 🌞
    Es dauert eine ganze Weile, bis das Boarding completed ist bei dieser Riesenmaschine. Unsere Plätze sind in Reihe 56, neben uns sitzt nur noch ein junger Mann.
    Um 23.00 Uhr bekommen wir eine Maske, ein Desinfektionsmittel für die Hände und ein paar Kopfhörer 🎧 , alles kostenlos.
    Der Filmmarathon kann beginnen.
    Das Essen ist überraschend lecker, ich bekomme mein bestelltes vegetarisches Gericht, Viktor wählt Hühnchen mit Nudeln. Sogar der Wein wird umsonst serviert.
    Um 3.30 beginnen wir mit dem Landeanflug auf Dubai.
    Um 6.00 Ortszeit, 4.00 Uhr nach unserer Zeit landen wir nach 6 Stunden Flugzeit in den Vereinigten arabischen Emiraten.
    Um 10.00 Uhr Ortszeit, also 8.00 Uhr nach unserer Zeit geht der Flieger nach Johannesburg.
    Die 4 Stunden Aufenthalt vergehen recht schnell. Trotzdem fühlen wir uns jetzt schon ziemlich kaputt, sind wir doch inzwischen 24 Stunden ununterbrochen auf den Beinen.
    Der Flug dauert weitere 8 Stunden und ist trotz des leckeren Essens sehr anstrengend. Auch dieser Airbus ist wieder komplett voll, so dass wir uns nicht hinlegen und somit kaum schlafen können.
    15.30 Uhr nach unserer Zeit beginnt der Landeanflug, um 16.05 erreichen wir Johannesburg.
    Hier haben wir wieder 2 Stunden Aufenthalt, die nur ganz knapp ausreichen. Obwohl man uns in Düsseldorf versichert hatte, unser Gepäck würde bis Port Elizabeth durchgecheckt, ohne dass wir uns noch einmal darum kümmern müssen, läuft das leider schief. Weil Viktor zur Toilette muss, warte ich neben dem Gepäckband und erblicke rein zufällig unsere Taschen mit dem nicht zu übersehenden, giftgrünen Band. Das darf nicht wahr sein.
    Dann wird es hektisch, denn dieses Gepäck muss jetzt an einem anderen Schalter wieder neu aufgegeben werden.
    Das erfordert eine ziemliche Rennerei, der Flughafen ist nicht gerade klein, und wir sind froh, als wir endlich um 18.00 Uhr völlig erschöpft im Flieger nach PE sitzen.
    Jetzt haben wir den Marathon gleich geschafft. Um 20 Uhr sollen wir landen, und dann sind wir 36 Stunden wach und unterwegs.
    Wir sind ganz schön kaputt!
    Doch als wir Kai und Karola in der Eingangshalle stehen sehen, sind mit einem Schlag alle Strapazen vergessen!
    Wie schön, euch endlich wiederzusehen!
    Die Beiden waren auch nicht tatenlos, während wir die Anreise hinter uns gebracht haben.
    Sie haben den Camper für uns aus dem Hafen geholt, was zwar richtig viel Geld gekostet, aber ansonsten reibungslos geklappt hat. Und so steht unser Mobile Home für das nächste Jahr startbereit vor dem Flughafen.
    Perfekt...... tausend Dank Euch Beiden.
    Die Wiedersehensparty kann endlich beginnen.
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  • Day 5

    Hallo Afrika

    August 4, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 18 °C

    Unsere erste Station ist die Lalapanzi Guest Lodge in Port Elizabeth, wo wir die Nacht verbringen und wunderbar schlafen.
    Am nächsten Morgen räumen wir den Wagen aus, um alles für die Reise dahin zu verstauen, wo es hingehört.
    Was für ein Chaos!
    Ein bisschen wird die Arbeit noch erschwert, weil die zwei Hunde des Besitzers immer wieder unsere Schrauben und andere Kleinteile abschleppen und verstecken. Gott sei Dank finden wir alles wieder, und dann ist wenigstens das Reserverad schon einmal montiert.
    Wir sind noch lange nicht fertig, entscheiden uns aber, den Rest am Campingplatz aufzurödeln und zu sortieren.
    Zunächst müssen wir wohl noch tanken und die leeren Gasflaschen auffüllen. Gut, dass wir den Südafrika Adapter noch besorgt haben, sonst hätte das nicht geklappt.
    Innerhalb weniger Minuten schafft The Brain es, sich auf den Linksverkehr einzustellen.
    Bei mir herrscht noch Chaos im Gehirn. Nach jedem Rechtsabbiegemanöver dreht sich alles bei mir im Kopf. Mir wird regelrecht schwindelig. 😳
    Dann kommen wir an eine Kreuzung, ohne Ampel. An jedem Arm wartet ein Auto. Da gilt doch: Rechts vor links. ......Nein, stimmt nicht. Hier ist es links vor rechts, oder nicht? Ich bin noch beim Berechnen, wer rechts oder links von wem steht. Da prescht Viktor los. Ich meine, das diabolische Lächeln, das ich aus Südamerika von ihm kenne, auf seinem Gesicht zu erkennen. Ein Zeichen dafür, dass er richtig Spaß hat. "NEIN", brülle ich panisch. " Doch ", meint er ganz cool. " Wer zuerst da ist, fährt zuerst. " Ach so: Regel Hohmeier Spezial Nr 1.
    Bleibt nur zu hoffen, dass die anderen sich auch an diese Regel halten!
    An einem Fahrradladen halten wir an. Das hatten Viktor und Kai sich heimlich ausgeheckt.
    Auf die Schnelle, sozusagen en passant, wird ein Fahrrad gekauft. Für den Kilimandscharo. Hiken war gestern und ist langweilig. Hohmeiers brauchen mehr Kick, also rauf aufs Mountainbike, ohne Motor auf den Berg und dann wieder hinunter. Das ist der Plan. Welch ein Wahnsinn!
    Gut, dass ich dann in Deutschland sein werde, um unsere Jungs und Freunde über Weihnachten zu besuchen.
    Die Stimme von Karola reißt mich aus meinen Gedanken. Sie kommt von unter dem Sitz. Bin ich jetzt total übergeschnappt?
    Dann kapiere ich, dass sie aus dem Walky Talky spricht, was unter den Sitz gerutscht war.
    Damit verständigen wir uns während der Fahrt. 🤣
    Die Landschaft hier unten erinnert an Holland, die Halbinsel Walcheren zwischen Middelburg und Westkapelle.
    Leider gibt es keine Fritten oder Kibbeling.
    Beim Campingplatz Pine Lodge Resort ordnen wir unseren ganzen Kram, und dann beginnen wir den Urlaub mit einem leckeren südafrikanischen Rotwein und unserem ersten selbst gekochten Essen.
    Wie Kai schon gesagt hat: AFRICA, BE AWARE. HOHMEIERS ARE COMING!
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  • Day 10

    Auf der Pad

    August 9, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 18 °C

    Am 4. August verlassen wir nach 2 Nächten den Pinewood Campground in Port Elizabeth und machen uns auf den Weg nach Norden.
    Kurz hinter Grahamstown, was vor ein paar Jahren noch eine schöne Studentenstadt gewesen sein soll, inzwischen aber mehr einem Moloch gleicht, macht Viktor ein sorgenvolles Gesicht. Das kann nichts Gutes bedeuten. Wir stoppen, 5 Sekunden später liegt mein Mann unter dem Camper.
    Mist, der Luftschlauch vom Kompressor zum Luftkissen der Zusatzfederung ( die haben wir speziell für die Tour zur Unterstützung einbauen lassen ), ist verrutscht und an den Auspuff geraten. Jetzt ist er durchgeschmort, und die Federung funktioniert nur noch auf einer Seite. Das ist nicht gut. Also bocken wir den Wagen hoch und wuchten den Reifen herunter, um an die Stelle zu kommen. Sie ist sehr schwer zugänglich, wodurch die ganze Sache zu einer elendigen Frickelei wird.
    Während Viktor weiter versucht, die Reste vom noch vorhandenen Material zu verwenden, fahren Kai und Karola zurück nach Gamestown, um einen neuen Schlauch zu besorgen.
    Als sie zurückkommen, hat Viktor alles provisorisch repariert, und wir entscheiden uns, weiterzufahren, um noch im Hellen einen Platz für die Nacht zu finden. Irgendwann später müssen wir uns das Ganze dann nochmal genauer anschauen und nach einer dauerhafte Lösung suchen.
    Vor Beaufort finden wir in einem privaten Wildpark, in den uns ein Schwarzer nach einiger Bettelei hineinfahren lässt, einen wunderschönen Platz bei einer Lodge. Niemand ist hier, und so stellen wir unsere Autos vor den abgezäunten Bereich. Wenig später kommt der Verwalter, der uns am Nachmittag mit unserer Panne hat an der Straße stehen sehen,
    und erlaubt uns nach Rücksprache mit dem Besitzer, die Nacht hier zu verbringen. Sogar die Toiletten der Lodge dürfen wir benutzen. Wie freundlich von den Leuten!
    Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir geben Queenstown, unser nächstes Ziel ein. Sofort reagiert das Navi und schickt uns auf Anpahft Grafell. HÄH? Wer oder was soll das denn sein? Ach so, Unpaved Gravel, ist gemeint also unbefestigter Schotterweg. Da muss man erstmal drauf kommen, unser Garmin spricht kein Englisch 🤣.
    Auf der Route passieren wir riesige Orangenbaumplantagen mit herrlich saftigen, gelben Früchten.
    Die Landschaft ist hügelig, und allmählich gewinnen wir an Höhe.
    Hinter Queenstown haben wir uns schon auf 1500 Meter hoch gearbeitet.
    Dann bewegen wir uns auf einer Hochebene, wo sich einzelne Inselberge mit Graslandschaft und Baumgruppen abwechseln.
    Die Landschaft ist wunderschön.
    Außer Kühen und Schafen sehen wir keine Tiere, Menschen begegnen wir erst recht nicht.
    Hinter dem Kilianpass beginnen riesige Flächen Farmland in Dimensionen, die für uns unvorstellbar sind.
    Inzwischen sind wir fast 8 Stunden unterwegs, und die Sonne macht sich allmächtig bereit, unterzugehen.
    Nach 380 Kilometern ( bei diesen Straßenverhältnissen schafft man nicht mehr ) finden wir glücklicherweise vor Einbruch der Dunkelheit einen schönen Platz gleich an einem Fluss gelegen, und wieder sind wir für uns ganz alleine.
    Anscheinend reisen im August ( und das ist hier tiefster Winter) außer uns nicht so viele Leute herum.
    In der Nacht wird es so klirrend kalt, dass das Wasser im Spülbecken gefroren ist. Doch auf die afrikanische Sonne ist Verlass, sie taut alles, inklusive uns wieder auf, und wenig später sitzen wir im schönstem Sonnenschein beim Frühstück mit Ausblick auf unser romantisches Plätzchen mit eigenem plätschernden Bach. Wir sind mehr als zufrieden.
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  • Day 11

    Operation Drohne

    August 10, 2022 in South Africa ⋅ 🌙 12 °C

    Auf dem schönen Campingplatz am Fluss bleiben wir länger als geplant und als uns lieb ist.
    Ihr wollt wissen, warum,?
    Kai hatte sich für die Tour eine Drohne gekauft. Mit ihr wollten wir schwer zugängliches Gelände und unbekannte Strecken, die nicht einsehbar vor uns liegen, erkunden.
    Leider war schon der Jungfernflug ein never come back Kommando.
    Nach ein paar Übungskurven am Nachmittagshimmel war der Flugkörper plötzlich verschollen.
    Zunächst haben die zwei es noch geheim gehalten, dann aber mit betretenen Gesichtern offenbart.
    Kai war so traurig dass wir nur Mitgefühl empfinden konnten, keiner hat geschimpft.
    Anhand der Kameraaufzeichnungen gelang es uns, die Stelle zu orten, wo das Ding unfreiwillig gelandet war.
    Dichtes, dorniges Gestrüpp, glitschige Steilhänge und ein eiskalter zu durchquererender Fluss machten das Unternehmen äußerst unangenehm.
    Der Ort war schnell gefunden, die Bergung allerdings erwies sich als äußerst schwierig, zumal auch die Ausrüstung für solche Manöver nicht an Bord war.
    Allerdings hatte Viktor für eventuelle Bergbesteigungen ein Kletterseil, 2 Klettergurte, unzählige Schlingen und Karabinerhaken eingepackt.
    Die schleppte er bis zu der Stelle, während Kai sich mit Zeltstangen, Panzerband, Kabelbinder und diversem anderen Zeug bewaffnete.
    Irgendwann ging die Sonne unter, und die Operation Drohne wurde auf den nächsten Tag verschoben.
    In der Nacht regnete es wie aus Eimern, und dieses Wetter hielt auch noch am Vormittag an.
    Wieder mit kurzen Hosen und barfuß durch den eiskalten Bach. Und dann auf inzwischen matschigen Pfaden zu der Absturzstelle, wo die Felsen mittlerweile gefährlich glitschig sind vom Dauerregen.
    Viktor bringt eine Sicherung an und befestigt Kai am Seil. Der hängt mit der 7 Meter langen, aus mehreren Teilstücken gebauten Stange über dem Abgrund. Daran befestigt ist eine Schlinge, die man von oben zuziehen kann. Die Konstruktion ist wirklich phänomenal und einzigartig!
    Karola und ich stehen auf der anderen Seite des Fluss und können keinen Einfluss auf das Geschehen nehmen, nur tatenlos das Himmelfahrtskommando mit dem Fernglas beobachten. Wir sterben tausend Tode und entscheiden uns schließlich für ein Beruhigungsmittel. 4 Whisky aus unseren Eierbechern.....auf ex. Die Angst bleibt, aber wenigstens wärmt uns das Höllenzeug ein wenig von innen.
    Derweil operieren die Männer immer noch mit ihren Konstruktionen herum, und es gelingt Kai schließlich tatsächlich, die Drohne mit der Schlinge zu umfassen. Langsam, im Zeitlupentempo, zieht er die lange Stange zu sich nach oben. Alle halten dem Atem an. Doch dann, als Viktor die Drohne greifen will, lockert sich die Schlaufe, und das Teil stürzt wieder in die Tiefe. Dieses Mal so weit, dass ein Abseilen notwendig wäre bis zu einem Felsenvorsprung, der zu schmal ist, um einen wirklich sicheren Standplatz zu bieten. Und von da aus geht es 30 Meter in den Abgrund.
    Noch einmal legen die Männer den beschwerlichen Weg zurück, um mit uns die Lage zu besprechen. Wir Frauen aber bitten sie, das Unternehmen zu beenden. Und so sammeln sie schweren Herzens alle Materialien wieder ein, und wir verabschieden uns von dem Flugkörper, der nicht mehr zu uns nach Hause gefunden hat.
    Die Stimmung am Abend ist sehr traurig, aber wir sind froh, dass sich keiner ernsthafte Verletzungen - außer Schnittwunden von Dornen am ganzen Körper, einer Wunde am Kopf vom Stacheldraht sowie halb abgefrorene Zehen - zugezogen hat.
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