Peru und Bolivien

May 2018 - May 2024
An open-ended adventure by Franzi Read more
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  • Day 23

    Lima

    June 13, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    Lima war zwar nur ein kurzer Stopover, aber sehr erholsam für mich. Ich habe mir einfach mal nichts vorgenommen und habe die Zeit so eigentlich nur damit verbracht am Meer entlang zu spazieren. Lima (jedenfalls die Passage am Strand in Miraflores, die ich gesehen habe) erinnert mich stark an Cairns oder Perth und so hatte ich richtiges Australien-Feeling. Überall gab es Freizeitangebote: Tennisplätze, Fitnessgeräte, Spielplätze, Skateparks, etc. - einfach toll, denn das Leben fand draußen statt und nicht, wie so oft bei uns, hinter geschlossenen Mauern.
    In Lima habe ich zudem mal wieder richtig gutes Brot gegessen mit ordentlicher Butter und keiner Margarine. Köstlich! Ich entdeckte eine kleine Bäckerei und habe mich dort ordentlich mit Backwaren für gefühlt drei Tage eingedeckt. Vielleicht hätte ich auch etwas Butter mitgehen lassen sollen - Kolumbien hat genauso wenig gute Butter, wir alle anderen Länder hier, die ich bereiste!
    Obwohl das Wetter in Lima wirklich bescheiden war (nur Nebel und extrem hohe Luftfeuchtigkeit bei 17 Grad), gefiel mir die Stadt und gerade die Stimmung hier gut. Beim nächsten Mal werde ich mehr Zeit einplanen und ein wenig mehr Kulturprogramms in Lima absolvieren!

    Peru haut mich wirklich einfach um. Die Menschen sind unheimlich freundlich und zuvorkommend, ich fühle mich jederzeit sicher und das Essen ist klasse. So sehr ich Peru auch liebe, eine Sache ist wirklich anstrengend: Nichts und niemand kann und will Geld wechseln. Man ist gut beraten, wenn man genügend Kleingeld dabei hat. Selbst im Restaurant oder im Supermarkt werden 100 Soles-Scheine (circa 25€) meist nicht gewechselt und das obwohl Geldautomaten oft keine kleineren Scheine herausgeben. Das macht Bezahlen nicht selten etwas umständlich. Nichtsdestotrotz:

    Hasta pronto Peru! Du warst wundervoll! ❤️
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  • Day 21

    La Paz

    June 11, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 5 °C

    La Paz ist die bevölkerungsreichste Stadt in Bolivien auf durchschnittlich 3600m über Null und wahrlich keine Schönheit. Geprägt von diversen sozialen Konflikten ist die Stadt gezeichnet von Armut, Verbrechen und Gewalt. Nicht umsonst gehört sie daher zu den gefährlichsten Städten der Welt. (Allerdings habe ich erfahren, dass Santa Cruz noch gefährlicher sein soll.) Mit gemischten Gefühlen ging es also von der friedlichen Copacabana in die Großstadt La Paz (Hauptstadt ist Sucre). Ich muss gestehen, ich war wirklich sehr vorsichtig. So verbrachte ich die ersten Stunden hier nur damit meine Tour in die Salzwüste zu buchen und meine Habseligkeiten im Hostel zu verstauen.

    Zurück aus Uyuni gab ich La Paz noch eine Chance. Diesmal in Begleitung meines bolivianischen Freundes Jairo, den ich noch aus dem Aiesec-Projekt in Mexiko kannte. Es war herrlich ihn nach über einem Jahr wiederzusehen und auch mein Spanisch musste diesmal herhalten, da Jairo ohne Erbarmen konstant in seiner Muttersprache mit mir redete. So habe ich zwar nicht immer alles perfekt verstanden, aber immerhin kann ich nun durchaus Gespräche in Spanisch führen. Das macht mich schon ein wenig stolz.
    Erster Halt war einer der Märkte, auf dem typisch bolivianisches Essen serviert wurde. Wir/Ich mischten uns unter die Einheimischen und probierten uns durch verschiedene Gerichte. Auch hier fiel mir auf: Die Suppen sind klasse, alles andere oft totfrittiert und daher super fettig.
    Wir schlenderten ein wenig durch die Stadt und immer mal wieder meinte Jairo „geh nicht in diese Straße, nicht in jene, dort ist es gefährlich“. Am Ende war ich wirklich froh mit einem Local unterwegs gewesen zu sein. Herausstechend in La Paz ist die Basílica de San Francisco; für mich der einzige Ort in La Paz an dem es nicht dreckig oder laut war. Wir machten eine Führung und konnten so die Kirche von innen bewundern und hatten zudem einen tollen Blick über die Stadt, die wie ein Kessel zu beschreiben ist. Außen umringt von Bergen, befindet sich das Zentrum von La Paz in einem Tal.
    Nachdem wir noch einmal durch die Touristenstraßen schlenderten, nötigte Jairo mich dazu das Nationalgetränk zu probieren. Was in Peru der Pisco ist, ist in Bolivien der Singani. Beides eine eher schlechtere Variante von Tequila und nicht wirklich meins. Zum Abschluss haben wir uns noch ein ziemlich gutes Lama-Medaillon in der Stadt gegönnt und danach bin ich müde, aber glücklich ins Bett gefallen. Leider wieder kalt, da es in Bolivien tatsächlich keine Heizungen gibt und das obwohl es hier so oft frostig ist.

    Bolivien war toll, aber kalt und nun freue ich mich auf ein weiteres Mal Tropen und wärmeres Wetter!
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  • Day 20

    Laguna Colorada

    June 10, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 -6 °C

    Die erste Nacht in der Salzwüste habe ich ganz gut gemeistert. Es war zwar echt kalt, aber mit diversen Decken, Mütze und Handschuhen ging es ganz gut.
    Den heutigen Tag verbrachten wir mit vielen Fahrstunden durch die Wüste, dabei hielten wir bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten an. Dazu gehörten einige Lagunen, die zum Teil von Flamingos und anderen Wasservögeln bewohnt wurden, wundervolle Berge, unglaublich durch Erosion verformte Steine und einfach die unendlichen Weiten der Wüste. Dabei war es durch den Wind wieder sehr frostig und nicht selten konnten wir Eis in den Gewässern entdecken. Wenn ich an Bolivien denke, muss ich unweigerlich auch an Kälte denken und war am Ende froh doch meine Skijacke und Skisocken mitgenommen zu haben. Höhepunkt des Tages war die Laguna Colorada, bei der man herrlich viele Flamingos beobachten konnte. Die Lagune war rosa gefärbt und die Berge spiegelten sich wunderschön im See - ein wahnsinniger Anblick!
    Den Rest des Tages mussten wir mit Humor nehmen. Unsere Unterkunft ließ wirklich zu wünschen übrig. Dass es weder Elektrizität, noch warmes Wasser geben würde, war uns klar. Allerdings hatten die Fenster Löcher, es gab keine Feuerstelle und auch Klopapier war fehl am Platz. Gegen Abend schneite es noch hinein, da half dann nur noch Alkohol in Form von Wein. Naja das gehört eben alles zur Erfahrung! Den Abend vertrieben wir uns noch mit Stadt-Land-Fluss. Was konnten wir sonst tun? Dabei fiel mir auf, dass das englische Alphabet offensichtlich kein K beinhaltet. Alles fängt mit C an!
    Die Nacht verbrachten wir gemeinsam in einem Raum mit mehreren Betten. Obwohl es hier noch kälter war, gab es keine weiteren Decken oder ähnliches wie in der Nacht zuvor. Wirklich schlafen konnte bei der Kälte niemand und so starteten wir ganz schön gerädert in den letzten Tag.
    Der begann mit einem wahnsinnigen Sonnenaufgang, der die nun mit Schnee bedeckte Wüste in ein feuriges Orange tauchte! Auf dem Weg zum heutigen Höhepunkt, den heißen Quellen, ist uns noch ein Wüstenfuchs über den Weg gelaufen. Eigentlich freute ich mich nach zwei Tagen ohne Dusche sehr auf die heißen Quellen. Nachdem ich jedoch eine Hand hineinhielt, sie wieder rauszog und mir ebendiese Hand durch den starken, beständigen Wind fast sofort abfiel, entschied ich mich schnell um. Die anderen Memmen warteten schon im Auto auf mich. Wir verbrachten dennoch ein wenig Zeit hier und feuerten die wenigen Mutigen an, die sich ins Wasser trauten.
    Danach brachten wir Alexia und Olli zur chilenischen Grenze, von wo aus sie ihre Reise fortführten. Für den Rest von uns ging es wieder zurück nach Uyuni. Gesellschaft bekamen wir noch von einem Brasilianer und der Chinesin MiauMiau (ohne Witz). Der Rückweg war lang und mit mehreren Pausen verbunden, da das Auto nicht mehr das neuste war. Mal war der Motor überhitzt, mal qualmten die Bremsen und auch die Reifen mussten mehrmals überprüft werden. Am Ende waren wir froh endlich wieder in Uyuni angekommen zu sein und schon ging es mit dem Nachtbus wieder los Richtung La Paz.

    Insgesamt eine gute Tour. Die atemberaubende Natur spricht einfach für sich. Mit einem etwas engagierterem Guide und einer besseren zweiten Unterkunft hätte es jedoch noch um einiges besser werden können - aber ich kann ja nicht immer das große Los ziehen!
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  • Day 18

    Salar de Uyuni

    June 8, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 3 °C

    Salar de Uyuni stand ebenfalls ganz oben auf meiner Wunschliste. Die Salzwüste in diesem Ausmaß ist einzigartig in Bolivien. (In Argentinien gibt es das Naturphänomen noch einmal in kleiner.)
    Von La Paz aus buchte ich eine Tour in die Salzwüste Boliviens. Der Spaß sollte drei Tage und zwei Nächte andauern plus zwei Nachtfahrten mit dem Bus. Noch am gleichen Abend machte ich mich auf in die zwölf Fahrstunden entfernte Stadt Uyuni - Ausgangspunkt für alle Touren und mitten im Nirgendwo. Um 7.00 Uhr morgens in Uyuni angekommen, musste ich vier Stunden Zeit herum bekommen, da die Touren erst 11.00 Uhr starteten. Leichter gesagt, als getan. Die Stadt hat leider wirklich nichts zu bieten und so setzte ich mich in ein Café mit WLAN und Heizung. Dort ließ es sich ganz gut aushalten, denn Uyuni war bitterkalt und ich konnte mal ein paar Nachrichten beantworten.
    Als es endlich 11 Uhr war holte mich unser Fahrer Louis ab und ich lernte meine Mitreisenden kennen: Alexia und Olli (England), Julie (Australien) und Nick (Neuseeland) - eine wirklich liebe und tolle Reisegruppe!
    Nachdem alle Dinge auf dem Dach unseres Jeeps verstaut wurden, ging es auf zu unserem ersten Stop: ein verlassener Bahnhof, auf dem noch die Überreste eines alten Zuges zu erkunden und zu erklimmen waren.
    Danach wurden wir über einen Markt geführt, auf dem ausschließlich Souvenirs angeboten wurden. Dieser Halt war etwas unnötig, aber so bekamen wir etwas Zeit uns besser kennenzulernen.
    Nächster Stop war die einzige Süßwasserquelle im ganzen Salar. Mitten im Salz sprudelte das Wasser hier nur so vor sich hin - klar und eiskalt.
    Danach gab es endlich Mittagessen und für mich zum ersten Mal Lamasteak. Ziemlich lecker, jedoch etwas kräftiger im Geschmack. Serviert wurde unser Essen in einer Gaststätte aus Salz. Einfach alles hier war aus Salz - die Wände, der Boden, Tische und Stühle, nur das Klo war salzfrei.
    Danach ging es mit dem Jeep endlich in die berühmte Salzwüste und wieder kam ich aus dem Staunen nicht heraus! Egal wohin ich schaute, ich sah nur Salz und Himmel. In der Regenzeit ist die Wüste sogar geflutet, sodass alles gespiegelt wird. Die Szenerie bietet sich hervorragend dafür an, um mit der Perspektive zu spielen. So entstanden viele herrliche Bilder und mein eigens dafür gekauftes Mini-Lama kam zum Einsatz.
    Weiter ging es zu einer „Insel“ in der Wüste, die gesäumt von Kakteen war. Ich habe keine Ahnung wie hier Leben entstehen konnte, da ringsherum alles ausgedörrt war. Louis, der eigentlich auch unser Guide war, konnte uns nichts dazu erklären und auch so verbrachte er die Zeit lieber im Auto, als seiner Tätigkeit als Guide nachzugehen.
    Den Sonnenuntergang genossen wir ebenfalls in der Salzwüste, nur leider konnten wir die Reflexionen des Himmels nicht auf dem Wasser betrachten, da der Wind zu stark war. Trotzdem ein toller Abschluss des Tages - Sonnenuntergänge zieren mich einfach in ihren Bann.
    Übernachtet haben wir in einem Salzhotel. Auch hier war wieder alles aus Salz. Nur die heiße Dusche nicht, die ich mir für umgerechnet 1,25€ gönnte. (Immerhin sollte es die nächsten drei Tage keine Möglichkeit zum Waschen geben.) Ich bekam ein Einzelzimmer und kuschelte mich nach dem Abendessen tief in meinen Schlafsack mit fünf Lagen Decken über mir ein, da es bitterkalt mit Minusgraden war ohne Heizung in Sicht.
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  • Day 17

    Copacabana

    June 7, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 7 °C

    Entgegen aller Vorurteile und Zweifel habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen und mich doch dazu entschieden den Umweg nach Bolivien zu nehmen. Von Puno ging es so mit den lokalen Bussen in Richtung Copacabana. Da ich mich gegen die komfortablen Touristenbusse entschied, fand ich mich eingezwängt mit 15 anderen Bolivianern bzw. Peruanern in einem kleinen VW-Bus wieder - inklusive neugieriger Blicke. Am Ende ist alles gut gegangen und ich kam sogar schneller an als alle anderen Touristen.
    Mein erster Eindruck von Bolivien: Landschaftlich ähnlich wie Peru, noch traditioneller, leider jedoch auch dreckiger und ärmlicher.

    Die bolivianische Seite des Titicacasees hat mir besser gefallen als die peruanische. Auch hier entschied ich mich gegen eine Bootstour und für eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von welchem aus man die berühmte Isla dem Sol sehen konnte.
    Hier in Bolivien ist es doch ziemlich kalt und ich bin ein wenig neidisch auf unsere derzeitigen Temperaturen daheim.
    Auch die Höhe mit über 3800m über Null ist hier nicht zu unterschätzen und so schnaufe ich trotz diverser Touren in diesen Höhen noch ganz schön. Mein Höhepunkt des Tages war der Sonnenuntergang von einem weiteren Aussichtspunkt, dem Cerro Pucara. Auch hier musste ich mir den Blick verdienen und einige Höhenmeter erklimmen. Dabei habe ich scheinbar den völlig falschen Weg genommen, da meine Wanderung am Ende in Klettern ausartete. Auf dem Rückweg habe ich dann auch die Treppen gefunden. Naja so findet jeder seinen Weg und ich konnte wohlverdient die vielen Farben über dem Titicacasee genießen.
    Ein Großteil des Tages habe ich leider auch damit verbracht einen Geldautomaten zu finden. Scheinbar habe ich Probleme mit meiner Mastercard Geld abzuheben. Meine Karte konnte einfach nicht gelesen werden. Kleine Notiz für mich: Bei BancoFie hat es endlich geklappt!

    Die Fahrt Richtung La Paz war noch abenteuerlicher, als die zur Copacabana. Ich entschied mich wieder für eines der lokalen Collectivos, da diese zeitlich einfach besser passten und preislich unschlagbar waren. Nur leider wusste ich überhaupt nicht wie mir geschah. Nach einer Stunde Fahrt mussten alle das Auto verlassen, irgendwo im Nirgendwo. Was ich nicht wusste: Mit der Fähre ging es weiter Richtung La Paz, dabei überquerten die Autos den Titicacasee auf separaten Booten. Danach wurden wieder alle eingeladen und es ging weiter. Auch hier bin ich wieder ohne Probleme in La Paz angekommen und habe mich gefreut mal nicht den typischen Touristenpfad zu nehmen.
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  • Day 16

    Puno

    June 6, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 4 °C

    In Puno habe ich einen wirklich kurzen Zwischenstopp auf dem Weg zur Copacabana in Bolivien gemacht. Die kleine Stadt auf der peruanischen Seite des Titikakasees ist Ausgangspunkt für viele Touren auf dem See, gerade um die Uros zu besuchen. Die Uros sind ein altes peruanisches Völkchen, dessen Zugehörige auf unzähligen schwimmenden Inseln mitten auf dem Titikakasee leben. Früher noch autark und von Fisch lebend, sind sie heute abhängig von den vielen Touristen, die allzu oft auch eine Nacht auf einer der Inseln zusammen mit den einheimischen Familien verbringen.
    Eigentlich wollte ich auch eine kurze Tour machen, nur leider startete keine um 7.00 Uhr morgens. Alles andere hätte meinen engen Zeitplan gesprengt. Zudem waren alle Tourenanbieter und Verkäufer so aufdringlich und nervig, dass ich relativ schnell das Weite suchte und einfach eine kleine Runde allein am Rande des Sees drehte.
    Dabei sind mir die vielen Jogger aufgefallen, die um 6.30/7.00 Uhr und 5 Grad Celsius schon ihre Runden drehten - verrückte Peruaner!

    Die Uros werde ich irgendwann noch einmal mit mehr Zeit besuchen. Immerhin muss ich mir ja auch etwas für die nächste Reise nach Peru aufheben. 😉

    Jetzt geht es erst einmal auf nach Bolivien!
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  • Day 15

    Rainbow Mountain

    June 5, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Ganz oben auf meiner Wunschliste stand der Rainbow Mountain nahe Cusco - und ich wurde nicht enttäuscht! Auf über 5000 Metern über Null erstrahlt ein Bergkamm in sieben verschiedenen Farben bedingt durch unterschiedliche Mineralien wie Eisen oder Kalzium.
    Der Weg dorthin war wirklich frostig, da es die Nacht zuvor schneite, der Wind zog und die Sonne sich kaum blicken ließ. Das Wetterglück hat mich ein wenig verlassen. Nach den ersten hundert Metern wurde mir durch die Anstrengung des Aufstiegs (insgesamt 600 Höhenmeter in eine Richtung) jedoch recht schnell warm und ich genoss die Aussicht. Links und rechts des Weges grasten sämtliche Alpacas und Lamas im frischen Schnee - nur streicheln ließen sie sich leider nicht. Mit jeder Kurve änderte sich auch hier die Landschaft und ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
    Viele meiner Mitstreiter nahmen sich ein Pferd, da die Höhe doch einigen zu schaffen machte. Durch meine Wanderungen in Huaraz und am Salkantay war ich glücklicherweise schon daran gewöhnt und hatte diesmal keinerlei Beschwerden.
    Oben angekommen konnte ich nicht widerstehen und machte das für Peru wohl touristischste Foto - Lama, traditionell gekleideter Peruaner und Anden!

    Mein eigentliches Highlight auf diesem Tagesausflug war jedoch nicht der Rainbow Mountain sondern das 20 Minuten entfernte Valle Roja (rotes Tal). Durch den frischen Schnee, das Rot des Berges und das Grün der Flora bot sich mir ein einzigartiges Farbspiel - einfach traumhaft. Da war die Kälte schnell vergessen.

    Was mich aber wirklich beeindruckte war die Kondition und die Kleidung der Einheimischen. Doppelt so schnell wie ich erklommen sie den Berg in Sandalen (!). Die Peruaner müssen wirklich ein gänzlich anderes Kälteempfinden haben.

    Ein weiterer kleiner Höhepunkt für mich waren die vielen Touristen, die sich vor dem Rainbow Mountain im Schnee drängelten und offensichtlich zum ersten Mal einen solch rutschigem Untergrund erfuhren. Man brauchte nicht lange warten bis die ersten den Rückweg ungewollt auf dem Hintern zurücklegten. Ich habe Hilfe angeboten, aber allen konnte man auch nicht unter die Arme greifen und so war das für mich ein herrliches Schauspiel. Manchmal sind es eben die kleinen Freuden - und die von Oma und Mama vererbte Schadenfreude.
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  • Day 14

    Cusco

    June 4, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 9 °C

    Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von Städten bin, hat mit Cusco unheimlich gut gefallen. Die Stadt liegt etwa 3400m über dem Meeresspiegel und ist gerade für Touristen Ausgangspunkt für sämtliche Touren speziell zum Machu Picchu.
    Am ersten Tag in Cusco habe ich leider nicht so viel sehen können, da mir irgendetwas den Magen verstimmte und ich so wider Willen das Bett hüten musste.
    Der zweite Tag lief wesentlich besser und ich buchte den Salkantay-Trek mit der Agentur Machu Picchu Reservation (wirklich sehr empfehlenswert). Noch am gleichen Abend fand das Briefing mit den anderen Teilnehmern zu unserem 5-Tages-Trekkingtrip statt, dessen großes Finale der Machu Picchu sein sollte.
    Den Rest des Tages verbrachte ich damit durch die Stadt zu schlendern, die vielen bunten Häuser zu bestaunen und gutes Essen zu probieren. (Ganz besonders gut hat mir hier das Restaurant Organika gefallen. Alle Zutaten kommen von der hauseigenen Farm und das schmeckte man!) Am späten Abend hat es mich aufgrund einer Wette mit einem Ecuadorianer noch ins Casino verschlagen. Ich habe zehn Soles gewonnen und somit auch die Wette! Ich sage ja das Glück in Peru ist mir hold.

    Einen weiteren Tag in Cusco verbrachte ich damit endlich mal nach Souvenirs zu stöbern und wurde fündig. Der Mercado San Pedro bietet hierzu wirklich alles was man sich vorstellen kann. Von Kochtöpfen über Käse, Quinoa und bis hin zu klassischen Souvenirs gab es hier alles - inklusive leckerem und günstigem Essen in der Markthalle. Ich habe eigentlich den ganzen Tag damit verbracht durch die Straßen zu schlendern und mich ein wenig in der Stadt zu verlieren. Dadurch habe ich wirklich viel sehen können und konnte nach den vergangenen Tagen mal wieder ein wenig zur Ruhe kommen.
    Am Hauptplatz in Cusco dem Plaza de Armas habe ich mich dann noch zu einer Massage locken lassen. Immerhin war es der Tag nach meinem 5-Tages-Trekkingtrip und bei umgerechnet 7,50€ für eine Stunde musste ich auch nicht lang überlegen.

    Leider habe ich das Cuy-Festival verpasst. Der 30. Mai stand ganz im Zeichen des Meerschweinchens, nur waren wir zu dem Zeitpunkt leider in der Wildnis. Irgendwann komme ich schon noch dazu die kleinen Nager zu probieren, denn dies war keinesfalls das letzte Mal in Cusco!
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  • Day 13

    Machu Picchu

    June 3, 2018 in Peru ⋅ 🌧 12 °C

    Wenn ich morgens um 4.00 Uhr freiwillig und putzmunter aus dem Bett springe, muss schon etwas Besonderes anstehen - heute war es endlich so weit: Nach etlichen gewanderten Kilometern und Höhenmetern wartete der Machu Picchu als großes Finale auf uns, nachdem wir schon einen kurzen Blick auf ihn erhaschen konnten. Die alten Ruinen werden dabei als Ciudad Machu Picchu und der dazugehörige Berg (den man auch gegen Aufpreis besteigen kann) als Montaña Machu Picchu bezeichnet.
    Schon beim Aufwachen hörte ich den Regen und freute mich über das Regenponcho, das ich noch in Cusco kaufte. So ein bisschen Regen hielt mich jedoch nicht davon ab die 500 Höhenmeter in Form von Stufen zum Machu Picchu zu erklimmen. Der erste Checkpoint öffnete um 5.00 Uhr morgens seine Pforten. Mit allen anderen Touristen reihten wir uns in die Schlange ein und warteten gespannt darauf, dass wir endlich los durften. Ausgestattet mit Kopflampe und zwei Schichten Regenkleidung folgte die anstrengendste Trainingseinheit, die ich je um 5.00 Uhr morgens absolvierte. Der Drang oben anzukommen und die Massen, die von hinten drückten spornten enorm an und so kam ich nach einer guten Stunde völlig erledigt und verschwitzt mit einem Aufschrei der Freude, Erleichterung und Erschöpfung an. Am Einlass angekommen erwartete mich ein buntes Meer aus Touristen, die alle ebenso wie ich in farbige Plastiksäcke eingehüllt waren. Leider erfolgte hier auch ein wenig Ernüchterung, da die Wolkendecke kein Stück aufklarte und es durchgängig weiter regnete. Wir fragten uns nicht ganz unberechtigt, ob dies wirklich der berühmte Machu Picchu sei, da man anfangs gar nichts sehen oder erkennen konnte. Unser Guide Edgar wartete jedoch schon und versuchte uns mit einem unbeirrten Optimismus zu begeistern. Unsere Führung dauerte zwei Stunden und ließ uns in all die alten und neuen Geschichten um den Machu Picchu eintauchen. Ich muss gestehen ich habe wie alle anderen nicht so viel mitnehmen können, da meine Konzentration ungefähr bei null lag. Ich war müde, komplett durchgenässt von Schweiß und Regen und fror dadurch fürchterlich. Ein Aufwärmen bei Dauerregen war auch nicht in Sicht, sodass ich eher damit beschäftigt war warm zu bleiben. Aber ich will mich nicht weiter beschweren - es war dennoch grandios. Nur so viel: Der Machu Picchu wurde 1911 zufällig entdeckt, verfügt über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem und war gerade durch die Berge gut vor Feinden geschützt.
    Mit all den anderen Touristen schoben wir uns durch die alten (heute) nebelverhangenen Ruinen und staunten über die frühe Baukunst der Inka. Dabei liefen uns einige Lamas über den Weg, was mir meinen Lama-Moment in Peru bescherte. Süß waren sie ja schon, nur eben genauso durchnässt wie wir.
    Gegen 10 Uhr brach die Wolkendecke dann doch noch auf und erlaubte uns in einem Zeitfenster von zehn Minuten die Ruinen in voller Pracht zu bewundern und ein paar Fotos zu schießen. Am Ende des Tages ließ ich mir noch einen Stempel des Machu Picchus für meinen Reisepass geben.

    Gerade durch den Nebel hatte der Machu Picchu schon etwas Geheimnisvolles und Mystisches. Es ist wirklich beeindruckend zu was die Menschen schon vor so vielen Jahren im Stande waren. Die Ruinen werden zudem äußerst gut erhalten und gepflegt. So ist es beispielsweise verboten innerhalb zu essen.

    Gegen 11 Uhr mussten wir schon den Rückweg antreten, um unseren Bus nicht zu verpassen. Im Dauerregen ging es entlang der Schienen wie am Vortag wieder nach Hydroélectrica. Leider hatte gerade unser Gefährt aufgrund der Wetterverhältnisse eine Stunde Verspätung und so blieb uns nichts anderes übrig als zu warten. Auf dem Weg zurück nach Cusco wurden wir dann noch überraschend eingeschneit. Die Peruaner wussten gar nicht wie ihnen geschah und so mussten etliche Autos im Schnee angeschoben werden.
    Gerade spielt das Wetter hier wirklich verrückt. Eigentlich ist Trockenzeit und jeder Tag sollte kalt und sonnig sein. Regen mindert nun natürlich die Einnahmen aufgrund des Tourismus.
    Aber das Wetter kann man sich eben nicht aussuchen und der Machu Picchu war auch bei Regen eine einzigartige Erfahrung (und nach einer heißen, verdienten Dusche lassen sich die Bilder auch schön anschauen).
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