Weltreise ab 2022

March 2022 - June 2024
●Ikigai●
Ikigai kommt aus dem japanischen und beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens und wofür es sich lohnt, morgens in den Tag zu starten. Nun folgen wir unserer Passion dem Reisen und haben dafür unseren Rucksack gepackt. Auf gehts.
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  • Day 107

    Geschrei und Applaus

    June 19, 2022 in Guatemala ⋅ ☁️ 10 °C

    Wir schliefen trotz den 2°C einigermassen warm und um drei Uhr klingelte schon der Wecker. 😴⏰
    Einige wollten den Fuegotrekk machen und zum Sonnenaufgang dort sein. Die Guides entschieden sich dann wegen den Wetterbedingungen dagegen und so kamen sie wieder ins Zelt gekrochen. 🫣
    Wir haben uns schon am Vorabend dagegen entschieden, denn wir wollten den Sonnenaufgangstrekk zum Gipfel unseres Vulkans machen. 🙂 So standen wir um vier Uhr auf, doch auch hier: wird wegen den Wetterbedingungen abgesagt. 😣 Das war zu diesem Zeitpunkt auch verständlich, denn man sah keine zehn Meter weit. 😶‍🌫️ Schade wars und wir kuschelten uns wieder in den Schlafsack. Wir hörten den Eruptionen des Fuegos zu, er knallte und grummelte vor sich hin, doch wenn es zwischen dir und der Lava neblig und wolkig ist, nützt das auch nicht viel. 😐
    Etwa eine Stunde später ging ein Geschrei und Applaus durchs Lager. 🥳 Eine Schweizerin musste aufs Klo (was es im klassischen Sinne nicht gibt, die Natur und die Schaufel sind das Klo😉) und sah den Vulkan! 🌋
    So stürzten wir alle raus und sahen die Lava. 😮Ganz gebannt sahen wir zu und bald kam die nächste Eruption.
    Begleitet von vielen woooooows und ooooohs schoss die Lava weit in die Höhe und der Vulkan grummelte vor sich hin.
    Wir sahen noch einige Eruptionen, doch dann verschwand der Fuego wieder hinter den Wolken. 🤷‍♀️
    Bis auf eine Deutsche und uns zwei gingen alle wieder schlafen. Wir (das heisst Philipp) machten ein Feuer und wir warteten ab. Es fing an zu dämmern, plötzlich wurde die Sicht wieder klar und wir sahen den Fuego wieder Lava ausschiessen. 😀 Das geschieht etwa alle zwanzig Minuten.
    Wir waren mega glücklich, der Aufstieg hat sich gelohnt und Chantals Traum wurde wahr. 🧡
    Dank der klaren Sicht konnten wir dann die anderen umliegenden Vulkane, einen Fluss und sogar das Meer sehen.

    So genossen wir die Zeit am Feuer und bald gab es auch schon das Frühstück.
    Wir wären gerne länger geblieben, doch wir mussten leider mit den Guides runter. Das war eine ziemlich rutschige Angelegenheit, doch im Gegensatz zum Aufstieg hatten wir eine wunderschöne Aussicht. 👌
    Nach zwei Stunden fuhren wir zurück zur Agency, gaben unsere Ausrüstung zurück und bekamen alle ein Bier. 🍺
    Wir waren ziemlich aufgekratzt und so gingen wir zu fünft noch lange etwas trinken.
    Die warme Dusche und das Nachtessen waren toll und so vielen wir glücklich ins Bett. 🥰
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  • Day 110

    Ein neues Land

    June 22, 2022 in El Salvador ⋅ ☁️ 20 °C

    Es war früh am Morgen und ein kleiner Hunger machte sich breit. Wir kauften eine kleine Packung Teigwaren und eine Tomatensauce, kochten diese zum Frühstück und gleichzeitig packten wir unsere Rucksäcke, denn wir hatten ein bisschen Stress um unseren gebuchten Shuttle noch rechtzeitig zu bekommen. 🍝😱🍴

    Pünktlich sassen wir vor der Unterkunft und warteten. Nach über 45 Minuten Verspätung entschied sich Philipp der Agentur zu schreiben, denn wir hatten die WhatsApp-Nummer für allfällige Fragen.
    Er schrieb sofort zurück, wusste aber auch nicht wo der Shuttle blieb, er klärte dies aber ab.
    Ein Erdrutsch auf der Interamerica war die Ursache und legte den Verkehr lahm. 🫣
    Nach über drei Stunden holte uns der Fahrer völlig nervös ab. Er lud noch zwei deutsche Mädels auf und los ging die Reise nach El Salvador. 🇸🇻
    Die Fahrt und der Grenzübergang verlief ohne Probleme. Zu Essen gab es Pupusas (eine Pupusa ist eine Tortilla mit eingebackener Füllung) und danach ging es schnell ins Bett. 😴
    Am Morgen trafen wir Patrick und Annuska in der selben Unterkunft an. Es ist die günstigste Unterkunft in Santa Ana und deshalb kein Wunder das wir uns wiedersehen. 💕
    Kurzerhand beschlossen wir, am folgenden Tag den Vulkan Santa Ana zusammen zu besteigen. 🗻
    Am Nachmittag zogen wir alleine los um das Städtchen zu besichtigen. Es ist geprägt durch den lokalen Gemüse-, Frucht- und Fleischmarkt. Aber auch durch die vielen Essensstände. 🥑🥦🧄🥩🥜
    Wir genossen das Flair der Stadt, tranken und assen etwas und kehrten am Abend wieder in die Unterkunft zurück.

    Am nächsten Tag stiegen wir um sieben Uhr in einen Chickenbus ein und fuhren zwei Stunden zu dem Vulkan. Eigentlich wäre es eine kurze Strecke, jedoch hält er überall an und fährt nur 15 km/h den Vulkan hoch. 😅
    Der Vulkan darf nur in Begleitung von einem Guide bestiegen werden, so liefen wir in einer Gruppe mit etwa 20 Leuten den Vulkan hoch. Umso näher wir zum Kraterrand kamen, desto mehr rochen wir Schwefel. Zuerst nur leicht, bis schlussendlich der Geschmack auch im Mund war.
    Als wir nach knappen 450 Höhenmetern am Kraterrand standen und auf das grüne, leicht siedende Wasser des Vulkansees herunterschauten waren wir sehr beeindruckt. Ausserdem hatten wir eine grandiose Aussicht auf zwei weitere Vulkane.
    Wir blieben so lange wir konnten auf dem Vulkan und assen etwas. Der Guide wollte, oder musste, uns auch wieder nach unten begleiten. 🤷‍♀️
    Als wir gegen sechs Uhr abends wieder in der Stadt waren, entschlossen wir uns ein Bier zu trinken.
    Wir suchten uns eine richtige Spelunke aus und bestellten zwei grosse Flaschen Bier zum Teilen. Im Hintergrund war eine Jukebox, die viel zu laut alte Klassiker abspielte. 🙉🔉
    Einer der Einheimischen, der auch in der kleinen verrauchten Spelunke sass, kam zu uns und fragte von wo wir seien und spendierte uns ein Bier. 🍻🍻
    Dies war das erste offerierte Bier und wir bekamen noch viele weitere Flaschen, von vielen verschiedenen Einheimischen. 😊
    Zum Glück waren wir zu viert dort und konnten diese teilen. 😉
    Es blieb nicht nur beim Bier, einer der Gäste holte uns allen einen Teller voller Essen von einem Restaurant in der Nähe unserer Absteige. 🍴💞
    Es gab Reis, Bohnen, Ei, Käse und ein Würstchen.
    Es war sehr lecker. ☺️
    Als wir nach Hause liefen, waren wir alle sehr baff von dem Abend, wir durften niemandem ein Bier ausgeben oder das Essen bezahlen! 🥺
    Noch im Jahr 2015 galt El Salvador mit seinen damals 6,5 Millionen Einwohnern und 6600 Morden noch als das tödlichste Land der Welt ausserhalb von Kriegsgebieten, weshalb der Tourismus noch nicht so verbreitet ist.
    Doch viele Leute haben uns angesprochen und gesagt, dass sie sich sehr freuen, dass wir als Touristen ins Land kommen und haben uns x-Mal die Hände geschüttelt. 🥰
    Jeder war einfach nur froh, dass wir in ihrem Land sind, obwohl die ganze Welt sagt das es so gefährlich sei. Wir haben uns immer sehr sicher gefühlt. ☺️
    Hier gibt es auch kaum einen Supermarkt, eine Apotheke oder eine Bank ohne Wachpersonal mit Schrotflinte und Schlagstock. 😶
    Dass wir an einem solchen Ort diese Grosszügigkeit und Willkommenheit verspüren, hätte niemand von uns gedacht.
    Wir haben die SalvadorianerInnen mit all ihrer Grosszügigkeit und Gastfreundschaft sehr ins Herz geschlossen. ❤️
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  • Day 111

    Weiterreise Chickenbus

    June 23, 2022 in El Salvador ⋅ ⛅ 28 °C

    Ein aufregender Reisetag stand uns bevor, gemeinsam mit Annuska und Patrick reisten wir in das 240 Kilometer entfernte el Cuco, dies liegt südöstlich von Santa Ana. Wir stiegen in unseren ersten Chickenbus in Richtung San Salvador.
    Nach 1.5 Stunden kamen wir schon an. Danach mussten wir vom Bus Terminal West nach Ost wechseln weil dazwischen 12 Kilometer lagen nahmen wir ein Taxi, weil dazwischen kein Chickenbus verkehrt.
    Der nächste Chickenbus brachte uns dann in 3 Stunden nach San Miguel.
    Der letzte Chickenbus für heute brachte uns in 2 Stunden zum Strand in el Cuco.
    Uns gefiel das Chickenbusfahren sehr gut und es war sehr günstig. Der Nachteil ist dass es mehr Zeit benötigt, dies ist aber kein Problem, denn davon haben wir schliesslich genug. Angekommen in el Cuco machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft, denn diejenigen, die online verfügbar waren passten nicht in unser Budget.
    Wir fanden innerhalb kürzester Zeit eine Unterkunft fast am Strand, ein sehr einfaches Zimmer, dafür konnten wir den günstigen Preis noch ein bisschen verhandeln. Als wir endlich die Badehosen an hatten machten wir uns auf ins Meer. Wir genossen zuerst den Strand anschliessend den Sonnenuntergang. Wir assen Pupusas und schauten uns die Sterne an.🌟
    Am Morgen kauften wir uns Wasser, Tortilla und Avocados. Mit dem Proviant in dem Rucksack machten wir uns auf den Weg den sechs Kilometer langen Strand entlang zu spazieren. Als wir zu verdientem Rast angehalten haben, packten wir unseren Proviant aus und begannen das Essen vorzubereiten. Leider waren die Avocados geschimmelt und das Wasser roch sehr stark nach Plastik. So assen wir bloss zwei Tortilla ohne alles. Als wir wieder beim Ausgangspunkt vom Morgen waren, spendierte uns schon ein Pärchen ein Bier. Dankeschön. Wir badeten noch eine Weile und genossen den Strand und das Meer bevor es morgen weiter geht.
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  • Day 114

    Boxenstop Honduras

    June 26, 2022 in Honduras ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach zwei Chickenbuses waren wir auch schon an der Grenze nach Honduras.🇭🇳🐔
    Was wir nicht wussten war, dass wir ein Gesundheitsformular für die Einreise nach Honduras ausfüllen müssen.👩🏼‍⚕️ Eine nette Frau öffnete einen Hotspot für uns und wir vier hatten Internet um das Formular auszufüllen. Kurz über die Grenze laufen und dann sind wir in Honduras. Dachten wir.
    Wir mussten jedoch noch auf die Immigrationsstelle, 45 Minuten anstehen, Fingerabdrücke scannen , Foto machen, drei Dollar bezahlen, auf die Einreise abklatschen, geschafft.💸 Einen Bus später waren wir in San Lorenzo.
    Wir suchten noch eine Unterkunft und fanden eine sehr günstige bei einem chinesischem Restaurant.
    Jedoch war es weder sauber noch geruchslos, für zwei Nächte wird es aber gehen. Ein Hoch auf den Seidenschlafsack!
    Die unzähligen Spinnen haben wir ignoriert und von den drei riesigen Kakerlaken hat Philipp Chantal netterweise erst später erzählt.
    Wir besichtigten das Städtchen, welches aber nicht sehr viel zu bieten hat und freuten uns auf den nächsten Tag.

    Am Morgen machten wir uns auf zum Strand, denn wir haben ein Boot gemietet um die Mangroven zu erkunden. Der erste Halt in den Mangroven war der Playa Amor, dort verweilten wir so lange bis die Flut den Strand gefressen hat. Kurzes baden gegen die Hitze und weiter ging es durch die riesige Menge an Mangroven.
    Wir steuerten eine Art Insel an, wo viele Fregattvögel kreisten.🦅
    Wir kamen immer näher und sahen immer mehr Vogelarten. Zu unserem Erstaunen legten wir auf der Insel an und wir konnten uns frei darauf bewegen. Mit jedem Schritt entdecken wir was Neues, wir waren überwältigt. Es hatte Fregattvögel, Rosalöffler, Kormorane, Kraniche, Rabengeier, Silberreiher Humboldtscharbe, Nachtreier und viele andere die wir nicht kannten. Wir fanden erstaunlich viele Nester, welche entweder Eier oder frisch geschlüpft Vögeln enthielten. Die Insel roch wie ein Vogelkäfig, der seit Wochen nicht mehr geputzt wurde.🏝️
    Das Schöne war hingegen, dass wir ganz alleine auf der Insel waren.
    Nach über einer Stunde Staunen und viele Mückenstiche später war es Zeit für uns zu gehen.
    Wir fuhren noch am Frachthafen vorbei und kamen wieder am Ausgangspunkt an. Dort verbrachten wir den restlichen Tag bis uns ein grosser Regenschauer heimgesucht hat.⛈️
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  • Day 115

    Pflatsch, Hüpf, Kreisch

    June 27, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌙 23 °C

    Wir reisten von Honduras nach Nicaragua. Wie? Wann? Was? Wo?
    Die Kurzversion: Ab Fünfuhr morgens, Bus, Bus, Bus, eine Stunde an der Grenze in Honduras, ein Fussmarsch nach Nicaragua, ein Zollformular, eine Stunde im Grenzhaus in Nicaragua. Einreisestempel um 13:30 Uhr.🇳🇮

    Und so standen wir an der Grenze in Nicaragua. Dort wurden wir von Francisco mit dem Auto abgeholt.🚘
    Bei Francisco haben wir zwei Nächte gebucht und er war so nett und hat uns an der Grenze abgeholt um uns zu seiner Unterkunft in der Nähe von Somoto zu fahren.
    Uns erwartete ein sauberes Minihaus mit Terrasse, zwei Zimmern und ein kleines Mittagessen.
    Wir ruhten uns aus und brachen zu einer kleinen Wanderung zu zwei Ausssichtspunkten auf. Wir liefen einen Weg nach unten, durchquerten (mit oder ohne Schuhe) einen Fluss und liefen danach ein ganzes Stück wieder nach oben.
    Schliesslich blickten wir auf unser Ziel der Begierde: den Cañón de Somoto.
    Der Canyon windet sich tief durch die grüne Landschaft und wir freuten uns riesig auf den folgenden Tag!

    Nach einer lauten Nacht in der Natur (Hähne, Hunde, Esel, Kühen und Co.) standen wir bei Regen und kalten Temperaturen auf. Philipp hatte bei dem Wetter so gar keine Lust mehr. Ach du Scheisse. Augen zu und durch.🌧️
    Wir assen ein gigantisch grosses Frühstück mit Bohnen, Reis, Kochbanane und Ei.
    Francisco erklärte uns das Tagesprogramm unserer sechsstündigen Canyontour.
    Um neun Uhr ging es in Schwimmwesten los und wir liefen zum Canyon. Während wir los gingen öffnete sich der Himmel und das schönste Wetter kam zum Vorschein. Phuuu dachte sich Philipp. Als wir beim Canyon ankamen, hüpften wir ins Wasser und liessen uns im Fluss treiben.
    Das macht man übrigens am Besten auf dem Rücken, die Füsse voran. Der Po wird es im seichten Wasser danken. Oft durch Stromschnellen gleitend, trieben wir den Fluss runter und genossen die Aussicht.
    Manchmal mussten wir, hüpfend über die Steine oder kletternd, zu Fuss weiter.
    Einmal erklärte uns Francisco, dass wir ins Wasser hüpfen sollen und so schnell wie möglich ans andere Ufer schwimmen müssen, da weiter unten auf unserer Seite ein Wasserfall kommen würde. Chantal war nicht schnell genug, doch Francisco hat sie heldenhaft aus dem Wasser gefischt. Das war spannend.
    An einigen Stellen konnten wir von Felsen aus in den Fluss springen. Philipp und Chantal haben sich bis fünf Meter Höhe getraut, Patrick ist sogar aus fünfzehn Metern gesprungen.
    Den letzten Teil des Canyon legten wir mit dem Boot zurück und liefen dann zurück nach Hause. Zurück in der Unterkunft gab es noch das herbeigesehnte verspätete Mittagessen um drei Uhr mittags.🚣🏼‍♀️🥘
    Es war ein spannender, herausfordernder und lustiger Ausflug, den wir sobald nicht vergessen werden.
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  • Day 117

    Rolle das Blatt

    June 29, 2022 in Nicaragua ⋅ ☁️ 22 °C

    In Estelí haben wir eine Nacht verbracht. Wir haben uns ja vorgenommen, nicht zu schnell zu reisen und uns auch Mal die eher untypischen Reiseziele anzusehen. 😇
    Wir suchten uns vor Ort eine billige Unterkunft und erkundeten die Stadt.
    Schön war es definitiv nicht, dafür aber authentisch. 😉
    Die Gegend ist bekannt für seine Tabakfelder und die dazugehörige Zigarrenproduktion, so machten wir uns auf die Suche nach einem Unternehmen, wo wir Mal ein bisschen reinschauen dürfen.
    Das wurde schwierig als gedacht. Wir fragten uns durch, wurden abgewiesen oder gerne auch in eine andere Richtung geschickt. 🤷‍♀️🤷‍♂️
    Ein netter Mann, der seine riesige Zigarre auf Lunge rauchte, liess uns kurz in den Fabrikationsraum.
    Dort sah es aus wie in einem Klassenzimmer mit acht Schulpulten, wo jeweils zwei Leute sassen. Die eine Person hat grosse Tabakblätter zu Rollen vorgerollt, die andere Person hat das Innenleben der Zigarre mit einem Tabakblatt eingerollt.
    Das ganze blitzschnell und unter Aufsicht des rauchendes Chefs, der uns nach einigen Minuten wieder rausgeschickt hat. 😶‍🌫️
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  • Day 121

    Schwarzer Rausch

    July 3, 2022 in Nicaragua ⋅ ⛅ 30 °C

    Trittst im Morgenrot daher, wir zwei, in Richtung Busbahnhof Süd, denn der Express Chickenbus (ja sowas gibt es) fuhr früh ab.
    Nach knappen drei Stunden kamen wir im 140 Kilometer entfernten León an und waren froh Estelin hinter uns gelassen zu haben.
    Auf der Suche nach einer Unterkunft für die kommenden Tage, machten wir uns auf den Weg zum Hostel Jardin, welches wir im Vorfeld schon über Google und Booking erkundet haben. Wir besichtigten das Hostel inkl. dem Zimmer und entschlossen uns, es unser neues Zuhause zu nennen.
    Uns gefiel es so gut, dass wir im Laufe unseres Aufenthaltes zweimal verlängert haben.
    Der Preis war auch günstiger weil wir es nicht über Booking gebucht hatten.
    Wir entdeckten die Stadt, obwohl es nicht besonders viel zu entdecken gibt, was uns jedoch sehr gut gefiel, war der lokale Markt mit dem hervorragenden Essensangebot. Auch am Abend holten wir das Essen auf dem Markt, welches wir danach im Hostel assen.
    Wir gönnten uns den Luxus den Tag zu geniessen ohne gross was zu machen.
    Im Hostel buchten wir eine Tour zum Vulkan Cerro Negro.
    Der Cerro Negro ist der zweitjüngste Vulkan von Nord- und Südamerika. Er brach das erste mal 1850 aus, seitdem hat er einen Zyklus von 15 Jahren, jedoch ist er seit 7 Jahren überfällig.
    Am Morgen des Ausfluges wurden wir abgeholt und anschliessend in ein anderes Hostel gebracht. Jeder durfte sich ein T-Shirt aussuchen, welches man behalten durfte.
    Nach dieser Prozedur ging es mit einem 4x4 Lastwagen los in Richtung des Vulkans. Als wir nach holprigen 50 Minuten Fahrt am Fusse des Vulkans ankamen, bekam jeder eine Tasche mit einem Overall, Handschuhen und einer geschlossenen Klarsichtbrille. Zu guter Letzt bekam jeder noch ein gelbes Brett. Zu Fuss ging es weiter den schwarzen Vulkan hoch, es war sehr sandig und unbefestigt, deswegen rutschte man beim Hochsteigen immer wieder ein Stück zurück. Das letzte Stück liefen wir über den Kraterrand um auf die höchste Stelle zu gelangen.
    Je näher wir der höchsten Stelle kamen, um so windiger wurde es, bis wir beide Ohrenschmerzen hatten.
    Der höchste Punkt des Vulkans entstand und entsteht immer noch so ähnlich wie eine Düne.
    Der stetige Wind trägt den Sand und die kleinen Steinen nach oben. Der Sand wir vom Wind regelrecht ins Land hinein geschleudert, deswegen ist die Landschaft um der Cerro Negro mit schwarzem Gestein überzogen.
    Als wir oben ankamen erklärt uns der Guide, dass wir nun auf dem aktiven Feld des Vulkans stehen. Wir scharten mit dem Fuss eine kleine Grube in den losen Sand und hielten die Hand hinein. Das Gestein ist schon nach wenigen Zentimetern unter der Oberfläche über 50 Grad warm.
    Anscheinend ist es in der Trockenzeit so heiss, dass es üblich ist, dass ein paar Teilnehmer die Sohle ihrer Schuhe verlieren.
    Als nächstes hiess es Tasche auf, Overall anziehen. Als wir alle in gelb gekleidet waren, mit Handschuhen und Brille ausgerüstet, gab es eine kleine Instruktion zu dem gelben Brett, denn das Brett benötigten wir um den Vulkan herunter zu rasen. So ähnlich wie Bobfahren.
    Wir stellten uns in einer Reihe auf und los ging der wilde Ritt, nun ja so wild war es nicht für alle ,der Vulkan ist zwar sehr steil, doch ist es eine Frage von Gleichgewicht und Kraft, denn man muss das Brett permanent hochziehen, zugleich die Beine nach vorne ausstrecken und die besagten Beine nicht ins Geröll drücken und Waghalsigkeit.
    Der Rekord liegt bei 14 Sekunden um die 426 Höhenmeter zu überwinden mit dem Brett. Ein Franzose ist mit seinem Fahrrad heruntergefahren und hat eine unglaubliche Geschwindigkeit von 170 Km/h erreicht.

    Am nächsten Tag besichtigten wir die Kathedrale von León von aussen und innen, sogar das Dach konnte man besteigen, zu unserem Leid hatten wir keine Sonnenbrille dabei. Wir haben noch nie einen helleren Ort besucht, mit zusammengekniffenen Augen plus die Hände zum Schutz vor der Sonne erhoben, schritten wir über das weisse Dach und versuchten es zu geniessen. Was wir durch die Finger erspähen konnten war sehr beeindruckend, es erinnerte uns an den griechischen Baustil.
    Auch die Aussicht über die Vulkankette war imposant.
    Ansonsten herrscht Regenzeit, es ist mal blau und heiss und wenn du gerade nicht nach oben schaust, ziehen Wolken über dich her und es beginnt heftig an zu regnen.
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  • Day 122

    Was lange währt…

    July 4, 2022 in Nicaragua ⋅ ⛅ 31 °C

    Unschlüssig sassen wir in Léon im Hostel. Wohin als nächstes? Richtung Süden oder doch quer durchs Land an die karibische Küste? 🤷‍♂️🤷‍♀️
    Wir erinnerten uns an unsere, auf dem Sofa in der Schweiz, gesponnenen Vorsätze. Langsam und sparsam reisen, aus der Komfortzone rauskommen, auf ins Abenteuer und so. 😉
    So entschieden wir uns für die karibischen Inseln und für den langen, unbequemen Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. 🚍🛶
    Es würden auch Flugzeuge fliegen, welche jedoch pro Person etwa 200 Franken kosten. 💸
    Wir standen früh auf, liefen zum Busbahnhof und stiegen bald in unseren ersten Chickenbus nach Managua, die Hauptstadt Nicaraguas. In der Sitzreihe vor uns hatte eine Frau tatsächlich ein Huhn auf dem Schoss, welches ihr runterfiel und vor Philipps Füssen wieder aufgetaucht ist. Zwei Mal. 🐔
    Der Busfahrer liess uns nach zwei Stunden irgendwo in den Strassen Managuas aussteigen. Weit und breit war keine Bushaltestelle zu sehen, dafür ein Taxifahrer, welcher uns überzogene Preise zum Busterminal genannt hat. 🚖 Ob uns da der Busfahrer am richtigen Ort rausgeschmissen hat oder uns eher der Taximafia ausgeliefert hat? Keine Ahnung, uns war die Situation zu doof und so liefen wir zwei Kilometer zu einer befahrenen Hauptstrasse. Dort haben wir Geld abgehoben und ein Taxi erwischt, das uns zu einem vernünftigen Preis zum acht Kilometer entfernten Busterminal gefahren hat.
    Unser Timing war ziemlich schlecht und so mussten wir knappe drei Stunden auf den nächsten Bus warten. ⌛ Naja, vielleicht war es besser so früh aufzutauchen, der Bus war schnell voll.
    Um 14:30 startete unsere lange, lange Busreise. Die Fahrt dauerte acht Stunden, wobei wir drei Mal eine kurze Pause gemacht haben. Es war ziemlich langweilig und unsere Mitreisenden haben viel Abfall aus den Fenstern geschmissen. 🚯
    Nach acht Stunden kamen wir in der kleinen Hafenstadt Bluefields an. Wir haben dort keine Unterkunft gebucht und liefen ins erstbeste Hostel rein. Wir liessen uns das Zimmer zeigen, welches wir für zehn Franken als annehmbar einstuften. Wir legten unsere Rucksäcke rein, Philipp wollte nochmal kurz raus die Strasse ansehen, Chantal wartete am Empfang beim Wlan-Signal, weil die Strasse ziemlich düster aussah. Schlussendlich durfte Philipp nicht mehr raus, da das Haupttor schon abgeschlossen war. Wir entschieden uns ins Bett zugehen. Das funktionierte leider auch nicht, da wir die Tür nicht aufschliessen konnten! 🙄
    Der Hotelmitarbeiter konnte sie auch nicht aufschliessen und begann das ganze Schloss auszubauen. Das dauerte eine ganze Stunde und unsere Stimmung war um Mitternacht nicht gerade auf dem Höhepunkt. 😶
    In einem neuen Zimmer und endlich mit unserem Gepäck schliefen wir ein.
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  • Day 125

    Fluch der Karibik

    July 7, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 28 °C

    Wir erwachten in Bluefields, einer Hafenstadt an der Karibikküste. Das klingt schön oder? Nein, das ist es nicht. 😬
    Da wir schon am Montag ankamen und die Fähre erst am Mittwoch zur Big Corn Island ablegen würde, verbrachten wir zwei Nächte dort. Wir erkundeten die Stadt, welcher wir leider nichts Schönes abgewinnen konnten. Unter Karibik haben wir uns etwas anderes vorgestellt. 😅

    Wir freuten uns als endlich Mittwoch war und so standen wir schon um 06:00 auf. Um 09:00 sollte unsere Fähre ablegen und deshalb standen wir um 07:00 am Pier. Uns wurde gesagt, dass man zwei Stunden vor Abfahrt ins Schiff steigen muss, um noch einen Sitzplatz zu kriegen. 🪑🛶
    In der „Prince of Hope“ waren schon einige Sitze besetzt und wir waren froh, dass wir uns noch zwei gute schnappen konnten. 👍
    So sassen wir zwei Stunden an Ort und Stelle, kauften Tickets für 8.50CHF pro Person und wurden noch von der Migrationspolizei kontrolliert. 👮👮‍♀
    Um 09:00 tuckerten wir los, umgeben von schreienden Kindern.
    Doch kurz darauf kriegte jedes Kind neben uns eine Tablette, worauf dann alle die ganze Fahrt mit offenen Augen schliefen oder zugedröhnt an die Decke starrten. 🤔
    Wir kamen nur langsam voran und freuten uns, als wir acht Stunden später an der Big Corn Island anlegten. 🏝️
    Wir machten uns auf die Suche nach einer Unterkunft, beim zweiten Anlauf hat es geklappt und wir lernten zwei Schweden kennen.
    Wir gingen dann zusammen Pizza essen und für uns gab es das erste Mal auf dieser Reise Wein. Danach gingen wir Bar etwas trinken. 🍕🍺
    Am Tag darauf erkundeten wir zu Fuss die Insel, welche uns sehr gefallen hat.
    Die Insel ist erstaunlich untouristisch, die Einheimischen sind freundlich, sprechen lustiges Englisch und alles machte einen sehr gemütlichen Eindruck. 🥰 Kaum jemand besitzt ein eigenes Fahrzeug, dafür fahren viele Taxis rum, welche einem für einen Franken überall auf der Insel von A nach B fahren. 😊
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  • Day 129

    Die kleine Maisinsel

    July 11, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 28 °C

    Am späteren Nachmittag machten wir uns mit einem Taxi auf den Weg zum Hafen. Der nette Inhaber des Hotels sagte uns, dass es zwei Boote gibt um auf die Little Corn Island zu gelangen, eines am Morgen für 20 Dollar und eines am Nachmittag für 5 Dollar.
    Wir durften sogar bis um drei Uhr in dem Zimmer verweilen. Am Hafen machten wir es uns auf einer Bank gemütlich. Und wir warteten. Weil vor gut einer Woche ein Sturm über den Ort gefegt ist, gab es auf den Inseln einige Probleme. Wir haben später erfahren, dass der Preis für Gemüse und Treibstoff erhöht wurde.
    Zu unserem Pech fuhr am Nachmittag kein Boot, da der Treibstoff teurer wurde und man sich über die neuen Preise nicht einig wurde. Die Einheimischen organisierten sich untereinander und bestellten ein privates Boot. Wir durften auch bei Ihnen mitfahren. So stiegen wir nach ein paar Stunden des Wartens endlich ein.
    Eine Frau erklärte uns, dass wir alle nass werden würden und alles in Plastiksäcke einpacken sollen. Wir hatten natürlich keine dabei.
    Ein Mann, der die längste Zeit im Boot stand, begann lautstark und energisch die kommende Schiffsfahrt zu segnen, alle sagten nach jedem Satz Halleluja, wie in einem Hollywood Spielfilm. Chantal begann sich langsam zu fürchten vor der knapp 16 Kilometer langen Überfahrt in dem winzigem, offenem Boot in der Dunkelheit. 😱
    Wir stachen in die raue See, die Wellen waren wenn man zur Seite blickte immer höher als der Rand des Bootes. Wir fuhren mit dem lichtlosen Boot immer weiter in die Dunkelheit hinaus, der Mond war nur eine kleine Sichel und die Wolken assen fast sein ganzes Licht.🌙
    Wir fegten über die Wellen, empfanden es jedoch als lustig und fühlten uns wie im Europapark, besser gesagt auf der Bahn namens Poseidon.

    Angekommen suchten wir uns eine Unterkunft für die kommenden Nächte. Wir fanden eine auf der Ostseite der Insel, ein kleines rotes Holzhaus, welches direkt am Strand lag, für 12 Franken die Nacht.🛖

    Die Insel ist im Gegensatz zu Big Corn Island touristischer, kleiner und somit liegt alles näher beieinander, zudem gibt es keine motorisierten Fahrzeuge auf der Insel. Ausserdem gab es von 06:00 bis 13:00 keinen Strom, welchen wir jedoch nie vermisst haben. 🙂
    Wir verbrachten die Tage mit lesen, essen und faulenzen. Das Wetter war leider die Tage nicht besonders gut und so kam das Karibikfeeling nicht auf, ein anhaltender Wind mit immer wieder starken Regenschauer war unser treuer Begleiter.
    Da passte auch das Buch der Name des Windes gut dazu.
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