Latinoamérica

June 2019 - March 2020
Desde México hacia el sur...
🐢 ¡Lento pero avanzamos! 🐢
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  • Day 153

    San Blas Inseln auf der 'La Gitanita'

    November 3, 2019 in Panama ⋅ ⛅ 29 °C

    'La Gitanita' (die Zigeunerin) - das ist der Name des Segelboots, das wir nun für ca. fünf Tage unser Zuhause nennen. Da wir auf unserem Weg nach Süden, wenn möglich, nicht fliegen wollen, ist ein Segeltörn inklusive Insel-hopping im San Blas Archipel fast die einzige, aber zugleich schöne Möglichkeit die Grenze zwischen Zentral- und Südamerika zu passieren. Das Grenzgebiet Panama - Kolumbien ist dichter Dschungel, es gibt kaum offizielle Straße bzw. Grenzposten und wird von Milizen und Drogenschmugglern kontrolliert - also kein gute Option für uns.

    1. Tag: Porto Lindo - Waisaladup
    Am frühen Morgen holt uns ein Shuttle am Hostel in Panama City ab und es heißt erstmal warten. Wir sind zwölf Gäste an Bord (ein Pärchen aus Südafrika/ Zimbabwe, eine 8er-Gruppe Youngsters aus Australien/ UK und wir beide) und der Kleinbus ist für 15 Personen ausgelegt. Nur die Youngsters haben soviel Zusatzproviant dabei (ca. 500 Bier, 25 l Rum, x Flaschen Gin usw.), dass wir ein zusätzliches Fahrzeug brauchen. 2,5 h Fahrt später kommen wir in Porto Lindo an und lernen unsere Crew kennen (Captain César, First Mate Emerson und Smutje Edgardo). Auch sie sind erschrocken beim Anblick der Alkoholmenge und verdächtigen die Youngsters des Schnapsschmuggels 😅
    Das Auslaufen verzögert sich weiter, da noch vorm Beladen ein einstündiger Wolkenbruch einsetzt und man meinen könnte Petrus will sicher gehen, dass auch genug Wasser im Meer ist.
    Dann geht's endlich los und wir schippern ca. sechs Stunden zur ersten Insel. Auf dem Weg haben einige von uns Probleme mit dem Wellengang, aber keiner muss die Fische füttern und so springt jeder beim Sonnenuntergang vor der kleinen Insel noch ins Wasser.

    2. Tag: Waisaladup - El Porvenir - Ogoppinadup
    Die erste Nacht an Bord war ok, aber wir lagen auch vor Anker. Unsere Crew ist beim Frühstück nicht so begeistert, da die Youngsters bei ihrer nächtlichen Party die Navi-Halterung demolierten. Egal... wir starten mit leckerem Kaffee und einem Sprung ins kühle Nass. Die Tour führt uns weiter nach El Porvenir zur Passkontrolle für das autonome Gebiet 'San Blas' bzw. die Ausreise aus Panama und dann zur Insel Ogoppinadup.
    Unsere Betätigungen sind: Relaxen, Lesen und Delfine beobachten an Deck oder Schwimmen, Schnorcheln und Inseln umrunden sobald wir irgendwo geankert haben. Zwischendurch genießen wir das herrliche Essen von Edgardo. Was immer die Inselbewohner an Fisch und Meeresfrüchten verkaufen oder unser Captain selbst an Bord zieht, verwandelt er in Köstlichkeiten. Abends gibt es ein Lobster-BBQ mit anschließender Beachparty.

    3. Tag: Ogoppinadup - Acuakargana - Quinaquindup
    Der Tagesablauf ändert sich nicht großartig, aber das ist auch gut so. Beim Schnorcheln vor Acuakargana finde ich einen neuen Freund und ständigen Begleiter. Der Putzfisch wartet auch nach unserem Inselrundgang wieder im Wasser auf mich und schwimmt unter meinem Bauch mit uns bis zurück ans Boot.
    Am Nachmittag geht's weiter zur Insel Quinaquindup, wo César nach riesigen Meeresschnecken taucht. Das Fleisch, mit Limetten geputzt, schmeckt nussig und leicht süß.
    Nach Sonnenuntergang findet auf der kleinen Insel wieder eine Beachparty mit Lagerfeuer statt. Etwas abseits kann man in der Dunkelheit in der Brandung Bioluminiszenz beobachten.

    4.Tag: Quinaquindup - Banedup - offene See
    Der Tag beginnt mit einer gemeinsamen Suchaktion nach Emerson Handy, er hatte es leider nachts zwischen Insel und 'La Gitanita' verloren. Nach einer halben Stunde Schnorcheln werden wir fündig und er ist sehr happy als es im Reis trocknet. Unser letzter Insel-Stopp ist Banedup, wo uns die Crew quasi von Bord jagt, damit sie in Ruhe das Schiff für die Überfahrt vorbereiten können. Gezwungenermaßen genießen wir also ein letztes Mal das türkisfarbene Meer, die vorgelagerten Korallenriffe und weißen Stränden 😉
    Edgardo zaubert noch ein tolles Mittagessen, anschließend nimmt jeder auf Anraten von Emerson eine sea-sickness Tablette und der Segeltörn nach Kolumbien beginnt. Die See wird schon nach kurzer Zeit rauher, aber die Tabletten wirken und zeigen auch ihre Nebenwirkung - alle (bis auf unsere Crew) dösen und dämmern vor sich hin. Laut César haben wir in der Nacht ganz heimlich, still und leise die off shore Grenze zu Kolumbien überquert. Bienvenidos en América del Sur 😊🌎

    5. Tag: offene See - Cartagena
    Der Tag startet leider nicht mehr mit einer Abkühlung im Meer, bei voller Fahrt etwas schwierig ⛵😉 Zum Glück haben sich alle an den Seegang gewöhnt und keiner braucht weitereTabletten. Damit uns nicht ganz fad wird bei all dem Horizont und Meer betrachten, hält der Nachmittag noch eine kleine Überraschung bereit.
    Die ganzen Tage hingen die Leinen ohne Erfolg aus. Als nun plötzlich eine der Spulen wie wild rattert, ist helle Aufregung an Bord. César wickelt gekonnt die Angelschnur auf, Emerson steht mit einem großen Haken am Heck, nach und nach zeichnen sich die Umrisse unter der Wasseroberfläche ab... Emerson schlägt mit dem Haken zu und wuchtet einen schönen, 38 Pfund schweren Gelbflossenthunfisch an Bord. Edgardo ruft: "Ron, ron, rápido...!!!" Rum??? Puh, die Youngsters waren echt fleißig die Tage, denn es gibt keinen Rum mehr. Also bekommt Edgardo eine Flasche Gin gereicht. Aber der erste Schluck ist nicht für ihn, sondern geht in die Kiemen des Fischs. Tod durch Alkoholvergiftung, geht schneller und macht nicht soviel Sauerei an Bord. Anschließend macht die Buddl natürlich noch die Runde, erster Schluck auf den tollen Fang und ein zweiter auf Césars heutigen Geburtstag. Die Thunfischsteaks am Abend schmecken überragend und so macht es uns auch nichts, dass Strömung und Wind unsere Ankunft verzögern.
    Am 04.11. morgens gegen 01:30 Uhr Ortszeit legen wir im Hafen von Cartagena an. Wir freuen uns mit der Crew über die gelungene Tour und dürfen die Nacht noch an Bord schlafen. Am Morgen begrüßt uns César mit den ersten frischen Arepas... lecker 😋 Wir packen unsere Sachen, machen uns auf zum Hostel und freuen uns sehr auf die erste vernünftige Dusche seit fünf Tagen 🛀🚿🤩
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  • Day 159

    Cartagena

    November 9, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 30 °C

    Cartagena hält was es verspricht! Es ist heiß, bunt und sehr lebhaft. Bereits bei unserer morgendlichen Ankunft im Hostel hat es fast 30°C. Die Häuser in den schmalen Gassen des Stadtteils Getsemaní sind bunt gestrichen oder mit tollen Wandbildern verziert. Abends plusiert das Leben auf der Straße.
    Während unserer Tage hier finden die Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit Cartagena's statt. Was bedeutet, dass noch etwas mehr gefeiert wird als sonst😊
    Paraden werden abgehalten, Plätze werden in riesige Open Air Diskotheken verwandelt und im centro histórico wird Miss Cartagena gewählt. In allen anderen Gassen sitzen die Einheimischen vor ihren Häusern, um sich zu unterhalten und zu feiern. Es wird Gegrilltes aller Art, Arepas und anderes Streetfood angeboten. Aber am besten gefallen uns die kleinen Mojito-Stände, man setzt sich einfach daneben auf kleine Hocker an die Hauswand... super lecker, mit viel Rum und gratis Unterhaltung mit dem Treiben auf der Straße.
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  • Day 167

    Medellín

    November 17, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C

    Unterkunft:
    Nach längerer Zeit machen wir mal wieder Couchsurfing, aber in etwas ungewohnter Weise. Lucho und David haben ein Gästezimmer in ihrer WG. Sie stellen aber nicht nur das, sondern eben auch ihre Couch und weitere Matratzen zur Verfügung. Zeitweise übernachten 12 Personen in der Wohnung und eine interessante Mischung an Nationalitäten entsteht (China, Australien, USA, Japan, Venezuela, Thailand, Russland und Deutschland). Besonders gut verstehen wir uns mit Gaby aus Venezuela und Fedor aus Russland. Als kleines Dankeschön für die Übernachtungen kochen wir für alle. Es gibt Semmelknödel mit Pilzragout.

    Stadt:
    Medellín - die Stadt des ewigen Frühlings - ist aus den 80ern vielen leider nur bekannt durch Gewalt, Drogenkrieg und Pablo Escobar.
    Allerdings hat sich die Stadt in den letzten 25 Jahre stark verändert. Es gibt einen tollen ÖPNV bestehend aus Metro, Tram, Bussen und Seilbahnen (MetroCables). Einige tolle Museen, schöne Parks und viele Restaurants und Bars.
    Die Stadt hat ein spannende Fussballkultur, interessante Stadtviertel (comunas) und erholsame Ausflugsziele.

    Unsere Aktivitäten:
    Natürlich besuchen wir im Zentrum den Plaza Botero und das Museo de Antioquía mit all den überproportionierten Figuren in Bildern und Statuen von Kolumbiens bekanntestem Künstler Fernando Botero. Auch das Museo Casa de la Memoria mit einer Dokumentation der gewaltvollen Jahre in Medellín ist sehr beeindruckend.
    Eine Walking Tour durch die berühmte comuna 13 darf auch nicht fehlen. Dabei erfahren wir viel über die Geschichte des früheren Slums, den Wandel durch die ÖPNV-Anbindung mit MetroCable und Rolltreppen, den Hintergrund der vielen Graffitis, sowie den Ansichten und der aktuellen Situation der Bewohner.
    Wir fahren mit allen MetroCables. Der Blick auf Stadt, comunas, Haus- und Hüttendächer fasziniert uns. Mit einer der Seilbahnen erreichen wir den naheliegenden Naturpark Arví. Das riesige Waldgebiet bietet Möglichkeiten für Wanderungen, Mountainbiken und Picknicken.
    Der Ausflug zum Monolith Piedra del Peñol und der kleinen Stadt Guatapé gefällt uns auch sehr gut. Die 700 Stufen auf den Fels werden mit einer tollen Aussicht belohnt und in Guatape genießen wir Kaffee und fotografieren viele Häuser mit niedlichen Sockelgemälden.
    Als Abschluss von Medellín gehe ich mit Fedor ins Estadio Atanasio Girardot zum Spiel Atlético Nacional gegen Junior FC (Medellín vs. Barranquilla). Die Stimmung ist super! Vor allem nachdem Atlético den 0:2-Rückstand noch ausgleichen kann und noch weitere Chancen zum Sieg hat. Aber es bleibt beim 2:2.
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  • Day 173

    Salento

    November 23, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach Cartagena und Medellín wollen wir wieder in einen überschaubaren Ort und in die Natur. Salento ist da genau das richtige für uns. Das Dorf liegt in der Zona Cafetera, hat nur 7.500 Einwohner und mindestens so viele Pferde. Wir finden ein nettes Hostel mit tollem Ausblick auf die umliegenden Berge an deren Hängen Kaffee angebaut wird und entscheiden uns sehr schnell von anfangs drei, auf sechs Übernachtungen zu verlängern.
    Von hier aus bietet sich eine Wanderung durchs Valle del Cocora an. Dort stehen die sehr seltenen und bis zu 60 m hohen Wachspalmen. Die Landschaft ist wunderschön und trotzdem verwirrt uns diese Wanderung etwas... Teilweise sieht es hier mit den bewaldeten Bergen und den Kühen aus wie im Allgäu, dann passen die Palmen aber nicht ins Bild. Weiter oben auf über 2.800 m findet man Orchideen und Kolibris, die man eher in den Tropen vermutet. Und zur Krönung der Irritation trinkt man hier auf den Hütten heiße Schokolade mit einem Stück Käse drin.
    In Salento selbst gibt es nette kleine Cafés und Restaurants, die wir fleißig ausprobieren, aber so gegen 21 Uhr werden die Gehsteige hochgeklappt.
    Also geht die Action tagsüber ab und wir nehmen an einer Downhill Biking Tour teil. Wir sind eine tolle Gruppe (inkl. Karlyn aus den USA mit ihren geschätzten 70 Jahren) und haben großen Spaß an den zwei Abfahrten mit insgesamt ca. 30 km. Ein Teil der Gruppe testet auch einen kurzen single trail, allerdings ist dieser vom Regen der Vortage so aufgeweicht und ausgewaschen, dass aus der Abfahrt ein Herunterlaufen wird.
    Ansonsten sind wir hier wieder viel draußen, machen kleinere Wanderungen. Auch zu einer Kaffee-Finca, wo wir Francisco und Vicky aus Argentinien kennenlernen. Wir lassen uns alles rund um die kleinen Bohnen erklären und eine Verkostung darf dabei natürlich nicht fehlen.
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  • Day 176

    Los Nevados PNN - Páramo Hiking

    November 26, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 11 °C

    Seit wir in Südamerika sind, freuen wir uns schon auf mehrtägige Wanderungen in den Anden. Im Parque Nacional Natural (PNN) Los Nevados bietet sich nun die Möglichkeit. In Kolumbien ist der Zutritt zu solchen PNN leider nur mit Guide erlaubt, daher buchen wir in Salento eine dreitägige Tour.
    Am 24.11. um 7:00 Uhr beginnt alles mit einem gemeinsamen Equipment-Check und einem kräftigen Frühstück. Auf der anschließenden Fahrt im Jeep lernt sich die Wandergruppe näher kennen (Luise & Aurélien, Fanny & Antoine (alle FRA), Bianca (CH) und unsere Guides Yesid & Camilo (COL)).
    Die Wanderung startet im Valle del Cocora auf 2.400 m und führt uns durch Nebelwälder mit Wachspalmen und dichtem Unterholz, wir queren mehrfach den Rio de Quindío und auf den matschigen Pfaden treffen wir nur noch ein paar wenige campesinos (Bauern) mit ihren Pferden. Unser heutiger Aufstieg endet an der rustikalen Finca Argentina (3.500 m), wo uns die Gastfamilie mit agua panela (heißes Wasser mit Zuckerrohr) empfängt. Sie leben hier oben mit einigen Kühen, Schaafen, Hühnern, Hunden, Katzen und zwei fetten Schweinen. Die Hausherrin versorgt uns mit leckerem Essen und der Patron unterhält uns am warmen Ofen mit seinem selbst erfundenen Brettspiel. 😄

    Der zweite Tage führt uns weiter bergan, vorbei an der Finca Buenos Aires mit einer schönen Aussicht ins Tal. Ab hier sind wir nun im baumlosen, tropischen Hochland 'Páramo' unterwegs und sehen tausende der einzigartigen Pflanzen 'Frailejones'. Nach einer Mittagspause mit tollem Ausblick auf den Krater unterhalb des Páramillo del Quindío und leckeren Burritos, lassen wir unsere Rucksäcke im Gebüsch und machen uns auf zum Gipfel. Allerdings - wie geplant - nur ein Teilstück, die heutige Etappe lässt einen kompletten Aufstieg zeitlich nicht zu. Zudem ist die ganze Gruppe durch die Höhe, die vielen Höhenmeter beider Tage und dem saisonal ungewöhnlich sonnigen und warmen Wetter sehr angestrengt. So lassen wir uns meinen Gipfelschnaps, den ich seit México mit mir herumtrage, auf 4.515-4.565 m schmecken (unterschiedliche GPS-Geräte = unterschiedliche Ergebnisse 🙂). Die Rucksäcke wieder geschultert laufen wir durch wunderschöne Sumpflandschaften. Wir nähern uns der heutigen Unterkunft durch das umliegende Grasland mit jeder Menge Weidevieh.
    Auch in der Finca Berlin gibt es allerhand Gutes, was den Wanderer nach einem langen Tag erfreut, sogar eine warme Dusche!

    In dieser Nacht schlafen wir beide sehr schlecht. Tessa ist am nächsten Tag zwar halbwegs fit für die letzte Etappe, ich kann morgens schon fast nichts essen und fühle mich sehr schwach. Wahrscheinlich war es für mich am Vortag einfach zu viel Höhensonne. Wir haben eine lange Strecke mit zwei kurzen, aber kräftigen Anstiegen vor uns. Fast jede Pause nutze ich für einen fünf-Minuten-Schlaf und so verpasse ich nicht nur viel der schönen Landschaft, sondern auch, dass Yesid an einer der kleinen Lagunas eine Trucha (Forelle) mit bloßen Händen fängt. Aber als unsere Guides die Mittagsjaus'n auftischen, hab auch ich Hunger, freu mich über den ersten leckeren Käse seit Wochen und komm wieder zu Kräften für die letzten 2,5h Weg. An unserer Endstation 'Potosí' warten bereits zwei Jeeps auf uns und bringen uns über sehr holprige Straßen nach Pereira. Gegen 18:30 Uhr nehmen wir am Busbahnhof unser eingelagertes Gepäck entgegen und verabschieden uns voreinander. Somit schaffen es Fanny & Antoine auch pünktlich zu ihrem Anschlussflug, was tagsüber den Druck auf's Marschtempo etwas verschärfte.
    Wir schließen uns Luise & Aurélien an, sie haben vorab in einem netten Hostel reserviert. Auch für uns ist noch ein Zimmer frei und so fallen wir, nach einer ausgiebigen Dusche und ohne Abendessen, völlig platt ins Bett.
    Drei sehr anstrengende Tage = eine wunderschöne Wanderung = Vorfreude auf jede Weitere!
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  • Day 189

    Barichara, La Mojarra & Güicán

    December 9, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 25 °C

    Nachdem wir in Pereira unsere Sachen gewaschen und zwei Nächte gut geschlafen haben, geht's weiter nach Bariacha.
    Der kleine Ort hat eine schöne Atmosphäre und lädt zum gemütlichen Kaffee trinken und durch die Gassen schlendern ein, was wir natürlich auch ausgiebig tun😉 Auch die kleine Wanderung (Camino Real) durch den Cañón del Chicamocha bis Guane lassen wir nicht aus. Allerdings ist in dem Dorf wirklich so wenig los, dass wir nach einem kleinen Rundgang und einer kalten Cola den Bus zurück nach Bariacha nehmen. Ungewollt verlängern wir in Bariacha um zwei weitere Nächte, da ich nochmals richtig flach liege (Fieber, Durchfall etc.), wahrscheinlich hatte ich den Sonnenstich von der Wanderung in Los Nevados noch nicht ganz verdaut.
    Tessa sucht uns für die nächsten Tage eine tolle Unterkunft in der Nähe von Los Santos. Die Anreise ist zwar etwas beschwerlich, aber es lohnt sich. Das refugio La Roca liegt direkt an der Kante eines Seitenarms des Cañón del Chicamocha. Die Zimmer sind kleine Holzhütten, das Restaurant hat leckeres Essen und es gibt Terrassen und Ruheplätze mit sensationellem Blick in den cañón.
    Wir genießen die Ruhe, beobachten die Kletterer in den Steilwänden, führen nette Gespräche mit anderen Reisenden und planen unsere nächste Station mit Wanderung im PNN El Cocuy.

    Auch diese Fahrt wird uns wieder lehren, dass man in Südamerika einfach Zeit zum Reisen braucht, vor allem wenn man in entlegene Ecken - wie den PNN El Cocuy - will.
    Kurz zusammengefasst: colectivo La Roca - Piedecuesta; Taxi servicio público Piedecuesta - Autobahnkreuz Bucaramanga; Taxi in Bucaramanga zum Busbahnhof; Bus Bucaramanga - Duitama; Bus Duitama - San Mateo; Bus San Mateo - Güicán! Reisezeit ca. 22h
    Angekommen gibt's erstmal ein leckeres Mittagessen und wir holen den verpassten Schlaf nach. Ohne Guide ist auch in diesem Nationalpark keine Wanderung möglich, schade...! Aber wir haben Glück und die Empfehlung von Bianca (Hike in Los Nevados) ist ein Volltreffer. So treffen wir am Abend Julio und seine Familie, Martha und Samuel. Wir gehen gemeinsam Essen, besprechen unseren Trek und sie nehmen uns mit zu den örtlichen Feierlichkeiten 'noche de las velitas'. Dabei trifft sich der ganze Ort auf dem Hauptplatz, man zündet Kerzen an und trinkt warmen canelazo.
    In den nächsten beiden Tagen haben wir Gelegenheit den Ort und ein kleines Thermalbad zu erkunden. Wir haben immer wieder Kontakt zu Julio, der den Trek sehr professionell und gewissenhaft vorbereitet. So nimmt er uns auch mit auf Einkaufstour durch Güicán, um unsere Verpflegung zu besorgen.
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  • Day 193

    El Cocuy PNN - Páramo Hiking 2.0

    December 13, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 10 °C

    Endlich geht's los... Ich fühle mich wieder komplett gesund und es ist alles besorgt und vorbereitet für die nächsten drei Tage.

    1. Tag: Güicán (2.800 m) - La Esperanza (3.600 m); 5h Gehzeit; 9,5 km:
    Morgens um 7 Uhr holt uns Bergführer Julio im Hostal ab und wir laufen einmal quer durch Güicán zur Parkverwaltung: Registrieren, Infovideo anschauen und Rettungsversicherung abschließen - alles Pflicht! Kurzer Hand kaufe ich noch einen 'Buff', um diesmal der Sonne besser zu trotzen.
    Mit unseren Tagesrucksäcken bepackt, marschieren wir den Río San Pablín entlang. Vorbei an den riesigen Steilwänden des 'Peñon de los Muertos' und hinauf zu den ersten Fincas und Haciendas. Julio kennt sein Wandergebiet und erklärt uns viel zu Flora, Fauna und Legenden der hiesigen Berge. Auf einer der Fincas machen wir Rast und die Hausherrin mit ihre kleinen Tochter servieren uns leckeren Blütentee, traditionelles pan (eine Art Zopf) und zeigen uns die Finca mit dem prächtigen Blumengarten.
    Weiter zu unserem heutigen Ziel 'La Capilla', wo Victor mit seinem Jeep und unserem restlichen Gepäck auf uns wartet. Die letzten Meter zur Hacienda La Esperanza nimmt er uns mit 🙂
    Dort betreibt die Familie um Doña Flora eine große Landwirtschaft und bietet Wanderern einfache Zimmer und eine Küche an. Wir richten uns ein, trinken Kaffee, essen eine Kleinigkeit und relaxen den restlichen Nachmittag. Abends kochen wir gemeinsam mit Julio - wie er sagt, leicht verdaulichen Reis mit Gemüsesoße 😋 Beim Abendessen lernen wir Laura & Roland kennen (wir treffen die beiden in den nächsten Tagen noch öfter). Anschließend geht's früh ins Bett!

    2. Tag: La Esperanza (3.600 m) - Laguna Grande de la Sierra (4.600 m) - La Esperanza; 6,5h Gehzeit; 17 km:
    5:30 Uhr Aufstehen, 6 Uhr Frühstück, 6:30 Uhr Abmarsch... und der Tag begrüßt uns mit wärmender Morgensonne. Wir wandern durch das Weideland der Haciendas bis zum ersten Anstieg des Tages, um ins Valle de los Frailejones zu gelangen. Wir sind also wieder im Páramo. Hier gibt es keine Viehweiden mehr, da Kühe und Pferde die geschützten Frailejones fressen und somit das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen würden. Der zweite Anstieg ist lang und anstrengend, führt vorbei an der Cueva del Hombre - einer natürlich Schutzhöhle - bis zum Kraterrand der Laguna. Was für ein Ausblick auf die umliegenden Berge, Gletscher und Seen!
    Mittagspause: Sandwich, Obst, Kekse und viel Wasser, da wir die letzte Stunde in praller Sonne gelaufen sind. Hier oben treffen wir Laura & Roland wieder und als immer mehr dunkle Wolken aufziehen, machen wir uns gemeinsam mit unseren Guides auf den Rückweg. Die Bewölkung macht das Wandern angenehmer, so kommen wir zügig voran und erreichen La Esperanza schließlich trockenen Fußes. Auch diesen restlichen Nachmittag verwenden wir zum Erholen und Entspannen. Beim heutigen Kochen diskutieren wir mit Julio den dritten Tag und einigen uns auf frühes Aufbrechen. Also bereite ich schon mal die Marschverpflegung vor, Julio organisiert alles andere und Tessa kredenzt uns leckere Pasta zum Abendessen. Dann noch schnell alles zusammenpacken für den nächsten Tag und ab ins Bett. Man schläft hier übrigens unter mindestens fünf Decken, da es nachts doch nur knapp über null Grad hat und die Zimmer keine Heizung haben 🥶

    3. Tag: Valle de Lagunillas (3.900 m) - Gletscherkante am Púlpito del Diablo (4.800 m) - Valle de Lagunillas; 9h Gehzeit; 23 km:
    Heute steht uns die längste und anstregendste Etappe bevor. Aber sie beginnt gemütlich...
    Nachdem wir um 4 Uhr aufstehen und frühstücken, beladen wir noch vor 5 Uhr Viktor's Jeep und er fährt uns ca. 45min. zum Startpunkt der heutigen Route. Im Halbschlaf sehen wir an der Kontrollstation ein herrliches Morgenrot, füllen die Registrierung aus und wandern mit Handschuhen und Mütze los. Die ersten km gehen erst abwärts, dann flach dahin und wir beobachten die Landschaft, wie sie langsam mit dem Tag erwacht. Nach einem ersten Anstieg geht's entlang einer Sumpflandschaften zur Rast am sogenannten 'Hotelito'. Und dann fängt er an der sehr steile und felsige Abschnitt am 'Paso del Conejo'. Und ist man den oben, gibt's zwar eine super Aussicht auf 'Púlpito del Diablo' und 'Pan de Azúcar', aber bis zur Gletscherkante ist es nochmal eine mühsame Stunde stetigen Ansteigens. Als wir aber auf über 4.800 m den ersten Schnee auf dieser Reise kurz betreten und berühren, sind wir doch sehr happy (eigentlich darf man den Gletscher laut Parkregeln nicht berühren, aber Julio hat kurz nicht hin gesehen😉).
    Nach einer Stärkung mit Arepas und kolumbianischem Bier treten wir den Abstieg an. Wir haben wieder Glück mit dem Wetter, die aufziehenden Wolken behalten auch heute ihren Regen bei sich. Angeregt unterhalten wir uns mit Julio und er erzählt uns viel von seinem Bergführer-Dasein, daher verfliegt der Rückweg im Nu und ab der Kontrollstation umkurvt Viktor wieder gekonnt die Schlaglöcher bis ins Dorf 'El Cocuy'. Im Hostal 'El Caminante' ist Endstation unseres gemeinsamen Abenteuers mit Julio und wir sagen ¡Muchisimas gracias y hasta luego!

    Im Hostal treffen wir - wie am Vorabend auf La Esperanza vereinbart - wieder auf Laura & Roland. Wir besorgen uns ein deftiges Abendessen und berichten von unseren unterschiedlichen Tagestouren. Auch am nächsten Morgen frühstücken wir mit dem deutsch-niederländischen Pärchen auf der Hostal-Terrasse, später ist dann mal wieder planen und organisieren der nächsten Stationen angesagt. Zum Abschluss der Station 'PNN El Cocuy' kochen wir abends zu viert und sitzen vor knisterndem Kaminfeuer.
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  • Day 199

    Villa de Leyva & Bogotá

    December 19, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 19 °C

    Zurück in der 'Zivilisation' geht's für uns wieder Richtung Süden - nach Villa de Leyva. Ein beliebtes Wochenendziel für 'rolos', wie Menschen aus Bogotá in Kolumbien gern genannt werden. Daher sind die Unterkünfte etwas knapp und teurer, und da das Wetter gut ist entscheiden wir uns spontan zum Campen. Außerdem will unser neues Zelt auch das erste Mal benutzt sein. Was, neues Zelt??? Ja, leider war die Bodenfolie des anderen nicht wirklich gut und hatte nach wenigen Tagen bereits Risse. Aber zum Glück war ein Umtausch kein Problem, den wir bereits in Medellín erledigten.
    Die Stadt hat einen gemütlichen Charme und der riesige Plaza Mayor ist abends von tausenden Weihnachtsdekorationen erleuchtet. Ein kurzer Spaziergang zum Ortsrand führt uns zum Casa Terracota. In jahrelanger, mühsamer Handarbeit errichtete ein Architekt hier eine Villa komplett aus Terracota - sehr beeindruckend und schön. Als wir dann am Montagmorgen nochmals durch den Ort und über den Plaza Mayor laufen, sind alle Wochenendbesucher weg und es herrscht eine ganz andere Atmosphäre. In dieser Ruhe genießen wir noch einen Kaffee und machen uns dann auf in die Hauptstadt Kolumbiens.

    Unsere Unterkunft liegt in der Altstadt von Bogotá ('La Candelaria') und gleich am ersten Abend geht's zum Plaza de Bolívar. Immer noch finden hier Proteste (Paro) gegen die soziale Ungleichheit, Korruption und den aktuellen Präsidenten Duque statt - in unseren Tagen zum Glück friedlich. Viele Leute haben Töpfe und Löffel zum Trommeln dabei. Es entsteht ein Hollenlärm mit dem die Menschen symbolisieren, dass viele nicht mal Geld für Essen bzw. zum Kochen haben.
    In den folgenden Tagen erkunden wir weiter die Altstadt, besuchen ein weiteres Museum von Fernando Botero, gehen mit Catalina feiern (Freundin von Tessa's Spanisch-Tandem-Partner David), fahren mit der Seilbahn auf Monserrat und erleben einen weiteren tollen Sonnenuntergang.
    Wir machen einen kurzen Abstecher zum Zahnarzt, da Tessa sich ein Stück Zahn abgebrochen hat. Aber keine Sorge, es war nichts wildes und nach 10 min. plus 60.000 COP war alles wieder gut. 😁
    Bereits in El Cocuy hatten wir festgestellt, dass sich unsere Reiseroute mit der von Roland & Laura in Bogotá kreuzen. Also treffen wir uns mit den beiden mehrfach zum Essen und gehen gemeinsam auf einen kolumbianischen Weihnachtsmarkt.
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  • Day 211

    Desierto de la Tatacoa & Popayán

    December 31, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Auf unserem Weg nach Süden fahren wir nun nach Neiva und von dort weiter nach Villavieja.
    Der Ort liegt am Rand des Desierto de la Tatacoa, wo die sandigen Felsen und Kakteen in der Abenddämmerung leuchten. Leider können wir das Ganze nicht richtig genießen, da Tessa dort sehr krank ist und auch hohes Fieber hat. Daher mache ich alleine einen Ausflug in die Wüste und wir starten unsere Planung für die Weihnachtstage mit der Prämisse '...Ruhe und angenehme Temperaturen'.
    Hier kommen Laura & Roland wieder ins Spiel 😉
    Die Beiden sehen das ähnlich und wir verabreden uns zu einem gemütlichen Finca Aufenthalt in der Nähe von Popayán.
    Also packen wir unsere Rucksäcke - Tessa ist zum Glück für die Fahrt wieder halbwegs fit - und los geht's. In Popayán empfängt uns Carlos am Busbahnhof und auf der Finca lernen wir seine Freundin Paula kennen. Wir merken sofort, hier gefällt's uns! Leider geht's Tessa am nächsten Morgen wieder schlechter und sie hat immer stärkeren Husten. Trotzdem planen wir ein reichhaltiges Weihnachtsmenü und nachdem auch Laura & Roland angekommen sind, kochen wir gemeinsam mit unseren Gastgebern. Die Atmosphäre ist so entspannt und wir sind die einzigen Gäste. Also verlängern wir gleich mal bis ins neue Jahr. Tessa kann sich auskurieren, wir helfen beim melken, käsen, machen kleinere Ausflüge, spielen Fußball mit Carlos' Freizeittruppe und genießen mehrfach die herrlichen Chorizos von 'tio' am Lagerfeuer.
    Auch an Silvester wird wieder gemeinsam gekocht und natürlich schauen wir ganz traditionell 'Dinner for one'.
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  • Day 223

    Popayán - Finca Green House Hostal

    January 12, 2020 in Colombia ⋅ ☀️ 27 °C

    ¡Feliz año nuevo!
    Wir starten völlig entspannt ins neue Jahr und feiern am 02.01. erstmal gleich Laura's Geburtstag.
    Um nicht völlig im Relaxmodus zu versinken, buchen wir eine Paragliding-Tour. In El Tambo gibt es einen schönen Startplatz, allerdings mit ziemlich wechselnden Bedingungen. Tessa hat leider keine gute Thermik und ist nach knapp 10min. wieder am Boden. Mein Flug hingegen hat Top-Bedingungen und ich kann mit dem Tandem über eine halbe Stunde in der Luft bleiben.

    Carlos & Paula haben uns in den letzten Tagen viel über ihre Pläne mit der Finca erzählt. Uns Vieren gefällt's hier und wir haben keine Not weiterzureisen. Also einigen wir uns auf ein Volontariat und bleiben erstmal auf unbestimmte Zeit. Als kleines extra Projekt bauen Roland und ich eine Kompostbox, damit Carlos künftig gute Erde für ein Gewächshaus hat. Zum kick-off gibt's eine neue Bartfrisur. Ansonsten helfen wir ihnen mit allem was so ansteht und lernen auch Carlos' Familie näher kennen.
    Nach über drei Wochen auf der Finca, wird es dann doch Zeit weiter zu ziehen. Beim Abschied am Busbahnhof freuen wir vier uns schon auf Ecuador, haben aber auch ein Tränchen in den Augen. Wir haben hier Freunde gemacht!
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