BABYBOOMERS EN SUDAMÉRIKA

août - décembre 2023
Une aventure de 120 jours par SYLWIA B. En savoir plus

Liste des pays

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  • Colombie
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Catégories
4x4, Excursion en ville, Couple, Culture, Nature, Photographie, Visites touristiques, Région sauvage
  • 41,4kkilomètres parcourus
Moyens de transport
  • Vol29,3kkilomètres
  • Marcher-kilomètres
  • Randonnée-kilomètres
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  • Cable car-kilomètres
  • Hélicoptère-kilomètres
  • Pieds nus-kilomètres
  • 56empreintes
  • 120jours
  • 726photos
  • 839j’aime
  • Sylwia in Silvia & Cali

    29 août 2023, Colombie ⋅ ☀️ 30 °C

    Niemand konnte mir vor der Reise sagen, wie der Zustand der Straße von Popayán nach Salento ist. Ich plane deshalb eine Nacht in Cali ein. Wie lange man fährt, ist in Kolumbien eh immer unpredictable. Da kann die Straße noch so glatt und gut sein, plötzlich „steht“ ein Lastwagen vor uns und weitere bis zu 30 Mopeds schwirren um uns herum und schon schmiert die Durchschnittsgeschwindigkeit ab.
    Egal. Wir haben ja Zeit.

    Den Ort Silvia habe ich bei der Planung durch Zufall entdeckt. Klar war, dass ich da hin muss. Dann las ich, dass da nix los ist. Nur am Dienstag. Da ist Markttag und all die Guambianos (Indígenas) aus der Umgebung kommen nach Silvia um ihr Angebautes zu verkaufen. Na ja. Wie der Zufall es will 🥳 tangieren wir den Ort am Dienstag.
    7.30 Uhr verlassen wir deshalb Popayán, um kurz nach Neun in Silvia einzutrudeln.
    Die Stimmung auf dem Hauptplatz ist aufgeheizt. Junge Kerle wetteifern um die beste Leistung beim Kreiseldrehen. Die Zuschauer feuern an was das Zeug hält. Es sind nicht nur Indígenas hier.
    Die sehen sehr speziell aus. Anfangs noch quäle ich mir ein „podemo tomar una Foto?“ ab. Später zeige ich nur mit Handy, was ich will. Einige sagen ab. Aber dann sind einige bereit und posieren. Sie schauen selten in die Kamera.
    Auf dem Markt dann ist das Flair, das ich erleben wollte. Rainer verfällt in Kaufrausch 😀 und kauft eine Korbtasche für unser Obst und Getränke, das wir bisher in Tüten von Ort zu Ort fahren. Und dann kauft er noch Granadillas und riesige Passionsfrüchte.

    Halb Drei erreichen wir Cali. Eine Großstadt, die uns überhaupt nicht verzaubert. Hier und da liegen Junkies auf der Straße und wir werden auch angebettelt. Das haben wir in Bogotá nicht einmal erlebt. Gut dass wir wieder einmal im gehobenen Viertel wohnen. Hier herrscht eine ganz andere Welt. Gucci, Pucci und Co. Unser Hotel ist wunderschön und ein solch aufmerksames Personal hatten wir auf der gesamten Reise noch nicht. Zum Empfang gibt es Cocktail Movich. Boa ist der lecker! Lulo , Maracuja und Rum 🍹
    So kann man Cali doch aushalten!
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  • Im Kaffeedreieck Kolumbiens

    2 septembre 2023, Colombie ⋅ ☁️ 21 °C

    Wie so oft haben wir Pech mit dem Wetter. Aber jetzt bitte kein Mitleid! Das Problem war , im Nebelwald gab es keinen Nebel sondern nur Sonne. Nun gut. Es gibt Schlimmeres.
    Das Highlight im Cocora Valley sind die Wax-Palmen. Die sind nämlich etwa 50 bis 60 Meter hoch. Und wer hat sie entdeckt und katalogisiert? Alexander von Humboldt im Jahr 1801. Die Wanderung in diesem Tal ist unglaublich schön und wie immer fotografisch nicht so darstellbar wie man es mit den eigenen Augen sieht. Zuletzt wandern wir bei 2.650 Höhenmetern und ich bin unglaublich stolz, dass wir die Höhe ganz locker gerockt haben

    Dann gilt es die schwierige Frage zu beantworten: welche Stadt ist schöner? Salento oder Filandia? Die Fassaden in beiden Städten sind bunt. Und zwar mit Stil. Der einzige Unterschied ist die Touristendichte. In Filandia sind wir fast allein.

    Am Tag 2 erleben wir UV Index 11. Das ist besonders in der Nähe des Äquators und bei über 2.000 Höhenmetern ziemlich grausam Rette sich wer kann. Wir tun dies auf unserer Terrasse in der Hängematte.

    „Wieso müssen die Deutschen immer etwas erfinden“ fragt Laura von der Luger Kaffeefarm. Eigentlich hatte ich keine Lust auf Kaffeefarm. Wir haben eine solche schon auf Big Island gemacht. Da wo der teure Kona Coffee angebaut wird. Nun. Rainer hat das Netz studiert und diese kleine Kaffeefarm entdeckt. Hier bekommen wir eine Zweier-Privattour. Und endlich weiß ich warum mir der Kaffee in Kolumbien nur mäßig schmeckt. Hier gibt es nur Arabica mit einer Zitrusnote. Die Tour unterscheidet sich dennoch von den gewöhnlichen Touren. Wir enthäuten die Bohnen, rösten und mahlen den Kaffee selbst. Zuletzt zeigt man uns wie man richtig guten Kaffee brüht. Nun. Wir sind ein älteres Semester und Laura kann es nicht glauben, dass wir den Kaffee auch so aufbrühen ☕️
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  • Medellín - 1.750 Höhenmeter

    4 septembre 2023, Colombie ⋅ ⛅ 28 °C

    Kolumbianer lieben Medellín wegen des ewigen, frühlingshaften Klimas. Ich würde es herrlich frühsommerlich nennen. Und endlich sticht die Sonne nicht so brutal wie in den höheren Lagen.

    Wir wohnen im Barrio El Poblado. Am Rand Medellíns und damit auch am Rand eines riesigen Kessels. Erhöht mit bestem Blick auf die Stadt. Jedenfalls vom Rooftop-Pool. Aus unserem Zimmer müssen wir durch einen Antennenwald schauen. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Medellín war einst die Brutstätte des Medellín Kartells, wo Escobar für Mord und Brutalität gesorgt hat und damit dem Land Kolumbien den Stempel „gefährlich“ aufgedrückt hat. Wer den Film Narcos gesehen hat, versteht woran ich denke. Doch das Kapitel nahm vor 30 Jahren ein Ende. Man will damit nichts mehr zu tun haben.
    Wirklich?
    Ein ganzer Stadtbezirk lebt vom Patron, wie man ihn nannte. Wieder lesen wir, dass es da gefährlich ist. Nun. Auf eine organisierte Tour haben keine Lust. Wir mieten uns einen kleinen Stadtflitzer und fahren dorthin. Auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz klopft ein Mann an die Tür. Ein Mann wie man sich einen Kolumbianer vorstellt: dunkle, lockige Haare, weißes Unterhemd und etwas untersetzt. Mit einem herzerwärmenden breiten Lächeln sagt er:
    „Bienvenidos a Comuna 13!“
    Ok. Was wird das denn - denke ich. Er spricht kein Englisch aber organisiert sofort jemanden, der uns einen Parkplatz besorgt. Auch einen Guide. Einen Guide will ich nicht. Ich will das Barrio allein erkunden. Das tun wir dann auch.

    Die angeblich längste Escalera der Welt ist eine touristisch aufbereitete Arcade. Hier kann man alles erdenkliche kaufen, das Escobar glorifiziert. Fast ganz oben angekommen, schnappen wir uns zwei Plätze mit bestem Blick auf die Comuna 13. Bei einem Club Colombia beobachten wir wortlos das Treiben. Unterhaltung fällt wegen der tierisch lauten Musik aus jeder Ecke, aus.

    Botero ist auch im Zentrum der Stadt ein großes Thema. Unser Flitzer parkt in einem Parqueadero. Die befinden sich hier immer in Innenhöfen. Die Insassen müssen vorher aussteigen und am Eingang warten. Wir sind die einzigen Ausländer. Die trauen sich hier nicht hin. Bis zur Plaza Botero sind es nur wenige Schritte. Der ist eingezäunt und es gibt nur wenige von Polizisten kontrollierte Eingänge. Die Kontrollen sind nur visuell. Man will vermeiden, dass da niemand campiert oder dealt.
    Botereos Werke sind ein Hingucker. Vermutlich haben wir jetzt alles von ihm gesehen. In Bogotá und nun hier in Medellín.
    Die Schnellbahn ist hier hochgelegt. Und drunter findet das volle Leben statt. Erst sitzen wir auf einer Treppe- wie das hier wohl Usus ist- und gucken zu. Unbeschreiblich beeindruckend. Und wieder wird mir klar: Der Kolumbianer ist ein hart arbeitender Mensch. Beinahe hätte ich geschrieben: „Wie Du und ich“
    Falsch! So hart arbeitet bei uns niemand. Mir tut es leid, dass die Welt sie als Menschen eines gefährlichen Landes Sehenswürdigkeiten sieht.
    In einem sehr alten Café bestellen wir „Tintó“. So nennt man hier durchgetröppelten Kaffee. Oder doch vielleicht einen Cappuccino? Aber nein. Hier gibt es nur Tintó. Und ich höre von hinten wie man dort schallend lacht, dass da jemand einen Cappuccino verlangt hat 🙈. Ok ok. Ich hab’s verstanden. Wie so oft, verirrt sich hier kein Weißer. Aber wir fühlen uns gut. Der Tintó schmeckt und wir zahlen für zwei Tassen unglaubliche 2.000 COP. Das sind 46 Cent !

    Östlich von Medellín befindet sich ein Überflutungsgebiet. Ein Stausee und Erholungsgebiet der reichen Kolumbianer. Am Rand steht El Peñon. Der zweitgrößte Monolith Südamerikas. Der zweitgrößte nach dem Zuckerhut in Rio. 220 Meter hoch. Die Besteigung meistert Rainer allein. Nach meinem Sturz vor zwei Wochen kann ich maximal fünf Treppen hochlaufen. Keinesfalls über 700! Ich bin echt traurig darüber. Nun muss ich mich mit den mitgebrachten Fotos begnügen 🙁

    Und dann haben wir einen Tag dem Faulenzen gewidmet. Auf zwei Etagen des Binn Hotels kann man die Seele baumeln lassen und „gucken ob keener guckt“ - wie der Berliner zu sagen pflegt.

    Ach ja. Was ich beinahe vergessen hätte zu erzählen, in Medellín kann man exzellent essen 😋
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  • Cartagena de Indias

    7 septembre 2023, Colombie ⋅ ⛅ 31 °C

    50 Minuten dauert der Flug von Medellín bis Cartagena [das g bitte als kratziges ch aussprechen 😎]
    Noch auf der Gangway kleben in Sekundenschnelle meine Klamotten an den Körper. 32 Grad wären ok. Aber die Luftfeuchtigkeit von 75% musste nun wirklich nicht sein 🤪
    Nur 10 Minuten später nehmen wir die Koffer vom Band. Dafür dauert die Autoanmietung fast anderthalb Stunden. Es wird ein Mietwagen gesucht, das die „Pico y Placa“ Bedingungen für Cartagena und Santa Marta erfüllt. Das Pico y Placa Prinzip ist eine Umweltschutzmaßnahme. Dabei ist die letzte Nummer des Nummernschildes entscheidend. Im rollenden System darf dann ein privates Auto nicht fahren, wenn es die entsprechende Ziffer als letzte aufweist. Es wird ermittelt, dass wir ein Auto mit einer 8 am Ende benötigen um in Cartagena in Santa Marta fahren zu können. Nun muss nur noch ein Auto der Klasse her, das wir gebucht haben.
    Isr das vielleicht kompliziert!
    Unsere AirBnB Unterkunft befindet sich in Bocagrande. Einem Hochhaus-Wald. Ein Haus ist dünner als das andere! Dass die nicht umkippen…🙈hoffentlich gibt es hier keine Erdbeben!
    Unser Condo ist glücklicherweise nur in der 16.Etage und hat den unendlichen Blick auf‘s Meer. Der Pool ist fantastisch.
    Die Altstadt ist sehr schmuck. Und die Bepflanzung der vielen Balkone üppig. Ein Hauch von Karibik eben. Bunt und schrill.
    Was uns sofort auffällt, sind die vielen US Amerikaner, die Cartagena zum Ballermann machen. Vielleicht sind wir einfach nur raus aus diesem Alter 😉
    Am dritten Abend kommt ein tropischer Regen runter. Recht schnell. Wir flüchten aus dem Pool und beobachten wie der Regenguss innerhalb kürzester Zeit die Straßen überflutet. Unsere geplanter Restaurantbesuch in der Altstadt fällt buchstäblich ins Wasser. Wir schlüpfen in Flipflops und waten durchs knöcheltiefe Wasser in die Bar gegenüber. Was besseres hätte uns nicht passieren können!
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  • Urlaub vom Reisen

    14 septembre 2023, Colombie ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach 3.5 Wochen des Reisens steuern wir den nördlichsten Punkt unserer Kolumbien-Rundreise an, den Tayrona NP. Der strotzt nur so vor fantastischen Buchten. Wir haben keine außer unsere drei gesehen. Wir haben gefaulenzt, im Meer und im Pool gebadet und in der Hängematte abgehangen. Wir haben Sonne getankt und gut gegessen. Nicht zu vergessen waren die Lulodka‘s. Die Cocktails auf Basis von Lulo‘s, einer tropischen Frucht, die wir vor Kolumbien nicht kannten. Und die Massagen von extrem guten Qualität.
    In der Casa Senda Tayrona Los Naranjos (was für ein Name🙈) gibt es nur eine Handvoll Zimmer und eine Cabaña mit Blick auf Pool und karibisches Meer. Jeder ahnt es. Da wohnen wir. Die private Terrasse vor unserer Hütte ist unser Schattendomizil. Zum Luxus gehört auch, dass wir die kleine Anlage allein oder vielleicht mit einem anderen Paar teilen „müssen“.
    Das Leben kann so gut zu uns sein. So viel Glück kann auf Dauer nicht gut sein - dachte sich heute unsere Klimaanlage und ging kaputt. Die Nacht wird spaßig. Temperaturen knapp unter 30Grad und einer Luftfeuchtigkeit um die 80 und mehr % 🥵
    Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie es ist, wenn einem kalt ist. Geht aber irgendwie nicht…

    Morgen fahren wir weiter. Es wird bergiger und die Luft wieder dünner. Sicher auch kälter 😎
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  • Valledupar - Es bleibt erkenntnisreich

    16 septembre 2023, Colombie ⋅ ☁️ 33 °C

    Valledupar ist der Nabel der Welt aller südamerikanischen Akkordeonspieler. Schließlich hat schon der heilige Fraziskus und der Teufel in Valledupar um die Wette 🪗gespielt. Nicht notwendig zu erwähnen, wer gewonnen hat. Davon zeugt auch die sehr dominante und etwas andere Statue auf der Plaza Alfonso López. Die ist einen Block von unserer Unterkunft entfernt. Der kurze Weg dorthin erfolgt unter Beobachtung der Policía Turística und beunruhigt eher. Das bewirkt bei uns eher eine Unsicherheit.
    “¿Está la zona peligrosa?” Aber die kleine Polizisten, die uns folgt, lächelt und macht eine Handbewegung, die auf “eventuell” deutet. Im Netz finden wir die Antwort: Diese Polizei ist für den Schutz der Einwohner und Touristen im Umkreis dieses touristischen Viertels da. Was eher in unser Bild passt. Denn Touristen gibt es hier kaum bis keine. Die hier parkenden Autos zeugen nicht von Armut. Von Mercedes bis Monster SUV’s weltweit bekannter Marken quetschen sich durch die Gassen, die nicht nur eng sondern eh für Fußgänger gedacht sind. Aber in Kolumbien sind Verkehrszeichen eh nur eine Empfehlung. So parken wir an Valledupar ‘s Balneario Hurtado direkt am Parkverbotsschild. Das geht schon klar. Ein selbst ernannter Parkwächter kümmert sich um unser Auto - inklusive Schmutz aus der Rinne der Vorderscheibe rausnehmen oder auch mal ne Pappe auf diese legen, damit sich der Innenraum nicht so aufheizt. Leben und leben lassen sagen wir immer. Uns kostet es 2.000 Pesos, was für uns nicht einmal 50 Cent bedeuten. So können wir aber getrost zur Badestelle am Río Guatapuri gehen. Der ist fast immer glasklar. Nur heute nicht. Macht nix. Wir schauen dem Weekend-Trubel zu und fühlen uns keinen Moment unsicher. Hier freut man sich, uns zu sehen. Wir fallen natürlich auf. Meist hören wir ein “díaz” oder “tardes”. Todesmutig 🙈stürzen sich junge Burschen von der Brücke in den von Felsen eingerahmten Flusslauf. Auf der einen Seite kann ich noch hingucken. Aber auf der anderen sehe ich weg. Natürlich wollen sie dabei fotografiert werden. Und natürlich erwarten sie auch eine monitäre Vergütung.
    Im Park nebenan steht ein Flugzeug. Eine beschlagnahmte Maschine in der Tonnen von Kokain gefunden worden sind. Und US-Amerikaner, die diese Menge rausschmuggeln wollten. Das ist jetzt 30 Jahre her. Sie wurden gefasst und der Flieger im Park erfüllte einst einen wunderbaren Zweck: Für kleines Geld wurde man von einer Stewardess und einem Piloten empfangen und drin konnte man Videos vom Rundflug über Valledupar sehen. Sicher ein toller Ersatz für all diejenigen, die nie wirklich fliegen werden 😍
    Ach ja. Hatte ich im letzten Post geschrieben (und gehofft) sich nun abkühlen zu können? Pustekuchen. 34 bis 36 Grad bei gewohnt 85 und mehr Prozent Luftfeuchtigkeit sind eingequetscht im Tal zwischen dem 5.730 Meter hohen Pico Cristóbal Colón - übrigens dem höchsten Kolumbiens - und der Cordillera Oriental vollkommen normal. Ein Gebiet in dem noch einige der letzten Indígenas verschiedener Stämme wohnen. In La Mina zum Beispiel. Abgeleitet ist dieser Name aus deren indigener Sprache. Im etwa 35km entfernten Ort interessieren uns die vom Río Badillo wellig zum Cañon gewaschenen weißen Gesteinsbrocken. Es ist etwas, was wir so noch nie gesehen haben. Und weil Flüsse in Kolumbien überall zum Baden genutzt werden, gibt es auch hier ein Balneario.
    Morgen ziehen wir wieder weiter. Ich bin so gespannt was ich dann berichten kann. Hasta entonces!
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  • Ocaña - Am Ende der Welt

    19 septembre 2023, Colombie ⋅ ⛅ 26 °C

    Das Frühstück in Valledupar‘s Hotel lasse ich ausfallen. Der Kaffee „schmerzt“ und Eier in jeglicher Form mag ich nicht mehr essen. Auf der begrünten Terrasse warten eh nur Moskitos auf mich. Rainer lassen sie in Frieden. Wahrscheinlich weil er immer so freundlich allen „Buenos díaz. Como estás“ sagt. Deshalb frühstücken wir mal getrennt. Ich mit selbst gebrühten Kaffee und Cornies mit Milch - Rainer auf der Mosquito-Terrasse.

    Nun verlassen wir endgültig die heisse Zone. Es geht ins Departamento Norte de Santander, nach Ocaña. Kurz vor der venezolanischen Grenze. Unterwegs werden wir von vollvermummter Polizei (mit Gewehr im Anschlag) angehalten. Mir stockt bei diesem Anblick immer der Atem. Aber die sehen das ganz anders. Sie wollen zeigen, dass wir beschützt werden. Na ja😐

    Googlemaps zeigt sich wieder einmal von der unfähigsten Seite. Einen Umweg durch‘s Bergland sollen wir machen, weil die eigentliche Straße gesperrt sein soll. An einer Raststätte fragen wir Busfahrer und die Polizei. Aber die Antwort verwirrt erst recht.
    Bei glühenden 36 Grad - gefühlt 46! gönnen wir uns eine heisse Suppe (Kolumbianer können Suppe👍🏽) Die kühlt uns ab.
    Anschließend machen wir uns auf den von Googlemaps angezeigten Weg. Der ist so grottenschlecht, dass wir umkehren und auf die Vollsperrung zufahren… Die entpuppt sich als niegelneue Strasse im Bestzustand. Der weitere Weg bis Ocaña wird begleitet von Unwetter, Blitz und Donner. Und Nebel nicht zu vergessen! Trotz der Wetterkapriolen ist die großartige Landschaft erkennbar.
    Ocaña ist unser Ausgangspunkt für das heutige Ziel: La Playa de Belén und die daneben liegende Area Los Estoraques. Die Bilder sprechen für sich selbst. Selbst Vielreisende wie wir sind extrem beeindruckt! Übrigens ist diese Gegend die Vorlage für den Disneyfilm „Encanto“. Sagte uns nix - aber unsere Enkelin liebt ihn.
    Lernen von der Jugend eben 😍
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  • Bucaramanga

    22 septembre 2023, Colombie ⋅ ☁️ 28 °C

    Bucaramanga ist kein Ort, in den man sich verliebt. Beim besten Willen auch nicht beim zweiten Blick. Dennoch finde ich den interessant gelegen. Wir kommen aus dem Norden. Die Straße ist erhöht und wir sehen eine Senke gefüllt mit Einfamilienhäusern. Auf dem erhöhten Rand der Senke, stehen eine Handvoll Hochhäuser. Wie viel zu große Legosteine stehen sie da. So unpassend und deplatziert wirken sie.
    Nur wenige Minuten später haben wir die Hochlage erreicht und schauen in die nächste, viel größere Senke. Die Häuser sehen aus wie ein Teppich. Je südlicher desto höher sind die Wohnhäuser. Plattenbauten nennt man es bei uns. Doch diese sehen architektonisch wesentlich ansprechender aus. Und sonst? Kein Highlight weit und breit. Typischer Fall von Mangel an Sehenswürdigkeiten.
    Der Parque Cerro de Santísimo ist wie ein gut gepflegter Urwald. Ganz oben steht eine Christus-Statue. Von oben gibt es einen fantastischen Blick auf das südliche Bucaramanga. Die ist auch per Gondel erreichbar. Sinnfrei jedoch scheinen uns die Öffnungszeiten: ab 15 Uhr. Genau dann blendet die Sonne von Gegenüber. Und man sieht nix.
    Wir cruisen etwas durch die Stadt. Nette Murals gibt es vor allem in der Comuna 12, dem hippen Viertel. Hier entdecken wir ein Steakrestaurant mit dem besten Ribeye seit wir in Kolumbien sind.
    Ansonsten machen wir etwas Paperwork und verbringen die Abende bei einem Negroni auf der Dachterrasse des Hotels.
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  • San Gil - Barichara - Curí Cascada

    25 septembre 2023, Colombie ⋅ ⛅ 28 °C

    Es ist Samstag. Wir verlassen Bucaramanga und steuern die nächste Unterkunft bei San Gil an. Aber irgendwie beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Kurz nach der Buchung schon verschwand auf der Website bei Booking die Zimmerrate und eine schlichte 0 war zu sehen. Der nicht vereinbarten Aufforderung zur Vorauszahlung bin ich daraufhin nicht nachgekommen. Deshalb rechne ich fest damit, dass wir vor Ort etwas Neues suchen müssen. Egal.
    Die 97 Kilometer bis zum Ziel sind nicht mal schnell runtergeritten, wie das in Deutschland so ist. Nein GoogleMaps schätzt, es würden knapp 6 Stunden werden. Kein Wunder. Der Weg führt durch den tiefsten Canyon, den Kolumbien zu bieten hat: Den Chicamocha Canyon, dessen Schluchten an manchen Stellen 2.000 Meter tief sind. Die Fahrt ist durchgehend klasse. Die Ausblicke vom Pass sensationell.

    Kurz nach Vier erreichen wir die Sunset Palm Lodge. Hier ist man über unsere Ankunft so ziemlich verdutzt. Mit zwei Cocteles werden wir unterhalten und die Zeit überbrückt, während ich aus dem Augenwinkel sehe, wie ein Mitarbeiter mit einem Köcher Richtung Bungalow marschiert. Kopfkino an 🙈
    Wir sitzen unter der glühenden Sonne Kolumbiens, die Cocteles zeigen ihre Wirkung und nebenbei versuchen wir der umständlichsten Bezahlprozedur ever zu folgen.

    Von außen eher Laube - von innen ein Traum mit viel Luxus und einer sensationellen Aussicht. Das wäre mal meine Kurzbeschreibung der Bleibe für die nächsten drei Nächte.
    Mitten in der Natur zu wohnen kann auch Nachteile haben. Und zwar tierische. Deshalb besorgen wir uns gleich am nächsten Tag ein Mittel zur Verteidigung. Ein dickes sorry an alle Naturschützer. Aber da bin ich nicht naturverbunden genug.

    Mit „einer leichten, ebenerdigen Wanderung zur 180m hohen Juan Curí Cascada“ lockt uns die Beschreibung im Reise Know-How. Wahrscheinlich hat der Autor aber ein wenig geschummelt und ist am ersten Balneario (Naturbad im Fluss) hängen geblieben. Die Wanderung entpuppt sich als ziemlich anstrengend mit einem Weg aus groben Steinen und einer fiesen Steigung. Oben angekommen hat jemand just die Sonne ausgeknipst. Während ich schweißgebadet vom Wind des Wasserfalles anfange zu frieren, stürzt sich Rainer ins kühle Nass.

    Am 2. Abend zickt unsere Klimaanlage und unser Wasserfall-Whirlpool im Zimmer ist zu kalt. Ja. So sind die Luxusprobleme.

    Den anderen Tag verbringen wir in Barichara, dem „schönsten Ort Kolumbiens“ Superlativen sind nicht so meins. Aber dieses Mal mache ich eine Ausnahme. Ein Schmuckstück im PollyPocket-Format.

    Unser Vermieter entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten vom Vorabend und schickt uns zwei Chicas, die uns auf unserer Terrasse ordentlich durchmassieren.

    Was für ein schöner Aufenthalt 😎
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  • Las Gachas - Das hat was

    28 septembre 2023, Colombie ⋅ ⛅ 26 °C

    Es gibt sie noch - die topsecrets dieser Welt, die nur wenige kennen bzw. die wegen der Lage ungünstig zu erreichen sind. Ein Glück für uns.
    Guadalupe, ein Ort irgendwo im südlichen nowhere des Departamentos Santander. Als Berliner sag‘ ich mal: Hier sagt sich Fuchs und Haase Buenas noches.

    Die Adresse unseres Hotel liest sich so: Terrazas de Guadalupe, Unnamed Road.
    Alles klar?
    Als wir die Stichstrasse, die Unnamed Road durchgeschüttelt fahren, macht der Sicherheitsgurt, das was er bei einem Unfall macht: Er arretiert.

    Von diesem Hotel erwarte ich nix. 21€ kostet die Nacht für uns beide. Mit Frühstück. Das Gelände ist offen. Die streunenden Hunde ersetzen den Sicherheitsdienst. Sie führen sich auf wie Hausherren. Und so stehen wir am Checkin - selbstverständlich im Freien - und an unseren Füßen liegen einige von ihnen, nachdem sie uns ausgiebig beschnuppert haben. Scheint das Zeichen für „Safe“ zu sein.
    Unser Zimmer ist basic. Die Aussicht vom Balkon gefällt uns nicht. Wohlwissend dass von den 23 Zimmern noch 21 frei sind, bitten wir um ein anderes Zimmer. Wir bekommen daraufhin ein Mehrbettzimmer mit Blick auf die Berge. So wie wir es mögen. Ganz ohne Aufpreis. Allerdings unter einer Bedingung: man erwartet bei Booking eine gute Rezension. Ok. Abgemacht. Dabei muss ich gar nicht lügen. Das Zimmer ist picobello sauber. Die Dusche spendet gleichbleibend temperiertes Wasser und das Wifi funktioniert und der Pool erst…😍

    Guadalupe besitzt ein Naturwunder. Bis 2016 eher unbekannt. Dann hat wohl ein Guide ein paar Bilder publiziert. Und so kam die Sache ins Rollen. Früher nannte man es: Bekannt vom Hörensagen. Heute tut es Social Media. So habe ich auch diesen Fluss entdeckt.

    Wegen unüberbrückbaren Straßenzuständen müssen wir die Anreise mit dem Auto früher als gedacht abbrechen. Ein Anwohner lädt uns ein, das Auto auf seinem Grundstück zu parken. Wir sollen den weiteren Weg zu Fuß gehen. Es seien nur 15 Minuten. Wir denken an eine prima Geschäftsidee. Von irgendetwas müssen die Leute ja leben. Aber nein. Er will kein Geld! Und weigert sich unser Geld anzunehmen. Das stelle man sich mal bei uns vor. Nee. Definitiv würde das bei uns niemand machen. Das ist Kolumbien mit den wunderbaren Menschen hier. Ich muss unweigerlich an die ersten Tage denken. Voller „gutgemeinter“ Warnungen vor Kolumbiens Kriminalität. Voller Warnungen keine Uhr zu tragen, kein Handy offen zu zeigen. Den Fotoapparat zu zeigen, sei ein nogo!
    Was für ein Blödsinn! Was für eine Voreingenommenheit! Es beschämt mich im Nachhinein, so gedacht zu haben. Seit über 6Wochen reisen wir durch das schöne Kolumbien und nie hatten wir ein Unsicherheitsgefühl.

    Der etwa einen Zentimeter über einen Felsen voller kreisrunder Löcher fließende Fluss füllt die vielen Badepools. Rund sind sie, wie mit einem Zirkel gezogen. Eine Art Badewannen mit unterschiedlicher Tiefe.

    Erst ist mir das Ganze suspekt. Rainer kennt bei Wasser ja keine Scheu. Erst dann traue ich mich auch rein. Das Wasser ist herrlich. Als eine Gruppe mit einem Guide vorbeikommt, zeigen sie uns, was man noch so machen kann.

    Wir befinden uns bei 1.600 Metern Höhe und dennoch sind es um die 26Grad. Die Sonne hat eine solche Kraft, dass man nicht friert. Wir verbringen den meisten Teil des Tages hier. Es ist so herrlich!

    Ach so. Wir brauchen natürlich keine 15 Minuten bis zum Ziel. Bei uns werden es 25. Die Natur ist zu schön und es gibt viel zu sehen 😎
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