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- Day 76
- Sunday, August 17, 2025
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 421 m
FranceLabastide-Rouairoux43°28’22” N 2°37’11” E
2000km
August 17 in France ⋅ ☀️ 31 °C
2000km mit dem Flugzeug bisschen mehr als zwei Stunden, mit dem Auto vielleicht in zwei Tagen, mit dem Fahrrad zwei Wochen und zu Fuß mehr als zwei Monate voller Erlebnisse.
Nach einer verrückten Nacht starten wir im Morgengrauen den Tag. Es geht am Vésoles Stausee vorbei, wo wir unsere Rucksäcke abstellen, um einen Aussichtspunkt unterhalb des Dammes zu besichtigen. Das Wasser stürzt hier in vielen Stufen ins Tal, welches von Felsformationen geprägt ist. Für das Frühstück setzen wir uns zur gewohnten Uhrzeit um 9:30 Uhr mitten auf den Weg, da in der nächsten halben Stunde kein besserer Platz in Aussicht scheint. Vorbei an einem Reiterhof, wo die Wegführung unklar ist, steigt es hoch auf den nächsten Bergkamm, dem wir bis zum Mittagessen folgen. Dafür finden wir immerhin ein Steinhaus mit Tisch.
Nach einem etwas längeren Nickerchen steigen wir nach Labastide Rouairoux ab, wo wir uns bei einem Bäcker zur Feier der 2000km erstmal eine Spinatquîche für mich und ein Café Eclair für Anne gönnen. Hier haben wir einen Trail Angel, wobei wir erst jetzt erfahren, dass wir noch 2km zu deren Haus laufen müssen. Hervé und Julia, sowie ihre Söhne begrüßen uns, die gerade aus deren Pool kommen. Da sie nur französisch sprechen, unterhalten sie sich vor allem mit Anne und ich höre gespannt zu. Plötzlich fällt der Strom aus und Hervé sucht nach dem Problem, bis er es eine Stunde später behoben hat. Nach einer erfrischenden Dusche setze ich mich in die Küche und schaue dabei zu, wie sich die Familie fertig macht, da sie abends außerhaus eingeladen sind.
Anne und ich haben dementsprechend das Haus für uns und dürfen essen, was wir wollen, bis auf die Lebensmittel, die Hervé für seinen Essensplan benötigt, da er sich auf einen Ultramarathon über 150km vorbereitet. Nach einem bunten Salat folgt eine Käsevariation, ein Joghurt und zum Abschluss noch ein Eis. Da ich mich nicht getraut habe, nach dem Wlan zu fragen, suche ich den Router, wobei Anne dabei hilft, das Passwort herauszufinden. Endlich kann ich wieder Berichte hochladen, wobei das Wlan sehr langsam ist und es Ewigkeiten dauert. Ich lasse mein Handy auf dem Schreibtisch in der Nähe des Routers liegen und gehe in den Partyraum, wo Anne und ich übernachten dürfen. Wie ich kurz vor Mitternacht auf Toilette gehe und mein Handy mitnehmen möchte, suche ich vergeblich. Da ich es zum Schlafen nicht benötige, mache ich mir keine Sorgen und frage am Morgen nach.Read more
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- Day 77
- Monday, August 18, 2025
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 889 m
FranceCassagnoles43°25’11” N 2°34’26” E
Abschied nehmen
August 18 in France ⋅ ⛅ 28 °C
Von den meisten Sachen, die ich aufsammle, trenne ich mich sehr schnell, da es sich um Müll handelt, wobei es immer wieder Dinge gibt, die mich eine Zeit lang begleiten. Manches verliere ich wieder, manches lasse ich für andere an einem Ort und heute schicke ich ein paar Dinge zu meinen Eltern.
Entspannt starten wir mit einem bunten Frühstück beim Trail Angel. Die Söhne gehen zuerst zur Arbeit und Hervé fährt uns zurück in den Ort, wo wir bei einem Marktstand etwas Obst und Gemüse kaufen. Anschließend Trampen wir zu einer kleinen Stadt, wo wir einkaufen gehen. Eine Weile sitzen wir an einer Bushaltestelle und sortieren unsere Einkäufe. Nach dem alles neu verpackt ist, gehen wir zu einer Postfiliale, um ein paar Sachen zu verschicken: altes Handy, zweites Ladekabel, Riesenzapfen, Schal, kleinen Stein, zweiten Hut.
Zurück auf dem HT steigen wir den Berg hoch zu einem kleinen Dorf namens Sales. Auf dem Weg sehe ich, dass mein Bruder angerufen hat und ich rufe ihn zurück. Nach 5min komme ich in ein Funkloch, in dem ich leider länger bleibe. In Sales schauen wir nach einem Platz für zum Mittagessen, wo uns ein Mann von einem Gemeinschaftsraum im Dorf hin. Nach einer kleinen Erkundungstour setzen wir uns im Schatten an einen Tisch und bereiten unsere Brote vor. Für ein Nickerchen legen wir uns auf einen Teppichboden, wobei wir länger schlafen als geplant. Da es im Gemeinschaftsraum einen Herd gibt und uns das Gas ausgegangen ist, freuen wir uns auf eine warme Mahlzeit.
Ds es schon spät ist und wir wenig Motivation haben, bis in die Dunkelheit zu laufen, peilen wir die nächste Hütte etwas abseits des Weges an. Dort treffen wir auf 3 andere HT Wandernde, die ihre Zelte aufgestellt haben. Wie wir uns die Hütte anschauen, wissen wir warum. Da laut Annes Wetterbericht es die Nacht trocken bleiben soll, entscheiden wir uns unter freiem Himmel zu übernachten und falls mein Wetterbericht stimmen sollte, können wir in die Hütte flüchten. Ich liege im Schlafsack und während Anne ihre Matratze aufbläst, spüre ich die ersten Regentropfen. In der Hütte wedel ich mit meinem Hut eine Fläche frei und wir legen uns hin, wobei mindestens eine Maus mich immer wieder nervös werden lässt. Die Mäuse beschäftigen mich die halbe Nacht und ich schrecke immer wieder auf, wenn die Laute auf einmal sehr nahe klingen.Read more
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- Day 78
- Tuesday, August 19, 2025
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 112 m
FranceConques-sur-Orbiel43°16’8” N 2°23’53” E
Das Bügelbrett
August 19 in France ⋅ ☁️ 28 °C
Da ich mehr oder weniger ultraleicht unterwegs bin und dementsprechend vor allem ultraleichte Plastikschnipsel sammle, laufe ich an dem Bügelbrett erstmal vorbei. Anne frägt mich aus Spaß, ob wir das nicht als Frühstückstisch benutzen möchten und so drehe ich um und nehme es doch mit...
Im kühlen Wolkendunst geht es zurück auf den HT zu einer Wasserquelle, die als Herz in der HT App markiert ist und dementsprechend nicht verpasst werden möchte. Was wir vorfinden, ist ein großer Reinfall. Ein kreisrunder Betonbottich, in dem sich Wasser befindet und ansonsten nichts außenrum. (Wir haben wohl nicht richtig gesucht, da es durchaus eine Quelle gibt, wobei die Bilder, die man findet, nicht sehr beeindruckend sind.) Den Bergkamm entlang durch die Wolken steuern wir auf die Pic de Nore (1211m) zu. Da liegt 3m vom Weg entfernt ein Bügelbrett im Gebüsch und während wir weiterlaufen frägt Anne, warum ich das jetzt nicht mitnehmen möchte, nur weil es so groß ist?
"Das können wir doch als Frühstückstisch benutzen." Da drehe ich um und nehme das Bügelbrett mit, obwohl Anne das natürlich nur aus Spaß gesagt hat und mich eher davon abhalten möchte. Ich schaue nach, wie weit die nächste Straße entfernt ist und stelle fest, das es in 5km an der Spitze einen Parkplatz gibt. So wechsel ich alle paar Minuten die Position des Bügelbretts. Mal auf dem Kopf, unterm Arm, auf der Schulter, mit Anne zusammen und so steigen wir langsam den Berg hoch. In den Wolken ist das Ziel erst kurz vor Ankunft sichtbar. Das Bügelbrett stelle ich aufgeklappt an einen Zaun als zweites Standbein, da eines fehlt und sich deshalb auch nicht wirklich als Tisch eignet. Das Frühstück gibt es aufgrund des Wetters nach dem ersten Teil des Abstiegs in Pradelles Cabardès. Bei einem Camping schauen wir nach Gas, wobei sich der Umweg nur für den schönen Weg über den Staudamm hin und zurück lohnt.
Auf dem nächsten Berg geht es eine Linie von Windrädern entlang, wo uns Arbeiter darauf hinweisen, dass der Wanderweg wenige Meter parallel neben der Straße entlang läuft. Wir wechseln auf den HT und folgen dem Bergkamm Richtung Tal. In Trassanel setzen wir uns neben einen Brunnen für die Mittagspause, wobei wir durch die Nachmittagshitze weiterlaufen. Im Tal folgen wir einem ausgetrockneten Flussbett zwischen Weinbergen hindurch. Wo der HT ins Feld abzweigt warte ich 50m hinter der Kreuzung auf Anne, die als nicht kommt. Da habe ich mal wieder nicht aufgepasst. Wie ich zur Kreuzung zurückgehe, sehe ich, dass die Wegführung des GRs geändert wurde und Anne diesem wohl folgt. An der nächsten Kreuzung treffe ich Anne wieder, die auch schon weiß, dass der Weg geändert wurdw, aber HT noch dem alten folgt.
An dem Fluss Orbiel mache ich eine kurze Pause, wobei er sich nicht zum Baden eignet und der Zugang sehr dornig ist. In Conques sur Orbiel steuern wir ein Spielplatz für die kommende Nacht an, wo wir ein Haus mit überdachtem Bereich finden. Da es noch sehr früh ist, gehen wir zum nächsten Supermarkt und ich finde die letzte neue Geschmacksrichtung von den Brets Chips, die mir noch gefehlt hat. Wir setzen uns im kleinen Einkaufszentrum vor einen geschlossenen Laden und es fängt an aus Eimern zu schütten. Der Parkplatz steht blitzschnell unter Wasser und durch eine undichte Stelle am Glasdach des Durchgangsbereiches tropft es neben uns auf den Boden. Bis zum Ladenschluss sitzen wir hier und schreiben Berichte. Zwischendurch kommt ein Herr vorbei und schenkt uns eine Tüte voll mit Backwaren, die wir danken annehmen.
Zurück am Haus beim Spielplatz stelle ich fest, dass durch den Regen der Geruch nach Pipi stark in die Nase steigt. Dennoch entscheiden wir uns dort zu schlafen, da es regnen soll und wir unsere Zelte nicht aufbauen möchten. Die letzte Nacht des vierten Abschnittes, in dem wir bis jetzt keinmal das Zelt benötigt haben. Irgendwann habe ich mich halbwegs an den Geruch gewöhnt, wobei dafür junge Erwachsene mit einem Sportwagen die Nachtruhe stören. Nachdem diese weg sind kommt eine Frau mit Tochter plötzlich im Dunkeln vorbei und frägt uns, ob wir eine Armbanduhr gesehen haben, aber sich nicht daran stört, dass wir hier schlafen.Read more
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- Day 79
- Wednesday, August 20, 2025
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 107 m
FranceCarcassonne43°13’3” N 2°20’56” E
Ab ans Mittelmeer
August 20 in France ⋅ ⛅ 25 °C
Das Mittelmeer nie mehr als 3 Tagesmärsche entfernt und dennoch würde man nie die Gelegenheit bekommen, mal reinzuspringen. Da ich nicht stur dem Weg folge, aber auch nicht eine Woche bis ans Meer und zurück laufen möchte, trampen Anne und ich zum nächstgelegenen Strand.
Mit einer Stunde Verspätung folgen wir dem HT nach Carcassonne. Der Weg bringt uns zu einem Kanal, der direkt zum Bahnhof führt. Zwischendurch verlassen wir diesen und irren durch einen riesigen Supermarkt, in dem wir viel zu viel für ein Frühstück einkaufen. Zudem haben wir noch das geschenkte Gebäck, wobei ich noch nie so schlechte Croissants gehabt habe. Selbst in Schokomilch getunkt schmeckt es nicht besonders gut. Der Rest war leider genau so miserabel. Immerhin die Madeleines und der Joghurt sind sehr gut. Mit übervollem Bauch erreichen wir den Bahnhof und damit das Ende des vierten Abschnittes.
Um an eine bessere Stelle zum Trampen zu kommen, laufen wir mit ausgestrecktem Daumen Richtung Festungsanlage. Ich gebe die Hoffnung schon auf, da wir immer noch in der Stadt sind, wobei doch tatsächlich ein Mann anhält und uns bis zur Autobahnauffahrt bringt. Mit dem nächsten Auto erreichen wir Narbonne und von dort nimmt uns eine Frau mit an den Strand, auch wenn es nicht der schönste von den Empfehlungen her ist. Einen Eistee umsonst, der für mich zu süß schmeckt und einen Apfel-Cassis-Saft, der natürlicher schmeckt. Das Bad im Mittelmeer halten wir recht kurz, da das Wasser erstaunlich kühl ist, aber die Sonne auf die Haut brennt. Leider wurden aufgrund der Wasserverschmutzung alle Duschen entfernt und so suchen wir die nächste Toilette auf, um uns vom Sand zu befreien.
Auf dem Rückweg stoppen wir in Narbonne bei einem Einkaufszentrum, wo wir erst bei Decathlon nach Gas schauen, aber bei Intersport fündig werden und ich mir zusätzlich eine neue Hose kaufe. Im Supermarkt versorgen wir uns mit Essen für die nächsten Tage. Bis wir all unsere Einkäufe sortiert haben, ist es bereits spät und wir stehen eine Ewigkeit an der Autobahnauffahrt. Wir überlegen uns, ob wir versuchen, nochmal zurück an den Strand zu fahren, da nach einer Stunde und einigen Autos immer noch niemand anhält. Eine Frau stoppt, aber fährt leider in die falsche Richtung und ein weiteres Auto mit zwei jungen Herren bremst ab, wobei diese feststellen, dass sie gar kein Platz mehr haben. Wie wir uns überlegen, an Wasser für das Abendessen zu kommen, hält ein junger Mann an, der uns fasst bis nach Carcassonne fährt. Anne freut sich zusätzlich, da er englisch spricht und sich mit mir unterhält, während Anne entspannen kann.
Von einem Autobahnrastplatz aus folgen wir in der angehenden Dunkelheit einer Landstraße. Den Daumen oben, aber die Autos rasen mit kleinem Bogen an uns vorbei. Da geben wir schon fasst auf, aber die Hoffnung stirbt zu letzt und ein junger Herr bringt uns bis zum Bahnhof zurück nach Carcassonne. Da die Abholstation, wo meine neuen Schuhe sind, schon geschlossen hat, bleiben wir in der Nähe. Im Park gegenüber kochen wir um 22 Uhr unser Abendessen und suchen dann mitten in der Stadt einen Schlafplatz. Der Friedhof schließt über Nacht und ein Parkhaus ist uns etwas zu ungeheuer. Nach einer kleinen Runde legen wir uns neben den Kanal du Midi.Read more
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- Day 80
- Thursday, August 21, 2025
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 428 m
FranceLagrasse43°7’56” N 2°37’9” E
Neue Schuhe für die Pyrenäen
August 21 in France ⋅ ☁️ 23 °C
Nach über 2000km bin ich erstaunt, dass abgesehen von der Sohle die Schuhe nur kleinere Gebrauchsspuren aufweisen. Aufgrund der Sohle würde ich tendenziell früher neue Schuhe nehmen, wobei das Gelände am Ende einfacher war und ich dementsprechend wenig Griffigkeit benötigt habe.
In der Nacht merke ich auf einmal Regentropfen, die auch angekündigt waren, wobei nach 5min es aufhört und wir nach einem kurzen Spannungsmoment weiterschlafen. Morgens holen wir meine grün strahlenden Schuhe ab und ich verabschiede mich von meinen treuen Wegbegleitern, die mich über 2000km durch Frankreich getragen haben. Mit leichtem Regen geht es zur Festungsanlage, die wir zu der Uhrzeit noch fasst für uns haben. Aufgrund des Regens setzen wir uns an das Ausgangstor unter eine Treppe und genießen unser Frühstück. Bei einer Regenpause steuern wir einen See an, wo wir ursprünglich die Frühstückspause angedacht hatten, aber wir mit einem späten Start und dem Regen nicht so weit kamen. Im nächste Dorf namens Montirat warten wir an einer Kirche den Regen ab und ein Dorf weiter in Monze finden wir uns an einer Garage wieder, wo wir das Mittagessen einnehmen.
Die erste Erhebung vor den Pyrenäen mit knapp 600m steht uns bevor und da wir lange einem Bergkamm ohne Quellen folgen, nehmen wir entsprechend viel Wasser mit. Vor dem letzten Anstieg finde ich zufällig ein kleines Steinhäusschen in den Weinbergen, in dem wir uns zum Abendessen an einen Tisch setzen. Langsam erklimmen wir den Signal d'Alaric (590m), während der Wind immer stärker zunimmt. Ich hatte überlegt, an der Spitze zu schlafen, aber mit dem Wind bekommen wir hier kein Auge zu. Also geht es nach Sonnenuntergang mit dem letzten Sonnenlicht einen anderen Bergkamm runter, wo wir auf eine Ruine hoffen. Der Weg mit stacheligen Büschen zugewachsen, lässt uns nicht ohne Spuren passieren. Da die Ruinen weder Schutz noch flachen Grund bieten, geht es den selben Weg zurück, bis zu einer flachen Stelle, wo wir uns direkt auf den Trampelpfad legen.Read more
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- Day 81
- Friday, August 22, 2025
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 202 m
FranceVignevieille43°1’37” N 2°32’50” E
Der verbrannte Wald
August 22 in France ⋅ ⛅ 23 °C
Vor ca. 3 Wochen gab es hier in der Region um Carcassonne Waldbrände, wo auch der HT verläuft. Offiziell sind diese Gebiete noch gesperrt, wobei keine gescheite Alternative, aber auch keine Gefahr mehr besteht.
Im Morgengrauen den Bergkamm runter bis zu einer Landstraße, wo ich eine kleine Höhle erkunde. Diese ist so eng, dass ich meist auf allen Vieren grieche. Die nächste Wasserquelle natürlich ein ausgetrocknetes Flussbett, wobei das nächste Dorf nur wenige Kilometer in der Ebene liegt. An einer Absperrung vorbei nähern wir uns einem Berg, der von einem Waldbrand geprägt wurde. Schwarz verkohlte Bäume und Büsche, wobei der Großteil der Weinfelder noch grün glänzt. In Lagrasse kaufen wir neues Brot bzw. diesmal Baguette und suchen uns einen Tisch fürs Mittagessen. Ein Mann lädt uns auf einen Kaffee ein, wobei wir beide keinen Kaffee trinken und da er sonst nichts anbietet, wir aber auch nicht einfach sagen, was wir gerne trinken würden, ist das Gespräch sehr schnell beendet.
Auf dem nächsten Berg kehrt ein Läufer extra um, um uns darauf hinzuweisen, dass wenn wir hier erwischt werden, wir 135€ Strafe zahlen müssen (anscheinend wie in der Coronazeit), da dieses Gebiet aufgrund von Waldbrandgefahr gesperrt wurde. Ich hatte die Absperrung gesehen und bewusst umgangen, da die Alternative die Straße gewesen wäre. Bei unserem Glück kommen außer Nobo HT Wandernden uns niemand über die Quere. In Caunettes en Val füllen wir unsere Flaschen an einem Friedhof auf und finden in der ersten Seitenstraße eine Hofauffahrt, wo ein Kühlschrsnk steht, bei dem man sich am kalten Wasser bedienen darf. Zusätzlich ein Tisch und Stühle, was für uns eine klare Einladung für ein Mittagessen darstellt. Alte Kessel im Hof deuten auf eine Brennerei hin und es scheint einen kleinen Verkaufsraum zu geben, der aber geschlossen ist. Wir stellen uns den Tisch zurecht und breiten uns aus, bis auf einmal ein Auto in den Hof fährt. Ein Mann und ein Junge steigen aus und begrüßen uns herzlich, wobei sie uns nach einem freundlichen Gespräch ungestört essen lassen.
Wie der Vater und Sohn wegfahren, verabschieden sie sich, wobei wir nach 3h immer noch da sitzen, wie sie wiederkommen, da wir spontan entschieden haben, das Abendessen auvh hier zu genießen. Zum nächsten Dorf folgen wir erst dem HT am Berg entlang und dann aber die Straße, da der Wanderweg nicht durchs Dorf führt, wir aber Wasser für die Nacht mitnehmen möchten. Uns begrüßen viele Katzen, wovon wir gerne eine mitnehmen würden, aber bis jetzt ist uns leider keine hinterher gelaufen. Auf dem Friedhof finde ich kein Wasser, wobei ich eine Wasserrinne mit fließendem Wasser finde, der ich zur Quelle folge. Statt der Quelle finde ich vorher schon einen Wasserhahn, mit dem ich mich zufrieden gebe. Etwas bergauf und dann in großen Schleifen die Täler rein und raus, bis wir mit dem letzten Sonnenlicht am Fluss Orbieu angelangen. Im Dunkeln suchen wir einen Schlafplatz unweit der Straße, wobei ich noch kurz einen Abstecher zum Fluss mache. Mit einem klaren Sternenhimmel beenden wir den Tag.Read more
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- Day 82
- Saturday, August 23, 2025
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 553 m
FranceDuilhac-sous-Peyrepertuse42°51’59” N 2°33’8” E
Was gibt es zum Abendessen?
August 23 in France ⋅ ☀️ 26 °C
Wir haben für 3 Tage geplant und am dritten Tag sollte es mindestens ein Geschäft geben, wo wir ein Abendessen finden. Naja, es war bis Abends unklar, was wir haben werden und wo wir es bekommen.
Der Tag startet entspannt am Fluss entlang und bergauf zu einer schönen Aussicht namens La Frau. In Termes gibt es einen schönen Biwakplatz, mit allem, was man sich dafür wünscht. Während wir unser Frühstück genießen, spielen zwei Frauen und ein Mädchen Volleyball. Das Café im Dorf verkauft leider keine Kleinigkeiten mehr und der einzige Laden öffnet erst später, wobei wir uns lieber auf den Weg zur nächsten Bäckerei begeben. Am Fluss entlang über einen alten Mauerweg, bevor es wieder auf einen Berg mit schönen Aussichten ansteigt. Fasst einmal um den Berg rum führt uns der Weg gemtülich ins Tal, um dann ungemütlich mit Dornenbüschen und tief hängenden Ästen über ein Sattel zu steigen. In Mouthoumet stehen wir vor einer für immer geschlossenen Bäckerei, was wir nicht wussten, weil wir die Kommentare nicht gelesen haben.
Erst in Rouffiac des Corbières kommen wir an einem Restaurant mit kleinem Laden vorbei, wo wir uns neben braunen Linsen noch Oliven und Saft kaufen. Zwar etwas unüblich, aber morgen haben wir einen größeren Supermarkt mit mehr Auswahl. Um dort zeitig anzukommen, steht noch ein Anstieg bevor, der uns nahe an eine Burg ran führt, die aber Eintritt kostet und dementsprechend über Nacht nicht zugänglich ist. Da sie zusätzlich mehr Höhenmeter bedeuten würde, folgen wir lieber dem HT ein kleines Stück die Straße runter und machen es uns auf einem Parkplatz so gemütlich wie es geht.Read more
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- Day 83
- Sunday, August 24, 2025
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 952 m
FrancePrats-de-Sournia42°44’40” N 2°25’47” E
Unerwartete Öffnungszeiten
August 24 in France ⋅ ☀️ 25 °C
Im Gegensatz zu Deutschland haben die meisten Supermärkte in Frankreich sonntags (vormittags) geöffnet. Der nächste Supermarkt liegt ein gutes Stück im nächst größeren Dorf und da heute Sonntag ist, wollen wir vor 12 Uhr dort sein. Beim Frühstück frage ich Anne nach den Öffnungszeiten, worauf sich unser Plan etwas verändert.
Mit dem angehenden Tageslicht folgen wir der Bergseite bis es zum Pech d'Auzou (940m) stärker ansteigt und wir eine grandiose Aussicht auf die ersten Spitzen der Pyrenäen und das Mittelmeer bestaunen. Im Abstieg schwanke ich, da der HT unnötig steil absteigt und es eine angenehmere Alternative gäbe, wobei wir uns doch für den HT entscheiden. Diesen renne ich runter und finde mich in der Galamusschlucht wieder. Wie ich auf Anne warte, kommt eine Gruppe mit Neoprenanzügen und Helmen, die wohl der Schlucht durchs Wasser runter folgen. Wir folgen der einzigen Straße und bestaunen die über 100m tiefe Schlucht, in der sich zahlreiche Wasserbecken geformt haben. Über eine steile Treppe und einem Tunnel durch den Fels erreichen wir die Ermitage Saint Antoine de Galamus, die hier an eine große Höhle gebaut wurde, in der sich eine Kapelle befindet.
Während dem Frühstück frage ich Anne, bis wann wohl der Supermarkt geöffnet hat, wobei wir von 12:30 Uhr ausgehen, da heute Sonntag ist. Da schaue ich überrascht auf mein Handy, da dieser erst wieder am Montag öffnen soll. Ich frage Anne, die aber genau die selbe Info nachliest. Dementsprechend schaut sie direkt nach den alternativen und wir entscheiden uns direkt von der naheligenden Straße aus zu trampen, da es ein Stück bis zum nächsten Supermarkt ist und der Weg bis ins Dorf an die Hauptstraße noch über 1h dauern würde. Das erste Auto bringt uns direkt zu einem kleinen Supermarkt, wo wir uns aufgrund der Auswahl einen neuen Speiseplan überlegen müssen. Statt Ersnussbutter, gibt es nur Streichschokolade, statt Müsliriegel Petit Beurre Cracker, aber immerhin die Chipsvariationen lassen sich sehen.
Wir setzen uns an einen kleinen Tisch vor dem Supermarkt und packen unsere Einkäufe um. Immer wieder wünschen uns Passanten einen guten Appetit, während wir versuchen, das beste aus der viel zu süßen Streichschokolade zu mischen. Auf dem Rückweg kommen wir mit einem Zwischenstopp in Sant Pau (Saint Paul de Fenouillet) zurück zur Galamusschlucht, um dann zu Fuß nach Sant Pau zu laufen. Kurz vor der Ankunft nehmen wir noch ein kleines Bad im Fluss mit und setzen uns im Zentrum für das Mittagessen auf eine Bank. Mit nassem Oberteil laufen wir weiter durch die Mittagshitze, wobei es nach 2km schon fasst wieder trocken ist. Der Fluss hat sich auch hier eine kleine Schlucht in die Bergkette gegraben, die wie eine Mauer das Tal umschließt.
Zum Abendessen sitzen wir in Le Vivier an einer Kirche, wobei wir von Stechmücken geplagt werden. Der letzte Anstieg zieht sich über 6km den Berg hoch. Auf dem Weg finde ich wieder einen sehr großen Kiefernzapfen und Anne frägt mich, ob ich damit andeuten möchte, dass ich m&ms will. Ich stimme dem zu, aber werfe ihn weg, weshalb Anne verwirrt ist. Auf dem Bergkamm beobachten wir eine Weile ein Gewitter mit wunderschönen Blitzen, die die Wolken erleuchten. Hunderte von Bildern lösche ich, damit ich ein paar mit einem Blitz habe, da ich auf Videos verzichte. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir den Pass, wo wir weiter das Gewitter beobachten und uns dann an eine Weggabelung legen.Read more
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- Day 84
- Monday, August 25, 2025
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 303 m
FranceEspira-de-Conflent42°36’54” N 2°30’4” E
1 Riesenzapfen = 1 m&ms Packung
August 25 in France ⋅ ⛅ 28 °C
Nachdem Anne mir gestern gesagt hat, dass ein Zapfen darauf hindeutet, dass ich m&ms will, habe ich mir daraus einen kleinen Spaß gemacht.
In der Morgendämmerung mit der Venus und dem Jupiter am Himmel starten wir den Abstieg, mit fantastischem Blick über ein Wolkenmeer über dem Mittelmeer und der Pic de Carnigou, die erste Spitze am HT der Pyrenäen. In Sournia sitze erst ich und anschließend Anne an einer Wasserquelle, die etwas Geduld erfordert. Wenige Meter weiter finden wir ein Restaurant, wo wir wahrscheinlich schneller unsere Flaschen hätten füllen können. Auf einem Spielplatz wippen wir eine Runde und folgen dem HT wieder bergauf. Ich finde wieder einem sehr großen Zapfen, zu dem Anne meint, dass sie bereits weiß, dass ich m&ms will. Ein Stück weiter sammle ich einen zweiten auf und anworte auf die Frage, was das zu bedeuten hat, dass ich mehr will.
Über ein paar hundert Meter nehme ich so viele, wie ich in den Armen tragen kann und warte an der nächsten Kreuzung auf Anne. Stolz präsentiere ich ihr meine Sammlung, mit der ich klar mache, dass ich sehr viele m&ms will. Da mir diese auf Dauer zu schwer sind, lasse ich sie schön nebeneinander an der Straße liegen. In Campoussy werden wir bei der Ankunft von einer Frau freundlich begrüßt und auf Trinkwasser am Dorfplatz hingewiesen. Dort setzen wir uns zum Frühstücken an einen kleinen Tisch und werden nochmal von einem Herrn auf das gute Trinkwassee hingewiesen. Alle Dorfbewohner scheinen hier sehr freundlich und entspannt zu sein.
Eine Bergstraße führt uns für die nächsten 2h schleichend bergauf am Hang entlang. Auf der anderen Bergseite steigen wir nach Marcevol ab, wo wir überraschender Weise Joan und Leticia wiedersehen. Es stellt sich heraus, dass aufgrund der Waldbrände viele HT Wandernde von Carcassonne nach Vinça den Bus nehmen und direkt in die Pyrenäen starten. Nun liegt Vinça vor uns im Tal und die beiden kommen uns entgegen, wobei sie die gleiche Richtung laufen. Da stellt sich heraus, dass sie versehentlich falsch von Vinça gestartet sind. Nach dem Mittagessen geht es für uns alle ins Tal, wobei Joan und Leticia schon früher aufbrechen.
An der Schnellstraße hoffen wir auf eine Mitfahrgelegenheit zum nächsten Supermarkt, der knapp 19km entfernt liegt. Wie wir an einem größeren Dorf vorbei fahren, stellen wir fest, dass es hier auch ein Einkaufszentrum gibt und halten spontan viel früher an als geplant. Wir stationieren uns an einem Waschautomat und während wir auf eine freie Waschmaschine warten, gehe ich ein Eis und Saft kaufen. Wie ich wieder zurück bin, ist unsere Wäsche bereits in der Maschine und wir genießen im Schatten das Ananas-Mango-Kokoseis und den Multisaft. Bis der Waschgang durch ist, gehen wir für die nächsten Tage einkaufen.
Bei der Abfüllstation für Nüsse und verschiedene Mischungen können wir keine Ettickets erstellen, da uns nichts angezeigt wird. An der Kasse stehen wir erstmal dumm rumm, bis Anne mir einer Frau nochmal hinläuft und ich derweil den ganzen Rest bezahle und sortiere. Anne erklärt mir anschließend, wie dass System funktioniert, was wahrscheinlich verhindern soll, dass man beim Selbst Check-Out nicht irgendwas auswählen kann. In der Hinsicht kann man das Systwm dennoch umgehen, wenn man sich zwei Sachdn abfüllt und nur das günstigere für beides auswählt, nur das wir gar nichts auswählen konnten.
Nach einem kurzen Regenschauer und einer gefühlten Ewigkeit holen wir unsere Wäsche und trampen zurück. Für die Nacht haben wir uns einen Campingplatz rausgesucht, um frisch am nächsten Tag in die Pyrenäen zu starten. Anstatt des HTs folgen wir auf direktem Wege der Straße, da es bereits spät ist und wir morgens nicht auf die Öffnungszeit der Rezeption warten möchten. Anne ruft dafür ca. 15min lang an, bis sie jemanden erreicht, um sicher zu gehen, dass jemand vor Ort sein wird. Ohne große Einweisung suchen wir uns einen Zeltplatz aus und sortieren uns nach und nach. Die Wäsche hängen wir über eine Hecke und für mich geht es dann erstmal unter die Dusche.
Bei einer Erkundungstour entdecke ich einen Aufenthaltsbereich, wo wir etwas später das Abendessen genießen. Dabei muss ich feststellen, dass ich die falsche Dose Kirchererbsen gekauft habe. Anstelle von einem Curry, sind es nur Kichererbsen mit Kürbiskernen, wobei dies wahrscheinlich fälschlicher weise bei den neuen Sorten stand. Das ärgert mich ein bisschen, aber es schmeckt dennoch gut. Die Nacht verbringen wird seit langem wieder mal in unseren Zelten.Read more
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- Day 85
- Tuesday, August 26, 2025
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 2,151 m
FranceTaurinya42°31’58” N 2°27’51” E
Die HT Familie
August 26 in France ⋅ ⛅ 20 °C
Schon sehr früh erfahre ich, dass eine Familie mit 4 Kindern den HT läuft. Seitdem habe ich mir gewünscht, sie kennen zu lernen und heute ist es endlich soweit.
Im Morgengrauen verlassen wir den Campingplatz und steigen einen Bergkamm entlang hoch. Heute steht ein riesiger Anstieg bevor, da es nun so richtig in die Pyrenäen auf über 2000Hm geht. Die erste Überraschung des Tages ereilt mich, als Nils von den ersten drei Tagen auf dem HT mich mit seinem Vater einholt. Er hat ein Stück aufgrund von Sperrungen übersprungen und war wohl nie weit hintendran. Ein Stück weiter sehe ich einen Mann mit riesigem Rucksack. Da kommt mir die HT Familie in den Sinn, die wohl ebenfalls einen Part übersprungen hat und nun wieder vor uns sein soll. Der Vater trägt dabei 30kg+ und die Mutter das Baby, dass morgen 1 Jahr alt wird. So lernen wir diese endlich kennen. Zwei Kinder haben ihre eigenen Rucksäcke, die fasst so groß wie sie selbst sind und das dritte Kind trägt eine kleine Bauchtasche. Ich bin sehr begeistert, dass alle Barfußschuhe tragen, was ich auch wieder ausprobieren möchte.
In Baillestavy, wo wir alle vergeblich eine Wasserquelle suchen, halten Anne und ich für eine Frühstückspause. Bevor die Familie weitergeht, pflücke ich ein paar Weintrauben, die das eine Kind begeistert entdeckt hat. Unsere Pause verlängert sich spontan bis zum Mittagessen, bevor wir die 1600Hm angehen. Die nächste Wasserquelle versteckt sich hinter einem Zaun, wo das Wasser umgeleitet wird und das Bachbett selbst trocken liegt. Immer wieder ein nerviger Eingriff von Menschen in die Natur, wenn es teilweise gar nicht mehr zugänglich ist. Nach einem Versprecher vertauschen wir "Danke" und "Stopp" für den Rest des Tages, was sich als herausfordernd herausstellt. Die Familie treffen wir wieder, wie sie sich mit einem Mann unterhält, mit dem wir auch ein schönes Gespräch führen. Dabei wollen die Kinder, dass wir mit ihnen mitkommen, während Anne und ich uns noch unterhalten.
Wie wir weitergehen, ruft uns der Mann hinter her, dass wir nicht auf dem GR sind, wobei der HT natürlich eine andere Route zum selben Ziel nimmt. Eine weitere Wasserquelle, für die ich über einen Zaun klettere, da es auf dem Weg selbst nur ein Rinnsal ist, dass man mit den Flaschen kaum aufnehmen kann. Nun suchen wir wieder die Familie, die ich liebend gerne länger begleiten würde, wobei sie mit 18km am Tag sich entsprechend Zeit nehmen. An der ersten Biwakstelle treffen wir niemanden, weshalb wir zur Cortales Berghütte laufen. Dort sind so viele Menschen und ein sehr weitläufiges und unübersichtliches Gebiet, dass wir vergeblich an einigen Zelten vorbeiziehen. An einem geeigneten Platz stellen wir unsere Zelte auf und ich bereite das Abendessen zu. Bei über 2100m Höhe ist es wesentlich kühler und nachdem das Tageslicht verschwunden ist, kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke.Read more
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- Day 86
- Wednesday, August 27, 2025
- 🌧 15 °C
- Altitude: 2,152 m
SpainSetcases42°25’37” N 2°15’55” E
Zu spät oder gerade rechtzeitig?
August 27 in Spain ⋅ 🌧 15 °C
Da ändern wir alle paar Stunden unsere Meinung, wo wir übernachten und entscheiden uns doch am Ende, noch weiter zu einem Restaurant zu laufen...
Um 7 Uhr starten wir den Tag mit einem kleinen Geschenk für die Familie, da das jüngste Kind 1 Jahr alt wird. Von Anne gibt es ein Pom Pot (Apfelmus mit Geschmack) und von mir zwei Lichteffekt Brillen, die vor allem für die anderen Kinder, aber vielleicht auch eines Tages auch für das jüngste Kind viel Spaß bereiten. Aufgeregt lege ich es mit einem Zettel neben ihr Zelt, dass ich an den Barfußschuhen erkenne, von denen ich begeistert bin. Mit einem zweistündigen Anstieg wandern wir an der Pic du Canigou (2784m) vorbei, zu der wir überlegen einen kleinen Abstecher ohne Rucksäcke zu machen. Da es extrem windig ist und die Regenwahrscheinlichkeit sehr hoch, lassen wir es lieber bleiben und folgen dem HT ins nächste Tal. Dort genießen wir neben einer Schutzhütte unser Frühstück, wo uns am Ende vier voll bepackte Pferde Gesellschaft leisten.
Beim nächsten Anstieg verpassen wir aufgrund von Murmeltieren den Abzweig und laufen stattdessen eine extra Schleife die Straße entlang. Im leichten Regen steigen wir den Bergrücken hoch, bis wir die nächste Hütte für die Mittagspause erreichen. Wir unterhalten uns mit einem deutschen Mann, der schon mehrmals durch die Pyrenäen gelaufen ist und somit den ein oder anderen Tip für uns hat. Eine Gruppe kommt kurz herein, wobei ein Mann fasst seinen Rucksack vergisst, wie diese weiter wandern. Da merkt man den Unterschied zu Fernwandernden, für die der Rucksack das ganze Zuhause bedeutet, was man nicht mal so eben vergisst.
Wir folgen dem Bergkamm mit traumhaften Fernsichten immer näher zur spanischen Grenze. Von dem Mann haben wir erfahren, dass es bis zur nächsten Berghütte in knapp 20km kein Wasser geben soll, wobei in Mapy eine Quelle 30m neben dem Weg angezeigt wird und ein Bild diese bestätigt. In der HT App hingegen wird eine Quelle weiter abseits vom Weg angezeigt, wobei wir keine Höhenmeter zusätzlich laufen möchten. Ich finde die Quelle an markierter Stelle und nehme so viel Wasser mit, dass wir auch das Abendessen damit kochen können. Am Sattel, wo wir die spanische Grenze überschreiten, gibt es eine riesige Fläche, auf der wir zelten könnten. Das erste Mal in Spanien, wobei hier keine Sommer Sonne Strand Stimmung, sondern eher Winter Wolken Wind herrscht, aber immerhin noch kein Schnee liegt.
Da die Hoffnung besteht, dass das Restaurant in Vallter2000 noch geöffnet hat, nehmen wir weitere 1,7km in Angriff mit dem Gedanken an heiße Schoki und Brownies. Zudem sind steile Abstiege angenehmer, wenn die Muskeln warm gelaufen sind, anstatt den Tag damit zu starten. Von weitem sehe ich schon Nils und seinen Vater und kurz darauf auch Joan. Leticia sehe ich ein Gebäude weiter, die mich erst nicht erkennt und dann freudestrahlend mich begrüßt. Sie haben einen Schlafplatz unter einem Vordach gefunden, wo hier im Sommer kein Betrieb stattfindet und leider das Restaurant kurz vorher um 20 Uhr schon geschlossen hat. Anne und ich bereiten unsere Schlafplätze vor und kochen unser Abendessen, bis auf einmal ein Gewitter direkt über uns hinweg zieht. Blitze erstrecken sich über alle Bergspitzen und erhellen den Nachthimmel, während das Grollen wenige Sekunden später den prasselnden Regen auf den Dächern übertönt. Da sind wir doch richtig froh, dass wir uns für den Abstieg entschieden haben und nicht im Zelt auf dem Sattel liegen. Das Gewitter zieht Richtung Frankreich, wobei es entweder zurück kommt oder ein weiteres ohne große Pause folgt. Eine ganze Weile beobachte ich fasziniert das Naturschauspiel, bevor ich vor Müdigkeit einschlafe.Read more
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- Day 87
- Thursday, August 28, 2025
- 🌧 16 °C
- Altitude: 1,593 m
FranceEyne42°28’10” N 2°4’55” E
Wegmarkierungen mal anders
August 28 in France ⋅ 🌧 16 °C
Da wir uns aktuell auf dem Haute randonnée pyrénéenne (HRP) befinden, gibt es keine Markierungen mehr, außer ein anderer markierter Wanderweg folgt diesem. Da habe ich mir zumindest für die HT Wandernden die Mühe gemacht, ein paar Markierungen zu legen.
Joan und Leticia sind die ersten, die zusammenpacken und zum Frühstücken auf die andere Seite des Gebäudes gehen. Langsam bereiten wir uns ebenfalls vor, um in den Tag zu starten.
Bei der Berghütte Ulldeter frage ich nach der Toilette, wobei die Gastfreundschaft hier leider auf Geld beschränkt ist, bzw. ich eine Leistung in Anspruch nehmen muss, die Geld kostet. Anne bietet zwar an, eine heiße Schokolade zu trinken, aber ich möchte lieber weiter und suche mir ein angenehmes Plätzchen mit Aussicht. Eine Weile sehe ich noch die anderen HT Wandernden von lezter Nacht, bis sie auf einem Bergkamm verschwinden. Wie wir selbst diesem Kamm folgen, der wunderschöne Aussichten in die Täler bietet, sehe ich Personen auf einem Sattel sitzen und denke aufgrund eines orangenen Regenschutzes, dass es Joan und Leticia sind. Zu Anne sage ich, dass eir uns zu ihnen setzen können und Frühstücken, wobei sich herausstellt, dass es unbekannte Wandernde sind. Dennoch genießen wir unser Frühstück mit Blick ins Tal.
Wie ich einen sechseckigen Stein finde, suche ich kleinere Steine um "HT" darauf zu legen und platziere diesen neben den Weg. Etwas weiter auf dem Kamm lege ich aus länglichen Steinen ein Sechseck mit "HT" in der Mitte und weil das nicht genug ist, lege ich an der Pic de les Nou Fonts (2861m) eine noch größere Markierung, wobei ich ggf. einen Steinhaufen dafür aufopfere. Damit habe ich erstmal genug des Guten, bis mich ein weiterer sechseckiger Stein anlächelt, für den ich kleine weiße Steine als Kontrast sammle. Währenddessen kommt mir die Idee zum Schluss, bevor wir absteigen, "HEXATREK" zu legen, welches ich mit einem Herz der übrigen Steinchen ergänze.
Der Abstieg zieht sich aufgrund der Wegbeschaffenheit in die Länge und das Risiko, dass wir es nicht vor dem Regen nach Eyne schaffen, steigt. Dennoch nehme ich bei einem kleinen Pool ein Bad und pflücke fleißig Beeren. Ein Nieseln setzt ein, aber wir erreichen ein kleines Holzhäusschen vor dem Starkregen, der nicht lange auf sich warten lässt. In diesem Häusschen verbringen wir den Rest des Tages aufgrund des Wetters und dem weiteren Verlauf des Weges, weshalb es keinen Sinn ergibt groß weiter zu laufen. Das einzige Mal, wo ich unser Zuhause verlasse, hole ich Wasser und gehe auf Toilette, die sich 10m nebendran befindet. Neben einem Tisch und Stuhl befindet sich eine Picknickdecke und eine Wolldecke im Raum, die für uns von nutzen sind. Endlich mal früh schlafen gehen und keiner stört uns.Read more

SchönwetterwandererDeine HexaTrek- Zeichen werden bestimmt auf tausenden Fotos erscheinen 🤠 sehr coole Idee 🥰👍🏻
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- Day 88
- Friday, August 29, 2025
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 2,257 m
FranceAngoustrine-Villeneuve-des-Escaldes42°35’50” N 1°55’11” E
Eierlaufen ohne Löffel
August 29 in France ⋅ ☁️ 10 °C
Wir haben das erste Mal gekochte Eier auf dem HT dabei, wobei ich dafür meinen Löffel "abgegeben" habe.
Gemütlich geht es leicht verspätet durch ein weites Talende nach Bolquère zum Supermarkt, wo wir unser Frühstück genießen und uns für die nächsten Tage versorgen. Kurz zuvor haben wir wohl die kürzeste Autofahrt für knapp 500m. Anne bekommt eine Nachricht von Victoria, einem Trail Angel, dass sie doch spontan Zeit hat. Nachdem wir feststellen, dass es sich bei dem anderen Supermarkt, der in der HT App markiert wurde, um den gleichen handelt, schauen wir noch nach einem Brotaufstrich und Eier. Victoria holt uns zu Fuß ab und begrüßt uns herzlich. Nach einer erfrischenden Dusche versuche ich mich in französisch mit ihr zu unterhalten, was halbwegs gut funktioniert. Eine begeisterte Sportlerin, die viel Lebensfreude ausstrahlt. Sie schenkt uns eine lokale Spezialität, die aussieht, wie Pfefferbeiser und wir erfahren, dass wir die ersten HT wandernden Gäste sind.
Nachdem wir uns verabschiedet haben, gehen wir zurück zum Supermarkt, da ich meinen Löffel dort wahrscheinlich liegen lassen habe. Leider bleibt dieser unauffindbar und wir gehen zurück auf den HT. An einem See mit einer kleinen Schutzhütte sammle ich zwei kleine Bowiste ein. Am nächsten Gatter spiele ich mit dem Metallstab als Zauberstab, wobei ich diesen zurück lasse, da er einerseits zu schwer ist und andererseits für zum Schließen des Gatters benötigt wird. Etwas weiter stelle ich fest, dass ich beim Spielen vergessen habe, dass der HT nicht der Bergstraße folgt und wir nun auf direkterem Wege zum nächsten See laufen. Dort suchen wir Schutz an einem kleinen Infozentrum. Das Mittagessen genießen wir noch außerhalb und fliehen rein, wie der Wind den Nieselregen unters Dach weht. Dort schaltet uns eine Frau die Heizung ein, die uns nach einer Weile die Rücken verbrennt.
Um in zwei Tagen eine Berghütte zu erreichen, bei der es kostenfreie Betten gibt, für diejenigen, die zuerst ankommen, wollen wir noch knapp 10km weiter zu einer kleinen Schutzhütte. Während wir am See entlang laufen, erstreckt sich ein Regenbogen darüber. Wir biegen in ein wunderschönes Tal ab, wo eine Herde von Pferden neben dem Fluss weidet. Was ich schon beim ersten Mal seltsam fand ist, dass manche Pferde in den Pyrenäen Glocken haben. Zwischendurch zeigt sich für einen kurzen Moment nochmal ein Regenbogen. Ein steiler Anstieg zum Pass, bevor es auf der anderen Seite ebenfalls steil den Grashang runter zur Schutzhütte geht. Zelte deuten darauf hin, dass die Hütte schon belegt ist und ich gehe davon aus, dass wir in unseren Zelten schlafen.
Wir kochen bei Anne im Zelt, da der Wind und Regen zunimmt, so weit bis auf einmal sich ein Hering löst und das Zelt halb einstürzt. Mehrmals muss ich selbst mein Zelt neu aufstellen, während wir versuchen zu essen. Zum Glück sind meine Sachen nur leicht nass im Zelt und der Innschlafsack sogar trocken. Dennoch dauert es eine Weile, bis mir warm wird, wobei meine Füße die ganze Nacht kalt bleiben. Einmal verlasse ich noch das Zelt in der Nacht, um einen Hering wieder halbwegs in den Boden zu hauen. Bei jeder Windböhe schrecke ich auf und schaue, ob noch alle Heringe befestigt sind. Irgendwann lässt der Wind nach und ich bekomme ein wenig Schlaf.Read more
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- Day 89
- Saturday, August 30, 2025
- ☀️ 15 °C
- Altitude: 2,303 m
AndorraCanillo42°36’27” N 1°42’56” E
Müllhalde in den Bergen
August 30 in Andorra ⋅ ☀️ 15 °C
Ich sammle gerne Müll ein, da für mich jeder Gegenstand, der nicht in die Natur gehört, ein Dorn im Auge ist. Meistens ganz kleine Schnipsel, die man ausversehen verliert, bzw. der Wind wegbläst. Heute habe ich einen Ort gefunden, der mich sehr traurig macht.
Voll eingepackt mit kalten Füßen starte ich kurz nach Anne. Nach dem Pass steigen wir zur Besines Berghütte ab, wo wir uns eine heiße Schokolade genehmigen und langsam auftauen. Leider gibt es noch keine Blaubeer clafoutis am Morgen. Nach dem Frühstück geht es weiter vorbei an der Besines Baracke ins Tal. Etwa ein Kilometer danach geht es an in den Hang gebauten Räumen vorbei, wovon einer zugänglich ist. Vom Weg aus sieht man nur ein 1m² großes Loch in der Decke und im Loch einen riesen Haufen Müll. Da haben sich wohl viele Menschen die Mühe gespart, ihren Müll ins Tal zu bringen. Ich schnappe mir 8 kleine Müllsäcke und trage sie über eine Stunde nach L'Hospitalet près l'Andorre. Viele Wandernden kommen mir entgegen, die teilweise verdutzt gucken, wobei ein älteres Paar anhält und die Frau ein Witz macht, den ich leider nicht verstehe und dann aber nachfragen. Zum Schluss sagt der Herr, der den Ort kannte, dass er auch Müll mit runter nehmen wird, was ich zwar nicht nachprüfen kann, aber sehr schön zu hören ist. Ich überlege mir, an wen ich mich wohl wenden, bzw. eine e-Mail schreiben kann, in der Hoffnung, dass sich jemand darum kümmert.
Im Ort werde ich den Müll los und wir suchen uns ein schattiges Plätzchen zum Mittagessen aus. Zum Ende wird es ein wenig unruhig, da sich eine Familie mit drei Kindern neben uns setzt. Mit neuer Energie starten wir einen langen Aufstieg, der uns anfangs an einem großen Wasserrohr entlang führt. Wir biegen in ein Tal ab, wo es steil bis zu einem kleinen Stausee ansteigt. Nach dem zweiten See überqueren wir einen Sattel mit schöner Aussicht ins nächste Tal und biegen mit einem kleinen Abstieg ins nächste Tal ab, wo wir am dritten See in ein Himbeer Paradis gelangen. Am Ende des Sees stellen wir allerdings fest, dass aufgrund des felsigen Weges, das einem Geröllfeld gleicht, wir deutlich langsamer vorankommen, als wir gedacht haben.
Dennoch wollen wir die nächste Berghütte erreichen und laufen weiter bergauf am vierten wunderschönen See vorbei zum Albe Pass. Die Sonne schon hinter der nächsten Bergkette verschwunden, überqueren wir die Grenze nach Andorra und steigen zügig ab. Bevor wir die Seen vor der Berghütte erreichen, wird das Tal in die Dunkelheit der Nacht getaucht. Halb um den See schalte ich das Handylicht ein und versuche mich langsam zu orientieren, wobei mein Standort nicht mit dem Weg zusammen passt. Ich springe hin und her über Felsen, um den Weg zu finden, bis wir etwas später wieder drauf stoßen. Dieser führt weiter unten entlang, wobei auf der Karte dieser oberhalb eingezeichnet ist. Um 21:30 Uhr erreichen wir endlich die Juclar Berghütte, in der wir sehr freundlich vom Gastgeber begrüßt werden. Er führt uns kurz herum und bietet uns zum Schluss sogar an, im Gemeinschaftsraum in einer Ecke zu schlafen. Nach dem Abendessen warten wir noch kurz, bis die letzten den Raum verlassen haben und der Hüttenwirt das Licht ausschaltet, bevor wir unseren Schlafplatz vorbereiten und erschöpft einschlafen.Read more
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- Day 90
- Sunday, August 31, 2025
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 2,207 m
AndorraOrdino42°37’16” N 1°34’47” E
Früher Feierabend
August 31 in Andorra ⋅ ☁️ 16 °C
Da hat man ein gut erreichbares Ziel für den Tag, aber am Ende kommt es anders als man denkt und findet schon früher das Zuhause, in dem man freundlich begrüßt wird.
Bevor der Hüttenbetrieb beginnt packen wir zusammen und beginnen den Tag mit einem Abstieg ins Tal. Fasziniert von den einzelnen Steinhäusern und den öffentlichen Bereichen folgen wir ein Stück der Straße. Wie wir unseren Müll los werden, finde ich eine halbvolle Chipstüte in gutem Zustand, zu der ich niemals nein sagen würde. Am Ende des Tales erblicke ich, wie sich an der Hauptstraße Appartment Hotels aneinander reihen, die wahrscheinlich im Winter voll belegt sind. Für uns geht es vorher steil den Berg wieder hoch bis zu einer unbewirteten Berghütte, wo wir ein spätes Frühstück genießen und ich ein paar Worte im Hüttenbuch hinterlasse. Weiter steil bergauf halte ich für ein paar Minuten an einem Blaubeerbusch, bei dem ich in kürzester Zeit zwei Hände voll sammle.
Am nächsten Abzweig halte ich Anne davon ab, einen eigenen Weg nach Hendaye zu finden, auch wenn es am Berg entlang schöner als steil hoch ist. Eine Gruppe von Teenagern kommt uns entgegen, die mit großen Rucksäcken teilweise sehr unsicher den Berg runter stolpern. Auf dem nächsten Pass überlege ich mir, ob ich eine nahe gelegene Spitze besteige, entscheide mich dann aber doch lieber, einen Moment der Ruhe zu genießen. Im Abstieg treffem wir eine Gruppe von Wandernden, wovon ich morgens mich noch von einem Herrn verabschiedet habe, die aber einer kürzeren Route gefolgt sind. Windgeschützt genießen wir unser Mittagessen, wobei immer wieder eine Windböe durch die Senke weht. Der Himmel wird immer dunkler und während dem letzten Teil des Anstieges kommen ein paar Regentropfen runter.
Im nächsten Tal führt uns ein gut ausgetretener Wanderweg bis zur ersten Hütte, wo ich ein deutsches Paar treffe, die hier übernachten. Laut Beschreibung ist die Hütte für 2 Personen ausgelegt, wobei die Bettgestelle so breit sind, dass man auch zu zweit nebeneinander schlafen kann. Ich gehe zurück zum Abzweig und wir überlegen, ob wir noch bis zur nächsten Berghütte gehen möchten. Ich rufe an, um zu erfahren ob noch gratis Betten frei sind, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Frau mich verstanden hat, weshalb wir lieber bei dieser Hütte bleiben. So endet der Tag noch vor 17 Uhr, was schon lange her ist. Ich nehme mir die Zeit und pflücke noch ein paar Himbeeren, während Anne ihr Tagebuch schreibt und Anja und Raphael einen riesen Haufen Brennholz sammeln.
Beides begeisterte Wanderer, wobei Raphael größere Radtouren bevorzugt, der gerade ein Feuer anzündet. Sie sind 2 Wochen unterwegs und haben alles an Essen dabei, was sie benötigen und zudem trägt Anja noch eine 6,5 kg schwere Kameraausrüstung mit, was mich schon erstaunt. Während dem Abendessen zieht ein Gewitter direkt über uns und der Regen tropft durch den Kamin, weshalb das Feuer nur recht klein bleibt. Anja und Raphael bereiten sich Grünkernbratlinge mit Roten Linsen, Karotten, Lauch und Nudeln vor, worauf ich schon neidisch bin, aber auf der anderen Seite ich weder so viel Essen und Kochutensilien mitschleppen möchte, noch habe ich die Geduld so lange mein Essen zu kochen. Wie das Feuer langsam ausgeht und das letzte Tageslicht verschwindet, bereit wir unseren Schlafplatz vor, bei dem Anne und ich auf dem oberen Teil des Stockbettgestells dann schlafen.Read more
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- Day 91
- Monday, September 1, 2025
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 2,234 m
AndorraOrdino42°37’55” N 1°28’53” E
Andorra la Vella
September 1 in Andorra ⋅ ☁️ 9 °C
Einmal quer durch Andorra mit dem Bus, um sich die Hauptstadt dieses Landes anzuschauen. Dauert auch nur 30min (Wartezeit ausgeschlossen), um durch das halbe Land zu fahren.
Den spätesten Start den wir je hatten! Um halb neun geht es los, vorbei an der Sorteny Berghütte, in der wir die Toiletten benutzen, aber kaum beachtet werden, bzw. keine Gastfreundschaft entgegnet wird. Eine Stunde später erreichen wir die Straße, wo ein Bus für uns sogar extra anhält, wobei wir erstmal versuchen zu trampen. Ohne Erfolg nehmen wir also den nächsten Bus für 20 Cent nach Ordino. Mit einem größeren Bus kommen wir anschließend für 1,90 € bei gleicher Fahrtdauer nach Andorra la Vella. Eine kleine Großstadt in den Bergen, in der alles auf engstem Raum konzentriert ist. Es wirkt etwas sureal und befremdlich. Im Supermarkt decken wir uns mit Essen ein, wobei wir an der Kasse das Problem haben, dass auch Gemüse das in Stückzahl verkauft wird, von einer Frau mit einem Barcode versehen werden muss. Da die Gemüseabteilung, sowie die Frau sich auf der anderen Seite befinden, rennt Anne einmal durch den gesamten Supermarkt.
Nach dem Frühstück um 12 Uhr gehen wir durch einen Park, in der Hoffnung, dass wir Steckdosen finden. Erfolglos geht es zur Bibliothek, wo wir bis 17 Uhr die Zeit mit Berichte schreiben und sonstiger Recherche verbringen. Ich schaue, wie ich am besten von Toulouse nach Strasbourg bzw. Karlsruhe komme, um rechtzeitig bei meinen Eltern zu sein, bevor es zur Hochzeit meiner Cousine geht. Wahrscheinlich mit dem Nachtbus über Paris, sofern ich es am 3. September abends nach Toulouse schaffe. Erstmal versuchen wir zurück zum HT zu kommen, was aus einer Großstadt heraus mit trampen eine Herausforderung ist.
Am Tunnel, der nach Ordino führt, gibt es keine Haltemöglichkeit für Autos ohne die Straße zu blockieren und selbst wir müssen auf der Straße stehen. Da mir das hier zu ungeheuer ist, laufen wir weiter, wobei es aufgrund des begrenzten Platzes keine guten Stellen zum Trampen gibt. Erst am Kreisel am Rande der Stadt gibt es einen Seitenstreifen und genug Platz, dass jemand ohne Hinderung anhalten könnte. Die Betonung liegt auf könnte, da wir nach einer dreiviertel Stunde überlegen, doch den Bus zu nehmen. Wenig später hält ein Einheimischer an und bringt uns bis nach Ordino, obwohl er nicht ganz so weit fahren muss. Ein Internet Normade, der gerne von verschiedenen Ländern aus arbeitet. Von Ordino nehmen wir den Bus zurück, da sich hier die 20 Cent schon eher lohnen. Erst will der rasante Busfahrer uns eine Haltestelle früher rausschmeißen, wobei andere zum Glück wieder reinkommen, um eine Haltestelle weiter zu fahren.
Zwei Stunden geht es noch bergauf nachdem wir um 19 Uhr zurück auf dem HT sind. Parallel zu einer Straße geht es in ein menschenleeres Skigebiet. Im Dunkeln erreichen wir das Restaurant, wo wir auf ein Dach zum Schlafen hoffen. Da wir nichts finden, gehen wir zur Gondelstation, die überdacht ist, aber kaum Windschutz bietet. Ich laufe nochmal los und klappere kleine Häusschen und nochmal das Restaurant ab. Wir entscheiden uns beim Restaurant auf der Terrasse am Gebäude zu schlafen, wo es recht geschützt ist. Etwas unwohl fühle ich mich schon, da unweit ein Auto steht, in dem jemand übernachtet und ich unsicher bin, ob es nicht eine Wohnung in diesem Haus gibt. Dennoch essen wir ungestört unser Abendessen, wobei wir aufgrund der Kälte auf das Dessert verzichten. Mit zitternden Händen kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke.Read more
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- Day 92
- Tuesday, September 2, 2025
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 2,092 m
FranceAuzat42°42’18” N 1°21’56” E
Nur 400m extra
September 2 in France ⋅ ☁️ 13 °C
Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Tag nennen soll...
Um kurz nach 7 Uhr starten wir in die eisig kalte Morgendämmerung. Weder Beschwerden noch sonstige Begegnungen haben uns aufgrund des Schlafplatzes ereilt. Ein Kondensstreifen färbt sich knall rot und wenig später erstrahlen die Bergspitzen im Sonnenschein. Es geht ein Stück ohne Markierung durchs Skigebiet hoch, bis wir zu einem Pass aufsteigen, wo ich gefrorene Blaubeeren sammle. Zwar fühlt die Sonne sich schon angenehm warm an und der Körper ist durch den Aufstieg schön aufgeheizt, aber ohne die Sonne ist es im Abstieg blitzschnell wieder kalt. Steil bergab folgt der HT leider nicht immer den Markierungen, an denen wir uns orientieren, wobei mir das mittlerweile meistens egal ist und ich meinem Weg folge. Zwischendurch versuche ich einen Wasserlauf zu ändern, dee dem Weg folgt, was halbwegs funktioniert, wobei etwas weiter wieder Wasser von irgnedwo her den Weg überspült. Nach dem ersten Teil des Abstiegs geht es auf die andere Talseite, wobei auch hier kein richtiger Weg vorhanden ist und wir einen Bach queren, den ich zwar überspringen kann, aber Anne dafür ihre Schuhe auszieht, um durchzugehen.
Wir finden einen netten Felsen direkt an einem seichten Seitenarm des Baches, wo ich meine Füße reinhängen kann. Anne kratzt den Rand ihrer Magic Jar sauber und plötzlich kullert diese über den Felsen und plumst ins Wasser. Während ich ins knietiefe Wasser springe und die Dose rette, bekommt Anne sich vor Lachen nicht mehr. Zum Glück ist der Inhalt noch halb festgefroren, weshalb das nichts ausmacht, aber der Moment, wie die Magic Jar ins Wasser fällt, war schon sehr lustig. Vorbei an einem beeindruckenden Wasserfall folgen wir nun einer Straße, die uns an einem Stausee entlang weiter ins Tal führt. 3 km vor der nächsten Toilette haben wir es davon, wie anstrengend Pinkeln ist, wenn man gleichzeitig groß muss, aber noch aushalten will.
An der Kappelle genießen wir im Schatten unser Mittagessen. Nach einer kurzen Pause starten wir einen langen Anstieg, bis wir irgendwo über 2000Hm einen schönen Zeltplatz finden. Ich suche eine alternative Route raus die 400m länger ist und an zwei Wasserfällen vorbei geht. Was ich leider nicht sehe, sind die 1,5km, die wir langsam auf einem kaum begangenen Weg zurücklegen und dabei noch einen Fallbach durchqueren, wo es wie am Morgen nur für mich mit einem Sprung rüber geht. Zurück auf dem HT bzw. HRP, dem wir hier wieder folgen, gibt es einen gut ausgetretenen Wanderweg das Tal hoch. Vorbei an einem hohen Stufenwasserfall kommen wir in eine Senke auf 1900Hm, wo der Bach schön in kleinen Schleifen sich durch die karge Landschaft zieht. 100m höher schaue ich mir eine Steinhütte an, wobei ich doch lieber mein Zelt aufstelle, als darin zu schlafen. Also nochmal 100m höher auf die nächste Ebene, wo ich meinen Rucksack an einem Felsen abstelle, um nach flachen Stellen zu suchen. Anne nimmt ihren direkt mit und ich hole meinen nach wenigen Metern ebenfalls, da es ein Stück weiter einen geeigneten Platz gibt.
Während Anne ihr Zelt aufbaut esse ich erstmal gemütlich Chips. Während dwm Abendessen färbt sich der gesamte Himmel rosa und weiße Wolken hängen mystisch an den Felsspitzen am Bergkamm. Geröllfelder mit großen Felsstücken prägen die Landschaft. Dass Dessert wird noch schnell aufgegessen und tatsächlich schaffen wir es, vor 21 Uhr in unseren Schlafsäcken zu sein.Read more
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- Day 93
- Wednesday, September 3, 2025
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 1,032 m
FranceUstou42°45’22” N 1°17’17” E
Wegbeschaffenheit
September 3 in France ⋅ ☀️ 21 °C
In der Regel plane ich ein Tag nach der Kilometeranzahl und den Höhenmetern und manchmal auch die Wegbeschaffenheit, welche in den Bergen sehr schwer einzuschätzen ist. Heute ist der Wanderweg deutlich anspruchsvoller und dementsprechend langsam sind wir unterwegs.
Mit dem ersten Sonnenlicht starten wir gegen 7 Uhr den Tag bergauf. Nach 100Hm stehen wir vor einem riesiegen Geröllfeld, wo die Markierungen von Fels zu Fels immer weiter hoch führen. In der Morgenröte ein feindlicher Ort, der viele Gefahren birgt. Zum Glück führt uns der Weg nur halb über das Geröllfeld und biegt dann auf einen felsigen Grashang ab. Vom Pass aus einen traumhaften Blick über die nächsten und zurückliegenden Bergketten, wobei der Wind und die kalte Luft uns in Bewegung halten. Steil bergab geht es zu einem Bergsee und weiter um einen Stausee. Wir überqueren die Staumauer, folgen ein kurzes Stück der Bergstraße und dann auf einem Wanderweg am See entlang bis wir an einer steilen Wand stehen, wo ein Seil befestigt ist und Tritte vorhanden sind. Nichts auf der Karte oder in der HT App, das darauf hindeutet, dass hier Klettern angesagt ist. Auf der anderen Seite des Felsen geht es ebenfalls mit einem Seil, aber ohne richtige Tritte wieder runter. Wenig später genießen wir unser Frühstück in der Sonne, die angenehm auf uns herab strahlt.
Wir verlassen den Stausee und folgen einem Tal hoch an weiteren Seen vorbei. Auf einem niedrigen Bergrücken geht es dann Richtung Bergspitze, an der wir unterhalb vorbei laufen und ein Adler knapp über uns hinweg segelt. Vom Pass aus genießen wir eine wunderschöne Aussicht, wobei wir dabei den Abzweig um wenige Meter verpassen. Über die nächsten 100m laufen wir über Kackkugeln, die wie ein Schwamm auf der leicht feuchten Erde nachgeben. Über 1500Hm geht es ins Tal, wovon der Großteil steil den Felsen runter geht und wir uns viel Zeit nehmen. Auch beim Mittagessen genießen wir die letzten Reste, bevor wir uns weiter an den Abstieg machen. Ein See schimmert im glänzenden Sonnenlicht, in dessen Mitte eine weiße Hütte in der Mitte steht.
Unterhalb des Sees folgen wir riesen Felsplatten, die von der Vegetation überwachsen sind und nur am Wanderweg zum Vorschein kommen. Unterhalb der Baumgrenze ist der Weg immer wieder mit Stufen befestigt, da das Ende des Tales namens "Cirque de Cagateille" über 700m hohe Felswände unter der Vegetation verbirgt und dementsprechend steil es absteigt.
Wasserfälle erstrecken sich über das halbkreisförmige Ende des Tales und verschwinden zwischen den Bäumen in der Tiefe. Ein kurzes Stück am Berghang entlang, wo an einer Stelle der Weg sich für 20m in zwei aufteilt. Ich laufe beide hin und zurück und berichte Anne, welchen ich empfehlen würde. Nachdem sie verwirrt stehen bleibt, kläre ich sie über meinen kleinen Spaß auf und wenig später erreichen wir einen Parkplatz. Mit Toilette und Picknicktischen der perfekte Ort den Tag ausklingen zu lassen. Zum Abendessen fehlt uns leider ein Bestandteil und so vergnügen wir uns mit Nudeln, Kartoffelbrei und Nüssen mit einer Curry Gewürzmischung. Erschöpft legen wir uns unter ein kleines Dach, wobei es die Nacht trocken bleiben soll.Read more
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- Day 94–97
- September 4, 2025 - September 7, 2025
- 3 nights
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 97 m
GermanyLiedolsheim49°9’56” N 8°25’4” E
Hochzeitspause
Sep 4–7 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C
Meine Cousine feiert Hochzeit, zu der ich eingeladen bin und dafür den HT hoffentlich nur für 4 Tage unterbreche.
Morgens laufen wir auf der Straße und hoffen, sobald wir den HT verlassen, auf eine Mitfahrgelegenheit. Eine Weile dauert es, aber ein Mann, an dem wir vorbeigelaufen sind nimmt uns wenig später mit zur nächst größeren Straße. Mit der nächsten Fahrt erreichen wir den Supermarkt, wo wir 3 Monate auf dem HT und 2400km feiern. Hier verabschiede ich mich von Anne, die nochmal in den Supermarkt geht, um für die nächsten 4/5 Tage einzukaufen. Ich schaffe es mit 5 weiteren Autos zum Flughafen, wobei ich eigentlich zum Bahnhof wollte. Mit dem Bus und der Tram fahre ich also nach Toulouse rein, bis ich feststelle, dass fliegen mehr Sinn ergibt und bei der nächsten Möglichkeit aussteige. Kurz beim Supermarkt vorbei und mit dem nächsten Bus zurück zum Flughafen.
Da ich schon am Flughafen bin, kann ich mir ja direkt vor Ort das Ticket kaufen. Ein Herr verweist mich an einen PC an dem ich mir selbst das Ticket buchen soll, wobei ich es dort nicht finde. Auch auf meiner Platform ist es nicht mehr verfügbar, weshalb ich mich ein bisschen ärgere. Zum Glück finde ich es dann doch noch woanders und buche es direkt. Wie ich eine halbe Ewigkeit später im Flugzeug sitze, kommt die Durchsage, dass sich der Flug um eine Stunde verspätet, wobei ich den Grund auf französisch nicht verstehe. Danach kommt eine Durchsage, dass es sich aufgrund des Wetters bei Straßburg um mindestens eine weitere halbe Stunde verspätet. Zudem redet der Kapitän davon, dass sie bei weiterer Verzögerung die maximale Arbeitszeit überschreiten würden und dann nicht fliegen dürfen.
40 Minuten nach geplanter Abflugszeit heben wir ab und in Straßburg holen mich meine Eltern ab. Ich habe am Anfang des Tages nicht gedacht, dass ich doch tatsächlich ein Bett heute Nacht habe.Read more
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- Day 98
- Monday, September 8, 2025
- 🌧 15 °C
- Altitude: 1,041 m
FranceUstou42°45’22” N 1°15’21” E
Schaffe ich es zurück zum HT?
September 8 in France ⋅ 🌧 15 °C
Da es schon nach Toulouse eine Herausforderung war, gehe ich stark davon aus, dass der Rückweg aus Toulouse heraus und in das kleine Tal zurück wesentlich schwieriger wird.
Nach einer Nacht am Flughafen gehts zum nächsten Einkaufszentrum, wo ich mir aufgrund verschiedener Angebote viel zu viel kaufe. Auch der Löffel, den ich mir im Set kaufe, wobei ich die Gabel und das Messer direkt liegen lasse. Über 8 km laufe ich durch die Vororte von Toulouse, um an die richtige Autobahn zu gelangen, wobei es keine gute Haltemöglichkeit gibt. Mit 9 Autos schaffe ich es nach Le Trein d'Ustou, wo ich mein Abendessen genieße und anschließend das Tal zum HT hochlaufe, da kein Auto anhält. Dem HT folge ich weiter das Tal hoch, bis ich kurz nach einem Bachzugang eine halbwegs flache Stelle für das Zelt finde. Nach drei Nächten in Betten ist dies ein bisschen ungemütlich, aber ich finde dennoch meinen Schlaf.Read more
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- Day 99
- Tuesday, September 9, 2025
- 🌫 11 °C
- Altitude: 1,892 m
FranceBethmale42°49’36” N 1°3’52” E
2 in 1
September 9 in France ⋅ 🌫 11 °C
Um Anne mit drei Tagen Vorsprung einzuholen, laufe ich mein Tempo und versuche entsprechend viele Kilometer zurückzulegen. Ich gehe davon aus, dass sie ca. 20km am Tag läuft und dementsprechend versuche ich das doppelte zu laufen.
Nach einem Gewitter in der Nacht, dass direkt über mich hinweg zog, wache ich auf und habe am Rand eine winzige Pfütze in meinem Zelt, wo das Regencape liegt. Meine Fußbox wurde nur etwas feucht, aber ansonsten ist alles trocken. Ein langer Tag mit vielen Höhenmetern steht bevor, wovon es direkt 1200Hm hoch geht. Dabei verlaufe ich mich und steige einen markierten "Bachlauf" hoch. Steil runter ins nächste Tal, bis ich am tiefsten Punkt einen geeigneten Platz zum Frühstücken finde. Eine Schotterstraße führt mich das nächste Tal hoch, wo ich einen kleinen Abstecher zu einem Wasserfall mache. Wie ich dem HT folge, merke ich, dass ich den Wasserfall ohne den Umweg nie gesehen hätte, was häufig vorkommt.
Zum nächsten Pass führt zum Großteil ein ehemals gut ausgebauter Weg. Auch der Abstieg ins Tal verläuft sehr entspannt am Berg entlang und dann in großen Serpentinen. An einer Infotafel hänge ich meine teils noch feuchten Sachen auf und genieße mein Mittagessen, was mal wieder einen Bowist beinhaltet. Der nächste Anstieg folgt anfangs wieder einem Schotterweg und biegt dann aber sehr steil in ein Seitental ab. Auf halber Höhe höre ich Tierlaute, die für mich nach einem Bär klingen, wobei ich lediglich Kühe finde. Kurz vor dem Pass umhüllt mich eine Wolke und die Sicht beschränkt sich auf wenige Meter. Im Abstieg befinde ich mich ineinem Geröllfeld, bis ich einer Wiese zur nächsten Wegkreuzung folge. Der See neben mir versteckt sich in der Wolke und so steige ich direkt zum nächsten See ab.
Dieser Teil des Abstiegs kostet mich mehr Zeit als erwartet, da eine steile Felswand mit Sicherungsseilen und teilweise Tritten den Weg prägt. Am Rand des Sees male ich mir aus, wie schön der See bei Sonnenschein sein muss. Der letzte Anstieg mit 500Hm beginnt und ich merke, wie meine Beine schlapp sind. Da hilft es nicht, dass es ich immer wieder in großen Stufen die Felsen hochsteige. Nach über der Hälfte des Anstiegs erreiche ich eine bewirtete Berghütte, in der ich mich in den Vorraum setze und warm einpacke. Meine Beine kommen an ihre Grenzen, was sich auch auf meine Psyche auswirkt. Dennoch möchte ich bis zur nächsten Hütte kommen. Mit kleinen Verschnaufpausen und zitternden Beinen erreiche ich den letzten Pass und blicke auf eine weite Felsplattenlandschaft auf der anderen Seite. Fürs erste sieht es nach einem angenehmen Abstieg aus.
Der Weg findet sich leicht und erst wie die Platten aufhören und in einen steilen Grashang übergehen, verlangsamt sich mein Tempo. Zudem bin ich wieder in eine Wolke gehüllt und die Steine wirken rutschiger als die Felsplatten. Ein Kilometer folge ich dem Berghang und langsam bricht die Dunkelheit ein. Kurz vor der Hütte öffnen sich die Wolken und ich sehe das letzte Sonnenlicht den Himmel am Horizont bunt färben. Ich komme an die Hütte und kann die Tür nicht öffnen. Verdammt! Ich rüttle nochmal und höre dann zum Glück Bewegung von drinnen. Ein Mann öffnet mir die Tür und ich befinde mich in einer schönen Hütte mit Matratzen. Ich packe lediglich meinen Schlafsack aus und liege nach wenigen Minuten bereit zum Schlafen. Nach knapp 42km und über 7000Hm dauert es nur einen Augenblick, bevor mein Körper den Tag verabschiedet.Read more
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- Day 100
- Wednesday, September 10, 2025 at 6:46 PM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 1,988 m
FranceSentein42°49’56” N 0°52’58” E
Tag der Serpentinen
September 10 in France ⋅ ☁️ 12 °C
+-384 Serpentinen in 32km, wobei wahrscheinlich mind. 15km rausgerechnet werden müssen. Eine durchschnittliche Länge von etwa 45m, wovon viele nur um die 10-20m lang sind. Nur der Tag auf der Grand Tour des Écrins, wo ich mein Limit getestet habe, kommt mit +-350 Serpentinen an diesen Tag ran.
In 7min bin ich abmarsch bereit und verlasse die Hütte kurz nach halb 8. In vielen Serpentinen geht es weit ins Tal, bis ich bei einem Parkplatz mein Frühstück genieße. Es folgen zwei 800Hm Bergkämme, die ich in unzähligen Serpentinen überquere. Zwischendurch halte ich für eine Snackpause an einem Bach, wo ich halb baden gehe. Im nächsten Tal stehen alte Verabreitungsgebäude einer Mine, an der ich noch vorbei laufe. Ich halte an einer Unterkunft, in der Hoffnung, dass ich mein Handy laden kann, wobei diese verschlossen und niemand da ist. Ich setze mich nebendran auf eine kleine Steinbank und breite mein Mittagessen aus. Wie die Gastwirtin kommt und ich nachfrage, lädt sie mich zu einem Saal ein, wo ich dann auch dem Regen entfliehen kann. Auf dem nächsten Berg laufe ich an einer Mine vorbei, wo sogar der Haupteingang offen ist, aber alles unter Wasser steht.
Mit leichtem Nieseln geht es durch die Wolke über den letzten Pass, von wo aus ich schon eine bewirtete Berghütte erblicke, die nahe meines Zieles liegt. Ein Stausee lässt sich ebenfalls erblicken und um 19 Uhr schaffe ich es zu einer Schutzhütte, bevor der Regen wieder stärker wird. Drinnen ist bereits eine Französin dabei, ein Feuer anzuzünden und ich unterhalte mich mit einer Schweizerin. Eine Weile genieße ich die heimische Stimmung, bevor ich mich im Dunkeln auf dem Dachboden neben die anderen lege.Read more
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- Day 101
- Thursday, September 11, 2025 at 9:18 PM
- 🌙 11 °C
- Altitude: 1,649 m
FranceSaint-Aventin42°46’14” N 0°34’18” E
Und noch ein Stück
September 11 in France ⋅ 🌙 11 °C
Ich hatte ein ungefähres Ziel, das mit den Höhenmetern gut machbar ist, aber dieses Ziel habe ich weit verfehlt und immer wieder verschoben.
Morgens in der Wolke geht es an der Staumauer vorbei, die mystisch im Berg etwas "Unbekanntes" aufhält. Hoch an der Berghütte vorbei, laufe ich als weiter zum Pass, wobei ich ungewöhnlichen Hunger verspüre und kraftlos Schritt für Schritt setze. Da halte ich es nicht mehr aus und esse einen Müsliriegel mit Erdnussbutter. Schom fühle ich mich besser und steige nach dem Pass ab in die Wolkendecke. In der nächsten Senke bekomme ich Te Araroa Flashbacks, da der Weg fasst durchgehend nass und schlammig ist und ich kaum ausweichen kann. Das Frühstück genieße ich in Mel bei einer Kirche, wo ich mein Handy in einer öffentlichen Toilette laden kann. Ich sehe HT Wanderer, die mir bekannt vorkommen, wobei wir uns nicht unterhalten. Mein Poncho hänge ich derweil zum Trocknen über einen hohen Busch, da es im Wald durch die Wolken doch recht nass war.
Einen Kilometer nachdem ich weiter laufe, merke ich, dass ich meinen Poncho hängen lassen habe. Also wieder zurück und statt dem HT folge ich dem etwas kürzeren GR10, dem der HT eigentlich folgt. In Fos stehe ich vor einem Regal und überlege mir, wie ich am besten 4,50 € ausgebe. Eine Dose Gemüse, eine Dose grüne Bohnen und ein Croissant. Ich setze mich kurz vor das Kiosk, um die Dosen umzufüllen und das Gewicht der Flüssigkeit zu sparen. Als nächstes geht es mal wieder in vielen Serpentinen auf den nächsten Bergkamm, dem ich mit grandioser Aussicht folge. An der ersten Spitze unterhalb vorbei, wobei ich mich erst darüber aufgeregt habe, dass es da hochgeht, aber die Karte nicht richtig angeschaut habe. Vom nächsten Gipfel genieße kurz die Aussicht, bevor ich den Bergkamm runter renne. Zwischendurch laufe ich durch eine Schafherde, wo ein Herdenschutzhund mich kurz anbellt, aber ansonsten kein Interesse an mir zeigt.
Ich komme an eine Hütte, die ich ursprünglich als Tagesziel angedacht hatte, aber da ich Anne einholen möchte und der Supermarkt in Reichweite liegt, renne ich weiter bergab. Im Tal folge ich der Hauptstraße in die entgegengesetzte Richtung, um einen riesen Umweg zum Supermarkt zu sparen und stattdessen über Feld und Gleise zu queren. Ich versorge mich mit Abendessen, wobei ich noch zu viel Essen von Toulouse dabei habe. Um nicht in Bagnères de Luchon zu schlafen geht es nochmal 1 1/2 h den Berg hoch, wobei es schon recht dunkel wird. Schilder weisen auf eine Umleitung des Weges hin, aber da ich auf der Karte keine Alternative sehe, ignoriere ich diese und folge weiter dem HT. An dem Ort, wo ein Lift startet und ich nach einem Schlafplatz schauen möchte, stehen einige Kontainer. Der Bereich ist zudem mit Bauzäunen umrandet, wobei diese von meiner Seite aus offen sind und ich am anderen Ende zwischendurch schlüpfen kann. Also erstmal weiter zu einer anderen Schlafmöglichkeit.
Ich folge einer Bergstraße, bis ich in einer Kurve vergeblich den Abzweig suche. Es ist schon so dunkel, dass ich mein Handylicht benutze, aber keinen Weg finden kann. Zurück am Bauzaun folge ich stattdessen einer anderen Bergstraße steil hoch, bis ich an der Baumgrenze einen kleinen Pavillon finde und ich mich erleichtert hinlege. Die letzte Alternative wäre der Skiort 100Hm weiter gewesen, aber hier bin ich doch ganz froh für mich zu sein und meine Ruhe zu genießen.Read more
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- Day 102
- Friday, September 12, 2025 at 9:16 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 792 m
FranceBourisp42°49’37” N 0°20’0” E
Ende einer langen Aufholjagd
September 12 in France ⋅ ☁️ 13 °C
Während es für mich zurück nach Deutschland ging, wanderte Anne weiter und hatte so letzten Endes einen Vorsprung von 3 Tagen. Nach knapp 168km schaffe ich es, sie am Ende des fünften Abschnittes wieder einzuholen.
Ich wache in einer Wolke auf und brauche eine Stunde, um mich zu überwinden aus dem Schlafsack zu kommen. Später als angedacht laufe ich nach Superbagnères, um meine Flasche aufzufüllen und dann durch die Wolke dem Berghang zu folgen. Auf dem Pass habe ich eine schöne Sicht zwischen den Wolkenebenen und auch die Sonne erwärmt mir zwischendurch den Rücken. Zu einem See steige ich durch die Wolken ab, wobei sich ein beeindruckender Wasserfall zwischendurch erblicken lässt. Vom See aus führt ein breiter Wanderweg/Bergstraße bis ins Tal, wo ich vor den Füßen anderer Wandernden kleine Plastikschnipsel aufsammle. Keine Reaktion.
Kurz vor 12 Uhr erreiche ich den Ort, wo Anne die Nacht verbracht hat und es stehen noch knapp 20km an. Nach einer Stunde Mittagspause steigt es sehr steil an und ein älteres Paar beeindruckt mich, wie diese in ihrem Tempo den Berg erklimmen. Nach einigen Serpentinen geht es in der Mitte eines kleinen Tales gerade hoch durch die Wolke und es ist kein Ende in Sicht. Eine Frau sagt mir, dass ich es fasst geschafft habe und nicht langsamer werden soll, wobei ich genau weiß, dass es noch über 1km das Tal hoch geht. Kurz nach dem Pass habe ich eine kurze Aussicht auf den Berg, zwischen dem es durch ging. Entspannt am Berghang entlang erreiche ich Germ, einem kleinen Örtchen auf halber Höhe, wo ich neben dem Bürgerhaus eine kleine Pause einlege und mit einer Katze spiele. Leider möchte sie nicht mit mir mitkommen und so laufe ich alleine weiter ins Tal nach Loudenvielle, wo ich ein kleines Bad im Fluss nehme.
Ein letzter Anstieg, der mich über einen kleineren Bergkamm führt und über zwei kleinere Dörfer wieder ins Tal nach Bourisp bringt, wo Anne am Supermarkt auf mich wartet. Nach über einer Woche sehen wir uns wieder und gehen erstmal einkaufen. Da wir beide noch viel Essen über haben, hält es sich in Grenzen. Wir genießen unser Abendessen direkt vor Ort und suchen auf der Karte nach einem Schlafplatz. Nach über 40km bzw. 168km in den letzten 4 Tagen möchte ich am liebsten direkt am selben Ort, also am Supermarkt schlafen. Letzten Endes bleiben wir hier und suchen uns einen halbwegs ruhigen Platz, wobei wir uns von einer Kamera beobachtet fühlen.Read more
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- Day 103
- Saturday, September 13, 2025
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 1,992 m
FranceVielle-Aure42°50’17” N 0°12’16” E
Der Körper schaltet ab
September 13 in France ⋅ ☁️ 13 °C
Nach vier intensiven Tagen geht es in Annes Tempo weiter und mein Körper fährt runter. Die Müdigkeit zieht sich durch den ganzen Tag und neben kleinen Abkürzungen beenden wir den Tag früher als geplant.
Die ersten Angestellten vom Supermarkt laufen an uns vorbei und lassen uns ungestört liegen. Wie wir zusammenpacken gesellen sie sich zur Kaffeepause zu uns, da wir wohl neben der einzigen Sitzmöglichkeit um den Supermarkt geschlafen haben. Wir erreichen die andere Seite des Wolken bedeckten Tales und genießen zu aller erst ein Croissant mit einer heißen Schokolde in einem kleinen Café. Gestärkt starten wir den ersten Aufstieg, wo ich Brombeeren finde und Spinnennetze im Morgentau glänzen. Ich merke, wie ich kraftlos hinter Anne den Berg erklimme, von wo aus wir zwischen den Wolken spannende Aussichten betrachten und das zweite Frühstück genießen. Da mein Energielevel gering ist, verzichte ich auf unverständliche Schleifen des HTs und nehme eine kürzere Route mit weniger Höhenmeter, die wir sowieso wieder runter laufen würden. Eine Frau begegnet uns, die die Aussicht auf einen See sucht, wobei wir beide nicht wissen, um welchen See es sich handelt.
Beim nächsten kleinen Auf und Ab versuche ich ebenfalls ein paar Höhenmeter zu sparen, was aber schief geht und wir aufgrund des Wegverlaufes dennoch den höchsten Punkt passieren. An einer unbewirteten Berghütte genießen wir unser Mittagessen und ich lasse meine Socken und Schuhe trocknen nachdem ich versentlich durch eine getränktes Wiesenstück am Bergbach gelaufen bin. Nach einer ausgiebigen Pause starten wir den letzten längeren Anstieg zu einem Pass, wo ich nach einer Stunde realisiere, dass ich meine Socken hängen lassen habe. Ich ärgere mich kurz, aber da ich sowieso nicht besonders überzeugt von diesen bin, verfällt der Ärger schnell wieder und ich gebe mich erstmal mit einem Paar zufrieden.
Im Abstieg versinkt die Sonne mehr oder weniger in einem See, in dem sie sich leicht wiederspiegelt und es ist ein kleines Zeltlager auf der fernen Seeseite zu sehen. Mit einer weiteren Abkürzung geht es an zwei anderen Seen vorbei zum Lac de l'Oule, den ebenfalls die Frau vom Vormittag gesucht hatte, aber in der entgegengesetzten Richtung unterwegs war. Vom See selbst sehen wir wenig, da es sich um einen Stausee handelt, der aktuell Nullstand hat. Ein interessantes Bild, aber wahrscheinlich mit Wasser gefüllt doch schöner. An Zelten vorbei laufen wir auf die andere Seeseite zu einer kleinen Steinhütte, in der wir es uns für die Nacht gemütlich machen.Read more








































































































































































































































TravelerHerzlichen Glückwunsch zu den 2000 km 🥂🍾🎉🎊🥳
Schönwetterwanderer💪🥾 👍
TravelerNoch viel Spaß auf dem Rest des Hexatreks🤘