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- Dec 31, 2024, 7:48 AM
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 41 m
- New ZealandNelsonNelson CityNelson South41°17’13” S 173°16’25” E
Silvester in Nelson
December 31, 2024 in New Zealand ⋅ ☁️ 14 °C
Von der Browning Hut mache ich mich mit Nico, Anna, Dec und Jen auf den Weg zum Hacket Carpark um von dort nach Nelson zu hitchhiken. Deni und Jen's Verlobter, Henry, gehen hingegen auf direktem Wege weiter in die Richmonds hinein. Die dänischen Geschwister, Anna und Kristian, wollen ebenfalls zum Carpark und sind schon vorausgegangen.
Der Weg ist einfach und dauert weniger als drei Stunden. Gegen Ende begegnen uns mehrere Spaziergänger und wir fühlen uns, als würden wir aus den Tiefen der Wildnis langsam zurück in die Zivilisation kommen.
Wir erreichen den Parkplatz und beschließen, direkt weiterzugehen, um unterwegs den Daumen raushalten zu können. Noch vor dem Ende des Parkplatzes bleibt ein Pickup neben uns stehen.
"Wollt ihr mitfahren?", fragt uns die Frau darin. "Ist einer von euch Nico?"
Die Frau ist ein Trail Angel und hat heute Früh die Dänischen Geschwister abgeholt. Diese haben ihr erzählt, dass fünf weitere Wanderer hinter ihnen aus den Bergen kommen, woraufhin sie anschließend umgedreht hat, um auch uns abzuholen.
Im Auto ist nur Platz für vier von uns, weshalb ich bei den Rucksäcken auf der Ladefläche Platz nehme. Auf dem Weg in die Stadt kann ich nicht aufhören zu grinsen. Ich winke Fußgängern am Straßenrand und genieße den Wind in meinen Haaren. Was für ein Leben! Als uns am Stadtrand ein Polizeiauto entgegen kommt, tauche ich schnell zwischen den Rucksäcken ab.
Unser Trail Angel setzt uns an einem Café in Richmond ab, wo wir bei Pommes und Milchshakes Unterkünfte in Nelson für uns organisieren. Das ist aufgrund der Touristensaison hier gar nicht so einfach.
Plötzlich sieht Jen erschrocken auf ihr Handy.
"Henry hat mir eine Garmin Nachricht geschickt", sagt sie. "Deni hat sich verletzt und ist auf dem Weg zum Hacket Carpark."
Wir versuchen sofort, in der Trail Angels Facebookgruppe jemanden zu finden, der Deni von dort abholen kann, da wir wissen, dass sie dort noch keinen Handyempfang hat. Später erfahren wir allerdings, dass sie sofort von zwei Jägern mitgenommen wurde, die sie den ganzen Weg bis zum Medical Center in Nelson mitgenommen haben. Dort treffen wir Deni und stehen ihr bei. Sie ist zu Tränen gerührt, dass wir alle fünf gekommen sind und will ihre Verletzung herunterspielen. Aber der Schnitt auf ihrem Schienbein ist tief und muss geklebt werden - kurz steht sogar Nähen im Raum. Also definitiv keine Kleinigkeit.
Als Deni wiederhergestellt ist, beziehen wir unser Hostel. Dort läuft uns ein unerwarteter Bekannter über den Weg.
"Warte mal", sagt Deni plötzlich. "Marco?!"
Es ist der Pechvogel aus Bayern, der mir an jenem verregneten Tag auf dem Weg nach Waitomo unglücklich von seiner langen Pechsträhne erzählt hat. Danach habe ich ihn nie wiedergesehen, aber unzählige Male von ihm gehört, da jeder ihn zu kennen scheint - fast jeder hat ihn in Kerikeri kennengelernt, wo er verletzungsbedingt drei Wochen verbrachte. Jetzt strahlt Marco über das ganze Gesicht und ich erkenne ihn kaum wieder.
Wir verbringen den Silvesterabend gemeinsam in einem Pub: Ich, Deni, Anna, Nico, Marco, Dec, Jen, Arvid und die dänischen Geschwister Kristian und Anna. Nach ein paar Bier gehen wir kurz vor Mitternacht nach draußen, wo das Straßenfest in vollem Gange ist und die letzten Sekunden heruntergezählt werden.
Was für ein Jahr! Was für ein Leben. Manchmal blicke ich zurück und kann kaum glauben, dass ich den verrückten Gedanken, den ich am Ende des Caminos hatte, tatsächlich in die Tat umgesetzt habe und jetzt hier bin.
Das neue Jahr beginnt in Neuseeland so früh wie in sonst kaum einem Land auf der Welt. Pummerin oder Donauwalzer gibt es hier natürlich nicht und als die anderen kurz nach Mitternacht vom Schlafengehen reden, sehne auch ich mich nach dem Bett. Wir sind stolz, überhaupt so lange durchgehalten zu haben. Es ist etwa vier Stunden nach unserer üblichen Schlafensgehzeit.
"Dass ich dich nochmal treffe, hätte ich auch nicht gedacht", meint Marco auf dem Rückweg zum Hostel.
"Ich erzähle immer noch die Story von dem Baum, der umgefallen ist, als ich ihn angestupst habe", lache ich. "Du meintest, das überrascht dich nicht, weil in deiner Gegenwart immer Schlimmes passiert."
Marco lacht. Er scheint über seine Pechsträhne hinweg zu sein und darüber bin ich froh. Andere hätten an seiner Stelle schon in Kerikeri aufgegeben.
Ich schlafe ein zur Stimme der 19-jährigen Deutschen, die vor der Tür des Schlafsaals um halb eins in der Früh so laut telefoniert, als würde sie die Distanz nach Hause mit ihrer Stimme überbrücken wollen. Wenigstens kann ich mich morgen ausschlafen.Read more
Bonne année Sophie et à toute la compagnie qui te suit... Comme chaque année, je vais écouter le concert du Nouvel An en direct de Vienne. "Le chemin le plus beau est encore à découvrir." Gros bisous et bonne suite. [ROBY]
Traveler Wir wünschen Dir von ganzem Herzen ein erfolgreiches und wegweisendes 2025 mit soviel Abenteuern wie Du brauchst!
Traveler Alles Gute und viel Glück und Gesundheit im Neuen Jahr wünschen Edith & Arnold