Aotearoa - Neuseeland 2018

December 2018 - January 2019
Im Dezember 2018 bereisten wir das Land der langen weißen Wolke: Aotearoa [aoˌteaˈroa] - Neuseeland
Was wir auf unserer Reise am anderen Ende Welt erlebten, erzähle ich euch in diesem Reisebericht.
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  • Day 11

    Doubtful Sound Wilderness Cruise

    December 25, 2018 in New Zealand

    Für den 1. Weihnachtsfeiertag hatten wir einen Ausflug zum Doubtful Sound gebucht. Der Bus sammelte uns gegen 09:30 Uhr am Hotel auf. Durch die Zeitverschiebung von 12 Stunden konnte ich zuvor noch meiner Familie pünktlich zur Bescherung im fernen Deutschland ein fröhliches Weihnachtsfest wünschen. Ich schlürfte dabei genüsslich meinen Frühstückskaffee am Strand des Lake Te Anau.

    Nach dem Bustransfer zum Lake Manapouri mussten wir das erste Mal auf eine Fähre umsteige, die uns zum "West Arm Visitor Centre" beförderte. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus weiter über den Wilmots Pass zum Deep Cove Visitor Centre. Von hier aus startete die Tour durch den Doubtful Sound.

    Als mit 421 m tiefster aller Meeresarme der Region Fiordland, gelten die Küsten und die den Doubtful Sound (Patea) umgebenden Berge als nahezu unberührt. Lediglich die kleineren Schiffe einiger in der Region beheimateten Unternehmen unternehmen Tagesfahrten in den Doubtful Sound, teilweise auch mit Übernachtungen auf den Schiffen. Wir hatten jedoch einen Tagesausflug ab Te Anau gebucht.

    Auf vielen Bildern sieht man den 40,4 km langen und max. 2,5 km breiten Fjord mystisch, wolkenverhangen und regnerisch - wir hatten jedoch strahlenden Sonnenschein vom fast wolkenlosen blauen Himmel. Die beeindruckend Rundfahrt dauerte ca. eineinhalb Stunden.

    Die Rückfahrt nach Manapouri erfolgte dann auf dem gleichen Weg wie die Fahrt zum Sound.
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  • Day 12

    Entspannter Tag in Te Anau

    December 26, 2018 in New Zealand

    Auch der 2. Weihnachtsfeiertag startete entspannt. Nach einem gemütlichen Frühstück liefen wir zum Fähranleger von Te Anau. Dort startete eine kleine Tour zu den Glow Worm Caves auf der anderen Seeseite. Hier lassen die bioluminiszierenden Larven der Langhornmücke bis 40 cm lange klebrige Seidenfäden herabhängen, an denen sich Insekten verfangen, weil diese von dem Licht angezogen werden. Diese Larven lassen so manche Höhlendecke in Neuseeland wie ein wunderschönes Gemälde eines Nachtfirmaments erscheinen. Fotos waren in der Höhle leider nicht erlaubt.

    Nachmittags wanderten wir dann ein paar Kilometer auf dem Kepler Track, dessen Trail Head sich am Rainbow Reach zwischen Te Anau und Manapouri befindet.
    Der Kepler Track ist eine drei- bis viertägige Rundwanderung im Fiordland-Nationalpark, die zu den Great Walks gehört. Der 60 Kilometer lange Rundweg passiert zwei der größten Seen der Südinsel, den Lake Te Anau und den Lake Manapouri. Er führt durch Südbuchenwald und besitzt einen alpinen Abschnitt mit einer hervorragenden Aussicht auf den Lake Te Anau und die Jackson Peaks. Der höchste Punkt des Wegs ist der Luxmore Saddle auf einer Höhe von 1400 Metern, der tiefste liegt auf 180 Metern am Lake Manapouri. Wie die Kepler Mountains, die durchquert werden, ist der Track nach Johannes Kepler benannt. Allerdings benötigt man für die Übernachtung in den Hütten ein Permit, so dass einen größeren zeitlichen Vorlauf benötigt, um den gesamten Track zu wandern.

    Zurück im Motel heizten wir dann den Grill an und ließen den Abend entspannt ausklingen. Wir kamen dabei noch mit Einheimischen ins Gespräch, die uns erklärten, dass die aktuelle Wetterlage für die Region wohl sehr ungewöhnlich war:
    Normalerweise fallen dort im Jahresmittel durchschnittlich 6.716 mm Niederschlag (zum Vergleich Ulm = 749mm) - als wir dort waren fiel kein Tropfen und so waren die meisten Wasserfälle im Doubtful- und Milford Sound versiegt.
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  • Day 13

    Te Anau - Milford Sound Highway

    December 27, 2018 in New Zealand

    Der heutige Tag begann sehr früh. Grund: unsere "Milford Sound Nature Cruise" startete bereits um 09:45 Uhr. Bevor sollten wir den 120 km langen Te Anau – Milford Highway 94 befahren, den einzigen Zugang von der Landseite zum Milford Sound. Da wir auf dem Weg noch einige Fotostopps einlegen wollten, stellten wir den Wecker, soweit ich mich erinnern kann, auf 05:00 Uhr.

    Das Wetter versprach wieder einmal sonnig und klar zu werden und so dauerte es nicht lange, bis wir den ersten schönen Sunrise-Fotos in Te Anau Downs schießen konnten. Auch im Eglinton Valley stoppten wir und so wurde uns bewusst, dass wir noch gar nicht so weit gekommen sind und schon die erste Stunde vergangen war. Also drückten wir ein bisschen aufs Tempo und genossen die beeindruckende Berglandschaft vom Auto aus. Da der Highway eine "Sackgasse" ist, die wir nach dem Besuch des Sounds wieder komplett zurückfahren durften, konnten wir uns schon mal die schönsten Stellen merken, die wir dann nachher abfahren konnten.

    Auf einem Parkplatz präsentierten sich uns dann zwei besondere Zeitgenossen. Der Kea, auch Bergpapagei genannt, ist ein vom Aussterben bedrohter Vogel aus der Gattung der Nestorpapageien.
    Die Heimat der Keas erstreckt sich entlang der alpinen Regionen der Südinsel Neuseelands, angefangen von Farewell Spit im Norden der Westküste bis hinunter in die Region um Waitutu im Südwesten der Südküste, sowie in den Bergen der Kaikoura Ranges im Nordosten der Südinsel. Die Population der Keas wird vom neuseeländischen Department of Conservation auf 3000 bis 7000 Exemplare geschätzt.
    Die Berpapageien gelten als besonders neugierig und verspielt. Das „Untersuchen“ von Gegenständen, die Touristen mitbringen und unbewacht liegen lassen, geht häufig nicht ohne Beschädigung einher. Geparkte Autos sind davon besonders betroffen. Hier werden unter anderem oft Dichtungsgummis an Türen und Fenstern und der Lack mit ihren kräftigen Schnäbeln bearbeitet.
    Alle Beteiligten haben aber die Begegnung ohne Schäden überstanden...

    Kurz vor Milford Sound mussten wir dann noch den nur einspurig befahrbaren Homer Tunnel durchqueren. Der geradlinige Tunnel besaß ursprünglich nur einen einzigen Fahrstreifen und war mit Schotter befestigt. Die Tunnelwände aus Granit sind unverkleidet. Das Ostportal befindet sich in 945 m Höhe. Der Tunnel verläuft bis zum Westportal über 1270 m mit einem Gefälle von etwa 1:10 abwärts. Fotos habe ich vom Tunnel leider keine geschossen.
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  • Day 13

    Milford Sound

    December 27, 2018 in New Zealand

    Schließlich erreichten wir den Milford Sound und naja, was soll ich sagen: ich hatte ein echtes Naturerlebnis erwartet, aber die Szenerie am Parkplatz des Hafens erinnerte mich eher eine Szene aus "Apocalypse Now".
    Startende Helikopter, dröhnende Flugzeugmotoren, Busse, Autos und unzählige Besucher vor allem aus dem asiatischen Teil der Erde. Von Ruhe und innerer Einkehr im Einklang mit der Natur konnte an diesem Morgen wahrlich keine Rede sein.
    Und am Wasser starteten dann noch die berühmt berüchtigten Sandflies eine Angriffswelle nach der anderen. Zum Glück hatte meine Reisepartner einen ziemlich starken Insektenblocker dabei. Aber der roch natürlich ziemlich streng.
    Kurz vor halb zehn "flüchteten" wir uns deshalb ins Visitor-Center, wo wir auf das Boarding zu unserer Milford Sound Nature Cruise warteten.

    Der Milford Sound (Maori: Piopiotahi) ist ein als Fjord zu bezeichnender Meeresarm. Das 15,7 km lange Gewässer ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen des Landes und gehört, da es Teil des Fiordland National Parks im Südwesten der Insel ist, mit zum Weltnaturerbe der UNESCO, bei der die Region seit 1990 unter dem Namen Te Wahipounamu registriert ist. Der Milford Sound wird oft auch als das 8. Weltwunder bezeichnet.

    Wie schon erwähnt regnet es in dieser Region sehr häufig und so war auch der heutige, sehr sonnige Tag eher ungewöhnlich. Ähnlich wie im Doubtful Sound waren viele der sonst üppig vorhandenen Wasserfälle trocken. Einheimische sprachen in Te Anau schon von einer "Dürreperiode". Die Vegetation war dafür aber noch sehr grün.
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  • Day 13

    Key Summit Trail

    December 27, 2018 in New Zealand

    Auf der Rückfahrt juckte es dann doch noch in unseren Füßen: seit Auckland hatten wir aufgrund meiner Fußverletzung keine größere Wanderung mehr unternommen und so wollten wir heute einen ersten Härtetest unternehmen. Direkt am Milford Sound - Te Anau Highway startet der Routeburn Track.

    Der Routeburn Track ist ein Wanderweg zwischen dem Mount Aspiring- und dem Fiordland-Nationalpark. Der 32 km lange, zwischen höchstem und tiefstem Punkt knapp 800 Höhenmeter überbrückende und sowohl durch Regenwald wie auch hochalpines Gelände führende Weg zählt mit jährlich bis zu 13.000 Wanderern zu den beliebtesten Wanderwegen Neuseelands und ist vom Department of Conservation als Great Walk klassifiziert worden.

    Da wir natürlcih nicht die Zeit für den gesamten Track hatten, veruschten wir einen kleinen Teilabschnitt: den sogenannten "Key Summit Trail". Auf diesem insgesamt 7,8 km lange Oneway Trail werden fast 400 Hm überwunden und man besteigt den 918m hohen Key Summit. Ein beeindruckendes Hochmoor mit karger Vegetation - aber sehr hohem Besucheraufkommen.

    Nach ca. drei Stunden waren wir zurück am Parkplatz und wir fuhren mit einigen Zwischenhalten zurück ins Motel. Dort fiel ich erstmal todmüde ins Bett.
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  • Day 14

    Die Southlands

    December 28, 2018 in New Zealand

    Den nächsten Tag darf man als Übergangsstagtag bezeichnen. Langweilig wurde es uns trotzdem nicht, denn die Fahrt in den südlichsten Teil der Südinsel war äußerst abwechslungsreich. Von Te Anau ging es über die Southern Scenic Route nach Invercargill. Meter für Meter ließen wir die Berge hinter uns und kamen dem indischen Ozean immer näher. Bei den Clifden Caves unternahmen wir eine kurze, selbst geführte Höhlentour. Hier benötigten wir zum ersten Mal unsere Stirnlampen, die wir hauptsächlich zum fotografieren mit uns führten.

    Gegen Mittag erreichten wir dann beim Aussichtspunkt McCracken's Rest die Küste. Dieser folgten wir und erfreuten uns etlicher Aussichtspunkte entlang der imposanten und rauen Südküste. Im Hintergrund konnte man immer noch die Berge des Fiordland Nationalparks bewundern.

    Nachmittags besuchten wir dann Bluff, wo wir den Bluff Hill erklommen und am Wegweiser des Stirling Point eine Fotosession einlegten.
    Das Tower Lodge Motel in Invercargill war unsere Herberge für diese Nacht. Die Stadt ist aber keine besondere Erwähnung wert. Sie diente uns lediglich als Übernachtungsstation. Einzig ein guter Burgerladen und der befahrbare "Oreti Beach" blieben mir hier in Erinnerung.
    An diesem Strand verbrachten wir auch die Abendstunden und genossen noch ein Bierchen. Leider zog der Himmel zu und es wurde ein bisschen ungemütlich. Der Strandspaziergang war trotzdem ein tolles Erlebnis.
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  • Day 15

    Der Küste entlang...

    December 29, 2018 in New Zealand

    ...fuhren wir direkt unser erstes Ziel für diesen Tag an: Das Waipapa Point Lighthouse.

    Am heutigen Tag wollten wir auf den engen und kurvenreichen Straßen nochmal eine Distanz von 200 km überbrücken. Da wir auch einige Fotostopps und Wanderungen in den Catlins besuchen wollten, planten wir hierfür den ganzen Tag ein.

    Dann hatten wir ihn erreicht: den südlichsten Punkt Neuseelands. Wir waren nur noch 4.803 km vom Südpol entfernt. Nach einer kurzen Pausen sattelten wir wieder unser Auto und brausten zum nächsten "Highlight" - der sehr schönen Curio Bay:

    Bei Niedrigwasser liegt ein Plateau frei, auf dem sich die Überreste eines versteinerten Waldes befinden. Die Überbleibsel stammen aus dem Jura und sind damit etwa 180 Millionen Jahre alt. Damals war Neuseeland noch Teil des Großkontinents Gondwana und die Region der Catlins bewaldet. Bei mehreren Schichtfluten vulkanischen Materials wurde der Wald mehrfach zerstört, wodurch sich schichtweise Ablagerungen bildeten. Durch die Erosion an der späteren Küstenlinie wurden Sandstein und andere Gesteine abgetragen, sodass die inzwischen versteinerten Überreste der Pflanzenwelt freigelegt wurden.
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  • Day 15

    The Catlins

    December 29, 2018 in New Zealand

    Die Catlins sind ein zerklüftetes, sehr dünn besiedeltes Gebiet im Südosten der Südinsel Neuseelands, das eine malerische Küstenlandschaft mit dichten gemäßigten Regenwald besitzt. In beiden leben zahlreiche bedrohte Vogelarten. Die exponierte Lage der Catlins führt zu oft rauem Wetter und starker Brandung, die auch Surfer anzieht. Hier sollte man sein Fahrzeug nach Möglichkeit volltanken, da es in dieser Region relativ wenige Tankstellen gibt und auch der Handyempfang sehr eingeschränkt sein kann.

    Nach dem Slope Point gönnten wir uns einen Mittagssnack im gemütlichen Niagara Falls Café, bevor wir ein weiteres touristischen Highlight bewundern durften: die 'Cathedral Caves' sind einige touristisch erschlossene Küstenhöhlen. Sie liegen in der Nähe der Touristenstraße 'Southern Scenic Route' am Nordende des Waipati Beach, südlich von Tautuku. Die zwei größten Höhlen sind untereinander verbunden, eine von ihnen erreicht eine Höhe von 30 Metern.
    Der Zugang der unmittelbar an der Küste gelegenen Höhlen ist nur bei Ebbe möglich. Für den Zugang über den größtenteils auf privatem Land befindlichen Zugangsweg wird eine Gebühr erhoben.

    Einer kurze Wanderung zu den 'McLean Falls' folgte ein kurzer Stopp am 'Florence Hill Lookout' und ein längerer Fotoaufenthalt an den 'Matei Falls'. Hier verfuhren wir uns dann kräftig und mussten einige Kilometer auf einer Schotterpiste überbrücken.
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  • Day 15

    Gelbaugenpinguine an der Roaring Bay

    December 29, 2018 in New Zealand

    Nachdem wir unser geniales B&B 'Breadalbane House' in Kaka Point bezogen hatten, wollten wir noch zum berühmten 'Nugget Point'. Bisher sicherlich die schönste Unterkunft auf unserer Reise.

    Da das Wetter aber nicht zum fotografieren einlud, besuchten wir die nahegelegene 'Roaring Bay'.
    Hier kann man in einem kleinen Shelter Pinguine in freier Wildbahn beobachten. Nach einiger Zeit des Wartens zeigten sich tatsächlich zwei Paare 'Gelbaugenpinguine' - wir waren zwar weit weg, konnten aber durch ein Teleobjektiv relativ gute Fotos schießen, ohne die Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung zu stören. Der Shelter ist über einen kurzen Fußweg öffentlich zugänglich und wird nicht ständig von Wildhütern betreut, so dass wir dort, bis auf einzelne Touristen, die einen kurzen Abstecher hierher machten, völlig alleine waren.

    "Der Gelbaugenpinguin gehört gemeinsam mit dem Galápagos-Pinguin und dem Dickschnabelpinguin zu den seltensten Pinguinarten. Er wird von der IUCN als stark gefährdet eingeordnet. Grund für die Einordnung ist nicht nur die geringe Zahl von 4800 geschlechtsreifen Individuen, sondern auch das verhältnismäßig kleine Brutgebiet mit verhältnismäßig wenigen Brutkolonien."

    Ein beeindruckender Moment - und die Roaring Bay machte Ihrem Namen alle Ehre: die Brandung war teilweise ohrenbetäubend laut...
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  • Day 16

    Sonnenaufgang am Nugget Point

    December 30, 2018 in New Zealand

    Zum Sonnenaufgang fuhr ich zum Nugget Point Lighthouse - die Bilder sprechen für sich...