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  • Day 53

    Akaroa - Naturpur!

    March 3 in New Zealand ⋅ ⛅ 16 °C

    Als wir am Morgen auf dem Camping in Akaroa erwachten war es extrem windig, einige Zelte mussten ihre Standfestigkeit deutlich unter Beweis stellen.
    Nach kurzem Vorbereiten des Vans machten wir uns in die Stadt auf. Bevor wir unser heutiges Abenteuer beginnen, wollten wir in der Stadt noch kurz Frühstücken. Ich suchte vorab ein passendes Café aus. Im Café bestellten wir bei der Dame hinter der Theke, welche einen unüberhörbaren französischem Akzent hatte, unser Frühstück. Wir genossen die Morgenstimmung, das Wetter war abgesehen vom Wind sonnig und warm. Gegen halb 11 suchten wir das Büro der Pōhatu Penguins Anbieters auf, um uns anzumelden. Remo hatte einen Flyer dieser Organisation bereits einige Tage zuvor gesehen und sich schlau gemacht. Diese Attraktion bietet ein einzigartiges Erlebnis und Naturpur! Die Pōhatu Penguins Organisation setzt sich für den Naturschutz und den Artenerhalt von bestimmten Tiere, vor allem Pinguine, ein. Bei ihnen kann man diverse Packages und Aktivitäten buchen. Für jene, die nur ein kurzweiliges Abenteuer wollen, können bei einer 4-Stündigen Kajaktour in den Genuss Neuseelands eher unberührte Landschaft kommen. Andere, solche wie wir, welche das volle Programm wollen, können bei einer 24 - oder gar 48 stündigen Tour dabei sein. Wir hatten keine Ahnung was uns in den nächsten 24 Stunden erwarten wird, freuten uns aber riesig!

    Wir betraten das Büro der Organisation und meldeten uns an. Ein Herr, wieder mit französischem Akzent, begrüsste uns freundlich. Nach dem Erledigen der letzten notwendigen Bürokratie, gab er uns noch eine, für uns leider entäuschende, Info. Aktuell ist leider keine Pinguinzeit. März und April sind die Monate, in denen die Pinguine ein neues Federkleid bekommen und sich für den Winter ein Polster anfressen. Das heisst, sie verstecken sich in ihrer Höhle oder sind am Fressen. Wir waren etwas überrascht und entäuscht, hatten ja diese Tour unter anderem wegen den Pinguinen gebucht. Der Herr im Büro entschuldigte sich, meinte aber, man kann die Natur nicht ändern. Dessen waren wir uns natürlich bewusst. Trotz dieser Information liessen wir unsere gute Laune nicht verderben und wollten das beste aus dem Trip machen. Nach dem weiteren Hinweis, dass wir für das Mittag-, Abend- und Morgenessen selber verantwortlich sind, sollen wir in einer Stunde wieder hier sein. Unser Guide fahre uns dann zum vorgesehenen Startpunkt unseres ersten Teils, den Bushwalk. Die Stunde nutzten wir noch, um das herzige Feriendorf Akaroa etwas anzuschauen und das nötigste zu kaufen.

    Um 12 Uhr ging es los. Remo fuhr mit unserem Van unserem Guide und mir nach. Remo parkte den Van etwas ausserhalb und deutlich oberhalb von Akaroa. Als er sich zu uns gesellte, erzählte unsere Guide die Geschichte Akaroas. Akaroa ist der einzige Ort Neuseelands, an dem sich die Franzosen niedergelassen haben. Aha-Effekt! Daher der französische Akzent hier. Akaroa ist wohl ein beliebter Ort für ausgewanderte oder abenteuerlustige Franzosen. Akaroa enstand vor vielen Millionen Jahren ursprünglich aus dem Ausbruch eines Vulkanes. Das durchbrechen des Wassers bildete die heute unverwechselbare Halbinsel mit diversen unbebauten Buchten und hellblauen Seen. Einige gestellte Fragen unsere Guides konnten wir sogar mit bravour beantworten. Wir hatten in den bald 50 Tagen doch schon einiges über Neuseeland gelernt. Um kurz nach 13.00 Uhr stoppte sie auf dem unasphaltierten Weg bei einer Kreuzung. Hier startete unsere Wanderung durch einheimischen Busch. Wir durften ihr unsere Essenstasche mitgeben und konnten sogar noch unsere Schlafstätte auswählen. Den Entscheid zwischen normalen einfachem Haus und einem Baumhaus fiel doch einstimmig aus. All in! The Treehouse of course! Sagten wir ihr lachend und los geht unsere Wanderung.

    Da wir auf knapp 700 Meter starteten verlief der Weg hangabwärts. Wäre für uns jetzt eher das gegenteilige in Frage gekommen, aber weniger Anstregung ist manchmal auch okay. Der Weg führte uns durch 100% einheimischen Wald. Wir passierten diverse kleine Bächli und Wasserfälle. Die Vögel zwitscherten, die Zirkaden zirpten uns den ganzen Weg zu. Wieder fühlten wir uns wie in einem Märchenwald, fehlten nur noch die Elfen. Es war wunderschön! Bei einem kleinen Pool stand sogar ‚Swimmingpool‘ davor, wir beliessen es aber beim Anschauen und fotografieren.

    Nach knapp 5km und 1.5h erreichten wir das kleine Dorf. Wobei Dorf ist auch übertrieben. Die Siedlung bestand aus 3 Häusern, einem Zigeunerwagen und dem Treehouse. Ein Haus beinhaltete die Küche und 3 Schlafzimmer, die beiden anderen Häuser waren Schlafstätten. In der Küche fanden wir unsere Essenstasche. Unsere Neugier der gewählten Unterkunft war aber noch grösser als das Hungergefühl. Aufgeregt machten wir uns auf den Weg zum Baumhaus. Eine kleine Treppe führte zum Eingang. Im Innern des Baumhauses erwartete uns ein normales Einzelbett und ein Kajhüttenbett. Ich nahm das Einzelbett, Remo das untere der beiden übereinanderliegende Betten. Wir stellten unsere Sachen hin und gingen in die Küche unseren Lunch essen, welcher aus unseren immer noch vorhandenen Müsliriegel bestand. Nach der Stärkung suchte Remo seine Badesachen zusammen und begab sich zum Meer, ich begleitete ihn warm angezogen. Mir war es definitiv viel zu kalt. Beim Meer angekommen und kurzem Wärmecheck mit Zehen ins Wasser strecken, verliess ihn doch den Willen. Das Wasser war auch ihm zu kalt. Statt zu baden, machten wir noch einen kurzen Spaziergang und bemerkten, dass ein paar der Schlafplätze für einen hier durchlaufenden Track bestimmt sind. Nach kurzem Weiterlaufen, kam uns ein kleiner Van entgegen, etwa der selbe, der uns hier hin brachte. Der Herr hinter dem Steuer fragte uns, ob wir den Banks-Track machen oder ein Taxi bräuchten. Wir verneinten und gaben ihm den Grund unserer Anwesenheit bekannt. Er lächelte nickend und fuhr davon.

    Den restlichen Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse oder im Esszimmer beim Schreiben von Karten und Footprints und lesen. Empfang hatten wir hier keinen. Das störte uns keines wegs. Mit Remo wird einem sowieso nie langwilig😊. Den Abend starteten wir mit einem unserer gekauften Weine und Chips und bereiteten kurze Zeit später unser Abendessen vor. Eine einfache Nudelsuppe sollte für heute reichen. Nach dem Abwasch setzten wir uns noch ein weilchen hin, spielten noch eine Partie Mario-Kart auf der Switch den tranken den Wein fertig.

    Um kurz nach 21.00 Uhr begaben wir uns zurück zum Baumhaus. Dabei schauten wir zum klaren Sternenhimmel hoch. Wahnsinn! Wie unglaublich schön und deutlich der Sternenhimmel auch hier wieder zu sehen ist! Nach dem Zähneputzen verweilten wir noch eine Weile draussen und schauten zum Himmel. Wir genossen die funkelnde Punkte und die Geräusche der Natur. Wobei manche mir eher angst machten. Ich entschied mich im Bett noch etwas zu lesen, Remo blieb noch etwas draussen und fotografierte den Sternenhimmel. Ich hatte soeben die letzte Seite meines Krimis fertig gelesen, kam er lachend rein und meinte, das soeben geschehene wäre nichts für mich gewesen. Im Gebüsch direkt hinter dem Baumhaus schauten im Rotlicht seiner Taschenlampe zwei Auge entgegen. Es sei sicher ein Opossum gewesen. Opossum… eigentlich sind es ja süsse marderähnliche Tiere, schauen aber irgendwie unheimlich aus. Wir legten uns schlafen. Die Nacht wird hier draussen bestimmt ruhig verlaufen.
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  • Day 53

    Elefant Rocks, Malereien und Wallabys

    March 3 in New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C

    Wieder einmal standen wir früh am Morgen auf, wollten wir doch einen Sonnenaufgang beobachten. Doof nur, dass wir völlig eingekesselt waren. Die einzige Möglichkeit auf ein paar gute Bilder bestand darin, früh an die Küste zu fahren. Wenige Minuten entfernt war ein toller Picknickplatz, diesen steuerten wir an. Den Camper stellten wir so hin, dass wir bei geöffneter Heckklappe den Sonnenaufgang beobachten konnten. Für ein Frühstück unter freiem Himmel wars uns definitiv zu kalt. Selbst den Kaffee kochten wir im Bus, da es draussen zu windig war.
    Als wir fertig gefrühstückt hatten fuhren wir sogleich weiter. Die Strecke war lang, unser Ziel noch ca. 430 km entfernt. Und viel zu entdecken. Erster Halt war bei den Elephant Rocks. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich dabei um Steine. Grosse Steine. Grosse, alte Steine. Aber Grosse alte Steine in tollen Formen. Ok, es sind grosse, hügelige Felsformationen, die entstanden, als vor etwa 23 bis 25 Millionen Jahren der abgelagerte fossilreiche Kalkstein erodierte, und das festere Material zurückblieb. Dieses erinnert aus der Ferne an Elefanten. War schon eindrücklich, wie klein man neben den uralten Riesen wirkte.
    Weiter hielten wir noch am Drehort von Arslan's Lager aus dem Film Narnia. Toll, die Felsformationen zu sehen, welche vor einigen Millionen Jahren noch etwa 100 Meter unter Wasser waren. Versteinerte Fossilien konnte man auch begutachten. Etwas weniger Alt waren dann die Maori Malereien am nächsten Halt. Auf einer uralten Route der Maoris liegen diese Felsformationen, die damals Schutz vor Wetter spendeten. Da es lange keine schriftliche Sprache bei den Maoris gab, wurden Entdeckungen, Geschichten und Legenden mit Gesang, Tanz, Schnitzereien oder mit Malereien weitergegeben. Wie genau der Fels bemalen wurde ist noch immer nicht zu Hundert Prozent sicher, ob z.B. die Künstler ihre Utensilien mit auf die Reisen nahmen, oder alles lokal beschafften ist bis heute nicht klar. Ausserdem wurden um 1900 viele Malereien entfernt, da man diese in Museen schaffen wollte. Tolle Idee, halt nur doof, wenn die Leinwand aus bröckeligem Kalkstein besteht. Deshalb sind von den entfernten Geschichten leider nur noch ganz wenige erhalten.
    Wir fuhren weiter zum Waitaki Dam. Mittlerweile glaube ich, hat Neuseeland wahrscheinlich kaum natürliche Seen, so viele Wasserkraftwerke und Staudämme wie wir jetzt schon gesehen haben.
    Das nächste Ziel war etwas ganz besonderes. Eine Wallaby-Auffangstation. Wir haben schon Warnschilder gesehen, Schilder mit Telefonnummern drauf, wo man sich melden konnte, falls man ein Wallaby sieht. Doch eine Auffangstation war uns neu. Da die Farm auf unserem Weg lag, gingen wir uns das ganze mal anschauen.
    Die Einfahrt zum Hof war eher schmal, abgesehen von einem Motorrad waren die 4 vorhandenen Parkfelder frei. Vor dem Haus waren unzählige Gummistiefel und Crocs deponiert, auf der anderen Seite schrie ständig ein Vogel irgendetwas. Die Türe war verschlossen. Gerade als wir uns umdrehten, hörten wir eine raue Frauenstimme, die meinte wir sollen kurz warten. Plötzlich kam eine alte Frau mit Gehstock ums Eck. Ihr Englisch nicht ganz so verständlich, fragte Sie nicht gross, was wir wollen, sagte den Preis pro Person, und dass sie nur Bargeld akzeptiere. Ok, cool. Wir haben Bargeld dabei, und Wallabys sahen wir beide noch nie. Es kostete etwas um die 10.- pro Person. Unsere Schuhe mussten wir gegen Crocs tauschen, um die Verbreitung irgendeiner Seuche zu verhindern. Aha, darum die vielen Schuhe. Wahrscheinlich sind die Gummistiefel für schlechtes Wetter.
    Die gesprächige alte Dame erzählte etwas über ihre Probleme mit der Bank und gleichzeitig von der Auffangstation. Diese betreibe sie schon seit unzähligen Jahren. Wir sollen einfach gut lesen. Und zuerst die Hände waschen. Hä? Warum müssen wir die Hände waschen? Zägg, da kam sie schon mit zwei Säckchen Futter auf uns zu. Ich war der Auserwählte und durfte den Testlauf machen. Wir sollen in die Hocke, wenn wir in den Gehegen seien, grosse Menschen mögen sie nicht. Ausserdem immer reden, um zu signalisieren, dass wir freundlich seien. Tiefer in die Hocke, meint die Dame ziemlich forsch. Ok, ich bleibe unten. Die Hände soll ich wie eine Schüssel formen, etwas Futter reinlegen, den Futtersack an meine Füsse legen, damit die gefrässigen Tiere diesen ständig sehen. Meine Hände seien nicht zu einer Schüssel geformt... ok... und ich solle noch tiefer in die Hocke. Wie Gollum kauere ich vor der alten Frau. Anstelle des einen Ringes halte ich Wallaby-Futter in den Händen. Bravo, meint sie plötzlich. Genau so sollen wir es machen. Während Sie zum Gatter vor den Gehegen läuft, richte ich mich auf. Diesmal fühle ich mich wie Gandalf der Graue.
    Wir sollen alle Schilder gut lesen, die Gehege seien als Rundkurs angelegt. Aber manchmal auch gerade. Und manchmal gebe es auch nichts. Aber eigentlich ganz klar. Nur lesen müsse man. Und kauern. Und reden. Super. Machen wir.
    Nach der äusserst anstrengenden Instruktion gings los. Jetzt waren wir mitten im Gehege der ersten Wallabys. Während ich mit den süssen Dingern redete, als wären wir jahrelange Kumpels, versuchte es Martina auf die etwas schüchterne Art. Doch beide Varianten führten zum Erfolg. Während dem Füttern kam mir noch in den Sinn, dass die Frau noch meinte, wenn wir die Wallabys fragen, ob wir sie streicheln dürfen, mit dem Englischen Wort pet, wüsten sie worum es geht, und wurden entweder bleiben um gestreichelt zu werden, oder davonhüpfen.
    Ein absolutes Highlight! Die Tiere waren so unglaublich Handzahm, und doch irgendwie misstrauisch, wie man auf dem einen Foto sehen kann. Wir waren total knapp 2 Stunden mit Füttern, streicheln und staunen beschäftigt. Tolle Sache.
    Doch es war schon spät, der Weg noch weit. Wir fuhren weiter Richtung Christchurch und bogen kurz vorher rechts in Richtung Akaroa ab. Die Fahrt zum Camping ein Traum. Die Fahrt entlang des Kraters, das hellblaue Meer, die grünen Wälder, einfach traumhaft.
    Wir checkten spät ein, neben uns zwei junge Damen aus Deutschland, von denen eine ganz nervös zum Auto rannte, um der Frau hinter der Theke ihre Autonummer zu nennen. Es sei ihre erste Nacht hier in Neuseeland. Lustig, denn für uns wars die letzte im Camper.
    Später konnte ich den jungen Abenteurern ordentlich viel Material von uns weitergeben. Salz, Salatsauce, Abwaschmittel, Sonnenschutz für die Frontscheibe, Schnur und noch einiges mehr. Somit ist auch nach unserer Reise vielleicht zumindest der Sonnenschutz noch unterwegs.
    Aber zu ende ist unser Abenteuer noch lange nicht. Das Abendessen war einfach aber sehr lecker. Mit grosser Vorfreude auf den morgigen Tag, und tollen Erlebnissen vom heutigen legten wir uns schlafen.
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  • Day 52

    Runde Steine & eine Nacht in der Wildnis

    March 2 in New Zealand ⋅ ☀️ 23 °C

    Wir entschieden uns nach Oamaru nicht direkt weiter in den Norden zu fahren, sondern eine weitere Nacht an der Ostküste zu verbringen. Wir starteten am Morgen ohne Frühstück vom Camping in Oamaru und fuhren in den Süden nach Moeraki, genauer gesagt zum Moeraki Boulder Beach. Hier findet man anscheinend runde Steine im Sand. Die Fahrt von Oamaru nach Moeraki dauerte nur 30 Minuten. Wir parkten auf dem Parkplatz vor einem Café und schauten erst einmal was wir hier Frühstücken könnten. Das Café war bis auf wenige einheimische und eine Handvoll Touristen leer. Gemütlich assen wir unser Essen und schlürften den guten Kaffee mit einer herrlichen Aussicht auf den Strand bei top Wetter. Nach dem Essen machten wir uns auf, diese spektakulären Steine anzuschauen. Ein kurzer sandiger Pfad führte zum Strand hinunter. Zu unserer Überraschung war der Strand voller Touristen, resp. Die Steine waren von Touristen belagert. Obwohl klar und deutlich beschriftet ist, man solle nicht auf die Steine klettern, da sie sonst kaputt gehen, tummelten sich jenes Menschen darauf. Solche Anblicke sind hier unten leider häufig anzutreffen. Menschen, die nicht lesen wollen und der Natur eher weniger sorg geben, als man von ihnen wünscht.
    Zurück zu den Steinen. Die Steine waren effektiv sehr rund, so rund, als hätte sie jemand geschliffen. Wurden sie aber nicht. Die Natur und die Zeit formten die Steine rund. Nicht nur im Sand am Strand waren sie zu sehen, auch in der Klippe nebenan zeigten sich die runden Steine.

    Nach der Visite der Touristenattraktion spazierten wir noch ein bisschen am Strand entlang hoch bis zum nächsten Dorf Hampden und wieder zurück. Neben dem Café vom Morgen schnökerten wir noch ein bisschen im Souvenierladen, kauften das eine oder andere Andenken und Mitbringsel und gönnten uns ein weiteres Getränk.

    Auf dem Weg zu unsem Schlafplatz legten wir noch einen kleinen Umweg ein, da es in der Region der Moeraki Boulders keine grosse Einkaufsmöglichkeiten gab. Unser heutiger Schlafplatz ist etwas abgelegen und bietet keine Möglichkeit zum Essen gehen geschweige denn etwas zu kaufen. Wir fuhren nach Palmerston, kauften dort unser Essen für den heutigen Tag und das morgige Frühstück und fuhren zum Trotters Gorge Campsite. Der Campingplatz versteckte sich hinter einer Schlucht im Wald neben einem kleinen Bach. Ein herrlicher Platz. Für 10$ pro Person kann man nicht viel erwarten, aber meist braucht es doch auch nicht mehr, als eine Toilette und einen angenehmen Ort zum Schlafen. Wir parkten auf der noch realtiv freien Wiese und packten unsere Campingstühle und den Tisch aus. Es war bereits 14.00 Uhr. Das Hungergefühl musste vor jeglicher weiteren Aktivität zuerst gestillt werden. Wir verspeisten den vorhin gekauften Käse und eine reife Avocado und genossen den äusserst ruhigen Campingplatz. Neben 2 Familien war noch niemand da.

    Nach dem Mittagessen zogen wir unsere Trekkingschuhe an und entschieden uns als erstes den Trotters Gorge Track zu machen. Wir waren ein wenig über die angegeben Zeit der eher kurzen Distanz überrascht, wussten dann aber schnell weshalb. Innert kürzester Zeit absolvierten wir knapp 200 Höhenmeter. Die Wanderung verlief zuerst durch den Dschungel, dann durch hohe Gebüsche und am Ende wurden wir mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Der Blick schweifte über die Trotters Gorge bis hin zum Meer. Den Abstieg nahmen wir nach kurzem Verweilen eher locker in Angriff. Nach wenigen Minuten waren wir zurück auf dem Camping. Da erst 16.00 Uhr war entschieden wir uns den Trotters Creek Walk auch gleich zu machen. Hier mussten wir keine Höhenmeter leisten, sondern kleine Flüsse überqueren. Auch dieser Walk belohnte uns mit einem imposanten Ausblick, nicht aus der Vogelperspektive, aber von unten sieht die Schlucht noch viel mächtiger aus.

    Gegen 17.00 Uhr waren wir zurück auf dem Camping. Inzwischen hat sich der lauschige Platz doch etwas gefüllt. Wir setzten uns noch ein bisschen in die Sonne vor unserem Van und schrieben an unseren Footprints weiter. Das Abendessen bestand aus Käse, kaltem Fleisch und Brot. Die Sonne verschwand bald hinter der Schlucht. Dann wurde es kalt. Den restlichen Abend verbrachten wir in unserem Van. Spielten noch etwas auf der Switch und gingen früh schlafen. Wir versuchen morgen den Sonnenaufgang am Meer anzuschauen. Das heisst um halb 7 Uhr aufstehen.
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  • Day 51

    Viktorianisches Viertel und Steampunk

    March 1 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Gemütlich standen wir auf, frühstückten auf dem Campingplatz und liefen dann Richtung Stadt. Der Weg führte wieder durch den Park. Das Hauptthema war natürlich das Opossum vom Vortag. Wir konnten die Stelle, wo es zuletzt gesehen wurde, genau identifizieren. Ich wollte noch Ace Ventura anrufen, fand jedoch nirgends seine Nummer.
    Als erstes besuchten wir heute das Steampunk Headquarter. Dieses nistet sich perfekt im viktorianischen Viertel ein. Das Viertel wurde gegen Ende des 19. Jahrhundert erbaut und ist noch sehr gut erhalten. Auch ohne Karte würde man das auffällige Gebäude schon von weitem erkennen. Nicht nur der Standort, der sich am Rande des Viertels befindet, auch die modifizierte alte Lokomotive oder der mini Zeppelin rund herum machen es klar, hier gibts Steampunk. Und zwar die volle Ladung. Am Eingang werden wir freundlich begrüsst, bezahlen den Eintritt und werden eingewiesen. Wir dürfen alles anfassen, ausser es stehe explizit darauf. Ausserdem sollen wir alle Hebel, Räder, Knöpfe und so weiter unbedingt ausprobieren. Ha, dies muss man uns nicht zweimal sagen. Auf Los gehts los, und schon sass ich an der Orgel, welche über einen Lautsprecher nicht die gewohnten Orgelklänge spielte, sondern auf den Tasten einige Soundaufnahmen hatte. So war anstelle des C eine Radiodurchsage zu hören, Taste B war ein piepsen, drückte man Akkorde kam plötzlich noch Schlagzeug dazu. Hätte nicht gedacht, dass mir eine Orgel so viel Spass machen würde.
    Die Räume waren liebevoll gestaltet, wie es sich für Steampunk gehört, eher düster und dystopisch, jedoch mit viel verstecktem Humor. Der Zahnarztstuhl sah schon etwas creepy aus, vielleicht lag es aber auch am Rost überall. Es gab total 3 Räume und einen Aussenbereich zu entdecken. Im einen Raum gab es noch einen Raum im Raum. Aussen sah man nur eine rote und eine grüne Lampe, die signalisierten, ob The Portal frei ist. Gemäss der Anleitung, welche links neben der Türe befestigt war, musste man bei grünem Licht den roten Knopf drücken, mit maximal 6 Personen im den Raum gehen und die Show geniessen. Der Raum schien Endlos zu sein. Die Wände, der Boden, die Decke, ja sogar die Türe waren verspiegelt. Von oben hingen weisse Girlanden in den Raum. Als die Türe geschlossen wurde, wurde es Dunkel, die Musik startete und es folgte eine unglaubliche Show mit farbigen Lichtern. Schwer zu beschreiben, am besten das Video schauen.
    Total geflasht genossen wir die weiteren Attraktionen. Da war zum Beispiel ein umgebauter alter Zugwaggon, in welchem ein sehr verstörendes Video zu sehen war. Alles nur schwarz und weiss, verschiedene surreale Formen, dazu schrille Töne aus viel zu lauten Lautsprechern. Kunst. Ok.
    Nach knapp 3 Stunden hatten wir alles gesehen und ordentlich Hunger. Am anderen Ende des Viertels steht eine Brauerei, welche gemäss Google ausgezeichnete Pizzen herstellt. Natürlich testete ich diese. Die Pizza A2O fiel mir direkt auf. Es gibt hier einen Fahrrad Trail, der in 8 Etappen vom Mt. Cook nach Oamaru führt. Alps2Ocean nennt sich der Spass, ist total etwas über 300 km lang, und gehört anscheinend zu den schönsten Biketrails weltweit. Die Pizza ist daher mit Speck, Lachs und Shrimps belegt. Martina wählte Chicken mit Fries, was auch lecker war.
    Der Track führt im übrigen zum Teil über alte Bahnstrecken, welche nicht mehr benötigt werden. Wir können uns gut vorstellen, bei einer nächsten Reise nach Neuseeland, diesen Trail zu fahren.
    Vor und nach dem Essen schlenderten wir noch durch die vielen alten Gebäude. Überall liebevoll eingerichtete kleine Shops, manche Motto getreu, andere mit allerlei Krimskrams, hier und da ein Café. Was für ein toller Ort.
    Im Verlauf des Nachmittags zog es uns noch etwas in die Höhe, einige Minuten vom Stadtzentrum entfernt befindet sich eine einfache Rundwanderung. Wir sind diese jedich nicht bis zu Ende gelaufen, der Regen hielt uns etwas davon ab. Nicht dass wir keine passenden Kleider dabei gehabt hätten, wir hatten einfach keine Lust. Wobei wir die 12 Rasen Tennisplätze noch von der nähe begutachten mussten. Interessanterweise waren keine Netze vorhanden. Wahrscheinlich werden diese nur montiert, wenn der Club geöffnet hat.
    Diesmal liefen wir auf dem Rückweg eine andere Strecke durch den fast 14 ha grossen Park. Wirklich grandiose Grünanlagen, welche 1876 eröffnet wurden, immer mit viel Wasser, manchmal in Form eines Baches, eines Sees oder der Kombination von beidem.
    Am Abend gingen wir nochmals in die Stadt, diesmal gabs eine interessante Version von Surf and turf für Martina, und eine ordentliche Portion Sirloin für mich.
    Nach den vielen Eindrücken und einem langen Tag gingen wir ziemlich früh zurück zum Campingplatz. Diesmal, abgesehen von Enten und anderen Vögeln, ohne tierische Begegnung im Park.
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  • Day 50

    Achtung Pinguine!

    February 29 in New Zealand ⋅ 🌬 15 °C

    Der Parkplatz neben dem Bahnhof in Dunedin war für eine Nacht ok, die lauten Güterzüge die ganze Nacht durch machten es aber etwas schwierig mit dem tiefen Schlaf. Um kurz vor 8 setzten wir unsere Reise fort. Dunedin ganz verlassen wollten wir noch nicht. In den kommenden 3 Tage hatten wir kein grosses Programm, daher nahmen wir die vorhandene Zeit für einmal etwas gelassener, nicht so wie in den vergangenen Tagen. Unser erster Stopp war etwas ausserhalb, südlich von Dunedin beim Tunnel Beach. Wir parkten auf dem vorhandenen Parkplatz und spazierten den 1km langen Weg hinunter zum Strand. Vor dem Strand mussten wir einen Tunnel durchqueren. Der war ziemlich eng und klein. Unten angekommen erreichten wir einen wunderschönen und einsamen Strand. Das Wasser reichte noch nicht ganz so weit in die Bucht hinein, so konnten wir mit aktobatischen Sprüngen um die Felswand herum den anderen Teil der Bucht auch anschauen (wir hätten auch einfach unsere Schuhe ausziehen können und im Wasser um den Fels laufen, wollten wir aber nicht). Dieser Teil der Bucht zeigte die mächtigen Felswände. Unglaublich was das Wasser und die Natur bilden.

    Das Wetter war herrlich. Wir fuhren weiter an den äusseren Zipfelteil dieser Halbinsel, südlich von Dunedin, bis nach Portobello Bay. Das Wetter wurde auf uneerer Fahrt immer düsterer und windiger. Hier hielten wir kurz in einem Café und frühstückten. Unsere Fahrt ging danach noch weiter bis an den äusseren Zipfel. Hier findet man das Royal Albatross Center, wo man eine geführte Tour zu den Pinguine und/oder Albatrosse machen könnte. Wir beliessen es aber beim Besuch des kleinen Museums und einem 2. Kaffeestopp. Gegen Mittag fuhren wir wieder zurück in die Stadt Dunedin. Das Wetter wurde schlagartig besser, gar wunderschön. Beim Eintreffen an unserem Lunchstopp war keine Wolke mehr zu sehen. Das Mittagessen nahmen wir in der anderen einheimischen Brauerei entgegen, in der Emerson’s Brewery. Dieses mal aber ohne Bier und Tasting.

    Gestärkt fuhren wir nun zum letzten geplanten Stopp in Dunedin. Die steilste Strasse der Welt soll hier in der Stadt zu finden sein. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und fuhren auf dem Weg nach Oamaru an dieser Strasse vorbei. Dort angekommen parkten wir unterhalb der Strasse. Ein paar weitere Schaulustige und eine Schulklasse waren ebenfalls daran interessiert diese zu besteigen. Im unteren Teil der Strasse konnte man sich sogar ein Zertifikat für die ‘Besteigung’ aushändigen lassen. Ohne Schwung setzten wir den ersten Fuss auf den steilen Pfad. Anfangs noch auf der Strasse, dann der Wechsel auf die Treppe neben der Strasse, was aber halb so cool war, daher wieder zurück auf die Strasse. 35% Steigung sind schon noch steil….die knappen 200 Meter meisterten wir mit bravour! Unterwegs machten wir lustige Fotos mit anderen Winkeln oder manchmal auch auf allen 4en. Im oberen Bereich sitzt ein Mann auf einer Bank und verkauft kleine Infozeitungen, daneben war ein Schild, dass es doch tatsächlich einer auf dem Skateboard gewagt hat, die Strasse runter zu brettern. Ich frage mich heute noch, wie und wo der bremsen konnte. Die Strasse ist übrigens im Guinness Buch der Rekorde verewigt.

    Nach diesem Spass ging unsere Fahrt weiter in den Norden bis nach Oamaru. Kurz nach Dunedin, bogen wir auf dem SH 1 ab und fuhren eine Senic Route. Bei schönem Wetter und Bumpy-Road freudigen Menschen, wie z.B. Remo, wäre die sicher etwas tolles, mir gefiel sie mässig. Der Umweg dauerte aber lediglich 10 Minuten länger, als die normale Strasse, daher akzeptabel.

    Kurz vor Oamaru machten wir noch kurz einen Einkaufsstopp für unser Abendessen und fuhren dann weiter zum Camping. Dort angekommen duschte ich kurz und anschliessend bereiteten wir in der Campingküche das Abendessen vor. Heute gab es Fajitas, mal eine Abwechslung zur Pasta oder der kalten Platte, die wir sonst kochten resp. zubereiteten, wenn wir dann auch mal kochten. Die Fajitas waren sehr lecker! Wir assen verhältnismässig früh, denn heute hatten wir einen weiteren, sehr aussergwöhnlichen Programmpunkt am Abend.

    Um kurz nach 19.00 Uhr gingen wir los in die Stadt. Der Camping lag etwas ausserhalb, somit mussten wir etwa 30 Minuten für den Fussweg zum Ziel einplanen. Der Weg verlief zuerst duch einen schönen Park dann an der Küste Oamarus entlang bis an den östlichen Zipfel. Da besuchten wir das Blue Penguin Colony Center. Wir wollen endlich Pinguine sehen. Wir waren nicht ganz sicher was uns erwartet, denn diese Attraktion sah Remo nur auf Google Maps. Bis da vermuteten wir einen Punkt, an dem man aus der Ferne die Pinguine selber beobachten konnte. Diese Vermutung zeigte aber schnell etwas anderes. Es war etwas ähnliches wie das am Morgen gesehene Albatross Center. Wir traten in das Holzhaus ein. Drin warteten bereits viele andere auf die Türöffnung. Die Premiumsitze weren bereits ausverkauft, somit kauften wir die normale Sitzplätze. Um 20.00 Uhr öffnete sich die Türe und wir konnten auf einem vorgegeben Holzpfad an den Strand laufen. Am Strand gab es 2 Unterstände mit diversen Sitzreihen, welche vis á vis voneinander standen. Der eine, Premium, etwas kleiner, der andere, wo wir sassen, gleichte einer Tribüne. Wir nahmen platz und warteten. Während des Wartens konnten wir ein Dutzend Seehunden zuschauen, wie sie sich vor uns aalten, im Wasser schwommen oder einfach nur da lagen. Man konnte fast meinen, sie waren die Vorband. Mega! So nah waren wir den Seehunden hier unten noch nie. Um etwa 20.30 Uhr standen 2 Frauen vor die Tribüne und erklärten uns die weiteren Geschehnisse. Die Pinguine kommen in Gruppen aus dem Wasser und suchen ihre Höhle/Unterschlupf auf, wo sie über Nacht bleiben. Sie erklärten uns noch einige weitere spannende Facts zu der Blue Penguin Colony. Fotos und Lärm waren strengstens verboten. Die Pinguine kommen jeden Abend an den selben Ort zurück. Man darf sie keines wegs davon abbringen oder sie dabei stören. Die Pinguine sehen nicht sonderlich gut, hören aber umso besser. Bevor sie jeden Abend an Land kommen, sammeln sie sich in Gruppen im Meer. Schaute man lange aufs dunkle Meer hinaus, konnte man vereinzelt sich bewegende schwarze Punkte wahrnehmen. Sieh! Da war einer! Und noch einer! Eine ganze Gruppe krabbelte vom Strand hoch über die Felsen. Watschelten über die Wiese vor uns, unter dem Holzweg hindurch bis zu ihrer Höhle. Wir schauten dem wunderbaren Spektakel noch eine ganze Stunde zu, bevor wir uns auf dem Heimweg machten. Ganze 55 Pinguine suchten an dem Abend ihr Zuhause auf. Endlich konnten wir die Pinguine von Nahem sehen und es war weltklasse mit sehr viel Jö-Faktor! Wären das nicht schon genug Tiere für diesen Abend gewesen, sahen wir auf dem Heimweg durch den dunklen Park ein Opossum auf einen Baum hochklettern.
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  • Day 49

    Vom Goldrausch zum Bierrausch

    February 28 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

    Ich wollte unbedingt die historische Brücke des Bungy Jumpen anschauen gehen. Diese lag auch am heutigen Tag auf dem Weg nach Dunedin. Fun fact: bis zum Treffen der beiden Kalifornier auf dem Camping in Te Anau wussten wir nicht, wie man Dunedin richtig ausspricht. Aus userem ‘Dandin’ wurde es ‘Dnaidn’. Kurz nach 8 Uhr fuhren wir vom Camping in Arrowtown los. Ich, mit frischem Kaffee beladen, freute mich aufs Zuschauen von waghalsigen Sprüngen von der Kawarau Gorge Suspension Bridge. Die Kawarau Gorge Suspension Bridge überspannt den Kawarau River (auf dem fuhren wir u.a mit dem Jetboat). Alle, die an den Rand der Brücke schlurfen, sind in der Welt des Bungy angekommen. Dies ist das Original. Das Bungy Center wurde 1988 unter dem Namen "World Home of Bungy" eröffnet. Eingebettet in eine Felswand mit Blick auf den atemberaubenden Kawarau River, ist allein die Aussicht schon ein Erlebnis für sich. Dieser 43 Meter hohe Bungy-Sprung, in dem der erste und berühmteste Sprung der Welt stattfand, ist immer noch die beliebteste Bungy-Anlage, die jedes Jahr Tausende von Nervenkitzel-Suchenden anzieht. Vielleicht auch, weil sie nicht ganz so hoch ist. Wir belassen es heute aber beim Zuschauen, obwohl es Remo schon sehr reitzte. Im Nachhinein hätten wir vermutlich beim Nevis (höchster Sprung Neuseelands) den Bungy Swing gemacht. Aber so bleibt uns ein Nervenkitzel beim nächsten Besuch. In diesem Center sind selbst die Toiletten Beschriftungem dem Bungy Sprung näher als mir. Nach kurzem Zuschauen 2er Sprünge, fuhren wir weiter zu unsrem Frühstücksstopp. Wir legten diesen unweit eines vergangenen Halts ein, nur dieses mal auf der anderen Seite des Flusses, nämlich in Cromwell. Cromwell ist die Stadt, die wegen des Dames teilweise überflutet wurde. In Gesellschaft von ein paar Enten assen wir unsere Mahlzeit.

    Wir fuhren weiter durch den Kawarau Gorge, neben uns den Kawarau River - ein fantastisches Bild! Unnatürlich schön. Die Landschaft wechselte von weiten braunen Flächen über impossante Schluchten zu malerischen Flussstrassen. Neuseeland ist immer wieder für eine Überraschung gut. Und wenn die Landschaft eher karg wirkt, ist sie auf ihrer Art und Weise schön. Vor Dunedin passierten wir das Historisches Dorf Ophir am Rande. Dieses hatte einen Wegweiser zu einer alten Brücke. Natürlich fuhren wir zur Brücke und sie ist wirklich sehr impossant und schön. In Neuseeland wird vieles so erhalten, wie es ursprünglich gebaut wurde, selbst die Tragkraft und der Halt wird meist so gelassen. Und sonst findet man daneben die alten, nicht mehr verwendeten Brücken

    Nach gut 2 weiteren Fahrstunden erreichten wir Dunedin. Eine Grosstadt im südosten der Südinsel. Dunedin hat einen gemischten Touch aus San Francisco und Schottland. Die eher hügelige Strassen erinnern an die kalifornische Stadt, die vielen Brauereien und alten Bauten an Schottland. In Dunedin planten wir, trotz der grösse der Stadt, nur eine Nacht. Wir sind beide keine grossen Stadtmenschen und wollen mehr von Neuseelands Natur sehen.

    Fact: seit dem starken Erdbeben 2011, welches grosse teile von Christchurch verschüttet hat, ist Dunedin der Hauptaustragungsort der All Blacks Rugby-Spiele und diverse grosse Konzerte. Dies aber nur, weil Christchurch das neue Stadion noch nicht fertig gebaut hat und Dunedin sein altes renovieren musste.

    Wir parkten auf einem simplen Parkplatz unweit des Zentrums Dunedin und direkt neben dem Bahnhof. Die beiden Campingplätze sind hier ausserhalb und nur für eine Nacht lohnten sich diese nicht. Auf dem grossen Parkplatz mussten wir lediglich 8$ für die ganze Nacht bezahlen. Der Parkplatz war mit WC, Mülleimern und Lavabo ausgestatte, mehr brauchte es für eine Nacht nicht. Als wir kurz vor 4 ankamen, waren wir doch etwas in Eile. Um 16.00 Uhr haben wir eine Bierbrauereibesichtigung mit Beer Tasting bei der Speight’s Brauerei gebucht. Nach kurzer WC Pause und einem Stück Pizza aus dem Supermarkt machten wir uns schnell auf den Weg zur Brauerei. Gerade als wir ankamen startete die Tour. Puuuh, Glück gehabt.

    Zu unserer Überraschung waren Remo und ich mit Abstand die jüngsten Teilnehmen. Die anderen ca. 15 Personen waren alle gehobeneres Alter, etwa so gegen 70 (sorry Mami und Papi). Also genau Gegeteilig zum Beertasting in Queenstown. Die Tour begann im obersten Stock und führte durch die alte Brauerei, die noch bis 2013 in Betrieb war. Uns wurde zuerst die Geschichte von den 3 Gründern erzählt. Speight’s Bier hatte noch in seiner sehr jungen Entstehung (1887) bereits internationale Auszeichnungen geholt (1891). Das zeigt den guten Biergeschmack der Neuseeländer. Einen Stock weiter unten wurden uns die damaligen Wassertanks gezeigt. Der Boden dieses Stockes war im selben Stil mit Platten ausgelegt wie der Bahnhof von Dunedin. Dies weil die Frau des Gründers den Bahnhof so mochte. Noch einen Stock tiefer sah man die alten Mühlen, die Büros der Chefs und alte Bilder. Unsere Guidin hatte dies mit so viel Freude und Details erzählt, dass man sich den Brauvorhergang genau vorstellen konnte. Nach 45 Minuten wurde uns kurz der neue Brauraum gezeigt, danach war die Führung vorbei und wir durften in den Tasting Raum. Hier konnten wir zuerst das klassische Speight’s Bier degustieren. Die weiteren ca. 8 Biere konnten danach nach Lust und Laune ausprobiert werden. Ich führte mir 2 weitere, Remo 4 weitere zum Genuss. Gutes Bier! Leider nicht bei uns erhältlich. Warum? Die Verschiffung wäre zu teuer resp. das Bier wäre dann zu Hochpreisig. Somit bleibt uns nichts andere übrig, als das nationale Bier hier unten zu trinken. Während der Degustation entschieden wir uns im hauseigenen Restaurant auch gleich zu Essen. Wir fragten nach einem Tisch und konnten um 19.30 Uhr einen haben. Uns blieben daher noch 2h Dunedin etwas anzuschauen.

    Doch was wollen wir hier anschauen? Ich schaute in userem Reiseführer die vorgegebene Stadtroute nach und Remo hatte noch einen Karte mit den Standorten diverser Wandmalereien. Wir kombinierten die beiden Routen und konnten so die Stadt entdecken. Um kurz vor halb 8 trafen wir beim Restaurant ein und genossen ein herrliches Abendessen in Begleitung von gutem Speights’s Bier. Der Nachtisch war aber fast das Beste. Warmer Schokokuchen mit Schokosauce, Vanilleeis und Schlagrahm…. Mhhh…. Auf unserem Heimweg kamen wir wieder am Bahnhof vorbei. Das Bahnhofsgebäude ist bei Nacht noch schöner. Nach weiteren 2 Minuten zu Fuss waren wir wieder beim Van. Morgen wirds steil!
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  • Day 48

    Pässe, Flüsse und Gold

    February 27 in New Zealand ⋅ ☁️ 17 °C

    Um etwa 8 Uhr standen wir auf und frühstückten gemütlich auf dem Campingplatz. Das heutige Reiseziel war nur 66km, also ungefähr eine Stunde, von Glenorchy entfernt. Doch das eigentliche Ziel war der Weg dahin. Heute hatten wir wieder Mal totales Wetterglück. Die Autofahrt am Lake Wakatipu entlang war ein Traum! Das klare Wasser, die hohen Berge, einfach unbeschreiblich. Natürlich hielten wir wieder. Ganz alleine waren wir am Ufer, einzig ein Anhänger mit Kajaks stand nebenan. Doch wir waren nicht alleine. Für ungefähr 15 Sandflys waren wir das Frühstück. Ich hatte mich nach der schlechten Erfahrung beim Wasserfall immer gut eingesprayt, mittlerweile mit einem organischen lokalen Produkt, Martina leider nicht. Nach wenigen Minuten vertrieben uns die Sandflys vom Strand. Kein Problem, es gab noch viele tolle andere Stopps, wie unsere Bilder zeigen.
    Einer davon war auf der alten Shotover Bridge. Heute nicht mehr für Autos zugänglich, ist die Aussicht auf den gleichnamigen Fluss grandios. Ein paar Tage zuvor flitzten wir hier noch mit dem Jetboat durch, jetzt wirkte der Fluss zurückhaltend und ruhig.
    Den nächsten Stopp legten wir auf Neuseelands höchstgelegener befestigter Strasse ein. Der Crown Range Road. Seit gerade mal 24 Jahren ist die Strasse versiegelt. Vorher wars ein breiter Kiesweg. Endlich ein Pass, der unseren Passstrassen ähnelt. Vergleichbar mit der Gotthardstrecke zwischen Göschenen und Andermatt, schlängelte sich die schmale Strasse von Arrow Junction aus in Richtung Wanaka, wobei sie ab Passhöhe eher gerade weiter verläuft. Mir egal, nach Wanaka wollten wir eh nicht, daher hatten wir den Spassteil zweimal. Auf knapp 1100 M.ü.M. erreicht man bereits den höchsten Punkt. Natürlich wanderten wir noch etwas den Gipfel hoch, auf 1300 kehrten wir jedoch wieder, da der Weg keine Aussicht mehr bot, und kaum mehr an Höhe gewann.
    Zurück zum Van, die Kurven wieder runter, natürlich mit einigen Stopps, Richtung Arrowtown. Die Sicht ins Goldgräbertal war überwältigend. Schliesslich kannten wir vom Heliflug die Sicht von oben bereits.
    In Arrowtown angekommen, checkten wir ein und gingen ins Dorf. Und bäm, waren wir hundert Jahre in der Vergangenheit. Die Buckingham Street war wie aus einem alten Westernfilm. Einfach mit vielen Autos und Touristen. Aber die Gebäude! Der Hammer! Wenige Gehminuten vom Dorfzentrum entfernt befindet sich der Arrow River. Dieser war Teil einer Szene bei Herr der Ringe. Da sich der Fluss in den letzten 20 Jahren an einigen Stellen verschoben hat, und es auch zu einigen Erdrutschen kam, konnte ich diesmal den exakten Ort nicht ausfindig machen. Die Landschaft war aber auch so toll.
    Zurück im Dorf, liefen wir am Chinese Settlement vorbei. Hier wurden die vielen Goldgräber aus China gewürdigt. Man konnte alte Hütten besichtigen und erfuhr einiges über deren Geschichte. Spannend, was während des Goldrushs alles los war.
    Im August 1862 fand Jack Tewa, auch bekannt als Maori Tewa, Gold in der Nähe von Arrowtown. Er selbst war nicht interessiert, sein Wort legte jedoch den Grundstein für den folgenden Goldrush.
    Mit dem Fahrrad könnte man viele alte Minen besichtigen, dafür fehlte uns leider die Zeit. Wenn wir wieder einmal nach Neuseeland kommen würden, würden wir definitiv einige Strecken mit dem Fahrrad fahren.
    Am Abend gabs gutes lokales Fleisch mit leckerem Bier aus der Hauseigenen Brauerei.
    Was für ein toller gemütlicher Tag, und doch wieder so viel entdeckt und erlebt.
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  • Day 47

    Glenorchy - ein Ort mit Paradies

    February 26 in New Zealand ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach gestrigem Adrenalin-Schub mussten wir zuerst etwas herunterfahren. Wir hatten beide einen unglaublich tollen Tag erlebt. Nach dem Aufstehen schlenderten wir ein letztes mal in die Stadt. In einem nahegelegenen Café frühstückten wir einen leckeren Avocado Toast mit poschierten Eiern und je einen Kaffee. Wir nahmen es heute eher gemütlich. Nach dem Frühstück gingen wir zurück auf den Camping und fuhren nach Frankton zu den grossen Einkaufscentern. Hier kauften wir das nötigste an Essen ein und fuhren zurück via Queenstown nach Glenorchy. Kurz nach dem Einkauf bemerkten wir, dass wir eigentlich beim DOC vorbei wollten, und uns noch Tipps für Glenorchy und Umgebung zu holen, somit verlief unsere Route nochmals nach Queenstown in die Stadt, kurzer Halt beim DOC und in einem kleinen Supermarkt und weiter ging die Fahrt nach Glenorchy.

    Die Route führt direkt am Lake Wakatipu entlang weiter in den Nordwesten. Glenorchy liegt unweit von Queenstown und ist vor allem auch wegen Drehorten für Herr der Ringe bekannt. Reine Fahrzeit beträgt die Distanz zu Queenstown lediglich 45 Minuten. Unterwegs legten wir diverse Stopps ein. Den ersten Halt machten wir beim 12 Miles Delta.

    Gemäss Recherche werden die Filmlocation wie folgt beschrieben:
    Im 12 Mile Delta, nur 20 Minuten vom pulsierenden Queenstown entfernt, betreten wir eine abwechslungsreiche Landschaft mit Manuka-Bäumen und spindeldürren Matagouri-Sträuchern, die einen kristallblauen Fluss säumen. Dies war der denkwürdige Schauplatz der Schlacht zwischen den Waldläufern von Gondor und den Männern von Harad. Wir suchten die Stelle, an der Sam, Sméagal und Frodo in Erwartung des Erscheinens der Olifanten liegen. Ein 5m hohes Gerüst wurde verwendet, um den Raum zu schaffen, in dem Peter Jackson, der Regisseur, die Oliphanten, die teils aus Mammuts, teils aus Elefanten bestehen und die Hobbits in ihren Bann zogen, digital einfügte.
    Das 12-Meilen-Delta ist auch der Schauplatz der Szene, in der Sam und Smeagal darüber diskutieren, wie man die berühmten Cooneys am besten zubereitet. "Kochen, pürieren, in einen Eintopf stecken". Wir liefen zum Look out Point und schauten uns die Umgebung an. Ich hatte wieder mal keinen blassen Schimmer, was hier gedreht wurde, aber Remo identifizierte die korrekte Location dank Google Bilder. Ich fand die Umgebung an sich schon schön. Nach kurzer Wanderung stiegen wir in den Van und fuhren weiter.

    Etwa 15 Minuten später bogen wir links ab und fuhren auf den Parkplatz. Hier war der Bennetts Bluff Viewpoint. Ein kurzer Weg führt auf einen kleinen Hügel empor. Von da hatte man eine weite Sicht über den Lake Wakatipu und die umliegenden Bergen. Das Wetter war nicht mehr ganz so schön, wie am Morgen, dennoch war der Anblick schön. Dies war keine Drehlocation.

    Die Fahrt ging weiter bis nach Glenorchy. Da wir gut in der Zeit waren und wir mal kein straffes Programm hatten, nutzten wir den Tag um uns diverse weitere Spots von Herr der Ringe anzuschauen und kleine Spaziergänge zu machen. Wir fuhren an Glenorchy vorbei und bogen auf die Schotter-Strasse mit dem Namen The Road to Paradise ab. Die Ortschaft mit gleichem Namen, wie die Strasse war etwa 10km weiter. Ein Foto soll dies beweisen, dass wir kurz in Paradies zu Besuch waren. Auf dem Rückweg waren weitere Drehorte von Herr der Ringe. Zum Beispiel Lothlorien: ‘Wenn man den Mt. Aspiring National Park betritt, fällt einem als erstes das unglaubliche Licht auf. Goldene Schattierungen, die die verschiedenen Grüntöne der uralten Buchen und anderer einzigartiger Pflanzen noch verstärken. In seinen Romanen beschreibt Tolkien Lothlorien als einen goldenen Wald, himmlisch und verwunschen. Die Elben verliebten sich ursprünglich in diesen goldenen Wald und richteten sich in den Zweigen der Bäume ein’.

    Isengard Lookout: ‘Im majestätischen Dart Valley, nördlich der malerischen Gemeinde Glenorchy, liegt dieser beeindruckende Ort. Das Dart Valley diente als Kulisse für den dramatischen Film "Wizards Vale".
    Insengard selbst liegt vor einer zerklüfteten Bergkette, die ein eigenes Wettermuster zu schaffen scheint. Wolken und Nebel ziehen ohne Vorwarnung heran und schaffen eine mystische und manchmal auch imposante Atmosphäre. Peter Jackson wählte diesen Schauplatz wegen seiner ungezähmten Schönheit, die die schiere Macht Isengarts auf der grossen Leinwand zum Ausdruck bringt’. Diese Region des Dart-Tals ist einfach atemberaubend.

    Bevor wir auf den Camping fuhren, hielten wir in einem Allerlei-Shop direkt nebenan an, der Shop beinhaltete ein kleines Café, ein Mini-Supermarkt und ein Gift-Shop. Während ich meinen Cappuccino draussen an der Sonne trank, stöberte Remo etwas im Shop herum. Gegen 5 Uhr Nachmittags stellten wir den Van ab und diskutierten ncoh etwas über die weitere Reiseroute. Bevor wir das Abendessen kochten, machten wir einen kleinen Spaziergang an den See und besuchten die Glenchory Wharf. Ein leckeres selbstgekochtes Abendessen rundete den Tag ab. Die Aufregung und der gestrige vollgepackten Tag lag uns noch sichtlich in den Knochen. Wir legten uns früh schlafen.
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  • Day 46

    Nur ein normaler Sonntag in Queenstown

    February 25 in New Zealand ⋅ ☀️ 12 °C

    Obwohl Martina und ich am Morgen verschiedene Programme hatten, trafen wir uns um die Mittagszeit wieder beim Camper. Völlig aufgepuscht von den Erlebnissen des Morgens erzählten wir uns gegenseitig die Highlights der ersten Stunden dieses so grandiosen Tages.
    Hier nochmals zusammengefasst:
    Martina machte einen Tandem Paraglide-Flug, ich sprang aus einem Flieger für einen Tandem-Skydive. Die Details dazu sind in separaten Footprints nachzulesen.
    Noch immer vollgepumpt mit Adrenalin vom Morgen, gings an den See. Wir beide hatten kaum etwas gefrühstückt und unser nächstes Abenteuer wartete auf uns. Am See entdeckten wir viele kleinere Foodstände, die frische Waren anboten. Wir entschieden uns für den Stand mit Dumplings. 6x Beef, 6x Chicken, auf beiden gute Portionen Sauce, ein paar Spritzer Chiliöl darüber. Sehr sehr lecker! Nach dem Essen gings dann schon bald zum Treffpunkt. Wir sassen zu zweit in einem grossen weissen Bus, die Fahrerin meinte noch, dass wir danach nicht mehr nur zu zweit seien, die anderen kämen aber direkt.
    So weit so gut, genossen wir die 20 Minuten Ruhe noch. Am Ziel angekommen folgten wir der Dame zum Schalter. Die beiden Frauen dahinter begrüssten uns höflich, meinten, dass wir unsere Taschen und alles was wir nicht brauchen in einen Korb legen sollen. Ausserdem legten sie uns farbige Papierbänder um die Handgelenke. Wir dürfen damit vorne Sitzen, meinte sie. Wir waren beide fassungslos! Zum einten, weil es endlich klappt mit unserem Heliflug, zum anderen, weil wir vorne neben dem Piloten sitzen dürfen!
    Ein Pärchen aus Südkorea, sowie eine junge Frau aus Neuseeland leisteten uns Gesellschaft. Eine Frau der Fluggesellschaft kam, und gab die Sicherheitsregeln durch. Ausserdem erfuhren wir, dass wir beim Hinflug, das andere Pärchen beim Rückflug vorne sitzen dürfen. Grandios, immerhin hatten wir den 50 minütigen Südalpen-Rundflug mit Gletscherlandung gebucht.
    Nach dem Briefing holte uns der Pilot ab, wir nahmen im Heli Platz, schnallten uns an, setzten die Kopfhörer mit Mikros auf und warteten, bis wir abhoben. Knapp eine Minute verging, der Pilot setzte sich neben uns, startete die Maschine und schon hoben wir ab. Sanft aber zügig flogen wir quer über den Flugplatz Richtung Gebirge. Während dem ungefähr 20 Minütigen Hinflug zeigte der Pilot immer wieder auf Stellen oder in Täler und erzählte die Geschichte dahinter. Oft spielte der Goldrausch mit, manchmal machte er auch auf unberührte Landschaften aufmerksam. Den Flug in Worte zu fassen fällt mir schwer. Es war unglaublich toll! Nach einigen Minuten waren wir mitten in den Alpen, umzingelt von Gletschern und Berggipfeln. Dass wir so nah an den Gletschern vorbeifliegen würden, hätten wir beide nicht gedacht. Und dann setzte er zur Landung an. Wir landeten sanft auf dem Mount Tyndall. Der Blick rundum unbeschreiblich. Und das Wetter erst! Sonnenschein, kaum Wolken, Temperaturen die kurze Hosen erlaubten. Für den Rückflug sassen wir auf den hinteren Sitzen, was nicht weniger spektakulär war. Wieder ergänzte der Pilot die traumhafte Landschaft mit seinen spannenden Infos. So viel Zeit in der Luft werden wir wohl erst wieder beim Rückflug haben. Obwohl da die Aussicht definitiv nicht so toll sein wird.
    Zurück in Queenstown belohnten wir uns mit einem leckeren Drink und einem speziellen Knoblibrot. Dieses hatte noch Käse drauf. Lecker wars auf jeden Fall.
    Während wir nach dem Drink so am See antlang schlenderten, fiel uns das Jetboat auf, das sich wie wild im Seebecken drehte. Wir könnten doch mal schauen, ob wir noch Platz hatten, in der Luft waren wir ja genug, aber Wasserzeit hatten wir noch keine.
    Perfekt, in knapp einer Stunde haben wir noch Platz. Die Zeit, Achtung Wortspiel, ging wie im Flug vorbei. Um 17:00 Uhr stiegen wir mit Schwimmweste in unser Jetboat. Und als Krönung durften wir auch hier vorne sitzen. Die folgenden 60 Minuten waren genial. Unser Kapitän hatte einen dunklen Schnauz, und trug Sonnenbrille und eine kleine schwarze Schwimweste, an welcher ein Funkgerät befestigt war. Er hätte gerade so gut in einem Actionfilm aus den 80ern mitspielen können. Er redete auch ein bisschen wie ein Actionheld. Die Sicherheitsinstruktionen gab er kurz und knapp durch, der Notaus befand sich gleich neben Martina, falls ihm etwas zustösse. Beruhigend, hoffentlich brauchen wir diesen nicht.
    Jedes Mal wenn er mit hochgestrecktem Zeigefinger über seinem Kopf kreise, mache er einen Spin. Spins sind schnelle dreher mit dem Boot. Und Spins machen Spass. Und wie! Die Fahrt mit einem solchen Jetboat war eine interessante Erfahrung, auch weil er nur 5cm Wassertiefe brauchte um das Boot zu steuern. Ab und zu hörte man den Bootsboden melden, dass es doch weniger Wassertiefe war als gedacht. Unser Actionheld steuerte das Jetboat gekonnt haarscharf an den Büschen und Felsen vorbei. Ein paarmal stopten wir, er erzählte kurz etwas über das Boot oder die Landschaft, dann gings weiter. Jeder Spin wurde wilder, die Fahrgäste immer feuchter. Der Typ ganz rechts aussen tropfte schon, während Martina und ich noch fast komplett trocken waren. Dies lag wohl daran, dass der Schnauz-Dude sich selbst nicht Nass machen wollte, und die vorderste Sitzreihe durch den langen spitzen Bug gut geschützt war. Die seitlichen Fahrgäste wurden nur Nass, da jedem Spin eine Welle folgte, die das Jetboat von der Seite traf. Nach einer Stunde wilder Fahrt im Kawarau und Shotover River kehrten wir zurück nach Queenstown. Natürlich nicht ohne einen letzten Spin im Hafen. Was für ein Spass!
    Wie könnte man so einen Tag abschliessen? Genau, mit einem Fergburger. Keine Ahnung woher der Hype kommt, aber die Schlange vor dem Lokal ist riesig! Mindestens so riesig war unser Hunger. Und so stellten wir uns in die Schlange. Nach etwa 15 Minuten konnten wir bestellen, weitere 10 Minuten später hatten wir unsere Burger in der Tasche und waren unterwegs zum Campingplatz. Es war 18:45 Uhr als wir beide unsere Burger assen. Und wow, es lohnte sich definitiv, so lange zu warten. Das Gingerbier vom Beertasting rundete das ganze ab.
    Was für ein toller Tag! Für uns intensiv, für Queenstown warscheindlich ein gewöhnlicher Sonntag. Crazy diese Stadt!
    Hundemüde legten wir uns schlafen, bald gehts weiter in Richtung Paradies.
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  • Day 46

    Wenn nicht jetzt, wann dann?

    February 25 in New Zealand ⋅ ☀️ 14 °C

    What a day! Meine Worte am Sonntagabend. Neben dem Delfinenschwimmen wohl der grösste und beste Tag auf unserer Neuseelandreise. Für mich sind die beiden Erlebnisse zu unterschiedlich, dass ich sagen könnte, welches besser war. Mit Delfinen zu schwimmen ist eher was einmaliges und einzigartiges. Dieses Erlebnis ist wohl kaum so schnell wiederholbar. Wohingegen das Erlebte an diesem Sonntagmorgen in der Schweiz auch machbar wäre.

    Wie kam mein Entscheid Paragliding auszuprobieren und welche Überwindung kostete es mich, um den Flug zu buchen? Paragliding ist in der Schweiz ein oft gesehener Sport. Beinahe in jeder dafür geeigneter Bergregion sieht man die Schirme am Himmel. Egal, ob beim Wandern, auf dem See oder beim Sonnen im Tessin, die fliegenden Menschen am Himmel sind in allen Jahreszeiten anzutreffen. Ein weiterer Grund, weshalb ich das tun wollte, war die häufigen und faszinierenden Erzählungen eines guten Migros-Gspändli, der es als Hobby gar Leidenschaft ausübt.

    Am Freitagabend, 23.2. waren Remo und ich in der Skylinebar in Queenstown. Von hier oben starten die Paraglider. Ein grossartiges Panorama wird hier oben einem geboten. Die Sicht über den Lake Wakatipu und die Berge sind unglaublich malerisch. Proforma schaute ich auf der Homepage einer der Anbieter (GForce) nach, ob am Sonntagmorgen überhaupt noch ein Platz frei wäre. Das Wetter soll perfekt sein. Und siehe da, um halb 10 ist gerade noch einer frei. Schicksal! 2 Skyline Sours später drückte ich auf meinem Handy ‘book now’. Ich habe es getan!! Meinetwegen und ein bisschen auch, dass ich Remo etwas zu erzählen haben wollte und nicht nur er mir. Es gibt kein zurück mehr.

    Am Sonntagmorgen stand Remo um 7 Uhr auf. Meine Nervosität besiegte den Schlaf, keine Chance es zu versuchen weiter zu schlafen. Viel länger hätte ich sowieso nicht gekonnt, da ich nicht mit der Gondel hochfahren, sondern hochlaufen wollte. Remo verabschiedete sich und ich ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu kochen. Uii war der nervös! Die Zeit läuft, den Kaffee konnte ich gar nicht richtig austrinken, schon musste ich mich gegen 8 auf den Weg nach oben machen. Um halb 10 sollte ich mich am Treffpunkt bei der Bergstation melden. Ich packte meine nötigsten Sachen in meine Jacketaschen, ich wusste ja nicht, ob ich überhaupt einen Rucksack mitnehmen konnte. Besser nichts riskieren. Um 9 Uhr stand ich auf dem Gipfel und wartete. Eigentlich wollte ich vorab einen Kaffee oben im Restaurant trinken, doch das Restaurant macht selber auch erst 9.30 Uhr auf. Dann warte ich halt bis halb 10. Ich schaute auf mein Hany die Nachrichten vom Tag an und bekam plötzlich eine SMS von GForce. Aufgrund der schlechten Windverhältnisse verschieben wir unsere Flug zum Coronet Peak, ein Berg etwa 30 Minuten ausserhalb Queenstown. Ok, und jetzt? Ich stehe hier oben. Soll ich runter rennen? Warten, bis die Gondel fährt? Soll ich alles abblasen? Ich schrieb zurück, dass ich bei der Bergstation stehe, aber um halb 10 mit der ersten Gondel runter komme könnte. Ich soll, hiess es. Schnell besorgte ich mir ein Ticket, fuhr nach unten und meldete mich bei GForce an. Ein schnelles Check in, Gewicht angeben und los geht die Fahrt mit 10 anderen im Van auf den Coronet Peak. Die Fahrt war ruhig, die Nervosität bei den anderen Gäste war spührbar. Als wir auf der neuen Startbahn ankammen, ging es ziemlich rassant. Alle Guides packten ihre Schirme aus, breiteten sie auf dem Boden aus, machten sich startklar. Eine junge Dame fragte in die Runde: who wants to be first? Ich meldete mich. Manchmal bin ich selber erstaunt über meine Gourage ;). Sie gab mir die Ausrüstung, band mich an ihr fest und schon waren wir vorn am Hang. The start is very easy! Meinte sie. Ich solle nach vorn laufen und wenn sie sagt ich solle rennen, soll ich den Berg hinunter rennen. Ok, das schaffe ich. Ich schaute den Hang hinunter. Ich lief vorwärts und kaum schrie sie ich solle rennen, zog uns der Schirm in die Luft. Leider nicht geplant. Nach einem kurzen Luftsprung landeten wir 2 Meter weiter unten im Rasen. Etwas weh tat es schon - naja es war auch eine kleine Bruchlandung. Ich war etwas perplex, es geschah alles ziemlich schnell. Kaum gelandet, standen wir bereits wieder oben am Start, dieses Mal aber den Startversuch mit Hilfe eines anderen Guides. Er half den Schirm in die Luft zu hieven und los gehts. Wir rennten los und schwups waren wir in der Luft und schwebten über der Erde. Wahnsinn, ich fliege!! Anfangs noch etwas verkrampft, legte sich mit der Zeit und der unglaublichen Aussicht die Nervosität. Meine Flugbegleiterin, Clem aus Frankreich, versuchte etwas Auftrieb über den Berge zu erhalten, damit wir länger segeln konnten. Der Flug dauerte etwa 15 Minuten, mir kam es aber ewig vor. Ich genoss es durch die Lüfte zu schweben. Gegen Schluss machte meine Fluglotsin noch ein paar Tricks, wobei ich den freien Fall etwas spührte. Und schon waren wir am Boden. Meeeeega! Das war nicht mein letzter Paragliding- Flug. Das werde ich auf jeden Fall wiederholen!
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