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Köln, Deutschland
  • Day 119

    Kalksteinklamm - Cheile Turzii

    August 12, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 24 °C

    Unser nächster Stopp war nicht unweit der Stadt Turda. Nach jeder Menge Sightseeing, sollte es für uns mal wieder raus in die Natur gehen. Auf dem Programm stand eine Wanderung durch die Kalksteinklamm „Cheile Turzii“ oder zu deutsch "Thorenburger Klamm". Von unseren Hosts vom Camping „De oude walnoot“ hatten wir die Info bekommen, noch vor dem Ansturm der Touristen-Massen vor Ort zu sein und im Nachhinein sind wir wirklich dankbar über den Tipp, da Rumänien sich ein weiteres Mal von seiner Chaos-Seite präsentierte.

    Bereits morgens um 09:00 Uhr bogen wir mit Finn auf den Parkplatz der „Cheile Turzii“ Schlucht und bekamen noch ohne Probleme einen Parkplatz. Den Rucksack noch auf den Rücken geschmissen und schon marschierten wir los. Der Ticketschalter der Klamm sollte eigentlich ab 09:00 Uhr in den Sommermonaten besetzt sein. In unserem Fall war um 09:15 Uhr immer noch keiner da ... nicht schlimm, wir nehmen auch gerne freien Eintritt. Wer jedoch bereits auf uns wartete, war unser neuer Wander-Guide auf vier Pfoten. Ob es unsere Brote mit Salami waren, die so verlockend gerochen haben, wir haben bis heute keine Ahnung, aber das Hündchen wich uns auf der kompletten Strecke durch die Schlucht, nicht mehr von der Seite.

    Da wir noch vor den Touristen-Massen unterwegs waren, konnten wir die Naturschönheiten der Kalksandsteinklamm noch in vollen Zügen genießen. Die Klamm selbst steht seit einigen Jahren unter Naturschutz, da sie verschiedenste Flora und Fauna beherbergt, die es nur hier in Rumänien gibt. Was wir sehr imposant fanden, waren die bis zu 300 Meter hohen Kalksteinwände rechts und links unseres Weges. Der Wanderweg selbst führte uns über Hängebrücken und teilweise an Stahlseilen am Fels vorbei. Parallel ein wenig Abenteuer zur wunderschönen Natur. Unser treuer Begleiter war auch stets dabei, mal lief er vorweg, mal neben uns her und wenn wir bereits dachten, er ist umgedreht, kam er von hinten angerannt.

    Nach gut zwei Kilometern kamen wir am Ende der Klamm an und konnten die Weiten der umliegenden Hügel und Wälder bestaunen. Hier gab es erst Mal eine kleine Rast und unsere Salamibrote. Selbstverständlich teilten wir unseren Proviant mit unserem treuem Begleiter, der tatsächlich die ganze Strecke über Stock und Stein bis hier hin an unserer Seite geblieben ist. Hoffentlich will er jetzt nicht mit uns reisen überlegten wir und schmiedeten einen Plan, wie wir ihn wieder loswerden konnten. Da wir keine Lust auf den selbigen Weg zurück hatten, kletterten wir kurzer Hand einen der Berge hinter uns hoch und hofften über den Grad wieder in Richtung Parkplatz zu gelangen. Gesagt getan, ging es mehr als nur steil den Berg hinauf. Unser Begleiter hatte anscheinend keine Lust auf Bergsteigen und schaute uns traurig hinterher. Wir waren uns ganz sicher, dass er schnell neue Begleiter findet und kletterten weiter und höher hinauf.

    Leider mussten wir irgendwann recht weit oben feststellen, dass es keinen gewünschten Weg über den Grad gibt, oder wir ihn einfach nicht gefunden haben. Wie schon so oft erlebt, wusste Google Maps auch keinen Rat und so kletterten wir schweren Herzens den ganzen Weg wieder zurück. Naja die Aussicht über das Land und hinunter in die Schlucht waren super und haben sich definitiv trotzdem gelohnt.

    Was wir dann auf unserem Rückweg durch die Klamm erlebten, war der blanke Horror. Wie im Gänsemarsch marschierten die Touristen-Massen jetzt die Schlucht entlang. Was wir jedoch am schlimmsten fanden, war das Schuhwerk der Leute ... Flip-Flops, Sandalen, Ballerinas oder Badelatschen, um nur ein paar Extreme zu benennen. Teilweise gab es kein vorankommen mehr, da die Leute mit ihren Schuhen ausrutschten oder sich nicht trauten am Fels entlang zu klettern. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einigen Überholmanövern, kommen wir auf einem völlig überfüllten Parkplatz zurück. „Was ist denn hier passiert“, platzte es wie schon so oft aus uns heraus. Das die Pkw´s nicht doppelt und dreifach übereinander standen, war wirklich alles. Vor Finn hatte sich eine Familie mit Decken und Picknick-Zeug ausgebreitet und war völlig irritiert, als wir mit Händen und Füßen probierten ihnen verständlich zu machen, dass wir aus unserer Parklücke fahren wollten.

    Abends gab es noch eine super coole Überraschung für uns und die drei anderen Camper, die der ewig langen Schotterpiste bis ins Camp gefolgt sind ... es gab selbst gemachte Cocktails. Der Sohn der Hosts ist Barkeeper und war kurzfristig vorbei gekommen und präsentierte seine Künste. Sehr cool ... nach dem wir unser Barbecue hatten, gab es noch Cocktails und wir saßen bis spät in die Nacht zusammen. Ein gelungener Tag und ein total süßes Camp, welches wir sehr in unser Herz geschlossen haben! Diese kleinen familiengeführten Camps sind doch häufig deutlich angenehmer, als die Riesencampingplätze. In diesem Camp waren die Hosts wirklich sehr gastfreundlich und haben sich sehr um die Gäste gekümmert. De oude Walnoot ist wirklich zu empfehlen.
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  • Day 117

    Cluj - Klausenburg

    August 10, 2018 in Romania ⋅ ☀️ 26 °C

    Da wir schon nicht die Hauptstadt Rumäniens angeschaut haben, sollte es wenigstens die zweit größte Stadt des Landes sein. Also jockelten wir über die Dörfer in Richtung Norden nach Cluj-Napoca (Clausenburg).

    Unsere Erwartungen waren recht hoch und um es vorweg zunehmen, sie wurden nicht ganz erfüllt. Nachdem uns Sibiu so ans Herz gewachsen ist, mit seiner gemütlichen und liebevoll gestalteten Altstadt/Stadtzentrum, waren wir von Cluj sehr enttäuscht. Finn blieb etwas außerhalb des Stadtzentrums stehen und wir nutzten die Tram. Unser erster Weg führte uns zur Touristen-Information und wir deckten uns mit einem Stadtplan zur besseren Orientierung ein. Schnell war uns klar eine richtige Fußgängerzone oder eine Altstadt, gibt es hier nicht nach unseren Vorstellungen.

    So marschierten wir mit unserem Stadtplan in der Hand los in Richtung „rumänischer Nationaloper“ und gegenüber bestaunten wir direkt die „Kathedrale Mitropolitana“. Zwei Gebäude die unterschiedlicher nicht sein können, uns jedoch von der Architektur sehr beeindruckt haben. Im Anschluss ging es am „Tailor Tower“ vorbei wieder in die andere Richtung des Stadtzentrums zurück. Der Tower war im Mittelalter die südöstlichste Ecke der Festung Cluj und gehört heute zu den wenigen noch erhaltenen Festungstürmen. Auf dem Weg kamen wir noch an einen kleinen Ladenfenster vorbei, an dem eine kleine Schlange an Menschen, ein für uns unbekanntes Gebäck kaufte. Kurzerhand standen wir auch in der Schlange und bestellten zwei süße Gebäcke mit Kirsch- und Apfelfüllung. Sehr vorzüglich!

    Gestärkt ging es weiter, ein Stück durch den botanischen Garten und dann hoch auf den kleinen Hausberg (Fortress Hill) von Cluj, um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Wir hockten uns ein wenig in die Sonne und genossen die Sicht von oben auf die Häuserblocks. Irgendwann gesellte sich noch eine Katze zu uns und so saßen wir zu dritt und genossen die Zeit.

    Wieder in der Stadt unten angekommen, marschierten wir noch etwas durch die Gassen und ließen den Tag ganz typisch rumänisch in einem Irish Pub mit Guinness, Cidre und Fish and Ships ausklingen. Unser Fazit zu Cluj ist ein wenig zweigeteilt ... ganz klar gibt es ein paar nette Gebäude zum Anschauen, aber richtig abgeholt und begeistert, hat uns die Stadt nicht. Ganz klar bleibt unser Favorit in Rumänien, die süße kleine Stadt Sibiu. Hier haben wir uns von der ersten Sekunde an wohlgefühlt und sind noch immer begeistert von den Häusern und der wunderschönen Altstadt. Zusammengefasst: Cluj kann man machen, muss man aber nicht!
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  • Day 113

    Die Serpentinen des Chaos

    August 6, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach unserem wunderschönen Sightseeing-Sonntag, kribbelte es uns schon wieder unter den Fingern und wir wollten die nächsten Abenteuer erkunden. Der Plan für heute ist die berühmt-berüchtigte Passstraße "Transfagarasan" mit Finn zu befahren. Der ein oder andere kennt die Serpentinenstraße vielleicht aus den TV-Sendungen Grip oder Top Gear und wenn wir schon mal in den Karpaten sind, cruisen wir mal entlang. Oben auf der höchstbefahrenen Stelle soll es ein paar Markständen mit regionalen Köstlichkeiten geben und einen Parkplatz, so dass wir uns auf eine kleine Wanderung gefreut haben.

    Gesagt getan, stand der Plan für heute und wir düsten recht zeitig los. Unser heutiges Ziel sollte dann irgendwo auf deren Seite des Berges liegen ... vielleicht finden wir ja auch ein lauschiges Plätzchen im Wald, mal abwarten. Die ersten Kilometer waren beim Transfagarasan nicht ganz so spektakulär und so kurvten wir eine Serpentine nach der nächsten durch den Wald. Das erste Highlight auf der Strecke mussten wir schon wegen akuter Überfüllung hinter uns lassen ... den Transfagarasan Wasserfall schauten wir uns nur aus der Ferne und beim Vorbeifahren an. Das Chaos, welches hier bereits herrschte, sollte lediglich ein kleiner Vorgeschmack sein, auf dass, was uns noch im Verlauf der Strecke erwartete.

    Sobald wir die Baumgrenze überschritten hatten, war die Aussicht unbeschreiblich toll. Vor einem die gefühlt hundert Kurven, die sich den Berg hinauf winden und im Rücken der tolle Blick ins Tal. Heute hatten wir auch wirklich Glück mit dem Wetter, so dass die Sicht richtig bombastisch war. Nach ein paar Anläufen hatten wir auch einen passenden Platz am Straßenrand gefunden, um dieses sagenhafte Panorama festzuhalten und einfach nur zu genießen. Wir waren noch frohen Mutes, oben an der Passhöhe einen Parkplatz zu bekommen und eine kleine Wanderung zu unternehmen, bevor wir nicht glauben konnten, was vor unseren Augen passierte. Gute zwei bis drei Kurven vor dem Pass begannen die Rumänen ihre Pkw´s rechts und links neben der Straße zu parken. Wir schauten uns beide an und verstanden die Welt nicht mehr! Hier oben auf 2.042 Metern herrschte auf einmal völlige Anarchie. An vorwärtskommen war nicht mehr zu denken. Wenn nicht gerade das Auto abgestellt wurde zum Parken, wurde angehalten und Fotos geknipst und der Pkw blieb mitten auf der Fahrbahn stehen. Wahnsinn, so was haben wir tatsächlich noch nie gesehen. Dieses Chaos und die Anspannung Finn ohne jegliche Blessuren durch die parkenden Autos zu manövrieren ließ die Lust auf eine entspannte Wanderung weichen. Was wir dann oben auf der Passhöhe noch geboten bekamen, war das Tüpfelchen auf dem I ... zwei ausnahmslos überfüllte Parkplätze und die Pkws werden von den Parkeinweisern weiter aufgefordert auf die Plätze zu fahren.

    Hier brauchten wir uns noch nicht mal mehr anschauen, gleichzeitig platzte es nur so aus uns heraus: „Nein Danke, wir fahren weiter“. Schade, irgendwie hatten wir uns heute morgen den Tag anders vorgestellt. Egal, hilft ja nix! Die Aussicht vom Transfagarasan ist atemberaubend schön und ganz klar ein Highlight in Rumänien, jedoch besser nicht in der Hauptsaison, wenn die Rumänen auch alle diese Straße fahren wollen. Wie wir später erzählt bekamen, ist die Passhöhe des Transfagarasan lediglich vier Monate im Jahr befahrbar und zwar von Juli bis Oktober. Klar, dass dann alle hin wollen.

    Für uns ging es dann ohne Zwischenstopp wieder bergabwärts ins Tal der Karpaten. Der Transfagarasan ist ebenfalls wie der Transalpina gute 150 km lang und auch hier müssen wir sagen, dass die spektakulärere Wegstrecke bis hoch zur Passhöhe von Siebenbürgen ausgeht. Die zweite Hälfte geht überwiegend durch den Wald und an einem riesigen Stausee vorbei. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir endlich in Argisch angekommen und die Suche nach einem Übernachtungsplatz begann. Da die Gegend teilweise nicht wirklich sehr einladend aussah, war klar, dass wir ein Camp bevorzugen. Schlussendlich haben wir unter Pflaumenbäumen und neben einem riesigen Hausschwein unseren Finn geparkt. Eine kleine Oase der Ruhe und Gastfreundschaft haben wir im Camp „Curtea de Arges“ nach dreieinhalb Kilometern Schotterpiste gefunden.
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  • Day 112

    Sibiu - die schönste Stadt Rumäniens?

    August 5, 2018 in Romania ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute morgen hieß es erstmal ausschlafen. Nachdem es gestern Abend etwas später geworden ist, schlafen wir heute morgen erstmal so richtig aus. Um uns herum war schon Gewusel und Aufbruchsstimmung, als wir in der Sonne unser Frühstück genossen und Pläne für den heutigen Sonntag schmiedeten.

    Für kleines Geld konnten wir ein Taxi durch das Camp bestellen lassen, welches uns bis in die Altstadt von Sibiu (Hermannstadt) fährt. So sassen wir am späten Vormittag mit fünf Passagieren und einem Fahrer in einem kleinen Taxi ... ja, ihr habt richtig gehört zu fünft, sprich hinten auf der Rücksitzbank hockte ich auf Daniels Schoß und hielt mich an der Kopfstütze des Fahrers fest. Gut das die Fahrt nur knapp eine viertel Stunde dauerte. Dafür war es dann auch nochmal günstiger.

    Als erstes ging es für uns in Richtung Touristeninformation und wir versorgten uns mit einem Stadtplan, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Bereits auf den ersten Metern in die Altstadt hinein, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im Jahre 2007 war Sibiu die Kulturhauptstadt Europas und alles war so wunderschön herausgeputzt. Ganz besonders sind uns die farbenfrohen gut restaurierten Fachwerkhäuser ins Auge gestoßen und wir waren direkt begeistert. Alles strahlt so fröhlich im Sonnenschein und es scheint ein perfekter Sonntag zu werden.

    Da Sibiu flächenmäßig nicht besonders groß ist, aber so viele versteckte kleine Schönheiten zu bieten hat, verbringen wir den ganzen Sonntag in der Altstadt und lassen uns treiben. Fast an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Beispielsweise die evangelische Stadtpfarrkirche mit ihrem Dach aus tausenden von kleinen Mosaiksteinen, das wunderschöne Rathausgebäude mit seinem Marktplatz oder die Reste der Stadtmauer, um nur ein paar wenige Highlights zu nennen.

    Wir nutzen die Möglichkeit in dem ein oder anderem Café einen Drink zu genießen und einen entspannten Sonntag zu verbringen. Vermutlich sind wir durch fast jede der kleinen Altstadtstraßen gewuselt. Sibiu ist wirklich eine wunderschöne Stadt und unser persönliches Städte-Highlight in Rumänien! Auf jeden Fall einen Besuch wert.
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  • Day 111

    Cruisen über den Transalpina

    August 4, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir sind in Rumänien, unserem nächsten Land und sind gespannt welche Abenteuer hier auf uns warten. Bereits wenige Meter hinter der Grenze begrüßte uns schon der erste Pferdekarren und die Straßenverhältnisse waren so lala ... wir schauten uns an und wussten, es wird anders als wir es uns vorgestellt hatten.

    Die erste Nacht verbrachten wir nahe der bulgarischen Grenze in Herkulesbad einem Kurort, der für uns so gar nicht nach einem Kurort aussah. Ein Camp direkt an der Hauptstraße, welches vom Durchgangstourismus lebt, war unser erster Stopp. Begeisterung sieht irgendwie anders aus!

    Am nächsten Morgen ging es zügig wieder auf die Straße. Unser erstes Highlight soll die berühmt-berüchtigte Panorama-Straße "Transalpina (knapp 150 km)" werden, die sogenannte 67C, die höchst befahrene Straße Rumäniens, welche die Walachei mit Siebenbürgen verbindet. Wir fahren die Transalpina in die Richtung von Târgu Jiu nach Mühlenbach (Sebes) und kommen auf dem ersten Stück aus dem Staunen nicht mehr raus. Im herrlichsten Sonnenschein cruisen wir mit Finn Serpentine um Serpentine hinauf. Legen hier und dort einen Stopp ein und unsere Fotoapparate glühen mal wieder vom Feinsten. Ja, man kann sagen, wir sind begeistert!

    Je höher wir kommen, um so schlechter wird jedoch das Wetter. Vom herrlichen Sonnenschein ist nichts mehr zu sehen. Es wird diesig, kühler und es fängt tatsächlich an zu nieseln. "Na toll, das muss doch jetzt nicht sein", platzt es mal wieder gleichzeitig aus uns heraus. Oben auf 2.145 m geht dann gar nichts mehr, mit einer Sicht von weniger als 20 Metern, schleichen wir über die Passhöhe. Von einer schönen Aussicht ist hier oben jetzt nichts mehr zusehen. Genaugenommen sieht man überhaupt nix mehr und es geht wirklich nur noch im Schritttempo voran. Schade!

    Sobald sich die Wolken und der Nieselregen kurzzeitig verziehen, legen wir erneut einen Stopp ein. Dass wir hier oben noch so einen Spaß haben würden und ein mega cooles und witziges Foto knipsen würden, hätten wir niemals gedacht. Wir stoppen am Straßenrand und um uns herum eine Vielzahl von Eseln. Daniel bleibt im Auto sitzen und ich mache mich auf, hinauf auf einen kleinen Hügel, um noch ein paar Fotos der Landschaft und seinen Bewohnern zu machen. Das Knaller Foto schlecht hin machte Daniel zwischenzeitlich ... unser Van Finn bekam sein erstes Küsschen und das von einem Esel auf der höchsten Panorama-Straße in Rumänien. So witzig, ein Erlebnis, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Finn hat seine erste Freundin ;-)

    Weiter ging es dann stets bergab, vorbei an noch der ein oder anderen Eselherde, dem ein oder anderen Gipsy-Dorf und eine gefühlte Ewigkeit durch den Wald. Das obere Stück der Transalpina in Richtung Mühlenbach, ist für uns ganz klar das uninteressantere. Die meiste Zeit fährt man durch den Wald und die Straßenverhältnisse waren wirklich sehr bescheiden. Ein Schlagloch nach dem nächsten und man kommt nur sehr langsam voran. Schlussendlich haben wir für die heutige Etappe den ganzen Tag gebraucht und kommen erst gegen 20:00 Uhr mehr als erschöpft auf dem „Camping Ananas“ in der Nähe von Hermannstadt (Sibiu) an. Einen der letzten drei freien Plätze können wir noch ergattern.

    Da wir wirklich keine Lust mehr auf Kochen hatten, genossen wir zwischen lauter Einheimischen auf dem Marktplatz von Michelsberg Krakauer, Cevapcici und eine Portion Pommes, am einzigen multifunktionalen Tante-Emma-Laden im Ort. Mit einigen Einheimischen kamen wir dort auch ins Gespräch. Da sie zeitweise in Deutschland gewohnt hatten und jetzt ab und zu noch zum arbeiten dort sind, können wir uns in perfektem deutsch unterhalten. Sehr informativ, die Infos aus erster Hand zu bekommen.

    Wow was für ein aufregender und spannender Tag geht zu Ende. Jetzt sind wir im richtigen Rumänien angekommen und es ist so ganz anders, als wir dachten.
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  • Day 109

    Belogradtschik Rocks and Castle

    August 2, 2018 in Bulgaria ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach einer entspannten Nacht im Hotel, wobei wir uns morgens direkt einig waren, "in Finn schlafen wir besser" und einer ausgiebigen heißen Dusche, ging es zurück auf die Straße. Auch Finn hatte die Nacht ganz entspannt auf dem Parkplatz des "Best Western Hotels" verbracht und so sind wir schon wieder auf der Straße.

    Der voraussichtlich letzte Stopp auf unserer Erkundungstour durch Bulgarien sollte "Belogradtschik" sein. Unser Navi zeigte uns an, dass 170 km Wegstrecke vor uns lagen. Eigentlich nicht wirklich dramatisch viel, aber es war rückblickend gesehen, eine der bescheidensten Strecken auf unserer gesamten bisherigen Reise. Die Straßenverhältnisse waren grauenvoll, hier waren wir nur froh, dass die bulgarischen Autofahrer nicht so waghalsig unterwegs sind, wie die Serben und Montenegriner. Der einzige Lichtblick an dieser Stelle, an gefühlt jeder Ecke wurde auf diesem Stück gebaut und irgendwann in den nächsten Jahren, wird die Strecke wahrscheinlich gut ausgebaut sein.

    So kamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit und ziemlich kaputt an unserem Ziel in Belogradtschick an. Die Felsformationen von Belogradtschik begrüßten uns schon von weitem und entschädigten ganz klar für den Höllenritt. Da die Auswahl an Camps, wie in so vielen Regionen auf unserer Strecke gar nicht vorhanden war, fiel die Entscheidung auch nicht schwer! So steuerten wir "Camping Madonna" an, welches ebenfalls zu dem Bündnis der sieben Camps gehört und fanden uns auf einer Wiese mit Enten, Gänsen, einem Pfau, vielen Hühnern und Katzen wieder.

    Wir entspannten ein wenig, genossen abends erstmals die bulgarische Küche und müssen sagen es war so lecker, dass wir nach dem Schnaps aufs Haus zufrieden und glücklich hoch in unser Zelt kletterten und wie Steine schliefen. Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück los. Leider ist die Anbindung vom Camping Madonna nicht ganz so perfekt, so dass wir alles zusammenpacken mussten und die rund 15 km bis zu den "Belogradtschik Rocks" fahren mussten. Oben an der Festung und den Gesteinsformationen angekommen, gibt es einen kleinen Parkplatz. Für die Festung bzw. die Rocks von Belogradtschik muss man hier oben einen Eintritt von 3,- Euro pro Person zahlen und hat dafür einen fantastischen Blick und kann zudem noch auf den Felsen herumklettern. Etwas was wir wirklich genossen haben! Ganz klar wieder etwas, was es in dieser Art und Weise nicht in Deutschland geben würde, da es eindeutig zu gefährlich wäre, aber genau das sind die Dinge die wir auf unseren Reisen so spannend finden.

    Wenn ihr Bulgarien einmal bereist oder in der Nähe seid (im Drei-Länder-Eck: Serbien, Bulgarien und Rumänien), sollte ein Abstecher zu den "Belgradtschick Rocks" nicht fehlen. Die Landschaft ist so surreal mit seinen Gesteinsformationen und hat uns ein wenig an die Meteora Gegend in Griechenland erinnert, außer dass es hier keine Klöster gibt. Das Licht spiegelt sich so schön in den rötlichen Felsen und die Natur ist so schön friedlich. Wir sind auf nahezu jeden Felsen geklettert und haben Unmengen an Fotos geschossen.

    Nach einem fantastischen Tag in der Natur mit jeder Menge Abenteuer, ging es zurück zum Camp Madonna und wir gönnten uns ein weiteres Mal die sagenhaft gute bulgarische Hausmannskost. Wirklich so lecker und echt günstig.

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  • Day 107

    Sofia, wir sind positiv überrascht

    July 31, 2018 in Bulgaria ⋅ ⛅ 23 °C

    Eigentlich waren unsere Pläne völlig anders. Es sollte über die Küstenstädte Burgas und Warna immer am Schwarzen Meer entlang in Richtung Rumänien gehen. Wir fuhren so auf der Autobahn entlang und waren uns plötzlich nicht mehr sicher, ob das unsere Route werden sollte. Kurzerhand schmissen wir unseren gesamten Pläne über den Haufen und bretterten über die Autobahn quer durch Bulgarien in Richtung Sofia. Autobahn fahren ist in Bulgarien wirklich super entspannt ... es ist leer auf der Bahn und man kann mit angenehmer Reisegeschwindigkeit zügig vorankommen.

    So hatte ich als Beifahrer heute die Aufgabe eine passende Übernachtungsmöglichkeit in Sofia zu suchen. Die wichtigste Prämisse war, dass unser Van Finn einen sicheren Parkplatz bekommt. Der Stadtcamping hatte katastrophale Bewertungen und sah von Außen aus, wie in einem schlechten Horrorfilm und so war für uns klar, das ist keine Option. Hatten wir zu überhastet und unüberlegt gehandelt? Wir zückten beide unsere Handys und befragten die gängigen Hotelportale und wurden auch sofort fündig. Einzig und alleine war die Frage des Parkplatzes noch zu klären. Also fuhren wir in Richtung "Best Western Hotel" am Standrand mit direkter U-Bahnverbindung innerhalb weniger Minuten ins Zentrum von Sofia. So hielten wir vor dem Hotel, begutachteten den Parkplatz und die Umgebung und buchten keine zwei Minuten später übers Handy zu einem unschlagbaren Preis unser Zimmer. Sowas hatten wir bisher auch noch nie gemacht, aber es scheint so, dass man als Bulli-Fahrer kreativ wird.

    Gute dreißig Minuten später hockten wir schon, bewaffnet mit einem Stadtplan, in der U-Bahn und fuhren in Richtung Zentrum. So schnell kann es gehen, heute morgen noch kurz vor der türkischen Grenze und wir hatten tatsächlich auch mit dem Gedanken gespielt, rüber in die Türkei zu fahren und jetzt stehen wir vor dem Wahrzeichen von Sofia, der "Alexander-Newski-Kathedrale" und staunten nicht schlecht, als uns die vergoldeten Kuppeln entgegen strahlten. Wow, wir waren schon jetzt begeistert, so viele alte Gebäude aus den unterschiedlichsten Stil-Epochen und das Großstadtflair hatten uns schon in seinen Bann gezogen.

    So liefen wir kreuz und quer durch die Innenstadt von Sofia und verbrachten einen wunderschönen Nachmittag mit Sightseeing. Natürlich hat Sofia mit dem restlichen Bulgarien und den Naturschönheiten nichts wirklich zu tun. Es ist eine recht moderne Großstadt, die auch in einem anderen Land sein könnte. Trotzdem eine neue spannende Erfahrung. Der Abstecher hat sich definitiv gelohnt.

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  • Day 105

    Europäische Kulturhauptstadt 2019

    July 29, 2018 in Bulgaria ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach fünf wirklich entspannten und tollen Tagen am Lake Batak, ging es heute für uns weiter Landeinwärts in Richtung Plovdiv. Wer in Bulgarien ist, dem können wir ganz klar diesen wunderschönen Öko-Campingplatz direkt am See empfehlen. Die Betreiber unendlich herzlich und die Ruhe und entspannte Atmosphäre wirklich klasse.

    Plovdiv hat uns den Besuch im ersten Schritt nicht wirklich leicht gemacht. Es ist Sonntag und jeder ausgewiesene Parkplatz ist entweder bereits voll oder die Parkplätze sind so eng und klein, dass wir mit Finn keinen Platz finden. Auf Google-Maps ist mal wieder kein verlass, hier werden uns Parkplätze angezeigt, die überhaupt nicht mehr existieren. Unser letzter Versuch Parkplätze direkt an der Mariza (dem Fluss der durch Plovdiv) fließt und tatsächlich wir haben Glück ... fast alle Parkplätze waren frei. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, welches sich im Nachhinein als total unbegründet herausstellt, stellten wir Finn hier ab. Vor allem waren die Parkplätze am Wochenende kostenlos, perfekt.

    Unser Weg führte uns zuerst in die Touristeninformation in der Fußgängerzone und wir holten uns einen Stadtplan ab. Hier erfuhren wir auch, dass Plovdiv im Jahr 2019 die "Europäische Kulturhauptstadt" wird. Wahnsinn ... wir bekommen einen Vorab Einblick! Die Altstadt von Plovdiv wird an allen Ecken herausgeputzt und der Mix aus den verschiedenen kulturellen Epochen macht die Besichtigung super spannend. Ganz besonders haben uns die beiden Häuser-Baustile beeindruckt aus der Zeit des türkischen Feudalismus das sogenannte Asymmetrische Hause und zu Beginn des 19. Jahrhundert das Symmetrische Haus. Alles ist so farbenfroh und die engen kleinen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster machen das Schlendern und Bummeln ganz besonders gemütlich.

    Die Zeit verfliegt wie im Fluge und das einzige Camp welches wir im Internet in der Nähe von Plovdiv gefunden hatten, existiert nicht mehr. So müssen wir uns schweren Herzens auf den Weg in Richtung Finn machen. Unserer Meinung nach wird die Altstadt von Plovdiv ganz klar eine würdige Kulturhauptstadt in Europa 2019 werden. Zurück bei Finn geht es in Richtung Autobahn und wir fahren weiter in Richtung der Schwarzmeer Küste.

    Je weiter wir auf der Autobahn in Richtung Schwarzmeer Küste und türkischer Grenze kommen, haben wir das Gefühl zurück in Deutschland zu sein. Ein Pkw mit deutschem Kennzeichen nach dem anderen fährt an uns vorbei. Für die heutige Nacht haben wir uns gute dreißig Kilometer entfernt der türkischen Grenze ein Camp ausgesucht. Auch dieses Camp gehört zu den sogenannten "Best Seven" und wir hoffen auf eine gute Dusche nach dem schweißtreibendem Sightseeing-Tag in Plovdiv. Je näher wir dem Camp kommen, um so ländlicher und ärmer wird die Gegend und die die letzten Meter fahren wir abermals über Kies- und Schotterpisten. Mit einer britischen und deutschen Fahne werden wir am Eingang des Wohnhauses und dem Camping Saka Hills in Biser begrüßt. Mit einem harten britischen Akzent werden wir von Martin begrüßt. Seine Wiese hinterm Haus vermietet er in den Sommermonaten an Touristen um so über die Runden in Bulgarien zu kommen. Wie er uns erzählte, arbeitet er in den Wintermonaten, wenn die Sommer wie in diesem Jahr in Bulgarien eher durchwachsen sind, in Großbritannien oder fliegt nach Australien seinen Bruder besuchen.

    So hatten wir schnell ein Gesprächsthema gefunden und so standen wir gemeinsam auf seiner Wiese und quatschten bis uns die Mücken vor lauter Attacken in unseren Van trieben. Was für uns noch super spannend war, neben der Camp-Wiese befand sich ein Feld und hier ernteten die Einheimischen Tabak. Wir haben zum ersten Mal Tabak gesehen und das tatsächlich in Europa, krass dass hätten wir hier nicht wirklich erwartet. Nach einer Geruchs-Probe muss ich wirklich sagen, dass die grünen Tabakblätter tatsächlich einen eigenen Geruch haben ... schon spannend!

    Mit vielen neuen Eindrücken und nach einer heißen Dusche fielen wir Hundemünde in unser Bett. Bulgarien gefällt uns immer besser und aus der ersten Überlegung, es lediglich als Transitland zu nutzen, wird eine richtige Erkundungstour. Über Bulgarien wussten wir, wie von vielen der anderen bereits bereisten Ländern, überhaupt nichts und können jetzt bereits schon sagen, dass es für Abenteurer und all diejenigen, die Abseits der üblichen Touristenrouten reisen wollen eine ganz klare Empfehlung ist.
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  • Day 103

    Urlaub vom Reisen

    July 27, 2018 in Bulgaria ⋅ ⛅ 23 °C

    Urlaub auf Reisen .... ja ihr habt richtig gehört. So viele Eindrücke, die in den letzten Wochen auf uns eingeprasselt sind, mussten mal wieder verarbeitet werden. Nachdem wir erst sehr spät nach unserer Wanderung an den "Seven Lakes" auf dem wunderschönen ECO Camping Batak am Lake Batak angekommen sind, haben wir erstmal die nächsten Tage entspannt. Ab und an muss man auch mal wieder irgendwo ankommen, auch vom Reisen braucht man tatsächlich mal eine Auszeit.

    Der Campingplatz war herrlich ruhig am See gelegen und aus einem geplanten Kurzaufenthalt wurden schlussendlich 5 Nächte. Es tat wirklich gut.

    Wir haben natürlich nicht nur rumgesessen, sondern auch mal wieder dringend notwendige Hausarbeit erledigt, Finn geputzt, Wäsche gewaschen und Kuchen mit unserem Omnia Backofen gebacken. Natürlich haben wir auch ein paar spannende Abenteuer am Lake Batak erlebt.

    Mit unseren gemieteten Mountain-Bikes sind wir einmal um den See gefahren und haben uns mit der Strecke mal so richtig verschätzt. Irgendwie sah der See so Klein aus und wenn wir so vor unserem Camper saßen waren die Ausmaße nicht ersichtlich. So starteten wir auf einer noch gut ausgebauten Landstraße bis wir schlussendlich nur noch über Stock und Stein fuhren und ein Schlagloch nach dem anderen probierten zu umkreisen. Zwischendurch kamen wir noch in ein richtiges Unwetter und harrten unter Bäumen direkt am Seeufer für einige Zeit aus. Unser Rückweg führte uns über eine riesige Wiese direkt am See entlang und wir radelten an Kühen und Wildpferden vorbei. Da es zu diesem Zeitpunkt auch gerade mal wieder anfing zu regnen, sahen wir einen wunderschönen Regenbogen über dem See und waren ein weiteres Mal total zufrieden. Auf den letzten Metern passierte uns dann noch ein kleines Unglück und das Hinterrad von Daniel´s Bike hatte auf einmal keine Luft mehr. Na super, auch das noch ... da wir noch gute fünf Kilometer Rückweg bis zum Camp vor uns hatten und unser Kühlschrank leer war, fuhr ich in Richtung Camp und Daniel schob sein Rad. Am Camp angekommen erzählte ich kurz unserem Host was für ein Missgeschick uns passiert war. Ganz relaxt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht schwang er sich in seinen Pkw und fuhr los. Für mich ging es weiter zum Tante-Emma-Laden im nächsten Dorf für ein paar Kleinigkeiten zum Abendbrot und einem Eis, dass hatten wir uns nach dem Nachmittag redlich verdient. Als ich zurück am Camp war stand Daniel schon gemeinsam mit unserem Host zusammen. Beim Abendessen erzählte mir Daniel, dass unser Host ihm nur zugerufen hat „Jump in“ und das Rad auf seinem Arm außerhalb des Fahrer-Fensters balanciert hat. Wahnsinn, hier ist alles so unkompliziert und ein weiteres Mal konnten wir am eigenem Leib erfahren, wie gastfreundschaftlich und herzlich die Menschen auf dem Balkan sind. Wir sind begeistert!

    Der Lake Batak wurde von uns nicht nur mit dem Fahrrad umkreist, sondern auch mit einem Zweier-Kanu erkundet. Bei herrlichem Sonnenschein hockten wir in unserem Kanu ... Daniel nahm das Steuern in Angriff und so paddelten wir einmal um die kleine Insel in der Mitte des Sees, die wir jeden Abend mit einem herrlichen Sonnenuntergang bestaunten. Nach gut zwei Stunden hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes „unsere Arme auf dem Boden hängen“ und genossen den Rest des Tages die Sonne und den traumhaften Ausblick über den See mit den umliegenden Bergen von unserem Van. Waren wir vielleicht kaputt ... „sau-anstrengend war es aber total cool!“

    An unserem letzten Tag schmiedeten wir Pläne, was wir uns noch alles hier in Bulgarien anschauen wollten und backten mit unserem Omnia-Backofen unseren Zitronenkuchen á la Finnweltenbummler und teilten dieses Erlebnis mit unseren Followern auf Instagram, hatten jede Menge Spaß, da unsere bulgarischen Camp-Nachbarn alles ganz interessiert und gespannt beobachteten.

    Als nächstes geht es für uns weiter Land einwärts in die zweitgrößte Stadt Bulgariens nach Plowdiv und hier erwartete uns eine kleine Überraschung. Man darf also gespannt sein.
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  • Day 100

    Hiking Trip "Seven Lakes" Bulgaria

    July 24, 2018 in Bulgaria ⋅ ⛅ 10 °C

    Für heute stand ein weiteres Natur-Highlight in Bulgarien auf dem Programm. Seit Tagen hatten wir uns schon auf diese Wanderung gefreut und als wir heute morgen wach wurden, war das eingetreten, was wir gestern Abend auf dem Campingplatz bereits befürchtet hatten, es regnete. So lagen wir oben in unserem Dachzelt und hörten den Regentropfen zu, wie sie auf unser Dach am Prasseln waren .... mmhm irgendwie blöd.

    Guter Rat ist manchmal teuer! Also gab es erstmal Frühstück und wir beratschlagten uns, ob wir dem Wetter trotzen sollten. Auf dem Camp wurde uns bereits mitgeteilt, dass die letzten Tage das Wetter sich erst gegen Mittag aufgelockert hatte und die Sonne rauskam. Fest stand, einen Tag hier rum hocken und darauf zu hoffen, dass das Wetter morgen besser wird, kommt nicht in Frage. Also war die Entscheidung schnell gefallen, wir gehen wandern und zwar an den "Seven Lakes" im Rila National Park. Und so hatten wir beide mal wieder den selbigen Gedanken "Wir sind doch nicht aus Zucker", das bisschen Regen kann uns unsere Pläne nicht vermiesen.

    Die erste Hürde heute morgen mussten wir bereits bei der Parkplatzsuche auf uns nehmen. Da in Bulgarien so gut wie nichts auf Englisch ausgeschrieben ist, konnten wir die Hinweisschilder zum Sessellift nicht entziffern. Unser Navi war auch mal wieder out of order und googlemaps wusste auch nicht so wirklich Bescheid. So folgten wir Serpentine um Serpentine stetig bergauf dem Straßenverlauf und waren uns gar nicht mehr sicher, ob wir hier überhaupt richtig sind. Die Dame am Camp teilte uns doch mit, es wären lediglich 12 km bis zum Startpunkt des Sessellifts hoch zu den "Seven Lakes". "Sind wir hier überhaupt richtig?" fragten wir uns. Bereits einmal waren wir schon falsch links in den Wald abgebogen und sind nur noch einen Wald-/Wanderweg gefahren. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt bereits im Keller und wir waren mehr als nur ein bisschen angespannt, ob wir hier überhaupt jemals wieder rausfinden. Auf einer etwas größeren Lichtung wendeten wir, es gab einen Fahrerwechsel und fuhren den selbigen Weg wieder zurück. Sollten wir jetzt schon aufgeben? Einen letzten Versuch geben wir den nicht lesbaren Wegweisern noch und folgten der Straße weiter gerade aus. Nach einigen hundert Metern passierten wir ein Kassenhäuschen, welches nur in den Wintermonaten aktiv ist und konnten Finn kurze Zeit später zwischen ein paar Pkws abstellen. Ein junger Mann, welcher 5 Lev Parkgebühr von uns haben wollte, erzählte uns irgendwas auf bulgarisch, was wir nicht verstanden. Ein junges Pärchen, welches neben uns parkte, übersetzte uns, dass es oben auf dem Gipfel sehr kalt wäre und wir eine Mütze oder ähnliches für die Fahrt mit dem Sessellift mitnehmen sollten. Haben wir überhaupt die richtigen Klamotten dabei? Sind wir warm genug angezogen? Fragen über Fragen, die uns jetzt durch den Kopf sausten. So nutzten wir das allseits beliebte Zwiebelsystem, stopften noch unsere Regenjacken und was essbares in unseren Rucksack und gegen 11:00 Uhr konnte es endlich losgehen.

    Noch schnell unser Ticket für den Sessellift gekauft (Kostenpunkt 16,- Euro pro Person Return). Ja, für bulgarische Verhältnisse richtig hochpreisig, aber im Nachhinein können wir sagen, jeder Cent hat sich definitiv gelohnt und wir würden es jedesmal wieder machen. Das mal so vorweggenommen! Am Sessellift noch schnell die Temperatur gecheckt, es wird doch recht kühl und dann saßen wir auch schon in unserem zweier Sessellift. Ganze 25 Minuten ging es jetzt hoch hinauf auf über 2.000 Meter Höhe. Die Fahrt mit dem Sessellift war bereits schon abenteuerlich. Von einer schönen Aussicht konnten wir nur Träumen ... wir fuhren durch dicke Nebelschwaden
    und konnten zeitweise den Sessel vor uns noch nicht mal sehen. Dann fing es auch noch an zu Nieseln und der Wind pfiff uns nur so um die Ohren.

    Oben angekommen, konnten wir so gut wie gar nichts mehr sehen. Wir waren im wahrsten Sinne des Wortes in den Wolken. Die Hinweisschilder für Wanderer konnten wir leider auch nicht lesen, da sie nur auf kyrillisch waren und so standen wir jetzt hier oben. Es war kalt, der Wind pfiff ganz ordentlich und es regnete. Das perfekte Wetter zum Wandern! Mit googlemaps probierten wir uns zu orientieren, um in die richtige Richtung los zu marschieren. Die ersten ein bis zwei Kilometer wanderten wir völlig blind über Stock und Stein hinter ein paar anderen Wandererstimmen hinterher. Am Anfang war unsere Sicht lediglich 10 bis 15 Meter und stoppt man mal für ein Foto, war der andere bereits außer Sichtweite. Sowas haben wir bisher auch noch nie erlebt. Das erste Stück war wirklich anstrengend, es ging steil bergauf und der Nieselregen wurde immer stärker und so waren wir binnen weniger Minuten bereits richtig durchnässt. Immer wieder befragten wir googlemaps wie weit es noch bis zum ersten See war. Viele der nur wenigen Wanderer drehten bereits um. Sollten wir auch umdrehen, ohne einen der Seen gesehen zu haben? Wir schauten uns nur kurz an und wir waren uns einig, wir marschieren auch völlig durchnässt weiter bis zum ersten See.

    Und dann der ersehnte Moment! Nach gut einer Dreiviertel Stunde sahen wir den "Kidney Lake" und wie durch ein Wunder riß die Wolkendecke für ein paar Minuten auf und wir konnten ein paar nette Fotos für diese Wetterverhältnisse knipsen. Wow wie wunderschön die Natur hier oben ist und wir waren völlig alleine. Ein Traum! Wir entdeckten noch ein recht großes Schneefeld und kletterten hinauf, um Fotos aus dem Schnee im Juli zu machen. Wir hatten richtig viel Spaß und hin und wieder schoben sich die Wolken zur Seite und wir hatten einen richtig tollen Ausblick.

    Da es mittlerweile auch aufgehört hatte zu regnen und unsere Hosen so langsam wieder trocken wurden, entschieden wir uns nicht den selbigen Weg zurück zu wandern, sondern den Rundweg in Angriff zu nehmen, um noch den einen oder anderen Blick auf die weiteren Seen zu erhaschen. Je weiter es in den Nachmittag ging, umso besser wurden die Wetterverhältnisse. Auf unserem Weg kamen wir zwar noch das ein oder andere Mal in kleinere Regenschauer, aber die konnten uns nichts mehr anhaben. Die Landschaft hier oben an den "Seven Lakes" war atemberaubend schön. Hin und wieder erinnerte uns die Landschaft ein wenig an Hobbiton und das Auenland und das Beste war, dass wir 90% der Wegstrecke nur für uns alleine hatten. Wir wanderten über Stock und Stein, überquerten den einen oder anderen kleinen Bach und kamen schlussendlich noch an vier weiteren Seen vorbei.

    Kleiner Fun-Fact am Rande, aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse heute Vormittag, hatten wir den zweiten Eingang bzw. für uns Ausgang des Rundwanderweges überhaupt gar nicht gesehen. Wir waren total überrascht zu sehen, wo wir schlussendlich auf unserem Rundweg wieder rauskamen. Auch die Fahrt runter mit dem Sessellift präsentierte eine schöne Aussicht über die Weiten des Rila National Parks und dessen Umland. Völlig kaputt, aber auch glücklich und zufrieden, saßen wir in unserem Sessellift und waren uns einig: "alles genau richtig gemacht"!

    Ein für uns trotz widriger Wetterverhältnisse perfekter Tag, den wir genauso immer wieder durchlaufen würden. Die "Seven Lakes" gehören in Bulgarien und auf unserer bisherigen Süd-Ost-Europa-Reise ganz klar zu unseren persönlichen Highlights. Im Sonnenschein muss die Landschaft wahrscheinlich noch gigantischer sein, aber auch so hat sie eine gewisse Mystik versprüht, die sie für uns ganz besonders gemacht hat und die wir so schnell nicht mehr vergessen werden. Eine ganz klare Empfehlung für die "Seven Lakes" und Bulgarien!

    Unten am Parkplatz angekommen stand Finn schon fast alleine und das erste Mal seit wir unseren Bulli überhaupt haben, haben wir die Sitzheizung angemacht, um uns ein wenig wieder aufzuwärmen. Draußen waren es höchstens noch sieben oder acht Grad, wir waren müde, kaputt und durchnässt und hatten noch mehr als zwei Stunden Fahrzeit vor uns bis zum nächsten Camp.
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