„Alles, was nicht verschenkt wird, ist verloren.“ ❤️ Read more Indien
  • Day 59

    Ein Dankeschön.

    October 30, 2018 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 26 °C

    Die nackte, rohe und so berührende Wahrheit über die ersten zwei Monate in totaler Freiheit

    Nach zwei Monaten voller schöner Beiträge, die bereits so ehrlich waren, wie wir sie nur schreiben konnten, kommt hier das Suplement.
    Hier kommt meine nackte, rohe und so berüehrende Wahrheit über die ersten zwei Monate in totaler Freiheit:

    Es ist verdammt schwer, plötzlich frei zu sein. Ja, ich schreibe das wirklich. Es ist verdammt schwer für einen Menschen wie mich. Plötzlich fällt so viel Stabilisierendes weg. Kein Job mehr, der dir Bestätigung sichert. Kein Freundeskreis mehr, in dem du die Wunderbare bist, die für alle da ist. Kein geregelter Tagesablauf mehr, der dir das Gefühl von Kontrolle gibt; über deine Leistung, deinen Wert, dein Äusseres, deine Daseinsberechtigung. Kein Zuhause mehr, in dem du alles perfekt herrichten und drapieren kannst. Keine Waage mehr, die dir bestätigt, dass du nicht aus der Form gerätst. Da ist so viel „Nicht-Mehr“, dass ich mich im offenen Meer schwimmend wiederfand und mehr als einmal mit dem Gefühl des Untergehens kämpfte.
    Die totale Freiheit, ich erlebte sie zuerst gar nicht - denn nur weil du aus dem Hamsterrad ausgestiegen bist, heisst das noch lange nicht, dass du dich auch ausgestiegen fühlst - und danach als oftmals einfach überfordernd.
    Verdammt, wer bin ich, wenn alles aussen, das mich viel zu sehr definiert hat, wegfällt? Was macht mich glücklich? Worin finde ich Frieden? Ruhe? Erfüllung? Ich hatte auf all das eine ganz einfache Antwort: keine.
    Und dann ist es leicht, dir Probleme zu machen, wo keine sind; wohin sollen wir als nächstes? Was machen wir wegen den Strassenhunden? Wo kriegen wir morgens unseren Kaffee her? Wie komme ich zu meinem Sport? Und vor allem: Wie nutzen wir, wie nutze ich die Zeit totaler Freiheit richtig?!
    Es mag stupid klingen, nach Luxusproblemen riechen, was ich schreibe, aber für mich war es genau das: verdammt schwer.

    Und ich will nicht sagen, dass diese ersten zwei Monate nicht schön, aufregend, faszinierend, bewegend, unglaublich und atemberaubend waren - denn das waren sie zweifellos! Aber ich will ehrlich sein; sie waren etwas vom anspruchsvollsten, das ich je erlebt habe.

    Den Umschwung brachte (einmal mehr für mich) der heilige Himalaya. Mein Zusammenbruch dort, nach 2500 Höhenmetern in zwei Tagen in grippigem Zustand brachte mich auf brutalste, existenzielle und unglaublich berührende Art ins Jetzt.
    Seit diesem Moment bin ich da. Inmitten des Nichtwissens, der Offenheit, der Neugier, der Demut, dem puren Lebenszauber - mitten drin in unserer Reise.

    Und genau hier, Jetzt, muss ein Dankeschön aus tiefem Herzen ausgesprochen sein:

    Wenn ich überfordert war, hast du das Steuer übernommen und mir gezeigt, wer ich bin, wenn ich niemand mehr sein muss. Wenn ich nicht weiterwusste, hast du die Richtung bestimmt und mich erinnert, was mich ausmacht, wenn das Aussen mich nicht länger definiert. Wenn ich zweifelte und zitterte, hast du mich festgehalten und mich zu meiner Seele zurück geführt. Wenn ich mich selbst verlor, hast du mich gefunden und mich an mein Wesen erinnert. Wenn ich mich selbst nicht gern zu haben vermochte, hast du mich mit jeder Faser angenommen und das Wunder vollbracht, dass ich den ganzen Weg zu mir zurückging.
    Du hast in diesen zwei Monaten etwas bewiesen, dass ich dir zwar geglaubt, aber dennoch nicht für möglich gehalten hätte:
    Ich bin da. Ich trage dich. Ich stehe vor, hinter und neben dir.

    Dieser Eintrag gebührt dir, Christian Wysser. In dir finde ich auch am fremdesten Ort Heimat. Du bist mir Heimat.
    Ich danke dir aus tiefem Herzen für dein Sein. Du bist mein Wunder.
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  • Day 47

    The great Himalaya - heaven&hell

    October 18, 2018 in India ⋅ ⛅ 17 °C

    Dies ist ein kleiner Ratgeber für aktive und zukünftige Trekker, die so töricht und abenteuerlustig sind, sich auf den „Goechala-Trek“ in Sikkim zu begeben.

    Dont’s
    1. Starte einen Trek nicht, wenn du noch an einer abklingenden Grippe krankst... nach dem ersten Tag und den ersten 1500 Höhenmetern bist du erschöpft, nach dem zweiten Tag und weiteren 1000 Höhenmetern bist du am Ende, im Delirium und um eine out of body experience reicher und am dritten Tag weinst und fluchst du nur noch vor Erschöpfung und Überforderung. (Ganz à la: „Wenn du mit einer Schnudernase in den Himalaya aufbrichst, kommst du auch mit einer Schnudernase aus dem Himalaya zurück.“ Ja Mama, du hast es mir gesagt.)
    2. Unterschätze die Kleidungsratschläge des Unternehmens nicht; wenn dir gesagt wird, dass es kalt sei, dann wird es kalt sein! Also packe lange Unterhosen, Thermoshirts und alles Warme, was du sonst noch kriegen bzw. kaufen kannst, ein!
    3. Erwarte nicht eitel Sonnenschein! Du wirst auf über 4000m unterwegs sein und ab dem Mittag fickt dich Nebel und Wind - Zeit für alles Warme, was du eingepackt bzw. eingekauft hast!
    4. Sei nicht ungeduldig, nimm alle Geduld mit, die du aufbringen kannst! Ab dem Mittag ist es so grau und kalt, feucht und ungemütlich, dass du nur im (ebenfalls kalten) Aufenthaltszelt sitzen und die Zeit bis zum Abendessen totschlagen kannst.
    5. Nimm dein Ego nicht mit, lass es gefälligst Zuhause! Du wirst stinken und schweisseln, fettige Haare und trockene Haut haben und dich immer wieder selbst dafür verfluchen, dass du nun hier oben hockst.

    Do‘s
    1. Bewahr dir deinen Appetit! Du wirst zum Frühstück Porridge, Toast, Pancakes und Omeletts serviert bekommen, zum Zmittag Suppe gefolgt von drei warmen Gerichten und nochmals diese Reichhaltigkeit zum Znacht. Ja, die Crew wird dir sogar morgens um 6 zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel Popcorn und Chai servieren. Und während du am Wandern bist, rennt die Crew mit der Küche auf dem Rücken an dir vorbei, damit du bei Ankunft im neuen Camp bereits mit heissem Saft begrüsst wirst!
    2. Erwarte nichts weniger als die schönste Natur, die du jemals sehen durftest! Urwald, wie du ihn bei uns höchstens in der Masoalahalle findest, wechselt sich ab mit mystischen Rhododendron- und Tannenwäldern. Reissende Bergbäche strömen durch Buschland in den schönsten Rot- und Grüntönen und schneebedeckte 8000er erheben sich in stahlblauen Himmel!
    3. Sei darauf gefasst, dass du zuvor als selbstverständlich genommenen Komfort als reinen Segen schätzen lernst! Umziehen ist eine Tortur und du wirst dich auf das Kleiderwechseln alle zwei Tage beschränken. Frieren gehört zum Tagesprogramm und die heisse Bettflasche auf deinen Knien wird dir erscheinen wie das wärmendste Kaminfeuer. Eine Schüssel warmes Wasser am Morgen vor dem Zelt wirst du mehr schätzen, als ein Schaumbad Zuhause!
    4. Stundenlanges Laufen sollst du lieben! Denn genau das ist das Einzige, das du neben frieren & dich warmhalten, neben schlafen und essen tun wirst. Laufe, laufe als ob nichts anderes wichtig wäre und als ob nichts anderes dich ausmacht - und versprochen: Es wird dich verändern!
    5. Lass dich verzaubern! Lass dich verzaubern von der Natur und der Magie dieser erhabenen Berge, von den reissenden Flüssen und dem zirpenden Dschungel, von den Sonnenaufgängen und dem unfassbar schönen Sternenhimmel, von der Gewalt der Natur und ihrem Zauber...saug alles in dich auf & speichere es in deiner Seele!
    6. Sei offen für alles Unerwartete! Sei offen für Urschmerz, den dieses magische Gebirge hervorzubringen vermag. Für die Demut, die in dir aufflammt, wenn du früh morgens im ersten Sonnenlicht die 8000er vor dir erstrahlen siehst. Für die Überforderung und die Dankbarkeit für das Leben an sich, die plötzlich in deinem Herzen tanzen und toben. Sei offen für alles, was du nie erwartet hättest - denn das ist er, der heilige Himalaya; unfassbar.
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  • Day 39

    120 Kilometer i 15 Stung

    October 10, 2018 in India ⋅ ⛅ 14 °C

    Mir si üs ja scho einiges gwöhnt a aasträngende Reisetäg. Aber was mr geschter erläbt hei isch no ds Tüppfli uf ds I gsi. Hie im Norde isches ghögerig u bugglig. U so si ou d Strasse. Sit dr Fahrt vo Bagdogra nach Klimpong u vo dert nach Darjeeling si mir mit houperigem Uf und Ab, änge Kurve u durendem Huupe vertrout. Aber Geschter…uff..i ha ja süsch fröid uf wiudem Terrain z fahre aber so nach 5 h….föh mr vorne aa.
    Geschter hei mir üses Sii vo Darjeeling nach Sikkim besser gseit nach Yuksom verschobe. Wow, Sikkim! Es uraute Königrich, es buddhistisches Heiligtum! Me brucht es Speziau-Visum um dert ine z cho. Das wunderbare Fläckli Ärde ligt haut nach am Konfliktherd Tibet / China. Vorusschouend wie mir Schwizer si, hei mir das Visum scho in Bärn organisiert. Bim Iireise bruchts aber de ä Stämpu wo bestätigt, das die bewilligte 15Täg itz aafö. Eigentlech wärs nid so wit vo Darjeeling nach Yuksom aber wüu zwüsche Sikkim und Westbengale e aagspannti Stimmig herrscht isch dr entscheidend Checkpoint sit churzer Zit gschlosse. Kes Problem, mir gö übere anger Checkpoint in Melli ine, Umwäg vo lächerleche 40km..hei mr gmeint.
    D Fahrt vom westbengalische Darjeeling is sikkimische Yuksom geit houptsächlech am Teesta-River entlang. E wunderbar wiude Fluss wo sich vom Himalaya dürab, dür steili, tschungu-bedeckti Bärge u Hügu schlänglet. Ds Klima isch ruuch, es git Monsun, Hitz u iischchauti Nächt. Es isch e duurende Kampf zwüsche Mönsch u Natur däm Gländ e einigermasse befahrbare Bitz Strass abzverlange. Doch für die abglägne Himalayadörfli wie Yuksom isch dä Kampf unverzichtbar, um mit Ware u nid dsletscht ou mit Touris versorgt z wärde.
    Uf jedefau het me gmunklet, das mehreri Abschnitte zwüsche Darjeeling u däm besagte Checkpoint immerwieder stundewiis wäge Bouarbeite unterbreche wärde u mir drum frühe los müesse um de am Mittsg in Jorethang no vor 13:00 e Sammu-Jeep ds verwütsche.. Kes Problem heimr dänkt, bis mr gmerkt hei, das sofrühe wie mir müesste gah no kene fahrt..auso Privat Taxi am 6:00 am Morge für die erschte 40km.. für huere viu Gäut u weni Komfort. Bis zum Checkpoint, u när nach Johrethang, auso die Streki wo agäblech so schwierig sig, hei mr eigentlech kes Problem gha. Mir si am 10.00 ds Jorethang gsi..es hät auso guet ou dr Sammeljeep glängt aber äbe me weis ja nie.. Dä hei mr de am 13:00 richtig Yuksom wöue bestige…aber dä wo am eis isch cho het üs nid wöue mitnä..är isch o scho völlig überlade gsi. Uf Jeepbänkli wos ds dritt scho äng isch, d Inder normalerwiis ds viert hocke, hei sie sich dasmau ds füft drufdrückt …danke, merci..mir näme dä wo agäblech i 10 Minute chunnt. Us indische 10 Minute si de 90 Minute worde…aber, immerhin, mir hei ds ganze Hingerbänkli für üs gha we me vo däm haagere Inder abgseht wo näbe mir dr viert Platz het igno u we me dr Heisswasserboiler wo si üs no quer über de Bei gleit hei nid iiberächnet. Wo de aues verlade isch gsi isches am 15.30 losgange.
    Scho churz nach dr Stadt isch d Strass nüm teeret gsi. Uf dr Siite gäge Teesta-River si immerwieder grossi Bitze vor Schotterbischte abgrütscht gsi wüu si vom Flusd ungerspüut si worde..dr schier ändlos Strom vo Laschtwäge, Jeeps, Bösse u Töffe hei sich dert immerwieder müesse Vortit la u sich uswiiche, was zu hausbrächerische Manöver gfühert het. Dert wos nid angers geit tuet dr Staat mit riisige Bagger u Laschtwäge das wo dr Fluss unger dr Strass furt spüut obe wieder drufschütte. Was äbe zu dene erwähnte, stundewiise Strassesperrine u de entsprächende Stous fühert..sobaud de aube aui wieder i beidi Richtige chöi Fahre chunnts wieder zu dene unsägleche Uswiichmanöver. Die vom Fluss usghöuti u vom Räge usgwäschni Strass het riisigu Sumpf- u Schlaglöcher. So das dr Fahrer nid nume viiu gschick sondern ou ungloubleche Optimismus u es riisigs Vertroue i si chlapperig Jeep brucht. So si füf wiiteri Stund vergange..schüttle, houpere, es umeschlaa vo linggs nach rächts (mit Böiler uf de Chnöi), füre, hingere, gasgä, abbrämse, horne u huupe…
    D Batterie wo usgfaue isch, d Brügg wo eigentlech nume vo eim Fahrzüg gliichzitig hät dörfe befahre wärde und dr duurend us de Boxe trällernd Bollywood Schnulze Sound hani itz wägglaa... Uf jedefsu si mir heil, todt müed u früsch düregschüttlet in Yuksom acho!!
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  • Day 36

    Heading all the way up to calm down

    October 7, 2018 in India ⋅ 🌧 12 °C

    Es ist eine Weile her, seit wir von uns haben hören lassen, ja. Wir waren beschäftigt mit Nichtstun...
    Nachdem uns Rajasthan glücklich, aber auch erschöpft zurückgelassen hat, haben wir diesen Bundesstaat ebenfalls zurückgelassen...um in den Norden, in die Berge zu reisen!

    Kalimpong, eine vierzigtausend Einwohner zählende Stadt ganz im Norden von Westbengalen und nahe an der Grenze zu Sikkim, hat uns herzlich empfangen. Ach, wie ich die Bergvölker liebe - kein Angesprochen-Werden, nur Menschen, die lächeln, wenn sich unsere Blicke begegnen. Weniger Dreck, weniger Armut, dafür mehr Herzlichkeit, mehr Authentizität.
    Kalimpong ist keine Touristendestination...keine Rooftops, kein „Have a look, madame“, dafür local markets und Sammeljeeps.
    Sammeljeeps sind normale Jeeps, nur dass statt sechs genau zwölf Menschen darin eingepfercht werden und man für eine vierstündige Fahrt 150 Rupien (2.60 Franken) bezahlt.
    Wir sind also per Flug-Flug-Taxi-Sammeljeep hoch in den Norden gereist, um herunter zu fahren. Und dafür war Kalimpong perfekt! Weil wir gleich fünf Nächt gebucht haben - was unseren Gastgebern ein Rätsel war und blieb - wurden wir kostenlos von einem Standard Room in die Suite upgegradet. Und so haben wir unsere Zeit dort mit Morgenyoga auf unserem Balkon, Spaziergängen durch die Stadt und ausgiebigen Rumdrink-Pläuschen in unserem zeitweiligen Zuhause verbracht. Und obendrein hat sich (endlich) unser Benzinkocher ausbezahlt. Dank unserem Wüstentrip haben wir auf diesem kleinen Ding ab dem zweiten Abend selbstgemachte Curries mit Zutaten vom Markt zubereitet und unseren geschenkten Platz ehrenhaft ausgenutzt.

    Nach einer Woche solch süssen Nichtstun sind wir gestern per Sammeljeep - unserer neuen Lieblingsreiseart - nach Darjeeling weitergezogen...
    Diese Stadt, auf 2000m über dem Meer liegend, hat bereits jetzt unser Herz gewonnen. Es wimmelt hier von Märkten und Schrott, von freundlichen Menschen und wunderbaren Aussichten auf Teeplantagen!
    Zu unserem Glück ist unser Zimmer in einem freundlichen Homestay mit einem Cheminee - das höchstwahrscheinlich noch nie zuvor benutzt wurde - ausgestattet und während ich diese Zeilen schreibe, ist Chrigu, gestärkt durch von mir hausgemachtem Rumpunsch, am Feuer machen! Auf uns warten auf dem market gekaufte Samosas, Pakora und Chapati und selbstgeschnippelter Salat aus dort erstandenem Gemüse - what a beautiful life!
    Es ruhigt innerlich sehr, das selber Kochen und sich damit überall ein Zuhause schaffen Können...

    Hier in Darjeeling, dieser wunderbaren Stadt im hohen Norden, werden wir noch drei Tage bleiben, bevor wir dann die Grenze nach Sikkim passieren und für acht Tage auf einen Trek (welchen wir während unseres Nichtstun in Kalimpong aufgegleist haben) durch den kleinsten und nördlichsten Bundesstaat Indiens aufbrechen und mitten im heiligen Himalya unterwegs sein werden!

    Nach knapp eineinhalb Monaten sind wir nun definitiv im Reisen, in unserem neuen Leben, angekommen und die Freude darüber, (erneut) in den heiligen Gefilden des Himalaya trekken zu gehen, lässt sich nicht in Worte fassen... Namaste, Mama India. Namaste, Grandfather Himalaya. We bow to you, mother earth.
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  • Day 29

    Rajasthan - over and out!

    September 30, 2018 in India ⋅ ⛅ 26 °C

    Wir sitzen auf unserem Lieblings-Rooftop von Udaipur und bestaunen einen letzten zauberhaften Sonnenuntergang in Rajasthan. Hie und da überziehen Wolken den Himmel, der See glitzert im letzten Sonnenlicht und Udaipur, die weisse und „romantischste“ Stadt Indiens, zeigt sich uns nochmals von ihrer schönsten Seite. Da fällt der Abschied zum Schluss doch noch etwas schwer...

    Udaipur, unsere letzte Destination in crazy Rajasthan, unsere fünfte Stadt in unserem ersten Reisemonat, ist wunderschön. Sie liegt malerisch am Lake Pichola, ist umgeben von Bergen und wird von freundlichen Menschen bewohnt. Und trotzdem mussten wir hier feststellen, dass ein Monat voller Gehupe und Smog, Märkten und verwinkelten Gassen, streunenden Hunden und trägen Kühen, Rooftops und Händlern, Angesprochen-Werden und Smalltalk fürs erste genügen.

    Als erste Gegenmassnahme haben wir spontan einen Roller gemietet, um unseren Abstands- und Bewegungsradius zu vergrössern - was für eine Wohltat! Kein Angesprochen-Werden mehr, nicht mehr nur die immer selben Gassen, stattdessen indischer Verkehr, kleine Dörfer und Natur!
    Der indische Verkehr ist gar nicht so schrecklich, wie es von aussen scheint. Es gibt zwar wirklich keine Verkehrsregeln im herkömmlichen Sinne, dafür wird aufeinander Rücksicht genommen, „vorsichtig“ gedrängelt und die ständige Kommunikation ist die Hupe.
    Und es ermöglichte uns Erlebnisse und Einblicke, die uns sonst verwehrt geblieben wären.

    Als wir an den Udai Sagar Lake wollten, haben wir uns (wieder einmal) verfahren. Da hielt ein junger Inder neben uns und fragte nach unserem Ziel. Einige Kurven weiter waren wir unserem Ziel zwar nicht näher gekommen, fanden uns dafür aber auf dem Boden seines Hauses sitzend wieder, während wir mit Monu - dem jungen Inder - und seinen zwei Schwestern die indische Version von Big Brother schauten. Seine Frau bereitete in dieser Zeit „Cha“, ein traditionelles Getränk, zu und uns blieb nichts anderes übrig, als unsere Schutzengel um Beistand zu bitten und es zu trinken. Es war ein säuerliches Getränk aus - so mutmassen wir - Joghurt, Wasser und einem Getreide. Nachdem auch Monus Mutter sich noch zu uns gesellt hatte gab es die obligatorische Selfie-Session, eine kleine Führung durch ihr Anwesen und eine gezeichnete Wegbeschreibung für uns. Was für eine berührende Begegnung - ganz ohne schmerzende Nachwirkungen!
    Oder der Besuch bei „Animal Aid Unlimited“ einige Kilometer ausserhalb der Stadt - ein Krankenhaus und Hospiz für Tiere. Diese Organisation beherbergt über 700 verletzte oder sterbende Tiere. Die meisten davon Hunde, viele von ihnen mit Verkrüppelungen. Aber auch Kühe, die ab dem vielen unverdaulichen Plastik in ihrem Körper langsam sterben werden. Es war ein berührender, aber auch erschütternder Besuch. Natürlich ist es ein wunderbares Gefühl, einem verletzten Wesen etwas Liebe geben zu können und sich somit weniger hilflos zu fühlen. Aber löst das das Problem von (zu vielen und sich unkontrolliert vermehrenden) streunenden Tieren? Wir haben keine Antwort darauf gefunden und das war der Grund, weshalb wir nicht nochmals zum Helfen hingegangen sind.
    Und das beschreibt vielleicht am besten, was Rajasthan in uns zurücklässt - Zerrissenheit und Berührung, Faszination und Frustration, Liebe und Abscheu, Anziehung und Ekel.

    Und so werden wir morgen in aller Frühe weiterziehen. Mit Dankbarkeit im Herzen und einer Prise Erschöpfung, mit Demut und Erleichterung.
    Weiterziehen in den Norden, immer näher zum Himalaya.
    Kalimpong, we‘re so ready for all the nature you‘ll give us!
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  • Day 23

    E fasch goudigi Wüeschtestadt

    September 24, 2018 in India ⋅ ☀️ 37 °C

    Mir sitze i üsem erschte Nachtbös. 13h vo Jaisalmer nach Udaipur. Mir hei chli Respäkt gha vor derä länge Reis imne indische Bös. Ds Ticket heimr a irgendere Chrützig amne ufgsteute Püutli kouft. Dr Verchöifer het es paar Zahle ufne Zeddu gschribe u für üs beidi e knappe 10ner (620Rupies) verlangt. Mir si nid so sicher gsi öb de das mit üsem agäbleche Doppubett wo mr anschiinend für dä minim Priis söue becho klappet. Itz si mir vor 10 Minute iigstige u hin und weg. Es eigets Kaböischen, klimatisiert, dür Schiebefänschter vom räschtleche Bös abtrennbar..zfride winemore. Uf dr ganze doppubettlängi Fänschter u we me da so zäme ufem Maträtzli höcklet u Indie usse verbizieht chunnts eim fasch vor aus wär me Daheime ufem Sofa am Arte-Doku luege. Üsi Hoteljungs hei üs aus Proviant Paranta (indisches Brot), Pakora u Pickels mitgä u mir hei üsi Reisefläsche mit Ginger Lemon Honey Tee gfüllt. Claudis Lämpli sorgt für die romantischi Belüchtig u Früschtüechli fürnes aagnäms Klima unger de Arme. So usgrüschtet fröiie mir üs richtig uf die Fahrt..u hei Zit für üs..ohni Händler u Huupis u uso..Zit zum z Erläbte z büschele..
    Jaisalmer duckt sich ungernes riisigs Fort us Sandstei, bout 1150 n.chr. vomene Mogul wo ar Sidestraas het wöue Gäud mitverdiene. Dä einstig Riichtum merktme dr Stadt hüt no a. Me trifft i de änge Gässli immerwieder uf unfassbar schön verziehrti Stadpaläscht sogenannti Havelis, schön gschnitzti Houztüre u durchuus wohlhabendi Lüt. E Bsunderheit isch, dass das Fort aus eis vo de einzige in Indie no vo Mönsche bewohnt isch. D Brahme u d Warrior (höchschti u zwöithöchschti Kaschte) Teile sich dr Wohnruum und vorauem d Verchoufsflächi im Fort. Ds Fuessvouk läbt unger im Stedtli. Dür die änge, härzige, labyrinthähnleche Gässli im Fort ds schlendere isch zwar mega witzig aber d Mönsche würke uf üs unfründlech überheblech..u drum isch üs vo afang a im Stedtli bim Fuessvouk wöhler. Mir finde schnäu üse täglech Chaiverchöifer u dr Tabakliferant. Üses Hotel ligt chli usserhaub aber d Stadt isch so chli das mir vom Zentrum guet chöi heiloufe..Angscht muesme dadrbi keni ha..Auerdings hei mr müesse lehre, dass Strassehünd nid ohni si.. Dr Strassehunde-Mamma wo ihrne chliine Chappati zum Znacht hei bringt sött me nid diräkt id Ouge luege..läck isch die bäuend cho ds gummpe. Eigentlech sött me ja blibe stah u sich ruhig verhaute..aber mach das mau..mir hei di Hingere füre gno u si dür d Gässli uf u drvo. E schreck Sekunde; e Hundebiss wär übel gsi, vorauem da s in Jaisalmer nid würklech es Spitau hät, oder nume eis wos z vermiide giut. Mit em Schrecke drvo cho, bi üs uf dr Hotelterasse e Beruhigigschai u e Zigi, u aues wieder guet.
    Am Charm vom Fort hei mir üs aber de doch nid ganz chönne entzieh. I de aute Wehrtürm hets soumässig härzigi Dachrestöräli wo me sich, über ds Fort, d Stadt u die angränzendi Wüeschti blickend wie in 1001 Nacht füut. U we de no d Flädermüüs wo ds Forttor bewohne bi Sunneungergang usflüüge isch d Ambiance perfekt. Im Panoramic Restaurant mitere Fläsche indischem Wyy mim Schatz si Geburi gfiiret u im Fort Rooftoprestaurant ds beschte Lassi ever (nei kes BanghLassi😉) trunke..ja ds Läbe isch schön in Jaisalmer.
    Aber itz hei mirs ou gseh das Jaisalmer. Das Wüeschtevouk isch e ruuche Schlag vo Lüüt. Gröber im Umgang ungerenang u mit de Touris. Bsunders gmerkt hei mirs im diräkte Umfäud vo üsem Hotel. Us Not hei sich dert Bishnoi (Wüeschtebewohner) niedergla wo sich irgendwie düreschlöö. Ihri Chind schicke si nid id Schueu wo grad 30m näbe dran wär, sondern lö se la bättle oder eifach ungerforderet la umelungere. Das füert drzue das si ufne spezielli Art verrohe. Si belagere u bättle henne bedrängend, plage Tierli u würke totau überspannt. Das so vom komfortable Hotelterässli us z beobachte faut schwär. O we mir versuecht hei ihne ds zeige wie me mit Hundebebes umgeit, das bringt natürlech nüt u git nume üs ds gfüu irgendöpis gmacht z ha..janu Crazy India zeigt sich immer involler Läbenschraft u ganzer Bandbreiti. Das ghört äuä eifach drzue!
    Udaipur..we are on the road!!
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  • Day 20

    In the middle of nowhere - you welcome!

    September 21, 2018 in India ⋅ ☀️ 36 °C

    Wüste Thar. Irgendein Wochentag. Irgendwann mittags. Tag 3 von 4 unserer Camel Safari jedenfalls. Gefühlte 50 Grad im Schatten des Baums, unter dem wir auf unserer Pritsche liegen, halb dösend, nass nur auf den irgendwo aufliegenden Körperstellen, der restliche Schweiss verdunstet sofort im sengend heissen Wüstenwind. Unsere Kamele sind einige Sträuche weiter am stachelige Zweige fressen, um uns herum nichts als Wüste, so weit das Auge reicht. Und es ist ein Traum, ein Wirklichkeit gewordener, unfassbar schöner Traum. In den meisten Momenten.

    Seit vorgestern morgen sind wir in der Wüste Thar unterwegs. Mit vier
    Kamelen und zwei Camel guides, 40 Litern Wasser, etlichen Säcken mit Nahrungsmitteln und zwei richtigen „Betten“. Ansonsten? Sand, Gräser und Sträucher, einige Adler, Gazellen und riesige Käfer. Ab und zu ein Hirte mit seiner Ziegenherde, sonst nichts. Meistens.

    Wir waren uns einig, dass wir nach den ersten zwei Wochen Indien dringend mal in die Natur müssen! (Luxusprobrobleme, jawohl, aber andere haben wir eben nicht.) Irgendwo hin, wo kein Autogehupe jeden Schritt begleitet, wo niemand ein Selfie oder zumindest einen Smalltalk will. Wo keine Häuser zu sehen sind und kein Müll. Wir sind Chapati über Chai verliebt in Indien mit all seinem Zauber und Wahnsinn, aber wir wollten eine Pause. So sind wir hier gelandet.
    Kein Gehupe und keine einzige Strasse, keine Menschen und kein Müll. Dafür diese Wüste!
    Die Wüste Thar ist keine reine Sandwüste, es hat Vegetation, bestehend aus Sträuchern, immer wieder Bäumen und Gräsern. In vereinzelten Dörfern leben Menschen, die sich trotzig und stolz den widrigen Bedingungen angepasst haben, aber auch dem Dreck und dem Chaos der Stadt beinahe fernbleiben können.

    Wir warten gerade unter unserem Baum darauf, dass die sengendste Mittagshitze vorübergeht und wir auf unseren Kamelen in wunderbarer Langsamkeit weiter durch diese endlose Weite und Stille schaukeln können.
    Unser dritter Tag begann -wie bereits der zweite- nach einer Nacht unter einem unglaublich schönen Sternenhimmel, eingemummelt in richtiges Bettzeug auf einer Metallpritsche und bewacht von unseren Kamelen mit Sonnenaufgangsyoga auf einer Sanddüne. In dieser Zeit hatten Dagga und Puna, unsere Guides, bereits Feuer gemacht und den wohl besten Chai aufgekocht, den wir in Indien bis jetzt getrunken haben. Nach einem stärkenden Frühstück packten wir alles zusammen, beluden und sattelten unsere Kamele und machten uns auf in einen weiteren Tag voller stiller Weite und unberührter Natur.

    Dieser Wüsten-Trip ist voller bezaubernden Momenten; am Mittag und Abend kochen wir gemeinsam über dem offenen Feuer. Gemüsecurry, Reis mit Kreuzkümmel und Chapati. Als erstes aber wird immer Chai zubereitet, der hier in der Wüste als Stärkung sogar in noch grösseren Mengen als in den Städten getrunken wird. Während unseren Rasten wird unseren Kamelen das Zaumzeug abgenommen und sie werden frei gelassen. Nicht ganz zwar, die Vorderbeine werden ihnen mit einem Strick lose zusammengebunden, aber nach erstem Unverständnis wird uns dessen Notwendigkeit bewusst. Bereits nach einer Stunde sind sie nämlich in der Weite der Wüste verschwunden und es kostet Dagga lange, bis er mit ihnen wieder zum Lager zurückkehrt.
    Unsere Kamele, genauer gesagt Dromedare, denn sie haben nur einen Höcker, sind faszinierende Wesen. Gross, anmutig und sanft wirken sie, wenn sie auf ihren riesigen Samtpfoten durch den Sand stolzieren. Ungelenk und ulkig, wenn sie abliegen und den Kopf auf den Sand betten.
    Heute führen wir sie alleine oder sie führen uns, das ist schwierig festzustellen, aber so oder so ist es ein unglaubliches Gefühl, auf so einem anmutigen Tier durch die Wüste zu schaukeln!

    Neben all diesen Kostbarkeiten gibt es aber auch hier schwierige Situationen; unsere Guides sprechen kaum Englisch. Ihre meist geäusserte Floskel ist ein unbeholfenes „You welcome.“ und sie sind sofort sehr gestresst, wenn uns etwas nicht gefällt. Dies war der Fall, als wir gestern in einem Village waren, um die Kamele zu tränken... Selbst hier, weit ab von moderner Zivilisation häuft sich der Abfall, sobald wir uns dem Dorf nähern. Eine Schar Kinder kommt auf uns zugerannt, sie betteln um „Chocolate, Chocolate!“ oder „Rupies, Rupies!“, sie fassen uns an und wollen unseren Schmuck. Es ist erschreckend zu erleben, was der Tourismus selbst hier anrichtet und ein kleiner Schock für uns nach zwei Tagen in der einsamen Wildnis. Wir brauchen wohl nicht zu sagen, dass wir froh waren, als unsere Kamele mit trinken fertig waren und wir wieder in die Weite hinausreiten konnten.

    Einmal mehr ist es faszinierend, dieses Indien! Es zeigt sich uns so voller Schönheit und Zauber und so voller Elend und uns überfordernden Momenten... Es lässt uns staunen und jauchzen und im nächsten Augenblick stolpern und straucheln...aber eines dürfen wir einmal mehr zugeben: Diese Reise, unser Leben, ist einfach wunderbar!
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  • Day 14

    JODHPURelove

    September 15, 2018 in India ⋅ 🌙 27 °C

    Wir erreichten Jodhpur mit dem Zug, als es bereits dunkel war. Nach einer unterhaltsamen Reise in der local Klasse inklusive Bettler, Chai- und Streetfood-Verkäufer und den Zug putzenden Kindern waren wir dank unseren im Nach-Monsun in Pushkar eingefangenen Erkältungen und dem Trubel ziemlich müde, als wir aus dem Zug stiegen.
    In der kurzen Zeit in Indien haben wir uns bereits angewöhnt, bei Ankunft an einem neuen Ort als erstes an allen aufdringlichen Rikschafahrern vorbei und zum nächsten Chai-Stand zu drängen. Ein frisch aufgebrühter Chai und ein Beedie und schon kehren die Lebensgeister zurück!
    Trotz unserer mehr als mässigen Verfassung spürten wir bereits bei der kurzen Rikschafahrt in unser Homestay, dass uns Jodhpur gefallen würde. Spätestens auf dem Rooftop unserer wunderbaren Unterkunft mit atemberaubender Sicht auf das Fort und über die Oldtown waren wir uns dessen sicher!

    Jodphur, die blaue Stadt, ist ein wunderbarer Kontrast zu Pushkar. Wo in Pushkar aufdringliche Händler und kiffende, coole Traveller das Bild bestimmen, sind hier freundliche Menschen, die uns den Weg zeigen und höchstens mal ein (oder zehn) Selfie(s) mit uns machen wollen. Am Chaistand achtet unser Chaiman penibel darauf, dass unsere Sachen in Sicherheit sind und die anderen Männer tauschen lachend und neugierig ihre Beedies mit unseren. Und genau dieser Moment ist einer der Gründe, warum wir Indien so lieben (lernen). Mitten im Gehupe, pulsierenden Leben und Dreck sitzend, umgeben von freundlichen Indern, Chai schlürfend und uns dort einfach sicher und total wohl fühlen! Es gibt so viele grossartige Momente hier; einem Inder beibringen, wie man eine Zigarette selber dreht, mit einem Kaffeebesitzer über den Sinn des Lebens und die Probleme der Gesellschaften philosophieren oder uns von einem Marktverkäufer erklären lassen, was wir an einem anderen Stand gerade gekauft haben.

    Nachdem wir mit viel frischem Ginger-Lemon-Honey unsere Erkältungen auskuriert haben, verbringen wir unsere Tage mit Schlendern durch die blauen, verwinkelten Gassen, Stöbern und Staunen in den wuseligen Bazaaren, mit einem Drink und köstlichem indischen Essen auf einer der vielen Rooftop-Terrassen und mit gemütlichem Kaffeetrinken auf unserem Balkon mitten in der zauberhaften Old town.
    Es ist berührend, wie schnell wir uns hier heimisch fühlen, wie sicher in den Gassen, wie wohl mit den Menschen und vor allem...wie es uns hier mehr und mehr gelingt, wirklich anzukommen und im Moment zu sein.

    Jodhpur, wir haben uns Chai über Chapati verliebt in dich und sind wirklich etwas wehmütig, dich morgen zu verlassen...
    Jaisalmer, du goldene Wüstenstadt, wir kommen!
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  • Day 11

    Pushkar!

    September 12, 2018 in India ⋅ ⛅ 26 °C

    Pushkar isch es troumhafts Dörfli umne Piugersee wo d Hindus verehre. Dert het dr Brahma (Schöpergott) e Lotusblüete la gheie u de isch quasi ir Wüeschti e See entstande! Dr Gandi het e Teil vo sich dert la beärdige u drum isches für vili Inder e heilige u mytische Ort. Gliichzitig isches es Travellerkaff mit aune Schattesite vo das mit sich bringt u het wohl Vieles a Scharm wos sicher mau het gha iibüesst. Nach Delhi aber isches e ungloublech gmüetleche u friedleche Ort gsi um in Indie aazcho. Pilgerer, d Händler und ou Travellers gäbe e entspannti Mischig. Es gmüetleches i Tag ine läbe u sich de chliine grosse Kulturungerschiede bekannt u vertrout z mache. Da wär zum Bischbiu "nid Nei" säge. Was immer me e Inder fragt oder mit ihm verhandlet..es chunnt kes klars Nei. Me mues ar Körpersprach erkenne öb Nei oder Ja oder weiss nid. Nei wär e Beleidigung und wird vermide. Mir hei üs de bi aune Bättler, Händler und angerne Lüt wo öppis vo eim wei ("Selfie please") im "nid nei" säge güebt. Mit "Thank you very much" und "it's so nice" oder "have a wonderfull day" gmischt mitere unmissverständleche Körpersprach klappt das wunderbar u fühut sich viu besser a aus eifach "No" ds säge.
    Scho chli schwieriger isches mit dr indischi Chopfwackugeschte..es liechts hin u här vo Ungerchifer u Chopfpartie i die jewils angeri Richtig. Es heisst nid öppe Nei, es heisst ou nid ja, es heisst o nid Danke oder iiverstande oder scho rächt..eigentlech heissts eifach i ha di ghört, i ha di wahr gno..dr räscht blibt Spekulation beziihigswiis muesme usem Buuch use gspüre öpps itz es Nei, es Ja, es Danke oder es Iverstande isch. Doch ou für das chunnt me mit dr Zit es Gspüri über... Nach chli praktischem Trainig vo de Gsichtsmuskle u Probe ufs Exempel i de Strasse vo Pushkar muesi säge isch das no ganz gäbig. Mängisch längt scho es liechts Chopfwaggle um ufdringlechi Müettere mit ihrne chliine Ching ufem Arm wo paar Rupies fürne Bättlerorganisation wei er jammere, loszwärde. Oder ihne ds zeige, dasme se zwar ghört het aber ke witeri aktion ( wie z.B. z Portmonet füreznäh) im Sinn het u me wird nid wiiter bedrängt. Mir hei auso scho einiges übere indisch Autag dörfe lehre u versuech üs es bizli ds integriere. Dadrzue ghört ou durch stinkendi Kloake waate, frächi Affe verjage u, natürlech viiu Chai-Tee trinke. Näbe däm, git eim Pushkar unzähligi Müglechkeite sich vom Autag zrüggzzie.
    Üsi Erholigsinseli si gsi:
    - Säubergmachte Kaffi am Morge usem Esspressochocherli (yes i ha dr Bänzinchocher aabracht u nüt abfgacklet),
    - Abestimmige i de Rooftoprestaurants
    - es verpönts Aperodrinkli im Paumegarte.

    Pushkar het üs auso mega guet ta nach Crazy Delhi u üs dr indische Kultur u am indische Alltag es Millimeterli nöcherbracht.

    Pushkar, adieu! Jodhpur, mir chöme!
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  • Day 7

    ...und dann setzt der Regen ein.

    September 8, 2018 in India ⋅ 🌧 24 °C

    Eben noch liefen wir barfuss über trockenen, mit holy cow shit gesprenkelten Boden und genossen das angenehme Wetter unter leicht bewölktem Himmel...bis plötzlich der Regen einsetzte. Und nein, auch wenn wir Schweizer uns das Nass gewöhnt sind, unser Regen ist ein holy cow shit gegen das, was der Himmel hier in Rajasthan gerade preisgibt!
    Seit einigen Stunden schüttet es, die Gassen sind geflutet und man watet knietief durch die Kloake. Die Kühe, die Regen auf ihren Häupter so gar nicht als ihrer würdig empfinden, drängen in die kleinen Läden, werden sanft rausgedrängt, um ihr Glück einie Sekunden später erneut zu versuchen. Die Leute retten sich auf die erhöhten Gehsteige, hüllen sich in menschgrosse Plastiksäcke oder fahren unbeirrt mit hupendem Moped weiter.
    Und wir, wir sitzen vergnügt in unserem liebsten Rooftop Restaurant, schlürfen Chai und knabbern Vegetable Pakhora, als plötzlich in ganz Pushkar der Strom ausfällt! Das heisst, nicht wirklich in ganz Pushkar - unser Plätzchen verfügt glücklicherweise über einen Generator, trotzdem wird uns die sowieso schon total romantische Atmosphäre noch mit Kerzenschein versüsst. Und wir, wir werden wohl auch gleich hier zu Abend essen und versuchen, nicht daran zu denken, ob unsere Unterkunft auch von den Überschwemmungen betroffen ist (zum Glück haben wir heute morgen gewaschen und einige Kleider hängen für den Regen unerreichbar an der Wäscheleine in unserem Zimmer)... Pushkar, du bist einfach wunderbar!
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