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  • Day 116

    Langkawi

    February 24 in Malaysia ⋅ ☀️ 30 °C

    Mit einer Gondel geht's auf den Berg hinauf. Die Fahrt wird zur Mutprobe. Eigentlich habe ich kein Problem mit Höhenangst, aber diese Fahrt hat mich an meine Grenzen gebracht... Die kleine Gondel baumelt weit über dem Dschungel und den spitzen Felsen unter uns. Zum Schluss wird es so steil, dass es beinahe senkrecht rauf geht. Wir kommen kurz vor Schließung und dürfen als einer der letzten Besucher noch einen schnellen Spaziergang zum und auf dem Skywalk machen. Was für eine coole Konstruktion:
    Das gekrümmte Brückendeck wird von vier Stahl-Hauptabspannseile getragen, die an einer einzigen, 80 m hohen Stützkonstruktion abgehängt sind. Auflager, Zug- und Druckkräfte sind so offensichtlich und elegant ablesbar. Toll!

    Affen hüpfen auf der Aussichtsplattformen umher und warten auf den nächsten unachtsamen Tourist, den sie ausrauben können. Obacht!
    Wir genießen als die letzten Besucher des Tages den Blick über die Insel und aufs Meer. So ein schöner, kostbarer Moment.

    Am nächsten Morgen am Hafen erwartet uns eine Überraschung: alle Tickets zum Festland sind ausgebucht. Wir sitzen bis zum nächsten Tag fest. Naaa toll... Das cancelt unglücklicherweise unser nächstes Ziel George Town. Schmollend checken wir in unserer Ersatzunterkunft ein... ein entspannter, langsamer Tag am Pool entschleunigt uns angenehm.
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  • Day 114

    Fluch der Karibik

    February 22 in Thailand ⋅ ☀️ 31 °C

    Mit dem Speedboat geht's nach Koh Mook. Schon als wir in der prallen Sonne über den langen Pier spazieren, werden wir auf die Fischschwärme im seichten Wasser aufmerksam. Als glitzernde Wolke, zieht der riesige, amorphe Organismus durchs klare Wasser. Dahinter taucht ein Köpfchen auf der Wasseroberfläche auf und blinzelt ins Sonnenlicht: eine Schildkröte! Die erste Schildkröte die wir sehen!

    Auf Land warten alte Roller, an die klapprige Beiwagen angeschweißt wurden auf die Touristen. Wir lehnen den Transport dankend ab und laufen die wenigen Meter auf der einzigen befestigten, schmalen Straße zu unserem Hostel. Die Insel macht einen verschlafenen Eindruck. Der Tourismus hält sich in angenehmen Grenzen. Hier kommt nur her, wer die ursprüngliche Abgeschiedenheit in Thailand sucht.

    Am Morgen stapfen wir zum Pier und erwischen gerade noch ein Ausflugsboot. Zuerst erkunden wir die berühmte Emerald Cave, die zum Glück zu dieser Uhrzeit noch nicht von vielen Touristen besucht wird. Der Guide hat vollstes Vertrauen in unsere Fähigkeiten und wir schwimmen ohne Weste in völliger Dunkelheit seinem Taschenlampenstrahl durch das Höhlensystem hinterher . Besonders die ersten 10 m verzaubern: Die Dunkelheit verschluckt uns schon, aber das Wasser scheint aus der Tiefe in grünem Licht zu leuchten. Mystisch! Es fühlt sich an als würden wir in einem zeit- und ortlosem Strom aus Tinte treiben. Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Faszination für diese neue, aufregende Szene und der Angst vor der Dunkelheit und Beengtheit. Nach einigen Minuten erreichen wir die versteckte Bucht die auf allen Seiten von steilen Klippen umgeben ist. Gar nicht spektakulär, nichts zu tun oder zu gucken aber trotzdem ein beeindruckender Ort. Der perfekte Platz, um einen Schatz zu verstecken, denke ich mir. Und tatsächlich, der Guide bestätigt, dass Piraten diesen Ort in der Vergangenheit genutzt haben.
    Ich dümpel im seichten Wasser des winzigen Strandes und träume mich in den Film "Fluch der Karibik". Danach gibt's wieder ein erste Mal: Schnorcheln! Es kostet uns beide etwas Übung und Überwindung mit dem Schnorchel klarzukommen, aber das war's wert. Wir entdecken Korallen und Fische in allen erdenklichen Farben und Formen.

    Später gehen Max und ich auf Entdeckungstour auf dem Festland. Durch den ursprünglichen Teil der Insel wandern wir durch Kautschukwälder und dichtes Gebüsch auf den Hügel der Insel. Überall unbekannte Flora und Fauna die uns rätseln lässt. Bananenblätter so groß wie Türblätter, eine Ananas die sich rosa verfärbt, unbekannte Samen die aus dem Bäumen auf uns herab regnen und eine Einsiedlerkrabbe im Laub, mit leuchtend blauem Panzer... um nur einige der Highlights zu benennen. Später am Strand kommen wir an Abschnitten vorbei, in dem tausende winzige Krebse im Sand leben. Beim Näherkommen rennen sie scharrenweise aufgescheucht davon, was ein kleines Schauspiel ist. Außerdem finden wir ein Schildkrötenskelett am Strand, deren dicker Panzer wohl von einer Schiffsschraube geknackt wurde. Ich bin fasziniert von den Tieren, Muscheln und Korallen die wir am Strand finden. Nach dem Baden sitzen wir im weichen Sand und lassen die Seele baumeln. Glasklares Wasser das sachte an die Füße schwappt und im Hintergrund die Palmen und Berge der Insel. Kaum zu begreifen das wir hier sind. So geht Urlaub!

    🥇 Schnorcheln
    👨 Max
    🎵 Your House - Mandelbro
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  • Day 112

    Sanfte Riesen

    February 20 in Thailand ⋅ ☁️ 29 °C

    Rollerfahren auf Koh Lanta. Die Straße führt uns in Schlangenlinien an den Klippen und Stränden entlang. Die Haare flattern, die Sonne brutzelt angenehm und wir legen uns freudig in die Kurven. So muss Urlaub sein!

    Durch den dichten, djungelartigen Bewuchs klettern wir zum Strand hinunter. Kaum jemand da, wir sind ungestört. Wäre da nicht die Basketball-große, rosa Qualle die plötzlich zwischen uns im Wasser treibt. So schnell war ich noch nie aus dem Wasser. Die wabbelige, amorphe Form, fast wie ein Wackelpudding, ohne klare Ausrichtung, Augen, Extremitäten,... Die Oberfläche der Qualle sieht aus wie Gehirnwindungen... Pfui, wäh, bäh.
    Das gehört in die Kategorie "theoretisch sehr interessant aber trotzdem eklig"

    Eingebettet in eine malerische Landschaft liegt das Following Giants' elephant sanctuary, dass sich dem authentischen und tierfreundlichen Schutz von Elefanten verschrieben hat. Guides führen uns in kleinen Gruppen durch den Park und wir beobachten die Elefanten beim Grasen und Baden. Die Guides teilen lehrreiche Fakten und lustige Anekdoten mit uns. Einer der männlichen Elefanten zum Beispiel ist ein Transgender. Das Wasser aus dem Bach wird von den Tieren nicht getrunken, da sich stromaufwärts zu viele Touristen im Wasserfall baden und die Sonnencreme den Elefanten nicht schmeckt. Am liebsten essen die Riesen das Grün von Ananas, das haufenweise aus der Umgebung gesammelt und angekahrt wird.

    Die Frage, was eine "ethische" Elefantenauffangstation ist, ist schwer zu beantworten. Schon die Station, die ich in Indien besucht habe, war verhältnismäßig tierfreundlich gestaltet. Die Tiere waren zwar sicherheitshalber an Ketten gelegt, die allerdings nicht festgezogen waren. Außerdem sind die Pfleger auf den Tieren geritten. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es das "bessere" Schicksal ist, verglichen mit anderen touristisch orientierten Einrichtungen in Indien. Wohlgemerkt, es waren gerettete Tiere, denen andernfalls der Tod bevorgestanden hätte.
    Aber die following Giants station setzt noch einen drauf: alle Tiere dürfen sich völlig frei und ungehindert im Park herumtreiben.
    Der Eigentümer macht bei der Eröffnungsansprache keinen Hehl aus der Tatsache, dass er in der Vergangenheit konventionelle Methoden zur Zähmung eingesetzt hat, auch das Reiten auf den Riesen war bis vor einigen Jahren noch gestattet.
    Heutzutage darf niemand außer den "Mahout", den Pflegern, die Tiere berühren, und selbst die scheinen einen respektvollen Abstand zu halten.

    Eine wirklich schöne Erfahrung, die Wertschätzung und Respekt für das Thema Tierschutz geschärft hat.
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  • Day 111

    Krabi

    February 19 in Thailand ⋅ ☁️ 34 °C

    Wir haben keine Lust mehr auf touristische Aktivitäten... Statt die berühmten und wunderschönen Strände Krabis zu besuchen, zieht es uns in den schattigen Mangrovenwald.

  • Day 110

    Nationalpark Khao Sok

    February 18 in Thailand ⋅ ☀️ 24 °C

    Unberührte Natur, fernab der Touristenpfade. Das hat das Internet uns versprochen, und wir haben fast geglaubt es hier nicht zu finden, als wir den Hafen erreichen. Der Steg ist vollgepackt mit jungen Touristen. Von den Verantwortlichen hat keiner mehr einen Überblick, es wird wild durcheinander gerufen und gestikuliert. Völliges Chaos, alle sind genervt. Wir werden wie eine Schafherde auf Boote getrieben. Hinsetzen und Klappe halten.

    Kaum liegt das Nadelöhr Hafen hinter uns, wird das Versprechen dann doch noch gehalten:
    Unberührte Natur, ein in allen erdenklichen Grüntönen schimmernder See, massive Kalksteinfelsen und jede Menge Ruhe. Schon kurz hinter dem Staudamm verschwindet das Handysignal. Tschüss Zivilisation, See you later.

    Stundenlangen brausen wir über den See. Der Motor des Bootes ist ein ausrangierte Truckmotor, der mit einer verlängerten Schiffsschraube ausgestattet wurde. Das Dröhnen verpasst uns Passagieren einen Tinnitus.

    Wir erreichen die schwimmende Unterkunft: ein Ensemble aus Bambushütchen, das wie Froschleich am Ufer dümpelt. Alles sehr spartanisch... Wir teilen uns ein kleines Hütchen zu viert, der Platz reicht gerade so für die dünnen Futons. Der Strom ist die meiste Zeit des Tages abgeschaltet, die Toiletten sind nach wenigen Stunden schon verstopft. Trotzdem genießen wir die Abgeschiedenheit und Gemeinschaft. Zur Abkühlung springen wir direkt vom Steg vor der Haustür in den See.

    Am Nachmittag nimmt uns der Guide zur Dschungel- und Höhlentour mit.
    Etwa eine Stunde wandern wir über einen schmalen Trampelpfad durch den Regenwald, vorbei an gigantisch-großen Bambusbäumen, Lianen, seltenen Farnen und Termitenhügeln. Dann geht's mit einer Stirnlampe in die Höhle, die uns mit angenehmer Kühle und Dunkelheit begrüßt. Die Zeit scheint sich im pechschwarzen Herzen des Berges zu verlangsamen.
    Dem Bachbett folgend, stolpern wir vorbei an riesigen Stalagmiten und Stalaktiten.
    Es riecht nach Mäusekot und tatsächlich: als wir die Taschenlampen an die Höhendecke richten sehen wir hunderte Fledermäuse kopfüber baumeln. Wow, nie zuvor habe ich so viele Fledermäuse gesehen. Wir waten durch das kniehohe Wasser um die nächste Biegung und unser Taschenlampenlicht wird von hunderten kleinen Punkten auf der Höhlenwand reflektiert. Beim Näherkommen stellen sich diese Punkte als Spinnenaugen heraus. Unzählige handteller große Höhlenspinne beäugen uns hungrig. Schnell weiter! Einige Meter müssen wir im Wasser, das uns schwarz wie Tinte verschluckt, schwimmen. Nichts für schwache Nerven! Der Guide geht weit voraus, er scheint in unseren Überlebenswillen blind zu vertrauen. Selten zuvor hab ich eine so beeindruckende Natur mit so wenigen Sicherheitsvorkehrungen erleben dürfen.

    Am Abend schippern wir hinaus auf den See und bewundern den Sonnenuntergang, der pink- und lilafarbene Schlieren an den Himmel malt und die gigantischen Felsformationen leuchten lässt. Der See ist ruhig, spiegelglatt und scheint die Luft anzuhalten. Unsere zwei Guides zücken freudig grinsend ein Stück Bambus... Was ist das?
    Es stellt sich als selbstgebaute Bong heraus. Einige der Gäste lassen sich den Spaß nicht entgehen und genehmigen sich einen Zug. Auch ohne das Marihuana herrscht eine gelassene und dankbare Atmosphäre auf dem Boot. Keine smartphones die uns ablenken, wir genießen die Gesellschaft miteinander und das himmlische Spektakel. Sobald die Dämmerung zur Nacht geworden ist, beginnt das laute Zirpen der Dschungelbewohner, das uns wieder unweigerlich daran erinnert, dass wir fernab jeglicher Zivilisation sind. Nach dem gemeinsamen Abendessen sitzen wir als kleine Gruppe zum Kartenspielen zusammen. Der Guide macht eine bekiffte Ansprache und bringt uns damit alle zum lachen.

    Auch das frühe Aufstehen am nächsten Morgen lohnt sich: noch bevor die Sonne über die Berge steigt, liegt ein mystischer Nebelschleier über dem Cheow Lan Lake und zaubert eine verwunschene Atmosphäre. Einige große Bäumen die vor der Flutung im Tal gewachsen sind, strecken ihre toten Äste wie Arme aus dem nebelschleier. Die tagaktiven Tiere erwachen alle gleichzeitig scheint es. der Regenwald dampft und das Licht ist orange-rot, warm und weich. Wieder völlige Stille auf dem Boot, wir sind alle ergriffen von dem surrealen Moment.

    Zurück beim Camp wird jedem ein großer Bananenpfannkuchen aufgetischt und wir futtern glücklich. Einer der Guides stellt sich schimpfend in den Raum. Er findet gar kein Ende, gestikuliert und zetert, läuft wütend davon, kommt zurück und legt nach. Wir verstehen nicht was los ist. Später stellt sich heraus, was sich hinter den Kulissen abspielt: zu Recht gab es Beschwerden über die funktionsuntüchtigen Toiletten was eine Grundsatzdiskussion heraufbeschwören hat. Dem Personal fehlen die Mittel und die menpower um etwas an den miesen Zuständen des Camps zu ändern. Das Land gehört zwar dem Staat, die Eigentümer der Resorts lassen sich allerdings den Besuch der Unterkünfte sehr gut von den Touristen bezahlen und bezahlen im Gegenzug den Angestellten nur einen Hungerlohn. Und auch uns ist es aufgefallen: die Anzahl der Besucher steht in keinem Verhältnis zur Infrastruktur: zu viele Menschen auf den Booten, zu wenige Wachräume... Der unprofessionelle Wutausbruch findet letztendlich viel Verständnis bei uns Besuchern.

    Das macht uns nachdenklich... Wir kann man als Tourist die Ausbeutung der Einheimischen verhindern? Nachhaltigkeit und faire Bezahlung kann sich heutzutage ja jeder auf die Fahne schreiben...

    🥇 Höhlenschwimmen, Summercamp
    👨 Max, Team blue
    🎵 Take It All Back 2.0 - Judah & the Lion
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  • Day 106

    Die bekiffte Wollmilchsau

    February 14 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    // Koh Samui
    Warum reisen wir gerade auf jene Insel, die so sehr für Pauschaltourismus bekannt ist? Nun, wir wollten uns selbst ein Bild machen.

    Koh Samui ist ein großer Mix aus allem, was Thailand zu bieten hat: Es gibt die überfüllten Sonnenanbeter-Strände, genau wie die menschenleere Buchten. Die zwielichtigen Bars und auch die einladende, authentische Straßenrestaurants. Die Hotelbunker press neben den atmosphärischen, kleinteiligen Resorts und schnuckeligen Guesthouses.
    Kurzum: Koh Samui versucht es jedem recht zu machen und schafft es bis zu einem gewissen Grad auch. Es ist eine eierlegende Wollmilchsau.

    Der Strand bei unserer Unterkunft ist genau wie aus dem Prospekt: Weicher, weißer Sand, schiefe Palmen die sich gen Sonnenuntergang neigen und kühle, sachte Wellen, die über die Füße schwappen. Nur die Geräuschkulisse will nicht ins idyllische Bild passen: links versucht eine verzweifelte Mutter ihr tobsüchtiges Kleinkind aus dem Wasser zu argumentieren und links sitzt eine Gruppe deutscher Halbstarker, die ihre wilden Heldentaten kundtun.
    Not our crowd.

    Mit dem Roller erkunden wir die Insel. Max würde es als waschechter Fahrrad-Fan nicht zugeben, aber das motorisierte Zweiradfahren macht ihm nun doch großen Spaß. Er scheut weder tiefe Pfützen noch steile Berge, ganz nach dem Motto "Stabilität durch Geschwindigkeit" brausen wir durchs unwegsame Gelände.

    // Valentinstag
    Noch in Bangkok haben wir uns aus einer Laune heraus einen Joint besorgt und bisher keine Zeit dafür gefunden. "The weakest weed you have!" Haben wir beim Kauf gefordert. An Valentinstag sitzen wir auf Koh Samui zum Sonnenuntergang am Strand und paffen unser Kräuterstängchen... Wir sind beide erst Mal etwas enttäuscht, denn genau wie der Verkäufer es vorhergesehen hat, ist das Weed zu schwach als dass wir irgendwas spüren... Aber dann haut es uns doch noch zeitverzögert und unerwartet aus den Latschen: ...Wooooop... der Blick saugt sich an Szenen fest und jemals wieder aufzustehen, scheint undenkbar. Das Gehirn schüttet Glückshormone aus, die Sinne stellen sich scharf: jedes Licht, Geräusch und Berührung empfinde ich auf 150%iger Intensität. Nur das Hier und Jetzt existiert, alle Sorgen sind abgestreift. Wir schleppen uns zu einem Restaurant und bestellen unvernünftig viel Essen. Ein kleines Kätzchen freut sich über den Besuch und krabbelt uns abwechselnd auf den Schoß um sich streicheln zu lassen... Katze müsste man sein...
    Was für ein außergewöhnlicher Valentinstag und unvergesslicher Trip!

    🎵 Bora Bora - AB Syndrom
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  • Day 104

    Tempel und Oasen

    February 12 in Thailand ⋅ ☀️ 26 °C

    Ausflug Nr 1:
    Wir mieten zwei geländetaugliche Fahrräder und setzen den Kurs Richtung Berge, ganz nach dem Motto: "Hauptsache steil". (Max is on FIRE!) Stundenlang strampeln wir uns im Schneckentempo (ich zumindest) den Berg rauf, auf dem uns ein hübscher buddhistischer Tempel in Empfang nimmt. Eine Oase der Ruhe und Zufriedenheit. Dann geht's im Affenzahn den Berg wieder runter zum See, der wunderschön einladend glitzert... Erst Mal Pause machen. Kleine Bambushüttchen treiben am Ufer und wir balancieren über wackelige Stege, die aus wenigen, zusammengebundenen Bambusstäben bestehen, zu ihnen aufs Wasser. Durch die Sprachbarriere bestellen wir versehentlich die halbe Speisekarte des Restaurants und bekommen ein Festmahl aufgetischt. Macht nichts. Mit dicken Bäuchen schwingen wir uns wieder auf die Räder und rollen zufriedenen zurück in die Stadt.

    Ausflug Nr 2: wir mieten einen Roller.
    Auf einem leeren Parkplatz gebe ich Max Fahrstunden und wie erwartet, hat er den Dreh schnell raus. Der kleine Roller kämpft sich in Schlangenlinien durch den Nationalpark zum Wat Phra That Doi Suthep Tempel hinauf, der auf einer Höhe von 1200 m liegt. Über die berühmte Naga Treppe steigen wir 200 Stufen hinauf und verschnaufen am Aussichtspunkte, der angeblich eine tolle Sicht auf die Stadt ermöglicht. Aber es ist "smokey season", Bauern im Umland verbrennen Teile der Felder und die Sicht ist unklar. Im Innenhof erwartet uns die große goldene Pagode (Chedi), in der angeblich Teile der heiligen Relikte Buddhas aufbewahrt werden. Bis heute ist der Tempel ein Ort, der von buddhistischen Pilgern aus der ganzen Welt aufgesucht wird. Die Stimmung ist ehrfürchtig aufgeladen. Die goldene Oberflächen der Chedi und unzähligen Buddah Statuen schimmern in der Mittagssonne so hell, dass man den Blick abwenden muss. Wir streunern geblendet umher, sind zwar gefesselt von der Intensität des Ortes aber naja... Irgendwie kann es uns nicht so richtig abholen.

    Ausflug Nr 2:
    Da hat uns Wat Pha Lat schon sehr viel besser gefallen: Eingebettet in einen Wald auf halbem Weg zum Berg Doi Suthep ist dieser alte Tempel einer der friedlichsten und magischsten Orte, die ich je besucht habe. Die mystische Atmosphäre ist fast greifbar... es ist schwierig, genau zu bestimmen, was diesen Ort so besonders macht.
    Der Eingang des Tempels ist von Bäumen und Bambusstämmen gesäumt... Als ob man eine Szene aus einem Ghibli-Film betreten würde, scheinen Bäume, Felsen und Menschen im Einklang zu atmen, wie ein einziger Superorganismus. Grüne Farne an den Rändern einiger Statuen, hohe dunkle Baumstämme, die uns überragen, und ihre riesige Blätter herabhängen lassen, bilden den perfekten Rahmen für die einfache Schönheit dieses Ortes. Singende Vögel, zirpende Zikaden, quakende Frösche und das leise Murmeln des Baches und der verstreuten Besucher bilden ein ausgewogenes Hintergrundgeräusch. Die steinernen Statuen sind mit weichem, leuchtend grünem Moos bedeckt, und der kühle Geruch von frischen Pflanzen liegt in der Luft. Hier ist die Natur nicht nur ein Umriss, sondern ein integraler Bestandteil des Tempels.
    Ich bin erfüllt von Ehrfurcht, Wohlwollen und Ruhe. Am liebsten möchte ich selbst zur Statue werden um in diesem Ort Wurzeln zu schlagen.
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  • Day 102

    Chiang Mai

    February 10 in Thailand ⋅ ☀️ 21 °C

    Ein langer Tag im Bangkoks brütender Hitze und zermürbender Hektik liegt hinter uns, als wir in den Nachtbus steigen. 10 Stunden ungemütliche Busfahrt müssen wir aussitzen (im wahrsten Sinne. Haha), dann sind wir in Thailands Norden. Wir schleppen uns übernächtigt durch das schöne Chiang Mai, erkunden einen wunderschönen Park, gefüllt mit Orchideen und kippen im Anschluss beinahe vornüber in unsere Kaffeetassen. Nach dem wohlverdienten Mittagsschlaf geht's mit neuer Kraft auf Erkundungstour. Die historische Altstadt von Chiang Mai ist von einer Stadtmauer und einem Graben umgeben. 4 Tore führen zur Altstadt und insgesamt befinden sich zwischen Gassen und Geschäften über 30 Tempel. Es scheint als hätte sich die Stadt ihren Charme trotz des Touristenandrangs erhalten können. Wir fühlen uns wohl.
    Sobald die Dunkelheit hereinbricht, erwacht der Nachtmarkt zum Leben. Die Straße ist hell erleuchtet, alle paar Meter ändert sich die Geruchs- und Soundkulisse. Viele lachende und aufgeschlossene Touristen schlendern den Markt entlang, hier hat es keiner eilig. Wir lassen uns durch die Stadt treiben und gucken uns am Trubel satt.
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  • Day 99

    Wiedersehen in BKK

    February 7 in Thailand ⋅ ☀️ 33 °C

    Lufthansa streikt Mal wieder und Max muss seinen Flug nach Thailand vorverlegen. Das bedeutet für mich, ein vorzeitiger Abschied von Angkor Wat und schnell nach Bangkok!
    Die Fahrt ist sehr komfortabel im klimatisierten Minivan. Auch hier wieder der Beweis: alles ist so viel einfacher in touristischen Gebieten auf geebneten Pfaden. Ich hatte mir so viele Dinge für die Fahrt vorgenommen: Blog schreiben, Routenplanung, Lesen,... Aber mein Gehirn braucht Ruhe, ich starre 8 Stunden stumpf aus dem Fenster. Kaum, dass die Grenze nach Thailand überschritten ist, beginnt es vor dem Fenster zu regnen. Ich bin fasziniert von dem kühlen Nass, den letzten Regen habe ich an meinem ersten Abend in Indien erlebt. Obwohl die Fahrt so lang dauert und ich einen kompletten Urlaubstag dafür opfere, genieße ich das "nichts tun und nichts sehen müssen". Es ist nicht zu unterschätzen wie müde aktives Reisen macht.

    Am nächsten Morgen erreiche ich viel zu früh den Flughafen. Die Vorfreude Max wieder zu sehen ist riesig. Ich schmuggel mich im Arrival Bereich nahe zur Passkontrolle, um Max direkt abfangen zu können. Da steh ich für eine ganze Weile und schaue mir jedes Gesicht das an mir vorbei kommt ganz genau an... Bin ich mir sicher, dass ich ihn noch erkennen werde? Was wenn er den Bart angeschnitten hat oder die Frisur geändert hat? Mein Gehirn spielt wieder Streiche, natürlich erkenne ich ihn sofort. Kaum zur Tür raus, wird er von mir beinahe von den Füßen gefegt.

    Das Hotel befindet sich auf einer Halbinsel im Süden Bangkoks und bildet einen harten Kontrast zur Stadt durch seine Dschungelatmosphäre. Der perfekte Ort um erst Mal anzukommen.
    Die Hütten sind mitten im Mangrovenwald aufgestelzt, vor unserer Haustür klettert ein Waran einen Baumstamm hinauf, vom Klo aus kann man bei längeren Sitzungen durch den gläsernen Boden Ebbe und Flut beobachten.
    Mit dem Fahrrad erkunden wir die Insel und am nächsten Tag geht's zum Sightseeing in die Stadt.
    Bei Nacht ist die Stadt eine Szene aus Cyberpunk. Dichte, dreidimensionale Infrastruktur, Neonlicht, Werbeflächen und viele Touristen.

    Thailands Hauptstadt Bangkok ist eine Stadt der Gegensätze, es scheiden sich die Geister an ihr: manche finden es super, andere ganz grauenvoll. Keine Grauzone dazwischen. Hier existiert Durcheinander und Ordnung, Tradition und Moderne, Schrilles und Stilles einträchtig mit- und nebeneinander. Bangkok hat enorm viel zu bieten: kulturell, kulinarisch, wie auch in Sachen Shopping und Party. Ich bin überrascht von den vielen Coffeshops überall in der Stadt. Bis Mitte letzten Jahres, galten im Land einige der härtesten Drogengesetze der Welt! Im Jahr 2022 dann die 180-Grad-Wende: Auf einmal legalisierte die Regierung den Besitz, Anbau, Vertrieb, Konsum und Verkauf von Cannabis. Doch Thailand plant schon wieder neues Cannabis-Gesetz. Es wäre eine erneute Kehrtwende, nur ein gutes Jahr nachdem Thailand als erstes Land in Asien seiner Bevölkerung (und vielen Millionen Touristen) das Cannabis erlaubt hat.
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