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  • Dia 99

    Wiedersehen in BKK

    7 de fevereiro, Tailândia ⋅ ☀️ 33 °C

    Lufthansa streikt Mal wieder und Max muss seinen Flug nach Thailand vorverlegen. Das bedeutet für mich, ein vorzeitiger Abschied von Angkor Wat und schnell nach Bangkok!
    Die Fahrt ist sehr komfortabel im klimatisierten Minivan. Auch hier wieder der Beweis: alles ist so viel einfacher in touristischen Gebieten auf geebneten Pfaden. Ich hatte mir so viele Dinge für die Fahrt vorgenommen: Blog schreiben, Routenplanung, Lesen,... Aber mein Gehirn braucht Ruhe, ich starre 8 Stunden stumpf aus dem Fenster. Kaum, dass die Grenze nach Thailand überschritten ist, beginnt es vor dem Fenster zu regnen. Ich bin fasziniert von dem kühlen Nass, den letzten Regen habe ich an meinem ersten Abend in Indien erlebt. Obwohl die Fahrt so lang dauert und ich einen kompletten Urlaubstag dafür opfere, genieße ich das "nichts tun und nichts sehen müssen". Es ist nicht zu unterschätzen wie müde aktives Reisen macht.

    Am nächsten Morgen erreiche ich viel zu früh den Flughafen. Die Vorfreude Max wieder zu sehen ist riesig. Ich schmuggel mich im Arrival Bereich nahe zur Passkontrolle, um Max direkt abfangen zu können. Da steh ich für eine ganze Weile und schaue mir jedes Gesicht das an mir vorbei kommt ganz genau an... Bin ich mir sicher, dass ich ihn noch erkennen werde? Was wenn er den Bart angeschnitten hat oder die Frisur geändert hat? Mein Gehirn spielt wieder Streiche, natürlich erkenne ich ihn sofort. Kaum zur Tür raus, wird er von mir beinahe von den Füßen gefegt.

    Das Hotel befindet sich auf einer Halbinsel im Süden Bangkoks und bildet einen harten Kontrast zur Stadt durch seine Dschungelatmosphäre. Der perfekte Ort um erst Mal anzukommen.
    Die Hütten sind mitten im Mangrovenwald aufgestelzt, vor unserer Haustür klettert ein Waran einen Baumstamm hinauf, vom Klo aus kann man bei längeren Sitzungen durch den gläsernen Boden Ebbe und Flut beobachten.
    Mit dem Fahrrad erkunden wir die Insel und am nächsten Tag geht's zum Sightseeing in die Stadt.
    Bei Nacht ist die Stadt eine Szene aus Cyberpunk. Dichte, dreidimensionale Infrastruktur, Neonlicht, Werbeflächen und viele Touristen.

    Thailands Hauptstadt Bangkok ist eine Stadt der Gegensätze, es scheiden sich die Geister an ihr: manche finden es super, andere ganz grauenvoll. Keine Grauzone dazwischen. Hier existiert Durcheinander und Ordnung, Tradition und Moderne, Schrilles und Stilles einträchtig mit- und nebeneinander. Bangkok hat enorm viel zu bieten: kulturell, kulinarisch, wie auch in Sachen Shopping und Party. Ich bin überrascht von den vielen Coffeshops überall in der Stadt. Bis Mitte letzten Jahres, galten im Land einige der härtesten Drogengesetze der Welt! Im Jahr 2022 dann die 180-Grad-Wende: Auf einmal legalisierte die Regierung den Besitz, Anbau, Vertrieb, Konsum und Verkauf von Cannabis. Doch Thailand plant schon wieder neues Cannabis-Gesetz. Es wäre eine erneute Kehrtwende, nur ein gutes Jahr nachdem Thailand als erstes Land in Asien seiner Bevölkerung (und vielen Millionen Touristen) das Cannabis erlaubt hat.
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  • Dia 97

    Angkor

    5 de fevereiro, Camboja ⋅ ⛅ 34 °C

    Im 13. Jahrhundert war Angkor eine der weltweit größten Städte der damaligen Zeit. Die Tempelanlage Angkor besteht aus einer Vielzahl von Tempeln, von denen Angkor Wat der berühmteste ist. Als die Khmer wegen der Invasion Thailands ihre Hauptstadt nach Süden verlegten, wurde Angkor und die restliche Tempelanlagen dem Regenwald überlassen. Die Tempel-Ruinen wurden erst im 19. Jhd. von Forschern entdeckt und freigelegt.

    Morgens um halb 5 geht's zur Tür raus. Ich klatsche mit Connor ab, der gerade von einer wilden Nacht zurückkehrt. So hat jeder seine Prioritäten: ich mache Kultur und er.. naja auch Kultur irgendwie. Aus dem Hostel meldet sich außer mir nur der junge Engländer Sam für die Sonnenaufgang-Tour an. Auf der Tuktukfahrt wird klar, dass ich das Ticket hätte vorab kaufen müssen... Aaah shit. Unbedingt die Tempel sehen wollen, aber sich nicht vorbereiten?! Tztztz!
    Ich sitze schwitzend und bangend auf der Rückbank des TukTuks, der Fahrer leuchtet mir links mit der Lampe ins Gesicht, Sam von rechts und ich drücke den Auslöser meiner Kamera. Mit dem brandaktuellen Foto kann ich ein online Ticket kaufen und alles geht gerade noch Mal gut.

    In völliger Dunkelheit bildet sich eine Menschenansammlung am See. Alle warten krumpfelig und müde auf den Sonnenaufgang. Eine Stunde sitzen wir im Dreck und langweilen uns, dann wird es völlig unspektakulär allmählich hell. Dunkel - weniger dunkel - ein bisschen hell - hell. That's it. Da ist er ja der Tempel, ganz da hinten. Woa, das war ja eine völlige Zeitverschwendung... Aber eine interessante Beobachtung, wie die Stimmung in der Menschengruppe völlig homogen von Unglauben zu Empörung zu verärgerter Akzeptanz wechselt: "Is there more coming? THIS is it? What I got up for super early? Are you f* kidding me? ... F* this shit, let's just go in and explore then. No early tours ever again!"

    Schlecht gelaunt geht's auf Erkundungstour.
    Wenn man das weitläufige Tempelgelände betritt, ist man sofort von der schieren Größe der Anlage beeindruckt. Ein Gefühl der Ehrfurcht überkommt mich beim Fußmarsch über den Steg, der über den breiten Wassergraben führt und eine Brücke zwischen der irdischen Welt und dem heiligen Raum bildet.
    Der Eingangspavillon, der mich in Empfang nimmt, ist breit genug, um die damalige königliche Elefantenprozessionen hindurchschreiten zu lassen. Im Inneren ist jede Oberfläche ein Zeugnis der Handwerkskunst: selbst unbedeutende oder wenig offensichtliche Flächen sind mit aufwendigen Reliefen bedeckt, die mir Geschichten erzählen, die ich nicht verstehe. Der Geruch von Vogelkacke liegt unangenehm beißend in der Luft. Der Grundriss ist meist völlig symmetrisch angelegt und schwächt beim Erkunden den Pioniergeist. Der Aufstieg auf den Tempelturm ist extrem steil und viele Besucher steigen schnaufend und zitternd auf allen Vieren hinauf.
    Besonders die riesigen Bäume, die sich durch und auf den Ruinen zum Sonnenlicht kämpfen, finde ich beeindruckend. Wie Würgeschlangen strangulieren sie das Bauwerk. Die Natur nimmt keine Rücksicht.

    Kunst, Kultur, Spiritualität und Tradition.
    Die Tour durch diesen bemerkenswerten Ort gibt einen Einblick in das Erbe einer vergangenen Ära und die anhaltende Faszination eines zeitlosen architektonischen Meisterwerks. Die Tempel zeugen von der zentralen Rolle, die der Hinduismus und später der Buddhismus in der kambodschanischen Gesellschaft spielte. Ihr architektonischer Eifer kann sich mit der Errichtung der Pyramiden in Ägypten messen.

    Auf dem Weg durch die Tempel trifft man auf eine bunte Mischung von Besuchern: Einige gehen langsam und ehrfürchtig durch die Gänge, ihre großen Augen und offenen Münder spiegeln Ehrfurcht und Respekt wider. Andere wirken gehetzt oder gelangweilt, sie scheinen nicht zu verstehen, was sie sehen (zugegeben, ich ja auch nicht vollumfänglich).

    Ich ärgere mich über das lasche Maß der Sicherheitsmaßnahmen: es ist ein UNESCO Weltkulturerbe und jeder Besucher darf herumhüpfen und tatschen wie im beliebt. So schützt man kein Bauwerk! Klar ist es schön ohne Restriktionen zu erkunden, aber ein bisschen Beaufsichtigung wäre angebracht, um auch noch den Enkeln etwas zum Besichtigen zu erhalten.

    Die Tour endet am Nachmittag und mein Gehirn ist weich gekocht von der Hitze und müde vom Staunen.

    🥇 Sonnenaufgang am Tempel
    👨 Sam
    🎵 You Might Find Yours - Tom Rosenthal
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  • Dia 96

    Siem Reap

    4 de fevereiro, Camboja ⋅ 🌙 29 °C

    Sicherlich ist es vor allem den Angkor Tempeln zu verdanken, dass sich Siem Reap zu einer florierenden Stadt entwickelt hat. Trotz des Touristen-Booms, hat sich der Ort die charmant-rustikale Atmosphäre bewahrt. Scheinbar wild hängende elektrische Kabel prägen das Stadtbild, begleitet vom sonoren Rattern der TukTuks. Ich stapfe nach der ungemütlichen und schlaflosen Nacht im sleeper bus durch die Mittagshitze und gönne mir im hippen Café einen lebensnotwendigen Eis-Latte. Ich bin der Reisebegleitung überdrüssig und froh über ein bisschen Me-Time.
    ... Morgen sehe ich endlich die Tempelanlage, ein Traum wird wahr. Vorfreude!!

    Am Abend tragen mich meine Füße zur Pub-Street, die bekannte, rund 100 Meter lange, Touristenmeile. Der Ort, an dem es zu vorgerückter Stunde immer lauter und gleichzeitig austauschbarer wird. Immer noch müde, tue ich was ein Tourist so tut... Gehe lecker essen, dann noch ein Eis und eine tolle aber brutale, kleine Kambodschanerin massiert mir den verspannten Rücken, bis ich fast ein bisschen weine. Zum ersten Mal sitze ich in einem Fisch-Fuss-Becken (wie heißt das?) und lasse mich durchkitzeln. Ein schöner Solo-Abend, an dem es Mal nur ums Wohlbefinden geht.

    Und bitte schaut euch das Video an und achtet auf den Mann im roten T-Shirt... Ich lache immer noch!
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  • Dia 95

    Grenzgänger

    3 de fevereiro, Camboja ⋅ ☀️ 33 °C

    Der Grenzübergang von Vietnam nach Kambodscha findet am frühen Morgen auf dem Wasser statt:
    Vom Boot aufs Land,
    Ausgangsstempel in den Pass,
    aufs Boot, 20 m weiter schippern,
    vom Boot aufs Land, Eingangsstempel in den Pass,
    zurück aufs Boot, Abfahrt.
    Done. Easy.
    Hallo Kambodscha! Mit dem Speedboat erreichen wir in Windeseile Phnom Penh. Ein geschichtsträchtiger Ort, der einem die Nackenhaare hochstehen lässt. Hier ein sehr interessanter historischer Einschub:

    Der Genozid der Roten Khmer:
    1975 eroberten die Roten Khmer, die Hauptstadt Kambodschas und riefen die Volksrepublik Demokratisches Kamputschea aus. Ein radikal-kommunistisches System wurde eingeführt. Das Ziel war die Erschaffung einer „ursprünglichen“, agrarisch geprägten Gesellschaft. Die Roten Khmer unterschieden zwischen der „alten“ und der „neuen“ Bevölkerung. Das „neue Volk“, die Stadtbevölkerung, wurde zum Klassenfeind erklärt, der die ländliche Bevölkerung ausbeutete. Zur Umsetzung ihrer Politik ließen die Roten Khmer alle Städte räumen und zwangen die Bevölkerung zur Landarbeit. Bei den gewaltsamen Umsiedlungen starben zehntausende Kambodschaner. Jegliche Form der Religionsausübung und des Privatbesitzes wurden verboten, das Geld als Zahlungsmittel abgeschafft. Schulen, Betriebe und kulturelle Einrichtungen wurden zerstört. Das Regime ließ fast die gesamte intellektuelle Elite des Landes ermorden. Als intellektuell galten schon Menschen, die lesen konnten oder eine Brille trugen.

    Im Jahr 1975 wurde Phnom Penh praktisch aufgelöst. Im Jahr 2023 ist das Phnom Penh, das ich gesehen habe, geschäftig, lebendig und urban. Eine erfolgreiche Wiederbelebung.
    Der Städtebau wirkt heterogen: niedrig, ältere Gebäuden mit roten Dächern stehen den moderneren, kürzlich errichteten Hochhäusern gegenüber. Die Stadtplanung schlägt unvermittelt von der horizontalen in die vertikale Verdichtung über.
    ...Aber können wir uns bitte darauf einigen, dass Ingenieure nicht für die Benennung der Straßen verantwortlich sein sollten? Der Straßenbenennung "Straße 278" fehlt jeglicher Sinn für Individualität, Geschichte oder Romantik und fängt sicherlich nicht die brodelnde, von Menschen geprägte, kleinräumige Vitalität von Phnom Penh ein.

    Dass die Stadtbevölkerung zum Großteil aus jungen Leuten besteht, spürt man besonders am Abend. Was für eine Gaudi, sag ich euch... Die Jungs nehmen mich ins Rotlichtviertel mit und wir spielen Vier-gewinnt mit ein paar hübschen Damen(?) an der Bar. Die Boys werden mit allen Mitteln den Kunst umgarnt, es ist ein aufregendes Spektakel für mich als Schaulustige. Danach geht's in den Club und ich bin für einige Zeit die einzige Person auf der Tanzfläche. Macht nichts, die Musik ist super, ich hab Spaß! Schlagartig füllt sich der Club um Mitternacht und die Atmosphäre ist genau wie auf jeder anderen vollen Tanzfläche überall auf der Welt. Die Kambodschanerinnen sind kleine, lustige Frauen und ich fühle mich wohl unter ihnen.

    Die Mittagshitze am nächsten Tag ist heftig und mir ist nach dem verkaterten Sightseeing in der Stadt nach Ruhe und Schatten zumute. Apropos verkatert ... Connor und ich finden ein Katzen-Café und da ich noch nie in einem dieser Etablissements war, ist das der perfekte Boxenstopp! Aber ich muss zugeben, ich hab's mir anders vorgestellt... 20 Katzen auf 20qm zu halten, ohne Rückzugsmöglichkeit außer dem Katzenklo. Und dann noch die aufdringlichen Menschen und vor allem die unbarmherzigen Kinder... Ein großes HMM!! Das bleibt wohl ein einmaliger Besuch. Aber zugegebenermaßen hält es mich nicht davon ab, jede Katze bei ihrem bestimmt wohlverdienten Mittagsschläfchen zu stören... Siehe Fotos.

    Der Buddhismus ist stark im Stadtbild verankert. Überall sieht man die orange gekleideten Mönche ihrem Alltag nachgehen. Sie haben eine besondere Stellung im der Gesellschaft, was unter anderem dadurch deutlich wird, dass in und um öffentlichen Verkehrsmitteln Sitzplätze nur für Mönche vorbehalten werden. Ich sehe sie meist alleine auf der Straße, niemand scheint offen mit ihnen zu interagieren. An jeder Straßenecke steht ein belebter Tempel, aus dem die einsamen, orangenen Gestalten ein- und ausgehen. Wie gerne würde ich mich mit einem Mönch unterhalten, ich habe tausende Fragen!! Aber scheinbar ist das besonders als Frau gar nicht so einfach... Ich habe nachgelesen, dass es mir untersagt ist einen Mönch zu berühren, ihm etwas zu überreichen oder auf ihn zu zeigen. Mal sehen ob ich eine Gelegenheit für Smalltalk finde (Challenge excepted)
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  • Dia 94

    Das Leben am Mekong

    2 de fevereiro, Vietnã ⋅ ☀️ 31 °C
  • Dia 93

    Unspektakulär

    1 de fevereiro, Vietnã ⋅ ☁️ 33 °C

    Die Busfahrt von Ben Tre nach Can Tho ist beengt und ein bisschen absurd: Während der Fahrt werden allerlei Lieferungen am Wegesrand eingesammelt und im Van gestapelt: Haushaltsgeräte, Post, Lebensmittel und ein kleiner winselnder Welpe in einem winzigen Käfig, türmen sich neben mir im Gang auf. Komische Sitten!

    Das Touri-Programm in Can Tho fällt aus, da Connor sich nicht mehr von Klo trennen kann. Irgendwann erwischt es jeden. Ich muss zugeben, das vietnamesische Essen hat mich bisher auch noch nicht überzeugen können und ich hatte Schwierigkeiten vegetarische Gerichte zu finden... bzw jemanden über googel translator von meinen "abnormalen Essgewohnheiten" zu überzeugen.
    Wir machen trotzdem das Beste draus und wagen uns für kurze Spaziergänge aus dem Hostel. Die Stadt verströmt einen merkwürdigen Vibe... Laute, helle Moderne die nicht so recht in die naturbelassene, unspektakuläre Umgebung passen will... Als wäre der wirtschaftliche Boom übernacht gekommen und die Gesellschaft konnte sich noch nicht so schnell umkrempeln.

    Zum Glück ist dieser Ort für uns nur ein Sprungbrett um nach Cambodia über zu setzen.
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  • Dia 91

    Die Kokosnuss

    30 de janeiro, Vietnã ⋅ ☁️ 32 °C

    Märchenhaft. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Das Guesthouse auf der Insel, mitten im Mekong ist wahrlich einem Märchen entsprungen.
    Die Holzhütten wurden direkt im Ufer aufgestelzt, ein wackeliger Steg führt durch den Mangroven-Dschungel zum Haupthaus. In den Wasseradern unter mir schrecke ich durch meine knarzenden Schritte immer wieder Getier auf. Es platscht und raschelt... Ich gucke nicht so genau hin, will gar nicht wissen, was da unten kreucht und fleucht... Aller Wahrscheinlichkeit nach Krokodile, Schlangen und Schildkröten.

    Mit den übrigen Gästen der Unterkunft geht's auf eine Bootstour, die uns einen Einblick in das einheimische Leben bieten soll. Die Gastgeber schippern uns persönlich über den Fluss und unterrichten uns in der Ortskunde. Das Mekongdelta ist angeblich die Heimat der Kokosnuss, überall hängen die großen, grünen Früchte schwer von den Palmen. Entlang des Flusses befinden sich verschiedene industrielle Fabriken, jeder Bestandteil der Frucht kann sinnvoll an Ort und Stelle verarbeitet werden: wir kosten den Fruchtsaft einer jungen Kokosnuss und naschen die Süßigkeiten die aus gereiften Kokosnüssen hergestellt werden. Die Fasern können zu Garn verarbeitet werden, die harte Schale taugt unter anderem ausgezeichnet, um medizinischen Kohletabletten herzustellen (my best friends!). Der Ort hat noch mehr zu bieten: Ich nippe angeekelt am Schlangen-Schnaps und gönne mir löffelweise frische Schokoladenmasse. Ein Teil des Rückwegs legen wir auf dem Fahrrad zurück und ich komme auch hier aus dem Staunen über die landschaftliche Schönheit nicht raus ("woow! Oh wow! Wooohhoow Look! Wow!")

    Hätte ich keinen Zeitdruck, wäre ich gerne noch länger in dieser naturbelassenen Idylle geblieben.
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  • Dia 90

    Stadt - Land - Fluss

    29 de janeiro, Vietnã ⋅ 🌙 27 °C

    Am Morgen komme ich mit dem Engländer Connor ins Gespräch, der sich spontan meinen Reiseplänen anschließt. Er hat nichts Besseres zu tun und ein gut organisierter Tourguide kommt ihm gerade recht. Ich bin skeptisch über den Zusammenschluss, gebe der Sache aber eine Chance.

    Mit einem "Schlaf-Bus" geht's ins Mekong Delta. Ein ulkiges Gefährt... Barfuß schiebe ich mich seitwärts durch den schmalen Flur des dreireihigen Busses. Die Pritsche hat die perfekte Größe für mich. Jeder Mensch >1,60m Körpergröße bekommt wohl Platzangst. Alles ist eng und schmal, andauernd stößt man sich irgendwo und man ist den anderen Fahrgästen ungewohnt nah. Trotzdem eine witzige Erfahrung!

    Ich habe ein abgelegenes Guesthouse auf einer Insel gebucht, bei Sonnenuntergang legen wir mit der Fähre über. Es herrscht eine tolle Atmosphäre: der Himmel schimmert noch rötlich, der Dschungel, durch den der schmale, gewundene Pfad führt, erwacht akustisch zum Leben in der Abendstunde. Ein einzelnes Glühwürmchen flimmert und taumelt vor uns auf dem Weg, als wolle es uns den Weg weisen. Schon wieder fühle ich mich wie mitten im Kinofilm.
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  • Dia 90

    Tapetenwechsel

    29 de janeiro, Vietnã ⋅ ⛅ 33 °C

    Ich erreiche Ho Chi Minh City am frühen Morgen.
    Und was soll ich sagen... Endlich läuft alles mal wie am Schnürchen! Keine endlose Suche nach dem Bus oder ATM, keine Scams, keine aufdringlichen Leute, kein Starren. Die Straßen sind sauber, der Verkehr geordnet, jeder Mensch, dem ich begegne ist freundlich und zuvorkommend. Wow.
    Die Anspannung fällt von mir ab und ich fühle mich ungewohnt sicher. Stundenlang sitze ich im Cafe und schlürfe "Eier-Kaffee", schlendere gutgelaunt und völlig orientierungslos durch die Stadt und freunde mich mit anderen Backpackern an. Die City selbst haut mich nicht vom Hocker, aber ich bin trotzdem begeistert von der neuen und ungewohnten Umgebung.

    Auf dem Rückweg zum Hostel am Abend erwartet mich eine Überraschung: die Straße, die am Morgen noch wie ausgestorben wirkte, ist zur Partymeile mutiert. Von beiden Seiten wummert der Bass in ohrenbetäubender Lautstärke, leichtbekleidete Ladys tanzen auf Podesten, Männergruppen grölen besoffen. Überhaupt nicht meine Szene, aber ich staune und lache trotzdem. Wann bin ich zuletzt so vielen Touristen begegnet? Wann war die Stimmung das letzte Mal so ausgelassen?
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