Die Britische Insel

May - July 2023
Viele Jahre hatten wir es schon vor, aus vielen Gründen, auch wegen Corona, mussten wir es immer verschieben, aber jetzt ist es so weit: wir werden die Angelsachsen besuchen und sind sehr gespannt, was wir in dem kommenden Vierteljahr erleben werden. Read more
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  • Day 83

    Windsor Castle

    July 27, 2023 in England ⋅ ☁️ 21 °C

    Irgendwie glauben wir, dass Windsor Castle noch sein muss. Wenn man schon einmal in England ist... sozusagen als letzter Höhepunkt (London selbst hatten wir ja schon 2019 exklusiv besucht). Und heute ist es soweit!
    Als wir ankommen, können wir nicht mal das Visitor Office erreichen - alles abgesperrt und wartende Menschen. Dann kam sie! Nicht die Queen (leider persönlich verhindert), aber die Musikkapelle. Wir freuen uns, dass sie extra auf uns gewartet haben. Danach Tickets gekauft, Zutrittszeit in 3 Stunden, also schauen wir uns das Städtchen Windsor an. Queen Victoria wacht vor dem Schloss, der alte Bahnhof ist sehr schön hergerichtet und dann steht da diese alte Dampflok. 1894 wurde sie gebaut und ab 1897 beförderte sie unter dem Namen "The Queen" die sechs Waggons des königlichen Zuges. Doch es handelt sich um einen Nachbau. 1912 wurde sie außer Betrieb genommen und leider existiert kein einziges Original mehr.
    In der Stadt gibt es eine ganze Reihe sehr alter Gebäude zu sehen, aber deshalb sind wir ja nicht hier. Endlich gewährt man uns Einlass und wir sind hoch erfreut, das Schloss in seinen kompletten Dimensionen so aus nächster Nähe betrachten zu können. Es ist das größte "durchgängig bewohnte" Schloss der Welt!
    Der Innenbereich ist für uns an Fülle, Differenziertheit der Gestaltungselemente, kostbarer Gegenstände und prunkvoller Arrangements nicht zu überbieten. Natürlich gilt hier drin generelles Fotoverbot, aber so hin und wieder gelingt doch ein Schnappschuss. Wie soll man sich denn sonst erinnern???
    Schlussendlich sind wir uns einig: Windsor war ein würdiger Abschluss einer durchaus gelungenen Reise und morgen geht's nach Dover zur Fähre...
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  • Day 81

    Oxford

    July 25, 2023 in England ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Mensch denkt, das Schicksal lenkt. Am Sonntag war der Plan klar: Montag wird's Wetter schlecht, da gehen wir eben hier in Cambridge ins Museum. Oxford, also noch eine weitere Universitätsstadt muss nicht mehr sein. Dienstag bei besserem Wetter noch Schloss Windsor und dann ab nach Dover. Aber(!): Montag Museum geschlossen. Gut, wir fahren Richtung Windsor, halber Ruhetag und morgen Windsor. Pech gehabt! Schloss Windsor hat genau Di und Mi geschlossen!
    Und so kam es, dass wir uns doch noch für Oxford, die Stadt mit 39 Colleges und weiteren 5 christlich geleiteten sogenannten "Private Halls", entschieden. Etwas außerhalb zwischen Rudervereinen fanden wir den idealen Platz direkt an der Themse. Nach 30 Minuten Fußmarsch erreiten wir schon das 4-Sterne-Hotel "The Head of the River", dessen einladenden Biergarten wir aber verschmähten - wollten doch noch was von der Stadt sehen! Und es gab unwahrscheinlich viel zu sehen. Es begann mit dem Crist Church College, das eine gemeinsame Stiftung mit der Kathedrale bildet und dessen großer Saal Jedem aus den Harry-Potter-Filmen bekannt sein sollte. Bald darauf fanden wir das University Museum of National History. Äußerlich ein stolzer Bau, aber innen verschlug es uns die Sprache. Gotische Stahlbögen werden durch Glasdächer mit Licht geflutet - ein unglaublicher Anblick!
    Zufällig kamen wir dazu, wie in der Oxford University die frischen Absolventen verabschiedet und von ihren stolzen Eltern unter der "Seufzerbrücke" (sagt der Volksmund, tatsächlich heißt sie Herford Bridge) empfangen wurden.
    Unser Kaffeedurst lotste uns zufällig in das älteste türkische Kaffeehaus Europas, das "Queen's Lane Coffee House" (seit 1654 bis heute in Betrieb!), da dachten wir sofort an unsere vergangene und auch die igeplant bevorstehende Winterreise.
    Auf unserem Bummel kamen wir noch an unzähligen Colleges vorbei (sh. Bildkommentare) und unser Vergleich mit Cambridge sagt uns: Beide genauso schön und altehrwürdig, Oxford großflächiger, Cambridge gemütlicher (die haben übrigens mi 31 nicht viel weniger Colleges).
    Noch ein Blick in die University Churche of St. Mary und im Innenhof standen wir vor einem der Wahrzeichen Oxfords, "Radcliffe Camera" - John Radcliffe, der Leibarzt von Königin Anne, stiftete der Universität in seinem Testament seinen gesamten Bücherschatz und dazu noch 40.000 Pfund für den Bau der Bibliothek. Heute wird das Gebäude als Lesesaal genutzt.
    Auch die Markthalle von 1770 ließen wir nicht aus, aber allzu sehr können sich die Markthallen der Welt wohl nicht unterscheiden... Ein Harry-Potter-Laden muss in Oxford natürlich sein und in den Straßen gab es viele interessante Begegnungen.
    Sehr angenehm waren sowohl unser Heimweg entlang der Themse, wo wir nochmal alles revue passieren lassen konnten, als auch der Blick aus dem Mopsfenster auf die fleißig trainierenden Ruderer. Am nächsten Tag besahen wir uns das schönste der am Themse-Ufer liegenden Hausboote aus der Nähe an und können nur bestätigen, es gibt viele Möglichkeiten, schön und angenehm zu wohnen.
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  • Day 79

    Cambridge

    July 23, 2023 in England ⋅ ⛅ 22 °C

    Gestern regnete es unaufhörlich bis in die Nacht hinein. Das nutzten wir und machten Kilometer bis kurz vor Cambridge, das wir heute bei erfreulich besserem Wetter besuchen. Unsere Erkundung beginnt auf dem Wasser in einem Boot, vorangetrieben von einem "Punter", einem jungen Mann, der mittels einer 5 m langen Alustange durch den/die? (ganz einfach: "the"!) Cam stakt und dabei sehr viel erklärt. Leider reicht unser Englisch wieder für max. 5 % "verstanden", aber die Fahrt ist ein voller Genuss. Viele der Brücken und Gebäude hätten wir sonst nicht sehen können, da sie sich innerhalb der großen College-Grundstücke befinden. Diese Holzbrücke, erfahren wir, gehört zum Queens College, wird Mathematikerbrücke genannt und galt bei ihrer Erbauung im Jahr 1747 als ein Wunderwerk, konnte sie durch ihre ingenieurstechnisch durchdachte Konstruktion doch Lasten tragen, unter denen herkömmliche Holzbrücken längst nachgegeben hätten.
    Wie man sich eine altehrwürdige englische Universitätsstadt auch in der Fantasie ausmalen mag, Cambridge übertrifft die Vorstellung bei Weitem! Mitten im Zentrum reiht sich ein College an das Andere, deren Architektur Würde und Elitestatus verkörpern, woran zu erkennen ist, dass diese Stadt ihren Ursprung eindeutig in der Wissenschaft hat. In der gotischen Kapelle (Chapel) des Kings College (gegründet von König Heinrich d. VI. im Jahr 1414) zieht es unseren Blick automatisch nach oben, zum Wahrzeichen der Stadt, der größten Fächergewölbedecke der Welt. Und vom Turm der St. Mary's Church (beim Treppensteigen schön anzusehen die 12 Glocken und darunter die Seile zum Läuten) genießen wir den Blick auf dieses Gebäude und mindestens 5 weitere hoch angesagte Schulen wie das Trinity- oder das St. John's College. Jedes College verfügt über große grüne Innenhöfe und prunkvolle Hallen. Als wir vor dem prächtigen Eingangstor des St. Johns College stehen, fühlen wir uns fast wie in Hogwarts und wären nicht überrascht, in der Tür Sir Dumbledore zu begegnen.
    Ebenfalls in der Innenstadt stoßen wir auf die Round Church. Sie ist eine der wenig erhaltenen Rundkirchen Englands und mit ihrem Alter (erbaut 1130) das zweitälteste Gebäude Cambridges. Immer wieder zuckt die Hand zum Handy, weil sich ein neues Fotomotiv zeigt und der Graureiher scheint sich besonders gerne zu zeigen. Wir haben beim Paddeln immer erlebt, dass diese Tiere bereits bei Annäherung unter 50 m fluchtartig das Weite suchen. Er steht aber hier und lässt sich von Menschenscharen mit babylonischem Sprachgewirr fotografieren. Oder kann er gar nicht weg, gehört er vielleicht zur "Letzten Generation"?
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  • Day 77

    Fountains Abbey & Water Garden

    July 21, 2023 in England ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute besuchten wir ein UNESCO-Weltkulturerbe!
    Im Jahr 1132 zogen 13 Mönche in dieses Tal auf der Suche nach einem einfacheren und frommeren Leben. Und schon in der 2. Hälfte des 12. Jhd. gehörte das Kloster zu den größten und einflussreichsten Ordenshäusern des Landes. Aber auch hier sorgte Heinrich der VIII. dafür, dass das riesige Anwesen, dessen wahre Größe wir nur erahnen können, dem Verfall preisgeben war.
    Im 18. Jh. zog sich der ambitionierte, aber in Ungnade gefallene Politiker John Aislabie auf sein an das Kloster angrenzendes Anwesen zurück, um sein Vorhaben eines eleganten Wassergartens in die Tat umzusetzen.
    Irgendwie fühlten wir uns bei dem Anblick in den Wörlitzer Park in Sachsen-Anhalt versetzt, denn auch der wurde nach den Kriterien englischer Gartenarchitektur angelegt: Prunkbauten, Statuen und andere Blickfänge sowie Sichtachsen waren typische Merkmale der Gartenkunst des 18. Jhd. und kein Bauwerk war wohl eindrucksvoller als die großen Ruinen von Fountains Abbey. Deshalb errichtete Sir Aislabie Aussichtspunkte, die einen majestätischen Blick auf das Kloster gewährten. Sein Sohn William erwarb dann 1767 die Ruinen und so wurde das Kloster Teil des "Studley Royal Water Garden". Und genau das war der Auslöser für die Aufnahme in die Liste der UNESCO. Sie erachtete diese Landschaft als "eine Meisterleistung menschlicher kreativer Genialität", eines der 10 Kriterien für die begehrte Einstufung.
    Am Ende überraschte uns ein Regen und wir suchten Schutz unter einer dichten Baumkrone und ca. 100 m von uns entfernt tat ein Rudel Hirsche dasselbe. Bei nachlassendem Regen verließen sie ihren Unterschlupf, so dass wir ca. 25 Tiere zählen konnten. Das Besondere an dieser Begegnung war, dass uns kein Zaun trennte - das erlebt man nicht alle Tage!
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  • Day 76

    Hadrian's Wall

    July 20, 2023 in England ⋅ ☁️ 15 °C

    Kaum haben wir Schottland verlassen, stoßen wir schon wieder auf Spuren der alten Römer und zumindest den Hadrian's Wall möchten wir uns näher ansehen. Es war die nördlichste Grenze des Römischen Reichs und selbst die heutigen Überreste legen einmal mehr Zeugnis ab vom unermüdlichen Fleiß der Römer.
    Im Jahr 122 n.Chr. inspizierte Kaiser Hadrian seine Legionen an der englischen Nordgrenze. Er befahl, einen Schutzwall gegen die Pikten (Schottlands geheimnisvolles Urvolk - "picti" bedeutete so viel wie bemaltes Volk) zu errichten. Und weil er das nun mal so wollte, machten die Soldaten sich sogleich an die Arbeit. Nur 6 Jahre später stand die 117,5 km lange Mauer, 2,5 bis 3 m breit und zwischen 4 und 7 m hoch! Das waren über 1,5 km in einem Monat! Nicht eingerechnet die Wachtürme und Kastelle, die in regelmäßigen Abständen gebaut werden mussten. Einfach unfassbar! Doch damit nicht genug, um die eigenen Truppen zügig verlegen zu können, baute man auf römischer Seite entlang der Mauer noch eine Militärstraße.
    Heute geht man davon aus, dass der Wall weniger der Abwehr von Invasionen dienen sollte, als den Handels- und Personenverkehr durch die Grenzübergänge zu kanalisieren und dabei Zölle zu erheben. Natürlich konnte man auch leicht kleinere Überfälle oder unkontrollierte Migrationen der schottischen oder irischen Stämme verhindern.
    Leider kann ich nicht mit weiteren aussagekräftigen Fotos dienen, aber ich hielt es für angebracht, diesem Thema auch einen Beitrag im Reisebuch zu widmen.
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  • Day 75

    Drumlanrig Castle and Gardens

    July 19, 2023 in Scotland ⋅ ⛅ 17 °C

    Es gibt unzählige Schlösser und Burgen in Schottland und man kann sie nicht alle sehen. Aber eines davon fiel uns beim Studieren der Reiseunterlagen auf und zwar wegen der dazugehörigen Garten- und Parkanlagen. Gestern kamen wir hier bei strömendem Regen an, übernachteten kurz vor dem Ziel zwischen Bäumen und Schafen, aber für heute war schönes Wetter angekündigt. Und so kam es dann auch! Den Mops ließen wir an Ort und Stelle stehen und machten uns bei Sonnenschein per Pedes in Richtung Schloss auf.
    Wer hier auch in den vielen Jahrhunderten gebaut, umgebaut und die Landschaft gestaltet hat, er wusste zu beeindrucken! Das fängt schon mit der breiten schnurgeraden Zufahrtsallee an und setzt sich über Terrassen, große Böschungen und umlaufend hohe Mauern um den prachtvollen Adelssitz im Renaissance-Stil aus rosarotem Sandstein inmitten victorianischer Gärten fort.
    Stundenlang schlenderten wir durch die bis ins kleinste Detail liebevoll gepflegten Anlagen mit ihren exotischen Pflanzen. Wir fanden sogar einen großen aufgebrochenen, innen saftigen Zapfen, den wir natürlich nicht zuordnen konnten, der uns aber faszinierte. Dazu trafen wir auf zwei anheimelnde Holzhütten und einen Steinbogen im Wasserlauf (das Kunstwerk soll einen springenden Lachs darstellen). Vor einer der Hütten sortierte ein junger Mann irgendwelche Pflanzenfasern in Plastiksäcke. Auf meine Frage zeigte er hinter sich auf eine Stelle an der Außenwand und wir verstanden: er bereitet das Material für die Reparatur an der 100-jährigen Hütte vor. Im Inneren bewunderten wir die kunstvollen hölzernen Verzierungen an Dach und Wänden (auch die zweite Hütte ist derart akribisch ausgeschmückt).
    Weiter im Park lasen wir auf einer Tafel an einem unglaublich hohen Nadelbaum (wegen der Größe kein Foto möglich so mitten anderer Bäume): dies ist die erste in Großbritannien gepflanzte Douglas-Tanne, sie ist 42 m hoch und in 6 Jahren wird sie 200 Jahre alt.
    Insgesamt sind wir zwar wieder über zehnzausend Schritte gelaufen, aber heute in dieser Umgebung war das die reinste Entspannung. Schön, dass solche Anlagen so liebevoll gepflegt und erhalten werden!
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  • Day 73

    Edinburgh

    July 17, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Ich versuche, mich kurz zu fassen, denn es gab massenweise Eindrücke in dieser Stadt!
    Auf dem Weg ins Zentrum kamen wir an der Universität vorbei, gelangten über einen Friedhof mit Blick auf die Altstadt zum Burgberg und bald standen wir auch schon vor dem Edinburgh Castle. Auf der dorthin führenden High Street wimmelt es von Touristen und darauf hat man sich bestens eingerichtet. Hier steht nicht nur Harry Potters Geisterbus, auch trifft man auf viele Straßenkünstler. Durch die steilen Treppengänge in die tiefer liegenden Stadtteile eröffnen sich manchmal sehr schöne Ausblicke.
    Der Pub "The Last Drop" lud mit gutem Bier und einer skurrilen Geschichte zum Verweilen ein: hier, am Grassmarket fanden ab 1660 öffentliche Hinrichtungen statt. Der Kneipenname bezieht sich offiziell auf das letzte Getränk vor der Hinrichtung, aber eher handelt es sich wohl um eine düstere Anspielung auf den letzten Tropfen nach dem Erhängen.
    In der St. Giles' Cathedral mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem kronenförmigen Glockenturm, faszinierten uns die schönen Leuchten und natürlich darf eine Statue des fanatischen Protestanten John Knox nicht fehlen. Er hielt hier seine gefürchteten Predigten und attackierte auch die lebenslustige Maria Stuart.
    Nachdem ich Rosi noch aus den Pranken Frankensteins befreien konnte, erreichten wir den leider schon geschlossenen Holyrood Palace, in dessen Räumen u.A. Maria Stuart gelebt hatte. Bemerkenswert, wie aufwändig man doch seine Gartentür gestalten kann!
    Nach einem abschließenden Marsch auf den Calton Hill hatten wir einen überwältigenden Rundumblick über Stadt und Hafen. Auf dem Foto zu sehen: The Old City Observatory, das National Monument und das Nelson Monument.
    Insgesamt bleibt einzuschätzen, dass Edinburgh durch Lebendigkeit und ein unverwechselbares Stadtbild überzeugt, es gefiel uns sehr gut.
    Es war ein langer, aber erlebnisreicher und eindrucksvoller Tag und nach über 18.000 Schritten suchten wir müde, aber zufrieden außerhalb der Stadt einen Platz für eine ruhige Nacht.
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  • Day 72

    auf dem Weg nach Edinburgh

    July 16, 2023 in Scotland ⋅ 🌬 17 °C

    Auch für heute ist wieder gemischtes Wetter mit Regenschauern und dazu noch sehr heftigen Sturmböen angesagt und das ist nicht gut für eine Stadtbesichtigung! Also machen wir weit vor Edinburgh Halt in dem winzigen Ort Blackness. Auf dem Weg dorthin sind neben der Autobahn sehr schöne gigantische Skulpturen errichtet. Gerade mal die beiden riesigen Pferdeköpfe können wir während der Fahrt noch vor die Linse bringen.
    Aber so klein Blackness mit seinen ca. 30 Häusern auch ist, es gibt hier einen kleinen Hafen (vor dessen malerischer Kulisse wir die Nacht verbringen dürfen), ein imposantes Castle aus dem 15. Jhd. und eine gut besuchte, weil wohl weithin bekannte Gaststätte, den "Lobster Pot". Dort kehren wir am Abend ein und fühlen uns ausgesprochen wohl.
    Am nächsten Tag auf dem Weg nach Edinburgh lassen wir es uns nicht nehmen, die berühmte "Forth Bridge" aus der Nähe anzusehen. Bei ihrer Eröffnung 1890 hatte sie mit 521 m die größte Spannweite aller Brücken weltweit und noch heute lässt uns ihr Anblick ehrfürchtig ihrer Entwickler und Erbauer gedenken.
    Dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt eine Oldtimer-Rallye mit einem englischen Guide und 7 Flitzern gleichen Typs aus Deutschland hier einen Zwischenstop einlegt (dazu noch ein interessantes dreirädriges Gefährt aus England), das setzt unserem Abstecher noch ein weiteres Glanzlicht auf!
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  • Day 71

    Highland Games

    July 15, 2023 in Scotland ⋅ 🌧 16 °C

    Wenn schon Schottland, dann aber auch mal dabei sein bei den berühmten Highland Games! Zeitplan und Orte aus dem Internet gesucht und es passte sofort. Unweit von Glasgow steuerten wir den Ort Balloch am Loch Lomond an. Am Ankunfstag half ein Spaziergang, den geeigneten Übernachtungsplatz zu finden, den Ort der Games-Austragung zu erfahren und einige wenige Fotos zu schießen. Und natürlich ist dabei das Selbstbildnis in Schottentracht ein Muss!
    Unsereins verbindet mit diesen Veranstaltungen ausschließlich die starken, Baumstämme und andere Gewichte um sich werfenden Recken mit gehörig Bauch und Armen wie Oberschenkeln. Aber da passiert ja noch so viel mehr! Im Zelt wetteifern die Jüngsten im schottischen Volkstanz, auf dem Rasen finden Radrennen, Sprint-, Langlauf- und Weitsprungwettkämpfe statt.
    Daneben ziehen jeweils 5 Damen am Tau und in der Disziplin "Scottish Wrestling" kämpfen sowohl Kinder (hier auch gern mal ein Mädchen gegen einen Jungen), als auch die Jugend und die "Großen" um die begehrten Pokale.
    Etwas entfernt spielen mit aufgeplusterten Backen die Dudelsackpfeifer vor den kritisch gespitzten Ohren der Jury.
    Immer wieder ging mal ein Schauer über uns hernieder, aber wir hielten bis zum Schluss durch. Da kamen ja auch die spektakulären Wettkämpfe der echten Recken, wie Kugelstoßen, Hammerwurf, Baumstammwerfen (nur in dreien der unzähligen Versuche gelang der angestrebte, aber überaus schwierige Überschlag) und im Gewichthochwurf. Da hatte uns unsere Klischeevorstellung wieder eingeholt und am Hafen ließen wir diesen ereignisreichen Tag im Sonnenuntergang ausklingen.
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  • Day 69

    Glasgow

    July 13, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach der Fährüberfahrt und den ereignisreichen Tagen davor war gestern wieder mal ein Ruhetag angesagt. Im kleinen Küstenort Ballantrae fanden wir am Meer den idealen Platz dafür. Unter dem Schutz der Freibeuterflagge konnten wir ungestört stehen und den Sonnenuntergang genießen.
    Das heutige Ziel war Glasgow. Dieser Stadt erging es wie Liverpool - im 18. u. 19. Jhd. wichtiger Seehafen und Industriezentrum, dann nach dem 2. WK aufgegeben, nur noch heruntergekommene Arbeiterstadt und seit den 80-er, 90-er Jahren langsam saniert und um Wiederbelebung bemüht. Da wir das schon vorher wussten, waren wir vom grauen, disharmonischen Stadtbild nicht allzu enttäuscht. Am "Peoples House", dem Museum über das soziale, wirtschaftliche und politische Leben in Glasgow mit seinem gigantischen Gewächshaus, ließen wir den Mops stehen und marschierten Richtung City. Vorher fiel uns aber diese schöne Backsteinfassade auf und der Blick in Google maps verriet, dass es sich hier die West Brewery handelt - aber mehr Gaststätte als Brauhaus (vielleicht früher einmal?).
    Im Zentrum unter dem riesigen Glasdach verbirgt sich das St. Enoch Center, eine moderne und hektische Shopping Mall. Danach gelangten wir in die Fußgängerzone, der wir aber auch vom Erscheinungsbild nicht viel abgewinnen konnten. Selbst die Glasgow Royal Concert Hall wirkte auf uns wenig einladend. Ein Drink in einem der Restaurants war natürlich immer drin, während sich draußen die Tauben übereinander türmten in dem Bestreben, auch noch einen Krümel zu erwischen. Auf dem Rückweg passierten wir den George Square, welchen The City Chambers, das Rathaus, dominiert. Viele berühmte Persönlichkeiten sind auf dem Platz verteilt, alle mit weißem Kopf und weißen Schultern - den Tauben sei's gedankt. Nur an der Figur auf der 25 m hohen Säule in der Mitte des Platzes kann man auf Grund der Entfernung diesen "Schmuck" nicht mehr erkennen. Hier handelt es sich einmal nicht um einen großen Kriegshelden, sondern um den Dichter Walter Scott.
    Anschließend machten wir einen Abstecher zum Riverside Museum, dem neuen schottischen Verkehrsmuseum mit seiner spektakulären Architektur aus der Hand der Stararchitektin Zaha Hadid. In der Glasfassade spiegelt sich ein ebenfalls zu besichtigender Dreimaster aus dem 19. Jhd.
    Alle 3.000 Exponate haben wir dann doch nicht fotografiert, aber uns als Camper begeisterte natürlich dieser luxuriöse Wohnwagen (ein Zweiachser wie ein Zirkuswagen) mit mittigem Wohnzimmer mit Sessel, Couch, Kamin und Plattenspieler am Meisten. Hinter linker Tür das Schlafzimmer und rechts die separate Küche - man beachte die haushaltsgerechten Geräte wie Herd und Kühlschrank! Campingausstatter waren damals wohl noch nicht erfunden...
    Nun genug der Großstadt zog es uns zur Nacht weiter nordwärts.
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