Patagonien im Februar 2023

February - March 2023
Mitte Februar 2023 geht es für 3 Wochen nach Argentinien und Chile. Mit dem Motorrad durch Patagonien, von Temuco nach Ushuaia. Read more
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  • Day 22

    Fazit der Reise

    March 2, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 9 °C

    Fazit:

    Brr, kalt. Von 32 Grad in Santiago zurück in den Winter. Den hatte ich schon vergessen.

    Schön wieder zuhause zu sein. Nach 57 h Rückreise incl der Übernachtung in Santiago

    Ein sehr schöner, eindrucksreicher, besonderer und anstrengender Trip ans Ende der Welt ist leider zu Ende.

    4650 km mit ca 35.000 Höhenmetern in 15 Tagesetappen.


    Die Highlights:

    Nationalpark Torres del Paine bei Traumwetter: Eine unfassbare Landschaft in irren Farben.
    Gletscher Perito Moreno mit Kalben in der Sonne.
    Helikopterflug auf einen Gletscher.
    Estancia San Thelmo mit den Gastgebern Isabel und Marc-Antoine und einer Nacht im Zelt
    2 Nächte in Patagonia Acres Lodge in toller Landschaft
    Bootsfahrt zu Marmorhöhlen
    1000 km Schotter ohne Sturz (gehört eigentlich nach vorn auf die Liste)
    2500 km oder sogar noch mehr durch die arg. Pampa bei Seitenwind bis zu 90 km/h, der die Halsmuskeln schon stark beanspruchte………manche mussten nachts den Kopf per Hand umbetten :-)
    „Restaurants“ auf offener Strecke mit dem Charme von 1920.
    Gruppenreise mit mind. 4 Alphamännchen und einem Guide. Sollte zum Studienplan von Psychologiestudenten gehören.
    Ein sehr „geradeherauser“, sympathischer Guide mit gut verständlichem holländischem Englisch
    Ein ordentliches Motorrad, ne Honda CB 500X….relativ leicht, leider etwas zu wenig PS, dafür aber sehr wendig ( mit Vorteil auf den Schotterpisten )
    Ca 900 eigene Fotos und Videoclips.

    „Lowlights“:

    Gruppenreise mit 9 Teilnehmern und einem Guide. Auf einen (hier war es unser pakistanischer Amerikaner Del…..der Gadget- Man ) wartet man immer …
    Viel Staub
    Ein Guide, der selbst zu gern Motorrad fährt, um besonders rücksichtsvoll zu sein. „Wir treffen uns am Ende der 70 km Schotter, wenn was passiert wartet auf die die nach euch kommen und helft euch gegenseitig“, und weg war er … „Fahrt schon mal über die Grenze, ihr wisst ja wie das geht“.
    Ein netter, viel erzählender peruanischer Mechaniker, der mit dem Servicegedanken nicht so sehr vertraut war.
    Gelegentlich unfreundliches Personal trotz der Geldmengen, die wir in Arg. und Chile gelassen haben. (Aber auch viele engagierte vor allem junge Frauen und Restaurants. Durchaus englischsprachig.)
    80 % der Restaurants haben keine Speisekarte mehr in Papier, nur noch einen QR-Code. Ohne Handy und WLan ist man verloren.


    Aber alles in allem war es eine tolle, faszinierende Reise, die wir keinesfalls bereuen…….macht Lust auf mehr……dann aber vielleicht selbst organisiert.



    Hasta la vista!
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  • Day 20

    Santiago de Chile - Madrid - Frankfurt

    February 28, 2023 in Chile ⋅ 🌙 24 °C

    Puerto Natales – Abflug nach Santiago

    Gestern Abends ist dann Bikerückgabe bei Ulli, der extra anreist. Abnahme, Schadensschätzung und Diskussionen, zum Glück auf Deutsch, da Verleiher-Ulli aus Bremen kommt. Er will auch auf Schotterpisten verlorene Schrauben ersetzt bekommen mit dem Argument, er müsse sie ja neu kaufen……zum Glück war mein Moped unfall- und sturzfrei.
    Der örtliche Mechaniker und Eduardo haben 3 Tage Zeit, alles für die folgende Gruppe fitzumachen. Ich möchte nicht Gruppe 2 sein …

    Immerhin gab es gestern ein asiatisch angehauchtes Restaurant für das Abschlussessen. Thai-Curry und Chop- Suey gab mal wieder einen etwas anderen Geschmack.
    Das Guanaco Steak vom Vortag lag mir immer noch im Magen und wollte dann gemeinsam mit dem Chop-Suey wieder raus….die Nacht war also sehr unruhig :-(

    Nachts beginnt es dann zu regnen, und zu stürmen. Es soll die nächsten 8 Tage regnen. Die Fähren über die Magellanstr. waren gestern wg. Sturm eingestellt, eine Gruppe von Ulli, der selbst auch Veranstalter ist (und außerdem die Motorräder für Edelweiß-Bike bereitstellt), sitzt in Cerro Sombrero fest, musste einmal mehr dort übernachten und nun den fehlenden Tag aufholen. Immerhin scheint dort die Sonne. Eine andere Gruppe startet heute morgen hier in Puerto-Natales, bei Regen und Sturm. Was hatten wir für ein Wetterglück!!!

    Um 11.00 Uhr müssen wir die Zimmer räumen, werden dann zum Flugplatz gebracht (5 km), dort startet genau eine Maschine pro Tag nach Santiago. Wie die allerdings bei dem Wetter starten soll, beschäftigt uns beim Frühstück schon … Morgens ist es dann kalt, stürmisch und nass, wechselnd wie bestes Aprilwetter. Alle sind dankbar heute nicht auf die Motorräder zu müssen. So fällt der Abschied leichter. Und unser Wetterglück wird noch fantastischer.

    Die kommenden Nacht verbringen wir im HolidayInn am Flughafen, um dann morgen Mittag über den Teich“ (und über Südamerika) und über Madrid heimzukehren. Abends essen wir im Flughafen, es gibt noch ein Abschiedsbier in der Hotelbar.

    Der Start ist pünktlich (MEZ 17:30), der Flieger voll, wir haben supergute Plätze…..leider konnten wir aufgrund der Zeitverschiebung nicht richtig schlafen…..also ausgiebig Filme schauen und Fotos sortieren. Der Flieger war eine Stunde früher als geplant in Madrid gelandet, so hatten wir genügend Zeit das Gate und Terminal zu wechseln und waren dann pünktlich gegen Mittag in Frankfurt und wieder im Winter angekommen.

    Leider hier dann der Supergrau…meine Tasche mit den Motorradklamotten kreist irgendwo zwischen Santiago, Madrid und Frankfurt. Jedenfalls nicht auf dem Gepäckband….Verlust gemeldet und jetzt heisst es warten, bis es gefunden ist und angeliefert wird.
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  • Day 19

    National Park Torres del Paine

    February 27, 2023 in Chile

    ‍Puerto Natales - Tagestour Nationalpark Torres del Paine

    Heute die Abschlussrunde: Torres del Paine. Angeblich einer der 5t-schönsten Nationalparks der Welt. Der Name bedeutet „Türme des blauen Himmels“. Wald, Seen, schneebedeckte Gipfel, schroffe Felsen.

    Nachts Wind ohne Ende, unser Hotel, eine hier übliche Stahlträgerkonstruktion mit Holzwänden, wackelt im 2. OG merklich.

    Morgens aber blauer Himmel. Auf in den Park. Erstmal viel Schotterpiste, dann traumhafte Blicke: Strahlend weiße Schneefelder, bläuliche Gletscher, Vegetationsgrün, türkise Gletscherseen und dann sogar ein grüner See. Darüber die bis zu 3000 m hohen Fels-Türme.

    Dann noch live dabei, als 3 Pumas nahe der Straße ein Guanako erlegen. Beieindruckend, wie das Muttertier die beiden Kids anlernt.

    Als alle dachten jetzt geht es zurück nach Puerto Natales auf schöner Asphaltstrecke, tat sich eine Baustelle auf, deren 30 km lange Ausweichstrecke natürlich nochmal … Schotter war.

    Nun sind wir alle wohlbehalten nach insgesamt 4650 km wieder im Hotel, warten auf Bier und die Motorradrückgabe.

    Gestern abend haben wir unsere Kiddy (also unsere Taschengeldkasse) nochmal ordentlich belastet. Lars musste nachts erst mal Kassensturz machen, um nochmal einen Nachschlag anzusetzen. Aber es war extrem einfach in den letzten Wochen: Alle bestellen, Lars zahlt. Und das Restaurant am Wasser war wirklich gut. Es gab sogar Guanako…..war sehr lecker.

    Außerdem war gestern der Tag der Nandus, also Mini-Straußenvögel. Sie haben wie Guanakos und Wind ein eigenes Warnschild an der Straße.
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  • Day 18

    Puerto Natales

    February 26, 2023 in Chile ⋅ 🌬 14 °C

    Porvenir - Puerto Natales (Chile) (450 km)

    Wir dachten, wir würden die Magellanstraße mit der Fähre nach Punto Arenas überqueren. Aber das war nix, die Fähre fährt sonntags nur um 17.00. Also 120 km auf angeblich guter Asphaltstr. entlang der Südseite der Magellanstr. nach Osten, dort auf die Fähre am Atlantik über die Magellanstr. und einmal quer durch Südamerika wieder gen Westen.

    Nun sind wir wieder in Patagonien. Zwischen den gelben Gräsern stehen jetzt überall Baumgruppen. Die meisten davon tragen keine Blätter, sondern Flechten, aber verleihen der Landschaft eine starke Atmosphäre.

    Aus der Asphaltstr. zu Beginn wird nach 80 km eine große Baustelle. Parallel zur alten Straße, die gerade neu gemacht wird, gibt es auf 40 km eine Behelfs-Schotterpiste, die sehr gut ist, aber jeden Hügel mitnimmt. Ist ein bisschen wie Achterbahnfahren. Unsere Schotterprofis trauen sich 120 km/h, ich etwa 70 manch andere gute 50.

    Ansonsten wieder 450 km Pampa, mit aggressiven Guanacos, einigen Nandus und einem grandiosen Blick auf die schneebedeckten Anden.

    Heute gab es dann noch einen schleichenden Platten, den Gerhard bei Michael 2 entdeckte. Unser Homo Meccanicus Eduardo, der viel und nett erzählt, aber die Arbeit nicht erfunden hat, sprühte Schaum rein, aber Luft entwich immer noch. Auf meinen Einwurf, dass man Zentrifugalkräfte bräuchte, um die Schicht außen an das Rad zu bringen, drehte er das Rad von Hand! Michael 2 fuhr dann schnell mal eine Runde und alles war gut.

    Unterwegs musste dann eine Kette gespannt werden, die schon 1 Woche durchhängt. Öl wurde nie kontrolliert, die Ketten bisher 2 Mal geschmiert (bei 1000 km Staubpiste), das ABS von Del geht immer noch nicht und abfallende Schrauben werden max. mit Kabelbindern ersetzt. Wenn geschraubt wird, dann grundsätzlich Imbusschrauben mit Torx-Werkzeug, einen Todsünde für Schraube und Werkzeug. Das ist eben Südamerika … Es geht ja auch so. Lars regt sich öfter auf, sagt, das sei Eduardos Job, aber wenig passiert.

    Nun sind wir ja aber alle wohlbehalten in Puerto Natales angekommen, und der Verleiher kommt übermorgen (Ulli Witt, ein Deutscher), der wird sich etwas entsetzt zeigen ob des Zustandes der Bikes. Es sind nur 2 bisher nicht umgefallen ( mein Bike war dabei 😊) an fast allen sieht man Spanngurte und/oder Kabelbinder, die irgendetwas festhalten, was sonst abfallen würde.

    Morgen dann Abschlussfahrt in einen der 5t-schönsten Nationalparks der Erde (angeblich), nochmal ca. 250 km. Und jetzt erstmal ein Bier (17.00).
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  • Day 17

    Porvenir

    February 25, 2023 in Chile ⋅ 🌬 9 °C

    Ushuaia - Porvenir (Chile) (460 km)

    Heute war ein langer Fahrtag. Wir fahren früh los, wieder nach Lago Fagnano zurück, und trotzen dem starken Wind. Wieder Überqueren der Grenze nach Chile. Povernir ist die größte Stadt im chilenischen Teil von Feuerland. Die Landschaft ist rau, mit Seen, Flüssen, Gletschern und eisigen Bergen. Und Wind, immer nur Wind.…..und nach etwa 150 km hatte sie uns wieder: die Pampa mit Guanacos, die im übrigen auch nicht vor Gerhards Moped zurückschrecken…..und das gleich zweimal.

    Ansonsten war es wie gestern erwartet: Kühl, sonnig mit Wolken, kein Regen, echten patagonischen Westwind, mit „Medizinball-trifft-dich-am-Kopf“ bei Gegenverkehr. Schräglage auf normalen Geraden etwa 15 Grad, ideal ist Sitzen nur auf der linken Backe (rechts häng über), dann hat das Motorrad die erforderliche Schräglage.

    Irgendwann nach 350 km mussten wir links abbiegen. Einige haben angehalten, da hat es gleich mal 4 umgeweht. Massensturz auf der Ruta 40. Autos hielten, vereint wurden Motorräder wieder aufgerichtet und Fahrer angeschoben. Lerne: Speed is your Friend! Dann kamen 90 km Schotter, ziemlich fest, klare ca. 50 cm breite Spuren drin. Die musste man einhalten, um nicht in weichen Schotter zu geraten. Zum Glück kam der Wind dann überwiegend von vorn, so dass es mit guter Konzentration und der berühmten Blickführung allen sturzfrei glückte. Wir hatten fast alle Umfaller, aber noch keinen Sturz beim schnelleren Fahren, Lars der Guide ist ganz happy. Kurt zahlt allerdings heute abend wieder freiwillig (!) Getränke, da er hat aufladen lassen, als der Schotter begann. Aber sehr verständlich mit 78 Jahren!
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  • Day 16

    Rasttag in Ushuaia

    February 24, 2023 in Argentina ⋅ ⛅ 12 °C

    ‍Ushuaia - Rasttag (60 km)

    Heute gibt es frei in Ushuaia. Naja, nicht ganz. Morgens geht es 20 km Richtung Südwest nach Bahia Lapataia, dem wirklichen Ende der Ruta 3. Die letzten 15 km sind festgefahrene Erde, eigentlich gut zu fahren, nur es beginnt leicht zu regnen. Ziemlich rutschig. Aber 15 min später scheint wieder die Sonne. Auf dem Rückweg wird das südlichste Postamt der Welt besucht, dann sind wir um 12.00 Uhr wieder im Hotel. Das sind in diesem Fall Reihenhäuser mit je 2 Schlafzimmern und einer Wohnküche, sehr nett, total überheizt. Das Frühstück wird morgens in einem Körbchen ins Haus gebraucht. Wir haben eine deutsche Männer-WG gebildet.

    Nachmittags gehen einige auf eine Schiffstour, der Rest erholt sich irgendwo. Zu dritt stechen wir mit vielen anderen in einem Motor- Katamaran in See….die drei Musketiere 😊, Geoff, David und ich.
    Im Beagle Kanal - die südliche Verlängerung der Magellanstraße - viele kleine Inseln angefahren, mit tausenden von Kormoranen und mittendrin eine Kolonie mit Seelöwen.

    Heute abend haut jeder auf eigene Faust seine letzten arg. Dollars auf den Kopf, denn morgen geht es zurück nach Chile. 470 km, vermutlich überwiegend mit Seitenwind von links und Gegenwind. Seitenwind von links wird eine neue Erfahrung, da dann entgegenkommende LKW kurzfristig Windschatten geben. Wenn der endet, ist es, als ob einem ein Medizinball von links am Kopf trifft. Das wird nochmal eine echte Herausforderung. Bei dem Wind, den wir gestern hatten, hätten in Deutschland die Kinder schulfrei …

    Es ist unser vorletzter richtiger Fahrtag, übermorgen geht es dann per Fähre über die Magellanstraße und bis Puerto Natales, unserer Endstation. Von dort dann am Tag drauf noch einen Ausflug zum Park „Torre des Paines“.

    Gerade werden auf dem Parkplatz die Motorräder gecheckt, denn der Vermieter muss in Puerto Natales, woher er kommt, alle Eisenrösser für die Rückfahrt fitmachen, teilweise neue Reifen, neue Sturzbügel, Gepäckbrücken, Fußrasten und ähnliches. Eben alles das, was in der Pampa gelitten hat.
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  • Day 15

    Ushuaia

    February 23, 2023 in Argentina

    ‍Cerro Sombrero - Ushuaia (Arg.) (430 km)

    Gestern hat der Wind „Körner“ gekostet. Um 21.30 sind die meisten in ihren Zimmern verschwunden. Bestimmt viele mit Muskelkater auf der rechten Halsseite vom Wind. Und heute gab es wieder Wind….reichlich.

    Tierra del Fuego, Feuerland! Der Name ist nicht Programm, wir starten bei 5 Grad, aber immerhin Sonne. So bleibt es auch, bis auf wenige Regentropfen in Ushuaia. Wind von West, Seitenlage 10 Grad Richtung West. Einmal haben wir genau Rückenwind als wir nach Osten fahren, bei 80 – 90 km/h gibt es keinen Fahrtwind, d.h. die Windgeschwindigkeit ist ca. 80 km/h.

    Die Pampa bleibt Pampa, immerhin gibt es ein paar (sehr große) Schafherden und eine Rinderfarm. Nach der Grenze zu Argentinien, die wir diesmal recht zügig überqueren (jeder bekommt insgesamt 8 Stempel, wie immer) sollen wir tanken, fahren aber zu zweit (da wir als Erste fahren) zunächst an der Tanke vorbei. Ich kehre schnell um, den 2. Biker gabeln wir 20 km später mit leerem Tank am Straßenrand auf und füttern ihn aus einem Kanister.

    Mittags gelangen wir nach Rio Grande, einer extrem hässlichen arg. Hafenstadt, von wo aus der Falklandkrieg geführt wurde. Am Atlantikstrand Panzer, ein Flugzeug auf Podest, Soldatenstatuen. Sehr pompös dafür, das Argentinien verloren hat.

    Viel verfallene Industrie, viel Beton, meist argentinisch blau gestrichen. Aber das Cafe hat immerhin Schwarzwälder Kirschtorte!

    Dann weiter, unser Ziel heute: Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt, das Ende der Welt. Wir kommen am Lago Fagnano vorbei und erleben viel Wind.. Es gibt sogar ein entsprechendes Verkehrsschild, genauso wie eines für kreuzende Guanakos. Nach dem See führt die Straße in sehr schönen Kurven hinab nach Ushuaia, das macht die langen Geraden vergessen. Es zeigen sich erste Wälder, oft teilweise abgestorben und mit hellen Flechten überzogen, ein Bild wie aus einem Märchenwald.

    Gestern trafen wir ein holländisches Paar (wirklich ein Paar, wir fragen jetzt immer damit wir nicht nochmal einen Reinfall erleben wie mit den deutschen Geschwistern), die beide vor 3 Jahren neue Yamaha-Motorräder gekauft haben, diese 2 Jahre in Europa getestet und optimiert und nun innerhalb von 10 Monaten von Vancouver nach Feuerland und zurück durch Brasilien zu reisen. Sie haben dafür beide ihren Job gekündigt (beide Anfang 40 schätze ich) und waren echt perfekt ausgerüstet. Wollen auch nach Ushuaia, vllt. treffen wir sie nochmal.

    Der Ort Ushuaia liegt zwischen den mit Schnee bedeckten Bergspitzen von Feuerland. Ist auch sehr hässlich! Ushuaia war früher (Beginn des 20. Jahrhunderts) Strafkolonie, hier mussten sich die Gefangenen ihr Gefängnis selbst bauen. Heute ist das Gefängnis ein Museum. Die Stadt hat ihr Image gewechselt, jetzt ist sie Ausgangshafen fast aller Antarktisexpeditionen. Und kleinere Kreuzfahrschiffe gehen hier vor Anker. Denn als südlichere Alternative zur Magellanstraße führt hier der Beagle-Kanal vorbei. Aktuell liegt hier das Expeditionsschiff der Hurtigrouten.

    Morgen ist Ruhetag, da werden wir die südlichste Stadt der Welt etwas näher erkunden …
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  • Day 14

    Cerro Sombrero

    February 22, 2023 in Chile

    ‍El Calafate - Cerro Sombrero (Arg.) (470 km)

    Auf nach Feuerland! Und Achtung: Es wird jetzt windig!

    Es ist eine lange Etappe, daher Start 8.30. Del brauchte auf seiner BMW gestern neue Reifen, aber unsere Guides fanden nach dem Seefestival in Calafate keine Werkstatt. So mussten sie die beiden Reifen selbst aufziehen, ohne maschinelle Hilfe. Nun geht Dels ABS nicht mehr. Aber heute ging es nur auf Asphalt, und nur geradeaus. Da bremst ja niemand. Keine Kurve erforderte Geschwindigkeiten unter 100 km/h.
    Jetzt hatten wir schon über 1000 km Pampa, völlig irre. Die einzigen Abwechslungen sind alle paar Km rote Flecken auf der Fahrbahn, die von unglücklichen Zusammentreffen von Fahrzeugen mit gleichzeitig kreuzenden Tieren – Guanakos, Nandus, … - zeugen, sicherlich zum Nachteil beider Parteien …

    Morgens ging der Wind! Wir haben Südamerika praktisch Richtung Südost einmal vom Pazifik (fast) bis zum Atlantik durchquert. In Rio Gallagos, einer chilenischen Hafenstadt am Atlantik (ja, Chile reicht auch mal bis an den Atlantik!) kam dann der Westwind mit Macht. Motorrad immer mind. 10 Grad nach rechts geneigt, Nackenmuskel angespannt, beim Austritt aus Windschatten braucht man gern mal 2 m Breite auf der Straße, um wieder auf Kurs zu kommen.

    Es ging ordentlich voran, in der Pampa schafft man einen Schnitt von über 100 km pro Stunde. Aufgehalten wurden wir wieder durch den Grenzübertritt nach Chile (die spinnen hier: man kommt nach Südargentinien nur über Chile und nach Südchile nur über Argentinien) und die Fähre über die Magellanstraße. Windstärke 7-8, aber nur sehr unruhige See ohne lange Wellen, daher fährt die Fähre die 30min. Wir haben uns an allen LKW und PKW vorbei nach vorne geschoben, die letzten
    Wartenden an der Zufahrt brauchen sicherlich noch 5 Fähren …

    Genaugenommen haben wir jetzt Patagonien verlassen und sind auf Feuerland, der größten Insel Südamerikas.

    Die Landschaft hat sich kaum verändert, weiter Pampa, allerdings nur noch Gras und keine Büschchen mehr. Und weiterhin Guanakos überall, die müssen irgendwann auch mal Fähre gefahren sein …

    Wir sind übrigens von der Ruta 40 weg, da die nur in Argentinien besteht. Jetzt heißt die Straße „Ruta del Fin del Mundo“, als Straße zum Ende der Welt. Das werden wir dann morgen erreichen. Lt. Vorhersage wohl auch, wie heute, trocken. Das Wetter war bisher super, es sollen immer noch 13-18 Grad sein, gefühlt wg. des heftigen Windes eher unter 10 Grad, aber meist Sonne.
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  • Day 14

    Tierwelt Patagoniens - kleine Exkursion

    February 22, 2023 in Chile

    Pumas, Guanacos, Nandus, Gürteltiere, Stinktiere und beeindruckende Kondore

    In dieser Region leben die „Wildtiere“ der Region: Der Kondor, der Puma und das Guanako. Der Kondor als größter Vogel der Welt (bis zu 15 kg schwer, Spannweite 3 m und mehr), Puma ist bekannt, Guanakos gehören zu den Kameltieren und sind Geschwister von Alpaka und Lama. Spannend: Guanako-Babys müssen innerhalb von 10 min nach der Geburt laufen (wg. der Pumas), sind werden nur im Sommer und nur mittags geboren, da die Guanako-Mütter so kurze Zungen haben, dass sie nicht vor ihre Lippen kommen und daher die Babys nicht trockenlecken können. Sie müssen also in der Mittagswärme schnell „lufttrocknen“. Nur 1 von 4 Babys überlebt das 1. Jahr (so heißt es zumindest, der Puma will auch leben, der Condor auch …)Read more

  • Day 13

    Glacier Mational Park Perito Moreno

    February 21, 2023 in Argentina ⋅ 🌬 15 °C

    ‍Tagestour Gletscher (150 km plus ein paar km Fußweg )

    Der Gletscher Perito Moreno ist einer der beiden Gletscher auf der Erde, die sich noch immer verschieben. Er ist zudem angeblich der einzige, der noch wächst. Die gigantische Eismasse ist 30 km lang und verschiebt sich jeden Tag zwei Meter in den See hinein. Schon von Weitem hört man das mächtige Knirschen.. Die Gletscherfront ist 60 m hoch, 4 km breit und von einer Aussichtsterrasse gut zu sehen. Der Gesamtgletscher ist die viertgrößte Eisfläche der Erde. Dort ging es heute per Tagesausflug hin. 150 km. Allerdings hat es auf der Hinfahrt 50 km lang geregnet, dafür sind wir, wie im Märchen, eine ganze Zeit lang zu einem wunderschönen Regenbogen gefahren. Temperatur sank von 16 auf 9 Grad ab……Ganz schön frisch, ganz schön nass.
    Ein großer Katamaran brachte uns an die Gletscherfront, alle gingen auf schmalen Wegen „an Deck“, im Regen. Das Wasser hat 5 Grad, der Gletscher unter Null, so war es nicht wirklich gemütlich.

    Entsprechend gering war der Jubel, als wir noch 5 km weiterfahren sollten zu angelegten Pfaden am Steilhang (alles auf Stahlstützen mit Gitterrosten, extrem aufwändig angelegt), über die man den Gletscher dann direkt von weiter oben sehen kann. Es klarte allerdings auf (wie so oft hier bei starkem Wind innerhalb von Minuten), und Sonne gab´s. Unsere Klamotten trockneten, auf der Rückfahrt hatten wir 24 Grad.

    Der Gletscherbesuch war absolut lohnend, wir haben auch mehrere Abbrüche mitbekommen, wenn auch meist nicht schnell genug aufs Bild gebannt.

    Auf der Rückfahrt haben wir dann die ersten Kondore gesehen ……. 3 Stück kreisten über uns….ob sie auf einen Unfall hofften?

    Nun sitzen wir beim „Schneider-Bier“ (so heißt die Marke, 473 cm³ Inhalt!) im „Garten“ an einem wackligen Holztisch, haben aber WLAN und gehen unseren Schreibpflichten nach. Der Rest des Tages ist frei, morgen dann 1 Grenzübertritt, eine Fähre über die Magellanstraße und 475 km, das wird ein langer Tag
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