traveled in 9 countries Read more München, Deutschland
  • Day 30

    #13 Los Flamencos National Reserve

    May 30, 2022 in Bolivia ⋅ 🌬 3 °C

    Tag Zwei unserer Bolivien-Tour führte uns entlang der Grenze zu Chile noch weiter in den Süden des Landes - unter anderem in die Reserva National Fauna Andina und Los Flamencos.

    Ohne je auf dem Mars gewesen zu sein, kam die Landschaft dem schon recht nahe. Es ging entlang des berühmten Feuerrings mit zahlreichen Vulkanen, vorbei an - je nach Mineralgehalt - roten, grünen oder weißen Lagunen, an Felsformationen, die von Wind und Sand geformt werden, für einen kurzen Stopp an die chilenische Grenze sowie inmitten durch Geysire, die uns ihren Schwefeldampf ins Gesicht bließen. Daneben schauten wir wilden Vicuñas beim grasen zu - sowie Flamingos, wie sie unbeholfen versuchten den kräftigen Böen zu trotzen.

    Während sich am Abend die Temperaturen den -10 Grad näherten, stand dann noch ein besonderes Highlight an: in heißen Thermalquellen genossen wir die sternklare Nacht und ließen uns die Sternbilder der Inka inmitten der Milchstraße zeigen. Darunter natürlich auch ein Lama. Die einzige Herausforderung: der Weg von der Umkleide ins warme Nass. Umso besser waren dann aber die erleichterten Seufzer, wenn ein weiterer Touri das Ziel erreicht hat.

    Am letzten Tag ging es auf die lange, aber nicht minder interessante Rückfahrt. Am Ende der Reise standen über 1.000 Auto-Kilometer - und noch viel mehr Eindrücke. Daher lassen wir an dieser Stelle lieber mal die Bilder sprechen.
    Read more

  • Day 29

    #12 Salar de Uyuni

    May 29, 2022 in Bolivia ⋅ ☀️ 10 °C

    Drei Tage, tausend Landschaften: Unsere Tour durch den Süden Boliviens führte uns die Vielfalt des Landes eindrucksvoll vor Augen. Ob Salzwüste, Lagunen jeglicher Farben oder Marslandschaften - es ging vom einen ins andere. Da rückte auch die Kälte und der unglaubliche Wind in den Hintergrund, die uns täglich begleiteten.

    Von Uyuni aus starteten wir unsere dreitägige Tour. Erste Station: die berühmte Salzwüste - mit 11.000 Quadratkilometern die größte sowie höchstgelegene der Erde. Sie entstand vor ungefähr 10.000 Jahren durch das Austrocken eines Sees. Die tiefste Stelle misst außerdem etwa 220 Meter.

    Die Dimension des Salar mitsamt ihrer Schönheit haben nicht nur Touristen entdeckt, sondern auch die Wirtschaft. Von den insgesamt 10 Milliarden Tonnen Salz werden jährlich 25 Tausend Tonnen abgebaut. Für die Zukunft aber noch relevanter: Unter dem Salz liegt eines der größten Lithiumvorkommen weltweit - vermutlich nicht mehr lange bei dem künftigen Bedarf an Batterien.

    Unser Ausflug verfolgte dagegen eher touristische Motive - wirtschaftlich beschränkten wir uns auf den ein oder anderen salzhaltigen Snack. Und so erkundeten wir am ersten Tag die Weite der Salzwüste. Dazu gehörte: Eine Fahrradtour über den Salzteppich, Mittagessen auf selbigem und die klassischen Fotos, die hier bei jeder Tour auf dem Programm stehen. Ansonsten staunten wir über das endlose Weiß, unterbrochen nur von vereinzelten Inseln voller uralter Kakteen. Diese wachsen pro Jahr nur einen Zentimeter - manche sind aber bereits fünf Meter hoch. Weiterer Fun Fact: nur die weiblichen besitzen Arme, die männlichen müssen ohne auskommen.

    Am Abend folgte noch ein farbenfroher sowie stürmischer Sonnenuntergang. Wegen letzterem fielen dann auch die berühmten Spiegelbildmotive ins Wasser. Aber an Bildern mangelte es uns an diesem Tag ohnehin nicht.
    Read more

  • Day 27

    #11 Camino de la Muerte

    May 27, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C

    Erst eingefroren, dann verkrampft und am Ende auch noch sonnenbrandgerötet: der Zustand unserer Hände erzählt ganz gut nach, was wir auf dem „Camino de la Muerte“ - der sogenannten Todesstraße - erlebten.

    Diese Straße war für lange Zeit die einzige Verbindung zwischen dem hohen La Paz und dem tiefen Las Yungas - eine grüne Gegend im Amazonas. Dabei schlängelt sie sich über zahlreiche Kurven die Berge hinab. Schon beim Bau dieser Route verunglückten zahlreiche Menschen, und auch anschließend stürzten vor allem in den 90er viele Fahrzeuge in die Tiefe. Der Name war also tatsächlich Programm.

    Die Konsequenz: eine neue Route wurde gebaut, die alte wurde dagegen zum Mythos - und zum Highlight für den Tourismus um La Paz. Auf einer Länge von 60 Kilometern wagen sich dort nun jeden Tag zahlreiche Todesmutige die 3.500 Höhenmeter runter - rechts Felswände, links Abgründe bis zu 1000 Metern.

    Aber genug der Fakten, vor denen wir unsere Eltern vor der Tour lieber bewahrt haben. Früh morgens ging es also mit dem Bus zum Ausgangspunkt auf 4.500 Meter Höhe. Nach einem kurzen Frühstück zwängten wir uns in unsere schicken Outfits, dann schwangen wir uns auf die Räder. Kurzer Bremsencheck - und los ging es. Die ersten 20 Kilometer rollten wir die neue, geteerte Straße hinunter. Trotz Handschuhe waren die Hände nach kurzer Zeit eingefroren - und die Motorik stark eingeschränkt. Aber schon nach kurzer Zeit wurde es wärmer und die Vegetation kündigte so langsam den Regenwald an.

    Anschließend ging es 40 Kilometer auf der originalen Death Road weiter, über Stock und Stein, durch Wasserfälle hindurch, an Abhängen vorbei - und mitten hinein in den feucht-warmen, nebligen Dschungel. Währenddessen wichen Adrenalin und Angst recht schnell der Begeisterung für diese wahnsinnige Route und Aussicht, die wir aber ausschließlich während der Pausen genossen. So meisterten wir die Strecke ohne Probleme und auch ohne viel Treten, dafür mit schmerzenden Händen nach dem Bremsmarathon.

    Zum Schluss wurden wir von unserem Guide noch als offizielle „Survivor“ gekürt. Ein paar Schauergeschichten vergangener Touren hob er sich zum Glück ebenfalls für das Ende auf.
    Read more

  • Day 26

    #10 La Paz

    May 26, 2022 in Bolivia ⋅ ☁️ 13 °C

    Es ist schwer, La Paz in wenige Worte zu fassen. Aber beginnen wir mit der Geografie: Schier endlos erstreckt sich die Hochebene (Altiplano) auf rund 4.000 Meter Höhe, die sich vom Titicacasee bis zur Region La Paz zieht. Dann so langsam kündigen immer dichter werdende Häuseransammlungen „El Alto“ an. Die größere Schwester von La Paz liegt noch im Hochtal. Erst dann stürzt sich die Stadt Meter für Meter nach unten - und man erreicht La Paz, die Verwaltungshauptstadt Boliviens. Schon beim ersten Blick staunt man, wie hier eine so große Stadt entstehen konnte.

    Dieser geografische Gegensatz bringt andere Gegensätze hervor. Er entscheidet zum Beispiel zwischen arm und weniger arm - sprich El Alto und La Paz. Außerdem beeinflusst er die Mobilität. Da ist zum einen das steile und verzweigte Straßennetz für die riesige Menge an Autos und Kleinbussen. Zum anderen schwebt rund 30 Meter darüber mühelos die hochmoderne Teleférico - ein Netz aus mittlerweile elf Gondellinien. Gemeinsam trotzen sie der Geografie und dem täglichen Verkehrschaos, verbinden beide Stadteile und ziehen sich leise und kontinuierlich die Hänge rauf und runter. Damit ist sie der komplette Gegensatz zur lauten, stinkenden und chaotischen, aber trotzdem beeindruckenden Stadt darunter. Für die Bewohner:innen ist die Teleférico das effizienteste und günstigste Mittel der Fortbewegung - und auch ihr ganzer Stolz. Für uns Tourist:innen zeigt sie La Paz aus der Vogelperspektive. Weit hinten die mächtigen Gipfel der Anden, unter uns das alltägliche Leben der Menschen. So schwebten wir einen ganzen Nachmittag über Märkte, Menschen und Häuserdächer hinweg.

    Ob mit der Gondel, zu Fuß oder im Rahmen einer Stadtführung: In keiner anderen Stadt Lateinamerikas tauchten wir so sehr in die Kultur ein. Hier gibt es keine Hochglanzviertel wie in Lima. Man ist sofort mittendrin. Zum Beispiel in den großen Märkten, bei deren Ständen sich bekannte und unbekannte Obst- und Gemüsesorten sammeln, darunter zig verschiedene Kartoffelarten. Jeder Stand gehört einer Dame, der „Casera“. Und jede Casera hat eine Vielzahl treuer Kund:innen, die ausschließlich bei ihr einkaufen. Treue schlägt hier Wettbewerb. Und so reiht sich Casera an Casera - fast immer mit den gleichen Waren. Außerdem streiften wir durch den Hexenmarkt (mercado de brujas): hier wird alles - von Kräutern über Opfergaben bis hin zu Liebestränken - verkauft, aber auch Kunsthandwerk. Wir konzentrierten uns auf letzteres. Berauschend ist die Stadt ohnehin.

    So wie die Gondeln von La Paz ist auch die Politik Boliviens in ständiger Bewegung. Daher ein kurzer Exkurs: Auch wenn bei La Paz der Friede im Namen steckt: die jüngere Geschichte bewies gegenteiliges. Zahlreiche Grafittis zeugen noch von den Unruhen in Folge der Wahlen 2019 und 2020. Im Mittelpunkt: Evo Morales - der erste indigene und langjährige Präsident Boliviens, der 2019 für eine weitere Amtszeit antrat. Während seine ersten Jahre Anfang der 2000er von großen Reformen geprägt waren, konzentrierte sich seine Politik anschließend auch auf den Machterhalt. Beispielsweise wurde die Verfassung dahingehend geändert, dass mehrere Amtszeiten ermöglicht wurden. Die neu gebauten, hochmodernen und überdimensionalen Regierungsgebäude inmitten der Stadt fügen sich ein in dieses Bild - und verdeutlichen die wachsende Distanz zwischen Macht und Menschen.

    2019 gewann Morales die nächsten Wahlen, auch wenn es nicht danach ausgesehen hatte. Der Vorwurf der Wahlfälschung stand im Raum - und führte letztlich zur Flucht Morales nach Mexiko. Nach einjähriger Abstinenz ist seine Partei mittlerweile wieder an der Macht, er selbst kehrte zurück - und nimmt nun im Hintergrund weiter entscheidend Einfluss.
    Read more

  • Day 23

    #9 Copacabana & Isla del Sol

    May 23, 2022 in Bolivia ⋅ ☀️ 7 °C

    Hola Bolivia! Etwas früher als geplant reisten wir ins südöstliche Nachbarland von Peru ein. Von Peru verabschiedeten wir uns aber nur vorübergehend, denn die großen Highlights rund um Cusco folgen noch.

    Der erste Stopp in Bolivien: Copacabana. Anders als das brasilianische Pendant gibt es hier leider keine warmen Temperaturen, Meeresbrise oder weiße Sandstrände, dafür mit dem Titicacasee den größten See Südamerikas, eine entspannte Atmosphäre und - ja - durchaus etwas niedrigere Grade. Strahlende Tage und eisige Nächte wechseln sich hier quasi ab. Das hielt uns aber nicht davon ab, etwas die Seele baumeln zu lassen nach den anstrengenden Wanderungen.

    Wir verbrachten drei Tage vor Ort - inklusive Ausflug zur Isla del Sol. Diese kleine Perle im Titicacasee eignet sich super, um die Dimensionen des Sees zu erfassen - außerdem für einen gemütlichen Spaziergang. Kurz vor Rückfahrt wurde der Hafen zudem kurzerhand für eine Gemeindeversammlung mit bolivianischen Regierungsvertretern umfunktioniert. Letztere machten es sich mit Blumenkränzen geschmückt und kokablätterkauend vor der versammelten Gemeinde gemütlich. Die Hierarchien waren auf jeden Fall klar verteilt.

    Im Ort selbst war unsere Unterkunft das größte Highlight: dort genossen wir den tollen Blick auf Stadt und See, schauten Lamas beim Grasen zu - und genossen die ein oder andere Forelle. Entspannung eben.
    Read more

  • Day 20

    #8 Colca Canyon

    May 20, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Der Wecker nachts um 2:30 Uhr gab bereits den Ton an, wie hart es werden sollte. Nach ein paar ruhigen Tagen in Arequipa nahmen wir den Colca Canyon in Angriff. Rund vier Stunden von der Stadt entfernt ist er einer der tiefsten Täler der Welt. Für unsere Tour bedeutete das: einmal runter und wieder rauf - oder auch: einmal auf die Knie und einmal auf die Oberschenkel.

    Müde quälten wir uns also in den Bus zum Canyon. Mit dabei noch ein paar müde Begleiter aus den Niederlanden, Großbritannien und Israel. Nach vier stillen Stunden Fahrt und einem kleinen Frühstück sorgte das erste Highlight aber endlich für wache Augen.

    Am Mirador del Condor wurden wir nicht enttäuscht: so erhoben sich plötzlich aus dem Nichts insgesamt sechs Andencondore und schwebten mit ihrer unglaublichen Spannweite über uns hinweg. Ein paar Fotos reicher ging es dann zum Ausgangspunkt der zweitägigen Wanderung - und anschließend nur noch bergab. Zur rechten Hand die steilen Felswände, links der Abgrund. Nach zweistündiger Kniebelastung erreichten wir dann endlich den Fluss Colca und das andere Ufer. Nach einem Mittagessen in dem im Tal gelegenen Dorf gelangten wir gegen Abend zum kleinen Ort Sangalle, ein grüner Fleck am Fluss Colca inmitten der ansonsten sehr trocken und staubigen Gegend.

    Dort angekommen, bestätigte sich die erste Vorahnung: die doch sehr durchlässigen Zimmer ließen neben uns beiden Touristen auch das ein oder andere Krabbeltier eintreten. Während Fränzi in ihrem Schlafsack fast vollständig verschwand, ertrug es Matthias in gespielter Gelassenheit. Zum Glück drückte uns die Müdigkeit die Augen schnell zu.

    4:30 Uhr: die Beine noch müde, aber es half alles nichts. Die verlorenen 1.200 Höhenmeter vom Vortag mussten zurückerobert werden. Die zahlreicher gewordenen Tierchen an den Wänden brachten die zusätzliche Motivation, schnell wieder die Wanderstiefel zu schnüren. Und so ging es mit Handylicht bewaffnet rauf, rauf und nochmals rauf. Das elektronische Licht wich so langsam dem Morgengrauen im Tal, was die Anstrengung durchaus wett machte. Und nach steinigen, aber stolzen 2:15 Stunden war es geschafft. Angestoßen wurde selbstverständlich mit Cocatee.
    Read more

  • Day 18

    #7 Arequipa

    May 18, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 23 °C

    Ab in den Süden: die nächste Nachtfahrt brachte uns in die wunderschöne Stadt Arequipa. Dank der aus hellem Vulkangestein gebauten Häuser wird sie auch als weiße Stadt bezeichnet. Das Gestein stammt von den drei Vulkanen, die die Stadt umgeben. Die Vulkane wiederum sind das Ergebnis aus dem Zusammentreffen der südamerikanischen und der Nascaplatte. Durch diese geografischen Gegebenheiten ist die Geschichte der Stadt auch unmittelbar mit Naturkatastrophen verbunden.

    Wir nahmen uns drei Tage Zeit, um das koloniale Arequipa in Ruhe zu erkunden. Zu den Highlights gehören die riesige Kathedrale (eine von knapp 100, die auch die Vatikanflagge hissen darf, Kudos dafür), der in (fast) allen lateinamerikanischen Städten existierende Plaza de Armas (Hauptplatz), etliche weiße, charmante Gässchen und das berühmte Dominikaner-Nonnenkloster Monasterio de Santa Catalina - eine kleine Stadt in der Stadt. Hier fristeten rund 100 Nonnen ab dem 16. Jahrhundert ihr Dasein. Dabei war es mit einer Eintrittsgebühr von 1000 Silbermünzen nur reicheren Familien vorbehalten. Die Mädchen erhielten ein privilegiertes Leben, die Familie den direkten Draht zum Himmel - es kann so einfach sein.

    Auch wenn das Klima herrlich war: Wir lernten nicht nur die Sonnenseite kennen. Denn auch Arequipa ist weiterhin durch die Auswirkungen der Pandemie geprägt. So kommen weniger Touristen und die Stadt scheint eine etwas restriktivere Politik zu verfolgen. Zu den Maßnahmen gehören eine Maskenpflicht auch im öffentlichen Raum (wenngleich sie nicht streng durchgesetzt wird) sowie Beschäftigungsverbote. Dass viele Menschen damit nicht glücklich sind, zeigten einzelne kleinere und größere Demonstrationszüge, die hupend durch die Innenstadt zogen.

    Hupend schleppt sich außerdem der Verkehr durch die Stadt. Klare Rangfolge: erst Auto, dann Auto und dann Auto. Als Fahrradfahrer oder Fußgänger hat man entweder Mut - oder das Nachsehen. Generell ist die Mobilität auf der Straße die Option Nummer 1 in Peru. Es gibt zwar einzelne Zugstrecken, die sich durch die Anden schlängeln. Diese sind aber vor allem Waren vorbehalten - oder high-budget Touristen. Und so werden auch wir weiterhin Kilometer auf der Straße runterspulen, immer wieder über die verschiedenen Landschaften staunen - und hin und wieder über die Distanzen jammern.
    Read more

  • Day 14

    #6 Paracas

    May 14, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    Und so verließen wir die Anden und die wunderschöne Cordillera Blanca fürs Erste, um uns auf den Weg Richtung Süden zu machen. Mit einem Zwischenstopp in Lima inklusive erstem kleinen Erdbeben nahmen wir einen Bus, der uns an die Küstenstadt Paracas brachte. Der südamerikanische Verkehr hinterließ mal wieder seine Spuren. Nicht nur bei uns, sondern auch am Seitenspiegel des Busses. Nach einem sanften Aufeinanderprallen mit einem LKW wurde dieser einfach abgedreht und weiter ging die Fahrt mit nur einem. Gut, dass die Busfahrt nach 3 Stunden zu Ende war.

    Die kleine Küstenstadt Paracas ist mit ihren bekannten Touren zu den Islas Ballestas und dem Naturschutzgebiet der anliegenden Halbinsel sehr auf Tourismus ausgelegt. Doch die Folgen der Pandemie der letzten zwei Jahre zeigen sich auch hier: Viele Hotels, Restaurants und Tour Anbieter, die noch auf Google Maps eingetragen sind, gibt es nicht mehr. Man findet viele leer stehende oder nicht fertig gebaute Häuser. Wir entschieden uns für ein kleines Hotel weiter weg von der Hauptstraße. Der Besitzer war sichtlich erfreut über ein paar Gäste.

    Am nächsten Tag brachten wir mal wieder unsere Beine in Schwung und leihten uns zwei Fahrräder, um die Reserva Nacional de Paracas zu erkunden. Dieses riesige Wüstennaturschutzgebiet bedeckt den Großteil der Península de Paracas und es gibt einiges zu entdecken: von roten Stränden bis Vögel und Delfinen. Und so strampelten wir knapp 40 Kilometer durch Wüste - Düne rauf und Düne runter. Am Ende gab‘s noch eine kleine Abkühlung im Pazifik.
    Read more

  • Day 9

    #5 Laguna 69

    May 9, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 8 °C

    Ja, schon wieder eine Lagune. Für unser vorerst großes Finale in den Anden nahmen wir uns die Lagune 69 vor. Dabei schraubten wir das Höhenbarometer nochmal etwas nach oben, auf über 4.600 Meter. Außerdem hieß es diesmal: weniger Bus, mehr Bein. Aber der Reihe nach…

    Denn ob wir überhaupt los konnten, entschied sich erstmal in Caraz. Unser Fahrer ist uns nämlich kurzfristig abgesprungen. Und so suchten wir im Ort nach möglichen Touren - allerdings zunächst recht vergeblich. Denn am „Día de las Madres“ (Muttertag) hielt es viele Bewohner:innen wohl bei ihren Familien. Und so war das eigentlich sehr charmante Caraz recht leergefegt.

    Letztendlich kam uns aber abermals die unglaubliche Freundlichkeit der Peruaner:innen entgegen. Und so wurde uns von Manuel, einem Hotelbesitzer im Ort, eine Tour für den nächsten Tag organisiert. Allerdings standen wir noch vor ein paar Hürden: der Treffpunkt war in einer anderen Stadt. Der Zeitpunkt war empfindlich früh. Und er sollte sogar noch früher werden, da uns auch noch die falsche Uhrzeit kommuniziert wurde. Zum Glück rief uns unser Guide um 4:30 Uhr auf dem Handy an - und riss uns dadurch eine Stunde früher als ursprünglich geplant aus dem Schlaf. Nach hektischem Turbo-Packen schafften wir es in den ersten Sammelbus von Caraz zum Treffpunkt - mussten uns dafür nur durch ein paar dunkle Gässchen und vorbei an den ein oder anderen Straßenhund quälen (lag vielleicht auch an der Pizza, die wir noch vom Vorabend mittransportierten und als „Brotzeit“ nutzen wollten).

    Aber jetzt zur Tour: im Tourbus angekommen, waren wir erstmal erleichtert, überhaupt hier zu sitzen. Anschließend schlängelten wir uns abermals zahlreiche Kurven nach oben bis auf 3.800 Meter. Dann hieß es: Aussteigen, Wanderstiefel schnüren - und los.

    Nachdem wir die erste flache Ebene etwas schneller angehen wollten, holte uns die Realität sehr schnell ein. Und damit auch unser Guide, der traditionell letzter der Gruppe ist. So viel sei vorweggenommen: daran sollte sich bis zur Lagune nichts mehr ändern.

    Den dreistündigen Aufstieg kurz zusammengefasst: Mit dem Huascarán im Rücken - dem höchsten Berg Perus - ging unser Weg vorbei an Felswänden und einer einzigartigen Flora und Fauna. Denn während in den Alpen für Pflanzen hier längst Schluss wäre, bestechen die Anden weiterhin mit einer vielfältigen Vegetation. Im letzten Drittel war die Strecke steil ansteigend, der Genussfaktor dafür stark absteigend. Umso glücklicher waren wir, als wir am Ende des Weges endlich das erste Blau der Lagune erblickten! Dann war erstmal Zeit für Pause, Pizza - und Superlative.

    Mit fantastischsten Eindrücken ging es auf den langen Heimweg, gefolgt von der ewigen und etwas gewöhnungsbedürftigen Heimfahrt nach Huaraz. Auch hier wieder getreu dem Motto „driving on the edge“.
    Read more

  • Day 7

    #4 Laguna Parón

    May 7, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 10 °C

    Ruhe und Gemütlichkeit: bei Beli und Jorge fanden wir beides. Das Paar hat sich eine kleine Oase am Rande des Städtchens Caraz geschaffen - und lässt glücklicherweise auch Gäste daran teilhaben. Und so nutzten wir die drei Tage für nette Gespräche, eigens gebrautes Bier, ein bisschen Kickern und Lesen unter Limetten-, Mango- und Avocadobäumen.

    Zwischendrin stand aber ein echtes Highlight auf dem Plan - die Laguna Parón. Mit einer Länge von 3,7 Kilometern ist sie die größte Lagune der Cordillera Blanca. Bis zu diesem magischen Ort mussten wir uns über zahlreiche Serpentinen hochschlängeln bzw. vielmehr unser Fahrer, der die vielen Kurven und die schlechte Straße aber sicher bewältigte. Immer höher ging es, bis wir nach 1,5 Stunden Fahrt (für 30 Kilometer) die Lagune auf 4.200 Metern erreichten. Dort strahlte uns direkt das türkise Wasser entgegen, das der See der hohen Konzentration von gelöstem Kalk verdankt.

    Oben angekommen hatte das Auto aber erstmal Pause - dafür mussten unsere Beine ran. Bis zum Aussichtspunkt waren es zwei lange und langsame Kilometer. Doch das hat sich gelohnt: erst jetzt konnten wir das Ausmaß der Lagune richtig erblicken - und die 6000er-Gipfel, die sie umgeben.

    Nach einem dann doch entspannteren Abstieg ging es ziemlich beeindruckt wieder ins Auto auf den spektakulären Heimweg, vorbei an kleinen Dörfern und Feldern. Hinter uns die weißen Riesen, vor uns die dunkle Gebirgskette der Cordillera Negra, der Gegenpol auf der anderen Seite von Caraz.
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android