Hospedaje Backpacker STARFISH 2/2
10.–11. feb., Peru ⋅ ☀️ 27 °C
Frühmorgens wurde uns von der Besitzerin des Hotels jeweils ein Rührei mit Brötchen sowie Konfitüre und Butter serviert. Zusätzlich gab es noch einen Schwarztee zum Aufwachen.
Danach war es Zeit, zu unserem heutigen Ausflug aufzubrechen. Online hatten wir diesen Ausflug bereits mit dem Touranbieter "Safe Trip Ica" gebucht. Wir zahlten insgesamt 31.22 Franken.
Im Büro von "Paracas Explorer" war der Treffpunkt, an dem wir das Bargeld übergeben durften.
Mit ein paar anderen Touristen liefen wir gemeinsam an den Pier. Dort erwarteten uns sicherlich hundert weitere Personen, die sich für ihren Ausflug bereit machten. Die Nationalparkgebühren von 10.79 Franken hatten wir bereits im Büro bezahlt.
Obwohl uns ein Boot mit 16 Personen versprochen wurde, sassen insgesamt 40 Personen drinnen.
Uns persönlich störte es nicht gravierend, da wir vor allem für den zweiten Teil des Ausfluges hier sassen. Dabei hatten wir den ersten Teil nur gebucht, um insgesamt zu sparen. Wir verstanden auch nicht wirklich, warum es uns kostengünstiger kommt, wenn wir beide buchen.
Mit unseren kurzen Hosen und T-Shirts fegten wir über das Meer. Es war kälter als erwartet, jedoch half die Rettungsweste etwas beim warm halten.
Wir steuerten auf die "Islas Ballestas" zu, welche eine Inselgruppe ist. Diese besteht aus den drei Inseln "Ballestas Norte", "Ballestas Centro" und "Ballestas Sur". Diese Inseln beherbegen die bereits kennengelernten "Humboldt-Pinguine", Guanokormorane", eine der wichtigsten "Guano"-Produzenten, "Inkaseeschwalben", "Chilepelikane" sowie "Braunpelikane" und die "Südamerikanischen Seebären" sowie "Mähnenrobben". Auch "Guanotölpel", mit grauen bis graublauen Füssen und "Blaufusstölpel" kann man auf den Inseln antreffen. Es bestand sogar eine Möglichkeit, Delfine oder Wale zu sichten. Wale kommen jedoch vor allem im August, September und Oktober an den Küstengebieten vorbei.
Die gesamten Inseln stehen unter Naturschutz. Zudem ist es strengstens verboten, "Guano" abzubauen.
Kurz nach dem Verlassen des Hafens legten wir einen Zwischenstopp bei den "Candelabro de Paracas" ein. Eine 150 Meter hohe und 50 Meter breite in den Stein gehauene "Geoglyphe". Eine "Geoglyphe" ist eine grossflächige, auf dem Erdboden geformte, in Linien gezeichnete Figur. Wann diese genau entstanden ist, weiss man nicht. Schätzungen nach aber ca. 200 Jahre vor Christus.
Bereits auf dem Weg zu den Inseln sahen wir jede Menge "Südamerikanische Seebären" oder "Mähnenrobben" im Meer schwimmen. Die meisten umzingelten Fischerboote und warteten auf die herunterfallenden Fische. Zu ihnen gesellten sich dutzende Vögel, die genauso keine Lust hatten, selber auf die Jagd zu gehen.
Immer wieder schwammen mehrere Tiere miteinander durchs Meer oder waren Einzelgänger. Sie hatten hier keine Feinde, da das Wasser zu kalt für Haie ist und Orcas sich hier auch nicht herumtreiben. Somit können sie sich kilometerweit von den Inseln entfernen.
Bei den Inseln angekommen fuhren wir jeweils um die Küsten und drehten das Boot immer wieder in beide Richtungen, damit beide Seiten einen perfekten Blick auf die Tiere haben. Relativ früh sahen wir fünf "Humbolt-Pinguine" oben auf einem Felsen stehen. Gleich nebenan, noch besser versteckt in der Höhe, gab es weitere zwei Exemplare.
Wir kamen an Strandabschnitte vorbei, an denen sich "Südamerikanische Seebären" und "Mähnenrobben" entspannten. Zwischen ihnen fielen die extrem grossen männlichen Tiere auf, die wir sogar bis aufs Meer hinaus hörten. Die kleinen Jungtiere sahen im Gegensatz zu ihnen winzig aus. Auch sie gaben Laute von sich, die wir bis zu uns hörten.
Die "Inkaseeschwalben" tummelten sich hier in grossen Zahlen. Ein ganz besonders schöner Vogel. Sie haben ein schiefergraues Gefieder mit einem fünf Zentimeter nach aussen gebogenen weissen langen Federbüschel am Schnabelgrund. Zudem besitzen sie einen knallroten Schnabel sowie Füsse.
Anders als bei der "Isla Foca" sahen wir hier zudem eine grosse Anzahl Seesterne, die beim Rückzug des Meeres erkennbar wurden.
Da die gesamte Tour nur zwei Stunden dauerte und wir davon eine Stunde brauchten, um vom Festland hin- und zurückzukommen, verging die Zeit wie im Flug. Die gesamte Tour kam uns ein wenig gestresst vor und wir bekamen nie genug Zeit, um den Anblick geniessen zu können. Kaum erreichten wir die Tiere ging es weiter.
Es störte nicht weiter, da wir bereits einmal die Chance hatten, in völliger Ruhe die Tiere zu besuchen.
Beim Büro des Touranbieters warteten wir eine gute Stunde, bis das Nachmittagsprogramm anfing. Es gab kostenlosen Tee und Kaffee sowie Sitzmöglichkeiten auf Sofas.
Es ging mit einem kleineren Bus in das "Reserva Nacional de Paracas". Neben den Inseln gehört auch eine 140 Kilometer lange Küstenlinie mit 16 Kilometern Breite zum Reservat.
Wir persönlich waren nur hier, um "Flamingos" zu sehen. Die damals in Frankreich gesehene Anzahl der Tiere wollten wir erhöhen. Zudem hofften wir auf eine Möglichkeit, die Tiere aus einer geringeren Entfernung betrachten zu können.
Beim damaligen Buchen waren sie für uns das wichtigste Highlight.
Eine Angestellte erzählte uns abwechselnd auf Spanisch und Englisch, was wir die nächsten Stunden anschauen werden. Dabei liess sie den Satz fallen, dass es nicht zum Ort mit den Flamingos geht, da diese in dieser Jahreszeit nicht vertreten sind. Nur von September bis Dezember findet man hier die Flamingos vor. Wenn man aber trotzdem welche sehen möchte, gäbe es eine private Tour, die weiter in den Süden zu den dort vertretenen Tieren fährt.
Dementsprechend hatte uns der Touranbieter bezüglich des Ausflugs angelogen.
Nun erklärte sich auch die Preisdifferenz zwischen der "Flamingotour" und der "Kombitour".
Somit wurden die nächsten Stunden die bisher langweiligste Zeit unserer Reise.
Als Erstes steuerten wir den "Mirador Catedral" an. Ein Aussichtspunkt mit einem direkten Blick auf den Pazifischen Ozean. Wir standen gute 100 Meter über dem Meer und konnten auf mehrere Steinformationen herunterblicken. Vor langer Zeit waren die heute losen Steine im Wasser mit dem Festland verbunden und bildeten eine Brücke.
Auf der anderen Seite des Pazifischen Ozeans sahen wir unendlich viel Sand mit einzelnen Hügeln oder Bergen, ebenfalls aus Sand und Gestein. Es war alles so gut wie tot, nicht einmal eine einzelne Fliege flog an uns vorbei.
Beim "Mirador Istmo II" hatten wir einen Blick auf eine andere Küste, welche einen langen Sandstrand preisgab. Wie auch bereits am letzten Ort gab es sonst nicht viel mehr als Wüste zu sehen. Vom "Mirador Playa Roja" sahen wir das gesamte Bild von der gegenüberliegenden Seite.
Die nächste halbe Stunde verbrachten wir am "Playa Roja". Dort hätten wir die Möglichkeit, 30 Minuten im Meer baden zu gehen. Währenddessen verputzten wir unsere selbstgemachten Sandwiches und tranken dazu jede Menge Wasser. Wie es sich nämlich an einem so trockenen Ort gehört, war es extrem heiss. Der Schweiss lief uns die Stirn herunter und wir versuchten, einen Schattenplatz zu ergattern.
Das Meer schauten wir uns wegen des ganzen Mülls gar nicht erst an.
Etwas Gutes hatte aber der Ort, wir fanden "Launi" als kleine Version. Irgendwie hatten wir ihn in den letzten zwei Monaten irgendwo verloren. Somit gab es für 4.90 Franken einen neuen "Launi".
Der Höhepunkt der Reise erreichten wir, als wir danach nicht zurück nach "Paracas" fuhren, sondern zum "Mirador Lagunillas". Nicht um den Aussichtspunkt zu geniessen, sondern um dort um 13:30 Uhr Mittag zu essen. Da wir bereits von dieser Touristenfalle online lasen, hatten wir bereits gegessen und selber was mitgebracht.
Warum der Stopp vor der 30-minütigen Heimfahrt nötig war, verstanden wir trotzdem nicht.
Noch bevor wir ausstiegen, warnte die Angestellte vor Betrügermaschen, wie den Preis ohne die Währung mitzuteilen. Somit wird am Ende des Essens keine peruanischen Soles, sondern US-Dollar verlangt. Zudem warnte sie vor jeglichen Fischgerichten und anderen heiklen Lebensmitteln. Diese werden hier nicht frisch zubereitet oder eingekauft.
Nun verstanden wir den Halt noch weniger, sie geben sogar offensichtlich zu, dass es eine riesige Touristenfalle ist.
Wir beide genossen die Stunde auf dem Aussichtspunkt und redeten über Gott und die Welt. Im Meer sahen wir sogar einmalig ein "Südamerikanischen Seebären" oder "Mähnenrobbe" durchschwimmen.
Endlich ging es wieder zurück.
Für uns ist ein solcher Ausflug einfach nichts. Wir haben gerne etwas Aktion, sehen gerne Tiere oder erleben etwas. Jedoch stundenlang in einer trockenen Umgebung zu verbringen und kein einziges Lebenszeichen weit und breit auszumachen, ist nicht unser Ding.
Noch bevor wir nach Trinkgeld gebeten werden konnten, stiegen wir aus. In einem Supermarkt holten wir noch zwei Süssgetränke für 1.72 Franken und machten uns auf den Weg zum Hotel.
Dort arbeiteten wir in den nächsten Stunden an unseren Projekten und gingen uns in der kalten Dusche abduschen. Wennschon war es neben der dringend benötigten Klimaanlage angenehm abkühlend.
Abends gab es in einem Kiosk wie Restaurant einen Burger mit Pommes Frites. Jasmin wählte die vegetarische Variante mit einem Linsenpatty. Wie nicht anders zu erwarten von einem Kiosk schmeckte das Essen nicht gerade besonders. Trotzdem gesättigt zahlten wir 3.92 Franken für das gesamte Essen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 47.65 Fr.
- Lebensmittel: 5.64 Fr.
- Ausflüge: 42.01 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 247.46 Fr.
Verkehrsmittel: 109.88 Fr.
Übernachtungen: 201.98 Fr.
Anschaffungen: 4.90 Fr.Læs mere
Terminal Terrestre de Ica
11.–12. feb., Peru ⋅ ⛅ 23 °C
Nach dem inklusiven Frühstück, heute nur aus zwei Brötchen mit Avocado bestehend, führte Tim eine Nachhilfestunde durch.
Um 10:30 Uhr war es dann Zeit aufzubrechen und zur "Cruz Del Sur Bus Station" zu laufen. Dort wurden wir nach "Ica" gefahren. Diese Fahrt dauerte weniger als zwei Stunden und kostete uns 12.46 Franken.
"Ica" ist eine Stadt mit 150'000 Einwohnern. Sie ist ein Zentrum des Agrarexportes. Hier werden vor allem Artischocken, Spargeln und Tafelweintrauben exportiert.
Wir liefen den 20-minütigen Fussmarsch bis zu unserem Hotel. Auch hier war es extrem heiss und der Schweiss floss bereits nach wenigen Metern. Das Hotel "Hostal Refugio's" hatte keine Klimaanlage, was heute aber nicht weiter schlimm war. Wir zahlten nur 8.86 Franken für die Nacht, würden aber sowieso heute Abend den Nachtbus nach "Cusco" nehmen.
Hungrig machten wir uns auf den Weg ins nächste Restaurant. Im "Restaurante Pekos" bestellte sich Tim "Milanesa de pollo" und Jasmin weissen Reis mit Spiegeleiern. Dazu gab es unlimitierten Saft. Wir zahlten 4.90 Franken für das Essen.
Im Supermarkt "Maxi Ahorro" holten wir genügend Essen für die heutige Busfahrt nach "Cusco". Neben einem Kanister Wasser und Süssgetränken kauften wir Brot, Joghurt, Granola, Mozzarella und ausreichend Snacks. Insgesamt zahlten wir 17.19 Franken.
Zurück im Zimmer verstauten wir unsere Einkäufe und machten uns bereit für einen Ausflug. Bevor wir nämlich heute Abend um 22:08 Uhr in den Bus einsteigen, fahren wir zu einer Oase.
Um etwas Kleingeld für ein "TukTuk" bereitzuhaben, kauften wir einer Strassenverkäuferin eine kleine Wasserflasche für 0.37 Franken ab. Bevor wir aber bei ihr bezahlen konnten, mussten wir das Geld in einer Apotheke wechseln gehen. Wir hatten den Nachteil durch das Beziehen des grösstmöglichen Betrags beim Bankautomaten, dass wir nur grosse Banknoten erhalten.
Die Fahrt nach "Huacachina" mit dem "TukTuk" kostete uns 1.97 Franken.
"Huacachina" ist ein Ort, welcher um die "Oasis de la Huachachina" liegt und gerade einmal 100 Einwohner hat. Eine Oase ist eine Wasserstelle mitten in der Wüste, umgeben von Pflanzen. Der Ort ist stark von ausländischem wie auch einheimischem Tourismus geprägt. In den 1940er Jahren, als die Nutzung begann, kamen vor allem viele reiche Gäste, um sie als Heilbad zu nutzen. Diese Nutzung nahm in den nächsten Jahren rasant ab und die Touristenanzahl sank.
Heutzutage ist der Ort vor allem für die Fahrten mit Buggys durch die Wüstenregion "Desierto De Ica" sowie Sandboarding und Skifahren bekannt.
Die Dünen mit ihren 100 Metern Höhe gehören zu den grössten des Landes. Das mineralhaltige Wasser entspringt aus einem unterirdischen Fluss aus den "Anden". Durch den erhöhten Wasserverbrauch der Touristen trocknete 1988 der See aus. Rohrleitungen wurden daraufhin verlegt, um zusätzliches Wasser zuzuführen.
Es war wirklich ein ganz besonderer Anblick, inmitten der verstaubten Landschaft mit unzähligen Sandhügeln die wunderschöne Oase zu sehen. Durch das fehlende Sonnenlicht war die Farbe eher trüb, jedoch schön. Um den See fanden wir zahlreiche Palmen und andere Pflanzen, die sich einen Weg durch den Sand erkämpft hatten. Teilweise standen auch Pflanzen im Wasser und blühten fröhlich vor sich hin. Im Wasser konnten wir einzelne kleine Fische ausmachen und wenige Enten planschten zusammen.
Es bestand sogar die Möglichkeit, mit einer geführten Bootfahrt für maximal vier Personen oder mit einem Pedalo über den See zu fahren.
Wir bemerkten die Modernisierung des Ortes sehr stark. Meterhohe Maste für Internet, dutzende Hotels mit Pools und unzählige Touranbieter. Mit etwas Geduld fanden wir schlussendlich das Büro unseres Touranbieters "Safe Ica Travel". Wir zahlten 30.89 Franken für den Ausflug.
Bevor es losging, mussten wir wenige Minuten warten und erhielten währenddessen ein kostenloses Halstuch, um Nase sowie Mund vor dem Sand zu schützen.
Mit weiteren 18 Personen mussten wir uns dann in eine Reihe stellen, um die Nationalparkgebühren von 1.77 Franken zu zahlen. Es dauerte nicht allzu lange, dabei fiel uns aber der extrem kleine Anteil von Ausländern auf. Unser Tourguide erzählte kurze Zeit später, dass hier momentan Ferien sind. Ausländer aus der restlichen Welt kommen zudem in einem anderen Zeitraum vorbei.
Zu Fuss wurden wir über die Düne neben der Oase in die Höhe geführt. Dort stiegen wir in Zehnergruppen in zwei bereitstehende Buggys.
Zuerst fuhren wir ganz langsam den Hügel hinauf und konnten noch einmal einen letzten Blick auf die surreal wirkende Oase werfen.
Danach ging es los.
Unser erfahrener Fahrer fuhr mit uns über eine Sanddüne nach der anderen, steil den Hügel hinauf und genauso steil wieder herunter. Machte eine starke Kurve nach der anderen, bei der wir das Gefühl hatten, aus dem Buggy zu fliegen. Natürlich waren wir mit einem Gurt über die Schultern befestigt und der Buggy hatte ein starkes Metallgitter für den Fall eines Kippens.
Adrenalin pur floss durch unsere Blutgefässe.
Als dann noch ein leichter Regen dazukam, spürten wir nicht nur den leicht piksenden Sand, sondern auch die Regentropfen.
Wir blieben kurze Zeit später an einem Punkt stehen, um die Aussicht zu geniessen. Völlig verregnet stiegen wir aus, um noch nasser zu werden. Zum Glück hörte es wenige Minuten später bereits wieder auf.
Die nervenaufreibende Fahrt ging weiter.
Mit dem Vorderrad kurz vor dem Abgrund blieben wir am nächsten Stopp stehen. Dort gab es die Möglichkeit, mit einem Brett auf dem Bauch die Dünen herunterzufahren. Mit Wachs machten sie das Brett bereit und einer nach dem anderen raste den Hügel hinunter.
Nach mehreren Abfahrten und schwierigen Anstiegen durch den Sand durften wir noch einmal herunterfahren, um unten abgeholt zu werden.
Wir machten das Spiel noch ein zweites Mal, dieses Mal durften wir aber drei Hügel nacheinander herunterdüsen und unten warten.
Aus irgendeinem Grund lenkte Jasmins Brett bei der ersten Abfahrt plötzlich auf eine Seite und anstelle zu reagieren, ergab sich Jasmin ihrem Schicksal. Stolz rollte sie nach wenigen Sekunden seitwärts mit ihrem Brett den Hügel hinunter.
Schmerzen hatte sie keine.
Am nächsten Halt konnten wir mit perfektem Blick auf die Dünen Fotos machen. Wir durften sogar auf den Buggy steigen und posieren.
Zurück bei der Oase genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, die am Horizont verschwanden. Theoretisch haben wir eine Sonnenuntergangstour gebucht, liessen es aber so stehen. Lieber setzten wir uns in den weichen Sand und prägten uns den einmaligen Blick der unter uns liegenden Oase ein. Von hier oben hatte es sogar noch etwas magischeres.
Mit einem "TukTuk" für 2.46 Franken ging es zurück nach "Ica".
Dort besuchten wir noch den "Mass" und fanden einen zuckerfreien "Lipton" Eistee. Ein Eistee, den wir seit Wochen nicht mehr gesehen hatten. Dazu kauften wir noch eine weiche Avocado, eine grosse Seltenheit, für 0.78 Franken.
Vor dem Laden gab es noch für 0.37 Franken eine Packung Popcorn.
Kurz vor dem Erreichen des Hotels sahen wir zum ersten Mal in Südamerika dutzende Essstände auf der Strasse. Direkt von den leckeren Gerüchen angelockt, schauten wir uns das Angebot an. Auch hier gab es Pommes Frites, frittiertes Hähnchen und Burger. Wir nahmen schlussendlich einen Burger mit Rindfleisch. Dieser war mit Kohl und Chips, die genauso wie Pommes Frites schmecken, gefüllt. Diese sind jedoch ganz dünn und knackig, können dabei sogar im Supermarkt gekauft werden.
Die beiden Burger kosteten uns 2.46 Franken.
Im Hotel gönnten wir uns eine heisse Dusche, packten unsere letzten Habseligkeiten und spazierten kurze Zeit später zum 15 Minuten entfernten "Terminal Terrestre de Ica".
Dort fuhr mit einer knappen Stunde Verspätung unser Bus von der Busgesellschaft "CIVA" um 22:50 Uhr vor.
Der Bus war sauber und wir hatten wie üblich zwei Plätze in der vordersten Reihe reserviert. Somit hatten wir extrem viel Beinfreiheit und auch genügend Platz für das Gepäck. Er hatte nur ein Stockwerk und wir mussten dieses Mal die Fahrt nicht aus dem Fenster vor uns mitbekommen. Wir zahlten 55.25 Franken für die Fahrt.
Die angeblich 17.5-stündige Fahrt ging los...
Einnahmen: 35.00 Fr.
Ausgaben: 58.73 Fr.
- Lebensmittel: 26.07 Fr.
- Ausflüge: 32.66 Fr.
Einnahmen des Monats: 35.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 306.19 Fr.
Verkehrsmittel: 182.02 Fr.
Übernachtungen: 210.84 Fr.
Anschaffungen: 4.90 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 1/4
12.–13. feb., Peru ⋅ ☁️ 9 °C
Wir schliefen nicht perfekt durch, konnten jedoch einiges besser schlafen als auf dem letzten Nachtbus. Es gab sogar Vorhänge, die wir zuziehen konnten, um nicht von den Lichtern von draussen gestört zu werden.
Bis kurz vor 10:00 Uhr dösten und schliefen wir, bis die Fahrt immer holpriger wurde.
Wir erreichten den Anfang der "Anden". Das bedeutet ganz viele steile Kurven mit viel Gebremse und Gas geben. Das Gute ist, dass die Busse nur maximal 90 Kilometer pro Stunde fahren dürfen. Wenn sie es nicht einhalten, fängt es in der Fahrerkabine an, unangenehm zu piepsen.
Die Aussicht aus dem Bus bekam zum ersten Mal während dem gesamten Aufenthalt in Peru Farbe. Zuerst gab es kleine grüne Büschel, welche sich zu richtigem Gras und Sträucher entwickelten.
Zum Frühstück hatten wir Joghurt mit Granola eingepackt. Jedoch ass nur Jasmin, da Tim von der sehr kurvigen Strasse schlecht wurde. Etwas später nach einer Höhentablette sowie Übelkeitstablette ging es auch ihm etwas besser und er ass ein Brötchen mit Konfitüre. Die Konfitüre konnten wir hier in einer Tüte kaufen.
Und tatsächlich sahen wir unsere ersten "Alpakas". Vielleicht waren es auch "Lamas".
"Alpakas" sind eine domestizierte Kamelart aus den südamerikanischen "Anden". Sie werden vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet. In Peru selbst leben 80% der weltweit lebenden "Alpakas", mit einer Anzahl von 3.5 Millionen. Sie werden bis zu einem Meter hoch und bis 65 Kilogramm schwer. Farblich können sie von Reinweiss, Rotbrauntönen bis Tiefschwarz alles sein.
"Lamas" gehören auch zu den Kamelen. Sie werden um einiges grösser, ungefähr 130 Zentimeter, und wiegen bis zu 150 Kilogramm. Wie auch "Alpakas" haben sie keine Höcker. Gleich aber wie ihre Verwandten gibt es sie in vielen verschiedenen Farben. Im Gegensatz wurden sie vor allem als Nutztiere gebraucht, da sie stärker als die "Alpakas" sind. Kein anderes Tier wurde sonst aus diesem Grund domestiziert. Auch sie werden aber für Wolle und Fleisch gezüchtet. Weitere Verwendungen waren Brennstoff aus Exkrementen, Leder aus der Haut und Kerzen aus dem Fett.
Sogar "Crias" ein spanisches Wort für Jungtiere von "Alpakas", "Lamas", "Vikunjas" und "Guanako" sahen wir. Zweitletztes ist die wild lebende Art von "Alpakas" und letzteres der "Lamas".
Die kleinen sahen extrem süss und extrem winzig aus. Sie blieben stets ganz in der Nähe der Mutter und wenn diese loslief, folgten sie ihr auf Schritt und Tritt.
Die Landschaft wurde immer farbenfroher. Kakteen mit bunten Blumen, allerlei Pflanzen und fast so baumgrosse Sträucher. Einzelne Bäume kamen später auch noch dazu.
Wir folgten lange Zeit einem tosenden Wasserfall und hofften stark, noch ein anderes Säugetier wie Pumas oder ähnliches zu sehen.
Die Kurven wurden auch etwas weniger.
Zum Mittagessen gab es belegte Brötchen mit Mozzarella, Philadelphia und Pommes Frites Chips.
Gegen 13:30 Uhr legte auch der Bus inmitten der "Anden" eine Mittagspause bei einem Restaurant ein. Während die anderen drinnen assen, genossen wir die draussen scheinende Sonne. Sie wärmte uns angenehm auf und wir fühlten uns wie an einem herrlichen Frühlingstag. Gelbe Schmetterlinge flogen durch die Luft und Bienen flogen von einer Blume zur anderen.
Der letzte Abschnitt war der mühsamste.
Wir wurden immer ungeduldiger und die Fahrt hörte einfach nicht mehr auf. Es gab Stau, viele Baustellen, die uns minutenlang warten liessen und viele durch Wasser beschädigte Strassen. Immer wieder fuhren wir durch kleine Rinnsale bis hin zu grossen breiten Wasserläufen. Ohne mit den Wimpern zu zucken, überquerte der Busfahrer diese.
Es war bereits wieder dunkel und wir fuhren immer noch nach "Cusco". Wennschon liefen während der gesamten Fahrt auf einem Bildschirm direkt bei uns Spanisch übersetzte Filme, die uns ein wenig ablenkten. So konnten wir sogar noch etwas Spanisch dazu lernen.
Unsere drei Busfahrer gaben das Beste, jedoch konnten sie für die unzähligen Warteminuten an den Baustellen nichts.
Die Kurven nahmen wieder zu und unser Busfahrer hatte plötzlich das Bedürfnis, schneller zu fahren. Bei jeder Möglichkeit zu beschleunigen gab er Gas, nur um kurze Zeit später wieder auf die Bremse zu treten. Trotz der wilden Fahrt bereiteten wir das Abendessen vor. Es gab erneut Brötchen, aber zusätzlich noch Avocado als Aufstrich.
Nach 23 Stunden erreichten wir endlich "Cusco".
Mit dem Wlan des Busbahnhofs bestellten wir für 2.21 Franken ein "Uber". Unser Fahrer war dieses Mal sogar so stark auf sein Handy fokussiert, dass er einmal falsch abbog. Nach einem zehnminütigen Umweg erreichten wir unser gebuchtes Hotel "Inka Town Inn".
Die nächsten acht Nächte hatten wir hier über "Booking.com" für 99.64 Franken gebucht. Dabei war Frühstück und ein eigenes Badezimmer inklusive. Wir hatten sogar noch ein Kinderzimmer für unser Gepäck.
Der einzige Nachteil war wieder einmal die extreme Kälte. Irgendwie gab es immer nur die Option, im Flachland ohne Klimaanlage zu schwitzen oder ohne Heizung in den "Anden" zu frieren.
Was besser ist, wissen wir bis jetzt noch nicht...
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 0.00 Fr.
Einnahmen des Monats: 35.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 306.19 Fr.
Verkehrsmittel: 184.23 Fr.
Übernachtungen: 310.48 Fr.
Anschaffungen: 4.90 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 2/4
13.–14. feb., Peru ⋅ ☁️ 16 °C
Um 08:00 Uhr gab es frische Brötchen mit Rührei zum Frühstück. Dazu tranken wir Tee und bekamen Konfitüre wie Butter zusätzlich dazu.
Eine Stunde später führte Tim seine erste Nachhilfestunde durch.
Danach arbeiteten wir an den Videos und am Tagebuch. Beide waren jedoch noch ziemlich müde von der gestrigen Reise und die Höhe hier auf den "Anden" machte alles zusätzlich anstrengender. Die Müdigkeit in den "Anden" waren wir uns bereits gewohnt, jedoch gab es kein Heilmittel, um sie wegzubekommen.
Mittags gab es ein von gestern übrig gebliebenes Brötchen.
Die nächsten beiden Stunden telefonierte Jasmin mit ihrer Familie und Tim führte fast zwei weitere Stunden Nachhilfe durch. Danach machte er sich wieder an das Videoschneiden.
Gegen 15:00 Uhr gab es für ihn ein zweistündiges Schläfchen. Jasmin arbeitete währenddessen weiter am Tagebuch.
Da wir nicht wirklich gross Mittag hatten, machten wir uns bereits kurz vor 17:00 Uhr auf den Weg in die Stadt. Dort hoben wir wie gewohnt am Automaten der "Banca de la Nación" den maximalen, täglichen Betrag ab. Wir brauchten so viel Bargeld, um unseren Ausflug in den "Amazonas" finanzieren zu können. Die Option, mit der Karte zu zahlen, hätte zusätzlich 5% Gebühren gekostet. Die Barzahlung hingegen ermöglichte uns einen Rabatt von 5%. Wie dies wirtschaftlich aufgehen soll, ist uns nach wie vor schleierhaft.
Auf dem Rückweg entdeckten wir noch ein "Sushi" Restaurant.
Freudig, etwas anderes essen zu können, bestellten wir direkt 30 Sushirollen. Jeweils zehn hatten die gleiche Füllung. Die ersten waren gefüllt mit Frischkäse, Gurke und Lachs, dann Frischkäse, Avocado und Shrimps und die letzten mit Shrimps, Avocado und Lachs.
Dazu gab es noch einen Aperol-Spritz. Wir stiessen heute auf zweieinhalb Jahre Beziehung an.
Am Ende kostete das extrem feine "Sushi" aus dem "Yokomo Restaurant Cusco" 26.91 Franken.
Bei einem Kiosk holten wir noch einen Kanister Wasser und eine kleine Chippackung für 2.92 Franken. Diese verspeisten wir keine halbe Stunde später zu der ersten Folge der diesjährigen Staffel "Germany's Next Topmodel".
Einnahmen: 88.00 Fr.
Ausgaben: 29.83 Fr.
- Lebensmittel: 29.83 Fr.
Einnahmen des Monats: 123.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 336.02 Fr.
Verkehrsmittel: 184.23 Fr.
Übernachtungen: 310.48 Fr.
Anschaffungen: 4.90 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 3/4
14.–15. feb., Peru ⋅ ☁️ 15 °C
Heute hatten wir schon etwas mehr Energie als am gestrigen Tag. Die Müdigkeit war stets präsent, aber nicht mehr so erdrückend.
Um wieder auf dem neuesten Stand zu sein, schnitt Tim die letzten aufgenommenen Videos. Jasmin kümmerte sich derweilen um die Tagebucheinträge.
Zum Mittagessen besuchten wir ein Restaurant ganz in der Nähe. Im Restaurant "Inka Dish" gab es ein Menüangebot bestehend aus einer Suppe, "Milanesa de Pollo" und einem kalten Tee. Die Suppe bestand dieses Mal aus Pasta, Kartoffeln und Gemüse. Leider fanden wir auch wieder etwas Koriander in der Suppe, zum Glück nur sehr wenig. Wir zahlten 4.86 Franken.
Nachmittags bis kurz vor 17:00 Uhr verbrachten wir in unserem Zimmer. Die Temperaturen draussen waren für unsere mitgebrachten Kleider einfach eine Stufe zu tief. Somit kuschelten wir uns ins Bett und schrieben weiter am Tagebuch und schnitten an den Videos.
Mit mehreren Pullovern und der Regenjacke bekleidet, brachen wir abends auf.
Unser erstes Ziel war der "Orión Supermercado" im Stadtzentrum. Da unser kostengünstiges Hotel gute 20 Minuten vom Zentrum entfernt war, mussten wir erstmals ein gutes Stückchen laufen. Wennschon ging es die meiste Zeit bergab.
Wir kauften verschliessbare Säcke und Seifenstücke, es gibt hier einfach keine Flüssigseife für den Körper für 3.84 Fr.
Zusätzlich kauften wir Frühstück und Mittagessen für den Sonntag sowie Mittagessen für den Montag. Wir werden am Sonntag nämlich frühmorgens nach "Hidroeléctrica" aufbrechen, um von dort nach "Aguas Caliente" zu laufen. Dafür müssen wir in aller Früh aufstehen und auf den Bus gehen. Der gesamte Einkauf kostete uns 13.11 Franken.
Wir kauften dabei eine "Inca Cola", ein peruanisches Erfrischungsgetränk. Die Cola-Marke aus Peru wurde 1935 von einem britischen Immigranten erfunden. Der Hauptbestandteil ist Zitronenstrauch und hat einen süsslichen Geschmack. Es ist eines der wenigen Softgetränke, die einen grösseren Marktanteil als Coca-Cola haben. Peruaner bevorzugen stets "Inca Cola" vor dem normalen Coca-Cola.
Für uns schmeckte das Getränk nach Kaugummi, sprich wir hatten es gar nicht gerne.
Wir besuchten noch den Geldautomaten der "Banca de la Nación" um wieder kostenlos Geld abzuheben.
Danach ging es den gesamten Weg wieder hoch zu unserem Hotel. Unterwegs kauften wir noch zwei Tickets für einen Ausflug nächste Woche bei "Machu Picchu Expeditions".
Dort konnten wir einen Moment verschnaufen, bevor es weiter hochging. Der Hals brannte vom minimierten Sauerstoffangebot und wir hechelten wie Hunde. Als wäre das nicht genug, machte uns die kalte Luft das ganze nicht einfacher.
Kurz vor dem Hotel assen wir in einem Imbiss einen Burger. Dieser hatte etwas Salat, etwas Speckartiges, ein Spiegelei und ein Rindfleischstück als Füllung. Wir zahlten 4.86 Franken für das Essen.
Abends schauten wir noch einen Film.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 26.67 Fr.
- Lebensmittel: 22.83 Fr.
- Haushalt: 3.84 Fr.
Einnahmen des Monats: 123.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 362.69 Fr.
Verkehrsmittel: 184.23 Fr.
Übernachtungen: 310.48 Fr.
Anschaffungen: 4.90 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 4/4
15.–16. feb., Peru ⋅ ☁️ 15 °C
Morgens führte Tim gleich nach dem Frühstück eine Nachhilfestunde durch.
Danach machten wir uns, zum ersten Mal bewusst, auf den Weg ins Zentrum von "Cusco".
"Cusco" liegt auf 3'416 Meter über Meer in den "Anden" und hat circa 112'000 Einwohner. Sie ist weltweit bekannt für ihre historische Bedeutung als Hauptstadt des Inkareichs sowie für ihre vorkolonialen und kolonialen Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten. Der Name stammt aus der Sprache "Quechua" und bedeutet "Mitte der Welt".
Die historische Bedeutung der Stadt, mit der grössten Anzahl Touristen Perus, kam 1911, als die verborgene Stadt "Machu Picchu" offiziell entdeckt wurde.
Bevor wir das Zentrum der Stadt erreichten, brachten wir unsere Wäsche zum "LAUNDRY AND MINIMARKET "PEPE Y CHACHI"". Diese Wäscherei hatte die beste Bewertung der Stadt. Nicht, dass unsere Wäsche dank der letzten Wäschereien schon extrem gelitten hätte. Jedoch wollten wir die Kleidung noch ein wenig länger tragen.
Zahlen müssen wir erst nach dem Waschen, falls wir mit der Dienstleistung zufrieden sind. Wir kauften in der Wäscherei wie auch Kiosk noch eine mittlere Wasserflasche für 0.73 Franken.
Auf dem Weg zum Zentrum fanden wir ein kleines Schachbrett, Inkas gegen Spanier, welches auf einem Strassenmarkt verkauft wurde. Direkt fasziniert von der Genauigkeit der einzelnen Figuren und dem farbenfrohen Spielfeld kauften wir für 8.51 Franken.
Im historischen Zentrum beim "Plaza de Armas de Cusco" waren hunderte Menschen versammelt. Der Platz ist der wichtigste öffentliche Raum der Stadt seit seiner Gründung 1534 von den Spaniern. Bevor aber die Spanier sich einmischten, wurde der Platz bereits von den "Inkas" als Ort für jegliche Art von Zeremonien und Siege genutzt. Die Spanier bauten auf den Ruinen der Inka-Paläste ihre katholischen Gebäude und Villen.
Richteten sogar dort die Häuptlinge der "Inkas" hin.
In der Mitte befindet sich somit ein grosser, grüner Park mit vielen bunten Blumen, einem Springbrunnen und vielen gemütlichen Sitzgelegenheiten. Um diesen Park befand sich eine Strasse und auf der anderen Seite die erhaltenen Gebäude aus der Kolonialzeit. Die Überreste aus der "Inkazeit" sahen wir nicht wirklich, wussten es ehrlich gesagt beim Besuch auch nicht.
Der Grund der vielen Besucher war nicht alleine die Berühmtheit des Ortes oder dass es Sonntag war, sondern eine Art Karneval war in vollem Gange.
Es gab sogar ein Podest mit Personen, die über ein Mikrofon mitteilten, was als nächstes passiert. Wir stellten uns zu den anderen Leuten und schauten dem bunten Treiben zu. Mehrere Gruppen Einheimische mit verschiedenen bunten traditionellen Kleidern wie auch verschiedenen Hüten tanzten, sangen oder spielten ein Instrument. Wir sahen sogar jemanden mit einem Gebiss, vermutlich von einem "Alpaka" oder "Lama" Geräusche machen.
Wir waren sehr froh, an diesem Tag hier sein zu können. All diese verschiedene Stämme an einem Ort zu sehen und Teil ihrer Kultur werden zu dürfen, war einmalig.
Als es uns langsam zu viele Menschen wurden, brachen wir auf, um die restliche Stadt anzuschauen. Wir schlenderten an den vielen Strassenständen vorbei und schauten die vielen bunten Souvenirs von Nahem an. Wären wir nicht nur auf der Durchreise mit unseren Rucksäcken, hätten wir vermutlich vieles gekauft.
Wir fanden es sehr schön, dass hier Farben sehr gerne getragen werden.
Schlussendlich kaufte Jasmin noch zwei bunte Haargummis für 1.22 Franken und für weitere 1.22 Franken "Coca" Bonbons. Bei uns ist die Pflanze vor allem als Bestandteil von Kokain bekannt. Hier in Peru wird die Pflanze traditionell medizinisch als Stimulans zur Überwindung von Müdigkeit, Durst und Hunger genutzt. Besonders wirksam sind sie dabei gegen die Höhenkrankheit.
Genau darum kauften wir sie. Wir wollten bei unserem Ausflug in den nächsten Tagen auf 4'900 Meter nicht die gleichen Schmerzen und Symptome wie beim letzten Mal durchmachen.
Bereits etwas hungrig, begaben wir uns auf den Rückweg. Kauften dabei unterwegs noch einen Orangensaft für 0.85 Franken bei einem Strassenhändler.
Kurz vor unserem Hotel besuchten wir ein lokales Restaurant. Dort gab es wieder ein supergünstiges Mittagsangebot. Allgemein hatten wir durch unsere Lage etwas ausserhalb des Zentrums viele günstige Restaurants sowie Einkaufsläden.
Als Vorspeise gab es eine Suppe mit Nudeln, Gemüse und Kartoffeln. Zum Hauptgang nahm Tim ein ihm unbekanntes Reisgericht und Jasmin Reis mit Hähnchen. Leider schmeckte das Essen nach nichts und Jasmin hatte an ihrem Hähnchen mehr Paniermehl als Fleisch.
Wir zahlten 3.40 Franken für die beiden Menüs.
Bis zum Abendessen schrieben wir am Tagebuch und schnitten die letzten vorhandenen Videos. Wir packten unsere kleinen Rucksäcke für den morgigen Tag um und fingen an, unser gestern gekauftes Gemüse kleinzuschneiden. Diese packten wir in die verschliessbaren Tüten und verstauten sie ebenfalls in den Rucksäcken.
Zum Abendessen besuchten wir einen Burgerladen gleich um die Ecke, um dort zwei Burger für 2.43 Franken zu essen. Sie schmeckten gut, aber nichts Aussergewöhnliches. Langsam gewöhnten wir uns sogar daran, Pommes Frites Chips im Burger mitzuessen.
Da der Burger nicht der grösste war, nahmen wir an einem Strassenstand ein Spiesschen mit einer halben Kartoffel dran. Die beiden kosteten uns 0.97 Franken.
Gegen 22:00 Uhr versuchten wir einzuschlafen.
Einnahmen: 35.00 Fr.
Ausgaben: 9.60 Fr.
- Lebensmittel: 9.60 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 372.29 Fr.
Verkehrsmittel: 184.23 Fr.
Übernachtungen: 310.48 Fr.
Anschaffungen: 14.63 Fr.Læs mere
Hospedaje Del Carmen
16.–17. feb., Peru ⋅ ☁️ 15 °C
Um 05:45 Uhr standen wir bereits an unserem Abholort "Plaza Regocijo" bereit. Wir hatten mit der Reisewebseite "Inka Express Bus" gebucht, hätten aber genauso direkt bei "Machu Picchu En Bus" buchen können. Um dieses Mal nicht auf der Sparflamme zu stehen, buchten wir den Bus mit Toilette und Wlan. Wir wollten die nächsten sechs bis sieben Stunden so gemütlich wie möglich hinter uns bringen. Zahlten dafür auch 30.95 Franken.
Als ein Transporter anstelle des Busses kurz nach 06:00 Uhr heranfuhr, sahen wir keines von beidem. Die Dame, die uns vor einer Viertelstunde empfing, erklärte uns, es gäbe Toilettenpausen und Wlan im Restaurant am Ende der Reise.
Dementsprechend fielen wir tatsächlich nach über einem Jahr Reisen wieder auf einen Betrug hinein.
Wir machten es uns in der ersten Reihe direkt hinter dem Fahrer bequem. Dadurch wollten wir verhindern, dass es uns auf der Fahrt übel wird. Neben uns setzte sich ein Spanier auf den Einzelplatz und hatte mehr zu erzählen als der gesamte Bus. Leider waren die Gespräche mehr einseitig, weshalb wir relativ schnell aufhörten, Fragen zu stellen. Manchmal wissen wir nicht, ob das ein Ding von Alleinreisenden ist oder er ein purer Narzisst war.
Den ersten Stopp legten wir nach eineinhalb Stunden ein. Dort durften wir kostenlos die Toiletten benutzen. Auch ein kleiner Kiosk bot Snacks und heisse Getränke an. Wir kauften nur eine Banane für 0.36 Franken, da unsere vor kurzem gekauften, leicht grünen Bananen innerlich komplett unreif waren.
Kurze Zeit später fuhren wir an den Gleisen des Zuges vorbei, welcher uns an den gleichen Ort bringen würde, für einen höheren Preis. Die Strasse wurde wenige Kilometer richtig schlecht und wir wurden durchgeschüttelt. Neben uns sahen wir den reisenden Fluss, der in brauner Farbe glänzte. Auch der Weg war etwas überflutet, völlig normal in der Regenzeit.
Danach ging es hoch in die Berge und wir verliessen die Zivilisation. Die Strassen wurden kurvig, etwas schmaler, aber zweispurig und führten uns bis auf 4'500 Metern. Die Natur war dabei atemberaubend schön. Überall flossen kleinere Wasserfälle den Berghängen hinunter, es blühten Blumen, Bäume wuchsen und die Natur sah lebendig aus. Manche kleinere Wasserfälle flossen direkt auf die Strasse zu. Anstelle dass sie diese unterirdisch mit einer kleinen Brücke unter der Strasse durchfliessen liessen, wurde er direkt über die Strasse geführt.
Nach dem Erreichen des höchsten Punktes ging es wieder genauso steil in die Tiefe. Auf halber Strecke gab es die nächste Pause. Dieses Mal verlangte die Dame der Toilette Geld von uns und wir zahlten widerwillig 0.49 Franken. Später fanden wir heraus, dass es gleich um die Ecke einen weiteren Kiosk mit kostenloser Toilette gab. Zudem verkaufte diese Dame in ihrem Kiosk die Ware für einen Bruchteil.
Die letzten Kilometer waren die schlimmsten. Die Strasse war vermutlich seit dem Fund des "Machu Picchu" im Bau. Sie bestand nur aus Schotter und wurde aus dem Berg gesprengt. An der Seite des Berges lagen jede Menge lose Steine und manche davon lagen auch auf der Strasse. Einige Erdrutsche mit Geröll zwangen unseren Fahrer zusätzlich auszuweichen. Somit fuhren wir auf einer gerade einmal für ein Auto breiten Schotterstrasse, mit einem sehr steilen, ungeschützten und instabilen Abhang und einem ungesicherten Hang über uns durch. Auch hier flossen dieses Mal aber unkontrolliert kleine Bäche in den Abgrund über die Strasse.
Wennschon wussten wir, dass der Transporter bereits mehr als einmal diese Strecke gefahren ist, mit seinen über 530'000 Kilometern.
Froh, endlich diese riesige Baustelle hinter uns gebracht zu haben, fuhren wir durch kleinere Dörfer hindurch. Wir waren bereits gespannt, in wie vielen Jahren die gesehenen Brücken, Tunnel und Strassensicherungen fertig sein werden.
Wir wurden beim Restaurant "Rumi Blue" anstelle bei der Zugstation "Hidroeléctrica" herausgelassen. Marketing war auch hier in den "Anden" bereits angekommen.
Der Weg dauerte nur zehn weitere Minuten, bis wir an der eigentlichen Stelle ankamen. Dort mussten wir unsere Daten in einem Buch niederschreiben und durften danach losgehen.
Um das Geld zu sparen, liefen wir in die Kleinstadt "Aguas Calientes". Eine 4'525 Einwohner grosse Kleinstadt auf 2'060 Metern, gleich neben dem Fluss "Urubamba". Ein Ort umgeben von steilen Wänden aus Felsen und Nebelwald. Sogar Thermalquellen, die namensgebend waren, befinden sich oberhalb des Ortes. Der einzige Weg an diesen Ort ist die Bahn zu nehmen oder zu laufen.
Somit liefen wir 10.4 Kilometer leicht aufwärts am Fluss den Gleisen zu unserem heutigen Hotel entlang.
Im Gegensatz zum restlichen bereits besuchten Gebiet der "Anden" war es hier sehr schwül und heiss. Somit trugen wir unsere eingepackten Pullover als zusätzliches Gewicht im Rucksack. Unterwegs assen wir unser selbst mitgebrachtes Mittagessen. Wir waren dieses Mal so kreativ, dass wir Tortillas mit dem geschnittenen Gemüse und etwas geräucherter Wurst assen. Die Sandwiches mit dem schlecht verarbeiteten Fleisch wie Käse hing uns langsam aus dem Hals raus.
Der Weg war nicht anstrengend, zog sich jedoch stark heraus. Dies störte uns nicht weiterhin, da wir uns gemütlich ohne starkes Atmen unterhalten konnten. Zudem war die Gegend mit ihrem tropischen Erscheinungsbild mit den riesigen, grün überwucherten Bergen überragend aus. Trotz der Abgeschiedenheit und der Ruhe sahen wir bis auf einzelne, kleinere Vögel keine Wildtiere.
Wir überquerten mehrere kleinere Bäche, die auch die Gleise überquerten. Diese führten mitten durch die Luft, mit den Holzbalken und den Schienen weiter, als ob nichts wäre. Wir sprangen dabei von einem Holzbalken zum nächsten, um nicht in den gut zwei bis drei Meter tieferen Bach oder Fluss zu fallen. Immer wieder mussten wir auf die Seite gehen, als ein hupender Zug vorbeifuhr.
30 Minuten vor dem Erreichen der Kleinstadt fing es an zu regnen. Wir waren uns den Regen, der meistens kurz nach Mittag eintraf, bereits gewohnt. Mit einem etwas schnelleren Gang und den angezogenen Regenjacken ging es weiter.
Von weitem sahen wir endlich die völlig abgeschiedene, zwischen riesigen Bergen eingepferchte Kleinstadt.
Die Kleinstadt sah um einiges moderner aus als erwartet.
Wir sahen Lastwagen und Busse, letztere fahren einem sogar hoch hinauf zum "Machu Picchu". Irgendwie konnten wir nicht glauben, dass nur der Weg über die Schiene bis hierher besteht. Zudem gab es mehrere gepflegte Gärten ohne nur ein einziges Stück Abfall, teure hochwertige Hotels und weitere Geschäfte.
Unser eher günstigeres Hotel "Hospedaje del Carmen" lag etwas weiter oben am Hang.
Wir zahlten für eine Nacht 20.67 Franken. Hatten jedoch ein grosses, geräumiges Zimmer mit heisser Dusche und einem weiteren Bett. Zusätzlich stellte uns das Hotel einen Sack mit einem Mittagessen zusammen, welchen sie uns abends auf das Zimmer brachten. Beide bekommen zwei Sandwiches mit einer Banane und Salzkräcker.
Nach einer heissen Dusche gab es zum Abendessen Tortillas mit dem restlichen Salat.
In einem der extrem überteuerten Supermärkte holten wir noch für 4.86 Franken frisches Wasser und jeweils pro Person einen Joghurt für das morgige Frühstück. Zusätzlich noch acht Brötchen in einem zum Glück günstigeren Laden für 0.97 Franken.
Heute zwangen wir uns bereits um 21:00 Uhr ins Bett zu gehen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 6.68 Fr.
- Lebensmittel: 6.19 Fr.
- Ausflüge: 0.49 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 378.97 Fr.
Verkehrsmittel: 215.18 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 14.63 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 1/3
17.–18. feb., Peru ⋅ ☁️ 10 °C
Dieses Mal klingelte der Wecker um 04:10 Uhr.
Mit müden Augen und dem gesamten Gepäck machten wir uns mit unseren Stirnlampen auf dem Weg zum unteren Eingang des "Machu Picchu's". Dieser öffnete um Punkt 05:00 Uhr. Erneut mussten wir unsere Pässe vorweisen und uns in einem Buch eintragen.
Anfangs trugen wir noch die Regenjacken, später wechselte der Regen zu einem Nieselregen und wir zogen sie aus.
Wir hatten eineinhalb Stunden Zeit, bis die Gültigkeit unseres Tickets ablief. In dieser Zeit mussten wir 370 Höhenmeter hinter uns bringen, über einen extrem steilen Weg. Es bestand auch die Möglichkeit, der Busspur zu folgen, welche aber mehr Zeit beansprucht hätte.
Beide kamen an ihre Grenzen.
Kurz nach 06:00 Uhr verlor Tim fast seine Kraft und er war kurz davor aufzugeben. Schnell tauschten wir seinen schweren Rucksack mit dem leichteren. Zusätzlich lief Jasmin gnadenlos weiter und log etwas mit den noch fehlenden Höhenmetern.
Um 06:20 Uhr erreichten wir die letzten Treppen.
In Windeseile deponierten wir unser Gepäck für 2.43 Franken. Schöner wäre es gewesen, diese unten anzutreffen, wie wir auch anfangs erwartet hatten.
Keine fünf Minuten später konnten wir über den offiziellen Eingang hineintreten und endlich zum ersten Mal durchatmen. Die beiden Eintrittstickets kosteten uns als zukünftige unter 26 Jahre alte Studenten 40.19 Franken.
Noch bevor wir "Machu Picchu" sahen, bekamen wir einen sensationellen Ausblick auf die gegenüberliegenden riesigen Berge mit dem von hier oben nur noch klein aussehenden tobenden Fluss. Zwischen den grün überwucherten Bergen befanden sich einzelne Nebelstreifen, die alles mystisch erscheinen liessen.
Wir liefen weiter in Richtung des Plateaus, an dem sich das neue Weltwunder "Machu Picchu" befindet. Tatsächlich hatten wir sogar so viel Glück und sahen die gesamte Ruinenstadt ohne Nebel im Vordergrund. Hintenrum waren die restlichen Berge im Nebelmeer verschwunden.
"Machu Picchu" ist eine von den "Inka" im 15. Jahrhundert erbaute Stadt auf 2'430 Meter Höhe auf einem Bergrücken zwischen den Bergen "Huayna Picchu" und "Machu Picchu". Die terrassenförmige Stadt ist mit einem schmalen Bergpfad und einem vergleichsweise breiteren Inka-Pfad mit der einstigen Hauptstadt "Cusco" verbunden.
Erbaut wurde die Stadt 1450 unter dem Befehl des Inka-Herrschers "Pachacútec Yupanqui. Dieser herrschte von 1438 bis 1471 und schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareichs und führte den Sonnengott "Inti" ein.
216 steinerne Bauten, die auf verschiedenen Terrassen mit Treppen verbunden waren, bildeten die Stadt. Die meisten Terrassen mit ihren Wasserablauföffnungen und etwa 3'000 Stufen sind bis heute noch erhalten. Auch die Kanalverbindung von den ausserhalb der Stadt liegenden Wasserquellen bis zu den Brunnenbecken, Aussenmauern der Tempel und die zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten sind bis heute noch erhalten. Sie sind sogar noch voll funktionsfähig und werden im Inkabaustil regelmässig restauriert.
In der Hochblüte hätten hier oben bis zu 1'000 Menschen leben können. Jedoch wissen die Wissenschaftler bis heute nicht, ob die Stadt im Aufbau war und beim Eintreffen der Spanier vergessen wurde oder die Stadt bereits stand, teilweise fertig gebaut war und Menschen hier lebten oder komplett fertig war. Letzteres würde die komplett funktionsfähige Wasserversorgung und aufwendige Regenabwasserableitungsstruktur erklären. Diese lagen bis auf die Ablauflöcher verborgen in den Terrassen.
Über 50 Grabstätten mit 100 Skeletten fand man in der Ruinenstadt, konnte jedoch keine Schlussfolgerung auf die Bewohner machen.
2011 feierte die Welt mit mehrtägigen Feierlichkeiten die Wiederentdeckung der Stadt vor 100 Jahren. Neben den positiven Neuigkeiten sprach "UNESCO" erneut eine Warnung aus, täglich weniger Touristen auf das Gelände zu lassen, um die Stadt zu schützen. Zudem meldete sich die Menschenrechtsorganisation "Survival International" zu Worte, kritisierte dabei den starken Verdienst der nicht lokalen Bevölkerung und das Feiern eines Stück Landes, das ursprünglich von der im eigenen Land stark unterdrückten indigenen Bevölkerung bewohnt wurde.
"Inka" ist eine indigene, urbane Kultur aus Südamerika. Sie herrschten vom 13. bis 16. Jahrhundert über ein weit ausgedehntes Reich von über 200 ethnischen Gruppen. Zur Zeit der grössten Ausdehnung 1530 umfasste das Gebiet 950'000 Quadratkilometer und erstreckte sich von Ecuador bis Chile und Argentinien.
Der Begriff "Inka" war die ursprüngliche Bezeichnung eines Stammes, der nach eigener Auffassung dem Sonnengott "Inti" entstammte. Von diesem Gott stammt die gesamte Inkadynastie ab. Der "Inka"-Herrscher wurde als direkter Abkömmling des Sonnengottes verehrt. Die herrschende Sippe nutzte den Namen "Inka" später für die jeweiligen Herrschernamen. Zusätzlich existierten weitere Götter wie der Schöpfergott "Viracocha" und die Erdgöttin "Pachamama". Nach dem Tod kamen die Menschen, die stahlen, logen oder faul waren, in die kalte Erde und die, die gehorchten, zur warmen Sonne.
Dass die "Inka" einen starken Opfergabendrang hatten, ist ja bereits bekannt. Dass jedoch bei grossen Herrschern bis zu tausende von Angehörigen, Dienern, Beamten und Gefolgsleute abgeschlachtet oder lebendig begraben wurden, um ihm nach dem Tod weiterhin zu dienen, ist vermutlich eine neue Erkenntnis. Dieser Ort zählt danach als Totenschrein oder "Wak'a". Einfache Angehörige wurden nur mit ihren wichtigsten Gegenständen aus ihrem Leben in den "Anden" in Felsnischen beigesetzt. Danach wird eine Nacht Totenwache von den Angehörigen gehalten.
Noch schlimmer war die Rechtssprechung der "Inkas". Das Verfahren bestand aus Zeugenaussage, Vernehmung, gelegentlicher Folter oder dem "Gottesurteil". Überlebt der Angeklagte zwei Tage in einem Käfig mit wilden Tieren, wurde er als unschuldig angesehen.
Zur Todesstrafe führte es bei Einbruch, Faulheit, Beschädigung von Brücken oder dem Töten von Seevögeln. Kommunales Eigentum hatte einen höheren Wert als Privateigentum, dadurch gab es eine unterschiedliche Bestrafung. Von Haaren abschneiden, Zerreissen des Mantels, dem Auspeitschen bis zum Abschneiden der Nase, Ohren und Hände. Die Jagd auf kommunalem Land ohne Erlaubnis, die Wasserentnahme eines öffentlichen Brunnens, die Beschädigung oder Anzündung wurden am strengsten bestraft. Beim Verletzten einer anderen Person, die sich dadurch nicht mehr um sich selbst kümmern konnte, musste der Täter für diese sorgen.
Am härtesten aber wurde der Ehebruch bestraft. Nicht nur das Liebespaar, sondern auch alle Nachkommen bis zum zehnten Lebensjahr wurden gesteinigt oder vom Felsen gestossen. Bei einer Liebesbeziehung mit einer "Aclla" eines Herrschers wurden direkt alle Lebewesen des gesamten Dorfes, sogar Tiere wie Pflanzen hingerichtet. "Aclla" sind auserwählte Frauen, Jungfrauen der Sonne, die im Alter von zehn Jahren ausgewählt wurden. Sie wurden Männern, die im Dienst des Reiches eine Auszeichnung erhielten als Ehefrau gegeben, stellten Luxusartikel her, brauten Bier, bereiteten rituelle Speisen vor, webten feinen Stoff und gewisse" perfekte" wurden als Menschenopfer für religiöse Riten ausgewählt. Andere lebten in klösterlichen Umgebungen.
Natürlich sind diese Informationen nur auf spanische Aussagen zurückzuführen.
Der Untergang war durch einen Bürgerkrieg geschuldet, bei dem die unterdrückten Völker von den Spaniern unterstützt wurden. Am 24. Juli 1572 wurde der letzte Inkaherrscher "Túpac Amaru" gefangen genommen und in "Cusco" enthauptet.
Die letzten direkten Nachfolger der "Inkas", die "Q'eros" leben in den Anden und haben circa 4'000 Mitglieder. Damals gab es selber 15'000 bis 40'000 "Inkas", die über zehn Millionen Menschen herrschten.
Heute leben sie oft in einfachen Hütten aus Lehm, Stroh, Holz und Schilfdächern. Sie arbeiten als Hirten, Bauern oder Weberinnen und profitieren kein bisschen vom Massentourismus, für den die "Inkas" viel beigetragen hatten. 2007 wurden sie zum peruanischen Kulturerbe der Nation erklärt.
Eines mussten wir den "Inkas" wirklich lassen, die Bauten waren auf jeden Fall einen Besuch, wenn nicht sogar einen weiteren Besuch wert. Mit der atemberaubenden Kulisse und den kleineren wie auch den riesigen, überwältigenden, fast übermenschlich wirkenden Bergen sah die Ruinenstadt ganz besonders aus.
Durch die frühestmögliche Zeit des Eintritts befanden sich so gut wie keine Menschen zwischen den Ruinen, was das Bild noch perfekter machte. Einzelne "Alpakas" oder "Lamas" wanderten durch die Ruinen.
Wir standen bis kurz vor 08:00 Uhr auf den höheren, neu gebauten Terrassen, von denen wir einen perfekten Blick auf die Ruinen hatten. Immer wieder tauchten sie im Nebelmeer unter und dann ebenso schnell wieder auf. Während der Wartezeit trafen wir auf einen netten Japaner und einen Philippiner. Auch der Spanier tauchte früher oder später auf.
Um genügend Platz für uns zu haben, liefen wir gemütlich durch die sehr eindrücklichen Ruinen. Wir konnten genau die restaurierten Steine von den älteren Steinen unterscheiden und fühlten uns dadurch noch mehr in die alte Zeit versetzt. Sie hatten sich so viel überlegt beim damaligen Bau und tatsächlich bis heute war noch so vieles in Takt. Sogar einen Brunnen entdeckten wir, der fröhlich vor sich hin plätscherte. Die Terrassen konnten wir deutlich ausmachen und mussten fasziniert jedes einzelne Detail einprägen.
Ein wirkliches Weltwunder.
Wir konnten sogar zum ersten Mal "Alpakas" oder "Lamas" aus einer geringen Distanz sehen. Anders aber als andere Personen, hielten wir einen grösseren Abstand, um dem Tier nicht auf die Pelle zu rücken. Am Ende spuckt es uns sonst noch an.
Am Ende unseres Rundgangs, in der Nebensaison war es vermutlich egal, welche Route wir liefen, konnten wir noch zwei Bauten sehen, auf denen ein Strohdach aufgesetzt wurde. Dieses diente als Veranschaulichung der ehemals komplett vollständigen Wohnbauten und Tempel.
Gegen 09:00 Uhr fing es wieder einmal an zu regnen. Wir begaben uns wieder an den Haupteingang und holten unsere Rucksäcke. Während Massen mit Bussen anströmten und die Schlange für die Gepäckabgabe sowie den Eintrittsbereich immer länger wurde, genossen wir in aller Ruhe unsere Sandwiches.
Die nächsten 45 Minuten liefen wir den Wanderweg wieder hinunter. Jede einzelne Seele nach oben tat uns unendlich leid. Umso schöner aber das Gefühl, selber auf den "Machu Picchu" hochgelaufen zu sein.
Unten ging es wieder zweieinhalb Stunden dem Gleis entlang zum Restaurant "Rumi Blue" zurück. Unterwegs gab es eine Toilettenpause auf einer kostenlosen Toilette. Auf dem Weg gab es nämlich ungefähr drei Verkäufer mit Essen in regelmässigen Abstand und zwei einfache Restaurants mit Toiletten.
Um uns nicht nur von Tortillas und Brötchen zu ernähren, bestellten wir im "Rumi Blue" eine mittlere Pizza zum Teilen mit Getränk. Wir zahlten 10.94 Franken für beides.
Nach ungelogen einer Stunde und zweimaligem Nachfragen wurde uns die kleinste Pizza der Welt serviert. Die kleinere wäre anscheinend zwei Zentimeter schmaler und die nächstgrössere Familienpizza zwei grösser. Wir wollen nicht wissen, wie klein die Mägen der Peruaner sind. Dazu gab es auch nur ein Glas Saft, anstelle von zwei.
Wir wussten, dass die Pizza überteuert ist, hatten jedoch mindestens die Normen aus den Städten erwartet. Pech gehabt.
Allgemein haben wir endlich herausgefunden, was uns am peruanischen Kochstil nicht gefällt. Sie kochen nicht mit Leidenschaft oder weil sie es gerne machen, nicht einmal in den Restaurants. Sie essen, damit sie etwas gegessen haben. Das Interesse am kreativen Ausprobieren von Gewürzen, neuen Rezepten oder Ideen war einfach nicht ihr Ding. Böse nehmen konnten wir es ihnen natürlich nicht, beim Überleben ist das Interesse anders als wir es kennen.
Um 14:00 Uhr fuhr unser Bus der gleichen Gesellschaft wie beim Hinweg für 30.95 Franken nach "Cusco" los.
Kurz nach halb drei standen wir dann vor einer Baustelle, die bis um 15:00 Uhr niemanden durchlässt. Diese Baustelle wechselt jeweils alle zwei Stunden die Durchfahrtsrichtung, da die Strecke nur einspurig war. Warum wir dann unbedingt um 14:00 Uhr losfahren mussten und uns hier hin stressen, verstand keiner der Anwesenden.
Wennschon konnten wir in dem kostengünstigeren Dorf noch zwei grössere Wasserflaschen für 2.43 Franken holen. Jetzt wussten wir auch, wie die kleinen Dörfer hier oben überlebten.
Dieses Mal schliefen wir aus purer Erschöpfung während des unangenehmsten Teils der Fahrt ein. Der bereits auf dem Hinweg kennengelernte Kanadier erzählte uns, dass er noch schlimmer war als der Hinweg. Vermutete sogar, wir hätten eine andere Strasse genommen.
Wir beide sahen ihn wieder bei der gleichen Pause wie auf dem Hinweg. Dieses Mal nutzten wir die kostenlose Toilette und kauften bei der Dame für gerade einmal 0.24 Franken eine abgepackte Packung Popcorn.
Danach ging es wieder steil den Berg hinauf. Dieses Mal war es nur stockdunkel und es zog einen Nebel auf. Wir beide sahen eigentlich so gut wie nichts von unseren beiden Plätzen in der ersten Reihe. Trotzdem fuhr unser bereits gestern hingefahrene Busfahrer ohne grosse Verlangsamung. Wieso auch, er fuhr die Strecke bereits zum vierten Mal in den letzten 48 Stunden. Dementsprechend konnte er durch seine 12-Stunden-Fahrt jeden Tag die gesamte Strecke locker auswendig wissen. Na ja, zugegeben ein paar knappe, die Kurve ist enger als gedacht, Bremsungen gab es schon. Dabei fiel immer wieder das Licht auf die schön verzierten Kreuze in den Kurven.
Unterwegs assen wir noch unsere Brötchen und das Popcorn als Dessert.
Die Fahrt fühlte sich endlos an und kam einfach nicht zum Ende. Erst um 21:15 Uhr erreichten wir "Cusco" und wir durften freundlicherweise früher als der Rest aussteigen. Der Transporter fuhr nämlich neben unserem Hotel vorbei. Bevor wir uns aber in das gemütliche, auf uns wartende Bett begaben, besuchten wir den "ʟᴀᴜɴᴅʀʏ ᴀɴᴅ ᴍɪɴɪᴍᴀʀᴋᴇᴛ "ᴘᴇᴘᴇ ʏ ᴄʜᴀᴄʜɪ"". Dort holten wir unsere frisch gewaschene und zusammengelegte Wäsche für 9.73 Franken ab.
Nach der heissen Dusche ging es direkt ins Bett. Morgen heisst es nämlich erneut um 03:50 Uhr aufzustehen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 65.96 Fr.
- Lebensmittel: 13.61 Fr.
- Haushalt: 9.73 Fr.
- Ausflüge: 42.62 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 444.93 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 14.63 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 2/3
18.–19. feb., Peru ⋅ ⛅ 11 °C
Das frühe Aufstehen nahm einfach kein Ende. Mit ganz kleinen Augen und all unseren dicksten Kleidern standen wir um 04:10 Uhr vor unserem Hotel.
Zwei weitere Reisende aus unserem Hotel nahmen in dem Transporter der Reiseagentur "Machu Picchu Expeditions" Platz. Danach holten wir zwei weitere Familien aus Kolumbien und Brasilien im Zentrum der Stadt ab. Die beiden Damen aus unserem Hotel waren Peruanerinnen. Somit waren wir die einzigen beiden nicht aus Südamerika stammenden Personen in diesem Transporter.
Für unseren Ausflug zum "Palccoyo Rainbow Mountain" zahlten wir 46.20 Franken. Dabei werden wir zum einen auf 4'700 Meter hohen Regenbogenberg gefahren, bekommen Frühstück sowie Mittagessen und werden wieder zurück nach "Cusco" gebracht.
Wir fuhren gute drei Stunden bis zum Halt in "Cusipata" bei einem Restaurant namens "Casa Ausangate". Dort gab es eine grosse Auswahl an einem Buffet, von dem wir so viel nehmen durften, wie wir wollten. Es gab frische Früchte, Pancakes, Brot, warme Speisen wie auch Frühstücksflocken. Zusätzlich wurde "Coca" Tee serviert, von dem wir gerne eine Tasse nahmen. Morgens hatten wir zusätzlich eine Höhentablette eingenommen.
Im Vorhof des Restaurants befanden sich kostenlose Toiletten und ein Laden, in dem wir zu einem logischerweise sehr hohen Preis Handschuhe, Mützen und Schale kaufen könnten. Obwohl wir nichts der drei Sachen dabei hatten, entschieden wir es dabei zu belassen.
Die Fahrt ging weiter durch kleinere Dörfer, bis wir inmitten eines dieser Dörfer stehen blieben. Hier wurde uns angeboten, stand nicht auf dem Programm, für 2.43 Franken pro Person drei verschiedene Brücken anzuschauen. Eine aus der Zeit der "Inkas", eine aus der Kolonialzeit und eine moderne.
Wir blieben mit der brasilianischen Familie im Transporter sitzen.
Der Fahrer fuhr uns einmal quer durch das Dorf auf die andere Seite der besagten Brücken. Dort warteten wir schön artig zusammen auf die anderen. Währenddessen entdeckten wir einen kleinen Laden, der Kleidung verkaufte. Dort holten wir für 2.43 Franken zwei Paar Handschuhe für die späteren eisigen Temperaturen.
Die Fahrt ging weiter und wir verliessen nach einer Stunde normaler Strasse die Zivilisation. Es ging wie gewohnt eine steile, mit Kieselsteinen und jede Menge Schlaglöchern versetzte Strasse hoch hinauf in die "Anden".
Unterwegs sahen wir direkt vor unserem Fenster "Alpakas", die friedlich vor sich hin grasten. Gleich neben den Tieren fanden wir haufenweise angepflanzte Kartoffeln an. Diese werden hier oben von den "Quechua" angepflanzt und an das Volk in der Stadt verkauft. Auch Alpakafleisch und einmal jährlich Wolle der Tiere verkaufen sie an die Stadt.
Neben den grasenden "Alpakas" fanden wir auch Schweine, Kühe und Hühner vor. Strassenhunde gab es sowieso überall, wo es nur einen einzigen Menschen zu finden gab.
Die Aussicht aus dem Fenster des Transporters war malerisch schön. Die "Anden" wirkten wieder einmal majestätisch mit einem geheimnisvollen Schleier von Nebel umrandet. So gut wie kein Baum oder Strauch wuchs hier oben, trotzdem war so weit das Auge reichte alles grün. Mehrere Wasserfälle und Bäche plätscherten vor sich hin und die Natur wirkte im Einklang mit den hier lebenden Menschen.
Beim Eingang des Nationalparks "Cordillera del Arcoiris Palccoyo" ahlten wir 7.29 Franken, welche in die Taschen der "Quechua" fliessen.
Nach einem weiteren steilen Anstieg erreichten wir den Parkplatz. Mit unseren Regenjacken montiert besuchten wir kurz die zur Verfügung gestellte Toilette für 0.49 Franken.
Durch den leichten Nieselregen begaben wir uns zum ersten Aussichtspunkt auf wenigen Metern oberhalb. Der letzte und dritte Aussichtspunkt befindet sich auf 4'900 Metern. Dementsprechend mussten wir heute nur 200 Höhenmeter hinter uns bringen.
Bereits beim ersten Aussichtspunkt hatten wir eine fantastische Sicht auf die Regenbogenberge um uns herum. Wir befanden uns beim zweitberühmtesten von Peru, hatten darum auch gerade nur einmal 30 Nasen mit uns auf dem Berg. Der berühmte "Vinicunca" hat sogar in der momentanen Nebensaison 3'000 Besucher am Tag. In der Hauptsaison von Mai bis August, in der es gerne bis minus fünfzehn Grad wird, sogar 6'000 pro Tag. Wir persönlich wählten "Palccoyo", da in der Nebensaison der "Vinicunca" nur halb so schön ist ohne Sonnenlicht. "Palccoyo" sollte auch bei schlechtem Wetter in den verschiedenen Farben strahlen.
"Palccoyo" ist ein fünf farbiger Berg in den "Anden" Perus. Diese fünf verschiedenen Farben verlaufen parallel nebeneinander von einer Seite des Berges auf die andere. Diese Farben werden von verschiedenen Mineralien gebildet. Die Sedimentschichten wurden über Jahrmillionen gebildet. Durch die Plattentektonik wurden sie aus einer waagrechten Position in eine fast senkrechte Position gedrückt. Die rote Farbe entsteht durch "Eisenoxidpigmente", oxidiertes "Mangan" ergibt Pink, Schwefel bildet die gelbliche Farbe, blaugrün entsteht durch die Reaktion von Wasser, Kupfer und Sauerstoff. Als Letztes noch Granit, welches die schwarze Farbe hervorruft.
Der Abbau der verschiedenen Stoffe ist strengstens verboten, da dieses Gebiet unter Naturschutz steht.
Neben den herkömmlichen grünen Bergen sahen wir somit wunderschöne rote Berge sowie in Regenbogenfarben beschichtete Berge. Es sah aus, als hätte jemand diese absichtlich in den verschiedenen Farben bemalt.
Ein einzigartiger und surrealer Anblick. Wir waren immer wieder fasziniert, was die Natur uns alles für Wunder vorbringt, ohne dass wir wirklich alles davon verstehen.
Wir kämpften uns bis auf die 4'900 Meter und hatten einen Panoramablick rund um unsere eigene Achse.
Unterwegs sahen wir noch den "Stone Forest". Dieser hat sich über Millionen von Jahren durch Erosionen von Wind und Wasser geformt. In Peru haben sich ungefähr 68 dieser Steinwälder gebildet, dabei sieht jeder auf seine eigene Art einzigartig aus.
Als langsam der Nebel aufkam, versuchten wir ein letztes Mal jedes Detail dieser Naturerscheinung einzuprägen. Danach wurde alles vom Nebel verschlungen und es fing an zu hageln. Durch das Einsetzen des Hagels wurde es gleich nochmals eine Runde kälter. Nicht dass wir wirklich davor heiss hatten, unsere Kleidung bestand nur aus Pullovern und der Regenjacke.
Bevor wir uns auf den Weg zurück machten, durften wir noch etwas von einem peruanischen Elixier gegen die Symptome der Höhenkrankheit inhalieren.
Leider hatte Jasmin bereits Kopfschmerzen, vermutlich hilft bei Personen mit Migräne nur permanent genügend Sauerstoff.
Wir begaben uns wieder in den Transporter und netterweise wurde dieses Mal mehr geheizt. Die Fahrt runter dauerte zum Glück nicht allzu lange. Bis auf ein einmaliges Ausweichen für einen Lastwagen konnten wir direkt zum Restaurant fahren.
Wir versuchten, mit Schlafen die Fahrt etwas zu verkürzen.
Im Restaurant gab es wieder eine riesige Auswahl aus leckeren Speisen von frischem Salat bis Suppen jeglicher Art. "Coca" Tee gab es genügend, um den Symptomen der Höhenkrankheit weiter entgegenzuwirken. Sogar relativ leckeren Milchreis mit Zimt gab es zum Dessert.
Wir wurden in "Cusco" beim "Plaza Regocijo" herausgelassen.
Bevor wir den Heimweg einschlugen, versuchten wir noch beim bekanntesten Internetanbieter von ganz Südamerika, "Claro", ein Abo für die wenigen Tage im "Amazonas" zu lösen. Jedoch mussten wir den Pass physisch dabei haben und nicht als Fotografie.
Schnell verzogen wir uns in unser viel zu kaltes Zimmer.
Nach einer heissen Dusche gab es Kräcker als Abendessen und Jasmin legte sich direkt schlafen. Tim scrollte ein wenig im Internet und gesellte sich zu Jasmin.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 53.98 Fr.
- Ausflüge: 53.98 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 498.91 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Inka Town Inn 3/3
19.–20. feb., Peru ⋅ ☁️ 15 °C
Nach dem inklusiven Frühstück telefonierte Jasmin mit ihren Eltern. Tim fing derweilen mit dem Videoschneiden an.
Als sie damit fertig war, brachen wir direkt ins Zentrum der Stadt auf. Wir versuchten dadurch, dem alltäglichen, kurz nach Mittag einsetzenden Regen aus dem Weg zu gehen.
In der Stadt besuchten wir den "Orion". Dort kauften wir für 10.75 Franken Frühstück für den morgigen Tag sowie ein paar Snacks und Süssgetränke für die nächsten Tage.
Im "Claro" holten wir vier Gigabyte Internet wie eine SIM-Karte für 6.12 Franken. Aus irgendeinem Grund hatten wir schlussendlich aber mehr Gigabyte als gekauft zur Verfügung.
Da es bereits späterer Mittag war, assen wir gleich um die Ecke unseres Hotels. Ein kleines, bereits ein wenig nach Durchfall aussehendes, lokales Restaurant mit einer sehr ungepflegten Inneneinrichtung bot uns für 3.43 Franken insgesamt je ein Menü an.
Wir bestellten "Milanesa de Carne" als Hauptgang. Davor gab es wie üblich Suppe, dieses Mal mit Quinoa, Gemüse und Knochen vom Rind. Das Hauptgericht war Reis, Kartoffeln, etwas Salat und ein Rinderstück.
Der Magen fing bereits beim Verlassen des Restaurants an zu grummeln.
Durch den bereits einsetzenden leichten Regen huschten wir schnell in unser Zimmer. Tim telefonierte daraufhin mit seinen Eltern und Jasmin schrieb am Tagebuch. Als das Telefonat beendet war, schnitt Tim weiter an den Videos für die sozialen Medien.
Zum Abendessen besuchten wir das extra herausgesuchte "La Cultural - Burgers" auf. Dort bestellten wir je einen "Alpaka"-Burger mit Pommes Frites. Wir warteten eine gute Stunde auf das Essen. Wennschon konnte Jasmin ohne grosse Unterbrechungen weiter am Tagebuch schreiben.
Der Burger schmeckte sehr gut, wirklich unterscheiden konnten wir das Fleisch jedoch nicht von herkömmlichem Rindfleisch. Es war vielleicht etwas härter im Biss. Hier in Peru wird das Fleisch als Fleisch für die Armen bezeichnet, obwohl es einen sehr geringen Cholesterin- und Fettgehalt aufweist und dementsprechend sehr gesund ist.
Wir zahlten 12.24 Franken für beide Portionen.
Abends packten wir alle unsere Rucksäcke wieder um und machten uns für die morgige Abreise bereit.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 32.54 Fr.
- Lebensmittel: 26.42 Fr.
- Haushalt: 6.12 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 531.45 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Paraiso Lodge
20.–21. feb., Peru ⋅ ☀️ 24 °C
Gnädigerweise weckte uns der Wecker erst um 05:30 Uhr. Somit hatten wir eine halbe Stunde Zeit, um uns für den Ausflug bereitzumachen.
Heute geht es für mehrere Tage in den Amazonas, für uns beide eines der grössten Highlights dieser Reise. Insgesamt werden wir vier Tage und drei Nächte im Amazonas verbringen.
Punkt 06:00 Uhr stand der Mercedes-Benz-Transporter vor unserer Hoteltür.
Unser Gepäck wurde auf den hinteren Sitzen verstaut und wir nahmen in der ersten Reihe Platz. Unser Tourguide Fernando von der Reiseagentur "EcoManu Expeditions" begrüsste uns herzlich. Zusätzlich machte er uns mit dem Koch und dem Fahrer bekannt, welche uns die nächsten Tage begleiten werden. Wir zahlten 728.31 Franken für den gesamten Ausflug.
Im Zentrum der Stadt gabelten wir ein Pärchen aus Österreich auf. Die Frau ist gebürtige Österreicherin und der Mann Albaner, aufgewachsen in England und arbeitet nun in Österreich. Er spricht noch kein gutes Deutsch, dementsprechend mussten wir auf Englisch kommunizieren.
Sagen wir es so, die besten Reisebegleiter waren sie nicht. Die Österreicherin ist eine Grüne Politikerin, 29, und hat bisher noch keinen einzigen Tag wirklich gearbeitet. Dabei war jede einzelne Aussage und Handlung von ihr komplett gegen das, was sie vertritt. Die beste Aussage war dabei, dass ihre "Schwäche" das Reisen sei, kann sie halt nichts dafür, dass es so umweltschädlich ist. Zudem fliegt sie von "Cusco" nach "Lima", damit sie keinen unnötigen Tag verliert.
Wir versuchten uns mehr auf das Abenteuer anstelle des Pärchens zu fokussieren.
Leider stellte sich das schwieriger heraus als erwartet. Unser Tourguide und Mitinhaber erzählte uns, dass von Oktober bis März Regenzeit ist und die Wahrscheinlichkeit, grosse Tiere zu sehen, sehr gering ausfällt. Zudem gab es letzte Woche eine starke Überschwemmung, die nur alle sechs bis acht Jahre auftritt. Darum sind die meisten Tiere in den tieferen, nicht zugänglichen Teil des Nationalparks geflohen oder ertrunken. Normalerweise haben sie in diesem Zeitraum auch geschlossen, machten aber eine Ausnahme für uns und unser Geld.
Natürlich gab es diese Informationen nicht vor dem Buchen im Reisebüro.
Trotz der viel zu spät erhaltenen Informationen versuchten wir weiterhin positiv zu bleiben. Wir waren beide der Meinung, dass es nicht sein kann, dass ein ganzer Abschnitt des Nationalparks so gut wie leer sein wird. Irgendein Affe, Schlange oder Säugetier sollte sich schon blicken lassen.
Die Fahrt dauerte Ewigkeiten, bis wir die Zivilisation verliessen. Unterwegs assen wir unser selbst eingekauftes Frühstück aus Avocado, Brötchen und Mozzarellascheiben.
Als erstes erreichten wir den "Andean Cloud Forest". Eine Art Nebelwald in den "Anden", im tropischen Regenwald auf mittlerer Höhe von 500 bis 4'000 Metern über Meer. Die feuchte Luft aus dem Tieflandamazonas bewegt sich dabei in Richtung "Anden" und fällt als Regen oder bleibt als Nebel und niedrige Wolken hängen. Er beherbergt eine bemerkenswerte Anzahl von 270 endemischen Arten. Dabei sind die "Andennebelwälder" die vielfältigsten, empfindlichsten und komplexesten Nebelwälder der Welt und stehen unter strengem Schutz.
Dort gab es die erste Toilettenpause. Danach mussten wir uns in ein Buch mit all unseren Daten einschreiben. Wir waren am Anfang des "Parque Nacional de Manú" angekommen. Auf einer grossen Karte zeigte uns der Tourguide die einzelnen Abschnitte des "Parque Nacional de Manú". 81.5 % des Parks ist für uns Menschen unzugänglich und beherbergt neben den Tieren mehrere noch nie von Menschen kontaktierte indigene Stämme. 13.5 % werden für eingeschränkten Tourismus und spezielle Erlaubnis für Forschung als Pufferzone verwendet. 5 % sind weitgehend besiedelt, wobei der grösste Teil davon indigene Stämme sind. Sogar auf "Google Maps" sind die einzelnen Zonen der indigenen Völker provisorisch eingezeichnet.
Als Letztes gibt es einen bewilligten Teil für Forscher, Fotografen und andere, mehr zahlende Parteien, die etwas tiefer in den Regenwald vordringen dürfen.
"Parque Nacional de Manú" ist ein Nationalpark im Südosten Perus und liegt am Ostabhang der "Anden". Als dritter Nationalpark wurde er 1973 gegründet und gehört zu einer der ältesten Schutzgebiete und umfasst eine Fläche von 18'812 Quadratkilometer. Er hat dabei eine Höhe von 4'000 bis auf 300 Meter über Meer mit mehreren Vegetationsstufen. Die Stufen sind Regenwald, Bergregenwald und Hochgebirge.
Leider ist der Nationalpark durch den Fund von Öl und Gas sogar von der eigenen Regierung stark gefährdet. Absichtliche Brände kommen immer wieder gern vor.
Im "Cloud Forest" machten wir einen kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt direkt beim Gate des Nationalparks, um einen Überblick des Waldes zu erhalten. Es bestand auch die Möglichkeit "Andenbären", "Kolibris", Eulen und "Gelbschwanz-Wollaffen" zu sehen. Ausser einem riesigen Nebelmeer mit einem unangenehmen kühlen Regen bekamen wir nichts mit.
Es ging für uns von 4'500 Metern eine schmale, am Hang entlang führende Strasse auf 500 Meter hinunter.
Eines mussten wir dem Amazonas lassen. Die Aussicht war atemberaubend schön. Bis auf die Strasse gab es weit und breit nichts vom Menschen erschaffenes. Wir sahen einen endlos grossen Amazonas über die Hügel der "Anden" verteilt. Kleine Wasserfälle plätscherten über die Strasse und steilen Felswänden hinab. Zu unserer Überraschung sahen wir zwei komplett fertiggestellte Tunnel, die wir durchquerten. Nicht extrem modern, keine Lichter, eine riesige Pfütze als Boden und eine steinige runde Wand um uns herum.
Den ersten Stopp legten wir an einem kleinen Picknickort ein. Ein netter Mann, der dort lebt, stellte uns sogar Toiletten zur Verfügung.
Unser Koch servierte uns eine köstliche Portion Quinoa mit Gemüse und Pommes Frites. Tim und die anderen beiden erhielten zusätzlich noch Hähnchen. Jasmin entschied sich, alle Menüs vegetarisch zu bestellen und bekam eine halbe Avocado. Als Snacks gab es zusätzlich Kräcker und Früchte.
Nach dem Essen liefen wir einen kleinen Teil des Berges hinauf. Dort wurden Flaschen mit gesüsstem Wasser aufgehängt und Früchte auf dem Boden verteilt, um wilde Tiere anzulocken.
Unsere Bedingungen, kein Füttern, keine Berührungen oder ähnliches, wurden somit nicht erfüllt.
Somit sassen wir mehrere Minuten hier oben und schauten den "Kolibris" zu, wie sie von einer umgekehrten Wasserflasche zur nächsten flogen. Wir sahen "Grünscheitel-Flaggensylphe" und eine andere Art mit grünem Gefieder und orangenem flauschigem Gefieder oberhalb der Füsse. "Grünscheitel-Flaggensylphe" sind eine Vogelart aus der Familie der "Kolibris". Leben dabei in den "Anden" von Venezuela, Kolumbien, Peru, Bolivien und Ecuador. Der grün schimmernde Vogel wird maximal inklusive Schwanzfedern 13 Zentimeter lang und drei Gramm schwer.
Die anderen Tiere, die durch die verteilten Früchte angelockt werden sollten, kamen zu unserem Glück nicht vorbei. Die Lebensmittel waren viel zu nahe an den Menschen aufgestellt und waren sowieso eine komplett falsche Entscheidung.
Die Fahrt ging weiter.
Bei der "Cock of the Rock Lodge", mitten im zugänglichen Dschungel angekommen, bekamen wir einen Schlüssel für einen Vogelbeobachtungspunkt, um dort bestimmte Vögel beobachten zu können. Als der Tourguide mit dem Schlüssel zurückkehrte, teilte er uns mit, dass der Lodgebesitzer "Braune Kapuzineraffen" weiter oben gesehen hat.
"Braune Kapuzineraffen" erreichen eine Kopfrumpflänge 37 bis 46 Zentimetern, der Schwanz ist dabei 40 bis 55 Zentimeter lang. Männchen sind durchschnittlich 20 % grösser und mit maximal 4.2 Kilogramm deutlich schwerer als die Weibchen mit maximal 3 Kilogramm. Ihr Fell macht einen groben und zotteliger Eindruck und ist dabei überwiegend braun gefärbt. An der Oberseite des Kopfes befindet sich eine graubraune, V-förmige Kappe.
Ihre Gruppen bestehen aus zehn bis 36 Tieren, die aus mehreren Jungtieren, Männchen und Weibchen bestehen. Sie sind Allesfresser, ernähren sich aber in der Regenzeit vor allem von Früchten. In der Trockenzeit essen sie von Insekten bis zu Rotschwanzhörnchen alles.
Schnell liefen wir den Berg wieder hinauf und achteten auf jede einzelne Bewegung um uns herum. Wie die letzten Stunden wirkte der gesamte Amazonas wie ausgestorben. Unser Tourguide fing dann an, Geräusche der gesehenen "Braunen Kapuzineraffen" nachzuahmen.
Tatsächlich tauchte aus dem Nichts eine Gruppe "Brauner Kapuzineraffen" auf. Aus Neugier kamen sie ganz nahe an uns heran und rissen die Bambusblätter ab, um zu fressen. Wir beide wussten bis zu diesem Moment nicht, dass es Bambusblätter im Amazonas gibt.
Sie waren so nahe, dass wir jedes einzelne Detail des Tieres ausmachen konnten. Durch ihre sehr kleine Grösse sahen sie unendlich niedlich aus. Vor allem entdeckten wir ein noch kleineres Jungtier, welches sich an seine Mutter klammerte. Der einzige einschüchternde Teil der Affenfamilie war das Familienoberhaupt. Er scannte uns von oben bis unten und war bereit, im Ernstfall durchzugreifen.
Als sie sich langsam wieder zurückzogen, fuhren wir wenige Minuten hinauf zum Beobachtungspunkt.
Dort standen wir mit einer anderen Gruppe Touristen und warteten auf die "Andenfelsenhähne".
Der. "Andenfelsenhahn" ist der Nationalvogel von Peru. Er ist eine südamerikanische Vogelart aus der Familie der Schmuckvögel. Das Männchen hat dabei einen orangefarbenen Oberkörper mit schwarz und hellgrau gefärbten Flügeln sowie Unterkörper. Das Weibchen trägt die unauffällige Farbe Kastanienrot.
Zeitlich versetzt in der Sommer- wie Winterzeit, aber immer pünktlich, erscheinen die männlichen Vögel hier mit der Hoffnung, dass auch ein Weibchen auftaucht. Wenn das Weibchen auftaucht, gibt es von der männlichen Seite eine Tanzeinlage.
Da sie vor allem stark vom Regen geschützte Abschnitte des Regenwaldes bevorzugen, ist der hier gefundene Ort perfekt für sie.
Wir standen eine gute Stunde dort, um die männlichen "Andenfelsenhähne" zu beobachten. Sie sahen mit ihrem roten Gefieder wirklich einzigartig aus und durch ein Monokular Teleskop konnten wir jedes einzelne Detail des Tieres ausmachen.
Wir erreichten gegen 18:00 Uhr "Pillcopata", mit dem ersten Übernachtungsort, die "Paraiso Lodge". "Pillcopata" ist ein kleines Dorf mit knapp 100 Einwohnern mitten im Regenwald.
Eigentlich dachten wir, dass wir unsere Nächte im tieferen Amazonas verbringen werden, mit der Hoffnung, mehr wilde Tiere zu sehen.
Unser Zimmer war gross und hatte zwei Doppelbetten. Zudem gab es ein Badezimmer mit heissem Wasser und einen privaten kleinen Balkon. Die nächsten zwei Stunden hatten wir Freizeit in unserem Zimmer. Wir zogen erstmals unsere ständig feucht werdenden Kleider, dank des immer wieder einsetzenden Regen aus und duschten uns ab. Tim lud während dieser Zeit die nächsten Videos hoch und Jasmin schrieb an den Tagebucheinträgen weiter.
Zum Abendessen gab es Reis, frittierte Aubergine für Jasmin, Hähnchen für die anderen und jede Menge frisch zubereitetes Gemüse. Milchreis gab es als Dessert. Das Essen war wie das Mittagessen was ganz anderes als das bisher gegessene peruanische Essen. Es schmeckte wirklich sehr gut.
Abends in der Dunkelheit machten wir mit unseren Stirnlampen einen kleinen Spaziergang aus dem Dorf in einen etwas dichter bewaldeten Abschnitt.
Dort sahen wir in einem kleineren See einen "Kaiman" aus einer grösseren Distanz. Dieser tauchte unter, als wir ihm näher kamen. "Kaimane" kommen fast ausschliesslich in Südamerika vor, mit Ausnahme des "Krokodilkaimans", dessen Verbreitung bis Mittelamerika reicht. Wir liefen noch mehrere Meter tiefer in den Amazonas, konnten jedoch bis auf Ameisen, Termiten und jede Menge fliegender Insekten nichts sehen.
Wir kehrten um und zogen uns in unserem Zimmer zurück. Die erste kleinere Enttäuschung machte sich breit, jedoch versuchten wir positiv zu bleiben.
Morgen sollte es tiefer in den erlaubten Teil des Amazonas gehen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 728.31 Fr.
- Ausflüge: 728.31 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’259.76 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Albergue Turístico EcoManu Lodge 1/2
21.–22. feb., Peru ⋅ 🌧 26 °C
Frühstück wurde uns um 07:00 Uhr serviert. Es gab eine grosse Auswahl an frischen Früchten, Rührei, frischem Brot und Aufschnitt wie Aufstrich sowie selbstgemachte Pancakes.
Die Fahrt ging weiter über die einzige durch den "Parque Nacional del Manú" führende Strasse.
An einer Aussichtsplattform blieben wir eine gute halbe Stunde später stehen. Von dort hatten wir einen fantastischen Blick auf den Fluss "Madre de Dios". Durch die starken Regenfälle tobte dieser nur so vor sich hin und riss alles mit, was ihm in die Quere kam. Seine sonst blaue Farbe in der Trockenzeit war heute hellbraun bis grau. Es hatte bereits wieder angefangen zu regnen und ein leichter Nebel zog auf.
Von unserer Aussichtsplattform hatten wir einen idealen Blick auf einen der grössten Bäume des Amazonas. Auf diesem besagten Baum sass ein "Königsgeier". Mit dem blossen Auge schwierig zu erkennen, jedoch mit dem von unserem Tourguide zur Verfügung gestellten Monokular Teleskop konnten wir jedes kleinste Detail des Tieres ausmachen. Davor hatten wir keine Chance nur schon seine roten Augen, die orangen bis gelben Schnabelwarzen sowie Nacken zu erkennen.
Der "Königsgeier" ist ein Neuweltgeier Südamerikas und die einzige lebende Art seiner Gattung. Den Namen erhielt er dank seiner dominierenden Art an Assstellen gegenüber anderen Geiern.
Am gleichen Ort liefen wir einmal über die Strasse in die andere Richtung den Berg hinauf. Hier oben begrüsste uns ein hopsender "Weissbrusttukan". Zuerst dachten wir beide, es handelt sich um ein wildes Exemplar. Als er aber anfing in unsere Richtung zu hopsen und an Jasmin Schnürsenkel zu zupfen, wussten wir es besser.
Der "Weissbrusttukan" ist ein wunderschönes und extrem farbenfrohes Geschöpf. "Weissbrusttukane" sind eine Vogelart aus der Familie der "Tukane". Sie gehören zu den nicht gefährdeten Vogelarten, jedoch weiss man keinen genauen Bestand der Tiere. Sie leben ausschliesslich in den tropischen Wäldern Südamerikas. Von den indigenen Völkern werden sie gerne bis zur Erschöpfung getrieben, da sie dann auf den Boden kommen. Dort werden sie dann getötet und verzehrt.
Wir machten auf einer anderen Aussichtsplattform einen weiteren Halt. Auch hier wurden Früchte und Wasserflaschen mit gesüsstem Wasser verteilt. In unserem Herzen hatten wir gehofft, dass gestern eine Ausnahme war. Als unsere liebe Grüne und ihr Freund anfingen, den "Weissbrusttukan" zu füttern und berühren, distanzierten wir uns. Wir setzten uns ein gutes Stück entfernt auf einen Stuhl und warteten, bis es weiter ging.
Der Tourguide bestätigte unsere Frage, dass das Weibchen nie mehr in den Amazonas zurückkehren und auch keinen Partner finden wird. Zusätzlich erzählte er uns, dass sie damals vor den Lodges Essensreste deponiert hatten. Dieses Vorgehen haben sie zum Glück früher oder später selber als unangebracht empfunden und aufgehört.
Auf dem Rückweg zum Transporter fing Fernando plötzlich an, über die "Grüne Hundskopfboa" zu reden. Wie gerne sie an einem Ort bleiben, an dem sie sich wohlfühlen und dort Jahre verbringen können, wenn sie niemand berührt oder belästigt. Bei Jasmin fiel der Groschen schnell, dass irgendwo um uns herum eines der Tiere versteckt war. Tim bemerkte es erst, als der Tourguide an ihm vorbei in einen Baum zeigte. Als er das Tier im Baum entdeckte, lief er direkt mehrere Schritte rückwärts.
Ein wunderschönes Exemplar einer "Grünen Hundskopfboa". Wir konnten zwar den Kopf nicht sehen, dafür aber ihre perfekt gemusterte Schlangenhaut. Die Schlange war stetig in Bewegung und wir konnten es aus einer sehr geringen Distanz miterleben.
Die "Grüne Hundskopfboa" lebt vor allem in den tropischen Regenwäldern Südamerikas in der Nähe von Gewässern. Sie lebt besonders gerne in den Bäumen, da ihre Musterung und die grüne Färbung perfekt an das Leben dort angepasst sind. Sie tötet ihre Beute mit einem kräftigen Biss. Auch Menschen beisst sie bei Bedrohung, jedoch ist ihr Biss nicht giftig.
Die Reise mit dem Transporter endete. Wir wurden in einem kleinen Dörfchen namens "Atalaya" auf ein Boot gebracht. Bevor wir in das Boot einstiegen, wurden uns Gummistiefel ausgehändigt. Zudem lernten wir die Eltern von Fernando kennen.
Ein wichtiges Schild am Bootsteg erinnerte uns daran, auf keinen Fall Fotos von der indigenen Bevölkerung zu machen. Es gibt nämlich die "Machiguengas" und "Yora" Stämme, die in der Nähe der Dörfer leben. Dabei darf es auf kein gezieltes Aufeinandertreffen kommen oder das Verkaufen von Ware. Ein Fotoapparat ist für sie eine Waffe und führt zum Angriff mit Sperren und Giftpfeilen. Sie leben nicht ganz wie die anderen komplett unabhängigen Indigenen tiefer im Amazonas. Betreiben teilweise Landwirtschaft, haben Hühner und tragen auch eine Kleidermischung aus dem Regenwald hergestellt und unseren Kleidern.
Mit dem Boot fuhren eine kurze Zeit den Fluss "Madre de Dios" hinauf, drehten aber nach wenigen Metern wieder um. Es gab weit und breit kein einziges Lebewesen, welches sich zeigen wollte.
An einem so gut wie unscheinbaren Pfad stiegen wir aus. Es gab weder einen Steg noch andere Hilfsmittel beim Aussteigen. Wennschon war das Wasser so hoch, dass der Abstand nicht allzu gross war. Etwas Fixes zu bauen für die erleichterten Ausstiege bringt bei der nächsten Flut nichts.
Es hat wieder angefangen zu regnen und wir liefen in einer Einerreihe zu unserer "Albergue Turístico EcoManu Lodge". Der Weg war lang, schlammig und an mehreren Stellen überflutet. Einmal mussten wir über einen Holzbalken über einen Bach laufen.
Endlich bei der Lodge angekommen, wurden uns die Zimmer zugeteilt. Es waren herzige kleine Holzhütten mit Mückennetzen und einem einfachen Wellblechdach. Die Toilette sowie kalte Dusche befanden sich direkt im Zimmer. Unser Doppelbett hatte ein weiteres Mückennetz als Schutz.
Zum Mittagessen versammelten wir uns im Speisesaal mit der anschliessenden Küche. Es gab wieder eine grosszügige Auswahl aus Gemüse, Kartoffeln, Reis sowie Auberginen mit Tomatensauce für Jasmin und Rindfleisch für die anderen.
Bis um 15:30 Uhr gab es eine Pause.
Danach führte uns Fernando erstmals durch die Plantagen seiner Lodge wie der des Nachbars. Stets auf der Hut, irgendwelche Wildtiere ausfindig zu machen. In unseren Augen war die Aktion etwas unnötig, da sich uns kein Tier freiwillig so stark nähern wird. Manchmal hatten wir das Gefühl, Fernando rechnete gar nicht damit, etwas zu sehen und musste uns einfach ein wenig unterhalten.
Wennschon lernten wir ein paar weitere, meistens giftige Insekten kennen, wie auch die "24-Stunden-Ameise", "Feuerameisen" sowie jede Menge Termiten, Bienen und Wespen.
"24-Stunden-Ameisen" sind eine der grössten Ameisenarten der Welt. Ihr Giftstich gilt als extrem schmerzhaft. Der Stich fühlt sich an, als würde man am lebendigen Leib verbrennen, dabei halten die Schmerzen bis zu 24 Stunden an. Folgeschäden gibt es nicht. Sie leben im Regenwald von Süd- bis Mittelamerika.
Die "Feuerameise" sticht genauso zu wie die "24-Stunden-Ameise". Ihr Stich schmerzt aber um einiges weniger, kann aber von starken allergischen Reaktionen bis zum Tode führen.
Die Angst, nur beim Vorbeigehen etwas zu streifen, wurde noch grösser.
Ganz viele unterschiedlich farbige und in der Grösse variierende Schmetterlinge sahen wir zu unserer Freude am meisten.
Seine Nachbarn hatten sogar Kakaobäume ohne chemische Zusatzstoffe angebaut. Diese werden dann als BIO-Ware nach Europa verkauft. Bananen, Feigen und viele weitere exotische Früchte wurden zusätzlich auch angebaut. Dass sich hier aber kein Jaguar oder anderes grösseres Säugetier versteckt, wurde immer offensichtlicher. Ein Teil des Bodens war immer noch nass oder mit Sand übersät, durch den nicht allzu weit liegenden, ständig steigenden Fluss.
Alles, was nicht dem Nachbarn gehörte, wollte die Österreicherin essen oder mitnehmen. Egal ob es Pilze, Früchte oder Kleintiere waren.
Zu unserer Freunde trafen wir noch einmal auf eine Familie "Brauner Kapuzineraffen", die sich fröhlich durch die Bäume schwangen. Sie waren im Gegensatz zu all den bisher gesehenen Affen so unfassbar klein.
Wir liefen wieder an der "Albergue Turístico EcoManu Lodge" vorbei in Richtung Amazonas. Zum ersten Mal betraten wir den "Primärwald". In diesem Teil des Nationalparks ist es strengstens untersagt, etwas anzupflanzen oder mitzunehmen. Der einzige Beweis für die Menschen ist der heruntergekommene Pfad, der stetig mit einer Machete erneuert wird. Durch den starken Sturm der letzten Tage musste Fernando öfter als einmal einen umgekippten Baum entfernen.
Der erste Stopp war auf einem Beobachtungsturm. Von den 20 Metern sollten wir Affen, Vögel oder sogar Faultiere beobachten können. Wie bereits gewohnt war es bis auf die Geräusche der Insekten totenstill. Die Aussicht selbst war dafür einmalig fantastisch. Es schien sogar die Sonne in diesem Moment und wir konnten aufgrund der für die Landwirtschaft gefällten Bäume bis zum Fluss sehen. Alles andere war übersät von unzähligen variierenden Pflanzen und Bäumen.
Wennschon hatten wir hier oben fantastisches Netz und Jasmin rief als Scherz ihre Familie an, um sie zu grüssen.
Wir steuerten einen weiteren Beobachtungsposten tiefer und weiter oben im Regenwald an. Hier gibt es jede Menge Lehmstellen mit Mineralien, die besonders Säugetiere wie "Tapire" anlocken.
Hier werden wir die nächsten Stunden sitzen und warten, bis die Sonne unterging. Dabei müssen wir so leise wie möglich sein. Es wurde immer dunkler und die Augen immer schwerer. Erkennen konnten wir rein gar nichts und mussten uns auf unser Gehör verlassen.
Plötzlich fing es extrem laut an zu rascheln. Es hätte alles möglich sein können, jedoch blieb alles dunkel um uns. Als das Geräusch genau vor uns war, schaltete Fernando leider kein Rotlicht, sondern eine Weisslicht-Taschenlampe an.
Jasmin entdeckte als Erste das "Flachlandtapir" und half Fernando beim Ausrichten der Lampe. Wie erwartet suchte das Tier schnell das Weite, um aus der Gefahrenzone zu kommen.
Trotz der Umstände waren wir unendlich dankbar, unser erstes grösseres frei lebendes Säugetier anzutreffen. Es war zwar nur für einen kurzen Moment, jedoch sah das Tier sehr einzigartig aus. Es war ein kleineres Jungtier mit der typischen, sehr beweglichen, rüsselartigen Nase, die mit der Oberlippe verbunden ist.
"Flachlandtapire" gehören zu der Gattung "Tapire". Es bewohnt vor allem den Wald wie gewisse offene Landschaften und streift oft als Einzelgänger herum. Zwar zählen sie zu ihren häufigsten Vertretern, stehen aber stark unter Bejagung und leiden unter der Landschaftszerstörung, weshalb sie gefährdet sind.
Zurück bei der Lodge gab es wieder einmal ein himmlisches Abendessen mit allem, was das Herz begehrte und sogar Dessert. Es war ein komisches Gefühl, keinen Durchfall nach einer Mahlzeit zu haben.
Wir redeten noch ein Weilchen mit Fernando und versuchten, das Gespräch mit den Österreichern eher zu umgehen. Fernando erzählte jede Menge abenteuerliche Geschichten mit dem in der Nähe lebenden indigenen Volk und den hier lebenden Tieren. Er selber macht neben den typisch touristischen Ausflügen auch mehrtägige Wanderungen in den tiefen Regenwald für Zeremonien mit "Ayahuasca" bei gefundenen Pyramiden oder Schriftzeichen im Wald. "Ayahuasca" ist ein halluzinogener Trank, der von den südamerikanischen Ureinwohnern im Rahmen von spirituellen Ritualen benutzt wird.
Wie auch das Begleiten von Fotografen und Wildtierexperten. Sogar mit einem Floss fuhr er einmal mit einem Amerikaner den Fluss herunter, dabei zerbrach sogar das Floss. Alles ging zum Glück gut aus.
Auch erzählte er uns, dass Jaguare in höherem Alter in die Dörfer auf Jagd nach Kindern, Hühnern oder Hunden gehen. Weshalb sie dann getötet und gegessen werden, da sie "keine" andere Wahl haben.
Eigentlich war der Ausflug mit dem Essen sowie der Unterkunft und dem Betreuen perfekt, nur der Fakt, dass es momentan einfach keine Tiere gibt und sie es uns nicht mitteilten, lag schwer im Magen.
Nach dem Herausjagen einer gigantischen Kakerlake legten wir uns früh schlafen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 0.00 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’259.76 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Albergue Turístico EcoManu Lodge 2/2
22.–23. feb., Peru ⋅ 🌧 25 °C
Um 05:00 Uhr marschierten wir in Richtung "Madre de Dios", um mit einem Boot flussabwärts zu fahren.
Die Strömung war extrem stark und der Fluss extrem wild. Wir konnten eindeutig die hinterlassenen Spuren der Überschwemmungen sehen. Das Boot kämpfte sich von einer Seite auf die andere, um die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Einmal rutschten wir in eine grosse Welle und Jasmin in der ersten Reihe wurde komplett nass.
Wir blieben auf einer kleinen Insel stehen. Von dieser Insel hatten wir einen perfekten Blick auf die Lehmwände. Dort befinden sich jede Menge Mineralien, die Vögel benötigen. Vor allem in der Trockenzeit kann man hier jegliche Arten von Papageien beobachten. Morgens, wenn der Nebel vorbeigezogen ist, versammeln sie sich hier.
Der einzige Nachteil, es war weder Trockenzeit, noch waren wir sonderlich nahe an den Tieren. Nicht einmal mit dem Monokular Teleskop konnten wir die Tiere wirklich scharf sehen oder erkennen. Die berühmten grossen Papageien, mit denen die "EcoManu Expeditions" Werbung machte, gibt es in diesem Zeitraum nicht.
Somit sahen wir nur "Rotbugaras" aus einer riesigen Entfernung. Ein überwiegend grün gefärbter Papagei mit einem roten Schwanz sowie einer roten Flügelunterseite. Die Oberseite der Handschwingen ist blau. Die Haut um die Augen ist unbefiedert und weiss gefärbt. Der Schnabel ist schwarz und die Iris orange bis gelblich.
Nach unserem Aufbruch gab es auf einer anderen Insel Frühstück. Unser Koch hatte gekochte Eier und Pancakes eingepackt. Auch frittierte "Maniok" gab es. "Maniok" ist ein Wolfsmilchgewächs und wurde bereits von den Ureinwohnern für die Ernährung verwendet.
Der nächste Halt war wieder etwas den Fluss aufwärts.
Dort trafen wir auf mehrere "Kaninchenkauze" auf ausgetrocknetem, vermutlich angeschwemmtem Holz. Er ist ein Bodenbewohner und gehört zu der Gattung "Steinkäuze", die für ihre langen Beine bekannt sind. Die Bodenhöhlen, in denen er lebt, werden meistens von anderen Tieren gegraben und verlassen oder wurden sogar selbst gegraben. Sie leben vorwiegend in Halbwüsten und Steppengebieten.
Wir watschelten wieder einmal in Einerreihe durch teils extrem tiefe Sümpfe zu der "Laguna Machuwasi". Unterwegs sank Tim einmal so tief ab, dass sein gesamter Fuss trotz der Gummistiefel nass wurde.
Beim See angekommen konnten wir bei einem Mann zwei Flosse mieten. Dabei waren alle bis auf den Österreicher auf einem Floss. Unser erfahrener Tourguide fuhr uns gekonnt über den wunderschönen See. Der Österreicher hatte anfangs ein wenig Probleme beim Lenken.
Die Natur war bezaubernd schön. Genauso wie wir uns den Amazonas immer vorstellten. Extrem üppiges, dichtes und hohes Gras in einem Sumpf umgeben von den grossen Bäumen.
Gerade als wir losfuhren, verschwand ein "Wasserschwein" im dichten Gebüsch. Wir waren für das Beobachten von "Wasserschweinen" und "Kaimanen" hierhergekommen.
Dafür sahen wir "Schopfhühner" mit einem namensgebenden Schopf und "Hornwehrvögel", die zu den nächsten Verwandten der Entenvögel gehören. Auch ein nicht identifizierbarer Vogel, vermutlich ein "Webervogel", mit einem schwarzen Körper und gelben Flügel fanden wir vor. Ganz viele dieser Vogelarten nisten in langgezogenen Nestern, die von einem Baum hängen.
Es fing langsam an zu tröpfeln und wir erreichten zu unserem Glück eine Insel mitten im See. Dort wartete eine Aussichtsplattform, die wir erklommen. Der Österreicher kam mitten in den Regen.
Die nächste Stunde suchten wir vergeblich nach anderen Tieren.
Als der Regen nachliess, machten wir einen Spaziergang, der gut eine Stunde im Kreis ging. Zu unserer Erleichterung gesellten sich tatsächlich "Bolivianische Totenkopfaffen" zu uns. Zuerst hörten wir sie nur aus einer grösseren Distanz, kurze Zeit später schwangen sie sich oberhalb unserer Köpfe von einem Ast zum anderen. Dabei bekamen wir mehrmals unfreiwillig eine Dusche, dank des herunterfallenden Regenwassers.
Obwohl sie bis von 26 bis 36 Zentimeter gross, mit einem von 35 bis 43 Zentimeter zusätzlichen Schwanz werden können, sahen sie so unendlich klein und niedlich aus. Ihren Namen haben sie dank ihrer maskenartigen Gesichtszeichnungen mit der schwarzen Schnauze erhalten. Sie leben in Gruppen von zwölf bis 100 Tieren. Die Gruppe bildet sich dabei um die Weibchen nach einer festen Rangordnung. Die Gruppenmitglieder kommunizieren durch Pfeiflaute und Keckern. Ihre Streifgebiete sind relativ lang, die Reviere einzelner Gruppen können sich dabei überlappen.
Sie begleiteten uns ein gutes Stück durch den Regenwald. Wir konnten uns an den kleinen einfach nicht satt sehen.
Dieses Mal paddelte Tim Fernando und Jasmin wieder auf die andere Seite. Die anderen beiden nahmen ein anderes, eigenes Floss. Während der Fahrt erzählte Fernando über sein Leben sowie Peru. Dabei erwähnte er, dass der momentane peruanische Präsident wegen Korruption im Gefängnis sitzt, weshalb die erste Frau, die Vizepräsidentin, an der Macht ist. Er ist von beiden Personen nicht wirklich begeistert.
Der Weg zur Lodge dauerte Ewigkeiten. Zwischendurch hatten wir das Gefühl, uns nicht vom Fleck zu bewegen, da die Strömung viel zu stark war. Unser Fahrer gab sein Bestes und wir sassen alle im prasselnden Regen dabei.
Pflotschnass erreichten wir die Lodge. Fernando brachte uns allen Regenponchos aufs Zimmer. Alles, sogar in den Gummistiefeln, war klatschnass. Mit einem neuen Outfit gesellten wir uns in das Gebäude mit dem Essbereich.
Es gab wieder einmal eine grosse Auswahl an vielen Leckereien. Gebratene Bananen, Gemüse wie Tomaten, Gurken und Bohnen. Dazu gab es Reis, Eier und Pilze in Bananenblättern eingepackt.
Nach einer längeren Pause liefen wir um 16:00 Uhr los, um "Gürteltiere" oder "Kaimane" aufzusuchen. Zu unserem Entsetzen ist der Fluss die letzten Stunden so stark angestiegen und war trotz aufhörendem Regen immer noch stark am Ansteigen. Somit konnten wir einen kleineren Bach nicht überqueren, da dieser sekündlich anstieg. Wennschon konnten wir noch eine sehr eklige, riesige Spinne aus dem Wasser retten.
Wir liefen noch einmal durch den Primärwald und sahen kein einziges Lebewesen. Die einzige Aktion, die passierte, ist, dass Jasmin auf einem Holzbalken, der als Brücke diente, ausrutschte und komplett nass wurde. Wir kehrten schnell zurück, da es offensichtlich keine Tiere gab.
Zu zweit durften wir noch auf dem Beobachtungsturm den Sonnenuntergang abwarten und ein letztes Mal auf Tiere hoffen. Als es dunkler wurde, machten wir uns auf den Weg zum Abendessen.
Abends in der Dunkelheit gab es den letzten Ausflug für den heutigen Tag.
Wir klammerten uns wie in einem Horrorhaus aneinander und wussten nicht genau, wieso wir diesen Ausflug mitmachten. Alle paar Meter tauchten irgendwelche ekligen Insekten auf. Von übergrossen Spinnen bis zu irgendwelchen mehrbeinigen, undefinierbaren Krabbeltieren. Überall waren Spinnennetze und andere Fallen, bei denen wir fast etwas berührten. Mehrere Kröten sassen mitten auf dem Weg und stellten sich tot. Einmal hörten wir ein grosses Säugetier im Dickicht, konnten es aber nicht sehen.
Glücklich, ohne eine Spinne mit ins Zimmer transportiert zu haben, krochen wir ins Bett.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 0.00 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’259.76 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Terminal de Buses de Cusco
23.–24. feb., Peru ⋅ ☁️ 9 °C
Morgens um 06:00 Uhr besuchten wir zum letzten Mal den Beobachtungsturm. Wie üblich war weit und breit kein einziges Tier in Sicht. Wir kehrten wieder zurück zur Lodge und assen Frühstück.
Auf dem gesamten Weg zurück nach "Cusco" sahen wir trotz mehrerer Stopps kein einziges Lebewesen. Die Aussicht war jedoch wie bereits auf dem gesamten Ausflug einzigartig schön. Dass wir das nächste Mal den Amazonas in der Trockenzeit besuchen werden, war bereits ein Muss auf unserer Reiseliste.
Nachdem wir die Österreicher auf ihren Inlandflug gebracht hatten, wurden wir beim "Hidden Garden Hostel" ausgesetzt.
Dort zahlten wir 12.20 Franken für eine Nacht. Wir genossen erstmals eine heisse Dusche und kuschelten uns in das warme Bett. Wie es sich für "Cusco" gehörte, war es eisig kalt, draussen wie auch im Hotel.
Gleich fünf Minuten entfernt besuchten wir den "Supersol Supermercado", um Bananen und einen Apfel sowie zwei Wasserflaschen für 2.12 Franken einzukaufen.
Zu Abend assen wir in einer "Pollería" für 5.37 Franken. Beide bekamen eine Portion gebratenen Reis mit einem guten Stück Hähnchen. Eigentlich wollten wir nur den Reis bestellen, was aber unmöglich hier ist.
Als Dessert gab es aus einer Bäckerei einen Donut für 0.37 Franken.
Das Blöde an der ganzen Sache war, dass wir heute nicht beruhigt schlafen gehen, sondern mit dem Bus nach Bolivien fahren werden.
Somit verliessen wir das Hotel um 21:30 Uhr und liefen die sieben Minuten zum "Terminal de Buses de Cusco". Dort mussten wir 0.73 Franken Gebühren für das Benutzen des Busbahnhofes zahlen.
Um 22:40 Uhr fuhren wir mit der Busgesellschaft "Transzela" nach "Copacabana" in Bolivien los. Wir zahlten 44.55 Franken für die 12-Stunden-Fahrt ins Nachbarland. Die Sitze hatten dieses Mal sogar einen 160-Grad-Radius und waren genug breit, um seitwärts zu schlafen.
Jasmin schlief mit etwas Hilfe einer Migränetablette, Schlafmaske und Ohrstöpsel wie ein Stein ein und Tim versuchte sein Bestes, überhaupt Schlaf zu finden.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 8.23 Fr.
- Lebensmittel : 7.86 Fr.
- Ausflüge: 0.37 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’267.99 Fr.
Verkehrsmittel: 290.68 Fr.
Übernachtungen: 343.35 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Hostal Olas del Titikaka 1/2
24.–25. feb., Bolivia ⋅ ⛅ 10 °C
Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht machten wir um 09:00 Uhr eine Pause. Dort kaufte Tim für uns eine kleine Chipspackung für 0.49 Franken. Die nächsten beiden Stunden schauten wir abwechselnd einen Film und aus dem Fenster.
Wir erreichten gegen 11:00 Uhr die Grenzen Boliviens. Die Sonne schien bereits hell strahlend in den Bus und es war zauberhaftes Frühlingswetter. Aus dem Fenster konnten wir den blau leuchtenden "Titicaca-See" bestaunen. Die Gegend sah weniger trocken aus als die uns bekannte in Peru, vermutlich lag es aber auch an der stark wärmenden Sonne.
Zuerst stempelten wir uns in Peru aus, liefen einmal dramatisch mit unserem Handgepäck durch einen Torbogen und bekamen ohne nur eine einzige Frage den bolivianischen Stempel. Im Zollgebäude mussten wir einen QR-Code scannen lassen. Davor hatten wir uns online registrieren müssen und erhielten am Ende der Prozedur diesen QR-Code.
Wir waren offiziell in unserem 32. Land angekommen.
Bolivien ist ein Binnenstaat in Südamerika mit drei klimatischen Zonen. Die "Anden" im Westen, die tropischen Tiefenebenen im Osten und dazwischen eine Ebene mit gemässigtem und subtropischem Klima. Es ist vor allem für seine kulturelle und ethnische Vielfalt bekannt. Dabei werden 36 verschiedene Ethnien, vor der spanischen Eroberung 80, sowie deren Sprachen in der Verfassung anerkannt. Der Name "Plurinationaler Staat Bolivien" kommt dadurch zum Ausdruck. Die Amtssprachen sind dabei spanisch, "Quechua", "Aymara", "Guaraní" und viele weitere mehr. Fünf bis acht indigene Völker leben isoliert von der restlichen Bevölkerung.
Letzteres spricht man vor allem in nordöstlichen Argentinien, Paraguay, Teilen Boliviens und südwestlichen Brasilien. Dabei gibt es offiziell vier bis fünf Millionen Menschen, die "Guaraní" sprechen. Gewisse Wörter wie zum Beispiel Jaguar oder Tapir sind von den Spaniern oder Portugiesen bis zu uns gebracht worden.
Von den 11.3 Millionen Einwohnern des Landes leben zwei Millionen in der grössten Stadt Boliviens, "Santa Cruz de la Sierra". 71% der gesamten Bevölkerung lebt in den Städten des Landes. Eine Million Menschen ist aus dem Land ausgewandert, um der wachsenden Armut zu entkommen.
Über 50% der Bevölkerung gehören den indigenen Völkern an, 30% sind "Mestizen" und der Rest meistens Nachkommen europäischer Einwanderer, Nachkommen afrikanischer Sklaven vor allem aus "Angola" und Einwanderer aus Japan und China.
Davon sind 78% Katholiken und 19% haben eine protestantisch oder evangelische Richtung. 2.5% sind dabei nicht religiös. Die Zeugen Jehovas sind stark vertreten in Bolivien.
Unsere Fahrt dauerte noch knapp eine halbe Stunde, bis wir "Copacabana" erreichten. Eine Stadt platziert auf der "Copacabana"-Halbinsel auf 3818 Metern über Meer am "Titicaca-See". Ein hoher Anteil der "Aymara"-Bevölkerung lebt hier und 94.3% können die Sprache sprechen.
Der Bus hielt keine zehn Meter direkt vor unserem "Hostal Olas del Titikaka" stehen. Dort durften wir bereits einchecken und das Bezahlen auf später schieben, da wir kein bolivianisches Bargeld hatten.
Zu unserem Glück gaben uns die Österreicher ihre restlichen 80 Dollar und wir hatten auch noch weitere 20 Dollar dabei. Das Problem hier in Bolivien ist, dass der offizielle Bankautomat einen Wechselkurs von einem Dollar für 6.8 bolivianische Bolivianos gibt. Die Geschäfte rechnen hier aber alles mit einem Wechselkurs von einem Dollar für elf, zwölf oder sogar dreizehn bolivianische Bolivianos. Somit zahlen wir den doppelten Preis, wenn wir aus dem Bankautomaten Geld herauslassen. Das einzige positive an der Sache ist, dass es Wechselstuben an jeder Ecke gibt, die einem einen solchen Wechselkurs anbieten. Nur waren vermutlich 100 Dollar zu wenig für den gesamten Aufenthalt in Bolivien.
Wir bekamen schlussendlich 1'100 bolivianische Bolivanos, dementsprechend rechnen wir, bis das Geld aufgebraucht ist, mit diesem Kurs. Natürlich gab sie uns zuerst zu wenig Geld und sogar eine leicht kaputte Note, zweiteres merkten wir erst später.
Zu Fuss liefen wir bis hinunter zum "Titicaca-See". Er ist mit einer Fläche von 8'372 Quadratkilometer der grösste Süsswassersee Südamerikas. Der See ist sowohl auf peruanischer als auch bolivianischer Seite anzutreffen. Von seiner Grösse ist er fast so gross wie Korsika, jedoch extrem verschmutzt. Zusätzlich ist er das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Welt mit einer Höhe von 3'812 Metern über dem Meer.
Auf dem See befinden sich 42 von Menschen geschaffene Inseln. Die "Urus", eine indigene Bevölkerung, bauten die Inseln zum Schutz oder um sich vor den feindlichen "Inkas" zu verstecken. Sie bauten die Inseln aus getrocknetem Totora-Schilf. Heute leben nur noch 2'000 "Urus" auf den traditionellen Inseln und leben dabei von Fischerei und Tourismus.
Auch auf den anderen Inseln leben viele indigene Völker wie "Aymaras" und "Quechuas", zudem gibt es zwei heilige Inseln. Zum einen die Sonneninsel und zum anderen die Mondinsel. Anscheinend wurde hier der erste "Inka" erschaffen.
Wir beiden fanden es bis jetzt wunderschön hier in Bolivien. Alles war so lebendig, blühte und das perfekte Wetter machte alles noch besser. Wir hatten trotz der Höhe nicht kalt und konnten uns an der Sonne zusätzlich aufwärmen. Das Wasser war trotz der Verschmutzung relativ klar und schön blau glänzend. Die einzelnen kleinen Fischerboote ergänzten das Bild perfekt.
"Copacabana" ist ein sehr touristischer Ort. Wir versuchten durch das Verlassen der Seepromenade und Haupteinkaufsstrasse eine günstigere Möglichkeit zu finden, um Mittag zu essen. Anders als in Peru waren hier die Preise nicht angeschrieben und dadurch unberechenbar. Als wir in einem Restaurant nachfragten, nannten sie uns zwei verschiedene Preise, einigten sich dann für den höheren.
Wir entschieden uns, "Empanadas" bei einem Strassenstand zu kaufen. Die vier kosteten uns 1.95 Franken insgesamt.
Wieder zurück im Hotel zahlten wir nach längeren Verhandlungen 17.05 Franken für die beiden nächsten Übernachtungen sowie dem inklusiven Frühstück. Wir mussten nur verhandeln, da sie die Hotelpreise in Dollar angeben und dann mit dem höheren Kurs bezahlt werden wollen. Da wir aber nicht unendlich Geld hatten und die offizielle Währung für uns die einzig richtige ist, handelten wir den Preis runter.
Nachmittags machten wir eine Mischung aus einem längeren Mittagsschlaf, schnitten ein wenig an den Videos, ergänzten das Tagebuch und schauten einen Film.
Durch die dünne Luft und die letzten anstrengenden Tage mit sehr wenig Schlaf, war unsere Produktivität nicht die höchste.
Abends holten wir im "Rojayju" zwei Pizzen sowie eine Coca-Cola zum Mitnehmen für 6.09 Franken.
Nach vier Tagen Ruhe fing der Magen wieder an zu grummeln.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 8.53 Fr.
- Lebensmittel : 8.53 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’267.99 Fr.
Verkehrsmittel: 290.68 Fr.
Übernachtungen: 360.40 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Hostal Olas del Titikaka 2/2
25.–26. feb., Bolivia ⋅ ☁️ 14 °C
Um 08:30 Uhr trabten wir am Frühstückstisch an. Es gab leckeres Rührei, Bananen, Brötchen und Aufstrich. Dazu tranken wir einen "Coca"- Tee, um unseren Kopf zu unterstützen. Bereits wenige Schritte oder Treppensteigen liess uns stärker ausatmen.
Nach dem Frühstück telefonierte Tim mit der "Migros Bank".
Wir brachen danach noch einmal auf, um eine SIM-Karte einzukaufen. Das Wlan im Hotel war einfach viel zu schlecht.
In einem kleinen Laden holten wir für zehn Tage unlimitiertes Internet für 7.30 Franken. Später fanden wir heraus, dass wir keinen "Hotspot" für die andere Person freigeben konnten. Aus irgendeinem Grund konnte die SIM-Karte diese Funktion ausschalten. Auch im mobilen Wlangerät funktionierte die SIM-Karte nicht.
Zum Mittagessen besuchten wir ein weit vom See entferntes Restaurant, welches für alle die gleichen Preise hatte. Wir bekamen einen köstlichen Salat, eine Suppe, eine Hauptmahlzeit sowie ein Dessert für 2.44 Franken. Wir assen "Revuelto de Carne" als Hauptgang mit Reis, Salat, Hackfleisch und Kartoffeln.
Es schmeckte sehr gut.
Auf dem Weg zum Hotel kauften wir sechs Brötchen an einem Strassenstand für 0.24 Franken und Vanillewaffeln für 0.49 Franken an einem anderen Stand.
Bis zum Abendessen schnitten wir Videos und ergänzten das Tagebuch.
Zum Abendessen besuchten wir das Restaurant "La Fortaleza Del Sabor" und bestellten ein Kombinationsangebot für 5.68 Franken. Es gab für uns zwei Coca-Cola's und zwei Lasagnen mit Knoblauchbrot. Sie schmeckte überraschenderweise wirklich sehr gut. Von der Grösse war sie jedoch etwas zu klein ausgefallen.
Abends arbeiteten wir weiter, bis die Augen zu fielen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 16.15 Fr.
- Lebensmittel : 8.85 Fr.
- Haushalt: 7.30 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’284.14 Fr.
Verkehrsmittel: 290.68 Fr.
Übernachtungen: 360.40 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Hotel Crespo 1/2
26.–27. feb., Bolivia ⋅ ☁️ 17 °C
Nach dem inklusiven Frühstück ging es für uns mit dem öffentlichen Bus nach "La Paz".
Der Bus für 4.86 Franken fuhr uns zuerst nach "San Pedro de Tiquina". Von dort aus nahmen wir ein kleines Motorboot für 0.32 Franken, währenddessen unser Bus mit dem grossen Gepäck mit einer Fähre für maximal zwei Busse über den "Titicaca-See" gebracht wurde.
Auf der anderen Seite in "San Pablo de Tiquina" besuchte Tim kurz für 0.08 Franken eine öffentliche Toilette. Seit Wochen gab es zum ersten Mal wieder keine Toilette in unserem Bus.
Die Landschaft bis nach "La Paz" blieb die ganze Zeit strahlend grün und die Sonne begleitete uns den ganzen Weg bis in die Stadt. Der "Titicaca-See" war auf jeden Fall einen Besuch wert gewesen, trotz der dort herrschenden sehr dünnen Luft. Die Häuser waren einfach gebaut, meistens ohne Verputz oder Farbe, jedoch immer noch einladend und gut erhalten. Mehrere Kühe, Schafe sowie Schweine kreuzten unseren Weg.
Unterwegs assen wir noch unsere gestern gekauften Brötchen zum Mittagessen.
Nach einem Überwinden eines kleineren Berges sahen wir die gigantische Stadt "La Paz" zu unseren Füssen.
"La Paz" ist der Regierungssitze von Bolivien. Durch die Höhenlage der Stadt von 3'200 bis 4'100 Metern über Meer, ist sie der weltweit höchste Regierungssitz.
Die Stadt liegt in einem rund 400 Meter tiefen Canyon des Flusses "Chokeyapu", welcher umgeben von einer Hochebene der "Anden" liegt, mit einem geschützten und angenehmen Klima. Der Stadtrand, welcher 1'000 Meter höher liegt, begeistert mit einem einzigartigen Blick auf die Stadt. Von der Stadt selber sieht man den mächtigen Berg "Illimani" mit der Höhe von 6'439 Metern. "El Alto", ein ehemaliger Teil der Stadt mit circa 850'000 Einwohnern, der jetzt eine eigenständige Stadt ist, liegt mit dem internationalen Flughafen ausserhalb des Canyons. "La Paz" hat nur 750'000 Einwohner auf gerade einmal 187.24 Quadratkilometer. Somit ist die Stadt nach "Santa Cruz" mit 1.4 Millionen Einwohnern und "El Alto" die drittgrösste des Landes.
Wir wurden beim "Central Cemetery of La Paz" herausgelassen und liefen somit 20 Minuten, zum Glück nur abwärts, bis zu unserem "Hotel Crespo".
Unterwegs fiel uns die Sauberkeit der Stadt auf. Allgemein war die Sauberkeit seit dem Eintreffen in Bolivien um einiges gestiegen. Zudem war der Verkehr weniger penetrant als in den bisherigen bereisten Städten. Schön war sie noch lange nicht in unseren Augen, jedoch nicht ganz so schlimm. Interessant an "La Paz" war, dass es dutzende kleine Strassenläden sowie Essstände gibt. Die offiziellen Gebäude mit Essenswaren sowie anderen Artikeln gingen im Hintergrund fast verloren.
Im Hotel zahlten wir 35.65 Franken für die nächsten drei Nächte, mit Frühstück inklusive.
Das Zimmer war gross und geräumig. Jedoch im zweiten Stock, was auf einer solchen Höhe anstrengender ist als man erwartet. Zudem war das Internet wie bereits im letzten Hotel grauenhaft.
Jasmin telefonierte die nächsten zwei Stunden mit ihren Eltern.
Nachmittags widmeten wir uns den Tagebucheinträgen und dem Schneiden der Videos. Zusätzlich fingen wir mit der Planung der nächsten Wochen an, um zu wissen, wo wir finanziell ungefähr stehen. Das Thema Job- und Wohnungssuche rückt immer näher an.
Zum Abendessen bestellten wir von "Subway" ein zwei für eins Angebot für 4.50 Franken. Leider bekamen wir jedoch nur zwei kleine Sandwiches. Online stand leider keine genaue Grössenangabe.
Kurz vor dem Schlafengehen kam die Polizei in unserem Zimmer vorbei für eine Passkontrolle. Wir liessen die bewaffneten Polizisten ihren Job machen, ohne gross Fragen zu stellen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 4.58 Fr.
- Lebensmittel : 4.50 Fr.
- Ausflüge: 0.08 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’288.72 Fr.
Verkehrsmittel: 295.86 Fr.
Übernachtungen: 396.05 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Hotel Crespo 2/2
27.–28. feb., Bolivia ⋅ ☁️ 16 °C
Zum Frühstück gab es leckeres Rührei mit Brötchen sowie "Coca"-Tee. Wirklich gross fiel das Frühstück leider nicht aus, der Hunger war nicht ganz gestillt.
Danach brachen wir zum fünfzehn Minuten entfernten "BancoFie" auf, um dort kostenlos Geld abzuheben. Offiziell mussten wir ab jetzt den offiziellen Wechselkurs benutzen, da wir keine andere Wahl hatten.
Auf dem Rückweg brachten wir unsere Wäsche zur "TipTop MAYA Laundry" und liefen über die "Sagarnaga" Strasse weiter zum "The Witches Market". In der "Sagarnaga" Strasse finden sich allerlei Souvenirs, Cafés und touristische Restaurants.
"The Witches Market" ist eine beliebte Touristenattraktion in "La Paz". Der Markt wird von lokalen Medizinmännern, den sogenannten "Yatiri" betrieben, die Zaubertränke aus getrockneten Fröschen, Gürteltieren und anderen Tieren brauen. Tote Lamaföten werden als heilige Opfergabe an die Göttin "Pachamama" unter dem Fundament vieler bolivianischer Häuser begraben.
Genauso interessant wie es klang, sah es auch aus. Wir beide waren persönlich aus einem anderen Grund hier. Versuchten dabei so gut es ging den Augenkontakt mit den toten Tieren zu vermeiden. Die Lamaföten hatten eine sitzende Haltung eingenommen und waren verziert mit bunten Stoffen.
Wir besuchten einen Schneider, um uns "Patagonia" Jacken zu einem reduzierten Preis anfertigen zu lassen. Beide gaben ihre Wunschfarben an und wir verabschiedeten uns auf morgen Abend um 20:00 Uhr.
Auf dem Weg zum Hotel holten wir Vollkornbrötchen für 0.16 Franken an einem Strassenstand.
Nachmittags brachen wir für ein Mittagessen gleich die Strasse etwas weiter unten auf. Wir bestellten uns je eine Portion "Milanesa de Pollo" mit einer zusätzlichen Coca-Cola. Der asiatische Mitarbeiter überforderte uns bei der Bestellung für einen Moment. Da er kein "R" aussprechen kann und im Spanischen mehr als ein "R" vorkommt, verstanden wir einige Sekunden lang nicht, was "Alos" bedeutet. Der Groschen fiel zum Glück relativ schnell. "Arroz", also Reis meinte er.
Das Essen kostete mit dem schlechteren Wechselkurs 5.26 Franken. Wie üblich war das Essen fettig und ohne Geschmack. Der Reis war trocken, ohne Gewürze oder einen anderen Zusatz. Wennschon war es verhältnismässig günstig.
Wir liefen noch zum fünfzehn Minuten entfernten "Supermercado Fidalga", um dort Wasserkanister sowie ein paar Snacks für den bald mehrtägigen Ausflug für 9.67 Franken zu organisieren.
Den restlichen Nachmittag planten wir weiter an den nächsten Wochen und fingen an, die ersten Busse wie Hotels zu buchen. Wir wollten uns die nächste Zeit so stressfrei wie möglich gestalten, um alles besser geniessen zu können.
Abends um 18:30 Uhr konnten wir bereits die frisch gewaschene Wäsche für 11.84 Franken abholen gehen.
Zum Abendessen gab es die übriggebliebenen Brötchen und eine gekaufte Zimtschnecke vom Supermarkt.
Wir konnten das Essen einfach nicht mehr riechen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 26.93 Fr.
- Lebensmittel : 15.09 Fr.
- Haushalt: 11.84 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’315.65 Fr.
Verkehrsmittel: 295.86 Fr.
Übernachtungen: 396.05 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Læs mere
Terminal de Buses La Paz
28. feb.–1. mar., Bolivia ⋅ ☁️ 9 °C
Nach dem Frühstück zogen wir uns in unser Zimmer zurück. Dort planten wir die Weiterreise und buchten gewisse Ausflüge.
Um trotzdem aus dem Haus zu kommen, machten wir uns zu Fuss auf den Weg zur "Estación Teleférico Prado Línea Celeste". Unterwegs kauften wir noch sechs kleine Empanadas, mit ein bisschen Käse gefüllt, für 0.79 Franken von einem Strassenstand.
Bei der Station angekommen lösten wir je ein Ticket für die "Blaue" und "Grüne" Linie für 1.32 Franken.
Wir stiegen kurze Zeit später in die so gut wie leere "Mi Teleférico" ein. Das weltweit grösste städtische Seilbahnnetz mit 33 Kilometer Gesamtlänge und zehn Linien. Die Gondelbahnen verbinden "La Paz" mit "El Alto" und transportieren täglich über 300'000 Fahrgäste. Die erste Linie wurde 2014 eröffnet. Bis heute befindet sich das Netz im Ausbau.
Mit den Seilbahnen versucht die Regierung den ständig stockenden Verkehr der dutzenden Minibusse in "La Paz" zu umgehen. Trotz der Seilbahnen ist der Verkehr für uns immer noch der pure Horror, vor allem abends nach Feierabend.
Zusätzlich sind die Sicherheits- und Hygienemängel in der Stadt stets gestiegen. Das Bauen von Gleisen ist dank der komplizierten Lage nicht möglich. Aus diesem Grund beauftragte die Regierung ein österreichisches Seilbahnunternehmen "Doppelmayr" 2012 für den Bau der Seilbahn für den Betrag von stolzen 234.6 Millionen US-Dollar. Zahlte es dabei aus der Staatskasse.
Unterwegs konnten wir einen fantastischen Blick auf die unter uns liegende Stadt werfen. Über Mülldeponien bis zu komplett unpassenden überteuerten Villen fanden wir alles vor. Zum ersten Mal hatten wir auf unserer Reise durch Südamerika solche extremen Luxusvillen gesehen. Mit Stacheldraht, Pools, mehrstöckigen Gärten wie Häusern und extrem modernen Einrichtungen. Warum jemand aber so viel Geld ausgibt, um auf eine Stadt mit mehr als genügend Armut zu blicken, verstanden wir nicht. Wir überquerten mit der Gondel den Canyon. Von hier oben sahen wir bereits viele Teile des Canyons und die abgetragenen Berge. Auf diesen Flächen wurden dutzende Häuser, sogar Siedlungen, gebaut.
An der Endstation der grünen Linie, "Irpavi", stiegen wir aus.
Mit einem Taxi für 3.29 Franken fuhren wir die letzten 20 Minuten bis zu unserem heutigen Ausflugsziel "Valle de la Luna".
"Valle de la Luna", auf Deutsch das Mondtal, liegt circa zehn Kilometer südöstlich von "La Paz". Es besteht aus tausenden Felsen, Felsspalten, Erdhügeln und kraterähnlichen Formationen. Diese sind graubraun bis rötlich gefärbt, mit wenig Bewuchs. Durch Millionen von Jahren von Erosionen und Klimagegensätzen wurde das Tal gebildet. Mit der Mithilfe von Regenfällen und Temperaturschwankungen wurden Teile des Lehmbodens abgetragen und bildeten dieses Gebilde.
Wir zahlten 5.26 Franken Eintritt in das Tal.
Es war auf jeden Fall einen Besuch wert. Plötzlich befanden wir uns nicht mehr in der lärmenden Stadt, sondern an einem ruhigen, interessant aussehenden Ort. Die Formationen mit der brennenden Sonne liessen uns fast das Gefühl geben, wirklich auf dem Mond zu sein.
Neben den Felsformationen trafen wir mehrere Kakteen mit Früchten und andere Wüstenpflanzen an. Manche Felsformationen schossen aus dem Nichts in eine extreme Höhe, andere verliefen tief in den Boden. So tief, dass wir den Boden nicht mehr erblicken konnten.
Ein aus Holz gemachter Weg führte uns 45 Minuten durch die faszinierende Landschaft.
Das einzige negative waren die knapp dahinter liegenden Häuser, die den Zauber etwas störten. Zudem wurde bereits einen Teil der Landschaft abgetragen, um Häuser, Strassen oder andere Sachen zu bauen.
Dafür war die Aussicht auf die etwas weiter entfernten roten Berge mit grünen Gewächsen wunderschön exotisch für uns.
Zurück ging es wieder mit einem Taxi zu der Station "Irpavi" für 3.29 Franken. Von dort aus wieder zuerst mit der grünen und dann mit der blauen Linie zu der am nächsten liegenden Station von unserem Hotel für 1.32 Franken.
Auf dem Rückweg assen wir für 3.16 Franken je eine Portion "Milanesa de Pollo". Wie üblich fehlte es an jeglichen Gewürzen. Unser momentanes Ziel ist vor allem so günstig wie möglich zu essen, da es uns ohnehin verleidet ist.
Bei einem Strassenstand holten wir zwei Bananen für das morgige Frühstück für 0.39 Franken.
Durch den Beginn des Karnevals war auf den Strassen viel los. Manche hatten traditionelle bolivianische Kleidung an, andere hatten eher ein Halloween- oder für uns typisches Fasnachtskostüm an. Die ganze Stadt war mit bunten Girlanden verziert und die Läden verkauften noch farbigere Kostüme. Mehrere Gruppen legten absichtlich kleine Feuer am Strassenrand mit Holz und schmissen "Frauenfürze" in die Glut. Andere liefen als Gruppe laut musizierend durch die Strasse und bewegten sich immer wieder in das Innere von Gebäuden. Viele Jugendliche rannten durch die Strassen, teils auch in Kostümen, und sprühten einander mit Schaum ab. Sie verkauften sogar extra Sprühflaschen mit Schaum an jeder Ecke.
Die Polizei wie Militär war stets präsent, jedoch griffen sie bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Mal ein.
Bis kurz vor 20:00 Uhr planten wir weiter.
Danach brachen wir auf zum Schneider, um die beiden massgeschneiderten Pullover abzuholen. Zu unserer Enttäuschung vergass der Mann die Bestellung und gab dabei sogar uns die Schuld. Er hatte nur die Daten ohne Namen notiert, wieso wir den Namen gestern nicht angaben. Um trotzdem eine Erinnerung zu haben, kauften wir schlussendlich für 32.90 Franken für Tim einen anderen und Jasmin das Vorzeigespiel mit leichten Flecken und falscher Länge.
Die ganze Vorfreude war zunichte gezunichtegemacht
Auf dem Rückweg kauften wir bei einem Strassenstand vier Vollkornbrötchen für 0.26 Franken. Somit hatten wir genug Essen für die heutige Busfahrt über Nacht.
Bei einem weiteren Strassenstand holten wir uns für das Abendessen zwei Portionen Pommes Frites mit einem Rindsburger mit ein wenig Salat als Beilage. Als Sauce bestellten wir beide Mayonnaise. Das gut gesalzene Essen kostete uns 2.63 Franken.
Abends checkten wir im Hotel aus und liefen die 21 Minuten zum "Terminal de Buses La Paz". Der Weg führte zu unserem Pech in die Höhe. Beide brauchten mehrere Pausen, um genügend Luft zu erhalten.
Am "Terminal de Buses La Paz" angekommen, holte Tim unsere beiden Tickets am "Panasur" Schalter, währenddessen Jasmin mit dem Gepäck in einer Ecke wartete. Der gesamte Bahnhof war nämlich von einer Menschenmasse belagert, dass wir uns so gut wie nicht bewegen konnten.
Wir zahlten 55.42 Franken für die Nachtfahrt von ungefähr acht Stunden.
Unsere Plätze waren dieses Mal nicht in der vordersten Reihe nebeneinander. Da wir zu spät gebucht hatten, blieben uns nur zwei Einzelplätze hintereinander. Eigentlich nicht einmal hintereinander, jedoch tauschte eine nette Dame ihren Platz mit einem von uns.
Ein Angestellter des Bahnhofs kam kurz vor Abfahrt 0.66 Franken als Bahnhofsgebühren einkassieren.
Kurz vor 23:00 Uhr ging es los.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 13.15 Fr.
- Lebensmittel : 7.23 Fr.
- Ausflüge: 5.92 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’328.80 Fr.
Verkehrsmittel: 357.20 Fr.
Übernachtungen: 396.05 Fr.
Anschaffungen: 49.96 Fr.
Totalausgaben Februar 2025: 2’132.01 Fr.Læs mere
Hotel Nichkito
1.–2. mar., Bolivia ⋅ ☁️ 11 °C
Die Fahrt war wieder einmal richtig anstrengend.
Neben der bis kurz vor Mitternacht telefonierenden Grossmutter und der ständig miauenden Katze fuhr der Busfahrer aggressiver als die bisherigen. Zusätzlich dröhnte die komplette Nacht Musik aus der Fahrerkabine.
Freundlicherweise wurden wir von der Stimme der Grossmutter bereits wieder um 06:00 Uhr geweckt. Sie sprach mit einer anderen Grossmutter einen Sitzplatz hinter uns. Wäre es nur sprechen und kein Geschrei gewesen...
Als Nächstes verliess unser Busfahrer die Hauptstrasse, um über Stock und Stein zu fahren. Früher oder später kehrte er um, da der Bus mehrmals kurz vor dem Umkippen war.
Wenige Minuten später sahen wir den Auslöser für das riskante Manöver.
Ein Bus lag quer über der Strasse und ein anderer Bus lag weiter weg auf dem Wüstenboden neben der Strasse. Beide hatten einen Totalschaden, der nach mehreren Todesopfern aussah. Für einen kurzen Moment versuchten wir das Gesehene zu verarbeiten. Bisher hatten wir nur von Bussunfällen gelesen, selber gesehen haben wir dabei noch nie einen. Vermutlich war einer der beiden Fahrer eingeschlafen und frontal in den anderen gefahren.
Kurze Zeit später erreichten wir "Uyuni".
"Uyuni" ist eine Stadt im Hochland der südamerikanischen Anden. Sie wurde 1889 als Militärstandort gegründet und liegt auf 3'675 Meter am östlichen Ufer des grössten Salzsees der Welt, "Salar de Uyuni". Die Einwohner des Dorfes leben sowohl von Touranbietern durch die Salzwüste, Hotels und Restaurants für Touristen als auch durch das Abbauen von "Lithium". Das Lithiumvorkommen wird circa auf 5.4 Millionen Tonnen geschätzt und beherbergt weltweit eines der grössten Vorkommen. "Lithium" wird vorwiegend zur Herstellung von Akkus gebraucht.
Vom "Terminal de Buses" liefen wir 20 Minuten zu unseren "Hostal Nichkito". Der Weg war durch die drückende Hitze anstrengend und wir waren Schweiss gebadet bei der Ankunft im Hotel. Die Gegend war ganz anders als die in "La Paz". Alles war wieder extrem trocken, einzelne resistente Pflanzen blühten und die meisten Strassen sowie Gehwege bestanden aus Sand. Alles war sehr einfach aus Backsteinen ohne grosse Verzierungen oder anderen Highlights gebaut. Leider lag auch relativ viel Abfall auf den Strassen und die Strassenhunde durchwühlten jeden Haufen.
Wir zahlten 24.74 Franken für die nächste Nacht mit Frühstück und durften bereits um diese Zeit einchecken.
Da das heutige Frühstücksbuffet noch bereitstand, kauften wir für 5.26 Franken ein Frühstück für den heutigen Tag.
Es gab Toastbrot, Aufstrich, Frühstücksflocken und Rührei sowie Tee oder Kaffee. Die Auswahl war nicht riesengross, jedoch konnten wir den Magen genug stark mit den Frühstücksflocken auffüllen.
Den restlichen Morgen wie auch Nachmittag verliessen wir das Zimmer nicht. Das Zimmer war mit einem Sofa wie auch einem riesigen Bett ausgestattet. Zudem hatten wir eine heisse Dusche zur Verfügung.
Wir waren jedoch zu kaputt, um diesen Komfort richtig geniessen zu können.
Deshalb fokussierten wir uns vor allem auf die Wohnungssuche und die Planung des letzten Abschnitts der Reise.
Zum Mittagessen verdrückten wir die gestern gekauften Brötchen und Bananen.
Gegen den Abend kauften wir noch eine Wasserflasche für 1.32 Franken für den heutigen restlichen Tag und assen zu Abend.
Das Abendessen war wieder einmal besonders schrecklich. Der Teller Reis mit Gemüse und Hähnchen wurde anders serviert als erwartet. Beide bekamen ein Stück Hähnchen mit mehr Knochen als Fleisch, der Reis war trocken und das Gemüse nicht vorhanden. Natürlich gab es zusätzlich überfrittierte Pommes Frites.
Wir zahlten 4.74 Franken für beide zusammen.
Um noch etwas leckeres zu kaufen, holten wir für 0.60 Franken Vanillewaffeln für Jasmin und weitere 2.24 Franken ein Eis und zwei Coca-Cola-Flaschen für Tim.
Vor dem Schlafengehen schauten wir noch einen Film.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 14.16 Fr.
- Lebensmittel: 14.16 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 14.16 Fr.
Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
Übernachtungen: 24.74 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Læs mere
Hotel Playa Blanca
2.–3. mar., Bolivia ⋅ ☁️ 13 °C
Das heutige Frühstück fiel etwas spärlich aus. Es gab eine kleine Anzahl bereits getoasteter Toastbrot mit Aufstrich und etwas Käse. Eier wie auch frischen Saft gab es nicht zur Auswahl, leider war auch keine Angestellte im Haus.
Um 09:45 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Büro vom "Andes Salt Expeditions Tour Operator".
Dort erwartete uns bereits eine Angestellte, mit der wir in den letzten Tagen geschrieben hatten. Wir hatten einen dreitägigen Ausflug gebucht. Dabei waren dieses Mal die einzigen drei wichtigen Faktoren beim Buchen, dass es so günstig wie möglich ist, die Bewertungen nicht zu schlecht sind und es einen direkten Transport nach Chile gibt.
Alle anderen Faktoren waren irrelevant, weil wir bei jedem einzelnen Anbieter das gleiche Angebot bekamen. Während der gesamten Tour müssen wir selber Wasser und sogar Toilettenpapier mitbringen und für alles, wie das Benutzen der Toiletten, Duschen, alle Eintrittskarten für Aktivitäten oder den Nationalpark, extra zahlen. Dabei sind die Unterkünfte Massenschläge und nicht einmal genug isoliert oder ausgestattet, sodass im Härtefall ein Schlafsack gemietet werden muss.
Somit zahlten wir 270.01 Franken für wenige Mahlzeiten, zwei Unterkünfte und einen spanisch sprechenden Fahrer, der vermutlich nicht einmal ein Viertel des Geldes sehen wird.
Das einzig positive an der Geschichte war, dass wir die einzigen waren, die einen spanischen Guide gebucht hatten. Ein englischer Guide hätte natürlich mehr gekostet. Somit landeten wir in der englischsprachigen Gruppe mit einem Englisch sprechenden Guide und sparten trotzdem.
Uns wurde vor der Tür mitgeteilt, dass wir es niemandem weitersagen dürfen.
Wir reisten mit einem Paar aus Hongkong, einem Chinesen und einer Frau, die in Dubai lebt, aber aus Weissrussland stammt.
Um 11:30 Uhr ging das Abenteuer dann endlich zu unserem ersten Highlight los. Wir fuhren wenige Minuten aus der Stadt hinaus, bis wir den "Cementerio de los Trenes" antrafen.
Er gilt als grösster Eisenbahnfriedhof der Welt. 1872 wurde mit dem Bau der "Ferrocarril de Antofagasta a Bolivia", die erste Eisenbahnstrecke Boliviens, begonnen. Sie diente als Transport für Natriumnitrat, Salze, Gold, Silber und Kupfer an den pazifistischen Ozean zu den Hafenstädten. Ende des 19. Jahrhunderts erreichte die Bahnstrecke "Uyuni" und entwickelte sich zu einem wichtigen Eisenbahnknoten. In den 1940er Jahren brach die örtliche Industrie zusammen, da die Edelmetallminen von den Betreibern aufgegeben wurden. Dadurch wurden die meisten Lokomotiven und Wagen nicht mehr benötigt, stillgelegt und zum Verfall zurückgelassen. 100 Lokomotiven und Wagen befinden sich auf dem Friedhof, mit manchen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammend.
Wie die anderen vermutlich hundert Touristen standen wir nun vor dem Friedhof.
Als Fotomotive war er auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Jedoch ein Foto ohne eine Menschenseele hinzukriegen, war etwas schwieriger als erwartet. Nach mehreren Anläufen und Positionen schafften wir tatsächlich mehrere Fotos zu schiessen. Interessant war dabei, dass wir über die Lokomotiven klettern durften. Wir hatten den Verdacht, dass die Kanten extra abgeschliffen wurden, damit sich niemand verletzt.
Es gab nochmals einen Stopp in "Uyuni", damit wir das Essen für die nächsten Tage einpacken konnten.
Bevor wir offiziell in die Salzwüste fuhren, gab es einen touristischen Stopp in der Ortschaft "Colchani". Dort wurde uns spannenderweise zuerst eine Salzfabrik und Salzsteine gezeigt, die vier Jahre alt sind. Diese Steine werden für den Hausbau genutzt und sind genauso stabil wie Backsteine. Das Alter der Steine erkennt man an den braunen Linien, die die jährliche Trockenzeit symbolisieren.
Ein Teil des Salzes wird zusätzlich abgekocht, um Speisesalz herzustellen. Leider ist das Geschäft viel aufwendiger als die Einnahmen von Salz aus dem Meer, weshalb die Abnehmer des Salzes nur national und nicht international sind. Jährlich werden dabei 25'000 Tonnen Salz abgebaut. Insgesamt wird der Salzgehalt auf zehn Milliarden Tonnen geschätzt.
Wir selber kauften für 1.32 Franken noch nicht verfeinertes Salz.
Mit unserem 4x4 Toyota begaben wir uns endlich in die "Salar de Uyuni".
"Salar de Uyuni" ist mit mehr als 10'000 Quadratkilometern die grösste Salzwüste der Welt. Die Salzkruste wurde vor über 10'000 Jahren durch das Austrocknen des "Paläosees Tauca" gebildet. Die Salzbrühe kann bis 121 Meter in die Tiefe gehen. Mit der gleissenden Helligkeit am Tag und den extrem tiefen Temperaturen ähnelt sie vom Aussehen einem gefrorenen See. So gut wie kein Lebewesen, bis auf wenige nistende Flamingo-Arten befindet sich hier nichts.
Während der Regenzeit von Dezember bis Februar wird sie mit mehreren Zentimetern Wasser bedeckt, ansonsten ist sie trocken.
In der "Salar de Uyuni" fuhren wir quer durch die Wüste zu unserem ersten Stopp. Die Wüste sah bereits ohne den Spiegeleffekt wunderschön aus. Wir schwebten über einer weissen Landschaft, die so gut wie perfekt aussah. An mehreren Stellen sahen wir perfekt sechseckige Formen aneinander gereiht. Zu unserem Glück schien die Sonne mit einem strahlend blauen Himmel und liess den weissen Boden noch mehr hervorkommen.
In der Weite sahen wir einzelne Berge, die sich spiegelten und auch vor dem Auto in weiter Ferne wirkte alles verspiegelt. Die Distanzen waren riesengross, trotzdem fühlten wir uns wie in einer Fata Morgana, da alles viel näher schien.
Beim "Plaza de las Banderas Uyuni" war unser nächster Stopp. Hier wurde ein Podest wie eine Sitzbank aus reinem Salz erbaut. Auf diesem Podest wurden mehrere Mäste mit allerlei weltweiten Flaggen aufgehängt. Es war wieder einmal ein perfekter Stopp für Fotos.
Am gleichen Ort wurde uns in einem grösseren, auch aus Salz erbauten Gebäude mit Wellblechdach das Mittagessen serviert. Es gab Omeletten, Reis, Kartoffeln sowie Gemüse. Dieses Mal hatten wir beide die vegetarische Variante bestellt und waren dankbar, auf die Würste verzichten zu können. Zu unserer Verwunderung wurde uns eine Flasche Wasser und Coca-Cola dazu serviert.
Nur der Toilettengang am Ende hätte gekostet.
Der Fahrer fuhr uns immer mehr in Richtung Zentrum der Salzwüste. Irgendwann blieben wir stehen und machten ein Fotoshooting mit mitgebrachten Requisiten von unserem Fahrer. Wir hatten einen strahlend weissen Boden mit seinen sechseckigen Salzkrusten sowie dem ebenso strahlenden Himmel mit wenigen Wolken. Es gab ein Foto mit einem Dinosaurier, einer Weinflasche, einem Topf und vielen weiteren lustigen Ideen. Bei der letzten Idee drehte er Runden mit dem Auto um uns, vergass aber leider zweimal abzudrücken.
Es war ein riesengrosser Spass. Trotzdem wiederholten wir die letzte Aufnahme kein weiteres Mal, da die Sonne zu sehr herunterbrannte. Die Temperaturen waren genauso, wie wir es in der Wüste erwarteten: Sehr hoch und die Sonne kannte keine Gnade. Zudem hatten wir unsere Pullover für das Fotoshooting wie auch um einem Sonnenbrand vorzubeugen an.
Die Sonnencreme alleine hätte uns nicht schützen können.
Mit dem Auto fuhren wir weiter in das Zentrum des Salzsee. Plötzlich veränderte sich der Boden während der Fahrt. Endlich hatten wir die ungefähr drei Millimeter dicke Wasserschicht erreicht, die den Spiegeleffekt auslöst.
Eines können wir auf jeden Fall sagen, dieses Highlight war genauso faszinierend und wunderschön wie vorgestellt. Für uns persönlich war die Regenzeit die perfekte Zeit für einen Besuch und nicht in der Hauptsaison. In dieser Zeit gibt es keine Spiegeleffekte zu sehen.
Dank der wenigen gebliebenen Wolken, wie auch der Berge in weiterer Ferne, konnten wir die Spiegelreflexion noch besser erkennen.
Als wären wir auf einer anderen Erde gelandet.
Den letzten Stopp legten wir bei der "Isla Incahuasi" ein. Eine inselartige Erhebung inmitten des Salzsees. Früher benutzten die "Inkas" die Insel als Zwischenstation, bevor sie Chile erreichten. Dabei bauten sie Kakteen an, um sich von ihrem Wasser und den Früchten zu ernähren.
Der Eintritt auf die Insel hätte uns zusätzlich Geld gekostet. Da wir uns aber entschieden, einen Spaziergang um die Insel zu machen, wurden wir verschont. Irgendwie inspirierten wir durch unsere Geste auch die anderen, die Insel nicht zu betreten, sondern spazieren zu gehen.
Ups.
Wir liefen einmal um die gesamte Insel. Es fühlte sich wirklich nicht wie die Erde selbst an. Neben der faszinierenden Salzwüste befand sich plötzlich vor uns eine grössere Insel mit schwarzem Gestein, kleinen Wasserläufen und jeder Menge Kakteen. Die Insel war steinig und trocken, hatte jedoch typische Pflanzen wie in Wüstenregionen. Dann hörte die erhobene Insel plötzlich auf und die schneeweisse Salzwüste war wieder da. Die Insel fühlte sich so fehl am Platz an, als hätte sie jemand hier fallen lassen. Sogar Steine rollten von der Insel bis in die Salzwüste hinunter.
Auf der anderen Seite trauten wir uns auch kurz ein Foto zu schiessen, während Tim auf der Insel stand.
Mit dem Auto machten wir uns wieder auf den Weg nach draussen. Die Spiegelreflexion hatte bereits bei der Insel ein Ende gefunden, da wir Ende der Regenzeit hier auftauchten.
Doch bevor es zum Hotel ging, blieben wir ein letztes Mal für heute stehen. Uns wurde Rotwein, Chips und gesüsste Kräcker angeboten. Dabei konnten wir dem Sonnenuntergang zuschauen, brachen es aber relativ früh wieder ab, da die Wolken alles verdeckten. Zusätzlich kam ein Gewitter auf uns zu, welches wir bereits bei der Insel aus der Weite sahen und hörten.
Es war spannend zu sehen, wie sich alles nur über den Bergen zusammenbraute und in der Salzwüste kein Tropfen fiel.
Bei unserem Rastplatz zeigte uns der Fahrer noch die Stellen, an denen "Lithium" abgebaut wird. Tiefe Löcher ohne Boden sahen wir zu unseren Füssen. Es war fast ein wenig angsteinflössend, wie tief es unter der Salzschicht ist.
Im "Hotel Playa Blanca" in "Chuvica" in waren wir völlig allein. Allgemein hatte das Dorf gefühlt gerade einmal 50 Einwohner.
Das Hotel bestand grösstenteils aus Salz. Sowohl die Wände, das Bett als auch der Boden waren aus Salz. Der Boden hatte anstelle eines Teppichs eine Art Kieselweg, nur eben aus Salz. Gut mussten wir vor dem Eintreten in das Gebäude unsere Schuhe putzen.
Wir bekamen zwei Einzelbetten und ein Gemeinschaftsbad. Da aber die anderen vier alle ein privates Zimmer mit eigener Toilette und Dusche gebucht hatten, war dieses für uns ganz allein. Das Bett war einigermassen genügend breit, um gemeinsam in diesem schlafen zu können.
Später gab es Tee sowie Kaffee, während der Fahrer das Auto vom Salz befreite. Schon während der Fahrt versuchte er im Wasser so langsam wie möglich zu fahren, da das Salz das Auto zu sehr beschädigt.
Das Abendessen fiel eher klein aus. Es gab zuerst Suppe, dann Pommes Frites, Reis, gekochte Eier und Rindfleisch mit Zwiebeln. Schlussendlich assen wir auch einen Teil des Fleisches, um etwas mehr im Magen zu haben. Leider war dieses aber so scharf gewürzt, dass wir nicht viel vertrugen.
Wir hatten eine gute Atmosphäre in der Gruppe und konnten uns sehr gut unterhalten. Es war schön, sich wieder einmal auf Englisch austauschen zu können und vor allem Fragen über China wie auch Hongkong stellen zu dürfen.
Draussen vor dem Fenster sahen wir das gesamte Dorf mit Musikinstrumenten und schönen Trachten einen kleinen Karneval veranstalten.
Abends putzten wir die Zähne, liessen die teure Dusche aus und legten uns schlafen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 271.33 Fr.
- Lebensmittel: 1.32 Fr.
- Ausflüge: 270.01 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 285.49 Fr.
Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
Übernachtungen: 24.74 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Læs mere
Hostal Nuevo Amanecer
3.–4. mar., Bolivia ⋅ ☁️ 7 °C
Wir schliefen beide grauenhaft. Die Temperaturen waren überraschenderweise viel wärmer als erwartet, jedoch war es extrem stickig. Das einzige Fenster im Zimmer führte dabei auf den Flur.
Nach dem Frühstück um 06:30 Uhr fuhren wir knapp nach 07:00 Uhr los.
Wir fuhren an den angebauten "Quinoa"-Feldern der Bewohner des Dorfes vorbei. Zum ersten Mal sahen wir beide, wie diese Pflanze in der Natur wächst. Zu unserer Überraschung hatte sie hübsche, verschieden bunte Blumen.
Den ersten Stopp legten wir kurz vor 12:00 Uhr ein. Sehr clever, da die meisten Hunger hatten und sich direkt beim überteuerten Kiosk etwas zu essen holten. Zusätzlich konnten wir auf die Toilette gehen. Da überall Schilder mit einer Busse für öffentliche Toilettengänge standen, wagte sich Jasmin auf die Toilette für 0.65 Franken. Später fanden wir inmitten der unendlichen Einsamkeit den doppelten Betrag auf dem Boden, somit konnten wir das Abrechnen lassen.
Während Tim die Busse riskierte, war unser Fahrer wieder einmal damit beschäftigt, das Auto unter die Lupe zu nehmen. Durch die ständigen Verunreinigungen durch Salz und Sand hatte das Auto immer wieder Ausfälle. Vor allem das Starten war jedes Mal eine angespannte Situation, bis die Zündung klappte.
Unterwegs hatten wir bereits von geplatzten Reifen bis überhitzte Motoren alles gesehen.
Die "Laguna Cañapa" besuchten wir als Nächstes. Ein Salzwassersee mit der Fläche von 1.42 Quadratkilometern, obwohl der grösste Teil davon eine Salzkruste ist. Dabei liegt sie auf 4'140 Meter über dem Meer. Sie hat ein kristallklares, blaues Wasser, welches umgeben von schroffen Berggipfeln und Vulkanformationen ist. So weit das Auge reichte, gab es kein einziges Anzeichen auf Menschenleben, sondern nur pure Natur. Viele Pflanzen gab es hier nicht, jedoch genügend, um ein paar Bewohner dieser Region zu dienen. Wie zum Beispiel eine kleine Maus, die nicht wirklich Notizen von uns nahm.
Dabei ist nicht nur die fesselnde Natur hinreissend, sondern auch die hier lebenden Flamingos. Sie durchkämmten zu hunderten den gesamten Salzwassersee nach Nahrung. Dabei ist das Wasser für den Mensch hochgiftig wie auch tödlich. Dank seines leichten Gewichtes geht der Flamingo nicht unter. Das Wasser ist nur wenige Zentimeter tief, jedoch ist der Untergrund sumpfig. Wir Menschen würden in die Tiefe gezogen werden.
Durch die ehemals aktiven Vulkane und die vielen anderen giftigen Stoffe, die hier gefunden wurden, sind die Seen unzugänglich für Menschen.
Wir sahen zum ersten Mal aus nächster Nähe, damals in Frankreich waren sie zu weit entfernt, Flamingos. Dabei nicht nur irgendwelche Flamingos, sondern "Andenflamingos", "James-Flamingos" und "Chileflamingos".
"Andenflamingos" leben in den Hochlagen der südamerikanischen "Anden". Innerhalb der Familie der Flamingos sind sie die einzigen mit gelben Füssen und Beinen. Sie können insgesamt 110 Zentimeter gross werden und haben ein blau-rosa bis weisses Gefieder mit einem rosafarbenen Hals, Kopf und Flügeln mit schwarzen Flügelspitzen. Durch das charakteristische Schwanzgefieder in schwarzer dreieckiger Form kann man sie von den anderen beiden hier lebenden Arten unterscheiden. Dabei leben sie gemischt in Gruppen mit den "Chileflamingos" und "James-Flamigos".
Der "Chilaflamingo" ist mit 140 Zentimetern der grösste der südamerikanischen Flamingos. Sie sind auf einer Höhe bis zu 4'500 Meter beheimatet. Ihre Gefiederfarbe ist rosa, dabei aber stark von ihrer Ernährung abhängig. Je mehr "Carotinoide" sie zu sich nehmen, desto rosafarbener sind sie. Ihre Beine sind dabei gräulich, mit auffälligen roten Gelenken und Füssen.
"James-Flamingos" haben einen rosafarbenen Kopf, der hintere Rücken und Nacken ist rot gesprenkelt oder gestreift. Die Flügelränder wie Schnabelspitze sind schwarz. Die Beine sind abwechselnd grau und rot gestreift. Er wird bis zu 135 Zentimeter gross. Sie leben an Salzseen ab 2'000 Metern von Südperu über Bolivien bis Chile.
Alle drei gehören zu den gefährdeten Arten.
Obwohl wir nicht ganz genau deuten konnten, welcher Vogel jetzt zu welcher Art gehört, sahen sie alle mehr oder weniger elegant und einzigartig aus. Flamingos waren schon eine ganz eigene Spezies mit ihren dünnen langen Beinen.
Die meisten waren auf Futtersuche und gingen somit mit dem Kopf im Boden wühlend von einem Ort zum anderen. Sie waren viel mehr in Bewegung als wir erwartet hatten. In der Vorstellung standen sie immer nur auf einem Bein und taten nichts.
Zu unserer Freude lief gleich hinter uns durch die trockene verstaubte Landschaft eine Familie "Vicuñas". Bereits auf dem Hinweg zum See hatten wir die Ehre, zum ersten Mal die wilden Vorfahren des domestizierten Alpakas zu sehen. Sie produzieren kleine Mengen, extrem weiche und teure Wolle, die nur alle drei Jahre geschoren werden kann. Dabei werden die Wildtiere eingefangen und geschoren. Heute ist es das Nationaltier Perus und ist auf dem peruanischen Wappen.
Sie stehen unter starkem Schutz, da sie durch Wilderei, Lebensraumeinschränkung und andere Gefahren kurz vor dem Aussterben standen. Nur noch zertifizierte Firmen dürfen die Wolle legal gewinnen und exportieren. Mehrere Jahre war sogar das Gewinnen der Wolle illegal und mehrere Männer wurden als Ranger ausgebildet.
Die "Laguna Hedionda" steuerten wir als Nächstes an. Auch hier hatten wir die Ehre, sowohl "Vicuñas", die Flamingos und wenige weitere Tiere wie Enten und Möwen zu erblicken.
Nach einem kurzen Spaziergang wurde in der kleinen Ortschaft direkt am See das Mittagessen serviert. Es gab für uns beide extra Omelette und für alle Nudeln, Gemüse und gebratene Bananen sowie Hähnchenflügel.
Es ging weiter.
Die Gegend fing sich an zu verändern. Sie wurde trotz des Gefühls der Unmöglichkeit noch trockener und immer sandiger. Nichts lebte mehr in dieser Region und wir rasten über Staub und Sand. Jedoch immer noch umgeben von den grossen Bergen. Später kamen vereinzelte, völlig unpassende Gebüsche hinzu.
Wir fuhren und liefen später sogar eine halbe Stunde durch eine verlassene Schlucht mit einem Bächlein. Links und rechts türmten sich meterhohe Steinschichten aus ehemaligem Vulkangestein. Es wirkte auf uns, als hätte ein Mensch diese Steine aufeinander gelegt.
Mehrere neugierige "Hasenmäuse" gesellten sich zu uns. Sie sind ein Nagetier aus der Familie der "Chinchillas". Äusserlich sehen sie wie ein Kaninchen mit längerem Schwanz aus. Ihr Fell ist dick und weich und an der Oberseite des Schwanzes grau. Die restliche Fellverfärbung ist dunkelgrau bis schokoladenbraun, mit einem schwarzen Rückenstreifen. Sie sind ausschliesslich in Südamerika beheimatet und leben in felsigen, trockenen Bergregionen bis auf 5'000 Meter.
Stehen leider auch unter Bedrohung wegen ihrem "Viscachafell" und Fleisch.
Die Weissrussin hatte das Bedürfnis, die Tiere zu füttern, um sie anzulocken. Nach mehrmaligen Bitten, es nicht zu machen, zog sie es trotzdem durch, für das perfekte Video. Uns erklärte sie, da sie es freiwillig essen, würde es ihnen ja nicht schaden. Dass ihr Apfel hier nicht wächst und wir die Nebenwirkungen nicht kennen und es ein Wildtier ist, kümmerte sie nicht so richtig.
Wir liefen weiter und suchten wie verrückt die Steine nach Pumas ab. Irgendwo hier draussen mussten wir doch einen sehen.
Am Ende der Schlucht holte uns unser Fahrer mit etwas Verzögerung ab. Der Motor ist wieder einmal nicht angesprungen.
Beim "Árbol de Piedra", einer markanten, circa sieben Meter hohe und vor allem von bodennaher Windabrasion geprägte Felsformation aus vulkanischem Gestein blieben wir stehen. Hier auf 4'575 Meter Höhe befinden sich neben dieser Felsformation viele weitere spezielle vom Wind umgeformte Felsen.
Wir kamen endlich im "Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa" an. Dort zahlten wir die verlangten 39.41 Franken für uns beide.
Der Nationalpark ist mit 60'000 Besuchern jährlich der meistbesuchte von Bolivien. Er wurde 1973 gegründet und trägt den Namen eines Kriegshelden des Salpeterkriegs. Ein Krieg zwischen Peru, Bolivien und Chile, den Chile 1884 gewann.
Die Berge im Reservat sind die höchsten der "Anden" an der Grenze Chile, Argentinien und Bolivien. Zusätzlich befinden sich hier viele aktive Vulkane, heisse Quellen, Geysir und dampfende "Fumarolen". "Fumarolen" sind vulkanische Dampfaustrittsstellen in vulkanisch aktiven Gebieten.
Trotz der extremen Umstände auf 4'000 Meter wachsen mindestens 190 Pflanzenarten hier oben. Diese haben sich an die harten Bedingungen des Salzgehalts, der Trockenheit, der niedrigen Temperaturen und dem Mangel an Nährstoffen angepasst. Wie auch 80 Vogelarten und 23 Säugetiere hier einen Lebensraum gefunden haben.
Mit dem Auto fuhren wir zu unserem letzten Stopp, der "Laguna Colorada".
Sie ist ein circa 60 Quadratkilometer grosser See mit einer maximalen Tiefe von 1.5 Metern. Er liegt auf einer Höhe von 4'278 Metern über Meer und hat eine auffällige rote Verfärbung. Diese wird von der vorherrschenden Algenart und dem hohen Mineralstoffgehalt des Wassers hervorgerufen.
Die bereits kennengelernten Flamingosarten waren hier zahlreich versammelt.
Durch den Schutz des Nationalparks war es nur erlaubt, von einer grösseren Distanz die Tiere zu betrachten. Für uns kein Problem, da wir neben den Tieren auch eine fantastische Aussicht auf den gesamten See wie die dahinterliegende Natur hatten.
Im "Hostal Nuevo Amanecer" in "Huayllajara" angekommen, bekamen wir zu unserem Glück nur die Abstellkammer und nicht den Sechserschlag. In der Abstellkammer ohne Schloss standen zwei kleine hölzerne Betten ganz weit auseinander. Das Gemeinschaftsbad hatten wir wieder für uns alleine.
Jasmin, die durch die Höhe und schlechten Schlaf an Migräne litt, verzog sich ins Bett. Einmal bekam sie sogar Besuch von einem, der sich aus Versehen an der Tür irrte.
Wir hofften es zumindest.
Tim nahm am Kaffee- und Teetrinken teil. Dort wurde ihm netterweise die Duschen, Steckdosen und andere Dinge von unseren Mitreisenden angeboten. Später gesellte er sich dann zu Jasmin. Bis um 20:00 Uhr schliefen wir beide in einem der beiden Betten. Die Schmerzen blieben trotz der Tablette konstant.
Zum Abendessen gab es Suppe und eine kleine Form mit einer vegetarischen Lasagne für alle. Jedoch war die Portion so klein, dass wir danach immer noch hungrig waren.
Abends gab es bezüglich dem morgigen Mittagessen eine Diskussion von unserer Seite aus mit dem Fahrer und später dem Chef. Wir hatten bereits auf jegliche Arten von Dienstleistung verzichtet, jedoch wollte er uns fünf, die nach Chile reisen, das Mittagessen verweigern. Dass wir aber den gleichen Preis zahlten, obwohl er wusste, wir werden die Mahlzeit nicht bekommen, empfanden wir unangebracht. Nach mehrmaligem Hin und Her und der Standardaussage, dass wir es uns als Schweizer leisten könnten, lagen die Nerven blank.
Schlussendlich willigte er ein, uns allen fünf ein Mittagessen zu servieren.
Zurück im Zimmer war es zu viel für Jasmin. Dieses ständige auf der Hut sein, Geschäfte abzuschliessen, die so gut es ging, nicht eingehalten werden und das ständige Gefühl nur als Brieftasche angesehen zu werden, nagte sehr an ihr. Ihr fiel es viel zu schwierig, es nicht persönlich zu nehmen. Allgemein nicht einmal einen Supermarkt mit angeschriebenen Preisen betreten zu können und diesen zu bekommen, gab einem kein Gefühl von einem miteinander leben.
Irgendwann können wir es nicht mehr nicht persönlich nehmen.
Der Chinese kam später noch vorbei und bot uns seine Chips an. Er wusste, dass es für uns immer schwieriger wurde, es nicht mehr persönlich zu nehmen und auch, dass Tim noch hungrig war. Dankend lehnten wir sie ab.
Wir versuchten beide in unserem Einzelbett Schlaf zu finden. Es war eisig kalt und die Decken erdrückten uns ohne Wirkung.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 39.41 Fr.
- Ausflüge: 39.41 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 324.90 Fr.
Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
Übernachtungen: 24.74 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Læs mere
San Pedro de Atacama Airbnb 1/3
4.–5. mar., Chile ⋅ ⛅ 24 °C
Morgens in aller Früh gab es Frühstück. Jeder bekam zwei spärliche Pancakes mit Konfitüre und Kaffee oder Tee.
Um 05:00 Uhr wurde unser Gepäck ein letztes Mal auf das Dach des Toyotas geschnallt und wir fuhren los.
Wir mussten so früh los, da die "Sol de Mañana" morgens am sichtbarsten ist. Wenn die Sonne bereits zu hoch steht, ist das Risiko eines Unfalls zu hoch. Letztes Jahr war bereits wieder ein Tourist hier verstorben.
"Sol de Mañana" ist ein etwa zwei Quadratkilometer grosses Geothermalgebiet. Dabei liegt es auf 4'850 Metern über Meer. Es gehört zur Vulkanregion "Altiplano-Puna". Diese Region entstand, als sich die Nazca-Platte unter die südamerikanische Platte schob. Die "Sol de Mañana" zeichnet sich durch intensive geothermische Aktivität mit Geysiren, kochenden Schlammlöchern und Fumarolen aus.
Der erste Geysir, den wir besuchten, war von einer japanischen Firma künstlich erbaut worden. Diese nutzen diese gewonnene Energie für die Stromerzeugung ihrer Mienen. Da es ja offensichtlich kein echter war und viel zu kalt für uns, blieben wir im Auto sitzen.
50 Meter weiter stiegen wir alle gemeinsam beim offiziellen Geothermalgebiet aus.
Stets unserem Fahrer sowie Tourguide dicht an den Fersen, durften wir mit ihm zwischen den brodelnden Löchern und dem dampfenden Boden entlang laufen. Aus irgendeinem Grund gab es keine Absperrung und keine Warnschilder. Somit konnte jeder nicht vorher kalkulierte Schritt heiss bis tödlich verlaufen. Das fehlende Licht machte die Situation nicht besser. Vermutlich wäre ein solches Gebiet in der Schweiz komplett abgesperrt, um kein Risiko einzugehen.
Interessant sah es auf jeden Fall aus. Es fühlte sich an, als ob wir auf dem Mond gelandet sind und selber auf Entdeckungsreise gehen.
Je heller es wurde, desto mehr sahen wir die dutzenden brodelnden Löcher mit stetigem Aufstieg von Gasen oder Wasserdämpfen. Die Landschaft war wie erwartet komplett ausgestorben und später fanden wir aus Steinen gemachte Abtrennungen zu den Löchern. Natürlich bekamen wir das ganze Programm mit Nervenkitzel von unserem Tourguide.
Der nächste Halt gab es bei den "Termas de Polques". Eine Reihe von Thermalbecken, in denen wir für einen Aufpreis schwimmen gehen dürften. Sie befinden sich am westlichen Rand der "Laguna Salada", die sich wiederum in der "Salar de Chalvir" einer Salztonebene befindet. Das Vorhandensein dieser heissen Quellen ist das Ergebnis von geothermischen und vulkanischen Aktivitäten. Dabei wird das Wasser unterirdisch auf 29 Grad erhitzt und hat keinen direkten Kontakt mit den Quellen.
Keiner von uns ging schwimmen, jedoch genossen wir einen bezaubernden Sonnenaufgang.
Unser letzter Halt war zwischen der "Laguna Verde" und "Laguna Blanca". Der erste See verdankt ihre grüne Verfärbung durch einen hohen Anteil von Mineralien wie Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen. Je nach Wind variiert die Farbe von hellem Türkis bis Dunkelgrün. Leider sieht man die Farben vor allem am Tag und nicht morgens. Wegen des besonderen Mineralgehalts halten sich hier auch keine Flamingos auf.
Die "Laguna Blanca" kommt durch Einschwemmungen von Mineralien zu ihrer Farbe. Hier wimmelt es im Gegensatz zum Nachbarsee von Flamingos.
Trotz der fehlenden Farben waren wir wieder einmal aufs Neue von der unendlichen Natur ohne einen einzigen Menschen, Baum oder ein anderes Anzeichen von Lebewesen erstaunt. Nur wir und eine komplett ausgetrocknete Gegend befand sich hier.
Punkt 09:00 Uhr wurde das Mittagessen in einem kleinen Restaurant serviert. Unser Fahrer hatte "Milanesa de Pollo" und Reis für uns alle dabei. Der Chinese sowie die beiden aus Hongkong bedankten sich bei uns, dass sie heute auch noch etwas Weiteres zum Essen bekommen.
Die Reise nach Chile stand nämlich auch ihnen bevor.
Wir fuhren am 5'704 Meter hohen inaktiven Schichtvulkan" Juriques" vorbei. Sein Gipfel ist durch ein bis zu 1.5 Kilometer breiten Krater geprägt.
Kurze Zeit später erreichten wir den Grenzübergang von Bolivien. Dort mussten wir aussteigen, unsere bereits ausgefüllten Formulare scannen lassen und unseren Pass vorweisen. Dann fuhren wir wenige Minuten weiter und kamen an einen anderen Schalter. An diesem Schalter wurde unser Pass gestempelt. Direkt vor dem Gebäude lud unser Fahrer unser Gepäck aus und wir wurden zu einem Bus gleich nebenan gebracht. Unser Fahrer überreichte unsere 42.04 Franken wertvollen Tickets an den Fahrer des Busses.
Wir nahmen Abschied von der Weissrussin und dem Fahrer.
Mehrere Minuten fuhren wir bereits über chilenisches Land, bevor wir den Zoll von Chile erreichten. Unser Fahrer teilte uns eine zweistündige Wartezeit mit. Somit standen wir in der Wüste mitten unter der prallen Sonne mit weiteren 20 Touristen.
Zu unserem Glück war die Einschätzung etwas zu weit ausgeholt. Eine Stunde später sassen alle mit einem Stempel im Pass und dem gescannten Gepäck wieder im Bus.
Chile ist ein Land, welches den westlichen Rand des Südkegels des Kontinents bildet. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 4'200 Kilometer und wird daher auch das "langgestreckte Land" genannt. Zählt man den antarktischen Teil dazu, kommt man sogar auf circa 8'000 Kilometer. Die Einwohnerzahl beträgt 19.6 Millionen mit einer Fläche von 756'102 Quadratkilometer. 1848 begann die deutsche Kolonisierung, die von der chilenischen Regierung im Süden von Chile gefördert wurde, um dieses schwierige Gebiet zu bevölkern. Vor allem dort beeinflusste die neue Kultur einen grossen Teil der Bevölkerung.
Insgesamt stammen 89% der Bevölkerung von "Mestizen" und europäischen Vorfahren ab. Nur 11% werden aus indigenen Völkern gebildet. Davon sind 82% "Mapuche", die aus dem Gebiet des heutigen Argentinien und Chile stammen. Sie schafften es im Gegensatz zu den meisten indigenen Völker Amerikas sich 300 Jahre erfolgreich gegen die Spanier zu wehren. Bis heute gibt es noch Konflikte, da sie am liebsten wieder ihre Unabhängigkeit erlangen wollen.
Der moderne sowie souveräne Staat gehört zu den wirtschaftlich und sozial stabilsten und wohlhabendsten Ländern Südamerikas. Sie haben sowohl eine einkommensstarke Wirtschaft als auch einen hohen Lebensstandard. Es ist ein Schwellenland mit einem Nettonationaleinkommen im oberen Mittelfeld.
Chile ist durch die globale Erwärmung ernsthaft gefährdet, da sie bereits seit Anfang der 1990er Jahre mindestens 37% Wasserressourcen verlor. Wasser ist hier kein öffentliches Gut und Wasserquellen werden von Privaten gekauft.
Mit einem perfekten Blick auf den bereits erloschenen 5'920 Meter hohen Vulkan "Licancabur" fuhren wir durch die Atacamawüste. Wie erwartet befand sich wieder einmal völlig vertrocknetes Land vor unseren Füssen. Jedoch verbesserte sich die Strassenqualität seit dem Übergang der Grenzen schlagartig. Sogar Strassenschilder und extra erbaute Notfallspuren fanden wir vor.
Die Atacamawüste ist eine Küstenwüste und die trockenste Wüste der Welt ausserhalb der Polargebiete. Es gibt Orte in der Wüste, an denen jahrzehntelang kein Regen registriert wurde. Sie liegt im Regenschatten der Anden, Ostwinde sind trocken und bringen keine Niederschläge. Alle sechs bis zehn Jahre passiert genau das Gegenteil, starke Regenströme lassen die Wüste erblühen. Am Tag erreichen die Temperaturen 30 Grad und nachts fallen sie auf minus 15 Grad.
Trotz der harten Bedingungen bewohnten bereits indigene Völker die Region, später die "Inkas" und auch die Spanier interessierten sich für die Wüste. Das 1832 entdeckte Silbervorkommen machte das Land zu einem der bedeutendsten Silberproduzenten. Mit der Hilfe der Spanier konnten sie sich im "Salpeterkrieg" gegen Peru und Bolivien erfolgreich behaupten und sogar neue Gebiete dazugewinnen. Bolivien verlor dadurch den pazifischen Meerzugang, ein Konfliktpunkt bis heute.
Dazu kommt das Vorkommen von Lithium, Kupfer, Silber, Gold und Platin, welches Chile eine gute Wirtschaftsgrundlage bildet.
Wir verloren drastisch an Höhe, was uns einerseits extrem glücklich machte, aber für den Kopf etwas zu viel war. Die extremen Höhenunterschiede sind nichts für uns.
Das Dorf "San Pedro de Atacama", welches zur Gemeinde "San Pedro de Atacama" gehört, liegt in der Wüste selbst in einer der trockensten und einsamsten Landschaften der Welt, mit einer Höhe von 2'450 Metern. Dort wurden wir von unserem Busfahrer rausgeschmissen. Nun hiess es zu Fuss die 13 Minuten zu unserem "Airbnb" zu laufen.
Die Strassen waren sandig, alles war staubig und wir sahen kein einziges Gebäude, das höher als ein Stockwerk war. Die Häuser wurden aus einfachen Materialien gebaut. Manche liessen den Verputz ganz weg, andere gaben sich mehr Mühe. Das Dorf erinnerte uns an ein typisches Dorf aus dem wilden Westen, zumindest wie in den Filmen.
Die 83.85 Franken für das "Airbnb" hatten wir bereits online auf der App bezahlt. Wir hatten drei Nächte hier in der Wüste gebucht.
Das Haus war kein einzelnes Gebäude, sondern wurde aus mehreren einzelnen Gebäuden zusammengebastelt. Dadurch hatten es einen schönen Innenhof und mehr Platz im Freien. Unser Zimmer war schlicht, aber es fehlte an nichts. Wir hatten auch unser eigenes Badezimmer und einen Ventilator. Heiss war es jedoch sehr und das Öffnen des Fensters half mehr als der Ventilator.
Den Rest des Nachmittags verliessen wir das Zimmer nicht. Beide waren völlig zerstört und wurden von Kopfschmerzen geplagt.
Wir telefonierten noch mit Jasmins Familie und kauften dafür zwei Mal auf "Revolut" jeweils drei Gigabyte für je 2.50 Franken.
Ein paar Kräcker und Süssigkeiten gab es als Abendessen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 5.00 Fr.
- Haushalt 5.00 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 329.90 Fr.
Verkehrsmittel: 42.04 Fr.
Übernachtungen: 108.59 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Læs mere
San Pedro de Atacama Airbnb 2/3
5.–6. mar., Chile ⋅ ☀️ 26 °C
Nach einem gemütlichen Ausschlafen assen wir zum Frühstück im "Food Truck Chasquij". Dort bestellten wir jeweils Spiegeleier mit Brot sowie einen Tee. Insgesamt zahlten wir 6.75 Franken für das Essen. Dabei konnten wir sogar mit Karte zahlen.
Bis am späteren Nachmittag arbeitete Jasmin am Tagebuch und Tim versuchte am Laptop die Videos zu schneiden. Leider konnten wir diesen jedoch nicht aufladen, da die Steckdose zu breit für unseren Adapter war.
Wir brachen in die Innenstadt auf, um bei einer Apotheke eine Lippenpomade wie Hygieneartikel für 4.37 Franken zu kaufen. Unsere Lippen waren nämlich nach den letzten drei Tagen völlig zerstört.
In einem kleinen Supermarkt holte sich Jasmin einen Apfelsaft für 1.30 Franken.
Beim Durchschlendern des Dorfes fielen uns die vielen Touristen sowie die höheren Preise der Restaurants auf. Allgemein wirkte das gesamte Dorf extrem touristisch, da das Essen vor allem die westlichen Vorstellungen erfüllte. Neben den teureren Restaurants konnte man entweder eine Tour durch die Wüste, nach Bolivien oder mit dem Fahrrad buchen. Letzteres klärten wir für einen morgigen Ausflug ab.
Bereits hungrig wollten wir uns wieder in die äusseren Gassen begeben, um etwas für das verspätete Mittagessen zu suchen. Zu unserem Glück fiel noch im Zentrum selbst ein Angebot ins Auge. Ein Restaurant bot für wenige Franken ein Menü mit Vorspeise, Hauptgang und sogar Dessert an.
Wir bestellten beide einen Salat als Vorspeise, welcher sogar mit einem Brötchen sowie einer schärferen Sauce serviert wurde. Als Hauptgang gab es für beide Nudeln mit einer grünlichen, sehr lecker schmeckenden Sauce. Als Dessert erhielten wir eine Vanillekugel. Tim bestellte sich zum Essen noch ein Corona Bier. Insgesamt zahlten wir 20.12 Franken, da noch irgendwelche Gebühren dazu verrechnet wurden. Wir liessen die Frage weg und zahlten ohne Diskussion.
Auf dem Rückweg vom Restaurant holten wir für 0.96 Franken ein kleines Souvenir und aus einem Supermarkt für 0.78 Franken zwei Bananen.
Die restliche Zeit des Nachmittags besuchten wir die "Iglesia San Pedro de Atacama". Die zweitälteste Kirche von Chile mit einem Dach aus Kaktusstämmen und Wänden aus einheimischen Lehmziegeln. Sie wirde im 17. Jahrhundert erbaut und 1951 zum historischen Denkmal erklärt. Zudem besuchten wir eine Wechselstube, um unsere abgehobenen chilenischen Pesos in US-Dollar umzuwandeln. Wir hatten online gelesen, dass wir je nach Wechselstube in Argentinien mehr lokales Geld bekommen. Zudem soll die Bargeldbeschaffung in Argentinien sehr schwer sein. Warum der Typ aus der Wechselstube uns US-Dollar wechselte, wussten wir auch nicht genau.
Dankbar waren wir auf jeden Fall.
Durch die kleinere Portion des Mittagessens gingen wir kurz nach 20:00 Uhr noch einmal aus dem Haus. Auf "Google Maps" hatten wir den "La Petro Food Truck" gesehen, der einer der günstigeren Restaurants der Gegend ist. Leider hatten auch hier die Preise aufgeschlagen und wir zahlten für zwei Burger, einer sogar vegetarisch, 15.35 Franken.
Dafür war der Mann des Essenswagens umso freundlicher und unterhielt sich mit uns auf Englisch. Er selber war Argentinier und wegen der wirtschaftlichen Möglichkeiten ausgewandert.
In einem Minimarkt holten wir noch ein wenig hungrig ein Eis und eine Chipspackung für insgesamt 3.34 Franken.
Abends fiel Jasmin wieder mit Migräne ins Bett. Vermutlich hatte ihr Körper noch nicht ganz mit den Höhenunterschieden abgeschlossen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 52.01 Fr.
- Lebensmittel: 47.64 Fr.
- Haushalt: 4.37 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 381.91 Fr.
Verkehrsmittel: 42.04 Fr.
Übernachtungen: 108.59 Fr.
Anschaffungen: 0.96 Fr.Læs mere
San Pedro de Atacama Airbnb 3/3
6.–7. mar., Chile ⋅ ☀️ 25 °C
Erneut gingen wir im "Food Truck Chasquij" frühstücken. Trotz der gleichen Bestellung wie gestern zahlten wir heute etwas mehr. Heute kostete das Frühstück 7.59 Franken.
Da wir heute noch einen Ausflug machen wollten, holten wir im Supermarkt zwei Brötchen und Salami für 2.98 Franken.
Zurück im Zimmer telefonierten wir mit einem Vermieter einer Wohnung in der Schweiz. Zusätzlich arbeiteten wir am Tagebuch und an der Planung der nächsten Wochen. Den Ausflug schoben wir auf den Nachmittag, um der Mittagshitze zu entkommen.
Kurz vor 14:00 Uhr suchten wir den "Rutas Atacama" Vermieter auf. Dort konnten wir für 15.32 Franken zwei Fahrräder für die nächsten sechs Stunden mieten.
Bereits nach wenigen Metern fahren waren wir durchgeschwitzt.
Unser Ziel war das "Valle de la Muerte", welches sich zwei Kilometer ausserhalb des Dorfes befindet. Sein Name erhielt das Tal dadurch, da jeder, der es versuchte, es zu durchqueren, verstarb. Ein Beweis dafür sind Überreste von Menschen wie Tieren, die hier gefunden wurden. Zudem zeichnet es sich durch seine seltsamen geomorphen und topografischen Formationen aus, in denen viele felsige Naturskulpturen und Sanddünen aufzufinden sind. Geomorphologie ist so viel wie die Wissenschaft der Erdoberfläche. Weder ein einziges Insekt noch eine Pflanze lebt in diesem trockenen Tal der Wüste.
Bereits die beiden Kilometer leicht aufwärts aus dem Dorf waren extrem anstrengend. Weit und breit gab es keinen Schatten oder eine Art von Abkühlung. Die Sonne brannte gnadenlos, ohne eine einzige Wolke auf uns nieder.
Beim Tal angekommen zahlten wir 9.08 Franken. Hätten wir beide Studentenausweise dabei gehabt, wäre es sogar noch günstiger gewesen.
Das Tal machte seinem Namen alle Ehre. Es war völlig ausgetrocknet, nicht einmal eine lästige Fliege versuchte uns auf die Nerven zu gehen. Neben der brennenden Hitze war das Tal wirklich ganz besonders. So viele verschiedene Felsformationen auf wenige Meter und immer wieder sandige Abschnitte.
Wir durften mit dem Fahrrad bis zu einem gewissen Punkt fahren. Der Weg führte uns über eine sandige, leicht aufwärts gehende Strasse. Dadurch mussten wir nicht nur Höhe hinter uns bringen, sondern uns konzentrieren, nicht vom Fahrrad zu fallen. Im Sand liess sich das Fahrrad so gut wie gar nicht steuern und wir fuhren wie zwei Besoffene.
Bevor wir uns zu Fuss zum Aussichtspunkt begaben, machten wir erstmals eine Mittagspause und schossen von hier unten bereits Fotos. Auf einer der beiden Seiten des Weges befand sich eine riesige Sanddüne. Diese konnte man sogar mit einem gemieteten Board herunterfahren. Auf der anderen Seite waren wieder aussergewöhnliche Felsformationen.
Wir liefen den Hügel nicht mehr hinauf.
Auf dem Rückweg hatten wir ein letztes Mal einen Ausblick auf die Wüste und den Vulkan "Licancabur". Leider sahen wir auch einen vermutlich angefahrenen und später verstorbenen Strassenhund.
Zurück im Dorf gaben wir frühzeitig die Fahrräder zurück. Beide waren von oben bis unten verschwitzt. Nächstes Mal werden wir vermutlich etwas mehr Geld in die Hand nehmen und ein Quad oder sogar ein Auto mieten. Es war einfach viel zu heiss für eine Fahrradtour.
Im Minimarkt holten wir uns drei grosse Flaschen Wasser und einen Apfelsaft für 6.31 Franken.
Später am Abend assen wir wieder im "Food Truck Chasquij". Dort gab es auch eine Möglichkeit, ein Menü zu bestellen. Es gab Salat sowie Nudeln mit Rahmsauce und Schinken für insgesamt 13.80 Franken. Wie bereits gewohnt gab es selbstbestimmtes Trinkgeld oder eine sonstige Gebühr obendrauf.
Auf dem Nachhauseweg holten wir noch schnell etwas für das morgige Frühstück und Mittagessen für 7.29 Franken.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 47.05 Fr.
- Lebensmittel: 37.97 Fr.
- Ausflüge: 9.08 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 428.96 Fr.
Verkehrsmittel: 57.36 Fr.
Übernachtungen: 108.59 Fr.
Anschaffungen: 0.96 Fr.Læs mere
























































































































































































































































































































































































































































































































Rejsende
Süss