Wie ist es wohl, wenn man ein Jahr nichts machen muss Read more Hamburg, Deutschland
  • Day 10

    Urlaubsfeeling im Alentejo

    May 2 in Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Irgendwie hat es zum Ende der Woche stattgefunden - ich konnte endlich runterfahren. "Was hab ich eigentlich Donnerstag gemacht?" Dass dies einen Moment gedauert hat in dem Rekonstruktionsprozess, werte ich als ein positives Zeichen. Aber dank der Hilfe der Fotos und der WhatsApp-Verläufe, kam die Erinnerung zurück.
    Donnerstag haben wir das Beet fertig freigelegt. Und wie es so ist, wenn man fast fertig ist, und nur noch 'das Unkraut da eben ganz schnell ein bisschen zu genau wegfiedeln möchte', dann passiert einem Mist. Also bin ich schön beim Rupfen mit der Innenseite des Handgelenks gegen eine Holzabgrenzung afglitscht. Tat nicht besonders weh, aber wenn an dieser Pulsader-Stelle bei durchsichtiger Haut eine Ader platzt und alles dick und blau wird, dann kann einem schonmal anders werden (oder zumindest mir). Aber gut wurde dann gekühlt und besalbt und dann wurde das auch schon wieder - die Arbeit war ja immerhin fertig und viel musste dann Gott sei Dank nicht mehr passieren an diesem Tag, außer Telefonate, lesen, ausruhen und den Abend mit feinen Artischocken ausklingen lassen. Ich gestehe, dieses war meine erste Frisch-Zutzel-Artischockenerfahrung, aber auf gar keinen Fall die letzte! Wer einmal das Artischockenherz gekostet hat, will mehr von dem heißen Scheiß! Soviel steht fest.
    Freitag habe ich dann mal wirklich 'Urlaub gemacht', was daraus bestand in der Sonne zu liegen und zu lesen. Muss ich einfach immernoch üben, aber chillen und entspannen - das hat schon was. Abends ging es zu Freunden ins 'Campo' - also hoch da die grünen Hügel und hinein in die wunderschöne Natur. Die Freunde haben eine Ruine gekauft und bauen diese zu einem Haus um. Ich sach mal so 'Das muss man wollen'. Aber immerhin war ein Raum schon fertig und diesem haben wir gut gegessen und die Kinder durften die Popcornmaschine anschmeißen - da denkt man natürlich sofort "Brauch ich auch so ein Teil!"
    Der Samstag startete ähnlich entspannt bis wir zu anderen Freunden ins noch hinterlegenere Gefilde des Campos gefahren sind. Aber diese Fahrt ist hinten drauf auf dem Pickup ein Riesenspaß! Da hat man direkt das absolute Freiheitsgefühl auf dem Silbertablett serviert.
    Die Freunde kannte ich schon vom letzten Jahr und es gab Drinks in der Sonne, gemeinsame Essensvorbereitung, wobei alle Aufgaben verteilt waren und ich die Sonne genießen und das Trampolin austesten konnte - ja ich kann immer noch einen Salto, aber ordentlich schwindelig wird mir schon. Ich hasse dieses Älterwerden, aber egal, das muss man einfach annehmen lernen (auch so ein Thema dieses Sabbatjahrs).
    Die Spätzle und die selbstgemachten Röstzwieblen mit Salat waren ein Hochgenuss. Gut, dass wir noch ein bisschen Tischtennisspielen konnten bis es dunkel wurde.
    Auf dem Rückweg, der einfach unfassbar gruselig war, so über dieses Campo, die Gräser und was da nicht noch so alles zugewachsenes einem entgegen kommt, sind noch zwei Wildschweine vor uns vorbeigehuscht - So ist das hier im Alentejo. Und es gefällt mir einfach unfassbar gut hier in diesem Alentejo.
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  • Day 9

    Frango-Essen in Luzianes

    May 1 in Portugal ⋅ 🌬 18 °C

    Gestern hat es einfach unendlich geregnet. Da wurde der Tag genutzt, um sich ausgiebig der Morgenroutine zu widmen.
    Sandra hat demnächst eine Ausstellung im Dorf mit einer Freundin, daher wurde noch der Ausstellungsort inspiziert. Ihnen wurde das Waschhaus zugeteilt, in der dann die Installation geplant wurde. Man fühlt sich absolut in der Zeit zurück versetzt, wenn man dadrin steht und sich absolut vorstellen kann, wir die Damen des Dorfes dort ihre Wäsche gewaschen haben und sich über Tratsch und Klatsch ausgetauscht haben.
    Dann ging es mit Jan und dem Bus in eine Kleinstadt, die eine Stunde entfernt lag, um zum TÜV zu fahren. Leider gab es dort nur den roten Schein, was bedeutet, dass die Bremsen nochmal überpruft werden müssen und der ganze Aufwand umsonst war, naja nicht ganz. Wir hatten feine Gespräche und ich meine geliebte Panoramaline durchs Alentejo - diesmal in eine andere Richtung. Und da es immer mal wieder geprasselt hat, hatte das auch wieder seinen ganz eigenen Charme.
    Zurück gab es dann wieder etwas Seilspungtraining mit Tiago mit den Schlagwörtern "Körperspannung" und "Mach das Brett" bevor es dann in die Koch-Musik überging und wir wieder ein großartiges Mahl in Form von selbstgebackener Pizza hatten.
    Da am nächsten Tag ja auch hier ein Feiertag war, haben wir den Abend dann mit einem Disney-Film "Oben" ausklingen lassen, einen Riesenspaß (gut ein, zwei Tränen fließen einfach bei diesem Film, es ist einfach wahr) für die ganze Familie. Ach was war das schön.
    Am nächsten Tag sind wir dann zum Mittagessen zum Frango-Essen nach Luzianes, ein Dorf ein Stückchen weiter, gefahren. Und das war unfassbar für deutsche Gemüter. Jeden Mittwoch - Feiertag hatte hiermit nichts zu tun - veranstalten engagierte Menschen des Dorfes ein großes Grill-Hähnchen-Gelage in der sogenannten Mittagspause. Das fein gegrillte Hähnchenfleisch wird genau wie Salate, Chips, Brot, Cola und 7up (dass es hier natürlich auch Weinkanister gibt, ergibt sich von selbst "So macht man das hier im Alentejo!") werden auf die Biertische drapiert und dann ab dafür. Alle kommen zusammen, schnacken und erfreuen sich. Es kann so einfach sein. Danach ziehen einige in Paula's Bar weiter, logisch. Und ich liebe einfach diese entzückender kleinen Mini-Biere - diese in Deutschland anzubieten... undenkbar!
    Da haben wir dann noch am Fluss die Sonne genossen. Zu Hause wurde noch etwas im Garten gewurschtelt, bevor die Kochsession, die ob der Fleisch-Einverleibung bei Antipasti-Variationen endete, eingeleitet. Wir haben angestoßen und ewig gequatscht und getagt, bevor wir in die Federn gefallen sind. Fazit ist einfach: Die machen einfach viel richtig hier in diesem Alentejo!
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  • Day 7

    Ausflug an den Strand

    April 29 in Portugal ⋅ 🌬 17 °C

    Der Strandausflug wurde heute nachgeholt. Natürlich haben wir nicht auf die Morgenroutine verzichtet, aber dann ging es los. Allein die Fahrt hier ist ja schon immer eine Panorama-Line-Erfahrung Deluxe. Aber der Moment, indem man dann auf das Meer guckt ist immer wieder magisch!
    Das Schöne ist, dass mein Planungspaula-Inneres natürlich hier vor Ort zugeschlagen hat. Meine Wanderung auf der Rota Vicentina steht - vielleicht besucht mich die Familie noch und wir gehen einen Tag zusammen wandern. Aber das sehen wir dann.
    Spanien wird einfach geskippt, läuft ja nicht weg. Wiebke und ich treffen uns noch eine Woche am Ende der Reise in Faro und werden einfach Portugal, die Küste und alles was da kommt genießen, Hauptsache wir haben uns und eine gute Zeit.
    Zumindest wird dieser wunderschöne Küsten-Ort Zambujeira do Mar auch eine Etappe auf der Wanderroute sein. Das schöne gelbe Hostel, in das ich mich eingebucht habe, wurde also auch schon inspiziert und auch durch den Dorfkern bin ich schon gestriffen.
    Ich habe enorme Vorfreude, auf mal wieder alles, was da kommt. Und vor allem werde ich noch viel Familytime haben und ganz viel von diesem unfassbaren Küstenpanorama ergattern können.
    Das Leben kann doch manchmal wirklich fein sein - mit und ohne Plan.
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  • Day 4

    Ein Wochenende in Sabóia

    April 26 in Portugal ⋅ ⛅ 17 °C

    In Sabóia laufen die Uhren irgendwie anders. Das liegt vielleicht am Dorfdasein, an der unfassbaren Ruhe, an meiner Unfähigkeit plötzlich alleine woanders zu schlafen, wer weiß das schon genau. Aber eins steht fest, langsam ist halt auch mal gut. Und ich lebe hier wie im er nach dem Motto 'Ich mach mit!'
    Was das allmorgendliche Yoga betrifft, da ist es doch gut nicht alleine davor zu stehen, sondern sich morgens gegenseitig zu motivieren, um sich dann das Müsli einzuverleiben (warum der Joghurt hier so viel besser schmeckt, frage ich mich jedes Jahr...).
    Der Freitag war voller Regen, aber ich habe ja nicht umsonst die Outdoorklotten, also bin ich trotzdem nach dem Frühstück durch meine geliebten Hügel hochgeschritten. Das ist einfach unwirklich schön diese Farben und diese Landschaft - auch in grau und nass Irgendwie war das sogar ganz besonders speziell, vor allem als am Ende Rauch aufstieg, weil es bei Regen deutlich weniger gefährlich ist, den Verschnitt der umliegenden Olivenbäume zu verbrennen.
    Der Tag schritt irgendwie voran, mit Lesen, Spielen, Essen vorbereiten bei guter Kochmusik und exzellentem Kochdrink, Seilspringen und Burger essen und am Ende (oder auch nebenbei mit der ein oder anderen kleinen Gitarren-Melodei-Untermalung.
    Samstag stand Kindergeburtstag an - auf dem Fußballplatz (ja ich musste selbstverständlich da auch ein bisschen rumdaddeln). Kindergeburtstag auf einem portugiesischen Dorf - hier können sich doch die deutschen Eltern (zumindest sind dies Informationen, die mir aus verlässlichen Quellen zugetragen werden) ne doppeltdicke Scheibe abschneiden. Man muss keinen Zampano veranstalten. Einfach Snacks zusammenkarren, den Kindern Bälle und Wasserbomben hinwerfen und die Eltern mit Wein und Medronho (klarer nicht zu verachtender, aber nicht allzu oft zu schnabulierender Schnappes) beglücken und fertig ist die Laube. Auch mal eine Erfahrung :-)
    Das Abendessen fiel also aus, allgemein ging nicht mehr viel, außer die allabendliche Vorlese-Halbe-Stunde.
    Der Sonntag sollte eigentlich für einen Strandausflug genutzt werden, aber Tiago war so semi begeistert, also habe ich viel telefoniert, die Sonne genossen und wir haben zusammen irre viel Lego gespielt - eine ganze Stadt ist im Entwicklungsprozess.
    Vor dem Essen gab es noch eine große Spazierrunde und einen instagrammable Sundowner.
    Wirklich ein feines, schönes, ruhiges, lustiges und entspanntes Wochenende.
    'So macht man das hier im Alentejo' Dann eben morgen zum Strand. Pläne sind halt auch dafür da sie nicht einzuhalten.
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  • Day 2

    Endlich wieder Sabóia

    April 24 in Portugal ⋅ ☁️ 24 °C

    Die Vorfreude war dann sehr groß, endlich in den bekannten Zug zu steigen und zur Familie nach Sabóia zu fahren.
    Vorher bin ich aber noch durch die Gassen gestriffen, habe noch einige Besorgungen gemacht und mir einen dringend benötigten Hut gekauft. Dazu wurde mir dann der beste Cappuccino ever auf dem passenden Holzbrett serviert. Ein leichter Hauch vom Leben eines Dandys machte sich in mir breit ;-)
    Aufgeregtheit und Vorfreude sorgte dafür, dass ich bloß rechtzeitig losgefahren bin zum Bahnhof, um ja den Zug nicht zu verpassen, 'außerdem gibt es da an dem Bahnhof ja einen grandiosen LIDL, der mich noch mit Snacks und Kaugummi uuuuund Coca Cola Zero versorgen wird!'
    Die PanaromaTour war wie immer sehr fein, aber die Zeit ging nicht vorbei.
    Aber was lange währt, wird endlich gut und dann stand ich endlich auf dem Gleis und Jan und Sandra haben mich in ihren PickUp gepackt und dann sind wir 'nach Hause' gefahren. Und so war es auch dieses Mal. Es ist einfach ein bisschen wie nach Hause kommen.
    Das hieß dann auch erstmal mit Tiago das Grundstück durchstreifen und meinen vor 2 Jahren eingepflanzten Mandelbaum im Gestrüpp suchen. Alles halt ein bisschen zugewachsener, aber so so schön.
    Dann gab es natürlich eine feine kleine Speisung und dann ging es nach Odemira zum Volksfest, denn es ist das Jubiläum 50 Jahre Nelken-Revolution. Und da hat sich die kleine Stadt nicht lumpen lassen. Sofern man sich dem Autoscooter ferngehalten hat und bis zum bombastischen Feuerwerk um Mitternacht durchgehalten hat, wurde man auch noch mit einem Konzert mit exzellenter tanzbarer Musik belohnt.
    Wirklich ein grandioser erster Tag. Da war es nur passend, dass der nächste Tag sehr sehr langsam war und das Ziel des Unkrauthackens am Ende erreicht wurde!
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  • Endlich wieder Lissabon

    April 22 in Portugal ⋅ ☀️ 27 °C

    Ach Lissabon, was bist du schön! Ich hatte das Glück wieder in der gleichen Unterkunft wie schon vor 2 Jahren unterzukommen im feinen Bairro Alto dicht an meinem Lieblingsausguck Mirodouro de Santa Catarina. In der Sonne sitzen und die Stimmung genießen.
    Trotz aller Vorfreude war es schon ein seltsamer Cut plötzlich wieder alleine unterwegs zu sein nach einer wirklich sehr feinen Zeit in der Heimat.
    Da musste ich mich erstmal akklimatisieren. Gut, dass ich nur zwei Nächte gebucht hatte, bevor ich ins Alentejo zu Sandra fahren wollte.
    Aber ich habe die Sonne so genossen und das großartige Ambiente von Lissabon. Dabei habe ich wieder etliche Kilometer zurück gelegt und mich erfreuen können.
    Diese Stadt ist einfach wunderschön - hier hätte ich gerne ein Erasmus-Jahr verbracht.
    Da meine Stimmung doch etwas seltsam war und ich ja schon die letzten 2 Jahre die Stadt massiv durchkämmt habe, konnte ich einfach tranquilo machen. Das gehört ja auch zum Sabbatjahr-Prozess: einfach auch mal ruhig machen! Das lern ich dann noch :-)
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  • Day 28

    Ein letztes Mal Santiago

    March 2 in Chile ⋅ ⛅ 29 °C

    Das ist schon ein komisches Gefühl in einem Hotelzimmer aufzuwachen und zu wissen, dass dies die letzte Nacht war. Aber es nützte ja nix.
    Das Gute war, es war noch ein ganzer Tag übrig, das Gepäck konnte untergestellt werden, denn der Flug ging ja erst des Nachts.
    Also wurde sich das Hotelfrühstück gegönnt und dann war der Plan noch einmal rumlaufen und das Ambiente aufsaugen.
    Mein TourGuide vom Beginn der Reise hatte noch das neue Trendviertel Yungay empfohlen, in dem sogar 'el presidente' lebt (dies haben wir dann auch bemerkt, als wir später aus Versehen in seine Straße gelaufen sind und der Wachmann in seinem kleinen Kasten sich erhob - aber schöne Straße, das muss man ihm lassen).
    Das Barrio Yungay zählt zu den traditionsreichsten Vierteln Santiagos und ist eines der ersten Wohngebiete der Stadt, das nach dem Bau des Stadtzentrums Santiago Centro errichtet wurde. Und das sieht man auch. Alles ist sehr herrschaftlich, natürlich großartig bunt und viel Putz ist da im Laufe der Jahre von der Wand gefallen. Aber dies schafft wirklich ein wunderbaren Charme. Die Mauern sind sehr niedrig und das macht es so dörflich-gemütlich. Und diese eine kleine bunten Gasse mit den Palmen - das ist ja nun wirklich die schönste Gasse, die ich je gesehen habe...
    Einen Abstecher in den Parque Quinta Normal haben wir eingeschoben, denn 'kein Ausflug nach Yungay ohne diesen grandiosen Park mit seiner Flora- und Fauna-Vielfalt zu besuchen' (wobei wir das jetzt ehrlicherweise nicht so verstanden haben, das Adjektiv 'normal' fanden wir ganz zu Recht für diese Parkbezeichnung ausgewählt). Aber egal, hatten wir das auch gesehen.
    Das tat wirklich so gut in diesem wirklich ruhigen und so hübschen Viertel umherzuschreiten und noch ein letztes Mal dem Foto-Otto-Dasein zu frönen. Wie sagt man so schön "Gut, dass wir das gemacht haben!"
    Dann einfach wieder zurück und eine Cola rein tun. Irgendwie waren wir schon richtig durchgespielt und das Abschiedsgefühl machte sich auch bemerkbar. Also half ja nix, rauslaufen die ganze Chose. Ziel vor Augen (Eis, Eis, Eis aus dieser fantastischen Eisdiele, die uns ja schon gestern die Laune nach oben hat steigen lassen), los!
    Und auch der Rückweg war wunderbar. Inklusive wieder spontan entdeckten schönen und nicht schönen Ecken.
    Aber anschließend war klar, irgendwie hat Santiago alles, was gefällt. Jetzt wäre man gerne nochmal Anfang 20 und hätte ein Erasmus-Studienjahr hier vor sich. Diese Stadt hat mich wirklich so gecatcht. Hier muss ich noch einmal hin. Eines Tages, irgendwann und wenn ich wie die Kanada-Ladies Chile nochmal mit 80 bereise.
    Zurück in unserem Viertel wurde das Eis zelebriert und dann wusste und konnte niemand von uns mehr so recht weiter. Also erstmal Kaffee trinken. Gehen und noch mehr laufen war ausgeschlossen und so haben wir den späten Nachmittag damit verbracht bescheuerte Smalltalk Fragen, die das Internet feilgeboten hat, zu beantworten, Leute zu beobachten und das Viertel zu genießen, halt so lange bis der Hunger kam (noch einmal Tapas bitte alles mit allem) und der Trost-Mojito dabei genossen wurde. 'Time goes by' und manchmal eben nicht so 'slowly'. Wir wussten ja das dies passiert. Also Pflaster-Methode. Schnell ins Hotel, Rucksack auf, rein ins Uber und den Funktionier-Hebel umlegen - Alles andere sehen wir dann.
    Beim Start im Flugzeug hat sich dieser Hebel aber schlagartig gelöst und die Tränen liefen. Da war auch wirklich nichts zu machen. Diese Südamerika-Reise war unfassbar und hat alle leisen Erwartungen massiv übertroffen. Unfassbar dankbar und direkt mit Südamerika-Fernweh in den Venen (das wird wohl bleiben) hat sich der Hebel dann aber allmählich wieder mittig ausgerichtet. Diese herrlichen, beeindruckenden, überwaltigenden, schönen, imposanten, wundervollen, zauberhaften, einmaligen und natürlich interessanten Erfahrungen nimmt mir ja nun wahrlich keiner mehr. Danke Chile!
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  • Day 27

    Der letzte Reisetag

    March 1 in Chile ⋅ ☁️ 30 °C

    Heute wurden Sachen gepackt und Abschied genommen. Das gute war, dass wir erst um 12 den Wohntraum verlassen mussten. So konnten wir schön langsam machen, den Balkon nochmal genießen (den von uns angeknacksten Hocker dezent hinplazieren) und uns ein Brunch-Café suchen, bevor wir dann einfach wieder in den Bus steigen wollten - eine Nacht Santiago blieb uns ja noch auf der Rechnung.
    Das Café war fantastisch. Bestes Frühstück, bestes Interior (Pflanzen, Holz und Neon! Ich werde verrückt!)
    Dabei wurde noch ein bisschen Valparaíso Revue passieren lassen. Ey diese Stadt, was war das für ein großartiger Film!
    Dann also los zum letzten Reisetag auf dieser Reise. Noch einmal die Busfahrt und die Landschaft genießen. Die abgebrannten Bäume haben da aber natürlich wieder sehr tief in der Magengegend ein trauriges, unbehagliches Gefühl ausgelöst. Einfach immer wieder krass diese Naturkatastrophen, und das wird einem ja leider immer erst wieder so richtig bewusst, wenn man es mit seinen eigenen Augen sieht...
    Angekommen in Santiago (wir hatten uns natürlich im Lieblingsviertel Lastarría in einem Hotel eingebucht mit Balkon, man gönnt sich ja sonst nichts...) sind wir direkt nochmal losgestriffen, um die Dinge im Viertel anzugucken, die uns vorher vorenthalten hatten und uns ein großartiges Eis einzuverleiben!
    Somit gab es noch das rostfarbene Kulturzentrum und einen ausgiebigen Spaziergang durch den Park, bevor wir uns an der Mojito Happy Hour erfreuen konnten. Dieser Sitzplatz war wunderbar. Ein Künstler nach dem nächsten bot da sein vermeintliches Talent feil. Sehr unterhaltsam sagt man wohl dazu. Deshalb sind wir dort geblieben bis der Hunger kam und wir uns nur 'ein paar ganz kleine tapasartige Snacks' bestellt haben - hart übernommen... Zumindest haben wir zur Abwechslung mal ne ordentliche Grundlage geschaffen.
    Und dann trat da noch eine Band auf, die die ganzen passierenden Menschen zum Tanzen motivierten. Ein Hoch auf spanischen Ska - der brachte mich ja auch überhaupt dazu diese Sprache nach meiner missglückten Unterrichtserfahrung zu Schulzeiten - lieben zu lernen. Das war auf jeden Fall ein kitschig, runder, schöner Abend da so zu sitzen und diese Musik zu hören.
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  • Day 26

    Valparaíso - der Kontrast

    February 29 in Chile ⋅ ☀️ 24 °C

    Einfach herrlich aufzuwachen, weiter auszuschlafen und dann vom Balkon aus auf den Hafen zu schauen - heute in der grauen Version. Nach ausgiebiger Kaffeezeremonie haben wir den Tag wieder mit ausgiebigem Brunch gestartet - und das ohne Experimente, also wieder zur guten María María. Dann aber ab zu neuen Abenteuern. Wir wollten heute das Kontrastprogramm fahren und auf einen anderen Cerro latschen - den Cerro Polanco. Dieser Hügel sollte laut vertrauenswürdigem Blogeintrag die raue Seite von Valparaíso zeigen. So sind wir also echt weit gegangen, über eine Palmenallee, vorbei am trubeligen Markt und plötzlich standen wir auf der riesigen Hauptstraße, die wir überquert haben - geflasht von dieser Kunst... nun gut - und schon waren wir wirklich fernab der auf Hochglanz polierten Touristenecken.
    Erstmal musste man sich wieder unzählige Treppen hoch begeben (kein Problem mehr, da sind wir schon akklimatisiert) und dabei wurde schnell klar, dass es hier wirklich anders war. Über die traurigen Hänge verteilten sich Baracken mit Wellblechverschlägen, Hunde bellten überall (ja Falshback-Horror) und es war wirklich niemand unterwegs. Die einzigen Menschen, die wir gesehen haben, waren ein Mann mit einem tragbaren Leierkasten und sein Kompagnon, der Luftballons dabei hatte. Sie holten vor jeder Haustür das Gedudel raus und wollten wohl die Menschen erfreuen und ihnen Luftballons verkaufen - skurril.
    Eine absurde Welt-Endzeit-Stimmung lag über diesem Hügel, genauso wie Blech, Müll, Möbel und Diverses auf diesem Hügel lagen.
    Aber man hat wirklich gute Street-Art entdecken können und einen Eindruck bekommen, wie es eben auch sein kann. So mulmig auch dieses Gefühl war - wobei man natürlich vorher auch gelesen hat, dass in diesem Stadtteil Vorsicht geboten sei - so wichtig ist es auch, sich immer möglichst viele Seiten einer Stadt anzugucken.
    Zurück im Freuden-Viertel gab es noch Drinks. Und dann knallte die Realität und die Vor-Trauer rein, dass diese Stadt jetzt fertig durchgespielt war und es morgen zurückgehen sollte. Das sogenannte Ende dieser Reise nahte also massiv! Also nochmal ein letztes Abendmahl und einfach glücklich sein, dass man in dieser Knaller-Stadt sein durfte!
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  • Day 25

    Valparaíso - Stadtverliebt

    February 28 in Chile ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute war wirklich alles unter dem Motto 'Urlaub in der Stadt'. Ausgiebig ausschlafen, was halb 9 bedeutet, und dann erstmal Kaffee rein, was das Zeug hält.
    Und dann irgendwann los, erstmal 'brunchen', obwohl ich es ja einfach lieber 'spätes Frühstück' nenne, da sonst die Assoziation einer langweiligen Sonntag-Mittags-Beschäftigung ins Hirn schießt.
    Es war klar, dass der Hügel Cerro Alegre (zu Recht heißt er 'Freude'!) ausgiebig entdeckt und bespielt werden muss.
    Und so war es auch! Rein ins hügelige Farbvergnügen nach dem Hipster Brunch-Traum mit Humus und Rührei-Gelöt.
    In meinem Lieblingsblog hatte ich von einem Kulturzentrum (ein ehemaliges Gefängnis und ursprüngliches Pulverproduktionsareal) gelesen, und der Friedhof sollte auch einen Ausflug Wert sein. Beides war sehr beeindruckend und auch wieder die ganzen Wege (rauf - runter - rauf etc.) haben unfassbar geflasht. Man weiß in dieser Stadt einfach nicht wo man zuerst hingucken soll. "Was ist das nur für eine Stadt!!" Man bekommt einfach nicht genug. Nach 8000 Treppen hatte man sich dann aber auch einen zauberhaften Drink verdient und den haben wir durch Zufall entdeckt. Ausblick auf hässliche Gebäude inklusive, aber wie es in dieser Stadt so ist, in der Reunion wieder alles schranzig schön.
    Irgendwann kam dann wieder die Erkenntnis, dass es sinnvoll wäre mal wieder was zu essen. Das Prinzip von oben runterzugucken und dann zu sagen 'das sieht gut aus, lass da rein' hat sich bewährt und einen Abstieg später saßen wir in einer einheimischen Bar, Mojitos, Fritten und Mozarellasticks haben den Abend rund gemacht. Einfach herrlich - obwohl ich immer wieder feststelle, dass Pommes einfach unfassbar überbewertet sind, aber sehr sehr dienlich. Gut, dass man am nächsten Tag wieder ausschlafen konnte bis zum Brunch ;-)
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