Afrika & Asien

February - March 2023
Uganda, Southafrica, Vietnam, Philippines Read more
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  • Day 11

    Ready, Set, Southafrica

    February 12, 2023 in South Africa

    Am nächsten morgen stehen wir kurz vor acht Uhr auf. Michä organisiert ein Uber und wir lassen und zu unserem CarRental "BluuCar" (Gebucht via SunnyCars) fahren, resp. obwohl wir noch nie in Johannesburg waren müssen wir dem Fahrer erklären wohin es gehen soll, da er scheinbar Mühe hat das GPS zu lesen.
    Das grosse Auto, ein Van, kann angeblich nicht ins Parkhaus fahren wo der Rental ist. Ich sehe das etwas anders, aber der Fahrer traut der Höhe nicht und so steigen wir aus und laufen dann mit allem Gepäck auf der Strasse ins Parking🤣. Vorbei an diversen grossen Van's laufen wir im Parking quasi wieder an den Ursprungspunkt wo wir ausgestiegen sind. Wir nehmens mit Humor und gehen zum Schalter. So früh am morgen sind nur wir und ein anderer Kunde da. Nach über 60 Minuten Checkin fürs Mietauto erhalten wir endlich die Schlüssel für unseren SUV,  ein Hyundai Creta. Fürs lange warten, haben wir ein Upgrade bekommen.
    Für mich ist dies das erste Mal, dass ich ein rechtsgesteuertes Auto fahre. Obgleich ich schon mehrmals linksverkehr mit dem Roller gefahren bin. Easy, ich gewöhne mich schnell daran. Das extra zusätzlich gebuchte Navi funktioniert zwar, zeigt uns aber einen komischen Weg an. Glücklicherweise haben wir bereits im voraus die Offlinekarten auf dem Handy heruntergeladen und so machen wir uns auf den Weg ins ca. fünf Stunden entfernte Graskop.
    Auf dem Weg dahin fällt uns die Weite, die Kraftwerke mit bis zu sechs Reaktoren oder die grossen LKW's auf. Lange können wir auf dem Highway fahren und kommen zügig voran. Schliesslich zweigen wir aber auf die Landstrassen ab und so tauchen am Himmel auch schon die ersten Regenwolken auf. Dabei fahren wir extra nicht den direkten Weg, sondern über den "Long Tom Pass". Eigentlich ein Pass, welcher für sein schönes Panorama und spektakuläre Route bekannt ist. Doch leider regnet es wie aus kübeln und der Nebel, bzw. die Wolken umschlingen uns. Wir sehen nur wenige Meter weit und haben so leider gar nichts vom Panorama. Im Regen picknicken wir unsere Sandwiches, welche wir extra vom "Mug & Bean" beim Frühstück zubereiten liessen. Dabei gönnten Tina und ich uns mega leckere Egg Benedicts sowie einen Big Daddy Burger. Etwas reingeschossen, aber wir waren äusserst hungrig 😁.
    Die Landschaft ist wunderschön, doch wüssten wir nicht, dass wir in Afrika sind würden wir es nicht glauben. Oft fahren wir an Tannenwäldern vorbei. Ein totaler Kontrast zu der Landschaft wie wir sie von Kenia, Tansania und Uganda kennen.
    Noch ca. eine Stunde Fahrzeit bevor wir in an unserem Ziel, Graskop ankommen. Kurz vor Graskop kommt tatsächlich noch die Sonne hervor. Das nützen wir um einen kurzen Stop bei den Mac Mac Falls zu machen. Ein älterer Mann mit einem genialen, englischen Akzent begrüsst uns in unserer Unterkunft "Autumn Breeze". Die Zimmer sind klein und heimelig. Jedoch erwischen Tina und ich ein Zimmer, das extrem feucht ist und etwas modrig schmeckt. Tina findet wir haben kein Zimmer sondern eine Tropfsteinhöhle. Sogar das Bett fühlt sich feucht an, obwohl es trochen ist. Die letzten Tage waren wohl sehr regnerisch....
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  • Day 12

    Die Schamanin

    February 13, 2023 in South Africa

    Die Wetteraussichten für die nächstenTage sehen unglaublich aus.....unglaublich scheisse um genau zu sein. Es sind starke Regengüsse angezeigt. Wie wir vom Betreiber der Unterkunft erfahren, hat es bereits die letzten 10 Tage durchgeschüttet.
    Graskop ist unser Ausgangspunkt um die Panoramaroute zu erkunden. Diese hat nebst zahlreichen Wasserfällen, wunderschöner Landschaft auch diverse Wandermöglichkeiten zu bieten. Das Highlight ist aber der Blyde Canyon mit den Three Rondavels. Das sind drei gewaltige, runde Felsen, die an die runden Hütten der Einheimischen erinnern. Wir haben extra 3 Nächte eingeplant, falls das Wetter mal nicht gut sein sollte, mit dauerhaften Regen haben wir aber nicht gerechnet. Der Regen wäre eigentlich halb so schlimm, da wir alle mit Regenkleidung ausgerüstet sind. Der Nebel ist das Problem, da dieser jegliche Aussicht aufs spektakuläre Panorama verhindert.
    Wir beschliessen den Ausflug zum Blyde Canyon trotzdem zu wagen damit wir noch Reservetage haben falls es zu neblig ist.
    Nachdem Frühstück steigen wir ins Auto und fahren los. Ich versuchs mit Antiregengesängen- und Tänzen (keine Ahnung obs das gibt, aber schaden kanns nicht).
    Michä macht unter lachen, nach meiner Aufforderung mit und Thierry denkt sich wahrscheinlich, dass es mir wohl selbst ,,ids Hirni gschiffet het". Aber keine 10 Minuten später klart der Himmel auf und etwas Sonne kommt hervor. Ich küre mich nun selbst zum Schamanen und wiederhole die Prozedur noch paar Mal am heutigen Tag.
    Ich schlage vor zuerst einen Stop bei den Bourkes Potholes zu machen, in der Hoffnung das der Himmel noch mehr aufklart. Das sind Strudellöcher in einem kleinen Canyon.
    Der Parkplatz ist riesig und lässt erahnen wieviele Leute hier normalerweise in der Hauptsaison sind. Im Moment sind wir aber die einzigen welche die Potholes ansehen. Gewaltige Wassermassen donnern runter in den Canyon. Zum einem beeindruckend aber durch den hohen Wasserstand sind die Potholes leider nicht sichtbar. Macht aber nix, ist trotzdem schön.
    Danach fahren wir weiter richtig Blyde Canyon. Dies ist der ist der drittgrößte Canyon der Welt und sicher der grünste seiner Art.
    Die Fahrt von Graskop dauert ca. 40 Minuten. Am Anfang ist die Strasse recht ok, wird aber danach immer schlimmer mit grossen Schlaglöchern.
    Der Start resp. Parkplatz ist beim Forever Resort. An der Reception zahlt man 50 Rand pro Person (ca. 2.60), bekommt Infos zu den Wanderrouten und muss sich eintragen wenn man vorhat eine der 4 Trails zu machen. Ich habe natürlich wieder rechechiert welche Route am schönsten sein soll und so fällt die Wahl sofort auf den Leopard Trail. Dieser geht 4 Stunden und bietet schöne Aussichten auf den Canyon. Durch den vielen Regen gab es leider auch Überschwemmungen und somit ist sogar ein Trail auch gesperrt.
    Unsere Erwartung auf die Wanderung ist allerdings gering wenn wir in den Himmel schauen.
    Wir parkieren das Auto, packen unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg zum Upper Viewpoint. Die Sicht auf die Three Rondavels wird innert paar Minuten durch dicken Nebel versperrt und es fängt wieder leicht an zu regnen. Unter unseren Regenjacken wirds aber trotzdem sehr feucht da die Luftfeuchtigkeit recht hoch ist. ,,Tüppig" würden wir in der Schweiz sagen.
    Sobald wir am Aussichtspunkt angekommen sind, hörts auf zu regnen, der Himmel klart auf und die Sonne kommt hervor (beim Aufstieg hab ich natürlich wieder gesungen). Wir geniessen die Aussicht, welche toll ist, schiessen paar Fotos und diskutieren wie es weitergehen soll. Jeder von uns würde die Wanderung gerne machen. Aber keiner hat Lust Stunden im Regen zu wandern. Und das Wetter ändert sich alle 10 Minuten.
    Schlussendlich entscheiden wir uns für die Wanderung, allerdings nicht die gesamte sondern die Kurzversion. Das Wetter macht gut mit. Nur die letzten 30 Minuten müssen wir im Regen gehen, was allerdings nicht schlimm ist da wir durch die Bäume recht gut geschützt sind. Wir kommen nach gut 90 Minuten mit Pause am Lower Viewpoint an. Dieser ist allerdings im Moment durch Sträucher zugewachsen und kann ich euch so nicht empfehlen.
    Der Weg zurück zum Parking kann entweder entlang der Strasse gelaufen werden oder man nimmt den etwas längeren Weg duch den Wald, welcher an einem Wasserfall vorbeiführen soll. Wir entscheiden uns für letzteren.
    Dreckig und verschwitzt gönnen wir uns eine Cola im Restaurant bevor wir zum Three Rondavels Aussichtspunkt fahren wollen.
    Dieser liegt auf dem Weg zurück und ist nur 8 Minuten entfernt.
    Auch hier haben wir wieder Wetterglück. Die Aussicht auf den Canyon und die Three Rondavels ist nochmals beeindruckender als am Upper Viewpoint.
    Falls ihr auch mal die Panoramaroute machen wollt und das Wetter mitspielt, würd ich euch definitiv auch diese Reihenfolge empfehlen. Das schönste zum Schluss.
    Kaum haben wir die letzten Fotos geschossen, fängt es wieder wie aus Kübeln an zu regnen.
    Für uns heisst es nun zurück nach Graskop. Die Wasserfälle und God's Window (ein anderer Aussichtspunkt) werden wir am nächsten Tag machen, da es heute nicht mehr mit regnen aufhört.
    Bei der Unterkunft treffen wir wieder auf den Betreiber. Dieser teilt uns mit das einige der Strassen zum und in Krüger Nationalpark überschwemmt wurden und nicht mehr befahrbar sind im Moment. In einigen Teilen kommt niemand mehr rein oder raus.
    Da unsere nächste Station der Krüger ist, sind dies natürlich keine guten Nachrichten. Wir beschliessen aber ruhig zu bleiben da wir erst in zwei Tagen anreisen und bis dahin noch viel passieren kann.
    Zum Abendessen gehen wir ins Glasshouse, das meistempfohlene Restaurant in Graskop. Für die Strecke von 2 Minuten zu Fuss müssen wir das Auto nehmen weil es in Strömen regnet. Durch die abfallende Strasse bilden sich richtige tiefe Bäche.
    Südafrika hat durch die Energiekrise mehrmals am Tag gewisse Zeiten, in denen der Strom jeweils für 2 Stunden abgestellt wird. Da an den meisten Orten mit Gas gekocht wird; stört dies niemand gross. Auch wir werden lecker bekocht und geniessen unser Essen im Kerzenschein.
    Der Restaurantbesitzer heisst Abe und ist ein alter, lustiger Mann.
    Voll gegessen machen wir uns auf den Weg ins Bett. Da der Regen immer noch nicht weniger geworden ist kommen wir leider nicht mit trockenen Hosen und Schuhen an. In unserer Tropfsteinhöhle ist es auch nicht viel besser. Aber man gewöhnt sich irgendwie an alles.
    Am nächsten Tag lese ich, dass Südafrika wegen den Überschwemmungen in mehreren Regionen den Katastrophenfall ausgerufen hat. Besonders in zwei Regionen ist es besonders schlimm....ihr könnt drei Mal raten wo wir sind....genau in den zwei Regionen.
    Die Strassen sind mittlerweile aber wieder offen und mit der Unterkunft stehen wir in Kontakt. Wir vertrauen auf die Leute vor Ort und das diese uns nicht herkommen lassen, wenn es zu gefährlich sein sollte.
    Den nächsten Tag verbringen wir aufgrund des Regens vorwiegend lesend und schlafend im Zimmer. Erst gegen späten Nachmittag können wir noch rasch einen Abstecher zu den Lissbon Falls wagen bevor wir zum Abendessen nochmals ins Glasshouse gehen und den Abend ausklingen lassen.
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  • Day 14

    Angesicht zu Angesicht mit einem Löwen

    February 15, 2023 in South Africa

    Heute gehts weiter in den Kruger Nationalpark. Besser gesagt in den Greater Krüger. Um noch genauer zu sein ins Manyeleti Game Reserve. Was ich bis vor kurzem auch noch nicht wusste ist es nämlich so, dass der Kruger Nationalpark staatlich geführt wird, heisst man kann als Tourist selber herumfahren allerdings nur auf vorgegebenen geteerten Strassen und Offroad fahren ist verboten. Rings um den Kruger Nationalpark ist der Greater Kruger. Dieser besteht aus mehreren privat geführten Game Reserves. Es gibt allerdings keine Zäune zwischen allen Reserves und dem Kruger, sprich die Tiere können frei umherstreifen wie es ihnen gefällt.🦁🐘🐆 In den Game Reserves, darf man als Privater auch fahren allerdings auch da nur auf vorgegebenen Strassen. Das Offroad fahren steht nur den Safariguides zu, welche bei den Lodgen innerhalb des Game Reserve angestellt sind. Für alle ist aber das überschreiten oder durchfahren in die angrenzenden Reserves streng verboten und wird mittels Kameraüberwachung kontrolliert. Das nicht einhalten führt zu saftigen Bussen.
    Das Manyeleti Game Reserve ist für seine Menge an Raubkatzen bekannt und auch (noch) nicht allzu überlaufen mit Touristen.
    Mit vielen Blogbeiträgen lesen, recherchieren und Bekannte fragen bin ich aufs Game Reserve Manyeleti gekommen. Bei einem der Blogbeiträge bin ich auf eine Lodge gestossen, welche ein super Preisleistungsverhältniss zu haben scheint. Den viele der Lodges sind nämlich schweine teuer. Im Preis inbegriffen sind bei den meisten Lodges zwei Game Drives sowie drei Mahlzeiten. In unserer waren sogar die Softgetränke inkludiert. 🍔🍸
    Die Besitzerin Lynn hat uns über Mail den besten Fahrweg gesendet. Er scheint zwar über GPS einiges länger als der vorgeschlagene Weg über Google Maps, aber dies soll die best erhaltenste Strasse sein.
    Nachdem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Die Fahrt soll etwa 4 Stunden dauern. Wir sind gespannt in welchem Zustand die Strassen nach den Überschwemmungen sind und hoffen sie sind auch passierbar.
    Wir fahren etwas weiter als Acornhoek und nehmen dann die Orpen Road (R531) Richtung Orpen Gate.
    Kurz vor dem Orpen Gate müssen wir rechts auf eine ungeteerte Strasse abbiegen Richtung Timbavati. Unser Navi zeigt plötzlich eine komische Richtung an und sagt uns wir sollen umkehren. Wir fahren zurück auf die Hauptstrasse und fahren diese weiter. Wieder sagt das Navi wir seien falsch und zeigt wieder den Weg auf die Holperpiste an.
    Wir wenden und nehmen wieder die gleiche Abzweigung. Diesesmal sehen wir das es uns auf eine parallel Strasse führen will....diese wurde aber weggeschwemmt und für unser Auto ohne 4x4 und zu wenig Bodenfreiheit unmöglich zu passieren. Wir beschliessen der Strasse aufgrund fehlender Optionen zu folgen in der Hoffnung irgendwo auf die parallel Strasse zu kommen. Schnell zeigt sich das weiter vorne schon der Bagger am Werk war und wir kurzum wieder auf dem richtigen Weg sind. Wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Die ,,Strasse" ist holprig, teilweise schlammig, voller Schlaglöcher und es kommen immer wieder Stellen die mit hohem Wasser gefüllt sind. Wenn möglich lassen wir ähnliche Autos vorfahren um zu sehen wie tief das Wasser ist resp. obs auch für unser Fahrzeug reicht und an anderen Stellen heisst es Augen zu und durch (zumindest für mich). Thierry manövriert uns hevorragend über die Strasse.
    Auf einmal geben uns Einheimische zeichen und deuten immer wieder auf unser Auto beim vorbeifahren. Die erst drei ignorieren wir noch aber als auch der vierte und fünfte wie wild gestikuliert, beschliessen wir anzuhalten und nachzusehen. Wir parken in einem Dorf bei einem Baum und gehen nachsehen. Unser vorderes Nummernschild hängt herunter und ist nur noch an einer Schraube befestigt. Die andere ist zum Glück noch da.🔩 Thierry holt sein Swiss Tool aus dem Rucksack um das Nummerschild wieder anzuschrauben. Dies gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Den das Nummernschild ist an den Seiten vernietet und lässt sich nicht so einfach lösen. Fingerfertigkeit ist gefragt... Währenddessen gesellen sich immer mehr Kinder um unser Auto. Zuerst noch schüchtern und mit Abstand kommen sie immer näher. Sie fangen an zu lachen und zu tuscheln. Wir sind wahrscheinlich ihr Highlight des Tages. Einige der Kinder sprechen etwas englisch und übersetzen für die anderen. Wir werden gefragt was wir hier machen und woher wir kommen. Die Schweiz kennen sie nicht. Als Michä ihnen erklärt dies liege in Europa bekommen alle grosse Augen und sagen: Woooooow. Sie finden zudem wir seien Beautiful und Thierry sehr smart wie er das Nummernschild flickt. Den Thierry alias Mc Gyver bekommt es nach einiger Zeit hin das Schild ein bisschen vom Rahmen zu lösen um die Schraube zu befestigen.
    Keines der Kinder fragt nach Süssigkeiten oder Geld, dass freut mich sehr. Daher beschliessen wir ihnen unsere Gummibärlis und Täfelis zu schenken.🍭🍬 Doch als es dann wie bei den Raubtieren zugeht und sofort ersichtlich wird das teilen nicht klappen wird, fordern wir die Kinder auf eine Reihe zu bilden. Gott sei Dank gehen die Bonbons wie abgezehlt auf. Einer meint ich sei wie seine Mutter. Als Michä fragt ob wir ein Foto mit ihnen machen dürfen, wollen sie uns ein Lied singen. Es ist ein wirklich schönes Zusammentreffen mit den Kindern und es herscht Freude auf beiden Seiten. Nach einer Weile kommen wir wieder auf eine geterrte Strasse. Doch schneller voran kommen wir nicht. Sie ist in einem so schlechten Zustand, dass sie den Namen Strasse nicht verdient hat.
    Wir fahren Richtung Manyeleti Gate. Plötzlich wedelt uns wieder ein aufgeregter Mann zu. Aber diesesmal zeigt er nicht auf unser Auto sondern auf seine zwei Kollegen. Einer zieht eine ca. 2.5 Meter Schlange am Schwanz hinter sich her. 🐍Sie ist tot und wir vermuten, dass sie im Kochtopf landen wird. Thierry ,,tschuderets" mit seiner Schlangenphobie durch.
    Nach über 2 Stunden für 17 Kilometer erreichen wir den Eingang. Wir bekommen ein Ticket und werden angewiesen dies am Hauptgebäude vorzuweisen um die Gebühren zu begleichen. Kostenpunkt für  drei Nächte/4 Tage für uns drei 51 CHF. Ein fairer Preis finde ich.
    An der Reception taucht trotz mehrmaligem rufen niemand auf. Wir beschliessen weiter zu fahren ins Ndzahka Tented Camp wo wir abgeholt werden. Dort sollen wir unser Auto für die nächsten Tage stehen lassen, da der Weg ins Buffelshoek Camp im Moment für normale Autos nicht erreichbar ist.
    Beckson unser Guide für die nächsten Tage, wartet bereits auf uns. Wir verladen unsere Rucksäcke in den Safari Jeep. Dieser ist offen aber zum Glück gedeckt. So haben wir Schutz vor Regen und Sonne. Seit wir Graskop und die Berge verlassen haben, scheint der Wettergott es gut mit uns zu meinen. Die Sonne scheint und es ist heiss/schwül. Bevors ins Camp geht, fährt Beckson mit uns zurück zur Reception damit wir die Gebühren bezahlen können und um Lynn die Besitzerin aufzuladen. Den durch die Überschwemmungen haben sie kein Netz und nur sehr schlechtes Wlan im Camp. Lynn ist eine ältere Frau und sehr sympathisch. Im Camp treffen wir sogleich auf ihren Mann Dudley, dieser ist bereits 80ig Jahre alt aber immer noch fit wie ein Turnschuh. Sie haben zwar beide nicht mehr viele Zähne und ihre Parodontitis (für Laien vereinfacht ausgedrückt Zahnfleischentzündung mit Knochenschwund) haut mich fast um. Und wenn Beckson noch dazukommt, welcher auch Paro hat, dann hauts mich nicht nur um, sondern fast ins Koma.🦷 Aber das liegt wohl an meiner empfindlichen Dentalhygienikerin Nase. Aber alle sind sehr lieb und Dudley hat einige spannende Geschichten auf Lager. Mit drei Elefanten ist er befreundet und diese spazieren regelmässig um und ins Camp. Auch hat er eine Freundschaft mit einer weiblichen Hyäne aufgebaut. Diese liegt oft auf dem Rasen im Camp und hat sogar Junge gebärt. Er erzählt uns, dass die Hyäne, ich habe leider nicht verstanden ob eines der Jungtiere oder das Weibchen ist, ihm in der Nacht die Taschenlampe aus der Hand genommen hat und wie ein ungezogener Hund mit der Taschenlampe im Maul vor ihm stand. Erst als er in der Küche eine Wurst holte war sie bereit für den Tausch. Dudley freut sich als ich ihm sage, dass ich Hyänen mag und ich es schade finde, haben sie einen schlechten Ruf. Den sowie die Geier sind sie sehr wichtig für die Natur, da sie die Kadaver auffressen welche andere Tiere übriglassen und so Tier und Mensch vor Krankheiten bewahren. Ihr könnt auch mal auf Instagram die Videos von Dean Schneider anschauen mit Chuckie der geretteten Hyäne. Diese ist nämlich wirklich süss und freut sich jedesmal wie ein Hund wenn Dean sie besuchen kommt.
    Dank meinen Worten bekomme ich das Privileg von Dudley, dass er mich an einem Abend vom Essen holt und eine der Babyhyänen zeigt, welche direkt neben dem Wohnhaus steht. Ich kann gerade noch Thierry und Michä rufen bevor diese verschwindet. Für die anderen Gäste reicht es nicht mehr.
    Auch waren die Hyänen schon im Gästewohnhaus als einer der Gäste die Türe offengelassen hat. Das eine Sofa, sowie Dudleys Jacke sind total verkaut und wurden mit groben Stichen wieder zusammengenäht.
    Auch Löwen waren schon im Camp.
    Lynn und Dudley führen das Buffelshoek schon seit über acht Jahren und leben seit der Pandemie vollständig im Busch. Den die ständige Pendlerei zu ihrem Haupthaus wäre während Covid zu mühsam gewesen.
    Im Buffelshoek haben maximal 10 Gäste Platz. Es hat gesamthaft fünf Safarizelte (eigentlich kleine Häuschen) mit jeweils einem Wohn-und Schlafbereich und einem eigenem Badezimmer mit Klo und Dusche. Das Gästehaupthaus hat einen Wohn-und Essbereich, eine Küche, einen Aussenbereich mit Lagerfeuer und einen weiteren Stock mit Terrasse und einer gemütlichen Lounge. Von dieser können wunderbar Tiere beobachtet werden. Direkt davor gibt es ein Wasserloch. In der Trockenzeit soll an diesem regen Betrieb herrschen. Thierry und ich verbringen die meiste Zeit zwischen unseren Games Drives auf der Terrasse zum schlafen, lesen und nach Tieren Ausschau zu halten. Die drei Elefanten von Dudley kommen regelmässig vorbei.
    Ich muss schon sagen, dass es toll ist die Türe vom Zelt zu öffnen und auf einen Elefanten zu blicken.🐘
    Wir lesen beide das Buch Frühstück mit Elefanten. Thierry zum ersten Mal und ich bereits zum zweiten Mal. Die wahre Geschichte handelt von der Deutschen Gesa Neitzel, welche beschlossen hat eine Ausbildung als Rangerin in Afrika zu machen. Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, musste Thierry sich wochenlang von mir anhören, mit mir zusammen auch die Rangerausbildung zu machen.
    Da er es jetzt auch liest können wir nun gemeinsam darüber fachsimpeln, wie dies so wäre. Wir hätten beide Gefallen daran, kommen aber dann zum Schluss, dass es kein stabiles Standbein wäre. Aber falls wir im Lotto gewinnen sollten, dies sicher cool wäre.
    Unser erster Abend Game Drive geht gleich los. Mit an Bord sind 4 weitere Gäste. Ein junges paar aus Deutschland, welche sehr angenehm ist, sowie ein älteres Paar, ebenfalls aus Deutschland. Dieses geht uns bereits nach paar Sekunden auf den Sack. Das wäre die Heike, ohne H, ja genau so hat sie sich vorgestellt. Sie ist in Johannesburg geboren und hat einen Teil der Kindheit dort verbracht bevor sie nach DE zog. Dann wäre da noch ihr Mann, der Franz der alles kann und weiss.....meint er zumindest.
    Durch die Überschwemmungen können wir sehr viele Strassen nicht befahren und sind so limitiert. Die Gefahr wäre zu gross Stecken zu bleiben. Ausser Franz der könnte das natürlich.🚘
    Am morgen haben die Paare und Beckson zwei männliche Löwen gesichtet. Daher will Beckson sein Glück an der gleichen Stelle nochmals versuchen. Über Funk wurde gemeldet, dass die Löwen noch da seien. Wir kreuzen mehrere Safariautos. Die sagen uns leider das wir nicht nahe an die Löwen können da man einsinkt. Bill ein anderer Guide welchem wir begegnen war aber mit seinen Gästen zu Fuss dort. Hä, zu Fuss? Sicher falsch verstanden denk ich mir. Beckson fährt uns trotzdem hin. Dort angekommen sagt er, er gehe mal zu Fuss schauen ob sie noch da sind. Ohne Gewehr und nur mit einem Stock bewaffnet verschwindet Beckson im Gebüsch. Nach kurzer Zeit kommt er zurück und sagt es seien beide im Gebüsch und fragt ob wir mitkommen wollen. Meine Zunge war schneller als mein Hirn ich rufe voller Begeisterung gleichzeitig wie Michä und Thierry; Jaaaaa.🥳
    Auch das junge Paar will mitkommen. Eike und Franz wollen zuerst nicht aus dem Auto steigen, aber dann auch nicht alleine zurück bleiben. Beckson gibt uns kurz Anweisungen. Also eigentlich sinds nur drei. Immer hintereinander laufen, nicht sprechen und ganz egal was passiert NIE davonrennen. Wir laufen im Gänsemarsch los und langsam begreift mein Hirn was ich da gerade mache. Gleich werde ich ungeschützt zwei Löwen gegenüberstehen.
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  • Day 17

    Déjà-Vu

    February 18, 2023 in South Africa ⋅ ☁️ 31 °C

    Mein Puls fängt an schneller zu schlagen. Nicht zu wissen wo die Löwen genau sind, macht die Situation auch nicht besser. Ich fürchte von allen Seiten attackiert zu werden.
    Doch dann reisse ich mich zusammen und sage mir selber, dass dies das Abenteuer ist was ich wollte und als Rangerin würde dies auch dazugehören. Ich muss also Beckson vertrauen, welcher seit 1997 Tracker ist und seit 2007 Safari Guide. Er weiss sicher was er macht und kann die Tiere gut lesen. Zudem war Bill mit seinen Gästen ja auch zu Fuss auf Löwensichtung.
    Beckson bleibt auf einmal stehen und deutet auf entfernte Sträucher. Thierry schaut durchs Teleobjekt und entdeckt den Löwen schnell. Ich durch Fernglass sehe noch nichts. Thierry macht ein Foto und zeigts mir, damit ich weiss wohin ich schauen muss. Tatsächlich liegt dort, etwas 20 Meter von uns entfernt, ein Löwe und schaut direkt zu uns rüber. Ich glaubs ja nicht.
    Dieser findet uns aber scheinbar nicht so spannend, steht auf und läuft tiefer ins Gesprüp. Auf der Suche nachdem zweiten Löwen laufen wir wieder im Gänsemarsch hinter Beckson her. Alle ausser Heicke ohne H und Franz. Die wissens wieder besser und laufen irgendwie.
    Der zweite Löwe ist aber bereits verschwunden. Voller Adrenalin gehen wir zurück zum Auto und versuchen die Löwen an der Strasse zu erwischen. Die frischen Spuren zeigen uns aber, dass sie schneller waren als wir und die Strasse bereits überquert haben.
    Ich frage Beckson ob dies nicht gefährlich war sich den Löwen so unbewaffnet zu nähern. Er versichert mir aber, dass dies grundsätzlich sicher sei wenn mann sich richtig verhaltet und die Tiere lesen kann. Darum sei er zuerst auch alleine schauen gegangen. Löwen seien keine agressiven Tiere die Menschen angreifen wollen. Dies hat uns ja schon der Lodgechef in Tansania gesagt.
    Wir fahren weiter, treffen auf paar Impalas und Elefanten bevor wir für das Apero mit Sonnenuntergang auf einem Hügel halt machen. Kaum hat Beckson alles ausgepackt fährt ein Mann vorbei und teilt uns mit , dass die Löwinen auf der Strasse gesehen worden sind. Gleichzeitig kommen Funksprüche rein. Wir packen alles schnell zusammen und fahren zur fast der selben Stelle wo die Löwen waren zurück. Tatsächlich liegen vier Löwinen mitten auf der Strasse und lassen sich durch die Autos nicht stören. Wie gut die Tiere sich tarnen können, fällt uns auf als wir die eine Löwin direkt vor uns im Gras erst nach einiger Zeit bemerken. Irgendwann wird es auch den Löwin zu bunt und sie verschwinden im Gebüsch. Es dunkelt bereits ein und wir machen uns auf den Weg zurück ins Camp. Beckson scheint ein riesiger Froschfan zu sein, denn er hält an jedem Gewässer damit wir dem Dschungelkonzert lauschen können. Dazu leuchtet er mit seiner Lampe die Strohhälme ab um uns die Minifrösche zu zeigen und ruft jedes mal freudig ,,Frogi" wenn er einen entdeckt. Was interessant ist, dass diese Frösche ihr ,,Nest" mit den Eiern in Sträuchern, teilweise sogar Bäumen, direkt über dem Wasser bauen, damit die Babys geschützt sind und beim schlüpfen direkt ins Wasser fallen.
    Im Camp gibts dann Abendessen. Jeden Abend ein drei Gänger auf hohem Niveau. Richtig lecker.
    Beim Game Drive am nächsten morgen sehen wir einen Leoparden. Leider nicht aus der Nähe und dieser verkrümelt sich recht schnell im hohem Gras und sobald er sich hinlegt sehen wir ihn leider gar nicht mehr. Wir kommen später nochmal zurück in der Hoffnung, dass er sich erhebt. Bill, der angere Ranger, gibt uns den ungefähren Standort durch. Doch der Leopard scheint keine Lust mehr zuhaben sich zu zeigen.
    Aufeinmal nährt sich ein einzelnes Impala der Stelle wo wir den Leoparden vermuten. Wir beobachten gespannt was passieren wird und harren aus. Doch der Wind scheint gut für das Impala zu stehen denn das Raubtier greift nicht an. Anders als bei Löwen die nur jagen wenn sie Hunger haben, tötet der Leopard immer wenn er die Möglichkeit hat. Auch wenn er noch eine frische Beute vor sich hat. Diese versteckt er auch immer auf einem Baum, um diese nicht teilen zu müssen. Er ist sozusagen das A****loch unter den Tieren.
    Wir fahren zurück ins Camp und bekommen ein Hammer Frühstück serviert. Die Game Drives am morgen beginnen immer um 5:30 und die am Nachmittag um 15:30. Dazwischen hat man ,,freie" Zeit.
    Am Abend gibts wieder einen Funk über einen Leoparden, diesmal im Baum. Wir fahren dorthin. Können ihn aber durch das Fernglass nur knapp erkennen. Wieder können wir aufgrund des Wassers nicht näher ran. Dafür sichten wir noch eine Servalkatze. Auch die nächsten Tagen fallen eher ernüchternd bezüglich Tiersichtung aus. Die ganzen vier Tage sehen wir keine Löwen mehr. Obwohl wir uns im Zuhause der Raubtiere befinden.
    Zum Vergleich: Ein Kollege von uns hat im Dezember als er da war in zwei Tagen 30ig Löwen gesehen! Und auch sonst etliche Tiere.
    Wir sichten noch zwei Nashörner. Ein Kalb und eine Mutter, doch diese verschwinden innert Sekunden im Gebüsch. Es reicht knapp für ein Foto.
    Das Wetter hat uns einen grossen Strich durch die Rechnung gemacht. Den zum grossen Löwenrudel kommen wir gar nicht hin. Auch Beckson und Dudley sagen so wenig Tiere sei nicht normal. Janu ist halt kein Zoo. Dies muss auch eine Französin die neu mit ihrem Mann angereist ist erfahren. Sie ist keine 10 Minuten im Auto als sie schon rummotzt sie zahle um Tiere zusehen und nicht um Pausen zu machen, als Beckson aussteigt um wieder nach den Löwen zu suchen. Da sie französisch sprechen verstehen wir natürlich alles, offenbaren uns aber nicht das wir sie verstehen. Als sie weitermotzt weil keine Tiere auftauchen, weisst sie aber ihr Mann zu recht und erklärt ihr wir seien nicht im Zoo.
    Falls ihr selber Mal eine Safari machen wollt und dies eure erste sein sollte, empfehle ich jedem etwas länger zu sparen und eine Privatsafari zu machen. Entweder alleine oder in einer kleinen Gruppe wie wir es in Tansania gemacht haben. Denn so kann euer Guide genau bei den Tieren eurer Wünsche anhalten und ihr beobachtet diese solange ihr wollt. Zudem lernt ihr viel mehr. Beckson hat fast jeden Tag neue Gäste und fährt natürlich zu den ,,beliebteren" Tieren hin. Daher hält er kaum bei Antilopen oder Gnus etc. Auch bei den Elefanten stopt er nicht mehr jedesmal. Für uns drei ist das ok da wir soviele gesehen haben, aber für jemanden der seine erste Safari macht ist dies natürlich auch etwas frustrierend. Beckson ist ein lieber, süsser Teddybär hat aber das Auge fürs fotografieren nicht so. Daher parkiert er oft falsch oder rollt viel zu weit nach vorne oder zu wenig, dass die hinteren Sitze kaum was sehen. Bis er dann die Position hat sind die meisten Tiere natürlich über alle Berge da sie durch den lauten Motor erschrecken. Er gibt sich aber sehr Mühe, daher sei ihm verziehen.
    Am Samstag können wir zeitlich noch die Hälfte des Drives mitmachen bevor Beckson uns zum Auto bringt.
    Michä werden wir auf dem Rückweg am Nelspruit Flughafen rauslassen. Sie fliegt alleine weiter auf Kapstadt. Für Thierry und mich gehts zurück nach Johannesburg.
    Das Buffelshoek können wir wärmstens empfehlen. Tolle Location, schöne Unterkünfte und wahnsinnig tolles Essen.
    Die Fahrt zum Flughafen in Nelspruit dauert aufgrund der Strassenverhältnisse etwa drei Stunden. Als wir kurz vor Ankunft des Flughafens sind, frage ich mich langsam warum dieser nicht beschildert ist. Als wir ankommen scheint uns das ganze etwas suspekt. Es sieht eher wie ein privater Flugplatz aus. Ein Mann fragt uns freundlich was wir suchen. Von ihm erfahren wir dann, dass wir am falschen Flughafen sind. Denn in Nelspruit gibt es zwei. Wir müssen 40 Minuten retour fahren. Da wir genügend Zeit eingeplant haben, ist dies kein Problem und Michä kommt pünktlich am richtigen Ort an.
    Nach weiteren 4 Stunden mit Pause erreichen wir dann Johannesburg. Wir bringen unser Gepäck in die Unterkunft bevor wir den Mietwagen an den Flughafen bringen. Wir sind nur 10 Fahrminuten davon entfernt. Wir haben wieder die gleiche Unterkunft genommen wie bei der Ankunft. Becki der Housekeeper hat uns bei unserem ersten Besuch überascht als er uns mehrere Schweizer Fussballmannschaften aufgezählt hat. Unteranderem die Young Boys, der Fc Thun, Grasshoppers und noch paar mehr.
    Die Rückgabe des Autos verläuft ohne Probleme aber die Suche nach einem Taxi schwieriger. Es ist nirgends beschriftet und das Wifi im Flughafen funktioniert schlecht. So können wir uns kein Uber bestellen. Wir werden von zwei komischen Männern angesprochen, die fragen ob wir ein Taxi suchen. Wir verneinen dies und gehen stattdessen zu einem Flughafenmitarbeiter, welcher uns zum Taxistand bringt. Wichtig: in Johannesburg entweder über Uber ein Taxi bestellen oder nur in angeschriebene Autos einsteigen. Denn oft werden direkt am Flughafen so Leute ausgeraubt. Deshalb sind wir auch nicht beim anderen eingestiegen.
    Zurück in der Unterkunft buchen wir noch paar Dinge für unser nächstes Reiseziel: Vietnam.
    Am Sonntag morgen machen wir uns auf den Weg zum Flughafen.
    Bevor wir einchecken überprüft zuerst eine Dame unsere Pässe und Visas. Sie hat nichts daran auszusetzen und schickt uns an den Check In Schalter.
    Der Mann am Schalter schaut zuerst mein Visa an und danach das von Thierry.
    Was dann folgt ist ein Deja-Vu wie damals in Thailand am Flughafen als wir nach Vietnam reisen wollten und mein Pass als ungültig erklärt wurde.
    Der Mann schaut hoch und sagt: ,,Ich muss mit Vietnam abklären ob Thierrys Visum gültig ist, sonst lassen wir euch nicht fliegen." Uns fällt die Kinnlade runter.
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  • Day 19

    Ist Ü gleich UE?

    February 20, 2023 in Vietnam ⋅ ⛅ 32 °C

    Wir fragen natürlich sofort nach, was er damit meint: ,,Thierrys Visum sei evt. nicht gültig".
    Wir haben dies ja schliesslich vor x Wochen beantragt und von Vietnam bewilligt bekommen. Dafür mussten wir sowohl Kopien der Pässe, sowie Passfotos einreichen. Der Mann am Check-In ist aber der Meinung Thierrys Namen stehe nicht gleich in seinem Pass wie auf dem Visum und dies führe zu Problemen.
    Da Thierrys Nachname ein Ü enthält muss er bei Internationalen Dokumenten immer UE angeben. Wir zeigen ihm bei Thierrys Pass, dass unten bei der Maschine Readable Zone (MRZ) sein Nachname auch mit UE geschrieben ist und dies explizit auch bei der Visum Seite so verlangt wurde. Das Ü konnten wir auch gar nicht eintragen. Er hält an seiner Meinung fest und will dies unbedingt abklären.
    Danach steht er mit zwei anderen Mitarbeitern im Kreis und es wird fleissig diskutiert. Thierry geht dazu und zeigt auch den anderen, dass in seinem Pass sowohl Ü sowie UE steht und wir ein gültiges Visum haben. Selbst bei ihrem Flugticket wird UE geschrieben. Alles diskutieren nützt nichts und wir werden gebeten zu warten bis sie jemanden am Flughafen Vietnams erreicht haben.
    Per Whatsapp! wird ein Foto von Thierrys Pass nun irgendwo weitergeleitet. Wir werden richtig sauer. Vor lauter Deja Vu von damals in Thailand und Wut über dieser unnötigen Aktion breche ich in Tränen aus. 😭😭 Es ist soooooo frustriend wenn man weiss alles ist korrekt, aber die Gegenseite ist am längeren Hebel. Nach über 45 Minuten warten, kommt der eine Pinsel zurück und meldet uns, alles sei ok.
    Immer noch sauer aber erleichtert können wir einchecken. Zum Glück haben wir viel Zeit eingeplant. Es reicht gerade noch für ein Frühstück runterzuschlingen und zum runter kommen, bevor es ans Boarding geht. ✈️ Keine zwei Minuten bevor wir durchs Gate gehen wollen, kommt ein anderer Flughafenmitarbeiter, Tyler, auf uns zu und erklärt Thierry, dass er eigentlich nicht reisen dürfe. Wir schauen ihn fassungslos an. Er fährt fort und sagt sie hätten mit Vietnam geschaut und diese würden eine Ausnahme machen und Thierrys Visum vor Ort neu ausstellen. Allerdings müsse er dies neu bezahlen. Thierry versucht ruhig zu bleiben und versucht dem Herrn alles nochmal bei zu bringen und zeigt ihm auch das Visumformular wo ganz klar steht mann müsse die Maschinenschrift eingeben.
    Die Antwort die nun von Tyler folgt zeigt die Dummheit auf. Er wird lauter und sagt zu Thierry an allen drei Stellen (Visum und den beiden Stellen im Pass) müsse der gleiche Name stehen. Jetzt wird auch Thierry ab soviel Dummheit lauter und fragt Tyler wie er den nun sein Visum ausfüllen soll, da im Pass nun mal bei allen Menschen mit den Buchstaben Ü,Ä,Ö etc. die Namen jeweils zweimal anders im Pass geschrieben stehen. Tyler meint darauf nur noch entweder zahle er in Vietnam oder sonst fliege er nicht. Natürlich willigen wir ein nochmals die Visakosten zu bezahlen. 💲
    Der Witz ist man kann auch ein Visum on Arrival machen. Geht einfach viel länger. Darum wissen wir nicht was der Aufstand soll, dass Thierry nicht mal fliegen dürfte.
    Der Flug nach Doha verläuft ohne Probleme, sowie der zweite Flug nach Ho- Chi -Minh auch. Da wir uns sicher sind, dass mit dem Visum alles ok ist, gehen wir direkt an den Einreiseschalter. Denn falls es wirklich Probleme gäbe würden wirs dann schnell genug erfahren. Thierry geht vor mir an den Schalter. Keine 3 Minuten später hat er den Visumstempel im Pass. Auch bei mir wie erwartet kein Problem.
    Die ganzen Diskussionen und Wartereien nur wegen einem Idioten welcher sich zu wichtig nahm... Aber egal wir sind angekommen und unser Gepäck übrigens auch vollzählig☺️👍🏾.
    Wir fahren direkt zu Unterkunft und werden sehr freundlich empfangen. Das Zimmer im My Hotel, Ho Chi Minh ist ganz ok und modern für den Preis. Allerdings ,,schisselets" im Badezimmer aus den Rohren. 💩 Naja, wir werdens überleben. Türe zu und dann gehts schon.
    Das erste was ansteht ist die Besorgung von SIM Karten. Da wir beide Handys für Dual SIM Karten haben ist dies ideal für uns und fürs herumreisen wichtig damit wir nicht nur bei WLAN planen können. So sparen wir viel Zeit.
    Wir fragen die Frau an der Reception wo wir SIM Karten bekommen. Sie gibt sich Mühe und empfiehlt uns einen Shop welcher etwa 20 Minuten zu Fuss entfernt ist. Da wir über 17 Stunden Flugzeit hatten, nehmen wir den Fussmarsch gerne in Kauf und verzichten auf ein Taxi.
    Dort angekommen geht das Verständigungsproblem los. Keiner spricht englisch. Mit Händen und Füssen, sowie grösstenteils mit Hilfe von Google Übersetzer wird nach einiger Zeit begriffen was wir wollen. Dachten wir zumindest. Wir dürfen Nummern auswählen. Doch dann wird uns ein Abo gezeigt. Erster Monat gratis danach die Kosten für die weitere Zeit. Wir schütteln die Köpfe und übersetzen erneut, dass wir eine Touristen  SIM Karte für 30 Tage unlimitiert brauchen. Sie sind etwas ratlos und ein dritter Angestellter wird dazu geholt. Alles von vorne. Auch dem zeigen wir die Internetseite mit dem was wir brauchen. Endlich klappts. Alle sind super nett und geduldig. Einfach bei mir lässt die Geduld nach 50 Minuten etwas nach. Wir wollen doch nur eine SIM Karte. Kann doch nicht so schwierig sein. Nach 60 Minuten verlassen wir den Laden. Mit SIM Karten die funktionieren. Halleluja.🥳
    Im Nachhinein sehen wir, dass in unmittelbarer Nähe unseres Hotel mehrere Anbieter gewesen wären.
    Von Ho-Chi-Minh ehemals Saigon sind wir recht positiv überrascht. Klar es ist eine Stadt und hat an Sehenswürdigkeiten nicht viel zu bieten aber trotzdem fühlen wir uns wohl. Wir machen alles zu Fuss und entdecken viele Garküchen. Die Gäste sitzen dabei auf Kinderstühlen oder Hockern. Ein lustiges Bild. 🪑
    Auch dem Verkehr mit den tausenden Rollern ist ein spektakel. Wechselt die Ampel auf grün, gleicht dies dem Alpenbrevetstart. 🛵 An den Kreuzungen wird kreuz und quer gefahren und oft die Ampelfarben nicht eingehalten. Als Fussgänger braucht es zuerst einige Angewöhnung für die Überquerung der Strassen. Am besten einen geeigneten Moment abwarten und dann den Weg zwischen vorbeifahrenden Rollern bahnen. Auf der Suche nach einer kleinen Tasche für mich (hab ich zuhause vergessen) durchforsten wir zwei Kaufhäuser und Märkte wo ich schliesslich fündig werde. Auch bei einem Foodmarket schlendern wir durch. Ich will unbedingt ein Banh Mi versuchen. Banh Mi ist der vietnamesischer Ausdruck für Brot. Es ist ein Sandwich und meist wird dafür ein Baguette verwendet. 🥪 Dieses wurde während des Kolonialismus von den Franzosen in Indochina eingeführt und hat sich zur beliebtesten Brotform entwickelt. Wir gehen zu einem der bekanntesten Banh Mi Shops von Saigon. Es wird mit Gemüse und Fleisch gefüllt. Voller Hunger beisse ich rein. Wääähhhh. Aber nicht etwa vom Gemüse sondern vom Fleisch. Es sind etwa 4-5 verschiedene Aufschnitte drin. Das ich jemals Fleisch aus einem Sandwich nehme und das Gemüse bevorzuge hätte ich mir nie träumen lassen. Schlussendlich bekomme ichs nicht runter. Thierry isst seines ganz auf, obleich er gewisse Fleischteile rauszieht und beiseite legt.
    Das restliche Essen was wir sonst so gegessen haben war lecker. Sogar ein Vietnamesisches Fondue Chinoise war dabei.
    Thierry wagt eine Mutprobe und geht spontan zu einem Coiffeur um die Seiten schneiden zu lassen. Auch hier versteht wieder kaum jemand englisch. Wir sind generell erstaunt wie wenig englisch die Vietnamesen können. Dies hätten wir nicht erwartet.
    Thierry zeigt dem Coiffeur Bilder wie er sich seine Frisur vorstellt und versucht zu erklären. Der Coiffeur nimmt seinen Dompteuse, setzt an und bevor wir reagieren können schneidet er Thierry den halben Bart ab. Ich bin skeptisch ob das gut kommt doch Thierry meint, er gleiche das noch aus.....tut er aber nicht. Also verlässt Thierry den Salon und hat zwei verschiedene Bartlängen. Wir nehmens mit Humor. Zudem für 6 Franken ist der Rest des Haarschnittes passabel. Am Abend gleicht Thierry die Stellen noch mit dem Rasierer aus.
    Am zweitenTag sind wir ins Museum über den Vietnamkrieg gegangen und ergänzend am dritten zu den Cu Chi Tunneln resp. Benh Duoc Tunneln. Doch darüber schreibe ich einen separaten Bericht. Würde sonst den Rahmen sprengen.
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  • Day 20

    Vietnamkrieg

    February 21, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 33 °C

    Ho-Chi-Minh Stadt ist die grösste und das wirtschaftliche Zentrum Vietnams. Unter ihrem alten Namen Saigon, welcher weiterhin parallel zu Ho-Chi- Minh verwendet wird, war sie bis 1975 die Hauptstadt Vietnams. Nach dem Abzug der US-Truppen und der militärischen Niederlage der südvietnamesischen Regierung wurde die Stadt 1976 zu ehren nach dem 1969 verstorbenen nordvietnamesischen Staatschef Ho Chi Minh benannt. 
    Da Thierry und ich in der Schule nie etwas über den Vietnamkrieg hatten und uns dieser eigentlich nur durch diverse Filme ein Begriff war, beschlossen wir unser Allgemeinwissen über das Land das wir bereisen zu vertiefen. Auch wenn dies ein unschönes Thema ist, gehört es zur Geschichte Vietnams.
    Am zweiten Tag besuchen wir das Kriegsrestemuseum welches in Ho-Chi-Minh City selber ist.
    Der Vietnamkrieg folgte unmittelbar auf den Indochinakrieg (1946-1954) zwischen der Kolonialmacht Frankreich und der vietnamesischen Unabhängikeitsbewegung der Viet Minh. Daher finden sich noch heute viele Überreste des französischen Einflusses in Vietnam wieder, wie das Baguette oder die zweite Notre Dame in Saigon etc.
    Im Vietnamkrieg, welcher von etwa 1955-1975 dauerte, standen sich als Kriegsparteien Nordvietnam, auch als die Vietcong bezeichnet, den USA und Südvietnam gegenüber. Wegen der direkt und indirekt beteiligten Supermächte gilt er als Stellvertreterkonflikt im Kalten Krieg.
    Nach der zuvor erlangten Unabhängigkeit Vietnams von Frankreichs, zerfiel das Land in zwei Teile, Nord - und Südvietnam, welche im ständigen Konflikt zueinander standen. Den Krieg löste aber schlussendlich die USA aus. Diese wollte weltweit gegen den Kommunismus vorgehen. Deshalb griffen sie zusammen mit Südvietnam das kommunistische Nordvietnam an. Als Gründe für den Krieg geht der zuvor erwähnte Kalte Krieg hervor. In dem die kapitalistische USA mit der kommunistischen Sowjetunion um die Vorherrschaft der Welt konkurrenzierte. In Vietnam zeigte sich dieser Konflikt aber besonders stark, da Nordvietnam kommunistisch und Südvietnam kapitalistisch war. Die Militärregierung Südvietnams erhielt finanzielle Unterstützung der USA, war aber korrupt und unterdrückte die eigene Bevölkerung Südvietnams mit Gewalt. Dadurch wurde die politische Lage zunehmends instabil. Dadurch befürchtete die USA nun das Südvietnam durch den Einfluss Nordvietnams kommunistisch werden würde.
    Deshalb erklärte die USA am 5. August 1964 Nordvietnam den Krieg. Um ihre Machtkämpfe in Vietnam zu rechtfertigen erzählten die USA aber eine andere Geschichte. Beim sogenannten Tonkin Zwischenfall sollen vietnamesische Boote auf amerikanische geschossen haben. Das war aber nie passiert und stellte sich im nachhinein als Lüge heraus.
    Einige Monate nach Kriegsbeginn startete die USA die Operation ,,Rolling Thunder". Innerhalb von drei Jahren flogen sie somit mehr als 100'000 Bombenangriffe auf Nordvietnam. Eine Nordvietnamesische Organisation war allerdings nur schwer zu treffen. Der Vietcong. Er kämpfte verdeckte und versuchte die USA mit vielen, kleinen Überaschungsangriffen zu terrorisieren. Die sogenannte Guerillia-Taktik. Die Verstecke waren in den dichten Wäldern Vietnams. Um diese zu finden versprühte die USA mit Flugzeugen flächendeckend das Gift Agent Orange. So verloren die Bäume ihre Blätter und die USA konnte ihre Feinde schneller entdecken. Aber dies auch nur teilweise. Den die Vietnamesen hatten ganze Tunnelsysteme. Doch dazu später.
    Nordvietnam hatte allerdings auch verbündete. Die beiden kommunistischen Grossmächte China und die Sowjetunion. Diese belieferten Vietnam schon bald mit Waffen.
    Doch wie ging der Krieg nun weiter? Ende der 60iger wurden die Proteste gegen den Krieg in der USA immer lauter. Die sinnlose Brutalität und Zerstörung führte zu zahlreichen Demonstrationen.
    Besonders ein Kriegsbild spielt dabei eine grosse Rolle, welches sogar den Pulitzer Preis gewann. Das Napalm Girl. Es zeigt die neunjährige Kim Phuc, welche nackt, schreiend und mit Verbrennungen dritten Grades um ihr Leben rennt, nachdem ihr Dorf mit vier Napalmbomben bombardiert wurde. Das Kind wird vom Fotografen sofort ins Krankenhaus gebracht. Sie überlebt und kann das Krankenhaus nach vierzehn Monaten verlassen. Heute ist Kim Phuc Friedenbotschafterin unteranderem auch für die Vereinten Nationen und lebt in Toronto.
    Das Bild ist bereits einen Tag nachdem Angriff auf der Titelseite der New York Times. Die Reaktionen kommen schnell. Präsident Nixon nennt das Bild eine Fälschung. Das Bild erfährt seine weltweite Verbreitung. Auf der ganzen Welt wird nun protestiert. Auch die Aufdeckung des amerikanischen Kriegsverbrechen: Das Massaker von My Lai befeurte die Demonstrationen. (Wer es ist interessiert kann dies im Internet nachlesen).
    Doch erst 1969 beschloss Nixon die sogenannte Nixon-Doktrin. Darin kündigt er an die US Soldaten schrittweise zurück zu ziehen. Stattdessen sollte Südvietnam mehr Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernehmen. 1973 vereinbarten die US mit Nordvietnam einen Waffenstillstand und zogen sich komplett zurück. Doch der Vietnamkrieg war somit noch nicht vorbei. Dieser endete erst zwei Jahre nach Kriegsaustritt der USA. Ohne Hilfe der USA war Südvietnam chancenlos. Im April 1975 nahm Nordvietnam die damalige Hauptstadt Saigon ein und gewann somit den Krieg. Unter kommunistischer Führung wurde das Land wieder vereint.
    Die Folgen des Krieges waren verherrend. Millionen von Menschen starben und unzählige erlitten schwere Verletzungen. Auch wurden viele durch das eingesezte Gift Agent Orange krank, welches in zahlreichen Fällen Krebs auslöst. Bis heute sind die Böden und das Trinkwasser damit verseucht. Noch Vietnamesen in der 4. Generation kommen mit schweren Verstümmelungen, Tumoren oder Behinderungen zur Welt.
    Obwohl die USA bei weiten nicht so schlimm getroffen waren wie Vietnam, hatte der Krieg auch für sie schlimme Folgen. Fast 60'000 US Soldaten starben und über 300'000 waren schwer verletzt. Viele der Überlebenden leiden an seelischen Verletzungen und sind stark traumatisiert. Viele von ihnen wurden Alkoholsüchtig oder Drogenabhängig. Auch politisch gesehen war die Niederlage für die USA traumatisch. Es war der erste Krieg den sie verloren hatten. Damit wurde offensichtlich, dass die USA trotz ihrer militärischen Stärke nicht unverwundbar waren.
    Das Museum ist auf drei Stöcken und führt durch verschiedene Etappen. Im Nachhinein hätten wir uns zuerst besser informieren sollen, denn wir wussten zu wenig über den Vietnamkrieg und im Museum wird dies meiner Meinung nach zu wenig erklärt. Versteht man aber die Zusammenhänge sind die dortigen Infos gut verständlich. (Ps. Falls ihr selber mal geht. Die Ausstellung fängt im obersten Stock an. Wir habens umgekehrt gemacht und waren deswegen auch ein wenig verwirrt). Draussen sind diverse Panzer und Flugzeuge ausgestellt. Sowie eine Nachbildung von Gefängniszellen. Auch die Foltermethoden wurden aufgezeigt. Diese waren sowas von brutal, dass ich diese nicht aufzähle. Aus Respekt der Kriegsopfer haben wir bis auf die Flugzeuge und Panzer auch keine Fotos gemacht. Darum wird dieser Blogbeitrag kaum Fotos enthalten.
    Am Abend gönnen wir uns noch eine Massage. Einer der besten die wir je hatten.
    Im nächsten Beitrag erzähle ich euch von unserem Ausflug zu den Cu Chi/Ben Duoc Tunnels.
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  • Day 21

    Cu Chi Tunnels

    February 22, 2023 in Vietnam ⋅ 🌙 28 °C

    An unserem 3. Tag in Ho-Chi-Minh haben wir eine Tour zu den Cu Chi Tunneln gebucht. Diese befinden sich gut 60km nordwestlich von Saigon. Dafür gibt es zwei Orte diese zu besichtigen, Ben Dinh und Ben Duoc. Der Unterschied zwischen den beiden Orten ist, dass Ben Dinh komplett für die Touristen nachegebaut wurde und nie zum echten Tunnelsystem dazugehörte. Die nachgebauten Tunnel wurden einiges grösser nachgebildet als die originalen. Zudem sind sie etwa 15 Minuten Fahrzeit näher an Saigon. Deswegen wählen die meisten Touristen, sowie die grossen Touristengruppen den Ort Ben Dinh. Daher für uns ganz klar, dass wir eine Tour nach Ben Duoc buchen werden. Wir hassen nichts mehr als Massentourismus und versuchen diesen nach Möglichkeit zu vermeiden.
    Um 8 Uhr werden wir von unserem Tourguide in einem kleinen luxuriösen Van beim Hotel abgeholt. Mit dabei sind noch 5 weitere Besucher, unser Fahrer sowie eine weitere Touebegleiterin. Unser Tourguide Theo gibt alles und labbert uns schon morgen früh mit Nonsense voll. Sein englisch ist mässig und fordert höchste Konzentration um ihm folgen zu können. Zum Glück sitzen wir ganz hinten, denn Theo ist wie ein strenger Lehrer und der ältere Tourist neben ihm, bekommt regelmässig einen Klaps sobald er mal aus dem Fenster schaut.
    Theo findet zudem wir sollten mal versuchen Hund zu essen. Der Hund sei ein Friend und beginne wie Food mit F, daher kann mann ihn essen. Wir wissen nicht sorecht ob dies ein Scherz von ihm ist oder ob er es ernst meint. Den in vielen Teilen Vietnams giltet Hundefleisch als Spezialität.
    Er erzählt uns viel über den Krieg. Da ich wahnsinnig Migräne habe, kann ich nicht alles verstehen was er erzählt und schalte auch etwas ab. Theo scheint seinen Job zu lieben, aber wie bereits gesagt ist Dauergebrabbel etwas zuviel. Selbst Thierry meint bei einer Fahrpause auf Schweizerdeutsch; ,,So aber nach der Pause hebsch de mau d Schnurre gäu".
    Der Fahrstyle unseres Fahrers ist ziemlich krass ums mal schön auszudrücken. Es wird gehupt und überholt was das Zeug hält.
    Als wir nach 90Minuten ankommen, können wir zuerst wieder Panzer und Flugzeuge anschauen, welche teilweise vom Alter her am auseinanderfallen sind. Umso befremdlicher für Thierry und mich, dass viele der Touristen in die Panzer oder Helikoper reinkraxeln und strahlend Fotos schiessen lassen. Theo unser Guide will auch ein Foto von mir und Thierry machen aber wir lehnen dankend ab. Er ist ganz erstaunt, ich habe sogar den Eindruck etwas brüskiert, dass wir nicht wollen. Ich erkläre ihm, dass der Krieg für uns eine schlimme und traurige Sache ist und wir keine lächelnden Fotos von uns vor Kriegsmaschinen wollen. Theo findet aber, dass sei Vergangenheit und eine Weile her und wir leben im hier und jetzt. Ich gebe ihm damit recht aber lasse mich nicht auf ein Foto ein. Keine Ahnung ob dies beleidigend für Vietnamesen ist, denn kurze Zeit später kommt die andere Begleiterin und erklärt mir, dass sich viele Besucher schuldig fühlen würden, aber das ich dies nicht brauche. Es seien die Regierungen gewesen die den Krieg angefangen haben. Ich teile ihr mit, dass ich keine Schuldgefühle habe, da ich ja nicht involviert war, aber halt einfach kein Bild von mir vor Kriegssachen brauche.
    Irgendwie komisch sich deswegen rechtfertigen zu müssen. Die anderen machen sogar Selfies vor Bomben, dies finden wir noch makaberer. Janu jeder hat eine andere Wahrnehmung und geht mit Themen anders um.
    Wir werden in den Wald geführt wo uns ein original Propagandafilm von Nordvietnam gezeigt wird. In Schwarz/Weiss versteht sich.
    Auch bekommen wir viele Infos über den Aufbau der Tunnel und können diese anhand eines Modelles genauer studieren.
    Die Cu Chi Tunnel entstanden 1948 während des Indochinakrieges gegen Frankreich und wurden vorerst als Verstecke für Waffen, kostbare Vorräte und Menschen genutzt. Währendem Vietnamkrieg wurden die Tunnel dann von Hand! ausgebaut. Sie umfassten 250 km und bestanden teilweise aus 3 verschieden tiefen Ebenen. Die erste Ebene befand sich 3-4 Meter unter der Erde, die zweite 6 Meter und die unterste 8-10 Meter.
    Ganze Städte mit Krankenhäusern, Küchen und Aufenthaltsräumen entstanden unter der Erde und waren strategisch miteinander verbunden. Die Tunnel waren ursprünglich 80cm hoch und 60cm breit. So kamen die Vietnamesen gut zurecht, aber die grösseren US Soldaten hatten keine Chancen durchzukommen. An einigen Stellen wurden die Durchgänge sogar noch kleiner gemacht. Sie dienten als Fluchtwege. Auch Fallen wurden in den Tunneln versteckt falls doch mal ein Soldat den Weg hineinfand. Die Wege waren wie in einem Labyrinth angelegt. Um an Trinkwasser zugelangen wurden tiefe Schächte bis ins Grundwasser gegraben und Wasser mit Kesseln hochgezogen. Die Amerikaner wussten lange nichts von den Tunneln und konnten sich die vielen, unbemerkten Angriffen nicht erklären. Dabei sass der Feind direkt unter ihnen. Später als sie davon erfuhren war es ihnen kaum möglich die kleinen Eingänge im Boden zu finden, welche so gut getarnt waren. Es gab sogar Unterwassereingänge welche weitere unerwartete Angriffe der Vietcong ermöglichte. Sie waren unglaublich schlau. Der Rauchabzug der Küche, welcher die Vietcong hätte verraten können, wurde übere mehrere Schächte gezogen und kam an einer völlig anderen Stelle wo nichts war aus dem Boden.
    Die Zerstörungsversuche der Amerikaner scheiterte völlig. Weder mit Bomben, Tunnelfluten noch Giftgas konnte die Tunnel zum Einsturz bringen. Als letztes Mittel schickten die USA eigene Soldaten, sogenannte Tunnelraten, ins Tunnelsystem, von denen aber nur wenige lebend zurück kehrten. Auch im Dschungel verstreut und um die Tunneleingänge verteilt wurden brutale Fallen aufgestellt. Fiel man in solche eine Grube wurde man von Bamusstöcken aufgespiesst, von Nägeln durchbohrt oder bekam eine Kugel voller Nägel auf den Kopf oder in den Körper. Dies waren nur einige Beispiele, es gab noch viel mehr Arten von Fallen. Die Fallen sollten die Feinde aber nicht sofort töten sondern sie möglichst lange leiden lassen. Sollte ein Soldat befreit werden gruben sich die Nägel, beim herausziehen aus der Grube, ein zweites Mal in den Körper. Anhand der Schreie wussten die Vietcong auch wo sich ihr Opfer befanden und konnte so teilweise noch mehr Amerikaner töten, welche ihrem Kameraden helfen wollten.
    Heute ist der grösste Teil der Tunnel verschüttet.
    Wichtig ist es auch zu erwähnen, dass die Chu Chi Tunnel einen großen Teil zum Sieg der Vietnamesen über die Amerikaner beitrugen
    Es dürfen nicht alle Besucher runter in die Tunnel, da zu füllige Personen nicht hindurch passen, in die Originaltunnel erst recht nicht. Der Einstieg beim ersten Tunnel wurde für die Besucher extra eine Treppe gebaut. Es ist ganz schön eng und ich bin froh sind wir bald wieder draussen. Wir gehen weiter und kommen nun zu den Originaleingängen. Thierry bekommt die Aufgabe diesen unter Blätter getarnten Eintritt zu finden. Nur durchs stampfen auf den Boden kann er gefunden werden. Da der Deckel aus Holz besteht tönt er anders.
    Die Öffnung ist minim. Der Guide will Thierry zuerst reinschicken, dieser ist aber unsicher ob er durch die Öffnung passt und vorallem durch den restlichen Tunnel. Niemand sonst will sich wagen, also gehe ich zuerst rein. Es ist sehr eng und ich fühl mich etwas unwohl ganz reinzugehen. Als Theo mir den Deckel zum zumachen gibt, bekomme ich leichters Panik und sage klar der Deckel bleibt offen. Ich verschwinde im engel Tunnelsystem und suche den Weg zum nächsten Ausgang. Zum Schluss wird es dunkel und dies behagt mir nicht mehr. Wie froh ich bin als ich wieder raus kann. Thierry geht schliesslich auch noch rein, nachdem ich ihm versichere, das er durchkommt.
    Die Vorstellung, dass die Menschen über Jahre so gelebt haben ist unglaublich. Und auch dieser Tunnel war bis auf den Eingang vergrössert worden. Wir besichtigen die grösseren Räume wo gegessen wurde und sehen das ,,Krankenzimmer". Auch bekommen wir das damalige Hauptnahrungsmittel zum kosten, Tapioka. Es wird aus der Maniokwurzel hergestellt und dient heute vorallem als Bindemittel bei süssen und salzigen Speisen. Ich find es nicht sonderlich lecker.
    Der letzte Tunnel den wir besichtigen können ist ein original Abschnitt. Dort dürfen wir nur geführt rein. Der Abschnitt ist ca. 30 Meter lang. Thierry geht hinter dem Mann der uns führt rein, danach ich und zum Schluss noch der ältere Herr. Es ist wahnsinnig heiss in den Tunneln. Ich merke wie mir unwohl wird und bekomme leichters Platzangst. Auch bilde ich mir ein zuwenig Luft zu bekommen. An einigen Stellen wirds noch enger und Thierry muss krabbeln. Ich will nur noch raus. Nicht zu wissen wielange es noch geht macht mich fast wahnsinnig. Als wir endlich beim Ausgang sind, stell ich mich wieder mal richtig idiotisch an und habe das Gefühl ich könne zuerst mit den Beinen voran. Klappt nicht wirklich weil es eine steile Treppe hochgeht. Umdrehen geht auch nicht mehr, dafür ist es zu eng. Zum Glück hilft mir Thierry, welcher mich rausziehen kann. Geschafft. Schnell muss ich an die frische Luft. Dann stellt uns Theo noch die verschiedenen Fallen vor.
    Zum Schluss der Führung gehts auf die Shooting Ranch. Dort kann mann mit einer Aka47 und/oder eine M16 schiessen.
    Ich möchte niemanden verurteilen, der dort schiessen geht, aber trotzdem habe ich Mühe damit. Ich sehe den Sinn und Zweck nicht an einem Ort zu ballern, an welchem abertausende ihr Leben verloren haben. Für micht respektlos. Aber wie bereits gesagt, alles ist Ansichtssache.
    Danach gehts nach Saigon zurück. Diesmal ohne Geplapper. Jeder kann auswählen wo er rausgelassen wird. Thierry und ich wollen zum Food Market etwas essen gehen. Theo auch. Zum Glück aber dann nicht mit uns. Er fragt zwar ob wir eine Vietnamesische Pizza mit ihm essen wollen, was wir aber ablehnen. Er ist nett aber zu anstrengend um weiter mit ihm abzuhängen.
    Wir essen eine Kleinigkeit bevor wir zurück zum Hotel gehen und unsere Taschen packen. Den am nächsten Tag gehts früh weiter, denn um 5 Uhr müssen wir bei der Busstation sein.
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  • Day 23

    Endlich Meer

    February 24, 2023 in Vietnam ⋅ 🌬 30 °C

    Früh morgens geht unser Wecker, denn wir müssen um 5 Uhr bei der Busstation sein. Diese liegt zwar nur 10 Fussminuten von unserer Unterkunft entfernt, aber aufgrund des schweren Kitegepäcks gönnen wir uns für ein paar Fränkli ein Grab (asiatisches Uber). An der Station angekommen, gibt es mehrere Buse und wir müssen uns erst zurechtfinden. Gerade als wir unseren Bus gefunden haben, spricht uns ein Vietnamese mit fast perfekten englisch an und will uns helfen. Er ist zwar nett aber er scheint auf Drogen zu sein. Wir lehnen dankend ab. Der Buschauffeur ist ein grantiger, unsympathischer Typ. Er schnauzt uns auf vietnamesisch an und zeigt auf Thierrys Kitegepäck. Sogleich ist der andere Typ da und übersetzt uns, dass der Buschauffeur zusätzlich Geld will. Thierry fragt warum. Auf das hat der Buschauffeur keine Antwort, lässt und stehen und läuft davon. Der andere Vietnamese sagt uns wir sollen nicht zahlen da wir ja das Ticket schon haben. So versuchen sie immer extra Taschengeld mit ahnungslosen Touris zumachen. Das habe ich aber bereits gelesen und wusste über die Masche Bescheid. Danach aber labert er uns um 5 Uhr morgens die Birne voll. Er habe in Australien gelebt, aber diese hätten ihn ausgeschafft und liessen ihn nicht mehr ins Land, weil er ein Jahr im Gefängnis war. Er war in einen Kampf verwickelt gewesen. Muss wohl etwas heftigers gewesen sein.
    Woooow wir haben ja tolle Gesellschaft früh morgens. Der Buschauffeur kommt zurück und verlädt unser Gepäck wortlos. Wir steigen ein und werden sogleich angeschrien, weil wir die Schuhe nicht ausgezogen haben. Fluchend reicht er uns Plastiktüten. Da er kein englisch spricht, nützen auch unsere Kommentare, dies doch den Passagieren vorgängig mitzuteilen, nichts.
    Wir haben einen VIP Schlafwagenbus gebucht für die 5 1/2 stündige Fahrt nach Mui Ne. Der war nur paar Dollar teurer als der normale Schlafwagen und verspricht etwas mehr Komfort.
    Mui Ne ist ein Fischort in Vietnam und liegt am südchinesischen Meer. Mui Ne ist vorallem für seine Sanddünen, sowie seinen Bade-und Kitesurftourismus bekannt. Thierrys Handtäschchen sollte nun endlich mal zum Einsatz kommen.
    Die Sitzbetten im Schlafwagen sind recht komfortabel. Einfach grosse Leute haben es etwas schwieriger. Ich schlafe rasch ein und erwache erst kurz vor Mui Ne wieder. Wir werden vor unserem Hotel rausgelassen. Unsere Unterkunft wird von einer netten Vietnamesin geführt. Sie hat zwei ultrasüsse Hundewelpen. Die Zimmer sind gross, sauber und für den Preis top. Thierry kann sogar seine Kitesachen in einem separaten Raum lagern. Das wichtigste, es ist in Strandnähe. Wir müssen nur die Strasse überqueren, durch ein anderes Resort laufen und sind direkt bei der Kiteschule. Diese wird von einer sympathischen Holländerin geführt. Für mich ist von Anfang klar, dass der Spot nichts für mich ist. Viel zu hohe Wellen. Ansonsten super Wind und Thierry ist nicht mehr zu bremsen und kurze Zeit nach der Ankunft bereits auf dem Wasser. Ich geniesse die nächsten Tage mit nichts tun auf dem Liegestuhl. Mui Ne ist eigentlich ein kleines, zweites Russland, den die meisten Besucher kommen von dort. Fast alles ist auf kyrillisch angeschrieben und auch viele der Locals sprechen russisch. Immer wieder werden wir so angesprochen. Obwohl Hochsaison ist, hat es wenig Kiter resp. wenig Russen. Wir vermuten dies liegt am Krieg.
    Nach 2 Nächten reisen wir weiter zum nächsten Kitespot. Diesesmal nehmen wir uns ein Taxi. Die Fahrt dauert 3 Stunden.
    Die Unterkunft ist schön aber viel zu teuer für das was sie bieten. Aber es war noch das einzig freie.
    Der Kitespot ist mega cool. Eine grosse Flachwasser Lagune mit Stehrevier. Und dahinter tiefes Wasser mit grösseren Wellen. Da Thierry ,,nur" sein Foil dabei hat und der Wind unglaublich stark ist, mietet er für die nächsten Tage eine Ausrüstung.
    Am nächsten Tag ist der Wind aber so stark, 47 Knoten in der Böe, das sind ungefähr 87km/h, dass nur ganz wenige raus gehen. Die nächsten Tage sehen auch sehr starkwindig aus. Da ich noch nie so starken Wind hatte und länger nicht kiten war, will ich einen Refresh Kurs machen. Leider komme ich erst an unserem Abreisetag dazu, da die Tage zuvor, der Wind zum schulen viel zu stark war. Wir bleiben 4 Tage.
    Mickey ist ein super Instruktor und ich kann noch einiges von ihm mitnehmen. Am Abend nehmen wir dann den Nachtzug Richtung Hoi An. Die Fahrt wird 13 Stunden dauern.
    Eine Stunde bevor es losgeht werden wir von den Besitzern der Kiteschule zu ihrem Mitarbeiterfest eingeladen. Drei Runde Tische voll mit Leuten und ein Gang nachdem anderen wird aufgetischt. Wir werden aufgefordert mitzuessen. Aber da wir gerade erst gegessen haben, bekommen wir keinen Bissen runter. Phi der Besitzer tischt sein selbstgebrautes Bier auf, was laut Thierry und den beiden anderen Reisenden die wir kennen gelernt haben, als sehr gut befunden wird.
    Gerade als es richtig gemütlich wird, ist unser Taxifahrer leider schon da.
    Nach gut 35 Minuten sind wir am Bahnhof. Es ist noch richtig altmodisch und wir müssen im Wartebereich warten. Die Türe zu den Perrons ist abgeschlossen und wird von der Bahnhofsangestellten geöffnet kurz bevor der Zug einfährt. Sie ruft den Zug aus und die Leute können dann auf die Perrons raus.
    Wir sind sehr gespannt auf den Schlafwagen und hoffen natürlich das wir keinen Stinker, Rotzer oder Furzer im Abteil haben. Schon bald werden wirs sehen resp. besser gesagt riechen. Stay tuned.
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  • Day 28

    Stadt der Lampions

    March 1, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 24 °C

    Die Zugfahrt von Phan Rang nach Da Nang verlief ohne Probleme und war recht bequem. Auch unsere Zimmergenossen waren recht ok. Zumindest keine Stinker, Rotzer oder Furzer. Nur die Vietnamesin hat aus unerfindlichen Gründen die ganze Nacht ihr Licht brennen lassen und um halb 5 morgens Morgengymnastik inklusiver Massage mit lauten Klopfgeräuschen und sonstigen Geräuschen ausgeübt. 🏅Das Licht war halb so störend, da wir Schlafbrillen haben. Aber für ihre morgendliche Aktivität wollte ich sie aus dem Zug werfen. Vorallem da ich mir die halbe Nacht das pinkeln verkniffen habe, um ja niemanden aufzuwecken und die andere führt knallhart ihr Programm in aller Herrgottsfrüh durch. Also hab ich mich dann doch auch auf den Weg aufs stille Örtchen gemacht.🚽 Ich öffne die Türe und der Geruch der mir entgegenschlägt lässt mich also fast kotzen. 🤢🤮Ich muss aber so dringend, dass ich keine Wahl habe. Nase zu und durch. Das mit der Nase zu halten geht natürlich schlecht, da ich mich durch das rattern des Zuges an den Wänden abstützen muss, um ja nicht in Berührung mit der Klobrille zu kommen. Dabei muss ich dermassen immer wieder würgen vom Gestank, dass ich soviel Selbstdisziplin und Mental Stärke aufbringen muss, nicht auf den Boden zu reiern. Sobald ich draussen bin, kann ich nur noch nach frischer Luft japsen und ein Stossgebet an den lieben Gott senden, dass sich meine Blase nicht nochmal meldet. Sorry aber auch die unschönen Dinge beim Reisen müssen gesagt werden.
    Natürlich hat sich meine Blase nochmals gemeldet. Beim zweiten Mal hab ich die Maske aufgesetzt und bin auf ein anderes Klo gegangen. Diesesmal hatte ich Glück, den dieses ist gerade gereinigt worden. Beim aussteigen in Da Nang habe ich noch mit paar Engländern gesprochen die völlig fertig waren, da ihr Zugabteil total nach Scheisse gestunken hat und dies mussten sie 13 Stunden lang aushalten. Ihr Zimmer befand sich quasi neben dem Klo. Ich habs selber gerochen und sie haben nicht übertrieben. Es stank bestialisch.💩💩
    So aber nun Themawechsel.
    Wir kommen also in Da Nang an. Dort bleiben wir aber nicht, sondern werden abgeholt und ins 40 Minuten entfernte Hoi An gefahren.
    Unsere Unterkunft liegt am An Bang Beach und ist mega schön. Sophie die Gastgeberin ist ein Goldschatz.
    Hoi An war einst die Stadt mit dem grössten Hafen Südostasiens, was vorallem durch die Lage an der Seidenstrasse zurückzuführen ist. Hoi Ans Altstadt blieb als einzigste im Vietnamkrieg unversehrt und wurde 1999 zum UNESCO- Weltkulturerbe erklärt. Mit ihren vielen kleinen Gassen, farbigen Gebäuden, zweistöckigen Häusern und Tempeln hat die Stadt einen besonderen Charme. Die Verkehrsfreie Zone lädt zum flanieren ein.
    Hoi An wird auch Stadt der Lampions genannt. Den an jedem Gebäude, über jeder Strasse, an jedem Baum und sogar an den Schiffen hängen Lampions in allen Grössen und Farben. Besonders am Abend wenn alle angezündet sind verwandelt sich das Städtchen in ein kitschiges Märchen. 👸
    Thierry und ich können Stunden in einem Cafe verbringen und die Touristen aus aller Welt beobachten. Es ist nämlich sehr unterhaltsam den Frauen zu zu schauen, die sich extra in Schale geschmissen haben und dann in allen möglichen Posen posieren für DAS perfekte Foto. Teilweise wird dafür sogar ein Fotograf engagiert.📸
    Hoi An ist nicht nur für die Lampions bekannt sondern auch für die zahlreichen, günstigen Schneiderein. Auch Thierry und ich wollen ein paar Kleider anfertigen lassen und bleiben daher 4 Tage in Hoi An. Die von unserer Gastgeberin empfohlene Schneiderei wird von zwei Schwestern geführt. Wir bekommen super Beratung und auch die Endresultate überzeugen. Nach nur einer Anprobe sitzt alles wie angegossen. Was wir gemerkt haben ist, dass die Vietnamesen in manchen Bereichen sehr direkt sind und in anderen wieder mega schüchtern. Die zwei Damen sind das erstere. Thierry wird unverblümt gesagt er sei zu dick. Wir wissen nicht so recht ob wir lachen oder empört sein sollen. Thierry erklärt ihr, dass er einen Unfall hatte und über 8 Monate keinen Sport machen durfte und er sonst schlänker sei. Dies scheint sie zu akzeptieren, denn bei der Anprobe erklärt sie nämlich ihrer Schwester: ,,Nomäly he häs good bodiii, but he häd sögely one yeal ägoo".
    Für alle die das Vietnamesen Englisch nicht verstehen; ,,Normalerweise hat er einen guten Körper, aber er hatte eine Operation ein Jahr zuvor." Und nein ich mach mich nicht über ihr englisch lustig, ich finds einfach süss.
    Auch ich bekomme mehrmals auf der Strasse von wildfremden Vietnamesinen Kommentare zu meiner Figur. Aber nur positive. Es scheint als wird hier extrem aufs Gewicht geschaut.
    Denn auch die eine Schneiderin macht mir dauernd Komplimente und sagt mir immer wieder: I lööööv uuuuu. Sie fragt Thierry ob er mich verkaufen oder mich mit ihr teilen würde. Als wir den Laden verlassen, meint sie noch sie hätte wahrscheinlich zu wenig Geld um mich zahlen zu können. Über soviel Direktheit bin ich etwas irritiert und weiss nicht was zu sagen, ausser zu lachen. Wenigstens hat sie Thierry keine Kühe angeboten, wie der Masai in Tansania.🐄
    Um uns die Zeit zu vertreiben machen wir einen Ausflug zum Coconut Village. Von dort aus wollen wir in eine Bootstour in einem typisch traditonellen vietnamesischen runden Boot (Tung Chai) machen.
    Es ist ein typischer Tourispot, aber auch das muss mal sein. Wir verhandeln den Preis und schon gehts los. Sobald ich im Boot sitze, habe ich bevor ich blinzeln kann den typischen geflochtenen Kegelhut auf dem Kopf und von allen Seiten höre ich: Foto, Foto, Fotoooooo. So geht das die ganze Fahrt über. Unsere Ruderin eine kleine, strenge, ältere Frau zwingt uns quasi in allen erdenklichen Posen zu Fotos. Kokosnüsse gibts in die Hand, Fotos mit Hut, alleine, zu zweit, hinter Palmen und Widerrede wird nicht geduldet. Wir werden von einem Ecken im Boot zum anderen gescheucht. Weiter gehts erst wenn sie zufrieden ist. Die idyllische Kulisse verwandelt sich schnell in eine Disco. Schon von weitem hören wir vier verschiedene Lieder gleichzeitig und in voller Lautstärke aus den Boxen dröhnen. Wie im Zirkus drehen sich mehrere Männer in ihren Booten im Kreis und tanzen dazu. Für umgerechnet 4 Franken darf man bei ihm mitdrehen. Wir verzichten. Die Ruderin kann dies nicht so recht verstehen und bietet uns für die Hälfte des Preises das Karussel an wenn sie drehen darf. Wir verneinen wieder und versuchen ihr klar zu machen, dass uns schon beim blossem zu sehen schlecht wird.
    Die rüstige Dame interessiert weder unsere Erklärung noch unser Nein, denn sie dreht munter drauf los. Auch unser Stop überhört sie und so drehen wir unsere Kreise....und uns wird übel.
    Direkt daneben der nächste Programmpunkt. Es wird mitten auf dem Meerarm Karaoke gesungen. Mehrere Nussschalen mit grossen Boxen darauf und einem Vietnamesen der etwas reinsingt. Der Höhepunkt der Tour ist dann ein Fischer der unter grossem ,,Oooooooh" der Asiaten sein Fischernetz auswirft. 🎣
    Danach gehts zum Ausgangspunkt zurück. Bevor wir ankommen, stoppt die Oma und weisst uns an ihr Trinkgeld zu geben. Wir geben ihr für ihren Einsatz natürlich etwas und sie scheint ausserordentlich zufrieden zu sein. 💰
    Als wir aussteigen dröhnt wieder Vietnamesische Ballermannmusik aus den Boxen und eine grössere Gruppe scheint ihren Spass zu haben. Eine spezielle aber unterhaltsame Erfahrung.
    Karaoke scheint hier sowieso eine beliebte Sache zu sein. Den mehrmals fahren wir an Strassen vorbei wo eine Gruppe Karaoke am singen ist. Mitten unter der Woche, am morgen oder Nachmittag, draussen am Strassenrand mit Mikrofon und Verstärker, wird schief reingesungen was das Zeug hält. Das scheint hier niemanden zu stören, bei uns unvorstellbar. Da würde die Lärmklage der Nachbarn bereits nach 5 Minuten reinkommen. Jedesmal wenn wir sie hören meint Thierry: ,,Oh nei, sie si wieder am brülle". 🎧🎵
    Wir mieten für die Zeit hier selber einen Roller und erkunden etwas die Gegend. Wie bereits erwähnt, gibt es hier mehr Roller als Autos und es wird nach Lust und Laune gefahren. Auch bei grün an den Ampeln muss zuerst geschaut werden ob die Fahrbahn frei ist, bevor gefahren werden kann, denn die Ampelfarbe interessiert hier niemanden. Es ist auch scheissegal ob das Licht am Roller oder der Blinker funktioniert. Hauptsache die Hupe geht. Anstatt einen Blick zurück oder in den Seitenspiegel, wird gehupt und dann überholt.🛵 Geisterfahrer trifft man regelmässig an. Auch einer Schlange begegnen wir auf einer unserer Fahrten. Diese wird vom Vordermann beinahe überfahren bevor sie im Gebüsch verschwindet.🐍
    Heute nehmen wir wieder den Nachtzug nach Ninh Binh. Dieser Zug ist einges luxuriöser und mit unseren ,,Zimmergenossen" sind wir bis jetzt sehr zufrieden. 😃
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  • Day 32

    Der Omasessel

    March 5, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 26 °C

    Unsere Reise von Da Nang nach Ninh Binh mit dem Zug war wirklich angenehm gewesen. Flotte Mitreisende im Abteil, essen und trinken, sowie saubere Klos. Generell war der Lotus Express ,,luxuriöser" und sauberer.
    Ich finde das herumreisen in Vietnam mit dem Zug die komfortabelste Art.
    Falls ihr Strecken mit dem Bus fahren wollt oder müsst, empfehle ich wirklich paar Franken mehr für den VIP Schlafwagen zu zahlen, anstatt den ,,normalen" Sleeping Bus. Man hat einiges mehr Platz und komfortablere Sitze. Denn im normalen Sleeper Bus sind die Liegen so kurz, dass ausstrecken nicht geht. Daher war ich froh, dass wir diesen nur für eine kürzere Strecke hatten.
    Am Sonntag morgen um 9:30 kommen wir in der Provinz Ninh Binh an. Nicht nur die Provinz heisst so, sondern auch die gleichnamige Hauptstadt.
    Die Gegend wird als die trockene Halong Bay bezeichnet. Durch die ganze Region ziehen sich wunderschöne Kalksteinfelsen, die wie Pilze aus dem Boden schiessen.
    Die Kalksteinfelsen sind oft von Reisfeldern umgeben und kleine Flüsse schlängeln sich mitten durch die Natur.
    Daher überrascht es nicht, dass Bootstouren zu den Highlights der Region gehören.
    Dafür bekannt sind zwei Touren: Tam Coc und Trang An.
    Nach Tam Coc gehen die meisten Tagestouren hin, auch von Hanoi aus. Es gibt nur eine Route durch die Bucht und der Hin-und Rückweg ist identisch. Die Fahrt dauert ca. 1.5h und man ist zu zweit im Boot mit dem Steuermann.
    Die Tour in Trang An dauert zwischen 2.5h-3h und mann kann zwischen 3 verschiedenen Routen auswählen. Man ist entweder zu viert in einem Boot oder zahlt extra wenn man nur zu zweit will. (Dies hab ich erst im Nachhinein erfahren und mich etwas geärgert, dass uns dies die Ticketverkäuferin nicht gesagt hat).
    Ich hab viel über beide Touren gelesen und es war klar, dass wir Trang An machen würden. Wir hätten auch für Tam Coc mehr als genügend Zeit gehabt, aber diese Tour hat leider einen fahlen Beigeschmack worauf wir sogar keinen Bock haben.
    Bei allen Berichten die ich gelesen oder auf youtube gesehen habe, wurde das gleiche gesagt.
    Der erste Scam ist:
    Eine Frau rudert plötzlich neben dein Boot mit einer guten Kamera und schiesst Bilder von dir. Du als unwissender Tourist lächelst wahrscheinlich noch schön rein und wenn du vom Boot kommst, steht die besagte Dame da, mit deinem ausgedruckten Bild und macht ein Aufstand, wenn man das Bild nicht kaufen will.
    Wenn man auf dem Fluss für die Bilder eingewilligt hat, wird ein schlechtes Bild ausgedruckt und für die guten will sie extra Geld.
    Der zweite Scam ist folgender:
    Am Turnpoint der Route warten viele Verkäuferinen mit Waren auf ihren Böötchen und wollen dir was verkaufen. Soweit ja noch alles ok. Aber deine Ruderin bleibt Ewigkeiten am Boot der Verkäuferin, damit diese permanent auf dich einreden kann auch wenn du nichts kaufen willst. Dann redet sie weiter auf dich ein, dass man zumindest für die Ruderin etwas kaufen soll da sie sicher durstig und hungrig ist vom rudern. Lässt man sich auf den Verkauf ein, gibt die Ruderin die Ware der Verkäuferin zurück und die beiden teilen sich das Geld. Ganz schön dreist.
    Die dritte Abzocke kommt am Schluss der Tour:
    Die Ruderin stoppt mitten auf dem Fluss und fordert Trinkgeld ein. Will man keines geben oder ist es ihr nicht hoch genug, weigern sie sich weiter zufahren. Sie haben ja Zeit.
    Alle diese Faktoren haben uns die Lust auf die Tour genommen.
    In Trang An hingegen wird solches Verhalten von den Mitarbeitern nicht geduldet und auch darauf geschaut.
    Wir haben uns für Route 3 entschieden. Diese soll laut Internet die schönste Landschaftskulisse haben, aber ,,nur" 3 Höhlen zum durchfahren (Route 1 hat 9 Höhlen). Dafür hat Route 3 die längste Höhle mit einer Länge von einem Kilometer. Da wir lieber Landschaften haben, statt Höhlen war dies kein Problem für uns.
    Wir sind mit einem asiatischen Päärchen zusammen im Schiff, welche leider die vorderste Bank ergattern. Ich war nämlich zu doff vorne und hinten vom Schiff zu unterscheiden und habe ihnen grosszügig den Vortritt gelassen.
    Da wir drei Stopps, mit aussteigen bei den Tempeln machen, habe ich dann aber gefragt, ob wir für einen Teilabschnitt auch mal vorne sitzen dürfen. Logisch sieht die Landschaft auch von den hinteren Plätzen gleich aus, aber für die Fotos und Videos wollte ich nicht jedesmal noch die zwei Touris drauf.
    Ansonsten haben wir noch die Bich Dong Pagode und die bekannten Mua Caves mit dem besten Aussichtspunkt Hang Mua (Flying Dragon Mountains) besucht. Die Höhlen selbst sind nichts besonderes, aber der 500-stufige Aufstieg nach oben mit wunderschönem Panoramablick lohnt sich. Ganz oben ist ein Steindrachen, welcher über das Tal wacht.
    Um zum Drachen hoch zukommen, braucht es aber eine kleine Kletterpartie. Diese finde ich nicht ganz ungefährlich, denn die Steine sind uneben und glitschig. Gitter oder Seile gibt es keine. Ein Fehltritt kann böse enden oder sogar zum Absturz führen. Die vielen Touris sind auch nicht grad förderlich. Da ich nur Flip Flops anhabe, beschliesse ich schnell umzukehren. Es ist mir schlicht zu gefährlich. Thierry geht etwas weiter, da er gute Schuhe trägt, kehrt aber nach paar Meter um. Auch er will nichts riskieren. Etwas weiter unten geht ein anderer Pfad auf den zweiten Aussichtspunkt hoch, auf welchem eine kleine Pagode thront.
    Bei diesem Tourispot ist wichtig zu wissen, wenn man mit dem Roller oder Fahrrad kommt, dass man wirklich bis zum Schluss zum Ticketschalter fährt und dort pakiert. Denn einige Geschäftstüchtige Vietnamesen versuchen einem vorher zu stoppen (teilweise schon 500Meter vor dem Eingang) und in ihr Parking zu weisen. Um den Roller zu stoppen stehen sie mitten auf die Strasse und versuchen den Weg zu versperren oder Trillerpfeiffen werden eingesetzt. Auch vor einem aggressivem Auftreten wird kein Halt gemacht.
    Da uns der Besitzer der Unterkunft vorgewarnt hat und ich viele Beiträge gelesen habe, sind wir darauf nicht reingefallen und ich hab mich auch von dem Herr am Eingang nicht einschüchtern lassen, welcher recht aggro war.
    Nebst den Tourispots, kann man auch sonst prima mit dem Roller in der schönen Gegend rumdüsen.
    In Ninh Binh hatten wir, auch endlich das erste Mal das Asiengefühl, welches wir im Süden vermisst haben.
    Thierry ist diesesmal mit dem Roller gar nicht zufrieden. Ein richtiger Omasessel findet er, ohne Power. Ich find die Oma aber super. Sie hat genügend Stauraum für den Rucksack, tuckert gemütlich umher und hat einen breiten Sitz. Klar die besten Zeiten hat sie durch. Stossdämpfer sind inexistent, wir hängen nach hinten durch, Probleme beim anlassen und wie gesagt kaum Pfupf.
    Daher kaum überaschend stirbt uns die Oma am zweiten Tag sozusagen unter dem Füdli weg. Der Motor startet nicht mehr. Zum Glück passiert dies in der Nähe der Unterkunft und es dauert auch keine 5 Minuten, dass uns eine Vietnamesin ihre Hilfe anbietet. Per Zufall ist sie mit dem Besitzer der Unterkunft befreundet und ruft ihn an. Keine 10 Minuten später haben wir einen neuen Roller und die Oma wird weggeschoben.
    Bei unseren Rollertouren haben wir aber auch paar schockierende Szenen gesehen.
    Da wäre zum einem der Transport zweier kleiner Säue auf dem Roller, welche in einen mickrigen Käfige gesteckt wurden und bei einem Tempel ein ähnliches Bild zweier Hunde im Käfig. Die Käfige waren so klein, dass sie nicht mal wirklich stehen konnten und ihre traurigen Blicke werde ich nie vergessen.
    Etwas vom schlimmsten für uns haben wir an einem morgen gesehen, als wir an ein paar Marktständen vorbei gefahren sind. Schon die halbe, tote Kuh auf dem Markttisch hat mich erschaudern lassen aber beim Stand dahinter bin ich fast vom Roller gekippt. Mehrere ganze, frittierte oder gebratene Hunde lagen da zum Verkauf. Wir hörten ja schon das hier Hunde gegessen werden, dass dann aber wirklich zu sehen ist nochmals eine andere Sache.
    Der Besitzer der Unterkunft ist super hilfreich und die Zimmer sind sehr gut ausgestattet. Können wir empfehlen. Da wir mit dem Kitegepäck nicht unnötig Transporte nehmen wollen, haben wir uns eine Unterkunft in Ninh Binh selber genommen. Die Stadt ist aber hässlich, daher würde ich eher eine Unterkunft in der Natur draussen empfehlen.
    Nach 2 Tagen resp. 3 Nächten nehmen wir den Bus weiter auf die Insel Cat Ba.
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