Hochzeitsreise nach Mittelerde

December 2018 - January 2019
Wir haben meinen Kindheitstraum verwirklicht und sind für 26 Tage ans andere Ende der Welt gereist Read more
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    Rückreise

    January 25, 2019 in China ⋅ 0 °C

    In der Schlange für die Gepäckaufgabe trafen wir lustigerweise eine kleine Familie aus Chicago wieder, die wir bereits bei der Ankunft am Flughafen Shanghai vor nunmehr 26 Tagen bemerkt hatten. Aber auch wir schienen ihnen aufgefallen zu sein, denn wir begrüßten uns wie alte Bekannte und hatten uns natürlich eine Menge über unsere Erlebnisse zu erzählen. Besonders beeindruckt hat mich sein Reisetagebuch, für welches er ganz oldschool ein Notizbuch verwendete, welches er mit zahlreichen kleinen Fotos aus einer Sofortbildkamera füllte. Sah wirklich toll aus 🙃

    Im Flugzeug hatte mein Jan die Idee aller Ideen 💡 Er fragte beim Kabinenpersonal nach, ob die Maschine voll gebucht sei und ob wir ggf. Plätze in der Mittelreihe bekommen könnten und siehe da - tatsächlich waren einige Plätze noch frei und wir bekamen eine ganze 4er-Reihe für uns!!! Ein absoluter Traum, denn diesmal konnten wir so richtig schlafen! Die folgenden 11 Std. vergingen für uns wie im Flug (Achtung - Wortwitz 😅) und wir kamen angenehm ausgeruht in Shanghai an.

    Dort verleibten wir uns ein (nicht unbedingt schmackhaftes) Mc-Donalds-Frühstück ein und kauften uns dann Tickets für Maglev und U-Bahn. Maglev ist diese Magnetschwebebahn, die eine Geschwindigkeit von bis zu 430km/h schafft 🤪 Dass wir nicht mehr im freundlichen Neuseeland sind, merkten wir spätestens am Ticketschalter... Ich denk ja, er wollte mich nicht verstehen, denn er versuchte, mir beharrlich 2 verschiedene Tagespässe für U-Bahn und Maglev aufzuschwatzen.. Blöd für ihn, dass ich im Vorfeld etwas recherchiert hatte und wusste, dass es ein Kombiticket gibt 🤨 Nachdem ich dies auch mehrmals wiederholte, rückte er missmutig die Tickets raus und ließ uns von dannen ziehen... Hallo China!

    Ein paar Spots hatte ich rausgesucht, darunter 2 Tempel, einen Streetfood Markt und das französische Viertel. Diesmal hatten wir auch genug Zeit, um alles in aller Ruhe zu erkunden. Mit 350 Sachen düsten wir in Richtung Innenstadt (die 430km/h fährt er nur zu bestimmten Zeiten) und tuckerten dann noch eine halbe Stunde mit der U-Bahn zum Jade-Buddha-Tempel im Nordwesten von Shanghai. Auf dem Weg von der U-Bahn-Station bis zum Tempel fragten wir uns ständig, wo wir hier nur gelandet sind?! Hochhäuser soweit das Auge reicht und das auf engstem Raum. Wäsche, die von Balkons bis zum 70. Stock baumelt, dazu werden lange Stangen horizontal irgendwie am Balkon befestigt und die Wäsche drauf geschoben. Die Häuser selbst sind in super schlechtem Zustand, überall hängen verkeimte Klimaanlagen herum - wir waren eindeutig wieder in Asien...
    Doch plötzlich standen wir vor unserem Ziel und betraten noch etwas ungläubig die bestens gepflegte buddhistische Tempelanlage. Hier sah man aber auch wirklich nichts von dem ganzen Schmutz, der einem wenige Meter weiter entgegen schlug. Stattdessen flitzten einige in Orange gewandete Mönche an uns vorbei und, obwohl wir uns nicht so sicher waren, ob das Fotografieren hier so gern gesehen wird, knipsten wir munter drauf los. Neben unzähligen gigantischen goldenen Statuen, vor denen Opfergaben in Form von frischem Obst platziert waren, sah man überall Menschen, die davor niederknieten und beteten.
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  • Day 28

    Letzter Tag Auckland

    January 24, 2019 in New Zealand ⋅ 0 °C

    Nach einer durchwachsenen Nacht (ein merkwürdiges Gefühl, sich bei jedem Aufwachen erstmal orientieren zu müssen, wo wir eigentlich grad sind) erlebten wir heute den tatsächlich ersten richtigen Regen, und zwar ordentlich! Der gesamte Himmel war grau, es waren auch nur etwa 20 Grad und es regnete sprichwörtlich Bindfäden. Schlechte Voraussetzungen für einen letzten Trip in die Stadt... also kuschelten wir uns wieder ein und versuchten gegen 10 Uhr nochmal unser Glück, diesmal mit besseren Aussichten. Auf dem Weg nach unten trafen wir auf einen weiteren jungen Mann, der uns aus einem der anderen Zimmer entgegen kam. Unten stellte sich dann heraus, dass er der Freund des Sohnes unserer Gastgeberin ist und ebenfalls ab und zu hier wohnt 😉 Wir verabschiedeten uns und wollten uns gerade auf den Weg zum Zug in Richtung Zentrum machen, als er direkt anbot, uns zur Haltestelle mitzunehmen. Von so viel Gastfreundschaft mal wieder völlig überfordert, stiegen wir dennoch zu ihm ins Auto und er setzte uns am Zug ab. Dort kauften wir uns Tickets und fuhren eine Dreiviertelstunde ins Stadtzentrum.
    Kaum aus dem Bahnhof herausgetreten, fanden wir uns auch schon inmitten eines kleinen Streetfood-marktes wieder und sondierten direkt mal die leckeren Angebote. Sehr praktisch, da gerade Mittagszeit war und wir noch nichts gegessen hatten 😋 Jan entschied sich für einen fetten Bacon Burger und ich probierte Nachos mit Chili con Carne. Sehr lecker aber die Preise waren schon sehr gesalzen. Nagut, macht man ja nicht alle Tage.
    Weiter ging es zu einem Musikgeschäft, da wir für Jans Papa gern ein Plektrum mit einem Neuseeland-Aufdruck mitbringen wollten. Auf dem Weg dorthin kamen wir an mehreren Elektroscootern der Marke „lime“ vorbei und entschieden uns, den weiteren Weg auf diesen Teilen zurück zu legen. Man aktiviert die Roller über eine App, die dann automatisch die hinterlegte Kreditkarte belastet wenn die Fahrt beendet ist. Pro Minute 30 Cent ist zwar nicht unbedingt günstig aber Spaß hat es allemal gemacht, damit durch die Stadt zu heizen. Und die werden richtig schnell also ist aufpassen angesagt! Vor allem die in Auckland sehr häufig vorkommenden Bergauf-Straßen waren so natürlich ruck zuck erklommen. Im Musikgeschäft mussten wir jedoch leider feststellen, dass alle Neuseeland-Plektren bereits im Weihnachtsgeschäft verkauft wurden und nun nur noch ganz normal da sind... 😫 Wir sahen uns dennoch um aber fanden nichts passendes also wieder rauf auf die Scooter und weiter zum Fischmarkt, den uns Amandas Familie gestern empfohlen hatte.

    Dieser Markt stellte sich als Paradies für jeden Sushi-Liebhaber heraus!!! Frischer Fisch soweit das Auge reicht und von allem etwas. Besonders fasziniert haben uns die riesigen Abalone-Muscheln, die handtellergroß (Jans, nicht meiner) in einem Aquarium hockten. Lebend hatten wir die ja noch nie gesehen, dafür sahen sie ganz schön gruslig aus. Diese glitschige schwarze Masse, die sich schneckenähnlich an der Glasscheibe festsaugte... Wir fragten eine junge Verkäuferin, wie die wohl schmecken, der jedoch war die Abscheu schon direkt anzusehen 😂 Obwohl die wohl von Einigen sehr gern gekauft werden, gruselt sie sich jedes Mal wenn sie eine aus dem Aquarium heraus holen muss 😅 weil sich das schwarze Fleisch dann wohl windet und zurück will... ich kann sie so gut verstehen 😂 Aber wie sagt man so schön: Augen auf bei der Berufswahl 👍
    Die Muscheln haben wohl jedenfalls einen sehr typischen starken Eigengeschmack und sind ziemlich fest und gummiartig... nun ja belassen wir es dabei 😏
    Vorbei kamen wir auch an einer älteren Angestellten, die im 5-Sekundentakt etwa 20cm große rote Fische filetierte. Sehr eindrucksvoll! Hatte sie voll drauf, machte sie aber sicher auch schon seit 30 Jahren...
    Wir entschieden uns letztlich, etwas vakuumverpackten Räucherfisch mitzunehmen, darüber freut sich der Schwiegerpapa anstelle eines Plektrums sicher auch 😁 Hoffentlich kriegen wir das auch alles einwandfrei durch den Zoll 🤔

    Da uns Amandas Mutter zum Abendessen eingeladen hatte, machten wir uns mit unseren Scootern auf den Rückweg zum Zug. Wenn man einmal den Dreh raus hat, fahren die sich auch tatsächlich richtig gut. Anfangs ruckelt es allerdings noch ganz schön beim Gas geben.
    „Zu Hause“ angekommen erwartete uns auch schon ein leckerer Duft nach gebratenem Fleisch, es gab Drumsticks (Hühnchenunterschenkel) mit Kartoffeln, Reis, etwas grünem Gemüse und Salat. Dazu servierte sie eine höllisch scharfe Paste bestehend aus Kokos und Chili, welche in Sri Lanka traditionell mit Reis gemischt wird. Sie roch auch sehr interessant, daher probierte ich, jedoch ziemlich zurückhaltend, da ich die Schärfeverträglichkeit unserer Gastgeber nicht unterschätzte! War auch gut so - das Zeug war verflucht scharf!!! Amandas Bruder spachtelte jedoch munter drauf los, als wäre es nichts 😅

    In Anbetracht des uns bevorstehenden Flugzeug-Schmauses genossen wir unser Abendbrot nochmal umso mehr und machten uns im Anschluss schweren Herzens daran, unsere Taschen zum Auto zu befördern. Amanda hatte uns freundlicherweise angeboten, uns zum Flughafen zu bringen und so verabschiedeten wir uns von ihrer Mutter und ihrem Bruder und machten uns auf den Weg. Auf der Fahrt genossen wir nochmal die letzten Bilder dieser wundervollen Umgebung und schworen uns, auf jeden Fall nochmal zurück zu kommen, sobald es Zeit und Geld zulassen. Mit Amanda tauschte ich beim Abschied die Facebookaccounts aus, damit wir auch in Zukunft in Kontakt bleiben können. Immerhin hatten wir versprochen, uns irgendwann mit Ihnen in ihrer Heimat in Sri Lanka zu treffen.
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  • Day 25

    Cape Reinga

    January 21, 2019 in New Zealand ⋅ 🌙 20 °C

    In Tapotupotu fährt man durch hügelige Waldlandschaften und sieht ganz weit unten den Strand. Da wir bereits wussten, dass unser Campingplatz am Wasser lag, war etwa klar, wo wir hin müssen. Wir fuhren also die Serpentinen hinunter (was werden wir sie in Deutschland vermissen 😏) und standen wenig später vor einem Tor, welches den Eingang zum Campingplatz darstellte. Ich bezahlte brav unsere je 13$ und wir suchten uns einen Stellplatz. Leider hat man bei so schönen Spots nur sehr selten die Möglichkeit, gratis über Nacht zu stehen und so mussten wir auf unserer Reise einige Male in den sauren Apfel beißen und einen kostenpflichtigen Campingplatz anfahren, vor allem wenn wir Vorzüge wie eine warme Dusche genießen wollten.... In diesem Fall war allein der wunderschöne Ausblick die 26$ aber auf jeden Fall wert denn uns bot sich der Anblick eines traumhaften Strandes mit sehr klarem Wasser. Eingefasst wurde diese Bucht von dichten Wäldern! Und so sprangen wir auch direkt nach Ankunft in die Fluten - nur um nach wenigen Sekunden festzustellen, dass das Wasser hier im Norden viiiiiel kälter ist als im südlicheren Teil Neuseelands. Ich schaffte es tatsächlich nur bis zur Hüfte, Jan verschwand gänzlich in den Fluten. Nach einiger Zeit gesellte er sich zu mir, kalt wie ein Fisch, und wir verbrachten den Abend in unsere Bücher vertieft, jedoch allmählich fröstelnd am Strand.
    Als die Sonne untergegangen war und es uns am Strand eindeutig zu ungemütlich wurde, freuten wir uns auf eine heiße Dusche, was wir fanden, war jedoch weit entfernt davon.. Uns erwartete eine nach obenhin offene Duschvorrichtung, bestehend aus ein paar Sperrholzplatten auf dem kalten Steinboden und überall pfiff der Wind durch... Viel mehr irritierte mich jedoch, dass es nirgendwo einen Kasten gab, in den man eine Münze einwerfen konnte - ein sicheres Zeichen für eine Heißwasserdusche! Und ich sollte Recht behalten, es gab hier nur kaltes Wasser... Half leider alles nichts, ich musste nach 3 Tagen Meerwasser unbedingt mal wieder mit Shampoo die Haare waschen und in der Dusche in unserem Camper war der Wasserdruck einfach so gering, dass ich fürs Haarewaschen Stunden gebraucht hätte... Also Augen zu und durch... brrr...

    Der nächste Morgen begann weniger kalt, tatsächlich ballerte die Sonne wieder ziemlich gnadenlos auf unser Camperdach und wir machten uns nach einem kleinen Frühstück direkt auf zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt auf unserer to-do-Liste.
    Das Auto auf dem Besucherparkplatz abgestellt, machten wir uns auf den etwa 20-minütigen Weg zum bekannten Leuchtturm. Unterwegs boten sich uns viele schöne Fotomotive, hier gibt es noch so einige unberührte Gegenden, besonders um das stürmische Meer herum, welches allein damit unglaublich fasziniert, dass hier 2 Meere aufeinander prallen. Und diesen Aufprall kann man direkt sehen und hören! Im Westen liegt das Tasmanische Meer, während im Norden und Osten der Pazifik Neuseeland umschließt. Am Cape Reinga treffen diese beiden Meere aufeinander und es sieht aus, als würden die jeweils zugehörigen Wellen mit einander kämpfen. Natürlich ist man an so einem bekannten Spot nicht allein und so schossen wir unsere Fotos und machten uns kurze Zeit darauf wieder auf den Rückweg, wir hatten noch ein gutes Stück Fahrt vor uns, immerhin hatten wir für den nächsten Vormittag im knapp 350km entfernten Mangawhai bereits Stand-up-Paddeln gebucht..

    Wir schlugen unser Nachtlager eher unbewusst (ich hatte den Platz nur ausgewählt, weil er der einzige Kostenfreie im Umkreis war) direkt an den Waipu Caves auf. Der Höhleneingang war direkt frei zugänglich am Waldrand. Als wir die Höhlen betraten, drängte sich mir direkt das Bild von Gollums Höhle auf und ich stellte mir die Frage, wie weit hergeholt die Figur aus dem Herrn der Ringe tatsächlich war... Ein paar Schritte weiter drin kletterten wir bereits zwischen Stalagniten herum doch weiter rein ging es nur durchs Wasser, mit unseren Turnschuhen eher unpraktisch und da ich das Gollum-Bild nicht so recht aus dem Kopf bekam, beschloss ich zum Camper zurück zu gehen. Jan kam auch direkt mit, jedoch nur, um die Schuhe zu wechseln. In seinen Gummilatschen marschierte er wieder los und ich machte mich über mein Buch her. Weit kam ich jedoch nicht, da er nach etwa 20 min. schon wieder zurück kam um mich zu holen. Er habe in der Höhle Glühwürmchen entdeckt und die müsse ich mir unbedingt angucken! Außerdem traue er sich allein nicht weiter rein 😝 also zog ich die Flipflops an und begleitete ihn in die Höhle.
    Nachdem wir durchs Wasser gewatet sind, folgte eine Kletterpartie über lehmig glitschige Felsen und als kein natürliches Licht mehr in die Höhle fiel und wir unsere Taschenlampen für einen Moment ausschalteten, leuchteten über uns nacheinander viele kleine blaue Punkte auf, hier lebten sie, die Glühwürmchen. Leider war für Fotos eindeutig zu wenig Licht, auch wenn wir es versuchten, aber es war schon wirklich beeindruckend schön!
    Weiter hinten gab es keine Glühwürmchen mehr aber unser Ehrgeiz war geweckt, die Höhle zu erkunden. Das taten wir auch ausgiebig, irgendwann war es uns jedoch einfach zu steil und wir drehten wieder um. Froh, dass uns kein Gollum angefallen hatte, erreichten wir den Ausgang.
    Hätten wir schon früher gewusst, dass die Glühwürmchen auch in freier Wildbahn so zahlreich vorkommen, hätten wir uns die teure Glowworm-Tour in Waitomo schenken können 😅 Die Höhle hier stand der zu Beginn unserer Reise in nichts nach, man konnte zudem selbst entscheiden, wo man lang läuft, so lange bleiben wie man wollte und es kostete keinen Eintritt.
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  • Day 24

    Parasailing und Rainbow Falls

    January 20, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 23 °C

    Der heutige Tag gehörte wieder zu den besonders Spannenden! Nachdem ich gestern ein Angebot fürs Parasailing gefunden habe, meldete ich uns kurz entschlossen dafür an und so standen wir nun heute morgen um 7 Uhr auf, um die Stunde bis nach Paihia zu fahren. Auf dem Parkplatz dort angekommen, stellte Jan plötzlich fest, dass sich der Parkmodus unseres Autos nicht mehr lösen ließ, wir konnten also nicht mehr losfahren. Im Display erschien die Aufforderung, dass wir eine Werkstatt kontaktieren sollten... Herzlichen Glückwunsch, das brauchten wir bei einem straffen Zeitplan und 3 Tage vor Abgabe des Campers.. Vor meinem geistigen Auge sah ich uns schon unsere Sachen in ein anderes Wohnmobil umpacken... Da wir aber einen Termin fürs Parasailing hatten und los mussten, ließen wir das Auto erstmal Auto sein und machten uns auf den Weg zum Hafen. Dort warteten bereits die anderen 8 Verrückten sowie die Crew, bestehend vermutlich aus Vater und Sohn (dies mutmaßten wir aufgrund der wahnsinnigen Ähnlichkeit 😉) Und dann ging es auch schon los. Jan und ich wurden direkt als die Ersten auserkoren, was mir eigentlich überhaupt nicht so richtig schmeckte aber ich konnt gar nicht so schnell protestieren, wie ich das Geschirr angezogen bekam und so gab es dann wirklich kein Zurück mehr 🤪 Wir wurden noch gefragt, ob wir nass zurück kommen wollen, Jan bezog das natürlich gleich wieder auf meinen doch steigenden Angstpegel... Tatsächlich war natürlich das Wasser im Ozean unter uns gemeint 😅

    Wir wurden sitzenderweise am Schirm festgeschnallt und mit einem sanften Ruck ging es auch schon nach oben. Über uns der grinsende Kürbisgesicht-Fallschirm, unter uns das Meer mit seinen vielen kleinen Inseln (klar, wir sind immerhin in der Bay of Islands) und dem immer kleiner werdenden Motorboot. So schlimm ich es erwartet habe, war es tatsächlich gar nicht. Wir saßen da oben absolut ruhig in unseren Geschirren und hatten einen wundervollen Ausblick über die gesamte Bucht. Auch vom Wind merkten wir nicht viel, irgendwie schwebten wir über den Dingen. Obwohl ich Ausschau nach Delfinen hielt, zeigten sich uns leider keine. Nur das gleichmäßige Wasser in der Bucht, gelegentlich aufgewühlt durch ein Motorboot. Nach tollen 10 min. wurde die Leine mit uns dran wieder eingeholt und wir verabschiedeten uns von diesem fantastischen Ausblick! Kurz bevor wir wieder auf dem Boot ankamen, wurden wir nochmal kurz über dem Wasser runter gelassen und konnten die Füße das Wasser streifen lassen. Jetzt ergab auch endlich die Frage zu Anfang Sinn 😏 Wir setzten sehr behutsam und kontrolliert auf dem Boot auf und wurden wieder losgeschnallt. Nun hieß es nur noch, die Nasen in den salzigen Fahrtwind zu halten und den anderen 4 Durchgängen zuzuschauen.
    Als wir nach einer Stunde wieder am Hafen ankamen, traten wir den Rückzug zum Auto an, jedoch mit einem ziemlich mulmigen Gefühl im Bauch, immerhin war Sonntag und wir hatten keine Ahnung, ob wir bei der Verleihfirma jmd. erreichen, geschweige denn wie schnell uns geholfen werden kann... Doch siehe da - als wir das Auto probeweise starten wollten, klappte es, auch beim wiederholten Mal!
    Also schlenderten wir nochmal kurz über die Hafenpromenade und probierten unseren ersten Pie! Die gibts hier überall, nur ran getraut hatten wir uns irgendwie noch nicht. So ein Pie ist handtellergroß (eher Jans als meine) und besteht aus Blätterteig mit einer Füllung. Wir entschieden uns für Steak, Cheese & Bacon und knabberten vorsichtig drauf los. Wir stießen auf eine dunkelbraune Füllung, die farblich und von der Konsistenz her sehr an Pflaumenmus erinnerte, geschmacklich an Ragout fin und etwas roch wie, in Ermangelung eines anderen Vergleichs, Katzenfutter 😂
    (Da der Pie von Asiaten zubereitet wurde, wäre das auch vllt gar nicht so abwegig gewesen, wobei dann vermutlich gleich die ganze Katze drin gelandet wäre)
    Nachdem man die Katzenfutter-Assoziation ausgeblendet hatte, schmeckte es aber doch ganz gut.

    In einem Souvenirladen, die es in Paihia übrigens wie Sand am Meer gibt (sehr passender Vergleich, oder? 😋), fanden wir noch ein Paar schöner Paua-Ohrringe, eingefasst in Palladium, denen ich beim besten Willen nicht widerstehen konnte 😋
    Paua ist die Muschel, die hier in Neuseeland überall zu finden ist und die auch in der Maorikultur viel verwendet wird, um z.B. Augen darzustellen, da sie viele verschiedene Farbtöne beinhaltet. Die Muschel kennt man bei uns unter “Seeohr“ oder “Abalone“. Im Kroatienurlaub mit meinen Eltern, vor vielen Jahren, haben wir diese Muscheln haufenweise beim Schnorcheln hochgeholt. Hier werden die jedoch wesentlich größer! Überhaupt bestehen im Grunde alle Schmuckstücke hier entweder aus Paua, grüner Jade oder weißem Walknochen.

    Da es inzwischen bereits Nachmittag war und wir noch eine ordentliche Strecke vor uns hatten, machten wir uns also auf den Weg zurück zum Camper und in Richtung Cape Reinga. Die Schafe, die wir bisher im südlicheren Teil der Nordinsel nicht gesehen haben, die gibt es nun hier. Also nicht falsch verstehen, man sieht schon einige Schafe. Aber dafür dass Neuseeland für seine vielen Schafe bekannt ist, sieht man doch weitaus mehr Kuhherden. Nicht jedoch im sogenannten Northland. Hier tummeln sich die Wollträger, wo man auch hinsieht.

    Unterwegs machten wir noch Halt an den Rainbow Falls in Kerikeri. Glücklicherweise war hier kein stundenlanger Walk von Nöten, um die Wasserfälle in all ihrer Pracht bewundern zu können, sondern lediglich ein 10-minütiger Fußmarsch. Herrlich 😁 Bereits nach wenigen Minuten erreichten wir die erste Aussichtsplattform und waren schon ein bisschen beeindruckt, die Wasserfälle waren tatsächlich die bisher Schönsten! Wir beschlossen, noch den kleinen Pfad nach unten zu nehmen, um in dem Naturpool zu baden. Dieser führte uns durch eine “Kiwi-Zone“, also ein natürliches Habitat des seltenen und scheuen Wappentieres. Obwohl wir die Augen aufsperrten, bekamen wir leider keinen zu Gesicht, was natürlich an der Nachtaktivität der Tiere gelegen haben könnte 🤔 aber dafür hörten wir ihn! Wir erkannten den Klang, da wir zuvor in einigen Souvenirläden die Plüschtiere mit Geräusch abgespielt hatten 😉 (kann natürlich auch sein, dass da jmd. im Busch hockte und so ein Plüschtier drückte aber davon gehen wir mal nicht aus 😂)
    Der kleine See war sehr angenehm temperiert, anfänglich frisch aber man gewöhnte sich schnell daran. Nur die etwas eigentümliche braune Farbe war gewöhnungsbedürftig, das lag aber wohl an den ganzen Mineralien im Boden... Das glauben wir einfach mal so 😅

    Bevor wir das Cape Reinga endgültig anfuhren, machten wir einen weiteren Zwischenstopp, diesmal in Tapotupotu. Dies wurde uns von einem Senior Kiwi am Strand von Hahei sehr empfohlen! Dazu aber mehr im nächsten Eintrag 😉
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  • Day 22

    Hobbiton

    January 18, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 24 °C

    2 Ringträger erkunden das Auenland!

    Unser Ausflug ins Land der Hobbits gehört für mich zu den faszinierendsten Momenten unserer Reise. Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, was mich an der 2-stündigen Tour am Meisten begeistert hat, war es die überall gegenwärtige Liebe zum Detail, die endlose Vielseitigkeit der Farm der Familie Alexander (die zum Zu Hause für das Hobbiton-Set wurde) oder die unglaubliche Vorstellungskraft, die dazu gehört, um so ein Wunderland zu erschaffen. Vermutlich ist es einfach eine Mischung aus allem, aber die hat es gewaltig in sich! Von den 84$ Eintritt hat sich, wie ich finde, jeder Cent absolut gelohnt! Aber beginnen wir am Anfang.

    Unsere Tour startete um 10 Uhr mit einem Bus, der uns ins Innere der Alexander-Farm (von außen übrigens absolut unauffällig) brachte. Während der Fahrt wurde per Video mit der passenden Filmmusik bereits die richtige Stimmung erzeugt (Volltreffer - meine Augen wurden erstmals glasig) und Peter Jackson hieß uns herzlich willkommen und freute sich, dass wir den Drehort besuchen! (Klar, daran verdient er natürlich ordentlich mit 😉) Nach etwa 10 min. hatten wir den Startpunkt der Tour erreicht und machten uns mit unserem Guide, Chloe aus der Normandie (die jedoch Frankreich viel zu langweilig findet und daher in NZ work&travelt), auf den Weg durch die endlos grünen Täler und Hügel mit den insgesamt 44 Hobbithöhlen. Chloe, genauso eine Herr-der-Ringe-Verrückte wie ich, hatte einiges an Hintergrundwissen auf Lager, welches sie zu jeder Gelegenheit mit uns teilte. Nachdem z.B. für den Dreh der Herr der Ringe-Trilogie die Kulisse nicht mehr benötigt wurde, wurde alles wieder in seinen Ur-Zustand versetzt. Erst als 10 Jahre später mit der Planung für die Hobbit-Trilogie begonnen wurde, hat man entschieden, dass das Set dauerhaft bestehen bleiben soll und daher auf beständige Materialien gesetzt.

    Wir liefen also mit offenen Mündern und noch offeneren Augen von einer zur anderen Seite, um ja kein Detail zu verpassen. Und davon gab es wahrlich viele 😁 Hier sah man eine kleine Wäscheleine mit Sachen in Kindergrößen, dort standen Bienenstöcke und Honigwaben, etwas weiter lehnte eine Angel an der Bank vorm Haus und man konnte Fisch in der eigenen Räucherkammer hängen sehen. Jede Höhle unterschied sich irgendwie von den anderen aber eines hatten sie alle gemeinsam: die vielen Blumen überall! Das können die Hobbits! Manche Höhlen waren in Originalgröße erbaut, andere etwas größer, so dass es auf Fotos den Eindruck erweckt, als sei man selbst von Hobbitstatur.
    So schlängelten wir uns durch Hobbiton bis wir am größten und hübschesten Haus angelangt waren, Beutelsend! (Für alle Nicht-Süchtigen unter uns... das ist das zu Hause von Bilbo und Frodo Beutlin) Auch hier gabs von der lieben Chloe wieder eine kleine Geschichte. Als Tolkien mit 12 Jahren überraschend zum Vollwaisen wurde, kam er auf den Hof seiner Tante, die sich fortan um ihn und seinen Bruder kümmerte. Dieser Hof hatte den Namen BagEnd, was auch der Originalname für Beutelsend ist! (Anmerkung anbei: auch von Frodo weiß man, dass er nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel Bilbo lebte) Nach der schweren Zeit, die der 12-jährige durchzustehen hatte, kam ihm der Hof der Tante wie das Paradies vor, daher auch die dementsprechende Beschreibung dieses Ortes in seinem Meisterwerk. Schnüff, und wieder wurden die Augen ganz glasig.

    Die letzte Station der Tour beinhaltete das Einkehren im hiesigen Pub, dem grünen Drachen. Hier bekamen wir zu herrlich irischer Volksmusik einen Becher selbstgebrautes Bier, Apple Cider oder Ginger Beer (ganz eklig) und konnten uns nun endgültig wie ein Hobbit fühlen (der zu einem Humpen Bier im Leben nicht “nein“ sagen würde 😏)
    Glücklicherweise hatten wir zusätzlich zur Tour auch ein Mittagessen gebucht, somit hörte die Begeisterung an dieser Stelle noch nicht auf! Wir sahen uns vor einem (ganz in Hobbit-Manier) üppig gefüllten Buffet wieder und schaufelten uns alles auf die Teller, was wir tragen konnten. Es gab neben langsam geschmortem Rinderbraten mit Meerrettich, Hühnerkeulen, Lammragout, Krabbenküchlein, Ofengemüse, Salate, Kartoffeln und Pasta. Die Desserts bildeten verschiedene Kuchen und, zu meiner endgültigen Verzückung, frischer Apple Crumble 😍 Wer dies nicht kennt, hat nicht gelebt! Das sind warme Apfelstückchen mit Streuseln überbacken, dazu Mandeln und Zimt! Klingt nicht nur absolut fantastisch sondern ist es auch! (Und dass keine Rosinen drin waren, war mein absolutes Highlight 😅) Als mich jedoch Jan, nachdem ich gerade die letzten Bissen hinunter schlang, fragte, ob ich nicht die Vanillesoße gesehen hätte, die daneben stand... verspürte ich kurzzeitig den Drang, etwas durch die Gegend zu schmeißen... Nun ja es war auch ohne die Vanillesoße ein Fest 😋
    Falls man die Tour überhaupt noch toppen konnte, dann hat es dieses Buffet eindeutig getan!

    Mit vollen Mägen schleppten wir uns also gemächlich wieder in Richtung Startpunkt, wo auch schon unser Bus wartete, der uns zurück ins Besucherzentrum außerhalb der Farm brachte. Natürlich wuselten wir, wie alle anderen auch, durch den Souvenirshop, ließen uns jedoch von Angeboten, wie einem Gandalf-Hut für schlappe 249$ oder einer Tasse mit Aufschrift für 49$ nicht verführen. Ihr dürft stolz auf mich sein 😂

    Mit so vielen Glücksgefühlen im Bauch und einer Kamera voller toller Fotos, dank meinem lieben Ehemann und Reisegefährten, machten wir uns auf den 4-stündigen Weg in Richtung Auckland und weiter nördlich bis zum snells beach, wo wir unsere Reise über das Northland fortsetzen!
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  • Day 21

    Matamata

    January 17, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach einer wundervoll ruhigen Nacht, machten wir uns heute auf den Weg zu den Wairere Falls, welche mit ihren stolzen 153m die Höchsten auf der Nordinsel sind! Nach einem ziemlich steilen Aufstieg, der sich über gute 45 min. quer durch den Regenwald zog und zog und zog... erreichten wir die Aussichtsplattform mit einem tollen Blick auf den Wasserfall. Diese ungebremsten Wassermassen sind schon beeindruckend, wie sie da einfach so in die Tiefe stürzen. Unterwegs begegneten uns einige gänzlich mit Moos bewachsene Steine und wir stellten uns die Frage, worauf man im Dschungel wohl achten könnte wenn man verlustig geht, denn von wegen Moos auf der Südseite (bzw.. hier wärs ja dann die Nordseite) is nicht 😅
    Das Tolle am Regenwald ist - es ist nicht so warm! Das Dumme - es ist nicht so warm.. hier fühlen sich allerlei krabbelnde Tierchen wohl, hauptsächlich die 8-beinigen... Das ist für mich natürlich eine besondere Herausforderung und wer jetzt mit dem schlauen Spruch um die Ecke kommt “die haben doch mehr Angst vor dir als du vor ihnen“... der kriegt nen Klaps mit meinem FlipFlop! Allein der Gedanke daran, dass es einen am Rücken krabbelt und man bei dem Versuch zu kratzen, einen FremdKÖRPER streichelt.. brrrrrr
    Nö, dann doch lieber Sonne satt und mit meinem Lichtschutzfaktor 50 ist das auch gar kein Problem mehr 😋

    Auf dem Rückweg von den Wairere Falls machten wir noch Halt am Opal Hot Springs, laut der Broschüre mit Thermalwasser gefüllte Pools, in denen gebadet werden kann. Toll dachten wir, nach dem anstrengenden Walk genau das Richtige! Wir fuhren also auf den Parkplatz, bezahlten den Eintritt und blieben 10m später wie angewurzelt stehen... Vor uns lag eine Betonwüste mit 3 eingelassenen 4eckigen Schwimmbecken... Wir trauten unseren Augen nicht! Etwas so ausgesprochen Hässliches hatten wir in ganz Neuseeland noch nicht gesehen... An diesem Eindruck änderte auch das besondere Thermalwasser nichts... Während Jan noch versuchte, sich die Situation schön zu reden, war der Zug bei mir bereits abgefahren und ich bat die Kassiererin freundlich um Verzeihung, wir hätten uns etwas völlig anderes vorgestellt und ob wir unser Geld zurück bekommen könnten. Hat sie auch gemacht 🙂 die Gute!

    Den Tipp mit den Wasserfällen bekamen wir übrigens von unserer Gastgeberin, der lieben Linda, als wir gestern über ihren Gartenzaun hinweg einen Plausch hielten. Die Zuvorkommenheit dieser Menschen muss ich an dieser Stelle wieder einmal besonders hervorheben! Bevor vor etwa 17 Jahren, nur wenige Minuten von hier entfernt, ein dicker Regisseur aufschlug und diesen Ort zur Heimat der innerhalb kürzester Zeit weltweit bekannten fußbehaarten Hobbits erklärte, verirrte sich vermutlich nur eher selten jemand in diese Gegend, so schön und unberührt sie auch sein mag. Und quasi über Nacht änderte sich für die hier lebenden Menschen einfach alles! Doch anstatt daraus grenzenlosen Profit zu schlagen, wie es überall sonst auf der Welt der Fall wäre, stellten die Brocks den in Heerscharen anreisenden Pilgern ihre Farm für ein wirklich geringes Entgelt zur Verfügung. Wir haben auf unserer Reise nun schon so einige Campingplätze angefahren, dieser hier, ist, trotz seiner unschlagbaren Nähe zum Hobbiton Filmset tatsächlich der Günstigste! Und so sind wir froh, dass wir hier für 2 Nächte stehen durften und freuen uns nun tiiiiierisch darauf, endlich den Fuß ins Tal der Hobbits zu setzen 😍 (mein persönliches Highlight auf dieser Reise) und morgen ist es schon so weit ❤️
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  • Day 18

    Coromandel Town

    January 14, 2019 in New Zealand ⋅ 🌧 18 °C

    Nach einer regenreichen Nacht, einem ebenso startenden Morgen und einer dementsprechenden Voraussicht auf den ganzen Tag, entschieden wir uns, einen ruhigen Tag einzuschieben, ohne großes Sightseeing, um mal all die ganzen Eindrücke der letzten 2 Wochen zu verarbeiten. Außerdem nutzte ich die Zeit, um die von Lavinia empfohlene App “findPenguin“ auszuprobieren und unsere Erlebnisse schriftlich festzuhalten! Wir fuhren also eine halbe Stunde an die Westküste der Coromandel Halbinsel, nach Coromandel Town und suchten uns, diesmal mit mehr Erfolg, da wir deutlich früher dran waren, einen Parkplatz für die Nacht. Hier angekommen, gönnten wir uns einen Eiskaffee und genossen die Vorzüge des Gratis Wlans in dem Cafè, wir haben es tatsächlich geschafft, innerhalb von 2 Wochen 10GB Datenvolumen platt zu machen... Die Stadt ist süß und klein, wir schlenderten durch das eine oder andere kleine Geschäft und genossen die Ruhe, einmal nichts mehr erleben zu müssen. Der Tag endete mit einem tollen Regenbogen und einem leckeren Essen vom Grill ☺️Read more

  • Day 17

    Hot water Beach & Cathedral Cove

    January 13, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 23 °C

    Unser Ziel für den heutigen Tag: einen Pool bauen am Hot water Beach und im Anschluss die Cathedral Cove bewundern!
    Nachdem wir eine äußerst unruhige Nacht in einer Haltebucht mitten an der Straße verbrachten, unsicher, ob wieder mal mitten in der Nacht jmd. ans Fenster klopft und uns weg scheucht, machten wir uns auf den Weg zum Hot Water Beach. Der heißt so, weil durch die vulkanische Aktivität auf der Insel, an dieser Stelle heiße Wasseradern ins Meer führen und das ziemlich nah an der Oberfläche, so dass man sich theoretisch einen kleinen Pool ausgraben und im bis zu 60 Grad warmen Wasser baden kann. Lt. der Bilder im Internet reicht da etwa ein halber Meter aus, um auf warmes Wasser zu stoßen. Am Strand werden zu dem Zweck kleine Spaten verliehen. Ich schrieb “theoretisch“, da das zu Ebbe-Zeiten bestimmt auch so funktioniert! Nur waren wir natürlich wann da? Genau! Zur Flut! 🤦🏻‍♀️ Da müssen die Löcher natürlich viel weiter hinten und dementsprechend viel tiefer gegraben werden...
    Wir suchten also nach bereits vorgegrabenen und verlassenen Löchern und wurden neben einer Familie mit Zwillingen fündig, die bereits selbst in einem etwa 1,5m tiefen Loch buddelten. Lavinia und Andre stellten sich nicht nur als Deutsche sondern auch als waschechte Ossis heraus und so kamen wir natürlich schnell ins Gespräch 😊 Jan verstand sich natürlich auf Anhieb prächtig mit den Kids und buddelte schon bald mit ihnen gemeinsam in ihrem Pool. Auch ich traute mich in das doch schon ganz schön heiße Wasser, als ich jedoch die vielen kleinen (vermutlich bereits gegarten) Krebschen darin rum schwimmen sah, ergriff ich ganz schnell wieder die Flucht 😅 Ein Erlebnis war es jedoch allemal! Mit Lavinia und Andre beschlossen wir in Kontakt zu bleiben und so trennten sich unsere Wege zum frühen Nachmittag hin wieder und wir machten uns auf den Weg in Richtung Cathedral Cove, wo wir uns ein leckeres Picknick, bestehend aus Fish&Chips sowie einem Wahnsinns Burger am Strand einverleibten. Eigentlich wollten wir von diesem Parkplatz aus ein Wassertaxi zur Cove nehmen, da jedoch Sonntag war, fuhr keins... Also blieb nur eine Möglichkeit: genau! Laufen! Der Track war mit etwa 45 min pro Strecke anberaumt und, wie in NZ üblich, ging es natürlich hoch und runter 🤪 und siehe da, wer uns auf dem Weg entgegen kam: Lavinia und Andre mit ihren 2 Kids, die bereits auf dem Rückweg waren 😊

    Unten angekommen war der große Besucheransturm bereits abgeklungen und wir hatten einen tollen Blick auf den gewaltigen Steinbogen, die Cathedral Cove! Diese teilt 2 kleine Buchten, die von vielen Möwen, vermutlich als Nistplatz, genutzt werden. Wir konnten sehr viele Jungmöwen beobachten, die bei Näherkommen lautstark und mit vollem Körpereinsatz (Jan wurde angegriffen 😂) von je einer erwachsenen Möwe beschützt wurden, so lange sie noch nicht selbst fliegen konnten. War schon sehr süß anzuschauen, diese plüschigen, tapsigen Vögel ☺️ Die Cove selber diente bereits als Filmkulisse für den Film „Chroniken von Narnia“, den ich nach dieser Information gleich mal auf die Watchlist gesetzt habe 😏 Es ist wirklich eindrucksvoll, was die Natur da geschaffen hat, der fast weiße Sandstein, das türkisblaue Wasser und im Hintergrund die sattgrünen Wälder! Kannste dir nich ausdenken!

    Aber auch alles Bewundere hat mal ein Ende und so traten wir den Rückzug an und suchten mit unserem Camper nach einem weiteren kostenfreien Stellplatz, was sich, aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit, als ziemlich schwierig herausstellte... nachdem wir einige Plätze angefahren hatten und diese bereits voll belegt waren (was nicht schwer ist, bei 3-6 erlaubten Campern pro Platz) steuerten wir irgendwann im Dunkeln einen Platz mit Bootssteg an und hofften einfach, dass hier keiner kontrollieren kommt.. (denn natürlich war auch dieser Platz bereits “voll“. (Was im Übrigen nicht bedeutet, dass auf dem Areal kein Platz mehr ist... Neeeeein, hier wurde einfach die Maximalanzahl für Campingmobile begrenzt und wenn die erreicht ist, ist es völlig Wurscht, ob der ganze restliche Platz leer ist, du darfst dort nicht stehen...) War uns aufgrund der Uhrzeit dann aber tatsächlich egal, außerdem hatte Jan seinen Kindle (eBook-Reader) an diesem Tag verloren, die Stimmung war also eh im Keller 😅 Da hätte der klopfende Officer dann auch nichts mehr dran geändert 😋
    So ging also ein ereignisreicher (wenn auch nicht alle Ereignisse positiver Natur ) zu Ende!

    Spoiler: wir wurden nicht geweckt 😋
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  • Day 12

    Napier

    January 8, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 24 °C

    Unsere erste Fahrt an die Ostküste Neuseelands führte uns in die wunderschöne Stadt Napier. Obgleich ich online bereits gelesen hatte, dass das Stadtzentrum sehr zum schlendern einlädt, war es doch umso schöner, es mit eigenen Augen zu bestaunen!
    Erster Gedanke, als wir aus dem Auto stiegen und nach links zum Strand und rechts zum Stadtzentrum sahen, war, wenn ich hier leben würde, wäre ich in jeder Mittagspause draußen um zu surfen! Und zwar nicht im Internet! 🙃
    Hier gab es einen schwarzen Steinstrand, jedoch nicht, wie man sich einen Steinstrand so vorstellt... (ich sehe im Geiste mich humpelnd und hüpfend und fluchend über die Steinstrände Kroatiens wanken! Fluchend hauptsächlich deshalb, weil sich irgend etwas Spitzes, vermutlich Stein oder Muschelschale in meinen Fuß eingearbeitet hat...) Nicht so in Napier! Hier sind nur rundgewaschene flache Steine, die allenfalls ein wenig Übung im Barfußlaufen erfordern. Da der Strand viele Meter sehr flach ins Meer führt, brechen die Wellen ziemlich weit draußen und breiten sich dann wie ein riesiger marmorierter Teppich über den Strand aus! Dazu das wirklich saubere und tiefblaue klare Wasser! Es sieht einfach nur wunderschön aus! Mit dem Versprechen, auf jeden Fall nochmal zurück zu kommen und in die Fluten zu springen, verabschiedeten wir uns vorerst vom Strand und wendeten uns dem spanisch anmutenden Stadtzentrum zu!

    Die Stadt Napier ereilte im Jahr 1931 ein ziemlich heftiges Erdbeben, welches das Stadtzentrum dem Erdboden gleichmachte. Daraufhin wurden Architekten beauftragt, das Zentrum im damals in den USA schwer angesagten Art déco Stil wieder aufzubauen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass man auf sehr viele gut zueinander passende Gebäude trifft, die alle ein irgendwie spanisches Flair vermitteln. Irgendwann packte uns die Lust auf einen Kaffee und wir setzten uns an ein Cafè an einer Straßenecke und genossen bei Espresso Doppio und Milchkaffe sowie einem unverschämt leckeren Brownie das geschäftige Treiben um uns herum, wohl wissend, dass uns das noch gute 2 Wochen nicht zu jucken braucht 😁
    Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und kamen an einem größeren Stadion an, welches glücklicherweise gerade seine Pforten geöffnet hatte. Neugierig, wie wir halt so sind, schlichen wir uns hinein um es uns aus der Nähe anzusehen. Und dann folgte wieder eine Szene, die du mit großer Wahrscheinlichkeit nur in Neuseeland erleben würdest.. Ein Hausmeister kam auf uns zu und sagte plötzlich dass unser Glückstag sei, denn er hätte gerade Mittagspause und könnte uns rumführen 😅 würde in Deutschland NIIIIIIIEEEE jemand machen! Schon gar nicht unentgeltlich! Und vor allem nicht in seiner wohlverdienten Mittagspause 😅
    Wir nahmen das Angebot dankend an und ließen uns was von ihm erzählen. Leider war durch das Nichtvorhandensein einiger elementarer Zähne und zudem einem super starken Slang nur relativ wenig zu verstehen aber er hat es gut gemeint 🙈 Wir haben zumindest erfahren, dass es sich um ein Cricket-Stadion handelt, und dass in 3 Tagen ein ziemlich großes Match stattfinden soll. Leider sind wir da jedoch schon wieder weg! Er führte uns durch die Umkleide der Heimmannschaft und erzählte, pausen- und zahnlos, von den Daten des Stadions, was der Rasen gekostet hat, wann umgebaut wurde usw... wie gesagt, alles haben wir einfach nicht verstanden. Aber ein Erlebnis war es allemal!

    Da es langsam Zeit für den Strand wurde, kehrten wir zu diesem zurück und ließen uns von den Wellen mächtig einheizen. Da kam doch direkt das Kind in einem wieder zum Vorschein 🙂 Aber auch ein so toller Tag neigt sich irgendwann dem Ende zu und wir setzten unsere Fahrt in Richtung Gisborne fort.

    Napier war auf jeden Fall eines der Highlights, wir sind gespannt, was uns noch so erwartet!
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  • Day 10

    Waikato River

    January 6, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem wir nach unserer 20km-Tour noch mehr oder weniger bewegungsunfähig waren, entschieden wir uns, nur noch ein bisschen Strecke mit dem Camper zurückzulegen. Um nach Napier auf die andere Seite des Landes zu gelangen, mussten wir jedoch den Weg zurück nach Taupo im Norden einschlagen. Dort angekommen, suchten wir uns einen Campingplatz und schlugen unser Nachtlager auf. Unser auf dem Außengrill zubereiteter Lachs, den wir uns nach diesem wahrlichen Höllenritt mehr als verdient hatten, zog so einige neidische Blicke auf sich, da man sowas auf Campingplätzen für gewöhnlich eher nicht findet 😅 Froh über jede Minute Schlaf, erkundeten wir die Umgebung an diesem Abend nicht mehr. Als wir jedoch am nächsten Morgen ein paar Meter in Richtung Fluss gingen, offenbarte sich uns ein wahres Paradies. Der Waikato River mit seinen starken Strömungen, am Flussufer große, mächtige Bäume mit Wurzeln, die ins Wasser ragen, dazwischen sich tummelnde Enten. Gott sah das schön aus! Und dazu die Farben! So viele verschieden Grüntöne, dazu das Blaugrün des Wassers! Ein Traum! An einem besonders großen Baum entdeckten wir ein Seil, an dem man sich in die Fluten stürzen konnte. Den Spaß ließ Jan sich natürlich nicht entgehen, wenn auch die Kraft mit jedem Sprung merklich nachließ 😏 So wurden aus anfänglich ganz passablen Sprüngen gegen Ende hin nur noch traurige Platscher 😂 Aber es scheint doch ordentlich Spaß gemacht zu haben, denn er wollte gar nicht mehr aufhören 🤪 Es waren auch viele Kinder da, die ihre Technik inzwischen perfektioniert hatten und genau den richtigen Moment abpassten, um das Seil loszulassen. Und wieder kam mir der Gedanke, wie es wohl sein muss, als Kind in so einem Land aufzuwachsen 😍 Ich jedenfalls stelle es mir traumhaft vor!

    Den weiteren Tag passierte nicht viel, bis auf dass wir unsere Fahrt nach Napier fortsetzten und uns einen Campingplatz in der Nähe der Stadt suchten, diesmal mit Waschmaschine, um nach einer Woche mal alles durchzuspülen. Natürlich begleitet uns der gute Murphy auch ans andere Ende der Welt, denn nach 8 Tagen Sonnenschein regnete es ausgerechnet in der Nacht, in der wir Wäsche gewaschen haben und der Trockner kaputt geht.... so blöd kannste gar nicht denken! Was tut man also provisorisch? Genau... die Wäscheleine IM Camper vom Fahrersitz zum Küchenregal über die Badtür zum Hängeregal spannen und beten, dass man nachts nicht nochmal raus muss... 😂 Am Morgen schien übrigens frecherweise die Sonne, als wär nix gewesen und der Trockner wurde auch wieder repariert... aber so ist es hier in Neuseeland, du kannst dich auf keine Wetterapp verlassen denn völlig aus der Kalten geht auf einmal ein Mords-Regenguss über dir nieder und 5 min. später ist es, von den Pfützen auf dem Boden abgesehen, als sei nie was gewesen 😁

    Wir packten also unsere klammen Klamotten zusammen und machten uns auf den Weg ins Stadtzentrum, denn wir waren sehr gespannt, was uns wohl in Napier erwarten würde!
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