Auszeit zum Leben

avril - mai 2022
Nach über 20 Jahre Arbeiten war es mal an der Zeit, eine längere Pause von dem Alltag zu nehmen. Also machen wir uns auf, die Mittelmeerküste mit dem Tandem zu entdecken. En savoir plus
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  • Jour 22

    Arles

    26 avril 2022, France ⋅ ☀️ 19 °C

    Arles ist bekannt für seine imposanten Bauwerke und unblutigen Stierkämpfe. Deshalb sind wir gleich drei Tage dort geblieben und haben uns das näher angeschaut. Bei den Stierkämpfen hatten wir leider kein Glück. Die waren alle annuliert worden, wahrscheinlich wegen Corona. Aber wir haben uns das Amphitheater näher angeschaut, wo heute noch die finalen Kämpfe ausgetragen werden. Das war schon sehr beeindruckend, was für ein Gebäude die Römer schon im ersten Jahrhundert nach Christi bauen konnten. Es hatte ursprünglich drei Stockwerke und bot Platz für 25.000 Zuschauer. Neben dem Theater haben wir uns noch die Thermes de Constantin (ein Badehaus), die Cryptoportiques (ein Untergrund-Corridor), und die Brücke von Langlois besichtigt. Van Gogh hat die Brücke in mehreren Versionen gemalt, nachdem ihn das schöne Licht für 15 Monate nach Arles gezogen hatte. Ursprünglich gab es 11 solcher Brücken entlang des Kanals, aber nur eine wurde von den Deutschen im zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Und die wurde dann 1962 extra von Fos-sur-Mer nach Arles verlegt, um Arles für Van Gogh Fans interessant zu machen. Denn obwohl er 300 Werke in Arles erschaffte, verblieb kein einziges Bild von ihm in der Stadt!

    Ein besonderes Erlebnis hatten wir in dem Café Factory République. Der Inhaber hatte viele Jahre in München gelebt und uns direkt auf Deutsch angesprochen. Er war froh, dass er sein Deutsch mal wieder üben konnte. Jeder Gast wurde von ihm ganz herzlich bedient, so dass der Aufenthalt ein Erlebnis war. Dazu gab es für Matthias dann auch noch ein sehr gutes französisches Bier aus der Region. Was braucht man mehr!

    Zum Schluss mussten wir wieder eine Herausforderung am Tandem lösen: Irgendwie knarzte es beim Fahren ganz fürchterlich. Nur gut, dass wir immer Titanfett dabei haben. Damit lässt sich jedes unerwünschte Geräusch beseitigen. Vorausgesetzt, man findet die Stelle. In diesem Fall mussten wir erst das ganze Tandem zerlegen, um fündig zu werden: Der Matsch von der Radanreise in die Camargue hatte es tatsächlich bis in die Gelenke des Rahmens geschafft. Selbst die Löcher in den Schrauben musste Matthias erst von Staub befreien, um es klappen zu können. Nach zwei Stunden war alles erledigt und die Reise konnte weiter gehen.
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  • Jour 24

    Via Rhôna

    28 avril 2022, France ⋅ ☀️ 21 °C

    Von Arles sind wie entlang des Rhône-Radwegs zurück ans Mittelmeer gefahren. Besonders imposant anzusehen war dabei Aigues-Mortes. Sie ist eine der größten noch erhaltenen mittelalterlichen Festungsstädte. Und die Stadtmauer war echt beeindruckend. Dahinter gibt es eine schöne Stadt mit vielen kleinen Gassen, die mit Geschäften voll gepackt sind. Dagegen waren Le Grau-du-Roi und La Grande-Motte sehr touristisch geprägt. Le Grau-du-Roi war mal ein kleines Fischerdorf. Mittlerweile wurde aber im Süden der größten Yachthafen gebaut, der Port Camargue. Mit 5000 Liegeplätzen und jede Menge Hotels war das dann sehr touristisch geprägt. So ähnlich war dann auch La Grande-Motte. Diese Stadt wurde direkt am Reißbrett als Seebad entworfen. Auch hier gab es Hotels ohne Ende. Uns gefiel Aigues-Mortes am Besten...

    Auf dem Weg zu unserem Motel "La Réserve" hatten wir die gefährlichste Begegnung mit einer Autofahrerin dieses Urlaubs. Das Hotel liegt an einer Schnellstraße. Eigentlich kein Problem, da in Frankreich immer ein großer Streifen am Rand ist, auf dem Fahrräder fahren können. Als wir aber mit Handzeichen auf die Mitte der Straße fuhren, um links ab zu biegen, verwirrte das eine Autofahrerin total. Anstatt einfach hinter uns zu bleiben, überholte sie uns ohne auf den Gegenverkehr zu achten. Passiert ist glücklicherweise nichts. Wir haben aber daraus gelernt, dass wir Schnellstraßen besser senkrecht überqueren. Und die Bedeutung von Handzeichen in Frankreich nicht so verbreitet ist. Etwas ähnliches ist uns auch schon in einem Kreisverkehr passiert, wo ein Autofahrer einfach unsere Fahrbahn kreuzte, obwohl wir ihm per Handzeichen signalisierten, dass wir noch weiter im Kreis fahren wollten. Wichtige Anmerkung: Das waren wirklich die einzigen beiden gefährliche Situationen in den ganzen sieben Wochen, die wir mit dem Rad durch Frankreich und Spanien gefahren sind. Ansonsten waren die Autofahrer viel rücksichtsvoller als in Deutschland.
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  • Jour 27

    Canal du Midi

    1 mai 2022, France ⋅ ⛅ 22 °C

    Die nächsten Tage sind wir entlang des Canal du Midi gefahren. Der Kanal verbindet den Atlantik bei Toulouse mit dem Mittelmeer und ist 240 km lang. Damit machte er es möglich, die 3000 km Fahrt um die iberische Halbinsel zu vermeiden. Erbaut hat ihn Pierre-Paul Riquet, der sich das notwendige Wissen im Selbststudium aneignete. Auf eigene Kosten hat er sogar nachgewiesen, dass man den Kanal mit Wasser versorgen konnte. Damit überzeugt er schließlich König Ludwig XIV. Gebaut wurde er dann von 1667 bis 1681.

    Unsere Strecke verlief von der Mündung in das Mittelmeer bis Béziers, dem Heimatort von Riquet. Heute ist der Kanal ein UNESCO-Weltkulturerbe und wird fast nur noch von Hausbooten befahren. Das erste Stück war mit dem Rad sehr schwierig zu meistern, da es nur sehr schmale Pfade gab. Dazu kamen dann noch Unmengen von Mücken, so dass wir erst wieder entlang des Eurovelo 8 weiter fuhren. Ab der Kanalbrücke Pont-Canal de l'Orb wurde der Kanal aber zu einem Erlebnis. Sie wurde gebaut, damit die Schiffe nicht mehr einen Teil des Wegs entlang des Flusses Orb fahren mussten. Damit wurden zwei Stufen in der Schleusentreppe Pente d'Eau de Fonséranes überflüssig, die wir als nächstes besichtigt haben. Mit sechs Stufen überwindet sie einen Höhenunterschied von 13,60 Meter. So konnten die Schiffe den Fluss Orb erreichen bzw. später direkt zur Kanalbrücke weiter fahren. Die Anlage war echt beeindruckend. Dummerweise war aber eine Brücke gesperrt, und unser Tandem passte nicht in den Fussgängeraufzug. So mussten wir einen ziemlichen Umweg fahren, um auf die andere Seite zu kommen.

    Eine sehr besondere Übernachtung hatten wir in Argeliers. Ein norwegisches Paar hat hier ein sehr altes Haus in eine Pension umgebaut. Wir wurden umsorgt wie in kein anderer Unterkunft. Es gab nette Gespräche auf Englisch, kostenlose Getränke, und ein sehr leckeres Frühstück mit Kaviar aus der Tube, frisch aus Norwegen. Die beiden haben zusammen studiert und sich zufällig in Nizza getroffen, nachdem beide ihre Ehen beendet hatten. Und sich direkt verliebt, ineinander aber auch in Südfrankreich. So sind sie dort geblieben. Obendrein war er selbst Schiffsingenieur und Erfinder, so dass Matthias viele Gesprächsthemen rund um das Berufsleben und das Tandem als Technikwunder hatten. Seine Ehefrau wollte sogar für uns extra ein Abendessen zubereiten, da sie nicht sicher war, ob die einzige Pizzeria in dem kleinen Ort auf hatte. Jutta war trotz üppigen Mittagessen in Béziers schon wieder hungrig. Aber wir haben doch noch zwei Pizzen bekommen, von denen Jutta 1,5 verputzte. Matthias ist immer wieder erstaunt, wie viel Jutta essen kann, wenn sie den ganzen Tag in Bewegung war...
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  • Jour 28

    Safari in Sigean

    2 mai 2022, France ⋅ ☁️ 21 °C

    Das nette norwegische Paar hatte uns auf ein besonderes Highlight hingewiesen: Den "African Reserve" bei Sigean. Dort leben Tiere aus Afrika in freier Wildbahn. Mit dem Auto kann man den Zoo erkunden und die Tiere beobachten. Es sollte auch einen Minibus geben, der Leute ohne Auto dadurch fuhr. Wir haben deshalb zwei Tage in Sigean verbracht, und sind mit dem Tandem zu dem Zoo gefahren.

    Am Eingang ließ man uns einfach herein, obwohl es nur Schalter für Autos gab. Wir wunderten uns schon, ob das so korrekt war. Nachdem wir ein wenig mit dem Rad durch die Anlage gefahren sind, wurden wir erschrocken angehalten: Man durfte hier nicht mit dem Rad fahren, da das bei den freilebenden Tieren zu gefährlich sei. Wir versicherten der Mitarbeiterin, dass wir erst mal nur zu dem Parkplatz fahren wollten, an dem der Shuttlebus starten sollte. Dort konnten wir dann das Tandem in einen Raum stellen und bekamen eine Uhrzeit, wann uns der Bus abholen sollte. Zunächst besichtigen wir den Teil des Zoos, den man zu Fuß erkunden konnte. Anschließend ging es mit dem Minibus durch spektakuläre Freigehege, in dem Kragenbären und Nashörner ganz nah an uns herankamen. Das war echt ein Erlebnis. Insbesondere, da unsere Busfahrerin Wege nahm, die für Autos nicht erlaubt waren.

    Allerdings hat man uns zum Schluss verboten, weiter mit dem Tandem durch das Gelände zu fahren. So wurde unser Tandem dann sogar noch exklusiv im Minibus zum Ausgang transportiert. Und das war gar nicht so einfach, dass es eigentlich zu lang für den Bus war. Aber Matthias schaffte es irgendwie, das Vorderrad auf die Rückbank zu hieven und es dort lange genug festzuhalten. So konnten wir sicher den Zoo verlassen. Und der Tag wurde zu einem besonderen Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden!
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  • Jour 30

    Jugenderinnerungen in Canet

    4 mai 2022, France ⋅ ⛅ 18 °C

    Von Sigean ging es weiter über Canet-en-Roussillon in Richtung Pyrenäen. In Canet hatte Jutta als Jugendliche viele Wochen mit dem Jugendheim auf einem Zeltplatz verbracht. Selbst ein paar Attraktionen wir eine Kartbahn haben wir zufällig am Wegesrand wieder gefunden. Da kamen bei Jutta viele schöne Erinnerungen hoch.

    Der Weg nach Canet war allerdings sehr holprig. Der Euro Velo 8 verlief auf einem Stück entlang eines sehr matschigen Wegs. Wir haben den zwar trotz ein paar Beinahstürzen gemeistert, aber irgendwo hatte sich wieder Dreck im Hinterrad verfangen. In einem kleinen Dorf haben wir den Brunnen genutzt, um das Rad zu reinigen. Dafür war der restliche Weg sehr gut ausgebaut. Wir fuhren durch Weinberge und entlang der Küste. Allerdings wurde vor Canet sehr viel am Euro Velo 8 gebaut, so dass wir einige Umwege fahren mussten. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass Frankreich Spanien zeigen wollte, wie sehr sie doch in die Fahrradinfrastruktur investieren. Neben den Baustellen war auch die Beschilderung viel besser. Vorher waren Schilder fast Mangelware.

    An einer Stelle sollten wir sogar über eine dünne Holzplanke fahren. Wir haben uns schon im Fluss schwimmen sehen... Da sind wir dann doch lieber wieder ein paar Kilometer zurück gefahren, um auf der anderen Seite eine richtige Brücke zu benutzen. Die war allerdings auch im Aufbau, so dass wir eine andere Brücke nehmen mussten. Dieser Tag war echt der Tage der größten Umwege dieses Urlaubs.
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  • Jour 31

    Auf in die Pyrenäen

    5 mai 2022, Espagne ⋅ ⛅ 19 °C

    Von Canet ging es dann endlich in die Pyrenäen. Wir sind nicht dem EuroVelo 8 gefolgt, da er nicht entlang der Küste verläuft. Mittlerweile hatten wir die Küstenstraßen so lieb gewonnen, dass wir jede Gelegenheiten nutzten, sie zu fahren, trotz der vielen zusätzlichen Höhenmeter. Die Route stammte von einem Pärchen, die die Tour schon 2018 gemacht hatten und das auf ihrer Webseite "theroadbehind.de" dokumentiert haben. Was sie allerdings nicht erwähnt hatten: Sie fuhren die mit leichten Gravelbikes und wenig Gepäck. Teilweise haben sie dabei Wanderwege genommen und haben sogar ihre Räder Treppen hoch getragen. Wir mussten dann einige Male auf die Hauptstraßen ausweichen, da das mit unserem Geschoss natürlich nicht möglich war. Dank der beiden haben wir trotzdem ein sehr schönes Stück mitten durch die Berge genießen dürfen, dass über eine geteerte Straße mit fast überhaupt keinen Autos verlief. Die Ausblicke waren echt phänomenal. Nur der Mistral machte uns gerade nach der Überquerung der Grenze zu Spanien zu schaffen. Wir brauchten einiges an Kraft, um nicht vom Tandem gefegt zu werden. Als wir dann in Portbou ankamen, waren wir erschöpft aber auch geflasht von den Eindrücken. Sehr schade, dass das Fotos nicht so gut einfangen können. Man muss es selbst erlebt haben.En savoir plus

  • Jour 32

    Cadagués

    6 mai 2022, Espagne ⋅ 🌬 18 °C

    Wir fuhren weiter durch die Pyrenäen nach Cadagués. Das ist ein ehemaliges Fischerdorf, dass an der Costa Brava gelegen ist. Da es etwas abseits liegt, kann man hier die Costa Brava noch in ihrer ursprünglichen Schönheit erleben. Wir hatten wieder sehr schöne Ausblicke, obwohl die Fahrt dank sehr vieler Höhenmeter sehr anstrengend war. Dazu kam noch der Tramontane, ein weiterer Fallwind, der besonders in den Pyrenäen bläst. Da wir früh in ankamen, sind wir mit dem Rad noch nach Portlligat gefahren. Dort hat der Künstler Salvador Dalí in einem umgebauten Fischerhaus mit seiner Künstlermuse und Ehefrau Gala gelebt. Eigentlich haben wir es nicht so mit Kunst, aber Dali's surreale Kunst hat schon etwas besonderes. Wir haben sogar noch versucht, zum Cap de Creus weiter zu fahren. Das ist ein bekanntes Wandergebiet, in dem der Tramontane die Felsen besonders skurril geformt hat. Hier soll Dali viel Inspiration für seine Kunstwerke gefunden haben. Uns haben aber die Berge und der ständige Wind soviel zugesetzt, dass wir abgebrochen haben. Immerhin hatten wir ja auch so genug Natur gesehen. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Figueres, um noch mehr von Dali's Kunst zu erleben.En savoir plus

  • Jour 34

    Dali in Figueres

    8 mai 2022, Espagne ⋅ ☀️ 21 °C

    In Figueres hat sich der Künstler Salvador Dali sein eigenes Denkmal gesetzt: Das Teatre-Museu Dalí. Er schaffte es tatsächlich, den Bürgermeister und das spanische Kabinett zu überzeugen, das zerstörte Stadttheater als sein Museum neu aufzubauen. Vom Kabinett gab es dazu 1970 sogar die passenden Gelder. Und Dali steuerte sehr genau, wie das Museum auszusehen hatte, von den monumentalen Eiern auf dem Dach des Gebäudes bis zu den Toiletten. Um allen klar zu machen, wo der Hase lang läuft, nannte er sich mittlerweile der "Göttliche". Als Dach schwebte ihm eine Glaskuppel in der Art des amerikanischen Architekten Richard Buckminster Fuller vor. Der spanische Architekt Emilio Pérez Piñero konstruierte die Kuppel nach Dalís Vorstellungen; mit ihrer außergewöhnlichen Form ist sie zum Wahrzeichen Figueres’ geworden. Für uns war der Besuch des Museums eine echtes Erlebnis. Wir verbrachten fast den ganzen Tag dort und bestaunten die verschiedenen Statuen, Zimmer und Bilder. Aber auch die Innenstadt von Figureres selbst war sehr schön, so dass wir dort eine sehr schöne Zeit hatten.En savoir plus

  • Jour 35

    Sant Martí d'Empuries

    9 mai 2022, Espagne ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir fuhren weiter gen Süden entlang der Costa Brava. Das heutige Highlight war der historische Stadtkern von Sant Martí d’Empúries. Dort waren die Häusr und Straße noch sehr gut erhalten. Direkt daneben gab es dann auch noch eine historische Ausgrabung. Aber es gab auch wieder eine technische Herausforderung für Matthias. Mal ausnahmsweise musste er nicht das Tandem sondern den Weg reparieren. Ein paar Scherzkekse hatten nach einer Brücke Rohre aus einer Barriere für Wildtiere entfernt. Stattdessen klaffte da ein riesen Loch. Matthias hatte das früh genug bemerkt, um noch rechtzeitig zu bremsen. Aber eine Weiterfahrt war nicht möglich, da das Loch viel zu breit war. So reparierte Matthias dann die Barriere mit den daneben liegenden Rohren. Die restliche Fahrt verlief dann sehr schön entlang von Radwegen durch die noch nicht touristisch geprägte Costa Brava. Selbst unser Hostal in Palafrugell war sehr charmant, mit gemütlichem Innenhof und sehr netter Inhaberin.En savoir plus

  • Jour 36

    Nostalgie in Lloret de Mar

    10 mai 2022, Espagne ⋅ ☀️ 21 °C

    Matthias machte als pubertierender Jugendlicher seine erste große Fernreise mit dem Bus nach Lloret de Mar. In den Sommerferien mit dem Geld, dass er sich beim Ferienjob verdient hatte. Mit seinen Schulfreunden verbrachte er so eine Woche in dem sehr touristisch geprägten Ort. So holt er sich einen der schlimmsten Sonnenbrände, da er am Strand eingeschlafen war; Lass das Buch "Per Anhalter durch die Galaxy" am Pool des Hotels; Fuhr zum ersten Mal Mofa durch die Stadt und durch die Berge sowie Banana-Boot auf dem Meer; Und besuchte zum ersten Mal Clubs auf der Suche nach weiblichen Bekanntschaften. Drumherum gab es viel gutes und preiswertes Essen in den vielen Restaurants. Das alles musste er natürlich Jutta zeigen.

    Na ja, wir sind das dann aber altersgerecht angegangen. Wir haben uns ein 5 Sterne Hotel zu einem Spottpreis inkl. Frühstück gebucht. Zum ersten Mal wurden wir auf einmal auf Deutsch an der Rezeption angesprochen. Und haben uns die Stadt inkl. den Strand angeschaut. Viel verändert hatte sich nicht. Es gibt immer noch einen Club nach dem anderen. Und auch an die Mofa-Fahrt durch die Berge erinnerte sich Matthias wieder, als wir mit dem Tandem dort durch fuhren. In einer Pizzeria gab es ein sehr gutes Mittagessen. Nur den Club-Besuch war nicht mehr notwendig, da Matthias ja mittlerweile Jutta gefunden hatte...

    Der Nachteil der Costa Brava ist, dass alle Orte irgendwie gleich aussehen. So brauchten wir nicht mehr viele Fotos, bis wir kurz vor Barcelona waren. Matthias nutzte die Zeit auch noch, um endlich seine langen Haare los zu werden. Spontan hüpfte er bei einem Barber auf den Drehstuhl und lies sich ohne Worte die Haare schneiden. Der Barber verstand nämlich kein Englisch, so dass Matthias die gewünschte Länge per Handzeichen vermittelte. Und das klappte sogar. Endlich eine Kurzhaarfrisur, die zu dem immer heißer werdenden Klima passte.
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