Hexatrek

kesäkuuta – lokakuuta 2025
  • Georg Hellmann
Nykyinen
Diese Tour führt mich von meinen Eltern aus zu Fuß über 3000km bis an die Grenze Spaniens am Atlantik quer durch die französischen Berge. Der offizielle Hexatrek beginnt einen Tagesmarsch von meinem Geburtsort entfernt an der Grenze bei Weißenburg. Lue lisää
  • Georg Hellmann
Matkustaa tällä hetkellä

Luettelo maista

  • Sveitsi Sveitsi
  • Ranska Ranska
  • Saksa Saksa
Luokat
Reppumatkailu, Retkeily, Vaellus, Luonto, Itsensä löytäminen, Soolomatkailu, Hengellisyys, Urheilu, Erämaa, Villieläimet
  • 729ajetut kilometrit
Kuljetusvälineet
  • Lento-kilometriä
  • Kävely-kilometriä
  • Patikointi-kilometriä
  • Polkupyörä-kilometriä
  • Moottoripyörä-kilometriä
  • Tuk tuk-kilometriä
  • Auto-kilometriä
  • Juna-kilometriä
  • Bussi-kilometriä
  • Matkailuauto-kilometriä
  • Karavaani-kilometriä
  • Neliveto-kilometriä
  • Uima-kilometriä
  • Melonta/Soutu-kilometriä
  • Moottorivene-kilometriä
  • Purjehdus-kilometriä
  • Asuntolaiva-kilometriä
  • Lautta-kilometriä
  • Risteilyalus-kilometriä
  • Hevonen-kilometriä
  • Hiihtäminen-kilometriä
  • Liftaus-kilometriä
  • Cable car-kilometriä
  • Helikopteri-kilometriä
  • Paljain jaloin-kilometriä
  • 45jalanjäljet
  • 60päivää
  • 536valokuvat
  • 800tykkäykset
  • Kurzer Tag, lange Nacht

    7. heinäkuuta, Ranska ⋅ ⛅ 8 °C

    Den Bunker verlassen wir ganz entspannt um 7:20 Uhr und beginnen voll eingepackt unsere heutige Etappe. Der Wind bläst uns um die Ohren und bis auf meine Augen ist alles unter mindestens einer Lage Stoff versteckt. Je näher wir der ersten Hütte kommen, desto mehr Menschen begegnen wir. Schöne Bergseen zieren die Landschaft und die Wolken verschleiern die steilen Berghänge. An der Hütte stehe ich in der Nähe von einem Tisch, wo noch ein Streuselkompott steht und drei Franzosen fertif gefrühstückt sitzen. Leider schaffe ich es mal wieder nicht, mich rechtzeitig dazu zu überwinden, nachzufragen, ob das noch gegessen wird.

    Naja, das nächste Mal vielleicht. Weiter nun bergab geht es zu einem See, über den auf der Karte der Weg führt. Ein See trifft teilweise zu, der halb auch ein meandernder Fluss zu sein scheint, über den ein Steinplattenweg führt. Anders als erwartet, aber dennoch traumhaft schön in den Bergen eingebettet geht es über den See. An einem Sessellift kommen neben den Wandernden auch noch die Tagestouristen dazu und wir finden eine ruhige versteckte Ecke, wo wir uns einen halbhohen Tisch zum Frühstücken hinstellen. Um die vielen Menschen zu meiden laufen wir parallel auf der anderen Seite des Sesselliftes eine Fahrbahn runter, bis ich am Rande ein Schild zu einem Wasserfall sehe und wir spontan links in den Wald abbiegen. Etwas steil zum unteren Ende bestaune ich das tosende Wasser, dass mit unglaublicher Kraft den Felsen runter kracht.

    Durch ein Stück voller Walderdbeeren folgen wir parallel dem Doron de Pralognan, bis wir am unteren Ende des Sesselliftes wieder auf dem HT ankommen. Durch eine kleine idyllische Häuseransammlung bergab, wo ich mich von einem weiteren Schild mit Wasserfall verleiten lasse. Anne stimmt zu, da wir keinen großen Tag geplant haben und 2 min später stehen wir oberhalb der Cascade de la Fraîche. Ein paar Kletternde sind zusehen, die am Rande über den Felsen schleichen. Unten am Wasserfall sprüht das aufgewirbelte Wasser leicht auf uns herab, wobei die Kletternden bei der Route wohl komplett durchnässt sein müssen.

    Wir erreichen Pralognan la Vanoise, wo wir vor dem Sherpa (Supermarkt) auf Tak und Maki stoßen, die gerade vom Einkaufen (Casino, weiterer Supermarkt) kommen und aufgrund des Wetters vorraussichtlich in der Nähe bleiben möchten. Regen ist für den Abend angekündigt und für den nächsten Tag sogar Schnee in den höheren Lagen. Da eine Alternativroute über 3000m hoch führt, wird da dann wahrscheinlich auch Schnee fallen. Anne und ich laufen zum Casino, welcher wohl größer und günstiger sein soll, wobei wir von weitem sehen, dass es zu aussieht und die Mitarbeiter gerade zur Mittagspause wegfahren. Davon steht leider im Internet nichts und wir sind 8 Minuten zu spät, aber dann gehts doch zum Sherpa zurück.

    Zurück auf dem HT laufen wir nun Tal aufwärts, wo wir Tak und Maki bei einer Sitzgelegenheit nochmal kurz sehen, wobei ich Anne hinterher renne, während ich Walderdbeeren sammle. Bei einer späteren Sitzgelegenheit findet unsere Mittagspause statt und während wir uns auf eine Seite setzen, fängt die ganze Garnitur an zu kippen. Wir stellen die Rucksäcke auf die andere Seite als Gegengewicht, wobei ich bewusst ein paar Mal nahe an den Kipppunkt gehe.

    Sanft das Tal weiter an zwei Hütten und Gaststätten vorbei stehen wir nun vor der Entscheidung, ob wir die Alternativroute auf mögliche 3000m hoch nehmen. Dies schon lange beschlossen, steigt es nun steil an und bei einem Bach auf 2400m schauen wir nach einer Zeltmöglichkeit. Der Regen für 17/18 Uhr angekündigt, setzt um 17:40 Uhr in Form von Hagel ein und wir nehmen die nächstbesten Plätze, wie wir kurz vorher ankommen. Das Abendessen gibt es bei Anne im Zelt und ich muss davor nochmal raus ins Unwetter, weil ich das Wasser halb erhitzt verschütte.

    Danach packe ich mich in allem ein, was ich habe und versuche mit Ohropax zu schlafen. In der Nacht höre ich Anne mehrfach sich mit Licht aus dem Zelt bewegen und auch ich verlasse einmal das Zelt, um einen Hering wieder halb in den Stein zu hauen. Aufgrund des Windes und der Kälte finde ich kaum Schlaf und der Regen donnert fasst durchgehend gegen das Zelt. Keine Stunde vergeht, in der ich ununterbrochen schlafen kann.
    Lue lisää

  • Badetag

    6. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 11 °C

    "Wenn du nicht in jedem See baden gehst, würde ich mir Sorgen machen..."

    Morgens weiter das Tal hoch, nehme ich einen kleinen Umweg auf mich, um im Lac de La Plagne zu baden. Kurz vor dem Lac du Grattaleu hole ich Anne ein, die sich wundert, wie ich hinter ihr auf einmal auftauche, da sie denkt, ich sei schon am Pass oben. Hier lege ich mich auch für einen Moment rein, um dann erfrischt zum Col du Palet zu laufen. Direkt auf der anderen Seite befindet sich ein kleiner See, in den noch Eis reinragt und ich natürlich ohne groß zu zögern mich ausziehe. Keine 500 Meter weiter sehe ich schon die Gouille d'eau, ein schön türkisener See, zu dem ich win Stück abseits vom Weg runter renne, wobei ich meinen Rucksack am Rand vom Weg stehen lasse.

    Nach dem vierten See ist es erstmal Zeit für eine Frühstückspause an einer geschlossenen Hütte, wo es aber funktionierende Steckdosen gibt. Bei unserem Glück sind wir natürlich nicht auf dem HT, sondern 100m nebendran. Ich schaue mir den nächsten Abschnitt an und überlege, welche Route sich am ehesten eignet, um den Lac de Tignes im gleichnamigen Skigebiet mitzunehmen. Dieser liegt etwa ein Kilometer zusätzlich abseits zu dem Supermarkt, zu dem wir möchten. Zwei Seen etwas oberhalb plane ich auch erst mit ein, entscheide mich dann aber dagegen.

    Tignes an einem sonnigen Sonntag natürlich sehr gut besucht, ist für uns eher unattraktiv und dennoch geht es durch den Großteil, um am See eine Pause einzulegen und dann zum Supermarkt zu gehen. Aufgrund der vielen Menschen lasse ich bei diesem Badegang meine Wanderhose an, welche danach durch den aufgewirbelten Schlamm im See noch dreckiger ist als vorher. Wir laufen an einer Wanderveranstaltung mit einem Essensstand vorbei, wobei wir auf Nachfrage leider mit leeren Händen weitergehen.

    Der Supermarkt leider auch begrenzter als gewünscht, lässt uns die Wahl einfacher auf Linsen fallen, die preislich noch im Rahmen liegen. Auf die Erdnussbutter für wieder knapp 8 € verzichte ich und hole mir stattdessen eine Streichschokolade zum Mischen. Wir verlassen Tignes, wobei noch über eine Stunde vergeht, bevor wir die letzte Liftstation hinter uns lassen und vor uns sich die raue hochalpine Landschaft erstreckt. Der Wind nimmt zu und ein leichter Regen beginnt. Keine schöne Kombination. Eingepackt nähern wir uns dem Col de la Leisse. Der Weg selbst sehr angenehm mit einer schönen Kulisse, wobei das Wetter schwankt. Kurz nach dem Pass sehe ich einen kleinen See und trotz der weniger schönen Umstände, lasse ich mir diesen nicht entgehen. Immerhin gibt mir der Regen eine kleine Pause.

    Als nächstes erreichen wir den Lac des Nettes, der mich an Ginni aus Aladin erinnert. Diesen habe ich schon den ganzen Tag auf dem Schirm und kann natürlich nicht nein sagen. Leider nimmt der Regen diesmal zu und ich versuche mich unter meinem Regenschutz so gut es geht im Sitzen auszuziehen. Kurz reinlegen, wieder anziehen und Anne hinterher rennen, die ich gebeten habe direkt weiter zu laufen, um bald an der nächsten Hütte anzukommen. Auf dem Weg laufen wir noch an einer Wasserstelle auf Schnee vorbei, was ein toller Abschluss wäre und das Wetter ist etwas aufgeklart, aber mein Körper sagt mir, dass die sieben Seen reichen.

    Etwas verspätet genießen wir im Aufenthaltsraum im Refuge de la Leisse unser Mittagessen. Anne bestellt sich dazu ein Gingerbier, was sehr gut schmeckt. Das 300g Stück Käse, wahrscheinlich noch jünger und deshalb nicht so geschmacksintensiv, wie der vorherige ist etwas enttäuschend, aber dennoch gut.

    Als Ziel eine auf Mapy markierte Schutzhütte, wobei ein Bild nur die Aussicht zeigt und unklar ist, ob wir darin schlafen können. Mit Gegenwind und leichtem Regen geht es das Tal runter und die Augen werden müde. An der nächsten Abzweigung stellen wir fest, dass der Bach mal wieder schwer zugänglich ist und somit die nächste Wasserquelle erst kurz nach dem Ziel kommt. Ich laufe in meinem Tempo den letzten Anstieg hoch, treffe auf eine Gamsfamilie und finde kurz danach die Schutzhütte. Es stellt sich heraus, es handelt sich um eine Art Bunker mit mehreren kleinen Räumen, von denen sich einer gut zum Schlafen eignet. Ich gehe noch kurz Wasser holen und auf Toilette und wie ich wieder zurück bin, kommt im selben Moment auch Anne. Ich führe sie durch unser Zuhause für die Nacht und wir machen es uns in einem Raum gemütlich.
    Lue lisää

  • Ausführliche Mittagspause

    5. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☀️ 18 °C

    Auf gut Glück weiterlaufen und an die Menschenheit glauben. Danke an alle Menschen, die einem vom Straßenrand aufgabeln und teilweise sogar weiter fahren, als sie selbst müssten.

    Lange geht es bergab und das erste Mal sehen wir HT Wanderer vor uns, wobei diese in Valezan eine Pause machen und mehr als eine Begrüßung nicht stattfindet. Durch Bellentre geht es nach Landry, wo wir kurz nach der Frühstückspause auf Tak und Maki stoßen, die Anne auf dem Te Araroa kennen gelernt hat und die zufällig auch den Hexatrek laufen. Schon länger wussten wir, dass wir ihnen immer näher kommen und vom Trail Angel namens Chloe im Tal haben wir erfahren, dass ein japanisches Paar bei ihr die Nacht davor übernachtet hat.

    Den Supermarkt verlassen wir enttäuscht, da es kaum was gibt und die kleine Dose Erdnussbutter stolze 8€ kostet. Eine Banane und Vanillepudding als zweites Frühstück und weiter geht es nun bergauf nach Peisey-Nancroix. Auf dem Weg holen uns Tak und Maki ein, die es eilig haben, da die Käserei, die sie von Chloe empfohlen bekommen haben, um 12:00 Uhr eine Mittagspause einlegt. Auch wir kommen ohne zu rennen noch pünktlich und da es von dem lokalen Käse kein kleineres Stück gibt, nehme ich direkt 300g. Ein Stück weiter noch bei einer Bäckerei ein Brot, obwohl wir noch die Kräcker haben und ein Croissant, welches super lecker schmeckt. Beim nächsten Supermarkt auch wieder kein Glück mit der Auswahl an Produkten, bis auf dir Falafel Chips, die wir schon vorher mal ausprobieren wollten.

    Da wir gegen 13 Uhr mit Chloe in Bellentre verabredet sind, versuchen wir nun an der Hauptstraße eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen, um wieder zurückzufahren. Da es zeitlich nicht anders gepasst hat und wir aber schon früher durch Bellentre kamen, sind wir das Risiko eingegangen, noch weiter zu laufen. Das dritte Auto hält an und bringt uns bis 1 km vor den Ort an einen Kreisel, von wo aus wir laufen. Chloe holt uns dann an der Kirche ab und wir fahren noch knapp 5 min in eine 10 Häuser Siedlung nebenan, wo sie eine kleine Wohnung mietet. Der Kater Rocky begrüßt uns herzlich und ich gehe als erstes duschen. Dann Wäsche waschen und anschließend beglückt sie uns mit einem Tomatensalat und allerlei fantastischem Käse.

    Lange erzählen wir und warten bis die Wäsche möglichst trocken ist. Um 16:30 Uhr fährt uns Chloe zurück, wo wir zuletzt den HT verlassen haben und sie macht ein Bild mit uns für ihr Erinnerungsbuch. Ich telefoniere noch eine Weile mit einer Freundin und Anne läuft schonmal vorraus. Noch ein paar Nachrichten beantworten und eine knappe Stunde später nehme ich die Verfolgungsjagt auf. Zwar war ich während dem Telefonat neben einer Toilette, aber habs dann natürlich vergessen und lege dafür nochmal eine Pause ein. Anne treffe ich nach einer Weile neben einer Toilette bei einer größeren Campinggegend, bei der Zelten verboten ist?!?! Weiter das Tal hoch, merken wir, dass die Mittagspause zwar nötig, aber zu lang war und der Körper abgeschaltet hat.

    Ein größerer Wasserfall verändert in der untergehenden Sonne die Farben zu einem Regenbogen und für einen Moment sieht es am Ende aus wie ein Feuerschleier. Das Tal hinauf kommen wir an einer abgesperrten Schutzhütte vorbei, wo es eine Überdachung und Platz zum Schlafen gibt, wobei wir weiter schauen, um unsere Zelte aufzustellen. Die auf der Karte angezeigte Wasserquelle kommt 5 Meter unterhalb aus dem Berg, weshalb es schwer zugänglich ist und flache Stellen gibt es erstmal nicht. Ein Stück weiter flacht das Tal stark ab und es erscheint eine geeignete Grünfläche, die mit einzelnen Tretmienen, also Kuhfladen übersäht ist.

    Ich rolle mein Zelt aus und entscheide mich dann, dass Zelt nur als Unterlage zu nutzen, ohne es richtig aufzubauen. Beim Bach, der hier sehr ruhig und klar ist, hole ich Wasser, wobei ich meine Flasche fallen lasse und ich mit einem Fuß eintauchen muss, um dran zu kommen. Nachdem Abendessen wird es mir doch zu feucht und innerhalb weniger Minuten steht das Zelt. So kann ich dann auch in Ruhe ohne die Stechmücken schlafen.
    Lue lisää

  • Ein unerwartet langer Tag

    4. heinäkuuta, Ranska ⋅ 🌩️ 21 °C

    Da plant man die nächsten 3 Tage die Verpflegung und stellt am nächsten Tag fest, das man voll verplant hat.

    Komischer Weise startet der Tag bergauf, wobei wir einem Flusslauf folgen, der kurzzeitig eine eindrucksvolle Schlucht bildet. Je höher wir kommen, desto mehr Menschen begegnen wir, die weiter im Tal in Hütten übernachtet haben. Aufgrund der unverständlichen Wegführung des HTs kürzen wir einen Kilometer ab und folgen dem Tour du Mont Blanc grade den Berg hoch. Am Bonhomme Pass legen wir eine Frühstückspause ein und ich schlage vor eine weitere Abkürzung zu laufen, bei der wir uns ein paar Höhenmeter und auch Menschen sparen. Der eigentliche Weg führt weiter unten an eine Passstraße zum Restaurant Chalet du Berger, um dieser dann bis zum Pass zu folgen und stattdessen möchte ich direkt zum Pass, wo vermeintlich weniger Menschen auf dem Weg sind.

    Zuerst folgen wir aber noch dem TMB zur nächsten Hütte, wo ich mich in der Schlange vor dem Klo wiederfinde. Zum Glück nur eine Frau noch vor mir, wobei 2 von 4 Toiletten abgesperrt sind. Ansonsten sehr angenehme Toiletten mit Kompostierfunktion. Es geht weiter über einen Kammweg mit wunderschönem Panoramablick und ich nehme noch eine kleine Spitze zwischendrin mit, wo der Weg an der Seite vorbeiläuft.

    Von dem Kamm runter biegen wir nun zu meiner Alternativroute ab, die uns über einen etwas steileren, aber gut ausgetretenen Pfad direkt zum Pass führt. An der Straße ein verlockender Stand mit Wurst, Käse und anderen Leckereien, denen wir aber widderstehen und weiterlaufen. Anschließend finden wir im nächsten Tal ein schöns Plätzchen neben dem Bach, wenn auch in der Sonne. Mit frischer Energie steigt es nun bis zum Grand Ford Pass auf 2671m an. Vorbei an einem traumhaften Bergsee, wo auch schon einige ihr Zelt aufgeschlagen haben, sehe ich zwischen zwei Felsen eine Slackline über ca. 250m lang gespannt, von der eine Person immer wieder in ihre Absicherung fällt.

    Auf der anderen Seite des Passes ein ebenso schöner Bergsee und ein bezaubernder Blick auf die nächsten Berge. Unter anderem dem Pierra Menta, der für seine Ski-Wander-Wettkämpfe bekannt ist, aber für uns weniger beeindruckend ist, als gedacht. Die Bilder online sind dann schon spannender, wenn eine Menschenschlange mit Ski auf dem Rücken den Grat hochkraxelt. Mein Fokus liegt auf dem Bergsee, in dem ich mich recht schnell wiederfinde, wobei mich Anne auf ein Schild aufmerksam macht, das auf französisch darauf hinweist, dass Baden verboten ist. Ich das Schild übersehen genieße noch kurz den Moment und steige wieder aus dem Wasser.

    Nun noch knapp zwei Stunden bergab bis zu einer Käserei, wo wir nach einem Schlafplatz schauen möchten. Der Weg zieht sich ganz schön und wir merken beide, wie schlapp wir sind. Wie wir ankommen, fahren grade zwei Motorräder und ein Jeep weg und wir setzen uns auf eine Bank. Zum Zelt aufbauen gibt es kein Platz und sonst auch keine gescheite Schlafmöglichkeit ohne. Auf der Karte sehen wir eine Kapelle und mit den letzten Energiereserven laufen wir 700m weiter, wo wir neben der Kapelle eine flache Wiese mit Tischen finden. Auf dem Weg glücklicherweise auch noch Wasser, da es keinen Zugang zu dem Bach gibt.

    Zwar haben wir knapp 3 km abgekürzt, sind dafür aber deutlich weiter gelaufen, als ursprünglich gedacht und ich stelle fest, dass 30 km mit 3500 Hm sehr anstrengend ist. Ich entscheide mich nach dem Abendessen auf einem Tisch zu schlafen und bestaune immer wieder den Sternenhimmel.
    Lue lisää

  • Shopping Day x2

    3. heinäkuuta, Ranska ⋅ 🌩️ 23 °C

    Morgens kurz vor Eröffnung des Supermarktes kommen wir in Les Houches an und wollen nur für den Tag und etwas extra für das Frühstück einkaufen. Wir teilen uns eine Banane, vier kleine Himbeer Joghurts und sowie üblich Kiwi und Apfel. Die gekauften Pesto Mozzarella Chips schmecken mir zwar gut, aber mit der Zeit ist mir der Basilikum Geschmack zu intensiv. Hinter einer Kirche an einem Tisch genießen wir das Frühstück und anschließend geht es an einem Holzbogen mit Tour du Mont Blanc vorbei, wo fleißig Bilder gemacht werden.

    Viele Wandernde sind hier unterwegs und wir werden von 2 jungen Männern überholt. Im Anstieg sehen wir sie öfterd, da sie alle paar Meter anhalten und dann im Eiltempo davonlaufen. Erst bei einer Berghütte ziehen wir vorbei und übernehmen die Führung. An Bäumen am Wegesrand sind Zahlen und plus oder minus Zeichen, wobei manchmal die Rechnung nicht funktioniert und sowieso unklar ist, wofür die überhaupt stehen.

    Kurz danach kommen wir an eine Stelle, an der Stahlseile als Haltemöglichkeit befestigt sind und ich gebe mein bestes, diese voll auszukosten, obwohl der Weg einfach begehbar ist. Bei den nächsten, die bisschen mehr Berechtigung haben, springe ich in wenigen Schritten vorbei und halte erleichtert an. Weiter bergab sitzen mal wieder die Leute mitten auf dem Weg, anstelle sich nebendran zu setzen. Es geht mit einer Hängebrücke über einen Wasserfall, wobei sich die Brücke kaum zum Schwingen bringen lässt.

    Als bergauf verfolge ich abseits des HTs den Grat bis auf den Mont Vorassay (2303m), um dann 150 Hm zum eigentlichen Sattel wieder abzusteigen. Dort wartet Anne auf mich und wir genießen in der prallen Sonne das Mittagessen. Ich renne anschließend bis zur nächsten Hütte den Berg runter, und setze mich an einer geeigneten Stelle in den Bach, der mit einer kräftigen Strömung ein schönes Erfrischungsbad gibt. Danach ein bisschen Dehnen und dann weiter nach Les Contamines Mentjoie, wo wir für 3 Tage Verpflegung einkaufen. Leider gibt es kein richriges Brot und so probieren wir mal Kräcker aus.

    Auf dem Weg zu einem möglichen Übernachtungsort telefoniere ich mit zwei Freunden, wobei der HT hier an einem laut rauschenden Fluss entlang geht und ich mir die Ohren zuhalten muss, um überhaupt was verstehen zu können. Es geht durch einen Park mit Sportanlagen und wir stellen fest, dass wir an dem Ort schon vorbei sind, den wir auf der Karte rausgesucht hatten. Zurück ist keine Option also laufen wir bis zu einer Kapelle, wo es neben einer großen Wiese auch sonst alles gibt, was wir für einen schönen Abend benötigen.

    Anfangs haben wir noch etwas entfernt Gesellschaft von einer jungen Männergruppe und wie diese dann auch der Dunkelheit entflohen sind, geht ein Strahler an, der die Kapelle beleuchtet, wobei wir voll mitbeleuchtet werden. Gegen 23 Uhr ist es dann auf einmal dunkel und ich kann in Ruhe auf dem Tisch einschlafen.
    Lue lisää

  • Tour de Mont Blanc

    2. heinäkuuta, Ranska ⋅ ⛅ 24 °C

    Es ist Anfang Juli und es begegnen uns jetzt schon hunderte Menschen. Da bin ich echt froh, wenn das Wetter mal regnerisch ist.

    Morgens aus einem heißen Stauraum erstmal raus, um frische Luft zu tanken. Die Tür hätten wir besser auflassen sollen. Ich pflücke noch die restlichen Walderdbeeren und beantworte noch einige Nachrichten. Es startet mal wieder mit 900 Hm zum Lac de Cheserys, wo baden verboten ist und zudem viele Wandernde unterwegs sind. Einer der beliebtesten Biwakplätze weltweit, da man direkten Blick auf das Mont Blanc Massiv hat. Weiter hoch geht es zum Lac Blanc, wo sich auch eine Berghütte befindet, wobei viele Hinweisschilder einen eher unfreundlichen Eindruck erwecken.

    Wir schauen in der Toilette, ob es Steckdosen gibt, aber wie zu erwarten nein. Zudem müsste man ein Euro zahlen. Immerhin werde ich den Zigarettenstummel los, den ich zwischendurch aufgesammelt habe. Weiter bergab suchen wir uns ein Platz mit schöner Aussicht zum Frühstücken aus. Die nächste Station ist eine Bergbahn, weshalb uns noch wesentlich mehr Menschen begegnen. Zudem befinden wir uns auf der Tour de Mont Blanc, einer der beliebtesten Wanderwege Europas. Auf dem Weg begegnen wir zwei Neuseeländern, die sich in Paris eine gelbe Quietscheente mit grünem Rucksack gekauft haben und diese nun immer in ihren Bildern präsentieren.

    An der Bergstation suchen wir die öffentlichen Bereiche nach Steckdosen ab und finden lediglich eine direkt vor der Toilette. Nach ein paar Minuten schaue ich auch mal an die Decke und lese ein Schild, auf dem ein Picknickbereich angeschrieben ist. Ich folge der Beschilderung und finde einen Raum mit Stühlen, Tischen, Steckdosen und eine schöne Aussicht. Völlig überrascht freuen wir uns auf den Fund und genießen die Ruhe, da sonst niemand hier ist. Das einzige störende ist eine quietschende Tür nebenan, bei der ich immer wieder denke, dass jemand in den Raum reinkommt.

    Sogar W-Lan gibt es und ich bringe dadurch FindPenguins auf den neuesten Stand. Nach einer Weile packen wir dann auch unser Mittagessen aus und verbringen so mehrere Stunden in diesem versteckten Raum alleine. Zu spät stellen wir fest, dass wir noch einiges vor uns haben und wir brechen gegen 16 Uhr auf. Am Berg entlang geht es 1 1/2 h bis zu einer weiteren Bergstation, wo wir vor einem Wasserhahn stehen, der nur von 9 bis 17 Uhr aufgedreht wird und wir somit kein Wasser bekommen. Ein bisschen ist noch in der Leitung, aber wir sind dennoch ratlos, warum die das Wasser abdrehen.

    Auf dem Brévent (2525m) genießen wir noch eine schöne Aussicht und treffen zwei New Yorker, die das erste Mal in ihrem Leben richtige Berge sehen und total begeistert sind. Zügig geht es dann auf einen langen Abstieg, vor allem um an Wasser zu gelangen, was etwas knapp ist. Ich helfe einem Franzosen noch den Weg zu einem See runter zu finden, wobei Anne und ich leider in eine andere Richtung absteigen. An einer Berghütte vorbei geht es in vielen Serpentinen den Hang runter und die erste Wasserquelle stellt sich als ein Rinnsal heraus. Genug zum Trinken haben wir, aber zum Kochen brauchen wir noch, weshalb wir dafür die nächste anpeilen, die weiter abwärts liegt. Derweil strahlt das Abendlicht der Sonne wunderschön dias Mont Blanc Massif an.

    Langsam wird es dunkel und im Nadelwald wird es schwieriger den Weg zu erkennen. Wir verlassen den HT an einer Kreuzung um steiler bergab zu einem Tierpark zu gelangen. Dort finden wir im Dunkeln überdachte Tische, wo wir uns direkt wohlfühlen. Ich hänge Annes Stirnlampe an das Dach und bereite das Abendessen vor. Ein Auto fährt vorbei und etwas später, wie wir gegen 23 Uhr jeweils auf einem der Tische liegen, rennt noch ein Läufer mit Stirnlampe vorbei. Danach falle ich direkt in Tiefschlaf.
    Lue lisää

  • Der erste 3000er Mont Buet

    1. heinäkuuta, Ranska ⋅ ☁️ 22 °C

    Der Pass de Toureau war T4+ klassifiziert und der Mont Buet (3096m) T6, aber der Hüttenwirt hat gesagt, dass es leicht ist.

    Morgens mit einem schönen Blick auf den Mont Blanc laufen wir nun den Grat der Cathéthrale entlang. Am Lac du Plan du Buet nehme ich ein kurzes Bad, wo Eis noch auf einer Seite ins Wasser ragt und ich in Windeseile mich wieder anziehe. Etwas später trennen sich die Wege und für mich geht es steil bergauf zur Col du Génévrier. Von da aus folge ich dem Grat zum Mont Buet, wo es erst sehr steil am Hang entlang geht und nur Tritte vorhanden sind und anschließend folgt ein Klettersteig der fasst durchgehend gesichert ist. Die letzten 100 Hm geht es auf einem breiten Kamm bis zur Spitze, wo auf der steilen Nordostseite noch Eisfelder langsam vor sich hin schmelzen.

    Die Aussicht ist fantastisch und ich genieße den Moment. Der Mont Blanc bleibt mir jedoch verwährt. Eine Minute, nachdem ich den Abstieg in Angriff nehme, sehe ich zurückblickend den Mont Blanc. Ich lasse meinen Rucksack fallen, nehme mein Handy und renne zurück. Zu spät, die nächste Wolke versperrt mir wieder dir Sicht. Also gehts weiter. Der Abstieg leichter als gedacht und nachdem ich den Grat verlasse, schlittere ich über mehrere Schneefelder.

    Zurück auf dem HT komme ich zum Cheval Blanc (2831m), von wo aus die Sicht sogar fasst noch schöner ist, da die Stauseen Lac du Vieux Émosson und Lac d'Émosson sich direkt unterhalb befinden. Im Abstieg treffe ich einen Vater und Sohn, die mir mitteilen, dass sie Anne vor knapp 20 Minuten getroffen haben. Der Vater beschreibt mir zwar wo, aber da ich es auf französisch versucht habe, kann ich nur ungefähr anhand der Richtung, in die er zeigt, ausmachen, wo es war. Ich laufe im Eiltempo den Berg runter über weitere Schneefelder den ersten Stausee entlang und wie ich über die Staumauer gehe, sehe ich Anne unterhalb bei einer Hütte sitzen. Da fällt mir erst ein, dass sie nicht nur 20min, sondern 40min vor mir war, als ich den Vater und Sohn getroffen habe.

    Gegen 12 Uhr genießen wir endlich unser Frühstück, da wir ausgemacht hatten, dass wir erst frühstücken, wenn wir uns wieder treffen. Wir haben uns natürlich beide dran gehalten, aber gemerkt, dass es ziemlich dämlich war. Runter zum nächsten Stausee finde ich Schnittlauch, den ich fürs Mittagessen pflücke. Der nächste Staudamm leicht über eine Bergbahn erreichbar entsprechend touristisch ausgebaut, weshalb wir direkt weiter dem HT der Bergseite entlang verfolgen.

    Was auf der Karte auf den ersten Blick recht gemütlich aussieht, stellt sich als ein anstrengender Wanderweg heraus, der viel auf und ab und über Felsen geht.
    Bei der Loriaz Hütte werden wir freundlich von einem Hund begrüßt und genießen in Bullenhitze unser Mittagessen. Es regnet kurz, aber die Sonne lässt nicht nach. Auf dem nächsten Stück laufen wir an einigen kleinen Hüttesammlungen vorbei, die sehr einladend aber verlassen wirken.

    Im Tal kommen wir an einem Wasserfall und einer Grotte vorbei, wo ich kurz jeweils vorbeischaue und dann zu Anne wieder aufhole, die sich unsicher war, ob ich vor oder hinter ihr bin. Auf dem letzten Stück zur Straße stehen viele witzige Baumschnitzereien und bemahlte Felsen. Unsicher, wie lange wir brauchen, bis wir eine Mitfahrgelegenheit bekommen. Da hält doch tatsächlich das erste Auto an und wir sind nach nicht mal 10min in Argentière zum Einkaufen.

    Für zwei Tage gehen wir shoppen und kommen mit gefühlt 4 Tagen Essen raus. Wir setzen uns wieder direkt vor den Supermarkt, da sonst kein Platz war und packen um. Anne fängt jetzt auch eine Magic Jar an und wir teilen eine Streichschokolade auf, die wir der Erdnussbutter beimischen. Die 900ml Eis essen wir auf einer Bank unweit einer Eisdiele, wo wir für zwei Kugeln genauso viel gezahlt hätten. An den bunt gemischt Sprachen der Gespräche um uns herum, merken wir, dass es sehr touristisch geprägt ist.

    Es fängt wieder leicht an zu regnen und die Autos fahren an uns vorbei. Doch nicht allzu lange werden wir mitgenommen und stehen schon bald wieder an der selben Stelle, wie 1 1/2 h zuvor. Wir laufen parallel zur Straße, auf der wir erst noch gefahren sind und laufen dabei über einige Holzstege. Bei einem Holzsteg liegen zwei Holzbretter dicht aneinander mit unterschiedlicher Höhe und Anne bleibt beim zweiten hängen, weshalb es sie zum Stürzen bringt. Der kleine Finger wahrscheinlich gestaucht und am Bein leicht aufgerissen, aber keine schlimmere Verletzung.

    Wir kommen an einem öffentlichen Haus an, was aber zurzeit von einem Bauzaun umgeben ist und entsprechend aussieht. Wir überlegen nicht lange und suchen uns ein Weg durch den Zaun. Mit Tisch und Stühlen versorgt entspannen wir mit einem schönen Blick auf den Walkerpfeiler. An einer der Wände wachsen große Walderdbeeren, die es zum Nachttisch gibt. Davor eine Mischung aus Couscous und Kartoffelbrei, Ratatouille und Tunfisch, wobei die ersten beiden Komponenten sich nicht so gut ergänzen, wie gedacht.

    Zum Schlafen gehen wir auf die Vorderseite und wollen uns vor den Eingang in eine geschützte Ecke legen. Da stellen wir fest, dass diese gar nicht so windgeschützt ist und wir entscheiden uns für einen offenen Stauraum im Keller, der gerade genug Platz hat, dass wir beide uns hinlegen können. Nachdem das Licht aus und ruhug ist, fängt es in einer Ecke an zu rascheln. Eine Maus ist unser Gastgeber, weshalb ich zur Sicherheit meinen Essensbeutel in den Rucksack packe.
    Lue lisää

  • Ein Ende der Welt

    30. kesäkuuta, Ranska ⋅ ☀️ 20 °C

    Ich habe erfahren, dass das Ende der Welt mehrfach existiert und dieses hier ist ein Wasserfall Paradis.

    Wir starten mit einem langen Abstieg zum Ende der Welt. Umgeben von riesigen Felswänden stürzen die Fallbäche über mehrere Stufen ins Tal. Durch unterschiedliche Gesteinsarten bahnt sich das Wasser den Weg und es entstehen faszienierende Felsformationen. Beim Wasserfall Vogealle genießen wir unser Frühstück auf einem Tischdeckchen, dass ich kurz zuvor gefunden habe. Anschließend bevor es weiter geht, noch eine Runde ins Wasser und dann entgegen der Menschenmassen, die an einem Wochentag zum Glück noch verhalten sind.

    Kurz bevor es ansteigt, halten wir an einem Campingplatz, wo wir herzlich begrüßt werden und uns kurz erfrischen. Nach 2 Stunden erreichen wir Les Praz de Commune, wo wir enttäuscht vor einem Wasserbrunnen ohne Wasser stehen. Der nächste Bach nicht weit, legen wir dennoch erst eine Mittagspause ein und ich lege sorgfältig das Tischdeckchen auf die Tischmauer. Nach einer Weile fängt es leicht an zu regnen und als das Wasser vom Dach runterläuft, versuchen wir uns auf die 50 cm hinter der Dachkante zurück zu ziehen. Die Spritzer sind uns dann doch zu viel und im leichten Regen wandern wir weiter.

    Nach einem halben Abstieg, der finale Aufstieg, wo sich an einem Baum ein D befindet und wir daraufhin abwechselnd lauter Wörter mit dem Anfangsbuchstaben D auf Englisch sagen. Wie lange dauerts noch? "Just around the corner". Ja um welche Ecke denn? Daraufhin zähle ich die Kehrtwenden und komme auf plus minus 16, da ein paar Kurven auf der Karte zu sehen sind, die ich nicht mitrechne. Motiviert haben wir die ersten 5 hinter uns, wobei es sich dann länger zieht und wie dann auch noch kleine Richtungswechsel dabei sind, die ich ausgelassen habe, wird Anne langsam misstrauisch über meine Aussage. Kurz vor Ende korrigiere ich mich nochmal und nach der letzten Kurve bleibt sie stehen, wobei die Hütte sich noch 30m weiter befindet.

    An der Hütte genießen wir zur Feier der 800km einen Blaubeerkuchen, wobei ich nicht sehr überzeugt bin, dafür dass ich für einen knusprigen Waffelboden, ein paar Tiefkühlbeeren und etwas Sahne 7,50 € zahlen soll. Der Hüttenwirt ist dafür sehr nett und erklärt uns, wo wir auf dem Kamm zelten können. Mit Donner und einzelnen Regentropfen starten wir den zweiten Teil des Anstiegs und begegnen weiter oben den ersten Steinböcken. Der Schlafplatz lässt sich aufgrund von Steinmauern als Windschutz leicht finden. Ein Steinbock präsentiert sich auf einem überstehenden Felsen und als dieser diesen verlässt, nehme ich den Platz für einen Moment ein.

    Die Zelte stehen und ein ordentlicher Wind weht, wodurch sich eine Befestigung bei Annes Zelt löst und ich ihr zur Hilfe eile. Unsicher, ob die Zelte dem Wind gewappnet sind, stehen wir bei unseren Zelten. Zum Abendessen suchen wir einen windgeschützten Platz, wobei sich das als schwierig herausstellt und das Wasser lange braucht, bis es kocht. Keine Sicht auf die Zelte bereitet uns derweil ein wenig Sorge, aber soweit stehen sie noch. Kurz nachdem das Wasser endlich kocht, fängt es stärker an zu regnen und wir flüchten beide in mein Zelt, um da im Trockenen zu essen. Die Nacht über flacht der Wind ab und ich kann in Ruhe schlafen
    Lue lisää

  • Eine 6 km "Abkürzung"

    29. kesäkuuta, Ranska ⋅ ☀️ 20 °C

    Ist eine Abkürzung noch eine Abkürzung, wenn der Weg zwar nur halb so lange ist, aber genau so lange dauert?

    Um 6 Uhr geht es los, da wir einen langen Tag vor uns haben. Zwar von den Kilometern her mit knapp 20 eher kurz, aber dafür knapp 3500 Hm. Es geht eine lange Zeit einen Bergkamm entlang und laufen dabei an einigen Skiliften vorbei. Ich schaue vor allem nach links und überlege, wo unser Weg wohl lang verläuft. Als ich mich dann mal wieder nach rechts wende, bin ich erstaunt über eine "Kleinstadt" in den Bergen. Avoriaz kommt langsam aus dem Schatten und das Skiresort zeigt seine gesamte Größe. Bis dahin habe ich mich gefragt, wo denn die ganzen Menschen überhaupt schlafen, aber dass hat sich damit beantwortet.

    Es geht weit bergab über eine Bergstraße und ich finde überraschender weise wieder Walderdbeeren. Nach 4 Stunden kommen wir an einer Kreuzung an, wo wir endlich unser Frühstück genießen. Von da aus gibt es eine Alternativroute über eine Scharte, die als T4+ eingestuft ist. Was das genau heißt weiß ich nicht, aber es gibt ein Schneefeld, dass wir überqueren müssen. In 6 km geht es 1100 m hoch und 440m runter mit einer erwarteten Dauer von über 5 Stunden.

    Wir starten um 10:30 Uhr mit den ersten 900 Hm bis zur Mittagspause. Ich mache zwischendurch im Schatten abseits vom Weg eine Pause und schreibe ein bisschen den Bericht. Etwas spät ziehe ich einen Schuh aus, der mir knapp 2 Meter runterrollt und ich nach einem kurzen Schreck diesen rette. In dem Moment ist Anne auch fasst bei mir und ich gebe ihr zu verstehen, dass ich nicht auf dem Weg bin. Anstelle zurückzugehen klettere ich eine Rinne bzw. Schacht hoch, der neben einer riesen Felsplatte sich ergibt und am Ende auf den Weg stößt. Dort warte ich nochmal kurz, damit sich Anne nicht wundert.

    Oben auf dem Kamm begegnen wir mehr Menschen, die vielleicht einen leichteren Anstieg hatten. So auch einem Paragleiter, der unweit von uns auf dem Gipfel landet und wieder abhebt. Ein Stück noch am Berg entlang auf einem Weg der wohl kaum begangen wird und endlich sehen wir die Hütte aif der schweizer Seite, die wir uns für die Mittagspause als Ziel gesetzt hatten. Wir entscheiden uns dann doch direkt neben dem Pfad unter einem Felsen im Schatten zu sitzen.

    Wir genießen unser Mittagsbrot und ein Rabe gesellt sich zu uns. Mal fliegt dieser kurz weg und setzt sich dann wieder zwei Meter von uns auf einen Felsen. Ich wundere mich, ob das Nest sich hier befindet oder doch nur davon ausgeht, dass es was zu Essen gibt. Wenig später gesellt sich ein zweiter dazu und ein dritter lauert auch schon im Schatten auf seine Chance.

    Der Höchste Punkt des Tages, Pas au Taureau (2555m) scheint zum Greifen nahe, wobei noch ein steiler Anstieg und Schneefelder bevorstehen. Schritt für Schritt versuche ich durch mehrfaches Treten in den Schnee mir meinen Weg zu formen. Endlich beim nächsten Geröllfeld angekommen, geht es weiter die Scharte hoch. Das letzte Schneefeld, auf dem bei halber Höhe das Seil anfängt geht es entsprechend steil hoch und wiedermal ramme ich meinen Schuh in den Schnee, während ich mich mit meinen Händen abstütze. Mit dem Seil einen sichereren Halt, geht es etwas schneller und endlich erreiche ich die Felsen.

    Mit Drahtseilen befestigt folge ich drei Meter, bis diese im Schnee verschwinden und ich doch wieder zum Seil zurückgehe, was von weiter oben bis zum Schneefeld runterhängt. Anne überholt mich und gibt mir ihre Wanderstöcke, da klettern angesagt ist. Mit der einen Hand ziehe ich mich langsam am Seil hoch und in der anderen halte ich die Stöcke fest.

    Geschafft!! Endlich an der Scharte oben mit einem schönen Blick ins nächste Tal und zum See, bei dem wir übernachten möchten. Wir genießen ein wenig den Moment und schauen uns dann den Abstieg an. Das Schneefeld, was ich dachte, auf der Karte gesehen zu haben, existiert nicht. Stattdessen ein angenehmer Weg in Serpentinen einen Grashang runter. Zumindest für die ersten 5 min, bis ich auf einmal vor einem teils abgerutschten Stück stehe und der Weg dann ins Geröll übergeht. Nur gibt es keine richtigen Tritte und ich probiere langsam die Haftung meiner Schuhe aus.

    Als bergab stoßen wir nach knapp 7 Stunden wieder auf den HT. Ich baue zwischendurch noch ein Steinmännchen, was ich nach 50m schon kaum erkennen kann und springe weiter das Geröll herunter. Am See angekommen, lasse ich erstmal ein paar Steine springen, wobei nach dem anstrengenden Tag nicht alle Steine das Wasser treffen. Wir suchen uns eine geeignete Stelle um ins Wasser zu gehen und ich stelle fest, dass es sogar angenehmer ist, als erwartet. Derweil kommt ein Läufer vorbei, der 30m weiter dann auch baden geht.

    Am Ende des Sees suchen wir uns eine Zeltmöglichkeit und freuen uns auf das Ratatouille zum Abendessen. Ich verputze den Großteil der Pistazienschokolade, die keinem von uns besonders gut schmeckt. Dafür halte ich mich von der Magic Jar fern, die ich etwas mit Bittermandelöl und Kaffeeextrakt aufgewertet habe und deshalb viel zu schnell aufessen könnte.
    Lue lisää

  • Bayard WasserfallNatürlicher HockerUnerwartet schöner Ausblick

    Ein Glückstag

    28. kesäkuuta, Sveitsi ⋅ ☀️ 20 °C

    Wenn die Einkaufstour 2 Stunden dauert und man extra viel zum gleich Essen einkauft, weil es dann wieder 900m den Berg hoch geht.

    In der Nacht kommt irgendwann ein Milchlaster, der die Käserei beliefert, an der wir zelten und steht für 10min gefühlt direkt neben meinem Zelt, wo dieser wahrscheinlich Milch in einen Tank pumpt. Ansonsten fühle ich mich nach dem Aufstehen ausgeschlafen und wir starten mit einem guten Anstieg, bevor es ganz bis ins nächste Tal runter geht. Es gibt wieder Walderdbeeren und in La Chapelle d'Abondance gibt es eine kleine Überraschung.

    Wir laufen zum Geldautomaten, falls wir doch mal Bargeld in den Alpen benötigen und direkt daneben steht ein Stand von einer Mountainbike Veranstaltung. Wir schauen beide den Herrn bemitleidenswert und sehnsüchtig an, bis er uns frägt, ob wir einen Kaffee haben möchten. Anne frägt, ob wir nicht stattdessen ein Croissant haben können, wobei der Herr erstmal auf den Kaffee/Tee beharrt. Anne nimmt einen Tee, ich den Kaffee und kurz darauf bekommen wir doch noch jeweils ein Croissant und Orangensaft.

    Nachdem wir uns vielmals bedankt haben, geht es weiter, bis wir zu einer Straße kommen, von der aus wir versuchen möchten, zum Supermarkt zu trampen. Direkt an der Ecke zur Hauptstraße lassen wir uns von einer Käserei ablenken und besuchen den Laden. Vor uns drei Männer, die kiloweise Käse wahrscheinlich für mit in die Heimat einkaufen. Anne frägt nach und die Mitfahrgelegenheit ist gesichert. Wir holen uns ein Stück Abondance aus der Region und auf der Fahrt (2km) stellt sich heraus, dass die Männer aus dem Elsass kommen und auch deutsch sprechen.

    Wir sitzen mindestens eine halbe Stunde vor dem Supermarkt auf einer Bank, sortieren unsere Einkäufe, packen um und Essen unser zweites Frühstück, bestehend aus Apfel, Kiwi, Banane, Schokolade, Walderdbeeren, Erdnussbutter und Himbeerjoghurt. Auf dem Rückweg dauert es etwas länger, bis ein Auto anhält, während wir die Straße entlang laufen, aber immerhin für einen Kilometer werden wir mitgenommen.

    Der größte Anstieg des Tages beginnt, wobei wir nach wenigen Metern an einem Wasserfall stoppen. Erst als Anne mich frägt, ob ich nicht baden gehen möchte, stehe ich eine Minute später im Becken unter dem Wasserfall. Erfrischt geht es nun knapp 2 Stunden bergauf. Auf dem Weg finde ich ein Stück Harz, was schon wie ein Bernstein aussieht. Oben auf dem Sattel begegnet uns eine unglaubliche Aussicht und es geht über bunte Wiesen wieder den Berg runter. Weiter unten finden wir einen schattigen Platz mit einer Bank neben einer verlassenen Hütte zum Mittagessen. Soweit wie gewohnt, wobei die neue Pistazien-Schokolade von Lindt sehr enttäuschend schmeckt.

    Etwas später geht es ein Stück die Mountainbike Strecke entlang, die hier sehr angenehm am Berg entlang führt. Anne und ich scherzen, dass sie wohl immer nur diese Strecke hin und her fahren und dann berichten, wie viele Kilometer sie in den Bergen geschafft haben. Kurz darauf kommen die MTB Radler, die uns entgegen gekommen sind, genau die Strecke wieder zurück. Zum nächsten Restaurant geht es über mehrere Holzstege und zwei MTB Radler probieren diesen aus. Anne wundert sich, ob wir schneller sind, weil diese immer wieder absteigen und da sie dann auf halben Wege stehen bleiben, überholen wir sie wieder.

    Eine kurze Pause bei einem Restaurant, um sich zu erleichtern und anschließend das letzte Stück leicht steigend weiter am Berg entlang, bis wir am Lac Vert ankommen. Dort finden wir unfern einer bewirteten Hütte einen Platz für unsere Zelte und genießen die ruhige Abendstimmung. Ein kleiner Abstecher ins Wasser ist natürlich auch dabei erfrischt geht es nach einer warmen Mahlzeit in den Schlafsack.
    Lue lisää