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  • Day 11

    Durch die Masuren nach Hause

    June 17, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Die heutige Etappe ist mit zwei knappen Anschlüssen in Olsztyn und Stettin sehr anspruchsvoll. Außerdem haben wir auf der 14-stündigen Fahrt keine Versorgungsmöglichkeiten. Also versorgen wir uns am Bahnhofssupermarkt noch mit reichlich Proviant.

    Nun darf ich auch noch Bekanntschaft mit der Bahnhofspolizei machen, weil ich auf dem Bahnsteig rauche. Es bleibt aber bei einer Ermahnung statt der 500 Zloty Strafe.

    Wir fahren durch das wunderschöne Masuren über Elk, Elblag, Danzig nach Stettin in einem Abteil, was wir größtenteils für uns haben. Die Fahrt verbringen wir mit lesen, quatschen, schlafen, Musik hören oder einfach nur aus dem Fenster schauen. Pure Reisekultur.

    Ab Stettin fahren wir mit DB Regio und erreichen Berlin pünktlich.

    Fazit:
    Ich würde so eine Tour immer wieder machen. Wir hatten viel Spaß und kleine Abenteuer.

    -die teilweise mehr als 40 Jahre alten Züge waren auf die Minute pünktlich - nur der deutsche IC war die unrühmliche Ausnahme
    -am bequemsten sind wir in den schwedischen Wagen gereist
    -wir brauchten faktisch kein Bargeld (nur in den Bussen in Riga und in Vilnius)
    -die Gleise waren mit Ausnahme von Russland und Polen immer tadellos in Schuss
    -der Stempelwahn in Russland ist ungebrochen - die Bierlieferung in einer Kneipe benötigte handgezählte 12 Stempelvorgänge
    -der Internetempfang ist nach wie vor in Deutschland am schlechtesten
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  • Day 10

    Kurzvisite in Kaunas

    June 16, 2019 in Poland ⋅ ☁️ 24 °C

    Heute fahren wir mal 3. Klasse. Innerlich hatten wir uns schon auf Holzsitze eingestellt. Sie sind dann durchaus hart aber immerhin mit Polster bezogen.
    Von Daugavpils nach Litauen wollen mit uns nur noch wenige andere Fahrgäste. Richtung Vilnius füllt sich unser Zug allerdings kontinuierlich. Selbst an kleinsten Haltepunkten mitten im Wald steigen noch Leute zu.

    Die Umsteigezeit in Vilnius nutzen wir für ein paar Bilder vom sehr sauberen Bahnhof und einen Besuch im "Pfannkuchenrestaurant".

    Weiter geht's nach Kaunas, wo wir 3 Stunden Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung haben, deren Abschluss ein Besuch in der Bahnhofskneipe ihr Ende fand. Dort wurden wir von einem Einheimischen auf die hohe Kriminalität hingewiesen und das wir unsere Wertsachen nicht offen sichtbar tragen sollten. Echt nett von ihm - in Kreuzberg hätte er sicher Schnappatmung bekommen.

    Während wir seit Finnland auf Breitspur unterwegs waren, geht es nun auf Normalspur weiter in Richtung Polen. Hier ist die einzige Möglichkeit, auf der Schiene in's Baltikum zu gelangen - und das auch nur am Wochenende.

    Den Grenzübertritt bemerken wir sofort, denn die Geschwindigkeit unseres bis dahin flotten Zuges veringert sich auf 60 und die Schienenstöße sind deutlich spürbar. Zusätzlich verabschiedete sich das Internet. Wir kommen der Heimat näher.

    In Białystok beziehen wir schnell unsere Zimmer und versuchen noch was zu Essen zu bekommen. Kein Problem in der knapp 300.000 Einwohner-Stadt, die niemand von uns vorher auf dem Zettel hatte. Die Altstadt ist sehr belebt und präsentiert sich ordentlich herausgeputzt.
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  • Day 9

    Nach Daugavpils

    June 15, 2019 in Latvia ⋅ ☀️ 22 °C

    Weiter geht es in einem dieser martialisch ausschauenden Dieseltriebwagen, die schon im Museum gesehen haben. Für 1,70€ pro Nase gönnen wir uns die Komfortklasse und bekommen dafür einen Tisch, Steckdosen und Wasser.

    In flotter Fahrt fahren wir nach Daugavpils. Eine Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern, von denen über 50% russischsprachig sind.

    Nach dem Abendessen kümmern wir uns noch ein wenig um das Nachtleben...
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  • Day 9

    Hauptstadt des Jugendstils

    June 15, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 22 °C

    In Riga haben wir nun 7 Stunden Zeit, bevor wir zu unserem heutigen Tagesziel weiterfahren.

    Riga ist die Hauptstadt des erst 100 Jahre alten Lettlands. Im Vergleich zu St. Petersburg ist das hier pure Entschleunigung. Trotz 700.000 Einwohnern hat man nicht das Gefühl, in einer Hauptstadt zu sein.
    Riga ist unglaublich grün durch einen Kanal mit Grünflächen, die sich durch die Innenstatdt ziehen.

    Wir machen mal richtig einen auf Touri: Erst im Bus dann im Boot genießen wir die Jugendstilarchitektur Rigas. Auch die Markthallen an Bahnhof gehören zum Pflichtprogramm.

    Mark erzählt seit einiger Zeit immer mal wieder was vom Fasten. Frank und ich schauen uns dann ratlos an, denn wir haben keine Ahnung, wer oder was das sein soll...
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  • Day 9

    Durch die Nacht nach Riga

    June 15, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 21 °C

    Gegen Mitternacht werden wir erstmal für 2 Stunden auf's Abstellgleis rangiert. Die beste Gelegenheit, noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Das währt allerdings nicht lang, da wir mehr als unsanft an den Zug Moskau-Riga rangiert werden. Auch die weitere Fahrt in Richtung Grenze verläuft mehr als unruhig. Normalerweise bin ich nicht zimperlich, beim Thema Schlafen im Zug - aber das war schon Hardcore.

    Irgendwann gegen 4 dann die Kontrolle der Russen. Unspektakulär - außer dass Mark und Frank eines der Zettelchen, die wir ausfüllen mussten, wieder zurückbekommen haben, ich aber nicht. Die Grenzerin durchsucht nochmal ihre gesammelten Werke, und so bekomme auch ich das für die Letten bestimmte Schriftstück wieder. Wir müssen noch unser Gepäck öffnen, und es wird in die Kästen unterm Bett geschaut. Wir witzeln, dass Mitri dort irgendwo versteckt ist, um doch früher nach Riga zu kommen.

    Nun das nervigste an den Grenzkontrollen (neben der Tatsache, dass sie fast ausschließlich nachts stattfinden): man steht noch ewig rum, bis die Abfahrtszeit erreicht ist, fährt dann eine halbe Stunde um direkt wieder kontrolliert zu werden. Zum Schlafen zu kurz, zum wach bleiben zu lang.

    Nun, wieder im EU-Land freuen wir uns als zuerst über's Internet. Denn nun können wir wieder schauen, wo wir sind, Infos zu den Städten recherchieren oder den Fahrplan abrufen. Alles Dinge, für die man früher Massen an Papier mitschleppen musste.
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  • Day 8

    St. Petersburg

    June 14, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 16 °C

    Als ich mich gerade bettfertig machen wollte, gab es einen lauten Knall und ich stand im dunkeln. Irgendwo in unser Haus (oder daneben) hat wohl der Blitz eingeschlagen.

    Am nächsten Morgen war aber alles wieder repariert.

    Bis zu unserem Zug nach Riga sind es noch ein paar Stunden. Es bleibt also nich genügend Zeit, um das russische Eisenbahnmuseum zu besuchen. Sehr modern, viele Fahrzeuge und zweisprachige Erklärungstexte machen den Besuch zu einem kleinen Erlebnis.

    Insgesamt gibt sich Petersburg sehr international: es ist alles zweisprachig ausgeschildert - im Gegensatz zu Moskau. Wir sehen während unserer Zeit hier nur zwei Radfahrer - sehr mutig, denn es gibt keinerlei Radwege, dafür ne Menge Autoverkehr.
    Supermärkte im klassischen Sinne gibt es ebensowenig, wie Restaurants. Sie befinden sich gerne im Souterrain hinter unscheinbaren Türen versteckt.

    Unser 4er-Abteil teilen wir uns mit Mitri, einem 26-jährigen Russen, der für eine Firma im Eisenbahnbereich arbeitet. Bis vor 2 Jahren war er in einer Spezialeinheit der Armee, was ihm noch weitere 3 Jahre nicht erlaubt, in's Ausland zu reisen. Er ist sozusagen im militärischen Abklingbecken. In Russland trägt gefühlt jeder Zweite eine Uniform.
    Mitri will als erstes nach Riga, wenn er reisen darf. Heute ist für ihn aber am letzten russischen Bahnhof Schluss.

    Wir dürfen uns dafür wieder mit allerhand Papierkram rumschlagen - die lettischen Schlafwagenschaffnerinnen unterstützen dabei aber aber echt super.

    Mit russischer Popmusik schaukeln wir über Nebenstrecken in die Nacht.
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  • Day 7

    Durch den karelischen Wald

    June 13, 2019 in Russia ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute fahren wir mit dem Allegro von Helsinki nach St. Petersburg. Der Schnellzug der finnischen Bahn verbindet die beiden Städte in 3,5 Stunden. Die Pass- und Zollkontrollen finden im fahrenden Zug statt.

    Die Sicherung der russischen Grenze erinnert ein wenig an die DDR-Grenzanlagen: Metallzaun und fein geharkte Sandfläche davor, Kameras und Bewegungssensoren.

    Frank darf erstmal Fotos vom Handy löschen, weil er in einem ungünstigen Moment den russischen Zollbeamten durch die "Smartphone-Foto-Position" aufgefallen ist.

    Auf der russischen Seite fährt der Zug flotte 200. Die Bahnübergänge sind mit Klappen gesichert, die ein überqueren bei geschlossener Schranke unmöglich machen.

    Unser "Hotel" in St. Petersburg ist in der 3. Etage eines Geschäftshauses untergebracht und hat nur 10 Zimmer. Klassische Hotels, wie wir sie kennen, gibt es hier zumindest im Stadtzentrum nicht.

    Wir machen eine kleine Sightseeing-Tour zu Fuß und mit Metro. Hier müssen wir Mark zurückhalten, um nicht von den Sicherheitsleuten wegen Fotografierens festgehalten zu werden, als er sein Handy im U-Bahn-Eingang in die Höhe reckt.
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  • Day 6

    Alles Gute zum 469. Geburtstag

    June 12, 2019 in Finland ⋅ ⛅ 16 °C

    Die beiden Frühaufsteher erkunden früh am Morgen Kemi downtown, während ich ausschlafe.
    Nach dem Umsteigen in Oulu fahren wir im komfortablen finnischen Doppelstockwagen. Durch das größere Lichtraumprofil hat man hier in alle Richtungen mehr Platz - sogar richtige Gepäckablagen.

    Wir haben irgendwie vergessen, uns Reservierungen zu holen und müssen deshalb ab und zu den Platz wechseln. Reservierungsanzeigen gibt es in ganz Skandinavien nicht. Hier hat jeder ein Online-Ticket, sodass wir mit unseren Papierfahrkarten echte Exoten sind.

    Mit 200 km/h Spitze düsen wir durch den finnischen Wald. Wirklich nur Wald...

    Unser super eingerichtetes Apartment ist nur wenige Straßenbahnhaltestellen vom Bahnhof entfernt.

    Heute feiert Helsinki seinen 469. Geburtstag. Eine der Besonderheiten an diesem Tag ist eine lange Tafel im Freien, wo jeder sein mitgebrachtes Essen mit Anderen teilt. Da wir nichts dabei haben müssen wir selbst auf die Suche nach einem Abendessen gehen. Das gestaltet sich nicht so einfach. Denn entweder ist es uns zu teuer oder voll. Nach über einer Stunde der Suche haben wir dann aber ein original finnisches Wirtshaus gefunden, wo wir uns für 22 Euro am Buffet bedienen können. Es ist (wie erwartet) sehr fischlastig.

    In der Nacht wird es zwar immer noch nicht richtig dunkel, aber schon deutlich weniger hell als gestern in Kemi.
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  • Day 5

    Auf der Erzbahn nach Finnland

    June 11, 2019 in Finland ⋅ ☁️ 7 °C

    Ich wache irgendwann gegen 9 auf. Mark ist derweil schon eine Stunde auf den Beinen und erkundet Narvik. Sehr von Vorteil, denn so wissen wir, wo es Frühstück gibt.

    Unser Zug besteht aus 3 Wagen, wobei alle Rervierungen im ersten sind. Wir ziehen nach hinten, damit die Einsamkeit im Wagon zur Einsamkeit draußen passt und genießen den grandiosen Ausblick. Wie Schweiz, nur mehr.

    Sogar ein kleines Bistro gibt hier in diesem Mini-Zug. Gut für uns, denn so bekommen wir auch ein warmes Mittagessen zu zivilen (schwedischen) Preisen.

    Die eingleisige Bahnstrecke wurde gebaut, um schwedisches Eisenerz zum eisfreien Hafen von Narvik zu transportieren. So begegnen wir unterwegs immer wieder den schweren Erzzügen die von 14.000 PS starken Loks gezogen werden. In Kiruna wird die Lok gewechselt, da Stadt, Bahnhof und Strecke für den Erzabbau umgesiedelt wurden.

    Nach 7 Stunden Zugfahrt müssen wir in Luleå in den Bus umsteigen. Das Gepäck wird verladen und schon cruisen wir durch die nordschwedische Waldlandschaft.

    In Haperanda müssen wir wieder das Verkehrsmittel wechseln. Diesmal ein Taxi. Natürlich weit und breit keins zu sehen. Also schnell eins per Telefon geordert. Unser Taxifahrer hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Mika Häkkinen, fuhr uns aber ganz gemäßigt zu unserem Hotel nach Kemi.

    Wir kehren noch in eine Karaoke-Bar ein. - für's Singen fehlen uns aber die passenden Qualitäten
    Außerdem wollen wir noch den Film Zugvögel schauen.
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  • Day 4

    Über den Polarkreis

    June 10, 2019 in Norway ⋅ 🌧 7 °C

    Heute Morgen muss alles schnell von der Hand gehen. Um 6 klingeln diverse Wecker. Wer zuerst in's Bad darf/muss wird ad hoc ausgeknobelt.
    Ab 7 Uhr Frühstück, kurz nach halb 8 fährt der Zug Richtung Bodø.

    Die 9 Stunden Zugfahrt bis Fauske vergehen wie im Flug - nur viel bequemer. Selbst im Reihensitz kann man die Beine ausstrecken und erreicht den Vordersitz gerade so. Bei Kaffee, Cappucino und heißer Schokolade lassen wir Landschaft an und vorbei zeihen und genießen die immer wieder neuen Eindrücke. Langweilig wird uns nicht.

    In Fauske haben wir knapp 1,5 Stunden Zeit bis der Bus kommt. Frank plündert das Bahnhofsbüffet, während Mark und ich in den Ort wandern um einen geöffneten Supermarkt zu finden. Leider hat heute am 2. Pinsedag alles geschlossen...

    Im Überlandbus werden wir zweisprachig vom gut gelaunten Busfahrer begrüßt - das schafft Vertrauen für die nun folgende 5-stündige Achterbahnfahrt. Pünktlich um 23 Uhr erreichen wir Narvik.

    Hier ist alles aus Beton. Das einzige Holzhaus ist unsere eher spartanische Unterkunft. Da es taghell ist, beschließen wir, nochmal in ein Pub einzukehren. Gegen halb 3 liegen wir dann im Bett und versuchen unseren Biorhythmus davon zu überzeugen, dass es trotz Helligkeit eigentlich Nacht ist.
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