Vamos a España

February - April 2023
Primavera a España
Der dritte Versuch von Spanien etwas mehr als nur die Costa Brava zu sehen. Unsere Tour soll uns bis nach Andalusien führen. Ein lang gehegter Traum: Frühling im Süden zu erleben. Der Sonne und dem Frühling entgegen!
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  • Day 30

    Càjar- Granada

    March 26, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Wir sind super früh auf. Einmal wegen der Zeitumstellung, aber auch, weil wir pünktlich losfahren wollen.
    Unser Ziel heute ist der Stellplatz in Granada bzw. in der Nähe von Granada, und man ist besser bis zum Mittag da, wenn man einen Platz bekommen möchte.

    So sind wir um 9.00 Uhr bereits unterwegs.
    Das Verlassen des Platzes, wir haben ganz in einer Ecke an einer Mauer gestanden und waren ziemlich zugeparkt, hat super geklappt. Michael hat das perfekt gemeistert.

    Am frühen Sonntagmorgen ist wenig Betrieb auf der MA20, und so kommen wir auch problemlos aus Torremolinos/Malaga heraus.

    Auf der M45 geht es durch die Berge.
    Wie eine Schlange windet sich die Straße durch die spärlich bewachsenen Berge, auf denen hin und wieder ein Anwesen thront.

    In Loja können wir das erste Mal die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada sehen. Hier breitet sich ein leicht hügeliges Tal aus, das durchzogen ist mit Olivenplantagen. Erinnert ein wenig an eine Weingegend, nur mit Olivenbäumen.🤪
    Soweit das Auge schaut: Oliven und kein einziges..... Foliengewächshaus.

    Wir verlassen die A 92 und über Landstraßen geht es nach Càjar.
    Auf dem dortigen Stellplatz wollen wir 2 Tage bleiben und uns die Alhambra anschauen.

    Nachdem wir eine kleine Ehrenrunde gedreht haben, weil wir falsch abgebogen sind, stehen wir vor dem Tor des dortigen "Area Camper" , das sich sofort öffnet. Es ist reichlich Platz, aber bis zum Abend ist der Platz voll.

    Als wir aussteigen, stellen wir fest, dass es hier im Landesinneren viel kühler ist als an der Küste, doch auch das wird sich im Laufe des Tages noch ändern.

    Wir holen erst einmal ganz entspannt das ausgelassene Frühstück nach und danach versuche ich für den nächsten Tag eine Eintrittskarten für die Alhambra zu bekommen.

    Das hatte ich schon am Vorabend versucht und über Tourscanner, https://tourscanner.com/de
    zwei Last Minute Führungen zum Onlinebuchen gefunden. Das Buchen wollte ich aber erst machen, wenn es mit dem Stellplatz auch geklappt hat.

    Nun lange Rede kurzer Sinn: Einen Stellplatz haben wir zwar, aber die vorgemerkten Führungen sind weg.

    Es gibt nur Angebote ohne die "Nasriden Paläste" und die wollte ich gern sehen.

    Nun bleibt mir nur noch die "Granada Karte", die aber wesentlich teurer ist, weil mit ihr viele Vergünstigungen zu bekommen sind, die ich nicht in Anspruch nehmen werde.

    Die Buchung geht schnell und problemlos online mit Kreditkarte.

    Michael hat sich ausgeklinkt. Er steht nicht auf "Alte Steine".

    Jetzt muss ich morgen nur noch zur Alhambra kommen. Fahr ich mit dem Rad oder nehme ich mir ein Taxi?

    Am Nachmittag fahre ich erst einmal mit dem Rad in den Nachbarort La Zubia. Überall sitzen die Leute in den Lokalen beim Essen. Gerade als ich mich darüber wundern will, dass die alle so viel Zeit haben und schon nachmittags im Restsurant sitzen, fällt mir ein, dass ja Sonntag ist.🤪

    Im Park findet ein großes Fest statt. Überall hängen Fahnen und Girlanden. Buden sind aufgebaut. Es gibt Produkte aus der Region, Kunsthandwerk und Schmuck zu kaufen, sowie viele Imbissstände. Ich stelle mein Rad ab und bummel über den Markt und später auch durch die Straßen des kleinen Ortes, der gerade aus dem Mittagsschlaf aufwacht ist.
    Hier ist vom Tourismus im Moment nicht viel zu merken. Man ist unter sich, genießt den Sonntag mit der Familie, das Fest und das Essen und Trinken.
    Als ich zurück zum Stellplatz komme, ist auch der letzte Platz besetzt.

    Außer uns gibt es noch mehrere deutsche Wohnmobile. Auf der Suche nach jemanden, der sich mit mir ein Taxi morgen zur Alhambra teilt, stelle ich fest, dass die meisten noch gar kein Ticket haben und sich das erst morgen früh an der Kasse besorgen wollen. Und ich weiß immer noch nicht, ob ich mit dem Rad oder mit Taxi morgen nach Granada fahren soll? Es sind zwar nur 7 km, aber die Strecke führt mitten durch Granada.
    Und dann verabrede ich mich am Abend mit einem Ehepaar aus Gießen, das morgen früh auch zur Alhambra fahren will......mit dem Rad.

    https://areacampergranada.es/
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  • Day 31

    Granada- Alhambra

    March 27, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!

    Heute Morgen geht es in die Alhambra. Das Wetter ist einfach toll, eine Eintrittskarte habe ich auch noch bekommen, sogar mit den "Nasriden Palästen" , für die es ein Zeitfenster gibt (die nächste Eintrittskarte auf der offiziellen Alhambraseite ist erst ab dem 15.04.2023 wieder buchbar), dazu gestern noch ein nettes Ehepaar gefunden, das sich heute den Treffpunkt ihrer Führung morgen an der Alhambra ansehen will und mich und mein Fahrrad heute mitnehmen.

    Die ersten zwei-drei Kilometer geht es ganz entspannt über Feldwege und mitten durch einen Bach😂. Füße sind nass, dann fangen sie heute wenigstens nicht an zu qualmen.

    Der Rest ist dann aber schon komplizierter, über stark frequentierte Straßen, mitten durch Granada, mit tausendmal Abbiegen, Straßenbahn, Richtungswechsel und Verfahrens wegen der Einbahnstraßen.

    Hilfe! Hoffentlich finde ich heute Abend, wenn ich allein bin, wieder zurück.😅.

    Schon als wir in die Altstadt Albaìcin kommen, verstopfen Menschengruppen auf dem Weg zur Alhambra die Straße. An Radfahren ist nicht mehr zu denken.

    Wir stellen die Räder ab, und das ist auch gut, denn der gepflasterte Weg hoch vom Fluß Genil zum Eingang der Burg ist so steil und voller Menschen, da kommt man nicht mit dem Rad hoch. Der letzte Kilometer wird dann zu Fuß zurück gelegt.

    Oben angekommen, wimmelt es von Menschen. Gruppen mit ihrem Führer, und anderen, die hinein wollen, stehen am Einlass.

    Oh Gott! Muss ich mich da jetzt wirklich auch anstellen? Das ist echt nichts für mich.
    Ich verabschiede mich von meinen Mitradlern und zeige einer der Sicherheitskräfte meine Email mit der Kaufsbestätigung der Granada Card.

    Gemeinsam finden wir in einem übersehenen Anhang den notwendigen QR Code für den Einlass. Kurz noch den Perso gezeigt und schon bin ich drin.

    Das hat doch schon mal perfekt geklappt.
    Inmitten der vielen Menschen brauche ich einige Zeit, um mich zu sortieren und mir einen Überblick zu verschaffen.
    Pläne von der Anlage gibt es über QR Code als PDF.

    Die Alhambra ist nicht einfach nur eine Festung, das ist eine Stadt und ein komplexes Unternehmen.
    Eine gut organisierte Stadt und ein gewinnbringendes Unternehmen, wenn ich mir die vielen Menschen ansehe.
    Hinweisschilder führen zu den wichtigsten Orten: zum Alkazaba, zum Castello von Carlos V, dem Generalife, und den Nasriden Palästen.

    Da ich um 15.00 Uhr Einlass zu den Palästen habe, suche erst einmal die Paläste auf, damit ich später weiß, wo ich hin muss. Auf dem Weg liegt auch das Castello von Carlos dem V. ,das ich mir gleich als erstes ansehen.

    Kaiser Karl der V gab das Renaissance-Schloss, 1527 in Auftrag, aber es wurde nie fertiggestellt, und er hat auch nie dort gelebt. Seit 1958 ist dort ein Museum untergebracht.

    Überall in der Anlage stehen Hinweisschilder mit Nummern für den Audioquide, den man sich ausleihen, oder wie ich als App im Applestore oder Playstore für 2,99€ herunterladen kann.
    Man kann den Guide auch direkt bei auf der Alhambraseite kaufen und herunterladen.

    So kann ich, wie jetzt beim Palacio, mir das Wichtigste anhören und weitergehen, wenn es mich nicht mehr interessiert.

    Genau gegenüber liegen das Alkazaba und auch die Nesridenpaläste.

    Aber zunächst muss ich mal zu einem ganz anderen Ort, der sich dort auch befindet.

    Oh! Nein! Die stehen ja durch das ganze Treppenhaus bis hinaus!
    Hilft alles nichts. 20 Minuten kostet mich der Besuch der Keramikabteilung der Halhambra.
    Ab sofort wird nicht mehr so viel getrunken, denn es gibt auf dem ganzen Komplex nur 3 Toilettenanlagen.

    Erleichtert geht es zum Alkazaba. Wieder muss ich Perso und QR Code vorzeigen, die akribisch überprüft werden.

    Aber dann kann ich diese wunderschöne Burganlage mit einem fantastischen Blick genießen.
    Die Alcazaba ist der militärische Bereich des Palastgeländes und der älteste Teil der Festung, der sich auf dem Hügel befindet und einen umwerfenden Blick auf die Stadt bietet.

    Ich steige auf den Wachturm hinauf und habe einen unvergleichlichen Blick auf die Plaza Nueva, den Albaicín und die dahinterliegenden Berge der Sierra Nevada.

    Weiter befindet sich in der Alcazaba, der Torre del Cubo (Würfelturm), der Waffenplatz, das städtische Militärviertel, die Terrasse des Waffentors und der Garten der Ramparts.

    Der Garten mit seinen Wasserquellen und den blühenden Bäumen vor der Bergkulisse ist einfach nur traumhaft
    .
    Und ehe man sich versieht, sind schon fast 2 Stunden um. Wenn ich mir jeden Audiobeitrag bis zum Ende angehört hätte, wäre ich wohl noch viel länger in diesen Teil unterwegs gewesen.

    Es ist kurz nach 13.00Uhr. Ich mache eine Pause mit einem Café con leche und meinem Pausenbrot, dann wandere ich zu den Generalife.

    Der Palacio de Generalife war der Sommerpalast und Landsitz der Nasriden-Sultane von Granada. Er wurde im Jahr 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Auch hier benötige ich für den Einlass wieder Perso und QR Code.

    Besonders die Gartenanlage hat es mir dort angetan mit den Wasserbecken und Brunnen. Ein Ort der Entspannung. Interessanter Weise sind hier nicht so viele Menschen anzutreffen.

    Der Generalife steht an den Hängen des Cerro del Sol. Von dort können die gesamte Stadt und die Flusstäler des Genil und Darro überblickt werden.
    Der Generalife wurde zu einem Erholungsort, an den sich die Könige Granadas vom öffentlichen Palastleben zurückziehen konnten. Im Gegensatz zur Alhambra sind die Gebäude eher schlicht.

    Dann muss ich mich etwas sputen, damit ich wieder auf die andere Seite der weitläufigen Anlage komme und pünktlich zum Einlass um 15.00 Uhr bei den Nasriden Palästen bin.

    Da gibt so etwas wie eine Blockabfertigung. Immer nur eine bestimmte Anzahl Personen werden in den Palast eingelassen.

    Natürlich wieder mit Perso und QR Code. 🤪

    Ich betrete einen einzigartigen Palastkomplex, der den Höhepunkt der islamischen Kunst und Kultur auf der Iberischen Halbinsel darstellt und fühle mich in ein Märchen von 1001 Nacht versetzt.
    Man muss es einfach einmal gesehen haben.

    Es ist fast 17.00 Uhr als ich meinen Rundgang durch die Paläste beendet habe und dem Ausgang zu steuere. Dort stehen schon Taxen, die auf Kunden warten. Wie einfach könnte es jetzt doch sein.

    Aber ich muss noch den Berg hinunterlaufen zu meinem Fahrrad, das geduldig auf mich gewartet hat.

    Es sind ja "nur" sieben Kilometer bis zum Stellplatz, aber die bringen mich zur Verzweiflung.
    Ich bin schon in vielen Großstädten gefahren, aber das ist echt hart. Irgendwann schalte ich mein Navi aus, das mir immer zu spät Anweisungen gibt, mich in Einbahnstraßen schickt, oder um diese zu vermeiden irgendwie im Kreis drum herum.
    Ich fahre nach guter alter Landkartenart und wo ich nicht fahren darf, da wird durch die Einbahnstraßen geschoben oder auch schon zwei Mal um den Kreisel gefahren, bis ich die richtige Ausfahrt finde.
    Endlich werden die Kilometer weniger. Ich bin erst nach über einer Stunde statt der veranschlagten 20 Minuten zurück am Wohnmobil.

    Warum einfach, wenn es doch auch kompliziert geht?

    Fazit des Tages: 15 km Radfahren unter erschwerten Bedingungen, 18 000 Schritte durch eine wunderbare Anlage, mindestens 10 000 Menschen gesehen und 100000 tolle Bilder und Eindrücke im Kopf und auf dem Handy.
    Ein toller Tag.

    PS. Michael hat während meiner Abwesenheit den örtlichen Mercadona Markt besichtigt und unsere Vorräte aufgefüllt. Nun können wir wieder aus dem Vollen schwelgen.

    Hier:
    https://areacampergranada.es/

    Offizielle Seite der Alhambra:
    https://www.alhambra-entradas.org/de/
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  • Day 32

    Ab in die Berge-Totana

    March 28, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Nach dem Rummel der letzten Tage steht uns der Sinn nach etwas Ruhe. Am liebsten in einem kleinen Ort, weg von den Touristenorten.

    Unsere Wahl fällt auf einen Stellplatz im 250 km entfernte Totana bei Murcia, auf den Camperstop Sierra Espuña

    Als wir um 9.30 Uhr starten, sind die ersten schon mit dem Taxi unterwegs zur Alhambra
    Nach dem Tanken, für 1,54 € der Liter Diesel, fahren wir auf der A92 Richtung Murcia.

    Relativ schnell geht es hoch in die Berge. Wir fahren auf 1200 m Höhe mit Blick auf die weißen Bergspitzen im Sonnenschein.

    Die LKWs schleichen auf der rechten Spur. Rechts und links wachsen Kiefern. Die Fahrt geht entlang des Parque nationale de Sierra de Huetor.

    In Puerto de la Mora sind wir auf 1380m.
    Kahle Felsen lösen die Kiefern ab. In dieser Landschaft gibt es nichts außer der Autobahn und den Überlandleitungen, die den Strom aus den Wasserkraftwerken der Stauseen bis nach Madrid bringen.

    Die A92 überquert die Pässe von Mora (1390 m) und Molinillo (1300 m) und verbindet Sevilla mit Almeria. Sie wurde 1992 anläßlich der Weltausstellung in Sevilla gebaut, daher auch der Name A92.

    Noch einmal tauchen die schneebedeckten Berge auf, dann führt die Strecke durch eine Hochebene mit Oliven und Mandelbäumen.
    Bei Guadix geht es wieder bergab . Es knackt in den Ohren.

    Dann sind wir auf 700m Höhe. Hier hat sich der Frühling ausgebreitet. Kilometerweit blühen die Mandelbäume.

    Wir fahren jetzt auf der A92 N weiter.
    In der Gegend um Villanueva und dem Parque Nationale de Baza blüht es, so weit man schauen kann. Was fehlt ist die Farbe grün. Die blühenden Bäumen wachsen in rotbrauner Erde

    Wir fahren über den Rio Gor. Von Wasser nichts zu sehen.
    In Gor sind wir wieder auf 1100m.

    Zum ersten Mal sehen wir auf unserer Strecke auch Solar- und Windkraftwerke in Spanien

    Wir kommen wieder in eine Ebene. Bizarr ragen einzelne Felsen auf.

    Bei Jamular können wir vereinzelt Höhlen in den Bergen sehen und Häuser, die in den Berg gebaut sind

    Die Landschaft ist hier karg und die anspruchslosen Gräser wachen wie Bartstoppeln auf den Hügeln.

    Dann kommen wir in die Provinz Almeria. Den Stellpatz im Ort Vèlez Rubin, an dem wir vorbeifahren, hatten wir auch in die engere Wahl gezogen.

    Weiter geht es auf der A7 Richtung Murcia. Hier ist wesentlich mehr Verkehr und auch mehr Wind und es gibt wieder Folientunnel.

    In Tortana fahren wir ab.
    Noch 10 km sind auf der Landstraße zu fahren. Auf den letzten Kilometern vor dem Stellplatz stehen wir vor der Frage: "Wo dürfen wir denn hier eigentlich fahren?"

    Rechts, wohin das Navi uns schickt, um an dem kleinen Kanal weiter bis zum Stellplatz zu fahren ist .....die Straße eine Einbahnstraße, links aber auch. Zurück geht nicht, da Einbahnstraße und geradeaus über den Kanal führt nur eine kleine Fußgängerbrücke.

    Mit flauen Gefühl fahren wir verkehrt herum in die Einbahnstraße. Das Gefühl lässt spätestens da nach, als wir merken, daß hinter uns noch ein weiteres Auto fährt. Das Auto überholt uns und hält neben uns an. Eine Frau fragt, ob wir zum Camping wollen? Wir bejahen es und dann fährt die gute Frau bis zur Einfahrt des Stellplatzes vor uns her. Sie verabschiedet sich mit Winken.

    Das war ja mal wieder aufregend.
    Auf dem terrassenartig angelegten Platz stehen bereits eine Handvoll Wohnmobile.

    Wir suchen uns einen Platz mit einem tollen Blick uns Tal und auf die gegenüberliegenden Berge.
    Der Platz ist richtig liebevoll angelegt, stelle ich wenig später fest. Es gibt alles was das Herz begehrt von V+E, über Duschen, Strom Wlan und Waschmaschinen für 8 Euro pro Nacht. Der Ort liegt 3 km entfernt im Tal.

    Viel Infomaterial über Wanderungen und Radtouren liegt bereit. Der Bäcker kommt morgens zwischen 8.00 und 8.30 Uhr. Alles bestens. Nur über die Sommermonate ist der Platz geschlossen.

    Den restlichen Tag geniesen wir einfach die Ruhe und die Sonne. Morgen bleiben wir noch hier.
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  • Day 33

    Totana....total entspannt

    March 29, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Was ich mit am Wohnmobil fahren am meisten liebe, ist gleich nach dem Wachwerden nach draußen zu gehen, wenn alles noch friedlich und ruhig ist und die Morgenröte alles mystisch einhüllt.
    Die fremde Umgebung zu registrieren, die Geräusche, das Vogelgezwitscher und mich zu freuen, dass ich gerade jetzt an diesem Ort bin.

    So war es auch heute Morgen, die Berge vor und hinter uns boten einen magischen Anblick.

    Allerdings nicht sehr lange, denn schnell schiebt sich für 1-2 Stunden eine dicke Wolke vor die Sonne.

    Wir nutzen den Vormittag zum Wäsche waschen, Betten beziehen und Wohnmobil putzen.

    In dem frischen Wind trocknet alles im Handumdrehen auf den Leinen zwischen den Olivenbäumen.

    Der Bäcker kam wie angekündigt um 8.30 Uhr und brachte frisches Brot und Kuchen für den Nachmittag mit.

    Die großen Wohnmobile direkt neben uns fahren weg und wir haben den ganzen Tag die Terrasse für uns allein.

    Kaum zu glauben, dass sich hier vor 4 Wochen noch die Wohnmobile gedrängelt haben, jede Ecke besetzt, sich gegenseitig behindert und die Entsorge blockiert haben sollen.

    Die Plätze werden leerer. Der ganz große Run scheint im Moment etwas vorbei zu sein.

    Am Nachmittag wollen wir uns den Ort Totana ansehen.
    Totana ist ein typisch spanisches Dorf und liegt am Anfang des Nationalparks Sierra Espuña, nur 30 Minuten von der Küste der Costa Calida entfernt.  

    Der Parque Regional de Sierra Espuña ist ein
    Nationalpark mit Wäldern, Steppen und Bergen sowie Wander-und Radwegen.

    Mittwochs kann man in Totana den großen Markt besuchen, auf dem es regionale Produkte gibt.

    Für den Besuch des Ortes braucht man aber wirklich ein Fahrrad, es sei denn, man ist so gut zu Fuß, dass man die 4km bergab vom Stellplatz in den Ort und danach das Ganze wieder bergauf locker laufen mag.

    Aber das ist nur der Weg in die Stadt. Da hat man sich noch nicht in der Stadt umgeschaut.

    Michaels Radtour Begeisterung verfliegt in dem Maß, im dem er registriert, dass wir alles später wieder hinauf fahren zu müssen.

    Unten angekommen müssen wir uns erst einmal in den vielen, kleinen Straßen orientieren, bis wir zum "Centro historico" finden.

    Wir fahren entlang eines gemauerten Flussbettes eines Flusses, "Rambla de la Santa", der ausgetrocknet ist.

    Müllwagen beseitigen gerade die Berge von Müll, die vom heutigen Markttag dort liegen geblieben sind. Für den Markt sind wir definitiv zu spät.

    Die spanischen Städtchen mit ihren vielen Gassen sind immer etwas verwirrend. Wir finden die beiden Kirchen "Capilla de la Milagrosa" und die "Iglesia San Jose" sowie das Rathaus, das Ayuntamiento.

    Dann geraten wir auf einen ausgewiesenen Panoramaweg, der uns aus Tortona zwischen Apfelsinen- und Zitronenanpflanzungen hinausführt und auf dem wir später wieder zum Kanal kommen, an dem der Stellplatz liegt.

    Es gibt für diese Gegend unendlich viele Routen zum Wandern und Radfahren. Es soll auch einen Via Verde geben.

    Wir haben uns damit eher weniger beschäftigt, weil wir in den zwei Tagen eigentlich nur Relaxen wollten.

    Schade, dass ich den Tipp mit dem Kloster "Santuario de Santa Eulalia de Mérida " zu spät bekommen habe. Das Kloster liegt nur 6 km entfernt und wäre mit dem Rad gut zu erreichen gewesen.

    Ein weitere Sehenswürdigkeit ist die 8 km entfernte "La Bastida de Totana", eine archäologische Ausgrabungsstätte in der Nähe von Totana.

    Wir haben während unseres Aufenthaltes einen kleinen Eindruck von Totana bekommen.
    Später sitzen wir noch lange in der Abendsonne vorm Wohnmobil und sehen zu, wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet, die uns heute fast 30 Grad beschert hat.

    Kloster:
    https://sierraespuna.com/recurso/santuario-de-s…
    Ausgrabungstädte:
    http://www.la-bastida.com/
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  • Day 34

    Olé ....zurück ans Meer bei Oliva

    March 30, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir starten um 9.45 auf die A7 Richtung Murcia. Für diese Jahreszeit ist es ungewöhnlich warm. Heute sollen wir Temperaturen bis 32 Grad bekommen. Da sind wir am Meer gut aufgehoben. Deshalb haben wir uns einen Campingplatz in der Nähe von Denia direkt am Meer ausgesucht. Das ist das Schöne beim Reisen mit dem Wohnmobil.

    Wir fahren auf der A7 Richtung Alicante. Diese Strecke ist gebührenfrei. Auf dem Hinweg sind wir auf der AP 7 gefahren, die mautpflichtig ist auf diesem Stück.

    Hintergrund der Mautfreiheit ist das Auslaufen der staatlichen Konzessionen für die privaten Autobahnbetreiber. Dadurch fallen die Straßen zurück in die öffentliche Hand. Die spanische Regierung will den überregionalen Verkehr verstärkt von Landstraßen auf Autobahnen umleiten.

    Generell gibt es in Spanien zwei Typen von Autobahnen: die mautpflichtigen, meist privat betriebenen Autopistas (AP) und die mautfreien staatlichen Autovias (A). Mittlerweile ist die Mehrheit der Autobahnen in Staatshand und damit gebührenfrei.

    Als wir über den Fluss Amadorio fahren, ist von Wasser nichts zu sehen. Im Flussbett wachsen inzwischen kleine Bäume und Pflanzen. In der Ferne kann ich die Staumauer des Stausees Amadorio sehen. Der Stausee von Amadorio gilt als der dem Meer am nächsten liegende Stausee im ganzen Land. und ich frage mich, ob er überhaupt noch Wasser hat.

    Die Trockenheit in Spanien ist offensichtlich, besonders in Andalusien. Schon im letzten Frühjahr wurde in Malaga der Wassernotstand ausgerufen.
    Avocadobauern, Massentourismus, Golfplätze, Verdunstung und leckende Rohrleitungen leerten Flüsse und Stauseen im Handumdrehen.

    Im letzten Herbst trocknete der Nationalpark Doñana - eigentlich eines der größten Feuchtgebiete Europas - endgültig aus, die letzte Lagune wurde durch tausende illegale Brunnen und Ableitungen für Erdbeerplantagen leergesaugt.

    Spanien, so erkenne ich immer mehr, steckt in einer bedrohlichen Sackgasse. Es braucht den Massentourismus und den Riesenanbau von Obst und Gemüse und die brauchen Wasser.

    Da sind die über 300 Entsalzungsanlagen, die viel Energie benötigen, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und wie sich die übriggebliebene Salzlauge, die zurück ins Meer geleitet wird, auswirkt, weiß bisher auch niemand.

    Die Türme von Benidorm, die bald auftauchen, haben uns schon auf der Hinfahrt in blankes Entsetzen versetzt.

    Benidorm gilt als die europäische Stadt mit der größten Wolkenkratzerdichte pro Quadratkilometer. Insgesamt gibt es 347 Gebäude mit mehr als 12 Stockwerken. Die beiden höchsten Türme sind der "In Tempo" mit 200 Metern und das
    "Gran Hotel Bali" mit 186 Metern.

    Die spanische Stadt ist das Epizentrum des Massentourismus. Viele Menschen scheinen es zu mögen, denn nach dem totalen Einbruch durch Corona ist es wieder gefragter denn je.

    Hinter Denia verlassen wir die AP 7 , auf der wir inzwischen fahren und die ab Alicante kostenlos ist und fahren auf der N332 weiter.

    Auf den restlichen Kilometern kurz vor den "Camping Ole" , der zwischen Denia und Oliva liegt, quasi auf den letzten Metern, schicken uns alle Navis uniosono in die "Wüste". Wir müssen auf kleinstem Raum drehen und eine noch kleinere Straße zwischen den Häusern passieren.
    Wären wir doch bloß den Hinweisschildern zum Camping gefolgt. Aber nein, wir folgen den Navis! ( Wer sich wundert, dass ich von mehreren Navis spreche, dem sei gesagt: Wir fahren nach dem Garming Camper Navi, das unsere Ausmaße kennt. Das eingebaute Zenic Navi gibt auch seinen Senf dazu, ist aber nie upgedatet worden, weil viel zu teuer und als drittes Navi läuft immer Googlemaps mit, da hier Staus Sperrungen, aktuelle Vorkommnisse u.ä. sofort angezeigt werden, aber im Ernstfall zeigt es nicht unbedingt die beste Route für ein 8m Womo).

    Wäre ja auch sonst langweilig gewesen, so ganz ohne den täglichen Adrenalinkick.
    Wie wir später erfahren, sind wir nicht die einzigen, die ihrem Navi vertraut haben und im "Nirwana" gelandet sind.

    Der Campingplatz liegt direkt am Meer und hat das ganze Jahr geöffnet. Es sind sehr viele Plätze frei und wir sind erst einmal beschäftig, bis wir den ultimativen Platz gefunden haben😅

    So ist das, wenn man viel Auswahl hat.
    Da es ein ACSI Platz ist, gibt es dem ACSI Tarif von 23 Euro für alles.

    Ich schiele auf die Logenplätze am Strand, aber die sind natürlich nicht ACSI und Michael will nicht "Sand gestrahlt" werden, was bei Wind leicht der Fall sein kann.
    So stehen wir kurze Zeit später direkt hinter der Düne, und zum Strand sind es nur ein paar Schritte. Auch ok.

    Inzwischen haben wir 34 Grad und die Motivation etwas zu unternehmen, außer vielleicht einen Strandspaziergang,
    geht gen Null.

    Der Strandspaziergang allerdings ist sehr erfrischend und wir landen auf der Terrasse von der Bar/Restaurant des benachbarten "Camping Pepe."

    Am Abend ist dringend Schreibtisch angesagt. Es gibt Einiges zu regeln, zu beantworten, zu klären, da muss mein Tagebucheintrag auf den nächsten Tag verschoben werden.
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  • Day 35

    Meer, Markt und Apfelsinen in Oliva

    March 31, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 23 °C

    Gestern bei der Anmeldung habe ich schon den Hinweis auf den Markt im ca. 7 km Oliva bekommen.....samt Karte wie man dorthin kommt.

    Klar, dass wir nach dem Frühstück die Räder fertig machen und dorthin fahren, zumal wir auch noch Lidl und Mercadona streifen werden.

    Die Radtour ist wirklich schön Es geht durch verkehrsberuhigte Nebenwege und entlang des Golfplatzes, dessen Rasenfläche sich dunkelgrün gegen das vertrocknete Umfeld abhebt. Wie das wohl kommt?
    Der kleine Fluss, "Vall d' Aigüa Morta," über den wir fahren, hat sogar noch Wasser und die Angler haben am Ufer kleine Hütten errichtet.

    Wir radeln mitten durch Orangenplantagen. Man müsste nur die Hand ausstrecken..... In der Luft liegt bereits der intensive Duft von Orangenblüten. Zwischen November und März reifen die Früchte in der Wintersonne, zwischen April und Mai ist Blütezeit. Dann versinkt die Landschaft im süßlichen Duft der Orangenblüten.

    Bei unseren Obstbäumen kommen zunächst die Blüten, danach die Blätter und zum Schluss wachsen die Früchte heran.

    Beim Orangenbaum ist das anders. Bei der Orangenblüte hat der Baum volles Laub und reife Früchten. Die Blätter des Orangenbaumes sind immergrün, er verliert sie im Winter nicht und die Früchte reifen ca. 12 Monate lang.

    Bei meinem ersten Besuch im Spanien habe ich mir Apfelsinen von den Apfelsinenbäumen, die frei am Weg standen und die scheinbar nicht geerntet wurden, gepflückt.
    Aber die Früchte schmeckten ekelig bitter.

    Da bin ich doch glatt in eine Touristenfalle getappt und habe eine Pomeranze erwischt. Die Bitterorange oder Pomeranze,  auch Sevilla-Orange und Saure Orange genannt, wächst unkultiviert am Straßen und Hängen.

    Übrigens: In keinem Land Europas werden so viele Orangen angebaut und geerntet wie entlang der Mittelmeerküste in Spanien. Auf 313.850 Hektar Anbaufläche werden pro Jahr 5,7 Millionen Tonnen Orangen geerntet. 

    Die Orangenfelder werden akribisch mit Zäunen und Mauern geschützt. Wie alles, was der Spanier sein eigen nennt.

    Wir fahren an einer besonders schöne Plantage vorbei. Während oben im Grün der Blätter die Orangen leuchten, ist der Boden von unzähligen kleinen gelben Blüten bedeckt.

    Am Markt angekommen, stellen wir die Räder ab und mischen uns in das bunte Treiben, das den Markt bevölkert.

    Mindestens einen Kilometer ziehen sich die Verkaufsstände und Buden durch die Stadt.

    Mein Augenmerk liegt auf den angebotenen Oliven, die nirgends besser schmecken als die vom Markt.
    Eine pralle Tüte, in die der Verkäufer noch extra Flüssigkeit kippt, wandert in unsere Einkaufstasche.

    Die im folgenden mit noch mehr Obst und Gemüse gefüllt wird.

    Eine Art Surren von dem Stimmengewirr der lauten spanischen Unterhaltungen schwirrt um unseren Kopf, aus dem hin und wieder deutsche Worte hervorklingen: "Ja, Mama. Die Erdbeeren kosten nur 2,50 das Kilo. Alles ist wirklich billig im Gegensatz zu Deutschland!"
    Die Frau, die sich mit ihrer Mutter unterhält, geht an uns vorbei. Nur die Mutter kann ich nicht entdecken. Bis ich merke, dass die über Facetime den Markt auf dem Handy mitverfolgt. 😅

    Michael hat so seine Probleme mit den kleinen Einkaufswägelchen, die die älteren Leute hinter sich herziehen. Im Gedränge sind sie oft nicht immer zu sehen und schon zwei Mal wäre er bald darüber gefallen.

    Und dann haben wir noch ein anderes Problem: aus dem Einkaufsbeutel tropft es. Oh je, das sind wohl die Oliven mit dem extra Schuss.

    Als ich mir ein T-Shirt kaufe, bitte ich um einen weiteren Plastikbeutel, in den wir die Oliven stecken.

    Zeit für eine Kaffeepause. Die Bedienung muss ihr beladenes Tablett jedes Mal über die befahrene Straße zu ihren Gästen bringen.

    Für uns geht es langsam zurück zu den Rädern.
    Einen Altstadtbesuch oder einen Besuch der Festung brauche ich, glaube ich, nicht mehr vorschlagen.

    Aber beim Lidl halten wir noch und ergänzen unseren Markteinkauf.
    Vor den Zeiten der Supermärkte waren die regionalen Mercados und Mercadillos so ziemlich die einzige Möglichkeit sich zu versorgen.
    Mercadillos sind, wenn ich richtig informiert bin, die Märkte im Freien, die wöchentlich zu einem bestimmten Tag stattfinden und Obst, Gemüse, Kleidung und Hartwaren anbieten.

    Mercados dagegen finden täglich in bestimmten Gebäuden statt. Hier gibt es dann auch Fleisch und Fisch zu kaufen.

    Am Nachmittag testen wir das Meer und gehen baden. Zwar nur kurz, aber immerhin haben wir im März im Mittelmeer gebadet.😀

    Eigentlich wollte ich danach noch mit dem Rad zu dem 5 Kilometer entfernten Thermalbecken "Font Salada", aber dann kann ich mich doch nicht mehr aufraffen und versinke im Liegestuhl.

    Einen wunderschönen Abschluss erfährt der Tag auf der Terrasse von "Pepe" bei leckerem Essen ( die gegrillte Seezunge......super), Sangria und einem tollen Blick auf Meer.
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  • Day 36

    April, April !" Fahrt nach Peniscola

    April 1, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    April April. Der heutige Tag ist wie ein Aprilscherz. Erst fängt er wunderbar an, aber dann....

    Ich bin früh wach, mache mir meinen Morgenkaffee, während Michael noch fest schläft und ab geht es an den Strand.
    Wer weiß, wann ich nochmals die Gelegenheit habe, den ersten Kaffee des Tages am Meer zu genießen und dabei den Wellen zu zusehen.

    Als der Becher leer ist, geht es zurück zum Womo, um den morgendlichen Kleinkram zu erledigen, der zu tun ist , bevor das Womo wieder reisetauglich ist.

    Wir verlassen den Platz, aber das ist dieses Mal doch nicht ganz so einfach, wie wir gedacht haben. Irgendwie ist immer der Ast eines Baumes im Weg und scheint zu sagen: "April, April!"

    Endlich hat Michael das Womo aus aus der Parzelle herausmanövriert und wir fahren zur Ausfahrt.
    Dort benutzen wir die Karte für die Schranke, um den Camping zu verlassen. Aber egal, wie herum und wo ich den Magnetstreifen durchziehe, die Schranke öffnet sich nicht.

    Inzwischen steht schon das nächste Fahrzeug hinter uns. Der Fahrer zieht seine Karte durch.....April, April scheint mir die Schranke zu zurufen, als sie sich öffnet und wir den Campingplatz verlassen können.

    Die Navis streiten sich um den besten Weg zur AP7, und ich weiß jetzt schon, egal, welchen Weg wir wählen, es wird der Verkehrte sein.
    Die Fahrt geht daher mitten durch Oliva.

    Noch kurz tanken. Der Liter Diesel kostet 1,54 €
    Wäre ja super, wenn die Ausfahrt während des Tankstopps nicht zu geparkt worden wäre.

    Endlich sind wir auf der AP 7. Jetzt kann es entspannt rollen, denke ich. Es ist Samstag und es sind kaum LKWs unterwegs.

    Doch die Entspannung ist nur von kurzer Dauer. Das Wohnmobil zeigt eine Fehlermeldung.
    Wir fahren auf den nächsten Parkplatz. Es ist Gott sei Dank nur das linke Standlicht.

    Auch heute geht es wieder ein kleines Stück in nördliche Richtung und zwar wollen wir nach Peñiscola.
    Die Altstadt auf dem Berg habe ich noch von unserer durch Corona vorzeitig beendeten Tour in netter Erinnerung. Damals waren wir mit dem Roller hier.

    Auf dem Camping Eden haben wir gestern für 2- 3 Tage einen Platz reserviert. Und es zeigt sich, dass das eine gute Entscheidung war. Es ist Wochenende und die spanischen Osterferien haben begonnen.
    Das konnten wir bei den vielen Neuzugängen gestern schon auf dem Camping in Oliva bemerken.

    Es ist 13.00 Uhr als wir den "Campingplatz Eden" erreichen und bereits mehrere Wohnmobile stehen in Wartepostion vor der Rezeption. Das ist bei Stellplätzen definitiv einfacher. Da fährt man drauf, wo Platz ist und gut ist.

    Wir bekommen auch hier eine Liste, auf der die 5 oder 6 noch freien Plätze angekreuzt sind und die wir uns anschauen, bevor wir uns .....für den falschen Platz entscheiden.

    Das Wohnmobil passt überhaupt nicht drauf. Der Platz ist viel zu kurz. Der Radträger hängt voll auf dem Zufahrtsweg. Michael ist etwas fassungslos, dass er die Länge des Platzes so falsch eingeschätzt hat. Einmal abschreiben, wäre eine durchaus sinnvolle Maßnahme gewesen.

    Beim Versuch das Wohnmobil quer zu stellen, geht, wegen der Bäume auf dem Platz, bald gar nichts mehr. Dieser Platz ist wirklich ein weiterer Aprilscherz.

    Schnell zurück zur Anmeldung, damit wir auf einen anderen Platz, den wir in der Auswahl hatten, wechseln können. Aber leider ist der inzwischen schon vergeben. Es gibt nur noch einen weiteren Platz.
    Eilig schauen wir ihn uns an, bevor der auch noch weg ist, und der ist gut.

    Während ich zur Rezeption laufe, um den neuen Platz zu bestätigen, schafft Michael es wirklich und wahrhaftig ganz allein, das Womo aus der misslichen Lage zu befreien, ohne dass Wohnmobil und Bäume sich näher kennen lernen.

    Später lassen wir uns erschöpft in die Stühle, die wir vorm Wohnmobil aufgestellt haben, fallen. Es ist mittlerweile schon beste Kaffeezeit und wir merken, dass es mit "nur" 22 Grad merklich kühler ist, als in Olivia.

    Außerdem weht ein ordentlicher, frischer Wind, der sich laut Wettervorhersage am Abend zu einem Sturm steigern soll.

    Dann schlendern wir noch gemeinsam über den Platz, der wirklich sehr zentral am Strand liegt, schön angelegt ist, mit Wasser, Abwasser am Platz, Wlan und einer tollen Poolanlage, für die es im Moment nur leider noch zu kalt ist. Und der ziemlich in deutscher Hand ist. Wie treffen sogar auf Wohnmobile aus den Nachbargemeinden.

    Während unseres Aufenthaltes gilt noch der ACSI Tarif , der aber über Ostern ausgesetzt wird.

    In die Altstadt werden wir morgen zusammen gehen, aber einen ordentlichen Spaziergang entlang der Promenade mache ich dann doch noch.

    Beim Fotografieren des Strandes und der Promenade, beschimpft mich einer der fliegenden Händler, die ihre Fakeware über etlichen Metern auf der Promenade ausgebreitet haben, weil ich Fotos mache.

    Ob die vielen, wie darf ich die jetzt nur nennen? Ist "Farbige" auch schon diskriminierend?
    Ob die vielen PoC ( People of Color )was zu verbergen haben ? Auf alle Fälle verkaufen sie hier für wenig Geld, Plagiate von allem, was einen renommierten Namen hat . Von Armani über Hilfinger bis Gucci und Dior.

    Heute Abend können wir nicht mehr so lange draußen sitzen. Es ist zu kalt und zu windig.

    Mal schauen, wie das heute Nacht mit dem Sturm wird. Im Moment wackelt schon das ganze Wohnmobil.
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  • Day 37

    Stürmischer Sonntag in Peñiscola

    April 2, 2023 in Spain ⋅ 🌬 15 °C

    Die Nacht über hat es ordentlich gerüttelt am Wohnmobil. Aber ganz so schlimm, wie angekündigt, war es dann doch nicht.

    Dafür haben wir heute morgen wieder eine Traumoptik. Ich könnte den ganzen Tag, die Blautöne des Meeres betrachten.

    Durch den starken Wind gibt es zum Blau auch noch eine herrliche Brandung. Weiß schäumend schlagen die Wellen an den Strand.

    Dort flattert schon seit gestern die gelbe Fahne an der Rettungstation, die gleich mit 4 Rettern besetzt ist. Aufgereiht sitzen sie vor der Station und beobachten das Meer.

    Wie war das doch gleich mit den Flaggen?
    Grüne Flagge bedeutet: alles ok., das Baden ist erlaubt und das Meer bietet dafür optimale Konditionen. 

    Die gelbe Flagge dagegen signalisiert: “Baden erlaubt, aber mit Vorsicht”.
    Bei dieser Stufe dürfen wir nur soweit ins Wasser gehen, wie wir noch den Boden berühren können und müssen mit dem Kopf außerhalb des Wassers bleiben.

    Und bei der roten Flagge heißt es: “Baden verboten”
    Ist diese Flagge aufgestellt, bedeutet das, dass das Baden komplett verboten ist und der Zustand des Meeres ein hohes Risiko birgt.

    Doch heute ist bei dem frischen Wind sowieso niemand im Wasser, weder schwimmend, noch stehend.

    Ach ja, und die "blaue" Flagge hat nichts mit Alkoholverbot ;-) am Strand zu tun, es handelt es sich nicht etwa um einen Warnhinweis, sondern um ein Gütezeichen, das zeigt, dass gewisse Umweltkriterien eingehalten werden.

    Eigentlich wollten wir uns heute die historische Altstadt oben auf dem Hügel ansehen.
    Dort erhebt sich die alte Burg der Templer und
    darunter schmiegen sich die weißen Häuser des historischen Zentrums, das von einer dicken Stadtmauer mit drei Toren umschlossen wird.

    Aber Michael meint, dass sollten wir lieber am Montag machen, wenn die Wochenendausflügler weg sind.

    Ich schlage dafür eine Radtour durch das Naturschutzgebiet und nach Benicarló vor.
    Aber bei dem starken Wind hat Michael keine Lust Rad zu fahren.
    Wir einigen uns auf einen Spaziergang entlang der Promenade bis zum Burgberg mit anschließendem Eis essen.

    Viele spanische Familien nutzen das herrliche Wetter zu einem Ausflug an das Meer. Daher sind, auch wegen des bevorstehenden Osterfestes, viele Restaurants, Bars und Shops geöffnet.
    Schick gekleidet geht man zum Essen.

    Wir laufen noch Richtung Hafen und gehen unterhalb der Burgmauern entlang. Dort liegen ein paar Restaurants ganz idyllisch direkt am Wasser.

    Der Wind lässt die Wellen hoch über die Felsen schlagen.

    Auf dem Rückweg zum Wohnmobil kaufen wir noch 2 Säcke mit Orangen und Zitronen. 3,50 € kosten 5 kg Orangen und 2,00 € die Zitronen. Die Saftzufuhr ist bis auf Weiteres gewährleistet.

    Man sollte es nicht glauben, aber das waren mal gerade 7 km.

    Am Nachmittag mache ich dann doch noch die Radtour nach Benicarlò.
    Ein toller Radweg führt immer am Meer entlang und bietet am späten Nachmittag immer andere Blicke auf Meer und Strand.

    Unterwegs entdecke ich einen Stellplatz für 7 Wohnmobile direkt am Strand mit V+E . Das scheint der Stellplatz von Benicarlo zu sein.

    Im Hafen von Benicarlò dümpeln ein paar Yachten, aber sonst ist nicht viel los, wie auch im übrigen Ort.

    So fahre ich den super Weg wieder zurück. Auf den letzten Kilometern nimmt der Wind wieder ordentlich zu und fegt den Sand regelrecht über die Straße.
    Gerade als ich mir den Stellplatz von Peniscola ansehen will, reißt eine Windböe die dortige Schranke aus der Verankerung und weht das Teil über den Platz. Aufgeregt kommt ein Mann aus der Rezeption gelaufen und schaut mich an. " Ich war's nicht!Ich hab nur geguckt."

    Weil der Wind so heftig wird, beschließe äich lieber zum Womo zurückzufahren. Wer weiß, was mir sonst noch so um die Ohren fliegt.

    Das wird sicher wieder eine stürmische Nacht.

    Stellplatz in Benicarlo
    40.40410, 0.41970
    N 40° 24' 15'',  E 0° 25' 11''
    12580  Benicarló
    Avenida del Papa Luna
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  • Day 38

    Burg und Boot in Peñiscola

    April 3, 2023 in Spain ⋅ 🌙 13 °C

    Wenn du denkst,du denkst, dann denkst du nur du denkst.....

    Gestern sind wir extra nicht in die Altstadt und zur Burg gegangen wegen der Wochenendausflügler.

    Als wir uns mit dem Rad am Vormittag auf den Weg machen, merken wir sofort, dass heute viel, viel mehr Besucher unterwegs sind als gestern.

    Das tolle Wetter und die Osterferien haben viele Spanier in das pittoreske Städtchen gelockt. Obwohl die Küste der Orangenblüte (Costa del Azahar) nicht gerade zu den attraktivsten Abschnitten der spanischen Mittelmeerküste zählt, kann sich der Urlaubsort Peñíscola aber sehen lassen.

    Auf einem 64 Meter hohen Felsen, der ursprünglich nur mit einer schmalen Sandbank mit dem Festland verbunden war, wurde die Altstadt errichtet. Ganz oben auf dem riesigen Felsbrocken erhebt sich eine Burg, die in den Jahren 1294 bis 1307 von dem Orden der Tempelritter errichtet wurde.

    Dicke Mauern umringen die Halbinsel und schützen so die kleine Altstadt mit ihren hohen weißen Häusern.
    Wir stellen die Räder unterhalb der Mauern ab und gehen durch eines der drei Stadttore.

    Durch die engen Gassen drängen sich schon Familien mit Kind und Kegel , sowie Busreisende, deren Busse wir unten auf dem Parkplatz am Hafen sehen können.

    Restaurants und Souvenirläden haben geöffnet und locken mit vielfältigen Angeboten und tollem Ambiente.

    Sehenswert ist die Kapelle der Virgen de la Ermitana, die sich an das Castillo anschmiegt, der wir im Gegensatz zur Burg einen Besuch abstatten.

    Die Schlange am Ticketschalter für den Eintritt zur Burg war uns einfach zu lang. Deshalb bestaunen wir sie nur von außen, d.h. wir staunen viel mehr über die schönen Ausblicke von dort oben und über die Statue von Papa Luna alias Benedikt XIII. vor der Burg, auf der Kinder herum krabbeln und von ihren Eltern abgelichtet werden.

    Auch die Eremita ist gut besucht und wir setzen uns einen Moment in eine Bankreihe der alten Kapelle und betrachten das eher schlicht gehaltene Innere.

    Einen tollen Ausblick auf das Meer hat man von dem Leuchtturm, der sich in der Nähe vom "Schloss von Papa Luna" befindet und 1929 elektrifiziert wurde. Es gibt ihn schon seit 1899.

    Das Schlendern durch die engen Gassen macht durstig. In einer Bar mit besonders schönen Ambiente und Meerblick lassen wir es uns nicht nehmen, Cola in Peñiscola zu trinken, bevor wir unseren Rundgang fortsetzen.

    Später, viel später, sitzen wir in einem der Strandrestaurants und lassen uns mit einem Blick auf das traumhaft blaue Meer das "Menü del Dia " schmecken, das ausgezeichnet ist.

    Am späten Nachmittag fahre ich noch ein wenig mit den Fahrrad und komme dabei in den Hafen. Eine Lautsprecherdurchsage, die ich als Aufforderung zu einer Bootsfahrt übersetze, lässt mich anhalten.

    Schnell verschaffen ich mir einen Überblick und sehe ein kleines Rundfahrtboot und eine Ticketverkaufsstelle.
    30 Minuten dauert die Fahrt und kostet 10 Euro. Da bin ich dabei.

    Rad abgestellt, gesichert, Ticket gekauft und kurz bevor das Boot ablegt, gehe ich an Bord.
    Als das Schiff durch die Hafenausfahrt fährt und der Wind, der auch am heutigen Tag noch heftig bläst, das Schiff ordentlich schaukeln lässt, hätte ich doch gern die Jacke gehabt , die sich in meiner Radtasche befindet.

    Die Fahrt, die um den Felsen mit der Stadt und entlang der Küste führt, ist ein Augenschmaus in der Spätnachmittagssonne und ich freue mich darüber, dass ich so spontan war.

    Michel bekommt von mir eine WhatsApp mit dem aktuellen Standort und wundert sich, dass der sich gerade mitten im Meer befindet, wo ich doch mit dem Fahrrad los gefahren bin.

    Ich schicke ihm ein erklärendes Bild.
    Wenn er das gewußt hätte.....

    Aber vielleicht findet sich ja noch einmal die Gelegenheit, denn wir wollen noch am Meer bleiben....nur morgen geht es ein kleines Stückchen weiter.

    Castillo
    https://castillodepeniscola.dipcas.es/es/
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  • Day 39

    Strandtag in Segur de Calafell

    April 4, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Für heute haben wir uns einen kleinen Stellplatz im Hafen von Segur de Calafell ausgesucht.
    Es ist schon fast 10.00 Uhr als wir uns von unseren Nachbarn auf Zeit verabschieden und den Campingplatz Eden in Peñiscola verlassen.

    Auf der AP 7 passieren wir Tarragona. Als wir in Roda de Berà die Autobahn verlassen und auf die N340 fahren wird die Straße plötzlich mautpflichtig. Dieses Mal funktioniert unsere Mautbox.

    Durch die Bahnlinie, die in Strandnähe vorbeiführt, wird die Anfahrt zum Hafen/Stellplatz etwas schwierig, denn wir müssen die Bahn überqueren, um an den Strand/Promenade zu gelangen und das geht nur an manchen Stellen.

    Irritiert schauen wir dann auf das Schild an der Promenade, dass die Straße nur für Fahrzeuge bis 2m Breite frei gibt.
    Ok? Und wie sollen wir mit unseren 2,25m/2,40m dann zum Hafen kommen?

    Also Augen zu und durch, denn auch die Parkstreifen am Rand sind voller Autos. Nur einmal steht ein PKW direkt vor uns und will weiterfahren, sieht dann aber ein, dass es besser ist ein paar Meter zurückzusetzen.

    Dann stehen wir vor einem Tor, dem Eingang zum Stellplatz/Hafengelände, dass wir beinah übersehen hätten. Die dort angebrachte Telefonnummer rufen wir an und keine 5 Minuten später kommt jemand und öffnet das Tor.

    Insgesamt haben 12 Fahrzeuge hier Platz. Ungefähr die Hälfte der Plätze sind noch frei. Aber die Stellplätze sind sehr kurz und eng.
    Letztendlich fahren wir zwei Mal um, bis wir dann einen der etwas längeren,aber nicht so attraktiven Längsplätze nehmen. Nicht so schön, weil die Türöffnung zum Platz geht.

    Direkt hinter dem Stellplatz beginnt der Strand.
    Michael ist nicht so begeistert vom heutigen Stellplatz und daher etwas verstimmt.
    Doch der Platz bietet mit V+ E, Dusche, Toilette und Strom eigentlich alles was gebraucht wird.

    Ok! Wir haben schon schöner gestanden , aber der Strand direkt dabei ist schon toll.

    Ich nehme einfach meinen Stuhl und stelle ihn windgeschützt ein paar Meter entfernt vom Wohnmobil hinter die Dünen mit Blick auf das Meer. Hier in der Sonne kann ich es gut aushalten mit meinem Hörbuch. Und ich erkläre dann den Tag zum Strandtag.

    Am Nachmittag wird per Schwerlast-LKW ein Riesenboot angeliefert, das genau an unserem Wohnmobil vorbeimanövriert werden muss. Das ist spannend und die Männer haben was zu beobachten.

    Aber so ein ganz kleinbißchen schaue ich mir dann doch noch die Umgebung an und mache einen Spaziergang durch den Hafen und entlang des Strandes.
    Dabei entdecke ich eine wunderschöne Strandbar, in die ich später meinen etwas unzufriedenen Mann entführe.

    Gern hätte ich noch ein abendliches Picknick am Strand gemacht, aber Michael kann dem nichts abgewinnen. Zuviel Sand zwischen den Zähnen.😂 So gibt es Abendessen im Wohnmobil, denn im Gegensatz zum sonnigen und wingeschützten Platz am Strand hinter der Düne, fegt gegen Abend der Wind kalt um die Wohnmobile.
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