Going to Finn Part 1

kesäkuuta - heinäkuuta 2025
  • Arnd Diestelhorst
  • Hea-Jee Im
Nykyinen
Wir wollen ohne zu fliegen (soweit möglich) von München nach Korea und weiter nach Australien. Dort ist vor einem Jahr unser Enkel Finn zur Welt gekommen. Die Reise hat also zwei Teile, und dies ist der Teil von München nach Korea. Lue lisää
  • Arnd Diestelhorst
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  • Tag 5 - Istanbul Ankunft

    30. kesäkuuta, Turkki ⋅ ☀️ 28 °C

    Arnd:
    Nachdem wir Pass- und Zollformalitäten überstanden haben, ging es weiter nach Istanbul, wo wir mit 2h Verspätung ankamen. Die erste Überraschung: Wir dachten, dass die Kloformalitäten im Busbahnhof schwierig werden könnten, weil wir keinerlei Münzen dabei hatten. Hea-Jee ging zuerst und kam strahlend zurück. Es ging mit Smartphone-Bezahlung, also Kreditkarte! Später wurde mir klar, dass das daran liegt, dass es in Istanbul ein System mit drahtlosen Karten zum Bezahlen des Nahverkehrs gibt, und das funktioniert auch auf den Toiletten. Super! Jeder hat hier so eine Karte, sie heißt Istanbul Kart. Und dann haben sie eben auch noch Kreditkarten und Smartphones integriert.

    Zuerst haben wir noch im Busbahnhof, der natürlich riesig ist, eine Mahlzeit eingenommen, die schon das Mittagessen war. Sie war liebevoll gemacht und super lecker!

    Als wir dann gegen 14:00 zum Hotel kamen, konnten wir gleich einchecken, haben uns frisch gemacht und sind eingeschlafen. Die Busfahrt war eben doch etwas anstrengend. Abends sind wir dann zum Sultan-Ahmet-Platz gegangen. Das ist der zentrale Platz, wo die Haupt Sehenswürdigkeiten sind, u.a. die Hagia Sofia. Es ist von unserem Hotel gleich um die Ecke. Nein, unser Hotel ist nicht teuer, aber es hat eine schöne Dachterasse, auf der auch gefrühstückt wird. Am Sultan-Ahmet-Platz gab es Stände mit gerösteten Maiskolben und Maroni und einen fliegenden Teeverkäufer und ein paar Lokum hatten wir uns auch noch besorgt.

    Hea-Jee:
    Am Busbahnhof in Istanbul angekommen, gingen wir in ein einfaches Restaurant dort. Wir waren neugierig auf das einfache Alltagsleben der Einheimischen und aßen ein Auberginengericht, das uns schon lange interessiert hatte – zu einem vernünftigen Preis und es schmeckte köstlich.

    Wir kamen in einem sauberen Hotel an, das in historischer europäischer Altstadt lag. Inklusive Frühstück zahlen wir 45 Euro pro Nacht für zwei Personen.

    Jetzt beginnt endlich unsere lang erwartete Reise durch Istanbul!
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  • Frühstück
    Blick vom HotelbalkonHalb vergrabenes Haus, hilft gegen Wind, Feinde und extreme Temperaturen

    Tag 4 - Bucuresti 2

    29. kesäkuuta, Romania ⋅ ⛅ 29 °C

    Arnd:
    Zum Frühstück gab es verschiedene warme Dinge, z.B. einen Reis mit Gemüse, diverse rohe und gegarte Gemüse. Natürlich auch das obligatorische Ei. Dafür nicht viel Brot, im wesentlichen nur Toast. Wir mochten das gern.

    Anschließend bis fast 12:00 diverse digitale Dinge in Ordnung gebracht. Da gibt es aber noch mehr zu tun, so gesehen sind wir noch nicht vollständig bei der Reise angekommen.

    Nachmittags mussten wir uns die Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses nach Istanbul um 22:00 vertreiben. Das Gepäck konnten wir im Hotel lassen. Wir haben uns für ein Freilichtmuseum entschieden. Das ist schon recht alt und hat deshalb eine große Zahl von ländlichen Häusern zusammengetragen, die man in allen Landesteilen aufgespürt und ins Museum verbracht hat. Leider konnte man die meisten nur von außen betrachten. Trotzdem war das für uns sehr interessant, wir stehen ja auf alten Häusern. Da es Sonntag war, gab es auch folkloristische Musik- und Tanzaufführungen.

    Abends in der Innenstadt gegessen. Diesmal vegetarische Auberginengerichte, die waren aber vermutlich nicht original Rumänisch, eher ist das ein aktueller Trend. Abends dann zum Busbahnhof gefahren. Es hätte auch einen Zug nach Istanbul gegeben, aber der braucht 24h. Vermutlich weil es gar kein Zug ist, sondern ein paar Schlaf- und Liegewagen, die im Verlauf der Fahrt an verschiedene Züge angehängt werden und zwischendurch immer wieder warten müssen. Der Bus braucht laut Plan nur 11h. Während ich dies schreibe, sitze ich aber immer noch im Bus und er hat schon Verspätung. Ich schätze mal, dass das 2h werden.

    Hea-Jee:
    Es war ein wenig ermüdend, den ganzen Tag unter der sengenden Sonne umherzulaufen. Zum Glück war das Thema des Freilichtmuseums interessant genug, um es auszuhalten. Viele der Häuser waren einfache Holzbauten, die aus den Gebirgsregionen umgesetzt worden waren.

    Es gab auch halbunterirdische Behausungen, ähnlich wie Grubenhäuser. Um sich vor Eindringlingen zu verstecken, bedeckten die Menschen ihre Dächer mit Heu – es sah tatsächlich so aus, als ob man im Wald kaum entdecken könnte.

    Anscheinend haben auch die Menschen in Rumänien unter einer langen Geschichte der Invasionen viel gelitten. Es ist fast erstaunlich, wie freundlich sie zu Fremden sind.

    Als wir abends den Bus sahen, mit dem wir die Nacht über fahren sollten, waren wir schockiert. Wir hatten uns auf Liegesitze gefreut, die sich bequem nach hinten neigen lassen – nein, nicht der Fall. Die Sitze in diesem Bus waren auch noch besonders eng. Arnd sagte, auch er habe das bei der Buchung nicht gewusst. Ich war nicht einmal verärgert, sondern eher neugierig und gespannt, was auf uns noch alles zukommen würde.

    In dieser Nacht, während wir im Bus saßen, schliefen und immer wieder aufwachten, dachte ich darüber nach, wie vieles auf dieser Reise wohl noch anders verlaufen würde als geplant – und ob wir es ebenso gelassen hinnehmen könnten wie diesmal. Zum Glück tat uns der Rücken nicht weh.
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  • Tag 3 - Bucaresti 1

    28. kesäkuuta, Romania ⋅ 🌩️ 28 °C

    Arnd:
    Ankunft am späten Vormittag mit einer Stunde Verspätung. Erstmal im Bahnhof einen Kaffee mit Croissant. Und dann das Abenteuer des Bukarester öffentlichen Verkehrs. Es gibt U-Bahn, Straßenbahn, O-Busse und Diesel-Busse. Oberirdisch hat ein anderes Tarifsystem wie die U-Bahn. Zum Glück wurde das vor ein paar Jahren schon vereinfacht. Es gibt viele Verkaufsstellen für Fahrkarten. Im Bahnhof haben wir uns da eine 24h-Karte für Touristen gekauft (etwa 2€70). Man könnte aber auch jede Fahrt einzeln zahlen, und zwar mit Smartphone im Bus oder dem Zugang zur U-Bahn. Das ist auch sehr günstig. Nur wie man dann die richtige Karte evtl. mit Umsteigemöglichkeit zwischen U-Bahn und Bus bekommt, ist mir nicht klar geworden. Das 24h-Ticket war da sehr entspannend.

    Zum Hotel fuhr ein O-Bus ohne Umsteigen. Dort haben wir unser Gepäck deponiert - für den Check-in war es noch zu früh - und sind dann zum bummeln ins Stadtzentrum gefahren. Bukarest hat auch beeindruckende alte Häuser, die denselben Zustand haben wie in Budapest. Wo das Geld sitzt sind sie schön hergerichtet, wo normale Menschen wohnen sehen sie eher heruntergekommen aus. Am Rand des Stadtzentrums hat der letzte kommunistische Diktator Nicolae Ceaușescu weite Bereiche abgerissen und monumentale Viertel gebaut im heute so genannten Zuckerbäckerstil. Mit einem Prachtboulevard, der natürlich etwas länger ist, als die Champs-Élysées in Paris. Er läuft auf seinen Protzpalast zu, der heute u.a. als Parlament dient. Der hat es in der Wikipedie in die Liste der größten Gebäude der Welt geschafft

    Was im Zentrum auffiel war, dass es fast keine Geschäfte gab, nur Restaurants. In Budapest gab es auch viele Restaurants, aber hier fast ausschließlich. Ist das schon die Zukunft, wenn der Handel sich ganz ins Internet verzogen hat? Oder kann man damit in diesen Städten einfach mehr Gewinn pro Fläche generieren?

    Das Essen hat uns gut gefallen. Abends waren wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe unseres Hotels. Da gab es keine Touristen und nur unsere Bedienung konnte Englisch. Die Speisekarte musste uns Google übersetzen, aber sowas müssen wir ja jetzt lernen. Hea-Jee hatte was aus der Abteilung Rumänische Spezialitäten, kleine Kohlrouladen auf Polenta mit einer Beilage aus fermentiertem Kohl. Das sah aus wie Kimchi und schmeckte auch so ähnlich. Sie war begeistert. Ich war beim Übersetzen nicht so geduldig und hatte einen Burger mit Knoblauch-Pommes. War auch sehr lecker. Der Preis war auch günstig, zusammen etwa 25€. In Budapest hätte es mindestens das doppelte gekostet.

    Ach ja, die Menschen waren durchweg sehr freundlich und viele konnten auch Englisch. Die Verkäufer waren auch nicht aufdringlich, außer die Touristen-Catcher bei den Restaurants in der Innenstadt. Und - das wusste ich bis vor kurzem noch nicht - die Spache ist romanisch und dem Italienischen ähnlich. Beim Lesen kann man durchaus was verstehen.

    Hea-Jee:
    3-Sterne-Hotel, zentrale Lage, Frühstück inklusive 60 Euro für 2 Personen.
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  • Tag 2 - Budapest

    27. kesäkuuta, Unkari ⋅ ⛅ 38 °C

    Arnd:
    Ankunft bei 38°C. Neue Stadt, neues Nahverkehrssystem und nicht gut vorbereitet. Deshalb sind wir eine längere Teilstrecke zu Fuß gelaufen und haben uns dabei auch noch verlaufen. Bei der Abfahrt war es ganz einfach. Hea-Jee durfte umsonst fahren, da sie schon über 65 Jahre alt ist! Ich hatte im Bahnhof aus dem Automaten eine 24h-Karte gezogen, die war sehr günstig. Wir haben für den Tag kein Geld gewechselt und hätten es auch nicht gebraucht. Man konnte alles per Smartphone bezahlen.

    Abends noch etwas durch die Innenstadt gebummelt. Budapest hat beeindruckende, stattliche Altbauten. Dort wo nicht gerade das große Geld wohnt, sind sie aber nicht gut gepflegt. So auch unser Hotel, dass zentral und fast an der Donau lag. Es hatte aber durchaus seinen Charme. Unser Zimmer lag zu einem der zwei Innenhöfe des Gebäudes.

    Abendessen in einem Touristenfängerrestaurant mit Gulasch und Langosch. Hea-Jee war nicht begeistert.

    Am nächsten Tag auch nur durch die Stadt gebummelt. Bei unserem letzten Besuch vor 17 Jahren hatten wir viele Sehenswürdigkeiten besucht. Deshalb wollten wir diesmal nur die Stimmung genießen. In der Fußgängerzone gab es sehr viele Restaurants, die sich um die vorbeikommenden Touristen gerissen haben.

    Nachmittags Abfahrt Richtung Bukarest mit dem Nachtzug. Unsere richtigen Wagons waren nicht da. Wir mussten erst in einem normalen Abteilwagen bis zur Grenze fahren. Sehr alte Wagen, keine Klimaanlage, alle Fenster offen. Der Zug fuhr teilweise 60Kmh, teilweise 100. Ab Budapest war es recht voll, bis zur Grenze sind aber fast alle ausgestiegen. Dort stand dann ein Zug mit unseren richtigen Liegewagenabteilen. Wir waren in einem 4er-Abteil, aber allein und haben gut geschlafen.

    Hea-Jee:
    Der Hotelpreis betrug 56 Euro pro Nacht für zwei Personen inklusive Frühstück, also eine günstige Preiskategorie. Ein prachtvolles Steingebäude, das den Glanz vergangener Zeiten erahnen ließ, wurde zu einem Hotel umgebaut, wobei das Innere in kleine Zimmer unterteilt worden war. Das Zimmer selbst war sauber und funktional, aber der Weg dorthin glich einem Labyrinth. Man musste sogar durch eine Eisentür mit Code, was dem Gebäude eine Atmosphäre wie aus einem düsteren Film verlieh. Aber ich liebte das Gebäude und lief überall umher, um zu untersuchen. Das Frühstücksbuffet war vielseitig und lecker.
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  • Tag 1 - Abfahrt in München

    26. kesäkuuta, Saksa ⋅ ☁️ 27 °C

    Arnd:
    Meine letzte Flugreise ist 15 Jahre her. Inzwischen habe ich beschlossen, dass ich nicht fliegen möchte. Meine Frau und Mitreisende stammt aber aus Korea und wir würden schon gern noch einmal gemeinsam ihre Heimat besuchen. Außerdem hat es unsere Tochter mittlerweile nach Australien verschlagen und dort sind wir vor einem Jahr Großeltern geworden. Er heißt Finn. Deshalb ist unser Plan, soweit wie möglich ohne zu fliegen von Deutschland erst nach Korea und dann von dort weiter nach Australien zu reisen.

    Diese Reise plane ich schon seit vielen Jahren. Das weiß ich, weil der erste Plan eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn vorsah. Das wäre recht einfach gewesen. Ich war mir aber nicht sicher, ob die Strecke auch interessant sein würde. Deshalb habe ich schon von Anfang an auch weiter nach Süden geschaut. Dort verlief doch die alte Seidenstraße mit ihren legendären Städten.

    Durch den Ukrainekrieg hat sich dann die Route mit der Transsibierischen Eisenbahn erledigt und ich musste anfangen, die Südroute genauer zu studieren. Im Internet habe ich lange keine Reisenden gefunden, die diese Strecke durch Zentralasien komplett bereist haben. Also habe ich sie mir Schritt für Schritt erarbeitet. Mittlerweile kenne ich mich in der Geographie entlang der Route ziemlich gut aus und weiß, wo welche Verkehrsmittel zur Verfügung stehen.

    Heute sind wir nun endlich aufgebrochen. Unser erstes größeres Ziel ist Istanbul. Zwischenstationen bis dahin sind Budapest und Bukarest. Heute also erstmal nach Budapest mit dem Railjet der ÖBB.

    Das Titelbild der Reise zeigt Koreanisches Kim-Bap. Das enthält immer eine bunte Mischung von Zutaten und ist gerade für Zugreisen das beliebteste Essen. Vielen Dank liebe Myung Ju!

    Hea-Jee:
    Da wir gerade von Kimbap sprechen, muss ich auch etwas dazu sagen. Diese Kimbap-Rolle, die so schön aussieht und so gut schmeckt, hat meine Freundin Myung-Ju früh am Morgen gerollt und uns zum Bahnhof gebracht. Es ist mein Lieblings-Kimbap mit Thunfisch. Ich mag Thunfisch sehr gerne, aber normalerweise esse ich ihn sehr selten. Arnd sagt mir ständig, dass Thunfisch eine vom Aussterben bedrohte Fischart ist, und da das eigentlich auch stimmt, gebe ich nach. Aber als wir das Thunfisch-Kimbap im Zug zum Mittagessen genüsslich aßen, erwähnte Arnd aus irgendeinem Grund nicht einmal das Wort „Thunfisch“. Vielleicht aus Dankbarkeit an Myung Ju und ihrem Mann Jörg, dass sie mit Kimbap zum Bahnhof gekommen sind, um sich von uns zu verabschieden?

    Nicht nur das! Arnd will dieses Thunfisch-Kimbap-Foto als Titelbild für die Website „Going to Pinnie 1“ verwenden, auf der er unsere Reise dokumentiert. Er meinte: Kimbap, in dem verschiedene Zutaten schön gemischt sind, ähnelt unserer Reise, die uns durch verschiedene Länder führt, und da Korea das erste Teilziel unserer Reise ist, passt ein Foto mit koreanischem Essen gut dazu. Moment mal, hat dieser Herr vielleicht gar nicht bemerkt, dass Thunfisch darin war, und es einfach so verschlungen? Oh, schade um meinen Thunfisch!
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  • Tag 0 - Über Going to Finn

    25. kesäkuuta, Saksa ⋅ ☀️ 32 °C

    Hea-Jee:
    Morgen früh brechen Arnd und ich zu einer langen Reise auf.

    Ohne Flugzeug, nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Zug, Schiff und Bus – über Südkorea bis nach Australien. Der Grund und das Ziel sind ganz einfach: Mein Mann hat sich aus Überzeugung für klimaneutrales Reisen entschieden und will keine Flugzeuge mehr benutzen. Deshalb ist es für ihn selbstverständlich, dass er meine Heimat Korea und unsere Tochter samt ihrer neuen Familie in Australien nur per Zug, Schiff und Bus besucht.

    Ich liebe Arnd – und vor allem respektiere ich seine Überzeugungen. Darum begleite ich ihn gerne auf dieser Reise. Ich bin zwar nicht so konsequent wie er, wenn es um Umweltschutz geht, aber ich würde seine Prinzipien niemals in Frage stellen. (Klar, wenn es mal besonders anstrengend ist, meckere ich auch und werde quengelig – aber gehört das nicht zum Leben dazu?)

    Ursprünglich wollten wir mit der Transsibirischen Eisenbahn von Berlin nach Wladiwostok fahren – das hätte etwa zehn Tage gedauert – und von dort mit dem Schiff nach Korea weiterreisen. Doch wegen des Ukraine-Krieges haben wir keine Lust mehr, Russland finanziell zu unterstützen. Also haben wir unsere Route geändert: Von Osteuropa über die Türkei nach Georgien, Usbekistan, Kasachstan nach China, also entlang der alten Seidenstraße. Von dort wollen wir mit dem Schiff nach Korea übersetzen. Leider gibt es auf dieser Strecke doch eine Stelle, wo man das Flugzeug nicht vermeiden kann. Der einzige Kanal zwischen diversen Konfliktstaaten wie Russland, Iran und Armenien geht durch Georgien und Aserbaidschan und Aserbaidschan hat seine Landgrenze für Reisende geschlossen - per Flieger darf man da einreisen. Da wir also in Georgien sowieso ins Flugzeug steigen, fliegen wir dort gleich etwas weiter über das Kaspische Meer nach Usbekistan.

    In Korea werden wir das einfache Landleben genießen, gemeinsam durch bunte Herbstwälder wandern – und wenn es dann zu kalt wird, setzen wir unsere Reise in Richtung Südhalbkugel fort: durch China, Laos, Singapur, bis nach Bali in Indonesien. Dort müssen wir dann leider noch einmal fliegen – nach Darwin in Australien. Denn Australien lässt zurzeit nur Flugreisen über die Grenzen zu. Von Darwin aus geht es dann wieder mit dem Zug und Bus entlang der Küste bis nach Melbourne, wo wir endlich unsere Familie wiedersehen.

    Für die Rückreise haben wir dieselbe Route geplant. So können wir Orte, die wir auf dem Hinweg vielleicht nur gestreift haben, auf dem Rückweg ausführlicher erkunden – oder auch Abschnitte überspringen, die uns weniger interessieren. Vielleicht wird diese zweite Hälfte entspannter und effizienter.

    Wir schätzen, dass die Reise etwa ein Jahr dauern wird – aber das ist natürlich nur eine grobe Schätzung. Es ist unsere erste Reise dieser Art. Es kann immer etwas dazwischenkommen – vielleicht verzögert sich alles, vielleicht müssen wir Teile auslassen oder die Reise sogar ganz abbrechen. Wir lassen einfach alles offen und reagieren spontan. Gerade weil das eigentlich nicht unserem Wesen entspricht, könnte diese Reise besonders spannend und bedeutsam für uns werden.

    Morgen früh fahren wir mit dem Zug nach Budapest und übernachten dort. Am nächsten Abend nehmen wir den Nachtzug nach Bukarest – nur diese erste Etappe ist bereits gebucht.

    Diese Reise ist eine Fortsetzung unseres normalen Lebensstils – nur eben unterwegs. Deshalb wird sie wohl nicht besonders luxuriös sein. Ich habe das Hotel in Budapest gebucht, Arnd den Nachtzug nach Bukarest – und obwohl wir uns vorher nicht abgesprochen hatten, fanden wir beide die Preise jeweils passend und angemessen.

    Gestern haben wir bereits alles gepackt. Heute steht nur noch das große Reinemachen auf dem Programm.

    Wir werden unterwegs immer mal wieder von uns hören lassen. Für koreanische Leser habe ich unsere Berichte ins koreanische übersetzt und in meinem Blog veröffentlicht, weil FindPenguins keine Übersetzung ins koreanische anbietet. Andere Sprachen wie Englisch oder Französisch kann man direkt auf dieser Seite übersetzen lassen.

    Mein koreanischer Blog: https://dulguk.tistory.com/14
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