Ich reise gerne und das möglichst mit wenig Menschen um mich herum. Los ging es mit einem VW Caddy der mich bis zum Nordkap brachte. Seit 2023 steht Schnuckel an meiner Seite, ein Knaus BoxStar 540. Warum der Name? Er ist halt klein und schnuckelig.🙂 Read more Harz, Deutschland
  • Day 30

    Irgendwo auf der Ostsee bis Braunschweig

    August 26, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Obwohl ich die Nacht alleine auf der Kabine war, habe ich nicht besonders gut geschlafen. Der Dampfer dröhnt, die Lüftung brummt und das Schloss an der Tür klappert. Hin und wieder fällt draußen eine Tür laut ins Schloss oder in der Nachbarkabine klappt jemand eines der Betten runter. Ruhe ist definitiv was anderes! Auch die Ohrstöpsel helfen da kaum noch. Aber egal, solange ich mich überhaupt ein bisschen hinlegen kann bin ich glücklich. Und die ein oder andere Stunde habe ich dann wohl doch noch geschlafen, denn auf einmal ist es 7.30 Uhr. Oder doch schon 8.30 Uhr? Irgendwie zeigen Handy und E-Book unterschiedliche Zeiten an… Aber da an Bord die finnische Zeit gilt, müsste es 8.30 Uhr sein.

    Wie auch immer, ich lasse mir noch eine Menge Zeit heute morgen. Lese eine Weile, schaue ein bisschen Fernsehen und gönne mir eine lange Dusche. So wirklich verpassen tut man ja nichts und bis die Fähre im Hafen ankommt, dauert es fast noch 12h. Gegen 11 Uhr verlasse ich dann doch mal meine Kabine und hole mir was zum Frühstück. Kaffee, O-Saft, Joghurt und ein süßes Brötchen für 15 Euro. Na, man gönnt sich ja sonst nichts… Das Wetter ist nicht sonderlich gut, es ist bedeckt und die Sicht ist nicht besonders toll. Aber zumindest ist es so warm, dass ich mich mit meinem Frühstück in eine windstille Ecke nach draußen setzen kann. Ein bisschen schaukeln tut der Kahn ja… Aber nichts was mich von meinem Frühstück abhalten würde! Jetzt heißt es, die Zeit bis 21 Uhr heute Abend irgendwie rumzubekommen.
    Abwechselnd sitze ich an Deck oder in meiner Kabine, lese, schaue Fernsehen oder gönne mir noch eine Tasse Filterkaffee für 5 Euro. Prost! Die Zeit kriecht nur so dahin… Aber da man die Kabine bis zur Ankunft im Hafen benutzen darf, lässt es sich gut aushalten.

    Irgendwann kommt dann tatsächlich Land und die Einfahrt zum Hafen in Sicht. Aber warum ist das hier auf einmal so warm…? Das Thermometer zeigt 26 Grad an und die Luftfeuchtigkeit liegt gefühlt bei 100%. Das habe ich nicht so ganz eingeplant und sämtliche kürzeren Klamotten liegen natürlich irgendwo unten in Schnuckel. Der Wind hat inzwischen auch aufgehört und die See ist spiegelglatt. Hilft also auch nicht gegen die Wärme. Na, fröhliches schwitzen alle zusammen!

    Bis wir uns in unsere Parkposition im Hafen sortiert haben, dauert es noch eine ganze Weile und so packe ich in der Zeit in Ruhe meine Sachen in der Kabine zusammen. Zu Schnuckel komme ich eh erst, wenn wir komplett festgemacht haben und noch bewegen wir uns. Aber irgendwann habe wir es geschafft und die Türen zu den Autodecks gehen auf. Jetzt aber schnell, nicht das wir noch den Verkehr hier aufhalten! Schnuckel steht auf Deck 5 und wirklich übersehen kann ich ihn nicht, denn wir haben direkt vor der Tür zum Treppenhaus geparkt. Sehr praktisch! Der ein oder andere ist nicht so glücklich und sucht etwas verzweifelt sein Auto. Evtl. ein Deck höher? Vor mir in der Reihe hat jemand sein Auto auch noch nicht gefunden, zumindest bewegt sich nichts. Und so müssen wir eine Weile rangieren bis wir aus unserer Lücke rauskommen. Wirklich viel Platz ist hier ja nicht… Aber alles halb so wild, innerhalb von 15 Minuten bin ich runter zu Schnuckel, raus aus dem Schiff und vom Hafengelände runter. Das ging mal flott!

    Die restliche Fahrt bis Braunschweig verläuft ereignislos und ich fahre in eins durch. Müde bin ich nicht, habe ja den ganzen Nachmittag mit Kaffeetrinken verbracht… Hier und da ist der Verkehr ein bisschen zäh, aber es läuft. Kurz nach Mitternacht komme ich in Braunschweig an, park vor dem Haus meiner Eltern und freue mich jetzt nur noch auf mein Bett!

    Und so schnell sind 4 Wochen Urlaub auch wieder vorbei…. Morgen geht es noch die letzten Kilometer bis nach Braunlage, aber die werde ich jetzt nicht nochmal zusammenfassen. Es war wieder eine tolle Reise, auch wenn ich hier und da ein paar kleinere (oder größere) Probleme hatte. Vielen Dank für´s mitlesen & hoffentlich bis zum nächsten Mal!

    Michelle
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  • Day 28

    Helsinki bis irgendwo auf der Ostsee

    August 24, 2023, Baltic Sea ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute geht es nach Hause! Na, zumindest fast. Bis ich tatsächlich wieder in Deutschland bin, wird noch eine Weile dauern. Die Fährfahrt dauert 36h und ich bin erst Freitagnacht in Travemünde. Von dort aus geht es zunächst nach Braunschweig und dann zurück nach Braunlage. Aber eins nach dem anderen…

    Ich habe es heute morgen nicht sonderlich eilig. Die Fähre fährt erst um 15 Uhr und spätestens um 14 Uhr muss ich eingecheckt sein. Auch den Campingplatz muss ich erst am Nachmittag verlassen und der Hafen ist nur 15 Minuten entfernt. Also habe ich alle Zeit der Welt. Ich mache mir was zum Frühstück und räume die letzten Sachen zusammen, die ich mit auf die Fähre nehmen möchte. Dann mache ich mich auf den Weg.

    Bevor ich zum Hafen fahre, halte ich noch kurz bei Ikea und einem Outdoor-Outlet an. Outdoor-Läden in Finnland sind einfach Next-Level. Von der Auswahl können wir in Deutschland nur träumen. Und ja… ich finde immer was! Sowohl im Outdoor-Laden als auch bei Ikea. Jetzt aber schnell zum Hafen, nicht dass die Fähre ohne uns fährt!

    Am Hafen von Helsinki ist alles viel einfacher organisiert als in Travemünde. Man fährt an den Check-In und wird anschließend direkt auf die Linien aufgeteilt. Wenn es los geht, fährt ein Auto der Rederei vorneweg und alle in einer Schlange hinterher. Keine Chance sich zu verfahren! Oder das passende Terminal zu finden…. Bis es für Schnuckel und mich auf die Fähre geht, dauert es allerdings noch eine ganze Weile. Wir stehen in einer der letzten Reihen und bis wir unsere Parkposition auf der Fähre erreicht haben, ist es fast 15 Uhr. Bis ich meine Kabine gefunden habe und an Deck gegangen bin, haben wir bereits abgelegt. Wow, das ging aber jetzt flott! Ciao Finnland, ich bin mir sicher wir werden uns wiedersehen.

    Aber nochmal kurz zurück zur Kabine. Als ich die Kabine betrete, sieht es fast so aus als wäre ich allein, zumindest ist nur ein Bett aufgeklappt. Das wäre echt der Jackpot! Eigentlich hatte ich eine Mehrbettkabine gebucht. Die war fast 200 Euro günstiger als eine Einzelkabine und das war es mir für eine Nacht echt nicht wert. Letztes Jahr waren wir zu viert in einer Kabine und wir kannten uns alle nicht. War jetzt nicht unbedingt toll, aber für 200 Euro weniger in Ordnung. Aber wenn ich dieses Mal die Kabine für mich alleine haben kann, wäre das natürlich genial! Und ich bin echt guter Hoffnung…. Ich war eine der letzten die an Bord gefahren ist und die meisten haben ihre Kabine schon gefunden. Und da wir bereits abgelegt haben, können ja nicht mehr so viele dazu kommen… Mal sehen, was der Nachmittag/Abend noch so bringt.

    Das Wetter ist echt noch ziemlich gut und warm und so gönne ich mir einen Kaffee und verbringe den Nachmittag an Deck. Ich lese eine Weile und fange dann an den Bericht von gestern zu schreiben. Gestern Abend hatte ich keine Lust mehr… Irgendwann wir es allerdings ungemütlich draußen und ich ziehe nach drinnen um. Bei einer Blaubeerlimonade fange ich an diesen Text hier zu schreiben.

    Inzwischen ist es nach 20 Uhr und ich bin weiterhin alleine in meiner Kabine. Juhu!!! Vielleicht habe ich so die Chance zumindest ein bisschen schlafen zu können. Das war letztes Jahr bei 4 Leuten auf 10 Quadratmeter fast unmöglich. Und da das Wetter wieder ein bisschen besser geworden ist, lasse ich den Abend an Deck mit einem finnischen Bier und dem Sonnenuntergang ausklingen. Herrlich!

    Gute Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 27

    Tag in Helsinki

    August 23, 2023 in Finland ⋅ 🌙 18 °C

    Für den Tag heute habe ich nicht viel geplant. Mit meiner Freundin habe ich mich erst um 16 Uhr verabredet, bis dahin habe ich also noch ne Menge Zeit. Als ich heute morgen aufwache, ist das Wetter schlecht und es regnet. Egal… ich verbringe den Vormittag mit ausschlafen, räume ein bisschen auf in Schnuckel (Dringend notwendig!) und mache mir was zu Essen für die Fährfahrt morgen. Die vegetarische Auswahl war da im letzten Jahr ehr begrenzt…

    Gegen frühen Nachmittag fahre ich mit der Metro wieder in das Stadtzentrum von Helsinki und verbringe die nächsten Stunden damit, durch die Straßen zu laufen. Das Wetter spielt weiterhin nicht so wirklich mit und es regnet immer wieder. Allerdings ist es auch ziemlich warm draußen und dass ist eine unangenehme Kombination… Und so verbringe ich meine Zeit hauptsächlich damit, die verschiedenen Einkaufszentren zu erkunden. Die typischen Sehenswürdigkeiten in Helsinki habe ich im letzten Jahr schon besucht, daher verpasse ich da nicht viel. Und irgendwie habe ich ein Problem mit Helsinki… Eigentlich habe ich einen echt guten Orientierungssinn, aber diese Stadt hier ist mein Endgegner! Immer wieder renne ich völlig planlos in die falsche Richtung, trotz Google-Maps. Gut, dass mich hier keiner kennt!

    Am Nachmittag treffe ich meine Freundin und wir laufen gemeinsam noch eine Weile durch Helsinki. Ich brauch noch ein Buch für die Fährfahrt morgen. Und wir haben gestern schon festgestellt, dass keiner von uns je Bubble-Tee probiert hat. Also nicht dieses bunte Getränk, das vor einigen Jahren mal im Trend war, sondern dieses Milchteegetränk mit Tapiokaperlen, das im Moment angesagt ist. Also ist unsere Mission heute Nachmittag, einen Bubble-Tee-Laden zu finden. Schon beim Bestellen kommen wir ins Straucheln… Es gibt so viel Möglichkeiten!? Letztendlich bekommen wir aber unseren Tee. Aber ehrlich? Wir werden wohl beide nicht wiederkommen… Wer kommt auf so komische Ideen? Aber immerhin sind wir eine Erfahrung reicher!

    Am Abend fahren wir mit dem Zug zur Wohnung meiner Freundin. Ich dachte wir fahren mit der Metro, die ist recht leicht zu durchblicken… Aber nein, wir nehmen den Zug. Na, hoffentlich finde ich jemals zurück zu Schnuckel! Den Rest des Tages verbringen wir, wie gestern auch schon, mit Reden. Wer weiß, wann wir uns wiedersehen! Pläne haben wir zumindest schon Mal gemacht…

    Aber es geht alles gut und ich finde wieder zurück zum Campingplatz. Und da sowohl die Züge als auch die Metro regelmäßig fahren, muss ich nicht lange warten. Definitiv einer der Vorteile einer Großstadt!

    Gute Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 26

    Irgendwo im Nirgendwo bis Helsinki

    August 22, 2023 in Finland ⋅ ☁️ 18 °C

    Eigentlich hatte ich heute morgen geplant, pünktlich aufzustehen… Naja, beim Plan ist es dann auch geblieben. Jetzt aber los, sonst schaffen wir es heute nicht mehr bis Helsinki! Ein Blick aus dem Fenster zeigt bestes Wetter, gestern Abend noch hat der Wetterbericht Regen angesagt. Aber nicht, dass ich mich beschweren würde! Also schnell anziehen und ab vor die Tür, hier soll es noch ein paar Aussichtpunkte geben und die will ich mir nicht entgehen lassen.

    Der Weg ist ganz schön steil, aber die Aussicht lohnt sich auf alle Fälle. Gut, dass ich nicht gestern Abend hierhergekommen bin, da war die Sicht bedeckter und man hätte nicht so weit schauen können. Und eigentlich hatte ich ja nur den kleinen Rundweg machen wollen, aber scheinbar bin ich irgendwo falsch abgebogen… Na, dass kommt davon, wenn man mehr an der Aussicht interessiert ist als an den Wegweisern. Jetzt muss ich mich aber ein bisschen sputen, um 16.00 Uhr habe ich mich mit meiner Freundin verabredet und es ist gleicht 11 Uhr. Also schnell los!

    Ok, bei den Schotterpisten geht es erstmal nicht so schnell voran. Eine halbe Stunde wackeln wir im Schneckentempo durch die Landschaft und lassen uns kräftig durchschütteln. Aber irgendwann erreichen wir befestigte Straßen und kommen schnell und entspannt voran. Bis Helsinki sind es noch 3h Fahrt. In Lahti halte ich kurz bei Bauhaus an, denn ich brauch noch einen Adapter für den Stromanschluss von Schnuckel. Eigentlich habe ich den schon… aber natürlich nicht dabei. Aber egal, bei Bauhaus bekomme ich was ich brauche und es kostet nicht die Welt. Also weiter!

    Der Rest des Weges verläuft ereignislos und wir kommen gegen 15 Uhr am Campingplatz an. Das ist dann für Schnuckel auch eine Premiere, bis jetzt haben wir noch auf keinem Campingplatz gestanden. Aber der Platz ist praktisch, denn er liegt zentral in Helsinki direkt an der Metrostation und in 20 Minuten ist man im Stadtzentrum. Auch der Weg bis zur Fähre am Donnerstag ist nicht weit und so werden wir die nächsten zwei Nächte hier verbringen. Das sind dann in diesem Urlaub auch die einzigen Nächte, für die ich bezahlt habe. Wir haben sonst ausschließlich frei gestanden.

    Bevor ich mich allerdings auf den Weg in die Stadt mache, gönne ich mir die erste richtige Dusche in über drei Wochen. Dafür muss jetzt noch Zeit sein! Die Dusche in Schnuckel funktioniert einwandfrei, auch mit Haare waschen. Aber eine Dusche mit tatsächlichem Wasserdruck und ausreichend Platz zum Bücken ist dann doch noch was anderes. Ich habe jede Sekunde genossen, herrlich. Jetzt aber schnell los, die Zeit rennt! Die Metro fährt alle paar Minuten, also kein Problem und ich komme pünktlich.

    Denn Rest des Nachtmittags verbringen wir mit quatschen und lassen es uns dabei gut gehen. Die Zeit rennt und plötzlich ist es schon Abend. Aber zum Glück haben wir morgen noch ein bisschen Zeit. Pläne haben wir schon geschmiedet. Und so nehme ich die nächste Metro und fahre zurück zu Schnuckel.
    Gute Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 25

    Imatra bis Irgendwo im Nirgendwo

    August 21, 2023 in Finland ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute Morgen lasse ich den Tag ruhig angehen, vor 9 Uhr komme ich nicht aus dem Bett. Warum auch? Ich habe ja schließlich noch Urlaub! Und da ich für heute nicht wirklich viel geplant habe, habe ich es auch nicht eilig. Morgen Nachmittag will ich in Helsinki sein und das sind keine 300 Kilometer mehr. Also alle Zeit der Welt!

    Ich habe mir heute eine Strecke rausgesucht, die laut meines Reiseführers als „Scenic Route“ ausgeschrieben ist. Die Straße führt am größten See Finnlands entlang (Saimaa-See oder auch See der tausend Inseln) und soll eine schöne Aussicht auf diesen bieten. Na, mal schauen, ob das stimmt! Wirklich weit fahren will ich heute nicht und so habe ich mir einen kleinen Wanderparkplatz mitten im Nirgendwo rausgesucht. Ruhe garantiert! Das hoffe ich zumindest… Laut Google sind es ca. 130 Kilometer und knapp 2h Fahrt. Also los!

    Die Route führt mich zunächst noch ein paar Kilometer über die Autobahn, bevor es auf Landstraßen weitergeht. Als ich aber die Abfahrt von der Autobahn nehme, sehe ich schon von weiten ein Polizeiauto, das langsam fährt und dann am Straßenrand anhält. Gleich beschleicht mich so ein komisches Bauchgefühlt… der will doch bestimmt was von uns. Und natürlich! Der Polizist steigt aus, winkt mich ran und spricht mich auf Finnisch an. Hat der mein deutsches Kennzeichen nicht gesehen? Die Wahrscheinlichkeit das ich Finnisch spreche ist ehr gering… Aber auf Englisch kommen wir dann weiter. Mehr oder weniger zumindest, besonders gut spricht er es nicht. Ungewöhnlich hier im Norden… Bis jetzt habe ich mich noch mit jedem auf Englisch gut unterhalten können. Egal ob Schweden, Finnland oder Norwegen… Was genau er von mir wollte, kann ich euch nicht sage. Irgendwas über Geschwindigkeitsbegrenzungen. Aber zu schnell war ich definitiv nicht, bin ja gerade von der Autobahn abgefahren und auf die Landstraße abgebogen. Wirklich „sportlich“ fährt sich Schnuckel jetzt auch nicht unbedingt, einmal zu schnell um die Kurve und gleich hat man die gesamte Inneneinrichtung neu sortiert… Nach einigen Minuten entschuldigt er sich bei mir und lässt mich weiterfahren. So ganz schlau werde ich aus dieser Nummer nicht… Jetzt im Nachhinein denke ich, er wollte wissen, wie schnell ich generell mit Schnuckel fahren darf. In Finnland ist die Höchstgeschwindigkeit für einen Camper wie Schnuckel auf 100 km/h begrenzt, so zumindest ist meine Interpretation. In Deutschland ist das anders, da gibt es für Schnuckel keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Aber sollte das der Polizist nicht noch ehr wissen als ich…? Aber egal, war ja alles nett und freundlich!

    Die Strecke ist sehr schön zu fahren und man hat immer wieder eine schöne Sicht. An einem Parkplatz mit besonders schöner Aussicht halte ich an und mache eine kleine Pause. Und das Wetter spielt heute auch wieder mit, draußen scheint die Sonne und es ist warm. Herrlich! Irgendwann biegen wir rechts von der Straße auf eine Nebenstraße ab, bis zum Parkplatz für die Nacht sind es noch ca. 15 Kilometer. Und wenn man in Finnland von Nebenstraßen spricht, landet man meist auf Schotterpisten. Inkl. Spurrillen und Schlaglöchern. Na, die nächsten Kilometer werden laaannnng! Schnuckel und mich schüttelt es kräftig durch und viel mehr als 30 km/h sind meist nicht drinne. Aber im Großen und Ganzen ist die Straße gut zu befahren und wir kommen sicher, wenn auch ein bisschen durchgeschüttelt, am Parkplatz an. Ja, ganz nett hier! Mitten im Wald an einem See und in der Nähe gibt es ein paar Wanderwege. Wir bleiben auf alle Fälle hier!

    Und dafür, dass wir hier mitten im Nirgendwo sind, ist ganz schön Betrieb. Scheint bei den Einheimischen hier ein beliebter Wanderort zu sein. Ich werde wohl meinen Spaziergang auf später verschieben, heute Abend wird hoffentlich nicht mehr so viel los sein. Wobei… viel ist Ansichtssache. Hier stehen ca. 8 Autos rum… Aber für so einen kleinen, abgelegenen Ort finde ich das ganz schön viel!

    Den Rest des Nachtmittages verbringe ich damit, die Seele baumeln zu lassen. Am späten Nachmittag fängt es auch noch leicht an zu regnen und so schalte ich in Schnuckel in den „Wohlfühlmodus“. Gemütliche Klamotten, Lichterkette an und dazu eine Tasse Tee, vor die Tür bekommt mich heute keiner mehr! Meinen Ausflug verschiebe ich somit auf morgen früh.

    Gute Nacht & Bis Morgen!

    P.S. Die Bericht in den nächsten Tagen werden sich wohl ein bisschen verspäten. Ich treffe mich in Helsinki mit einer Freundin und auf der Fähre nach Hause habe ich keinen Empfang. Also nicht wundern!
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  • Day 24

    Valtimo bis Nähe Imatra

    August 20, 2023 in Finland ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Nacht war ruhig, trotz dass ich so nah an der Straße gestanden habe. Hin und wieder kam ein Auto vorbei, aber ansonsten ist hier nicht viel los. Mag aber vielleicht daran liegen, das heute Sonntag ist. Aber kalt war es wieder heute Nacht, das Thermometer zeigt heute morgen 10 Grad in Schnuckel an. Aber das Wetter soll heute warm und sonnig werden, teilweise über 20 Grad. Na, da kann ich ja glatt mal meine kurze Hose raussuchen, eine habe ich immerhin mitgenommen… Na, mal sehen was der Tag heute so bringt. Ein Blick vor die Tür zeigt zumindest, die Sonne ist schon mal anwesend!

    Heute morgen will ich in den Koli-Nationalparkt. Hier hat man wohl eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Und da heute Sonntag ist und auch das Wetter eine grandiose Aussicht verspricht, mache ich mich pünktlich auf den Weg. Meine Quellen sagen, hier kann es voll werden! Und so mache ich mich schon pünktlich auf den Weg. Und die Idee war nicht ganz schlecht. Als ich um 9 Uhr am Parkplatz ankomme ist dieser schon ziemlich voll. Damit hatte ich ehrlich nicht gerechnet… Aber wir finden noch einen Parkplatz und sogar einen der offiziellen Wohnmobilplätzen. Also alles in Butter!

    Der Nationalpark ist bekannt für den Berg Ukko-Koli und seiner Aussicht auf den See Pielinen. Wobei „Berg“ hier schon recht großzügig ist, denn er hat eine bescheidene Höhe von 347 Meter. Allerdings ist Finnland in der Region hier ziemlich flach und somit setzt er sich deutlich in der Landschaft ab. Auch der „Aufstieg“ ist recht beschaulich. Der Parkplatz liegt schon ziemlich nah am Gipfel und ein Aufzug bringt mich noch ein paar Meter höher. Natürlich kann man auch laufen… Mache ich dann auf dem Rückweg! Bis zum Gipfel trennen mich nun nur noch ein paar Treppenstufen. Aber die heizen mir gut ein, denn inzwischen ist es echt warm geworden. Und WOW! Die Aussicht ist echt klasse, besonders bei diesem Wetter. Man kann kilometerweit gucken. Angeblich bis rüber nach Russland, aber nicht das ich erkennen könnte, wo Finnland aufhört, und Russland anfängt. Wald ist Wald… Aber ich glaube die Bilder können die Aussicht besser rüberbringen als ich mit Worten.

    Und obwohl der Parkplatz ziemlich voll ist, ist hier oben kaum was los. Wo sind die alle? Aber hier oben gibt es wohl ein Hotel, vielleicht schlafen die alle noch? Ist immerhin Sonntagmorgen… Aber nicht, dass ich mich beschwere, die Aussicht genießt sich am besten ohne große Gesellschaft. Und so sitze ich eine ganze Weile auf einem Stein, genieße die Sonne und mache mir Gedanken, wo ich heute noch hinwill. Der grobe Plan steht zumindest schon mal. Also bleibt dran! Und ja… auch auf dem Rückweg habe ich den Fahrstuhl genommen!

    Meine Route führt mich anschließend weiter Richtung Süden, Ziel ist die Stadt Imatra. Einen genauen Platz für die Nacht habe ich noch nicht, aber da wird sich schon noch was finden. Also, los geht´s! Unterwegs halte ich ein paarmal an, denn ich muss tanken. Leider hat sich aber neuerdings meine Visa-Karte gegen mich verschworen. Ich war gestern schon an ein paar Tankstellen, die erste wollte mir max. Diesel für 50 € geben und die zweite immerhin für 60€. Na, besser als nichts und der Tank ist immerhin 3/4 voll, aber bis nach Helsinki kommen wir damit nicht. Hinzu kommt, dass ich mit Diesel heize und warmes Wasser erzeuge. Die zwei Tankstellen, die ich heute angefahren habe, wollten mir gar nichts mit der Visa-Karte verkaufen. Na toll, in sämtlichen Supermärkten etc. funktioniert die Karte doch? Wo ist das Problem!? Die zweite Tankstelle nimmt dann zumindest meine normale Giro-Card. Der Weg bis nach Deutschland ist damit zumindest gesichert… Warum können die Dinge nicht einfach mal funktionieren?! Aber das wäre ja langweilig…

    Ich halte ja sonst ehr selten in größeren Ortschaften an, höchstens mal zum Einkaufen oder Tanken. Aber heute Nachmittag suche ich mir einen Parkplatz im Zentrum von Imatra, den hier gibt es eine Attraktion, die ich mir nicht entgehen lassen will. Durch den Ort zieht sich eine Granitschlucht und einmal am Tag öffnet das Wasserwerk seine Schleusen und das Flussbett wird geflutet. Im Sommer sogar mit musikalischer Begleitung. Und mein Reiseführer hat nicht gelogen, der Stopp hat sich gelohnt! Um kurz vor 18 Uhr versammeln sich einige hundert Menschen auf der Brücke vor der Schleuse. Sogar die Straße wird extra mit 2 Linienbussen abgesperrt. Punkt 18 Uhr öffnen sich die Schleusen und für genau 16 Minuten ergießen sich 400 m3/s Wasser in das vorher trockene Flussbett. Von den Zuschauern bleibt allerdings keiner trocken… und durch die Wassermassen wird es zeitweise echt windig. Das war definitiv ein gelungener Abschluss des Tages!

    Einen Platz für die Nacht finde ich wieder auf einem kleinen Parkplatz entlang der Straße in der Nähe von Imatra. Nichts Besonderes, aber für die Nacht wird es reichen.

    Guten Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 23

    Kuusamo bis irgendwo bei Valtimo

    August 19, 2023 in Finland ⋅ ☀️ 19 °C

    Sorry Leute, heute muss ich mal ehrlich sein… Das Schreiben dieser Texte macht mir wirklich sehr viel Spaß, allerdings nimmt es auch immer eine ganze Menge Zeit ein. Teilweise bis zu 2 Stunden. An manchen Tagen fließen die Worte wie Wasser, an anderen ziehen sie sich wie Kaugummi… Und heute ist definitiv einer der Tage, bei denen mir sämtliche Kreativität und Motivation fehlen. Hinzu kommt, dass heute nicht wirklich was Spannendes passiert ist… Also gibt es hier heute nur die absolute Kurzfassung des Tages:

    Das Wetter heute morgen ist kalt, aber sonnig. Wirklich viel los ist hier auch nicht, ich habe die ganze Nacht alleine hier gestanden. Und da das Wetter schon so gut ist, schaue ich mir gleich morgens die historische Anlage an.

    Es ist ein ca. 5 Kilometer langer Rundweg, bei dem man hauptsächlich alte Schützengräben besichtigen kann. Ein Teil der Gräben wurde restauriert, sodass man sie noch gut erkennen kann. Andere Abschnitte sind original belassen und man kann sie kaum noch in der Landschaft erkennen. Leider kann man die restaurierten Anlagen im Moment nicht betreten, da sie einsturzgefährdet sind. Die nächste Restauration ist wohl überfällig… Bunker soll es hier auch mal gegeben haben, allerdings wurden die bereits 1944 gesprengt. Außer ein bar Brocken Stahlbeton ist von ihnen nicht mehr viel zu sehen. Alles in allem eine sehenswerte Anlage in schöner Landschaft. Der Morgenspaziergang hat sich auf alle Fälle gelohnt!

    Meine Route führt mich heute ca. 350 Kilometer weiter in Richtung Süden, denn so langsam geht unsere Reise zu Ende. In 3 Tagen will ich schon in Helsinki sein und noch habe ich ein Paar Punkte auf meiner Liste der Dinge, die ich noch sehen möchte. Also los!

    Unterwegs passiert nicht viel, nicht mal Rentiere sehe ich heute. Schade eigentlich… Und auch mein Platz für die Nacht ist heute nicht besonders… Ein einfacher Parkplatz neben der Straße. Ich hatte ursprünglich einen anderen Platz an einem See, aber der war mir zu nah an bewohnten Häusern. Und das ist eine der Regeln beim Freistehen, nicht zu nah an Wohngebieten, Häusern etc. Und noch ein paar Kilometer weiterfahren lohnt sich auch nicht, denn ich will morgen in einen Nationalpark hier in der Nähe. Dort ist das Freistehen allerdings auch nicht erlaubt und so bleibe ich die Nacht heute hier.

    Ach ja, und falls ihr euch fragt, was diese Figuren auf den Bildern sind. Das ist eine Kunstausstellung mit dem Namen „Das stille Volk“. Es sind ca. 1000 Figuren, die 2x im Jahr neu eingekleidet werden. Eine wirkliche Erklärung, warum die Figuren hier stehen, gibt es nicht, denn jeder Besucher soll sich selbst seine Meinung dazu bilden. Ich bin hier zufällig dran vorbeigefahren und habe kurz angehalten.

    Gute Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 22

    Rovaniemi bis Nähe Kuusamo

    August 18, 2023 in Finland ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute Morgen wurde ich ein wenig unsanft geweckt… Und das nicht etwa, weil es draußen laut war oder so. Nein, es ist saukalt in Schnuckel! Ein kurzer Blick auf´s Handy zeigt: Es ist 6 Uhr morgens und draußen sind 8 Grad. Und auch das Thermometer in Schnuckel zeigt nur 8 Grad an. Na, dann hätte ich ja auch gleich draußen schlafen können… Gut, dass ich mein Winterbettzeug dabeihabe, sonst wäre es richtig ungemütlich geworden. Aber zumindest das Wetter scheint gut zu sein, denn draußen scheint die Sonne. Immerhin etwas! Und da es definitiv noch zu früh für mich ist, drehe ich die Heizung an und schlafe noch ein bisschen.

    Gut zwei Stunden später hält mich aber nichts mehr in Schnuckel. Draußen scheint die Sonne und weit und breit ist keine Wolke zu sehen. Herrlich! Mit 12 Grad ist es immer noch ziemlich kalt, aber bei dem Sonnenschein kann man es draußen gut aushalten. Und so mache ich mich los, um einen der Wanderwege zu erkunden. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten und ich entscheide mich für einen Weg, der durch mehrere Moorgebiete führt. Insgesamt ca. 10 Kilometer. Dass sollte wohl machbar sein, auch ohne Frühstück. Das gibt’s dann, wenn ich wieder zurück bin.

    Abwechselnd führt die Strecke durch Wald oder über weitläufige Moorgebiete. Die Waldabschnitte sind im Grunde kleine „Inseln“ inmitten des Moors, die zahlreichen Tieren und Pflanzen Zuflucht bieten. Das zumindest sagt eine der vielen Infotafeln entlang des Weges. Na, wieder was gelernt heute! Und man merkt ganz deutlich den Unterschied in der Natur. Wann immer man auf eine dieser „Waldinsel“ trifft, findet man Blaubeeren, Pilze und viele andere Dinge. Die Moorgebiete sind dagegen ziemlich karg. Und wenn ich weiter so viele Blaubeeren futtere, brauche ich bald kein Frühstück mehr!

    Der Weg ist größtenteils mit Holzbohlen befestigt, anders würde man wahrscheinlich auch nicht weit kommen. Wenn man hier nur einen falschen Schritt macht, hat man gleich nasse Füße. Auch einen Aussichtsturm gibt es hier. So ganz vertrauenserweckend ist der allerdings nicht mehr. Von der zweiten Plattform aus kann man bis auf den Waldboden schauen. Und damit meine ich jetzt nicht den Blick über das Geländer… Naja, no risk, no fun! Und es war wohl eine gute Idee, gleich früh am Morgen aufzubrechen. Bei Gegenverkehr auf den schmalen Wegen wird es bestimmt schnell eng…. Und ich liege richtig! Kurz bevor ich wieder bei Schnuckel bin, kommt mir eine ganze Reisebusladung voll Touristen entgegen. Inklusive fähnchentragenden Tour-Guide und Audio-Führer. Bloß schnell weg hier!

    Gegen 12 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg. Ziel ist heute ein Parkplatz an einer Befestigungsanlage aus dem 2. Weltkrieg. Laut Google soll es ganz interessant sein und man kann dort wohl auch übernachten. Na, mal sehen, ob das alles so stimmt! Unterwegs passiert nicht viel, außer das mal wieder unzählige Rentiere die Straße kreuzen. Die sind echt unbeeindruckt von den Autos und laufen munter auf der Straße dahin…. Nicht, dass ich mich beschweren würde. Ich könnte den Tieren stundenlang zuschauen.

    Auch mein Ziel für heute Abend geht auf. Der Parkplatz ist nicht ganz optimal, aber letztendlich finden wir ein halbwegs gerades Plätzchen. Wirklich viel los ist hier nicht und so stören wir hoffentlich keinen. Die historischen Anlagen schaue ich mir allerdings erst morgenfrüh an. Das ist wohl ein etwas längerer Rundweg und da habe ich heute keine Lust mehr zu… Lieber mache ich es mir in Schnuckel gemütlich!

    Gute Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 21

    Nellim bis Nähe Rovaniemi

    August 17, 2023 in Finland ⋅ ⛅ 15 °C

    Zum heutigen Tag gibt es eigentlich nicht viel zu sagen… Ich muss heute Morgen nicht mal vor die Tür schauen, um zu merken, dass das Wetter beschissen ist. Der Regen prasselt laut auf Schnuckels Dach. Hinzu kommt Wind und kühle 9 Grad. Igitt! Raus gehen ist daher nicht wirklich eine Option… Ich hatte gehofft, ich könnte hier heute Morgen noch ein paar Meter laufen, aber bei dem Wetter? Keine Chance! Lieber drehe ich die Heizung in Schnuckel ein wenig höher… Aber gut geschlafen habe ich hier Mitten im Nirgendwo. Weit und breit keine Menschenseele, die uns gestört hat. Wobei es nachts inzwischen wieder deutlich dunkler wird, dass macht es manchmal doch ein bisschen unheimlich. Wenn man draußen so gar nichts mehr sieht…

    Und da das Wetter heute nicht wirklich besser werden soll, entscheide ich mich dazu, ein bisschen weiter zu fahren als die letzten Tage. So ca. 300 km laut Google- Maps. In der Nähe des Polarkreises gibt es ein Wandergebiet, dass ich morgen erkunden will. Auch das Wetter soll bis dahin besser werden. Übernachten will ich direkt auf dem Parkplatz von dem Wandergebiet. Laut meiner App soll das funktionieren. Mal sehen, ob es klappt!

    Bevor ich mich allerdings so richtig auf den Weg mache, halte ich noch kurz am Grenzposten in Richtung Russland an. Der ist nur wenige Kilometer vom Parkplatz entfernt. Wirklich viel zu sehen gibt es hier nicht, trotzdem ist es ganz interessant. Und da es hier für uns definitiv nicht weitergeht, drehen wir wieder um und fahren zurück über die Straße, über die wir gestern gekommen sind. Durch den Regen und die Schotterpiste sieht Schnuckel übrigens aus wie Sau…

    Unterwegs passiert nicht viel. Es regnet weiter aus allen Löchern und hin und wieder kreuzt ein Rentier die Fahrbahn. Also alles beim Alten. Inzwischen kommt man auch wieder richtig zügig voran. Auf einem großen Teil der Strecke darf man 100 km/h fahren und die Straße ist schnurrgerade. Was eine Wohltat!

    Auch mein Plan mit dem Parkplatz für die Nacht geht auf. Wir stehen direkt am Start der Wanderwege etwas abseits der Straße. Auch der Regen hat tatsächlich aufgehört und hier und da kommt der blaue Himmel durch. Na, da kann man sich ja glatt mal vor die Tür wagen! Auf einem kleinen Rundweg erkunde ich ein bisschen die Umgebung. Echt schön hier! Und auch die Wanderwege sind toll angelegt. Hier werde ich morgen sicherlich eine größere Runde drehen!

    Und während ich diesen Text schreibe, kommt auch noch die Sonne hervor. Juhu!

    Gute Nacht & Bis Morgen!
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  • Day 20

    Finnische Grenze bis Nellim

    August 16, 2023 in Finland ⋅ 🌧 15 °C

    Als ich heute morgen einen kurzen Blick vor die Tür werfe, sehe ich nicht wirklich viel… Draußen ist es nass, kalt und nebelig. Igitt! Kurzerhand mache ich die Tür wieder zu und gehe zurück in mein Bett. Die einzige richtige Entscheidung heute morgen, finde ich! Irgendwann muss ich dann doch mal aufstehen, aber zum Glück sind die Wege in Schnuckel ja nicht weit… Und so gönne ich mir erstmal eine heiße Dusche und einen Kaffee. Was eine Wohltat bei diesem Wetter. Hoffentlich wird das noch besser heute! Der Wetterbericht ist allerdings nicht sonderlich optimistisch…

    Während ich meinen Kaffee trinke, mache ich mir Gedanken, wo ich heute hinwill. Definitiv nicht all zu weit. Ich stehe hier in der Nähe des Inari-Sees und möchte noch ein bisschen in der Nähe bleiben. In meiner Camping-App finde ich einen kleinen Wanderparkplatz irgendwo im nirgendwo Nahe der russischen Grenze. Nicht am Inari-See gelegen, aber trotzdem sehr vielversprechend. Mal sehen, ob wir es bis dahin schaffen. Die Zufahrt zu dem Platz ist wohl etwas abseits und unbefestigt. Aber wenn es ein 7m-Wohnmobil bis dahin schafft, dann schaffe ich das mit Schnuckel doch locker, oder? Das ist zumindest meine Meinung nach einer kurzen Google-Suche. Mal sehen, ob das alles so passt!

    Also los geht´s! Die Route führt mich zunächst noch eine ganze Weile durch ziemlich verlassene Landschaft. Bäume und Seen soweit das Auge reicht. Hin und wieder kommt mir ein Auto entgegen oder ein Rentier kreuzt die Straße. Sonst ist hier nicht viel los. Auch mit dem Wetter ist nicht viel los, mit jedem Kilometer wird der Regen stärker. Na, das kann ja noch was werden…. Zur Aufmunterung fahre ich rechts ran und koche mir noch einen Kaffee. So lässt es sich aushalten.

    Ungefähr auf halber Strecke halte ich im Ort Inari an, dort gibt es ein Museum über das indigene Volk der Samen, das sich über Norwegen, Schweden, Finnland und auch Russland erstreckt. Letztes Jahr habe ich es aus Zeitmangel nicht geschafft, aber ein bisschen Kultur kann ja nicht schaden und so schaue ich es mir in diesem Jahr an. Und das Museum lohnt sich auf alle Fälle. Besonders der Freilicht-Teil mit vielen originalgetreuen Nachbauten ist interessant. Und 15€ Eintritt ist echt ein Schnapper, wenn man mal überlegt, was ich für den doppelten Preis am Nordkap bekommen habe… Leider regnet es draußen immer noch ununterbrochen und so bin ich nach kurzer Zeit völlig durchnässt. Man muss es aber positiv sehen, durch das Wetter hat man fast das gesamte Außengelände für sich allein!
    Und irgendwie haben wir während des Museumsbesuchs einen neuen Mitfahrer bekommen. Aber nicht, dass das jetzt noch öfter passiert! Es wird langsam eng in Schnuckel… Also fahre ich schnell weiter, bevor es noch mehr werden. Sicher ist sicher! Auch das Wetter ist immer noch nicht besser geworden, inzwischen stehen große Pfützen auf den Straßen. Ich überlege kurz, ob ich mir den nächstbesten Parkplatz für die Nacht suche. Was soll ich an einem Wanderparkplatz, wenn man kaum vor die Tür treten kann? Letztendlich fahre ich aber doch weiter. Und das war definitiv eine gute Entscheidung.

    Die Anfahrt über Schotterpisten ist etwas holprig und teilweise recht steil, aber man kommt gut durch. Und am Parkplatz finde ich dann die absolute Einsamkeit. Nichts los hier! Kein Auto, keine Menschen. Nur Bäume, Blaubeeren und einige Seen. Jackpot! Auch der Regen hat ein wenig nachgelassen, sodass ich mich vor die Tür traue, um die Gegend zu erkunden. Ein paar Minuten vom Parkplatz entfernt gibt es mehrere Grillstellen und auch ein paar Infos zur Umgebung. Um 1930 hat man hier mithilfe einer „Baumstammrutsche“ Baumstämme von See zu See transportiert. Diese Rutsche kann man hier noch besuchen. Alles in allem ein sehr schöner Platz und ich werde die Nacht auf alle Fälle hierbleiben.

    Gute Nacht & Bis Morgen!
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