América del sur - Sabbatical I

October - December 2017
A 67-day adventure by Conny und Mini Read more
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  • Day 20

    Maras y Moray

    October 29, 2017 in Peru ⋅ ⛅ 18 °C

    Auch am nächsten Morgen ist von den Lodge-Besitzern, von denen wir so viel Positives gelesen haben, nichts zu sehen. Aber die Señora, die uns das Frühstück zubereitet, ist deutlich interessierter an uns und hat auch ein paar Tipps für uns parat. Außerdem bietet sie uns nun doch die Möglichkeit an, abends hier zu essen. Dies, die Tatsache, dass wir gestern im Zimmer noch eine kleine Mappe mit wichtigen Hinweisen zu Umgebung und Fortbewegungsmöglichkeiten gefunden haben, und das liebevoll zubereitete Frühstück, das wir alleine in der gemütlichen Landhausküche essen, vetreiben die letzten Sorgen vom Vortag. Wir fühlen uns nicht mehr wie im Nirgendwo gestrandet...
    Für heute haben wir uns zwei Ziele gesetzt: die kreisförmigen Inka-Terrassen in der Nähe von Moray und die Salzterrasse außerhalb von Maras.
    Bereits die Anfahrt ist ein kleines Abenteuer, da wir eher ungefähre Angaben haben ("Sagt, ihr wollt da hin ..." oder "Fragt nach..."), wo wir das "Fahrzeug" wechseln müssen, als eine exakte Verbindung mit Haltestellen. Mit dem Motortaxi geht's zum Busbahnhof nach Urumbamba, von dort weiter mit dem Bus bis zur "Abzweigung Maras und Moray". Da wir nicht wie die anderen Fahrgäste gebuchte Tickets mit reservierten Plätzen haben, diese aber auch nicht mehr kaufen können, sitzen wir vorne beim Busfahrer. An der besagten Abzweigung finden wir schnell ein "Mini-Colectivo", das uns bis zur den Inka-Terrassen fährt. Unsere Mitfahrer sind ein Deutscher, der wie wir eine berufliche Auszeit macht und während dieser ehrenamtlichen in einem peruanischen Kinderheim arbeitet, ein Jugendlicher aus diesem Heim und drei weitere Backpacker, die kurzerhand in den Kofferraum verfrachtet werden. Die geschäftstüchtigen Peruaner fahren wirklich niemals (!!!) los, bis nicht alle Plätze besetzt sind, eine Überbelegung ist dabei durchaus willkommen. Der Fahrer will uns gleich auch eine für ihn sehr lukrative Weiterfahrtmöglichkeit andrehen. Unser jugendlicher Mitfahrer, der sich auf das Gespräch mit dem Fahrer einlässt, gerät in die unangenehme Situation, eine Konsens zwischen dem aufdringlichen Fahrer auf der einen Seite und uns Sturköpfen auf der anderen Seite erzielen zu wollen. Doch wir bleiben dabei, wir kommen da schon weg und zwar günstiger.

    Ausgiebig und ohne den Zeitdruck, der durch einen wartenden Fahrer entstanden wäre, schlendern wir über die Anlage. Leider spielt das Wetter nicht richtig mit: Es pfeift uns ein kalter Wind um die Ohren und treibt den Nieselregen von allen Seiten auf uns zu.
    Die wie ein Ufo-Landeplatz anmutenden Inka-Terrassen sind dennoch beeindruckend und insbesondere die Vorstellung, die Inka hätten diese als ein landwirtschaftliches Forschungszentrum betrieben - so lautet zumindest eine verbreitete Theorie bzgl. der einstigen Nutzung. Demnach herrsche auf jeder Stufe ein anderes Mikroklima, welches das Wachstum unterschiedlicher Anbauprodukte begünstige; Erkenntnisse, die sich auf den Anbau in unterschiedlichen Höhenstufen anwenden ließen.
    Unsere Weiterfahrt erfolgt natürlich nicht ohne harte Verhandlungen und einer Wartezeit von fast 45 min (angekündigt wurden uns 20 min - "hora peruna"). Etwas genervt sind wir schon, dass man uns Touristen permanent viel zu viel abknüpfen will und man häufig unsicher ist, welcher Preis nun tatsächlich angemessen ist - denn den sind wir ja auch gerne bereit zu bezahlen. Nachdem wir nach fast einer Dreiviertelstunde lauthals den Antritt der Fahrt fordern, fährt unser Fahrer tatsächlich los, ohne den letzten Platz belegt zu haben - bei acht zahlenden Fahrgästen und vier Fahrrädern auf dem Dach, die jeweils auch mit dem halben Fahrpreis berechnet wurde, ist das aber auch wirklich kein Verlust. Unterwegs gabelt unser Fahrer, dann aber doch noch drei Chicas auf und zaubert noch zwei weitere Klappsitze hervor. Uns soll es egal sein, wir erreichen immerhin ohne weiteres Umsteigen die Salzterrassen.
    Auch diese haben ihren Ursprung in der Inka-Zeit und noch heute werden die ca. 3000 Felder, die sich in einem Canyon erstrecken, von den Salzbauern in alter Inka-Tradition bewirtschaftet. So sehen wir tatsächlich hier und da Familien bei der Arbeit. Das Wetter hat sich in zwischen deutlich verbessert und das Salz glitzert in der Sonne, so dass die Salzterrassen sich äußerst pittoresk präsentieren.
    Wir haben uns entschieden, am Ende der Salzfelder nicht umzudrehen, sondern den Weg durch den Canyon fortzusetzten. Dieser Weg wurde auf einem großartigen Peru-Blog vorgeschlagen und uns am Einlass auch bestätigt. Irritiert sind wir dann aber doch als bereits vor dem Ende der Salzfelder ein "Durchgang verboten"-Schild steht und der angebliche Weg nur noch ein 30 cm breiter Salzpfad gesäumt von mit Wasser gefüllten Salzbecken ist. Zweimal erkundigen wir uns, der Weg wird uns aber wieder bestätigt. So ignorieren wir das Schild und die blöden Kommentare andere Touris, die sich darüber beschweren, dass wir uns nicht an "die Regeln" halten und balancieren den Weg entlang. Tatsächlich finden aber nicht einmal die Salzbauern, deren Scheune eir durchqueren müssen, unser Audtauchen merkwürdig und mach einiger Zeit erreichen wir tatsächlich den Pfad, der durch den Canyon führt.
    Abends lernen wir dann auch Romina, die Besitzerin der Lodge, kennen. Sie hat für uns gekocht und dabei besonders auf Reini Rücksicht genommen, der sich Probleme mit dem Magen eingehandelt hat. Mit ihrer offenen, warmherzigen und fürsorglichen Art ist sie wirklich sie Seele des Hauses und das Puzzleteil, das noch fehlte, um sich hier so zu fühlen, wie es viele Rezensionen versprochen hatten.
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  • Day 21

    Straßenhändler lügen nicht...! ☝️

    October 30, 2017 in Peru ⋅ 🌙 25 °C

    4 Uhr morgens... 😪. Ein bekannter Ton reißt uns aus dem Schlaf. Heute geht es los. Der Höhepunkt für viele Perureisende erwartet uns: MACHU PICCHU! Leider zu einer unchristlichen Zeit, da wir ja nicht, wie viele Reisende, in unmittelbarer Nähe, in Aguas Calientes, übernachten. Wie wir gelesen haben, ein Ort, der touristischer nicht sein könnte. Dann übernachten wir doch lieber in unserer kleinen stillen Oase.
    Im Vorwege waren wir aufgrund der neuen Regelungen - angebliche Schonung des UNESCO Weltkulturerbes - verunsichert, wie lange Zeit wir überhaupt vor Ort haben. Neben der Besichtigung der Stadt Machu Picchu wagen wir uns nämlich zusätzlich auch noch an den Montaña Machu Picchu. Wie sich später herausstellen sollte, eine gute Ticketwahl, da man nicht an die beiden neuen Timeslots gebunden ist 🙆‍♂️🙆‍♀️.
    Bewaffnet mit einem Frühstückslunchpaket geht es nach Ollantaytambo, von wo uns Peru Rail per Bahn nach Aguas C
    alientes bringt.
    Für große Verwunderung sorgt bei uns das Angebot der Straßenhändler: Neben Regenponchos - wir lehnen ab, denn wir sind ja nicht doof: Regenjacke ist dabei 👏 - werden Mosquitorepellents groß angepriesen. So ein Quatsch, brauchten wir bisher auch nicht. Warum heute...?!
    Nach einer komfortablen Bahnfahrt durch eine beeindruckende Landschaft und einer weiteren Busfahrt erreichen wir endlich die Inkastätte. Wir biegen sogleich auf den Pfad Richtung Montaña Machu Picchu ab. Kurz vor dem Betreten des Treks, für den man sich mit Pass ein- und ausschreiben muss, fallen uns all die Leute auf, die sich akribisch mit dem Moskitoschutz einsprühen. 🤔 Uns überkommt ein ungutes Gefühl und so fragen wir ein nettes Paar, ob es uns mit etwas "Stoff" aushelfen könnte - "Claro!".
    Gut gerüstet - denken wir - streben wir zügig und beschwingt die Stufen hoch tanzend in Richtung Gipfel... für genau 100 m. Dann werden wir von der dünnen Höhenluft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Keuchend schleppen wir uns anderthalb Stunden lang den Berg über teils beängstigend ungesicherte und schmale Wege, angefeuert von den wieder Absteigenden - "It's worth it" - hoch. Und sie sollten Recht behalten. Am Gipfel erwartet uns ein Wahnsinnsblick über Machu Picchu und die spektakuläre Landschaft.
    Weitere 1,5 Stunden später machte sich langsam die intensive Sonnenstrahlung bemerkbar, leider überfielen uns an jedem Schattenplatz Schwärme von Blutsaugern. Und die Moral von der Geschicht? "STRAßENHÄNDLER LÜGEN NICHT!"
    Etwas erschlagen, geplagt von unzähligen Stichen und auf dem Trockenen sitzend hatten wir nun ein Glück doch noch, anders als angenommen, genügend Zeit, die Ruinen der Stadt Machu Picchu zu besichtigen. Auch aus der Nähe betrachtet ist die Inkastätte imposant und es ist schwer zu begreifen, was bereits im 15. Jahrhundert von Menschenhand und ohne maschinelle Hilfe in 2430 Metern Höhe erschaffen wurde.

    Fazit: Aufgrund der insgesamt über 200 USD p. P. und der Tourimassen, die dort hin strömen, erwarteten wir das "Disneyland" Perus, doch der Besuch war jeden einzelnen Cent wert.
    Ob Natur und Weltkulturerbe das auch so sehen, steht auf einem anderen Blatt... 😞
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  • Day 22

    Machu Picchu-Hangover

    October 31, 2017 in Peru ⋅ ⛅ 22 °C

    Aua! Der Machu Picchu Ausflug steckt uns noch in den Knochen, besonders der Montaña Machu Picchu hat es uns angetan. Müde und mit ersten Anzeichen von Muskelkater kommen wir heute nur schwer in die Gänge und verlassen deswegen erst gegen Mittag die Unterkunft. Zudem wird Conny heute von den Mückenstichen von gestern geplagt und ihre Hand schwillt auf eine beachtliche Größe an, dass selbst Frank Rost vor Neid erblassen würde.
    Unser heutiges Ziel: Handwerksmarkt und Inkaruinen von Pisac.
    Mit Motortaxi und Colectivo erreichen wir nach knapp zwei Stunden Pisac. Auf dem Weg dahin müssen wir darüber schmunzeln, wie selbstverständlich wir inzwischen die hiesigen Verkehrsmittel nutzen und Fahrpreise verhandeln - "¿3 Soles?" (0,80 € für 18[!]km) - "¡Es mucho!" (Haben wir das gerade ernsthaft gesagt? 🙈🤦‍♂️🤦‍♀️).
    Bei einem Tee und einer Suppe stellen wir fest, dass uns der Sinn gar nicht so Recht nach einer Besichtigung der Ruinen steht. Also schlendern wir über den Markt und zeigen anschließend noch einmal unser gesamtes Können als Colectivofahrer.
    Nach einem tollen Essen in Urubamba schauen wir uns anschließend noch das rege Halloweentreiben auf dem Plaza de Armas an.
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  • Day 23

    Goodbye Paradise!

    November 1, 2017 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute hieß es Abschied nehmen - von einer Unterkunft, in der man sich einfach zu Hause fühlen konnte. Dies lag nicht zuletzt an der unfassbar herzlichen Art von Rhomina, der Eigentümerin der Loge. Sie kochte für uns, hatte immer ein offenes Ohr, gute Tipps und stand uns mit Rat und Tat bei unsere kleineren gesundheitlichen Beschwerden zur Seite. Sie wird definitiv einer dieser Menschen sein, die wir im Herzen von der Reise mit nach Hause nehmen werden. Auch den unfassbar tollen Garten, die Tiere und die beeindruckende Landschaft im Valle Sagrado werden wir vermissen. Hier konnte man durchatmen - und das nicht nur, weil hier die Abgase und der Feinstaub von Cusco in weite Ferne rückten.

    Nun sind wir zurück in Cusco. Hier haben wir seit über einer Woche unseren ersten Kaffee getrunken (unsere Mägen haben sich endlich soweit erholt) - hoffen wir, dass wir mit dem Koffein noch klar kommen! 😉
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  • Day 24

    Die sexy Frau und der Tag der Toten

    November 2, 2017 in Peru ⋅ ⛅ 21 °C

    Unser letzter Tag in Peru ist angebrochen. Wir stellen beide fest, wie traurig wir sind. Das Land hat uns beiden sehr viel gegeben: Nette Menschen, überwältigende Landschaften und beeindruckende Kulturstätten. Ein Traum. Wir würden jedem empfehlen, wer er/sie die Chance hat, diese beim Schopfe zu greifen.

    Na gut. Genug getrauert. Heute haben wir ja noch einen ganzen Tag und außerdem haben wir noch ein Boleto turístico, mit dem sich hier in Cusco richtig gut was anfangen lässt. But: Coffee first!

    Anschließend wandern wir von unserer Unterkunft aus in Richtung "Saqsayhúaman". Durch die große Anzahl an englischsprachigen Touristen hat die Inkafestung im Übrigen einen eingängigen Spitznamen erhalten. Spricht man den Namen englisch aus, so wird daraus "Sexy Woman". Und so firmiert das ganze dann auch unter diesem Namen in einigen Reiseführer und den "Cuscorianer" ist der Spitzname auch nicht fremd. 😂
    Wie auch immer, diesmal scheitern wir nicht am fehlenden Bargeld und so verbringen wir einige Stunden zwischen Bauten aus riesen großen herausgearbeiteten Steinen, Hügeln und einigen Alpacas, die ein wenig genervt auf der großen Wiese grasen. Zudem hat man einen bombastischen Blick über die Stadt.

    Kurz vor 17 Uhr brechen wir dann wieder auf. Mit einem Taxi 🚕, dass wir nach einigen Anstrengungen ergattern können, wollen wir in Richtung des Friedhofs düsen. Entsprechend seltsam guckt uns der Fahrer bei der Nennung des Ziels dann auch an. Mit der dringenden Mahnung zur Achtsamkeit und dem Hinweis, dass sich viele fremde Unholde in der Stadt aufhalten würden, lässt er uns direkt am Platz vor dem Friedhof aussteigen. Dass wir dieses außergewöhnliche Ziel ausgewählt haben, hat natürlich einen Grund. Heute ist "Día de los muertos" 👻💀🎭, der Tag der Toten, und die Einheimischen strömen in Scharen in Richtung Friedhof, um diesen mit ihren dahingeschiedenen Verwandten zu feiern. Den Tipp dafür haben wir von Rhomina erhalten, der Besitzerin der Capilla Lodge.
    Leider stellen wir fest, dass der Friedhof bereits offiziell geschlossen ist, ein wenig Hoffnung macht uns jedoch, dass das Eingangstor von einer Schar Menschen belagert wird, die mit einigen Polizisten darum kämpfen, doch noch Zutritt zu erhalten. Wir beobachten die Lage eine Zeit lang und mit ein bisschen Geschick und einer gehörigen Portion Glück gelingt es uns doch noch, Zutritt zu erhalten.
    Nun können wir auch bestaunen, wie die Menschen hier feiern. Bewaffnet mit Stühlen, Essen und Musikinstrumenten, singen, tanzen und picknicken sie vor den Gräbern ihrer Verwandten und feiern sie. Dies ist wirklich schön anzuschauen. Diese Art mit dem Tod umzugehen hat etwas sehr positives. Anders, als wir es bisher kennengelernt haben. Irgendwie schön.

    Nach einem kurzen Zwischenstopp "zu Hause", gehen wir dann ein letzten Mal in Peru aus. Wir könnten uns nichts besseres vorstellen, als noch einmal peruanisch zu Essen und einen Pisco Sour zu trinken. 🍜🍲🍸🍸
    Unsere Wahl fällt auf ein etwas teueres Restaurant, wie sich aber herausstellt, eine vorzügliche Wahl. Neben dem wieder herausragenden Essen, bekommen wir unseren Cocktail mit einer kleinen Show direkt an unserem Tisch zubereitet. Ein wenig Zirkusatmosphäre mitten im Restaurant. 🤡🙈

    Mal wieder glücklich und pappsatt fallen wir uns Bett. Ein letztes Mal: Gute Nacht Peru!
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  • Day 25

    Feueralarm im letzten Hemd

    November 3, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute heißt es also Abschied nehmen Peru. Definitiv ein Abschied, der uns nach drei Wochen spannenden Wochen sehr schwer fällt.

    Nachdem es uns gestern so gut in dem Café ... gefallen hat, sind wir heute nochmal da. Leider dauert es diesmal Ewigkeiten, bis wir unser Essen bekommen und so bleibt uns danach nicht mehr so viel Zeit, bis wir los müssen. Problem: Wir wollten noch eben auf den Handwerksmarkt und uns zwei von den praktischen Flaschenträgern mitnehmen, die es hier in typischen peruanischen Farben gibt. Na gut, jetzt aber hurtig.

    Im Airbnb Apartment anschließend noch schnell die letzten Sachen zusammen gepackt und schon geht es per Uber zum Flughafen. Und eh wir uns versehen, sitzen wir schon im Flieger in Richtung Lima. Noch nicht ahnend, was uns heute noch erwartet...Via peruanischer Hauptstadt geht es später weiter nach Santiago de Chile.

    In Lima angekommen, müssen wir leider unser Gepäck abholen, da wir nicht mit Avianca sondern mit Sky weiterfliegen. Als wir am Gepäckband warten und Conny gerade ihren großen Rucksack aufgesetzt hat, saust plötzlich ein Mann mit Helm und Megaphon an uns vorbei. Er nuschelt ein zwei Sätze und kurz danach befinden wir uns in einem Meer aus umhereilenden Menschen, blinkenden Lichtern und Trommelfell reizenden Sirenen. Offensichtlich hat er was von "Probealarm" gesagt 🤔.
    Also, raus aufs Rollfeld und gemeinsam mit dem Boden- und Cateringpersonal sowie einem heranbrausenden Feuerwehrwagen in (zu) kleinen markierten Bereichen auf Entwarnung warten. Nach 15 Minuten wieder rein. Nette Überraschung, allerdings nicht die einzige...
    Zurück am Band werden wir informiert, dass das restliche Gepäck nicht kommt, denn in Cusco habe es schließlich geregnet... 😂🌧?! Unter uns, in Hamburg nennen wir so etwas Sommer. Wie man uns aber erklärt, ein spezieller Regen, der das Verladen von Gepäck verhindert... wow!
    Und so geben wir am Gepäckschalter eine Anzeige auf und werden mit den Worten beruhigt, dass man uns das Gepäck nachliefern werde oder dass es sogar direkt in unser kommendes Flugzeug verladen wird. Na gut.

    In Santiago werden wir von unserem Gastgeber Dominic um 0 Uhr Ortszeit (zwei Stunden weiter als Peru) abgeholt und ins Apartment gebracht. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Viertel auf der Suche nach etwas Essbarem, werden wir in einem kleinen Laden fündig. Es gibt Empanadas und Eistee. Zu Hause noch schnell einmal den Baggage Locator von Avianca gecheckt - "Aha, Gepäck am Zielort angekommen...". Und schon fallen uns die Augen zu. Gute Nacht Chile 🌟🌛
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  • Day 26

    Südamerikas größte Mall

    November 4, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 15 °C

    Durch die Zeitverschiebung und einen späten Flug, starten wir recht spät, aber noch hoffnungsvoll, mit einem leckeren Brunch, im Café um die Ecke, in unseren ersten Tag in Chile.

    Doch schon bald folgt die Ernüchterung. Beim Versuch Bargeld zu bekommen, müssen wir bei fünf verschiedenen Banken feststellen, dass Gebühren zwischen 7 und 10€ pro Abhebung wohl keine Seltenheit darstellen 🤤. Ohnehin stellen wir schnell fest, dass Chile nicht nur im südamerikanischen Vergleich sehr teuer ist. Nach anderthalb Stunden geben wir uns geschlagen, da wir ohne Bargeld nicht Metro fahren können.

    Mit der Metro geht es zur größten Mall des Kontinents: Das Costanera Center. Hier verbringen wir den Rest des Tages damit mit der Airline zu telefonieren und für Reini eine Grundausstattung zu kaufen. Und wieder zeigt sich: Zwangsshoppen macht keinen Spaß. 😡
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  • Day 27

    Eine Stadt, die duftet!

    November 5, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 20 °C

    Da wir von Santiago, außer die Mall, bisher noch nichts gesehen haben, bleiben wir einen Tag länger.

    Update zum Gepäck: Nein, es ist leider immer noch nicht da und wird es auch am Ende des Tages nicht sein.

    Heute müssen wir uns ranhalten, da wir so einiges vor haben.
    Bereits als wir aus der Tür fallen, fällt uns etwas auf: Es duftet nach Blumen. Und das in einer Stadt, die für ihre Smogprobleme bekannt ist.
    Wir starten unseren Stadtrundgang, bei strahlend blauem Himmel 🌞 im Parque Santa Lucía, ein wunderschöner Park auf einem Hügel mitten in der Stadt gelegen.
    Anschließend schlendern wir in Richtung des Plaza de Armas und durch das Regierungsviertel. Eine Kolonialperle ist Santiago nun nicht gerade, aber einige prunksvolle Bauten gibt es dennoch zu bewundern.
    Randnotiz: Es gibt sie tatsächlich, Bankautomaten ohne Gebühr 🎉.

    Mit der Metro geht es weiter in das boheme Viertel Bellas Artes, von wo aus wir, nach dem "größten Eis der Welt"🍦, mit dem Funicular auf den Ausläufer der Anden fahren, der bis in die Stadt hinein ragt. Hier oben erstreckt sich über Kilometer der Parque Metropolitano de Santiago, der an verschiedensten Stellen einen atemraubenden Blick über die Stadt bietet. Hier wimmelt es nur so von Fußgängern, Mountainbikern und Skatern.
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  • Day 30

    Spaziergang durch ein großes Kunstwerk

    November 8, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 16 °C

    Was macht genau den Charme von Valparaíso aus? Im Vergleich zum direkt nebenan gelegenen Viña del Mar, welches aufgrund seines Kilometer langen Strandes vor allem bei Brasilianern beliebter ist als "Valpo" - so wurde es uns von einem einheimischen berichtet -, hat die Stadt einen urigen Charakter, dem nicht so offensichtlich der Stempel des Tourismus aufgedrückt worden ist.
    Die vielen kleinen verwinkelten Gassen der einzelnen "Cerros" (Hügeln) lassen sich mit dem Blankeneser Treppenviertel vergleichen, während es im Hamburger Westen jedoch eher gediegen zu geht, hat man in der chilenischen Hafenstadt in jeder Straße bunte Häuser, die sehr häufig mit Graffiti- und gemalten Kunstwerken verziert sind. Zudem sind sie überwiegend mit einer farbigen Blechfassade verkleidet. Zugegeben, Unwissende würden jetzt sagen: "Das klingt doch nach Favela!" Aber eben diese Leute haben noch nicht das "paradiesische Tal" (wörtliche Übersetzung von Valparaíso) kennengelernt.

    Wir machen uns heute auf, um genau dies noch einmal mehr zu tun. Heute können wir uns einer alten Weisheit bemühen: "Der Weg ist das Ziel!" Wir lassen uns durch die schönen Gassen von Cerro 🚫 und Cerro 🚫 bis in Richtung Hafen treiben. Zwischendurch gibt es an einem Aussichtspunkt einen frisch gepressten Saft, kurze Zeit später Kaffee und Kuchen und wiederum nur wenige Meter weiter ein chilenischen Bier (wobei es "Kunstmann" heißt) in der Sonne. Wir genießen heute in allen Zügen und lassen uns nicht stressen.

    Zum Abschluss, bevor wir in unserer Unterkunft kochen, fahren wir noch mit einem der Auszüge, die Überall in Valparaído existieren. Diese sind eine Mischung aus den "Ascensores" Lissabons und den "Funiculares" in Barcelona und sie bringen die Einheimischen sowie heute auch uns in ihre höher gelegenen Viertel, ohne dass diese den anstrengenden Aufstieg in Kauf nehmen müssen.
    Jeden dieser Aufzüge sollte man allerdings wohl nicht bedenkenlos ansteuern. Das Auswärtige Amt warnt vor der teilweise veralteten Technik und der Gefahr von Unfällen.
    Die Zeichen der Zeit hat wohl auch die chilenische Regierung erkannt und so sehen wir dass einige der Aufzüge gerade auf Staatskosten in Stand gesetzt werden. 👍
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  • Day 31

    Rücken Sie vor bis auf "Los"

    November 9, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 7 °C

    Heute verschlägt es uns wieder nach Santiago. Das ist dem Umstand geschuldet, dass unser Flug in Richtung Balmaceda, Patagonien, morgen Mittag hier startet.

    Der Auszug aus unseren schönen Apartment und die Bussfahrt verlaufen ziemlich unspektakulär. Aber wir freuen uns schon auf unsere Rückkehr zu unserem Ausgangspunkt in Chile, da wir heute Abend Larissa wieder treffen, die brasilianische Schweizerin. Verabredet sind wir mit ihr zum Sonnenuntergang auf dem höchsten Gebäude Südamerikas, dem Sky Costanera.

    Vorher müssen wir aber mal wieder für Reini shoppen 😣. Durch die Diebstähle fehlen leider sowohl eine dicke Jacke für Patagonien als auch eine entsprechende Regenhose und eine Mütze.
    Leider schickt uns Google in ein anderes Einkaufszentrum, anstatt in das Costanera Center, wo wir eh hin musste. Ein Umstand, der sich später auswirken sollte. Eine neue Jacke findet Reini schnell bei Northface während die Regenhosensuche dann doch zeitlich ins Gewicht schlägt.
    Der Feierabendverkehr sorgt dann endgültig dafür, dass wir zwar noch pünktlich zum Sonnenuntergang ankommen, aber leider Larissa vorerst alleine auf den Turm in Richtung Aussichtsterasse schicken müssen.
    By the way: Die Aussicht vom Sky Costanera ist schon beeindruckend und der Sonnenuntergang schön zu sehen, allerdings wäre es bei 15€ p.P. nett gewesen, wenn die Fensterscheiben, die die Aussichtsplattformen leider umgeben, geputzt gewesen wären.

    Mit der Metro geht es anschließend für uns drei in das Viertel Bella Viertel, in dem wir in einem einheimischen Restaurant bei Wein und lokalen Spezialitäten die ein oder andere Anekdote der letzten Wochen mit Larissa austauschen.
    Übrigens ein Heimspiel für uns, denn während Larissa in einem Uber-Taxi abdüst, können wir bequem die 300 m nach Hause laufen.
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