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  • Jour 64

    Kultur, Hitze und schlumpfblaues Meer

    7 juin 2022, Grèce ⋅ ⛅ 25 °C

    Nachdem wir in Meteora die beeindruckenden Klöster hoch oben auf den Felsen besucht hatten wurden wir übermütig. Wenn wir schon soweit gekommen sind, dann müssten auch die Götter drin sein. Also führte uns unsere Tour weiter nach Delphi. Dort wurden wir allerdings aus zweierlei Gründen aufgehalten. 1. Wir waren nicht am 7. eines Monats vor Ort, denn nur dann kann das Orakel befragt werden und 2. Hunde dürfen sich auch in Griechenland keine Kultur anschauen. Wir sind dennoch durch die Hitze und tausend Grannen von unserem ausgesprochen schönen Campingplatz unterhalb Delphis zu den Göttern gewandert und haben den von Zeus benannten Mittelpunkt der Erde auf uns wirken lassen. Ganz weltlich hingegen sind die Begegnungen mit herumstreunenden Hunden, ich würde von einer Plage sprechen. Direkt vor dem Museum in Delphi trieben sich auch zwei riesige Exemplare rum. Während sich der Rüde im feinsten, lässigsten Posergang Elli näherte und neugierig beschnupperte, rückte etwas später auch der „Vorplatzdrachen“ an. Die Hündinnen sind eindeutig die unberechenbareren - je näher sie kam, um so weiter wurde der Kamm aufgestellt und die Zähne geflescht. Es kam wie erwartet, eine kurze Attacke auf Elli, die zum Glück ebenso schnell zurückwich. Für mich genug der Aufregung, mit einem beherzten „Brüller“ und entsprechender Körperhaltung war die Trulla wider auf Abstand zu bringen.
    Solche Momente gab’s mehrfach. Unsere erste Wanderung in Griechenland brachte uns eine Begegnung mit einer Schafsherde und den dazugehörigen zwei Hütehunden ein. Mit sowas hatten wir gerechnet und ich war mit einem Knüppel „bewaffnet“. Auch der Hirte sprang aus seinem Pick-up und fuchtelte mit einem Knüppel in Richtung seiner Hunde. Das zeigte Wirkung und ich tat es ihm gleich. Weiter als ein Meter kamen sie nicht an uns ran. Und Elli? Was trägt sie so zur Deeskalation bei? Wahlweise knabbert sie den Knüppel an mit dem ich versuche unsere Haut zu retten oder sie jagt den Schatten eines Schmetterlings. Je nach dem was gerade unpassender ist :-). Wie schön ist doch ihre Unbekümmertheit.
    Delphi stellte auch einen Wendepunkt unserer Reise dar. Wir hatten zumindest für dieses Sabbatical den süd-östlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Von hier aus drehten wir Richtung Italien ab und folgten der griechischen Küste bis Lefkada, einer Insel im Ionischen Meer, über einen Damm erreichbar und mit atemberaubend blauen Wasser. Für die ersten paar Tage genossen wir die fantastischen Annehmlichkeiten einer festen Unterkunft (Georgia Villas
    https://goo.gl/maps/hWGVM8BaQdUDEf6P7). Die inzwischen sehr hohen Temperaturen ließen sich im Schatten einer Veranda mit Blick auf oder direkt am türkis-blauen Meer am besten aushalten. Deshalb verbrachten wir die übrigen Tage bis zu Abfahrt unserer Fähre nach Italien an diversen Stränden. Dank des Landy’s konnten wir auch die einsamsten Abschnitte erreichen. Immer wieder ist beeindruckend, wo der Wagen stressfrei durchfährt und wo es mit anderen, durchaus geländefähigen Fahrzeugen gar nicht erst versucht wird. Neben dem gelegentlichen Stress mit der Technik, ein adäquater Gegenwert :-).
    Das Meer ist an der Westküste Lefkadas so blau, das man es kaum in Worte fassen kann - seht einfach selbst. Die beiden Nächte an den Stränden waren sehr besonders.
    Die Fährfahrt von Igoumenitsa nach Brindisi hat unserer Reise ein bisschen Überseefeeling verliehen. Mit 2-stündiger Verspätung legten wir um 2 Uhr nachts ab und erreichten gegen 9 Uhr Italien. In der allgemeinen Hektik vor dem Entladen der Fähre trafen wir mal wieder andere, interessante Reisende. Ein Pärchen war mit einem sehr hübschen Spanischen Wasserhund unterwegs. Ein hübscher, freundlicher Rüde im gleichen Alter wir Elli. Die Mädels hatten von da an ausrechend Gesprächsstoff :-) Die Männer nutzten die Zeit, sich über die Reiseautos auszutauschen. Die beiden waren in einem 20 Jahre alten Toyota Pickup mit Absetzkabine unterwegs. Ein stressfreies Gefährt, Benziner, 18Liter auf 100km. Irgend einen Hacken gibt‘s halt immer :-).
    Das interessanteste Gefährt entdeckten wir allerdings schon während der Verladung, ein Mercedes „Kurzhauber“ in lila und mit Blümchen verziert, bestimmt 50 Jahre alt. So stellt man sich das Auto echter Weltenbummler vor. Leider waren die Besitzer nicht zu sehen. Morgens kurz vor der Entladung kamen wir mit Markus (in unserem Alter) ins Gespräch, der ebenfalls den Weg zu den Autos suchte. Die Gespräche waren noch belanglos, bis wir endlich zu unseren Autos konnten und er in den Kurzhauber einstieg. Ich rief ihm zu, dass er mit großem Abstand das geilste Auto auf der Fähre besitze und wir erwarteten, den Rest der Familie endlich kennen zu lernen. Aber es war anders. Er stieg wieder aus und kam zu uns. Binnen von 10 Minuten erfuhren wir, dass sich die beiden auf der Reise getrennt hatten, seine Frau mit den 2 Kindern nach Hause geflogen war und er nun das Auto zurückfuhr. Wir waren alle den Tränen nah. Ein Lebenstraum und eine Familie war hier in die Brüche gegangen. Bewegende Momente sind das, wenn Wildfremde binnen kürzester Zeit ihr Herz ausschütten und uns zu verstehen geben, dass ihnen das gut getan hat. Auch dafür ist so eine ausgedehnte Reise unbezahlbar.
    Griechenland war alles in allem betrachtet sehr abwechslungsreich. Wir waren vom teilweise sehr gebirgigen, manchmal kanadisch anmutenden Norden ebenso beeindruckt wie von den karibisch wirkenden Ständen im Süden und Westen.
    Nun steht das nächste Kapitel an. Bella Italia will entdeckt werden und zwar von Süd nach Nord. Der erste Tag begann schon mal vielversprechend. DAS ESSEN 😍

    Wir danken Euch fürs folgen!
    Macht’s gut Agnes, Maurice & Elli
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  • Jour 52

    (Nord)Griechenland, so ganz anders

    26 mai 2022, Grèce ⋅ ☀️ 31 °C

    Von Girokaster, der Stadt mit steilen Straßen wie in San Francisco (nur gepflastert), haben wir noch einen Abstecher nach Syri i Kalter, dem Blue Eye Albaniens, gemacht und dort Simone und Frank aus Limburg zufällig wiedergetroffen. Wir hatten sie an unserem 1. Tag in Albanien kennengelernt und ihrer Lebensgeschichte fasziniert gelauscht. Sie hatten alternative Konzepte für Alten- und Pflegeheime entwickelt und diese dann selbst geleitet, sind in ihrem Job aufgegangen und hatten alle Heime gerade verkauft, um sich zur Ruhe zu setzen.
    Am nahen Grenzübergang wurden wir tatsächlich gefilzt. Zumindest wollte man mal in unseren Kofferraum schauen. Erinnerung an das Reisen vor 1989 kamen auf, aber schups, waren wir bereits in Griechenland. Wir hatten ein Haus über AirBnB südlich von Ioannina gebucht, wollten mal richtig ausruhen, Wäsche waschen, Auto putzen, Kaffee im Bett trinken ;-). Filomila empfing uns herzlich und wir waren bald mit dem einfachen, aber schönen Haus mit tollem Blick auf See und Berge allein. Beim Einkaufen begegnete uns das erste Mal nach über einem Monat das Thema Corona wieder, als wir in der Gemüseabteilung feststellten, dass alle anderen Maske trugen. So ganz faul wurden die Tage dann doch nicht, denn der Landi hatte Verdauungsprobleme bekommen. Um genau zu sein, ist der Partikelfilter nach nunmehr 5000km auf fast ausschließlich kleinsten Landsträßchen und off-road Fahrten verstopft. Ja die Errungenschaften der Technik funktionieren nur im hektischen Alltag, wo Autobahnfahrten vorausgesetzt werden, damit sich solche Filtersysteme freibrennen können. Nach einiger Recherche und einem Anruf in der Werkstatt in Deutschland ging es zum Bosch Dienst. Nach einem 2. Besuch in dieser Werkstatt inkl. Filterreiniger (ihr seht, ich werde zur Expertin ;-)), können wir nun wieder etliche Kilometer fahren. Das Thema wird uns aber leider wieder einholen. Maurice tüftelt Gottseidank schon. Am 2. Tag im Haus bekamen wir für eine Nacht Besuch von Evi und Maik mit ihrer Hündin Lissy, die wir auf Istrien kennengelernt hatten und die mit ihrem ausgebauten kleinen Feuerwehrwagen bis nach Bulgarien und die Türkei wollen. Aus 4 gebuchten Nächten wurden 5 und wir waren dann gut erholt für die Fahrt ein Stück zurück in den Norden. Für den Vikos-Aoos Nationalpark hatten wir uns 3 Tage eingeplant. Es hat sich jede Minute gelohnt! Eine wunderschöne und beeindruckende Landschaft, türkisblaue Flüsse, so schöne Wälder, steil aufragende Felsen und die tiefste Schlucht der Erde, die Vikos Schlucht. Allerdings hat sie diesen Titel nur aufgrund ihres Tiefe-Breite-Verhältnisses (900m tief/1100m breit). Wir haben die Gegend um die Schlucht und die dort verteilt liegenden Zagori Bergdörfer mit 3 Wanderungen erkundet und hatten 3 herrlich ruhige Stellplätze inmitten der tollen Natur. Bären sind uns glücklicherweise nicht begegnet, dafür wieder Wasserschlangen, Schildkröten und ausgesprochen hübsche Hütehunde. Bei den inzwischen sehr warmen Temperaturen war das türkisblaue Wasser ausgesprochen verlockend, hineinzuhüpfen. Bei nicht einmal 5 Grad krampften allerdings bereits die Waden. Elli hat, ganz Wasserhündin, unsere Ehre gerettet ;-). Verrücktes Huhn, äh nein, Hund…
    Nach einer Nacht am Aoos Stausee, die Landschaft war hier fast kanadisch und im Winter wird dort fleißig Ski gefahren, sind wir gestern bei über 30 Grad an den Meteora Klöstern angekommen. Wir hatten uns für einen Campingplatz entschieden und prallten plötzlich auf die reale Campingplatzwelt mit engen Stellplätzen und viel „Weißware“ der Wohnmobile. So ist es an einem echten Touristenspot. Aber es gibt nette Nachbarn, saubere Duschen und sogar einen Pool, die beide bei diesen Temperaturen ein Segen sind :-). Die bizarren Sandsteinfelsen, die wie in die Landschaft aufgestellt wirken, beherbergten an den Wänden und Gipfeln einmal 24 Klöster. 6 davon sind heute noch bewohnt. Wir haben das beeindruckende Ensemble gestern bei Sonnenuntergang auf uns wirken lassen und sind für eine Wanderung um und zwischen den Felsen heute bereits kurz nach 7 Uhr gestartet. Eine gute Entscheidung, denn das Thermometer ist heute Nachmittag auf 35 Grad angestiegen.
    Elli liegt erledigt und in ein nasses Handtuch eingewickelt neben dem Auto und wir flitzen abwechselnd unter die Dusche und zum Pool.
    Morgen geht es weiter zum Orakel von Delphi und, fast noch wichtiger, am Samstag zur Hundefriseurin. Unsere Schermaschine will nicht so richtig schneiden und Elli braucht wegen der Hitze und den vielen Grannen und Kletten rappelkurzes Fell. Wir sind wieder einmal überrascht und glücklich, was für eine Landschaft wir hier im Norden Griechenlands angetroffen haben.
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  • Jour 43

    Nichts für schwache Nerven

    17 mai 2022, Albanie ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich hatte ja keine Ahnung von diesem Land, vielleicht ein paar Vorurteile gegenüber den Albanern selbst. Wovon ich aber nichts wusste, das waren die gewaltigen Gebirgslandschaften. Wir hatten die Chance, mit der Autofähre den Komanstausee zu befahren. Das hat uns so sehr beeindruckt, dass wir von da an ausgesprochen motiviert waren, das Land nun komplett zu bereisen, anstatt es nur auf unserem Weg nach Griechenland zu durchqueren.
    So kam es auch, dass wir unsere ersten echten off-road Wege gefahren sind. Nicht weil wir uns die gezielt ausgesucht hätten, sondern weil sowohl weis als auch gelb markierte Straßen in Albanien sehr oft nicht asphaltiert sind. Insbesondere die Strecke von Berat über die Osum Schlucht nach Gjirokaster ging über 2000hm und davon 40km off-road. Schluchten links, Felswände rechts, über 30% Steigung, verblockte Wege, tiefe Spurrillen und Wahnsinns Aussichten auf die Berge, so kurzweilig bin ich selten unterwegs gewesen. Und meine Mädels? Die kleinste pennt auf dem Rücksitz und genießt die Schaukelei. Und Agnes bereut, mich erst auf die Idee zu diesen Pisten gebracht zu haben ;-). Und ja, es gibt auf solchen Strecken auch die vollkommen naiven und ahnungslosen Touristen. Kurz nachdem wir den anspruchsvollsten Teil der Strecke hinter uns hatten, kam uns eine junge Familie aus Düsseldorf mit einem normalem PKW entgegen. Die Mama fuhr das Auto, Papa und das Kleinkind saßen hinten. Sie waren gestresst, wollten aber meine Warnung nicht ernst nehmen und fuhren weiter. Ich hoffe wirklich, dass sie durchgekommen sind oder adäquate Hilfe bekommen haben. Ansonsten übernachten sie heute da oben…
    Albanien, das Land ist Anwärter auf einen Beitritt zur EU und doch so anders, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie das gehen soll. Armut und Reichtum, Sauberkeit und Dreck, Gastfreundschaft und Dreistigkeit liegen hier immer beieinander. Wenn wir mit Elli an der Leine durch eine Stadt gehen, sind wir für die Einheimischen sicher das Highlight des Abends. Kein Mensch führt in Albanien einen Hund an der Leine. Naja, man muss die Aufmerksamkeit genießen lernen, auch dann wenn wir von Straßenhunden belagert werden. Das kann stressig werden, aber unsere Kleinste wird auch erwachsen und selbstbewusster. Das Land wird mir in lebhafter, wild-liebenswerter Erinnerung bleiben!
    Nach diesen intensiven Tagen inmitten einer vollkommen anderen Kultur freuen wir uns nun bald auf eine kleine Auszeit :-) in Griechenland, wo wir für ein paar Tage in Ioannina bleiben.

    Macht’s gut und danke fürs Mitverfolgen.
    Bis bald!
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  • Jour 41

    Durch das albanische Hinterland

    15 mai 2022, Macédoine du Nord ⋅ ⛅ 18 °C

    Auf einer kleinen Panoramastraße entlang des Skadarsko Sees tingelten wir nach Albanien. Auf der Strecke trafen wir häufig Bikepacker und -innen, die wir besonders an den langen Anstiegen bewunderten. Die Einreise klappte problemlos und wir warteten auf schlechte Straßen und rasende Autofahrer. Nichts dergleichen trafen wir vorerst an. Regeln gibt es nicht in Albanien, es funktioniert natürlich trotzdem. Vorbei an der nördlichsten Stadt des Landes fuhren wir bis an den Drin, der mehrfach angestaut wird und damit fast 90% des Energiebedarfs Albaniens deckt. An Lek zu kommen, war dann etwas schwieriger, wir konnten aber 50€ in einem Telefongeschäft tauschen. Agora Farmcamping, eine Empfehlung, empfing uns wunderbar gelegen, ruhig, sauber und mit Restaurant. Wir blieben 3 Tage, versuchten im unwegsamen Gelände zu wandern, fuhren nach Shkodra, um an Bargeld zu kommen, hüpften in den Fluss und waren sonst ordentlich faul. Denn das Fährticket für die Fahrt von Koman nach Fierza auf dem aufgestauten Fluss gab es erst am 3. Tag zu kaufen. Die Vorfreude war groß und es war dann auch eine beeindruckende Fahrt mit abenteuerlicher Autoverladung. Mit etwa 10 Autos unterschiedlicher Größe und 5 Motorrädern war die Fähre voll. Unseren Landi hat Maurice auf den Millimeter mit Hilfe der Schiffscrew rückwärts geparkt, denn die Fähre war nur einseitig befahrbar. 2,5 Stunden wurden wir durch einen tollen Canyon geschippert. Die weitere Fahrt auf einer kurvenreichen Bergstraße ab Fierza (eigentlich bestand sie nur aus Kurven 🤢) war anstrengend, die Ausblicke fantastisch. Christiane und Frank aus Hamburg begleiteten uns und wir fanden am Ende des Tages dann auch ein herrliches Plätzchen zum Übernachten. Sonnenuntergang und -aufgang mit Blick auf die albanischen Alpen und die Berge Kosovos bezauberten. Frühstück, Einkauf, Bargeld und Diesel gab es in Kukës, einer hässlichen Streusiedlung an der Grenze zum Kosovo. Albanien hat eine unglaublich schöne Natur, sehr sehr gastfreundliche Menschen, aber eine große Armut, schmutzige Orte und Müll, immer wieder Müll. Der Strassenbau schreitet voran und touristisch wird das Land bald kein Geheimtipp mehr sein.
    Kurz nach Kukës ging es mit Christiane und Frank auf die Offroad Strecke entlang des schwarzen Drin gen Süden. Ein Abenteuer mit maroden Brücken, sehr steilen Abgründe (ich saß natürlich auf dieser Seite...) und viel Staub. Wir haben Schildkröten von der Piste getragen und Schlangen gesehen und sind am Ende durchgeschüttelt an unserem nächsten Übernachtungsplatz angekommen. Wieder mit Blick auf die Berge, an einem Teich mit intensiven Froschkonzert. Die 4 Jungs im Alter von 13-16 Jahren, die uns ankommen sahen und neugierig waren, wurden leider nach einem anfänglich interessanten Gespräch (der Jüngste sprach gut englisch) dreist und nervig, fingen an zu betteln und wollten nicht gehen. Irgendwann hatten wir es geschafft und sie zogen schimpfend von dannen. Unsere Anspannung hielt die ganze Nacht an. Da funktionierte die Gastfreundschaft leider nicht mehr.
    Wichtigstes ToDo am folgenden Tag war die Autowäsche. Das ist in Albanien an jeder Straßenecke möglich. Staubige Straßen gibt es genug. Nach ein paar Kilometern auf sehr schlechter Asphaltstraße (ähnlich wie früher in unserer beiden Heimat) standen wir an der Grenze zu Nordmazedonien. Auch hier war die Einreise unproblematisch. Die Straße war nun schlaglochfrei und die nächste Stadt Struga war so ganz anders - viel sauberer, die Häuser und Vorgärten ordentlich, die Geschäfte westlich, die Menschen weniger arm, auch wenn Nordmazedonien ebenfalls eine sehr schwache Infrastruktur hat. Eine Dusche, die inzwischen wichtig war, gab es auf einem Campingplatz bei Ohrid am gleichnamigen See, dessen Alter auf 2-5 Millionen Jahre geschätzt wird. Nach einem Gewitter spazierten wir in die Stadt, in der zum Samstagabend viel los war und man an der Uferpromenade entlang schlenderte. Elli ist auch hier wie ein Magnet. Viele sprechen uns auf sie an und wollen sie streicheln. Unsere kleine Abenteuerin 🥰. Da uns Albanien trotz aller Armut und Schmutz so gut gefällt, geht es heute über die nahe Grenze zurück.
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  • Jour 35

    Montenegro, was es noch zu berichten gib

    9 mai 2022, Monténégro ⋅ ⛅ 14 °C

    Die schwarzen ( negro) Berge (monte). Die Natur ist in diesem kleinen Land, das so groß ist wie Thüringen, so vielfältig und wunderschön. Wir haben nur einen kleinen Teil gesehen, was wir bedauern. Aber wir sind etwas zu früh im Jahr hier und die Berge im Nordosten (Durmitor NP und Taraschlucht) liegen bei bis zu 2.500m und haben noch kühles Wetter und letzte Schneereste.
    Die berühmte Bucht von Kotor, die als südlichster Fjord Europas bezeichnet wird, hat uns erst bei der Weiterfahrt beeindruckt, als wir den Blick von oben auf die Bucht hatten. Es ist dort sehr touristisch, 1-2 Kreuzfahrtschiffe liegen täglich vor Kotor und diese vielen Menschen sind dann in der engen Bucht unterwegs. Nachdem wir die alte Hauptstadt Centinje (heute ist es Podgorica) passiert hatten und mal wieder über eine sehr schmale Serpentinenstraße 😉 Richtung Skadarsko See fuhren, tat sich eine traumhaft schöne Flusslandschaft auf. Dieses Mal ist es die Farbe grün, die uns für dieses Land in Erinnerung bleibt. Im Kleinen auch sehr sehr bunt bei allen Blumen am Wegesrand. Im einzigen an der kleinen Straße gelegenen Café trafen wir passenderweise das Drehteam von der WDR Sendung „Wunderschön“ und hätten uns mit ihnen noch ewig unterhalten können. Die Ausstrahlung ist Ende Oktober und wir wurden sogar in einem „Schwenk“ festgehalten 🤭.
    Der eigentliche Plan war, auf dem See Kajak zu fahren. Da hätte Elli allerdings nicht gut Platz gehabt und auch nur dann, wenn sie nicht rumgezappelt hätte. Also haben wir uns gestern in aller Frühe vom Bruder unseres Vermieters über den See schippern lassen. Es war eine tolle Stimmung - friedlich, weit, nur das Tuckern des Bootsmotors zu hören. Pelikane waren zu sehen mit ihrer beeindruckenden Größe.
    Am Nachmittag wurde Elli geschoren, denn die Wetterfrösche sagen tatsächlich richtig warme Temperaturen voraus 😃. Nach einer kleinen Wanderung war der Tag beendet, wir haben die Albanienkarte ausgeklappt und Pläne geschmiedet. Do videnja Crna Gora!
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  • Jour 34

    Montenegro - Gefühlsachterbahn

    8 mai 2022, Monténégro ⋅ ⛅ 16 °C

    Montenegro gilt ja vielerorts als Geheimtipp. So manche Reportage versprach auf jeden Fall tolle Landschaften und großartige Natur. Und ja, das stimmt. Anders als in Kroatien sind die Berge hier von üppigen Grün bedeckt und noch höher. Immer wenn man das Land aus einer Panoramasicht betrachten kann, zum Beispiel von einem Pass, Gipfel, Ufer oder Wasser ist man beeindruckt. Hier kommen einem Assoziazionen zu den Anden, Thailand oder Vietnam in den Sinn. Die Bucht von Kotor beispielsweise. Die beeindruckende Geographie kann man eigentlich nur aus der Höhe richtig erfassen. Das Gleiche gilt für den Skardarskosee. Und dank unseres robusten Autos kann man auch den noch so abenteuerlichsten Pass fahren und die Aussichten genießen. Die Abbrüche in den uralten Straßenbelägen darf man da nicht so ernst nehmen, sie werden das Auto schon tragen :-). Das rede ich Agnes immer ein, damit wenigstens zwischen uns die Balance bleibt ;-).
    Ja, und dann bleibt neben den Panoramasichten noch die alltägliche Realität. Die Bucht von Kotor bietet noch gut gepflegte Campingplätze, nicht wie an der kroatischen Küste, aber voll ok. Spätestens am Skardarskosee hies uns der Balkan willkommen, wie ich ihn erwartet hatte. Google sagt 5 Sterne, wir sagen: alle Rezessionen gekauft :-). Nach 4 Anläufen nächtigten wir auf einem weiteren in Google angepriesenem Campingplatz. Wir waren die einzigen Gäste im Vorgarten einer netten Familie. Zur Familie gehörten 4 Hunde ersten Grades plus weitere 3-5 die gerne dazugehören wollten, aber nicht durften, was die Hunde stündlich neu ausfochten. Und wir nun mittendrin im Getümmel mit unserer Elli :-). Ich weiß noch nicht genau, wie das hier mit den Hunden läuft, sie haben aber einen höllen Respekt vor Menschen. Woher der kommt? Ich will es garnicht wissen, es gibt uns aber erstmal das Gefühl, Elli im Zweifel beschützen zu können. Und Elli? Für Sie sind alle Hunde gleich, sie scheint den Dreh raus zu haben und lässt sich nicht beeindrucken. Hoffentlich bleibt das so.
    Die Nacht auf dem Campingplatz war nass und unsere Markise spendete uns abends wertvollen Regenschutz, der dann nachts vom Alfahund der Mäute verteidigt wurde. Jeder Eindringling wurde in einer wilden Keilerlei wieder auf seinen Platz im Nassen verjagt und Elli hat gelegentlich aus erhabener Höhe des Dachzeltes zum Beifall gebellt. Willkommen auf dem Balkan :-).
    Nicht falsch verstehen, der Balkan hat viel mehr Facetten als ich es hier beschreiben kann. Es war für uns einfach erstmal prägend und besonders.
    Morgen gehts weiter nach Albanien, dass sicher nicht weniger Aufregung verspricht. Aber spätestens in Griechenland werden wir mal länger Pause machen, also Urlaub ;-). So ein bisschen sind wir inzwischen reif für ein paar Sorglostage, ohne Suche nach Unterkünften, Wegen und sonstigen Entscheidungen des Reisealltags.
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  • Jour 29

    Abschied von Kroatien

    3 mai 2022, Croatie ⋅ ⛅ 14 °C

    Viel länger als gedacht hat uns unsere Reise durch - das uns bis dato unbekannte und so schöne - Kroatien geführt. Morgen nehmen wir nach 24 Reisetagen Abschied und sind nach ein paar Kilometern bereits in Montenegro.
    Natürlich gäbe es noch soooo viel anzuschauen und zu entdecken. Bei einer nächsten Reise in dieses Land würden wir uns die Inseln, besonders Brač, Hvar, Korčula, Mljet und die Halbinsel Pelješac genauer anschauen. Vielleicht bei ein paar Grad mehr Luft- und Wassertemperatur 😉. Ein kleiner weiterer Nachteil einer Reise im April sind die noch nicht reifen Früchte. Wir dürfen aber ja fortsetzen, was für alle mit einem normalen Jahresurlaub vielleicht an dieser Stelle schon beendet wäre. Die Feigen, Orangen, Mispeln, Granatäpfel,… wird es bald für uns geben 🤩. Die definitiv allergrößten Vorteile sind die noch wenigen Urlauber und Reisenden, die fast leeren Campingplätze und der überschaubare Andrang in den Nationalparks und in Städten wie Dubrovnik. Was uns gefehlt hat? Leckere Backwaren, „Teilchen“, Kuchen, Törtchen! Man bäckt ganz offensichtlich eher zu Hause. Beim Bäcker gibt es eigentlich nur Blätterteig in allen möglichen Formen. Die Vorfreude auf die französischen Patisserien ist also riesig 😋.
    Die Halbinsel Peljeśac haben wir auf abenteuerlichen Wegen entlang steil abfallender kleiner Weinberge mit einem Zwischenstopp zum Austernessen und der Besichtigung der sagenhaften Mauer von Ston verlassen. Nach einem Regentag in einem wohlweislich gebuchten Appartement und einem langen Spaziergang in die Altstadt Dubrovniks durch eben diesen Regen, liegt Maurice heute leider frierend und mit Magenkrämpfen im Bett 😔. Also bin ich mit Elli allein in die Altstadt marschiert und habe dort Katrin, Micha und ihren kleinen Sohn Milo aus Dresden wiedergetroffen. Wir kannten uns vom kleinen und so feinen Campingplatz auf Brač. So hatten Elli und ich wunderbare Begleitung beim Spaziergang über die lange Stadtmauer mit tollen Blicken auf diese uralte Stadt, die 1991 im Krieg zu 2/3 zerstört wurde. Man kann es fast nicht glauben, wenn man durch die schmalen Gassen, vorbei an Kirchen und Palästen bummelt. Was es in Dubrovnik zahlreich gibt, sind Stufen. Und ja, leider und verständlich, viele Touristen. Wir hatten heute Glück, denn es legte kein Kreuzfahrtschiff ab und auch nicht an. Maurice hat danach natürlich die beste Pflege und Versorgung bekommen und schläft sich nun hoffentlich gesund.
    Blau, azurblau, smaragdgrün - bei der Beschreibung der kroatischen Küste sind wir uns einig. Jede Bucht ein Postkartenmotiv. Ganz im blauen Rausch nehmen wir Abschied und sind dabei sogar ein klitzekleines bisschen traurig.
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  • Jour 25

    Inselleben mit dem himmlischen Kind

    29 avril 2022, Croatie ⋅ 🌙 16 °C

    Immer weiter südwärts, das ist unsere Richtung. Aber der Weg nach Griechenland bietet allein in Kroatien auf Grund der Inseln so viele Optionen, dass man garnicht weiß, welche man ansteuern soll. Einige Tage haben wir auf Brac verbracht. Die Insel liegt günstig vor der Küste von Split - wo ich ein wichtiges Päckchen erwartet habe - aber weit genug weg, um dem städtischen Trubel zu entgehen. Am 26. April bin ich dann mit dem Radel über die malerische Insel und mit der Fähre nach Split gefahren. Eine besondere Tour über traumhafte Gravelpisten und einsame Serpentinenstraßen.
    Kurz zum Päckchen: Unser Landy ist ein waschechter Abenteurer. Ist keine Aufregung in Sicht, sorgt er selbst für welche. In unserem Fall kam in den vergangenen Tagen immer mal wieder eine Fehlermeldung hoch, die der Wagen mit reduzierter Leistung quittierte. Reduziert bedeutet dann, bergan kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit. Große Sorgen habe ich mir gemacht, so kann man nicht weiter entspannt reisen. Die Zweifel, vll. doch den falschen Wagen für so ein Abenteuer ausgesucht zu haben, kommen in solchen Momenten gerne hoch🙈. Der Fehler kam und ging wie er wollte und ich beschloß ein Diagnosegerät für unterwegs zu kaufen. Seit Dienstag hab ich es und seit Mittwoch hab ich das Problem am Wagen gelöst. Schönes Erfolgserlebnis. Der Wagen war nicht Schuld, da wurde was nicht korrekt zusammengebaut…
    Die zweite Herausforderung sind die Winde. Mal die Bora, mal der Mistral. Die Einheimischen haben für alle einen Namen. Für uns sind sie, zumindest im April, ganz schön nervig. Ein Dachzelt ist halt hoch und bietet nicht allzu viel Widerstand. Manchmal steht es wie ein Segel in einer Böe, sodass selbst die 3 Tonnen des Landys zu wackeln beginnen. Die Temperaturen fallen dann und wir haben so manch unruhige Nacht verbracht. Der Wind, der Wind das himmlische Kind…😊
    Inzwischen sind wir auf einer Halbinsel auf direktem Weg nach Dubrovnik, unsere vorerst letzte Station in Kroatien. Wir freuen uns schon auf Montenegro, Albanien und Griechenland. Unsere Ideen und Vorstellungen über die Länder sind vielfältig und wollen nun mit der Realität abgeglichen werden. Ich freu mich insbesondere auf weitere Offroadtouren und entlegene Plätzchen, hier passt unser Reiseequipment am besten.
    Nach nun gut 3 Wochen bin ich angekommen in der Auszeit und habe realisiert, dass ich jetzt noch eine schöne Weile mit meinen zwei Herzdamen auf Tour bin. 😍
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  • Jour 21

    Neues Paradies auf Brač

    25 avril 2022, Croatie ⋅ ☀️ 18 °C

    Die so lang herbeigesehnten warmen Tage und Nächte haben begonnen und das Dachzeltleben fühlt sich nun noch freier an.
    Nach 2 Regentagen in Sinj, westlich von Split, war Elli ausgeschlafen und wir kurz vorm „Budenkoller“ in unserem kleinen Appartement. Am Samstag kam die Sonne wie angekündigt raus und wir waren schnell an der Küste und damit im kleinen mittelalterlichen Städtchen Trogir. Die Gassen waren bald durchschlendert, der wie überall köstliche Cappuccino und Espresso getrunken. Die Nachmittagsfähre brachte uns auf Kroatiens größte Insel Brač (ca. 1.200 Inseln sollen es insgesamt sein). Wir genossen es wieder, auf einer Fähre zu sitzen und die Inseln vom Wasser aus zu betrachten. Am ausgewählten Campground (wir nutzen ausschließlich die App camp4night) sind wir in Sultivan fast vorbeigefahren. Alles war im Bau, wir durften aber bleiben und den Handwerkern Gesellschaft leisten. Es wird überall gebaut in Kroatien, viel Schönes entsteht, oft sind es moderne Kuben, aber auch tolle Steinhäuser aus dem hiesigen Kalkstein. Diese Ferienhäuser stehen dann 8-10 Monate im Jahr leer 🤔. Da das Baustellenleben nicht sehr anheimelnd war, sind wir auf den Boutique Campground in Supetar umgezogen, den wir mit einer kleinen Radtour erkundet hatten. Den Preis von 45 Euro 😯 haben wir dann hingenommen, denn es gab eine Waschmaschine 🤗. Die Ausstattung war tatsächlich luxuriös, der Platz aber fast leer und charakterlos. Nun haben wir auf der Südseite bei Bol wieder ein kleines Paradies gefunden. Ein kleiner Platz zwischen Olivenbäumen mit Blick auf die Adria und die Insel Hvar. Wir lassen gerade die Seele baumeln, werden aber doch noch ein paar Höhenmeter erklimmen - die Hummeln summen zumindest bei mir 😉🐝🏃‍♀️.En savoir plus

  • Jour 17

    Große und kleine Wanderungen

    21 avril 2022, Croatie ⋅ 🌧 11 °C

    Vier Nächte sind wir auf diesem schönen Campingplatz geblieben, wurden nachts bei ordentlichen Windböen durchgeschüttelt, sind am Strand gewandert, haben die Yogamatten ausgerollt und waren einen Tag auf der Mala Paclenica Runde im Winnetouland wandern. Da hatte ich uns ziemlich viel, zu viel, zugemutet 🙈. Durch die Schlucht haben wir Elli gehoben, geschoben, am Geschirr an seilversicherten Stellen fest gepackt. Naja, es hieß auch: Für Hunde eher ungeeignet… Wir waren allerdings nicht die einzigen mit Hund 😉. Der weitere Weg und Abstieg war steinig bis verblockt. Maurice hat Elli die letzten Meter getragen. Sie wollte nicht mehr 😔 (ist am nächsten Tag aber wieder putzmunter durch den Tag gehüpft 🥰). Sehr anstrengend und super schön war es! Ich habe mich erschöpft riesig gefreut, dass ich solche Touren noch gehen kann.
    Entlang der Küste ging es am nächsten Tag hinauf in den Krka Nationalpark, den wir gestern nach sehr kalter Nacht bei wieder herrlichem Sonnenschein auf kleinen Runden zu Fuß erkundet haben. Der Park entlang der Krka ist wunderschön, fast romantisch mit all den Wasserfällen und den Travertinstufen. Über eine Hocheben mit Blick auf schneebedeckte Gebirgsketten sind wir gestern Abend in Sinj, nördlich von Split, angekommen und genießen hier 2 sehr faule verregnete Tage in einem Appartement. Elli genießt den Komfort und schläft tief und fest, wir lassen die bisherigen Erlebnisse sacken und schmieden neue Pläne 😊.
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