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  • Dag 5

    Långviken

    26 februari 2023, Zweden

    Die letzten beiden Tage habe ich im Dog-Team verbracht und mich in die Abläufe mit den Hunden eingearbeitet.
    Der Tag startet dabei regelmäßig kurz vor 8 mit der ersten Fütterung. Dabei wird zerkleinertes Rindfleisch mit heißem Wasser in einem großen Bottich zu einer Art Fleischsuppe vermengt und verfüttert. Das hat den Hintergrund, dass die Hunde zusätzlich Flüssigkeit aufnehmen, was im Winter bei diesen Temperaturen immer etwas zu kurz kommt und auf diesem Weg die effizienteste Lösung ist.
    Dazu bekommt jeder Hund nach Bedarf und nach Konstitution noch entsprechend proteinreiches Trockenfutter. Am Vormittag ist es dann meine Aufgabe die Hunde nacheinander in den Auslauf zu packen, sich mit ihnen zu beschäftigen und die einzelnen Kennels zu reinigen. Wenn Touren durch Gäste gebucht werden, entfällt dieser Punkt und ich bereite alle Schlitten und Hunde für die Fahrten vor, weise die Gäste im Umgang mit Hund und Schlitten ein und nehme die Schlitten nach Beendigung der Tour wieder in Empfang.
    Nach dem Mittagessen steht täglich der Puppy Walk und das damit verbundene Training der Babys an und im Anschluss wird an jedem Tag ein anderer Hund einem Health Check unterzogen. Das bedeutet, dass wir den Hund der für den entsprechenden Tag an der Reihe ist gemäß einer Checkliste untersuchen und seinen Zustand dokumentieren.
    Am Abend steht dann noch die letzte Fütterungsrunde an, bevor alle zusammen zum Abendessen zusammen kommen um den Tag final besprechen.
    Ab und an gibt es immer wieder Überraschungen in Form von Fahrten die wir selbst machen dürfen. So durften die Volunteers die in dieser Woche die Farm verlassen eine große Tour mit einem Einzelschlitten drehen.
    Da auch Anna-Maria in dieser Gruppe mit dabei ist und wir am Vortag schon mit dem 2er-Schlitten leichte Probleme hatten die Kurve in der vereisten Einfahrt zu nehmen und dort viel zu schnell waren, werde ich darauf geschult die ersten Meter als Gegengewicht und zur Stabilität auf dem Schlitten mitzufahren.
    In der ersten Kurve sind wir einfach wieder viel zu schnell, allerdings schaffe ich es tatsächlich durch Gewichtsverlagerung den Schlitten in der Spur zu halten. Diesmal wird uns allerdings die zweite Kurve zum Verhängnis, denn kurz nach der Ausfahrt der Kurve driftet der Schlitten zu weit nach links und fährt auf den aufgeschütteten Schnee am Straßenrand auf, was uns recht schnell auf die Seite wirft und mich mit dem Knie voran auf die eisige Straße. Dummerweise hat Anna-Maria den Schlitten losgelassen, sodass ich den Schmerz im Knie sofort ausblende, voller Adrenalin losrenne und dem Schlitten hinterher sprinte. Natürlich völlig aussichtslos, denn die Hunde sind einfach deutlich schneller als ich.
    Unsere Rettung heißt Phil, ein weiterer Volunteer, der gerade um die Ecke biegt und sich mit allem was er hat in die entgegenkommenden Hunde wirft. Die ersten beiden bekommt er am Geschirr zu packen, lässt sich von beiden ein kurzes Stück mitziehen und bringt sie zum Stehen, allerdings laufen die beiden hinteren Kraftpakete Balloo und Zdenek einfach Knallgas über Hund 1 und 2 und Phil drüber, sodass wir am Ende vor einem Mensch-Hund-Knäuel stehen das wir erstmal entwirren müssen.
    Es gibt zwei Verletzte, glücklicherweise ist kein Hund dabei. Phil‘s Hüfte und mein Knie werden dick und blau, alle Hunde stehen aber Sekunden später wieder unversehrt und mit den Pfoten scharrend vor dem Schlitten, sodass Anna-Maria ihre Tour fortsetzen kann.
    Ich verarbeite dieses kleine Trauma in dem ich mich von meinem Lieblingswelpen Maple trösten lasse und analysiere später am Tag mit Johannes den Unfall um zu verstehen was der Fehler war und wie ich in solchen Situationen anders reagieren und agieren kann um nicht zu stürzen.
    Ich habe Glück und mein Knie ist am nächsten Tag nur dick und blau, aber weiterhin völlig beweglich.
    Manchmal tut lernen halt auch echt weh.
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  • Dag 3

    Långviken

    24 februari 2023, Zweden ⋅ ☀️ -6 °C

    Meiner erster Tag als offizielles Teammitglied startet 7.30 Uhr. Ich bin heute für Indoor eingeteilt, was bedeutet dass der erste Weg in den Keller geht. Dort befindet sich der Ofen, den wir jetzt schnell ans Laufen bringen müssen, denn das Thermometer zeigt heute morgen schattige -19 Grad.
    Unser altes Schwedenhaus wird noch zentral über einen Holzofen beheizt, den ich nun gemeinsam mit Johanna auf Temperatur bringe.
    Im Anschluss bereiten wir das Frühstück für alle vor. Gegessen wird hier zu allen Mahlzeiten immer gemeinsam mit dem Huskyfarm Pärchen Johanna und Konstantin, ihrem Angestellten Johannes und allen Volunteers am großen Holztisch im Esszimmer. Fühlt sich an wie eine große Familie. Gefällt mir.
    Am Frühstückstisch selbst erfahre ich dann die große Überraschung für heute.
    Da die gebuchten Husky-Touren für den heutigen Tag abgesagt wurden, die Hunde aber dennoch ihren Auslauf und das Training benötigen, müssen also wir heute alle auf die Schlitten. Ich lerne Husky-Schlitten fahren!
    Johannes gibt uns als erstes eine ausführliche Lehrstunde über die Beschaffenheit und Aufbau eines Hundeschlittens, wie man ihn richtig bedient und was man auf gar keinen Fall tun sollte.
    Danach werden wir in 2er-Teams eingeteilt mit jeweils 6 Hunden und ich starte mit Anna-Maria die Vorbereitung für unseren Schlitten.
    Wir haben in unserem Gespann mit Nobel und Marshall die beiden Superhelden unter den Führungshunden, mit unwahrscheinlich viel Kraft und noch mehr Power. Als wir beiden das Geschirr anlegen und wir dabei schon Probleme haben sie zu bändigen, werde ich zum ersten Mal nervös.
    Anna-Maria und ich knobeln aus wer von uns den ersten Teil der Strecke fährt. Dummerweise verliere ich. Soll heißen ich bin diejenige die dieses Bündel an überschwänglicher Energie als erstes Auspowern darf.
    Anna-Maria schafft es gerade noch im Schlitten Platz zu nehmen, kurz darauf schiessen wir schon die Einfahrt runter. Ich stemme mich mit allem was ich habe auf die Bremse, fühle mich aber in den ersten Momenten leicht überfordert.
    Die erste Kurve nehmen wir im Highspeed und tatsächlich schaffen wir es gerade so noch den Schlitten auszubalancieren und nicht umzukippen. Auf den folgenden Metern bekomme ich dann mehr und mehr Sicherheit in meine High-Energy-Bande sodass wir recht schnell das für uns passende Tempo finden und ich ein Gefühl für diesen explosiven Schlitten bekomme. Ich bekomme meinen Adrenalinpegel in den Griff und fange an dieses Erlebnis zu realisieren und zu genießen. Ich fahre einfach einen Hundeschlitten! Unfassbar!
    Die Sonne gibt heute alles was sie hat und wir gleiten durch unfassbaren Glitzerschnee zwischen Bäumen und auf zugefrorenen Seen entlang. Ich kann nicht aufhören zu grinsen und sauge jeden einzelnen Moment in mich auf.
    Nach einer Stunde ist Fahrerwechsel. Anna-Maria übernimmt jetzt das Cockpit, ich darf mich auf dem Schlitten zurücklehnen und genießen.
    Nach 2 Stunden geht dann die Energie so langsam aus, bei uns. Die Hunde haben noch lange nicht genug, für heute reicht‘s dann aber doch.
    Zurück auf der Farm wird uns erklärt, dass es ein Ritual ist alle Hunde als erstes abzuknuddeln und sich bei ihnen für die Fahrt zu bedanken. Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Jeder unserer 6 Hunde bekommt von uns die Knuddeleinheiten seines Lebens.
    Danach wird abgeschirrt und die Welpen sind dran. Denn die müssen jeden Tag zum Puppy-Walk, was bedeutet, dass ihnen ein Geschirr angelegt wird das mit einem Bauchgurt am Mensch verbunden ist.
    Mir diesem Training und einem ca einstündigen Spaziergang mit jeweils zwei Hunden die mich an meinem Gurt durch die Wälder ziehen, werden die Welpen daran gewöhnt nebeneinander ziehend zu laufen. Klappt ganz gut, aber auch nicht immer. Hier ein Zweig, dort Rentierkacke. So vieles ist im Moment noch interessanter, als nur rennen und arbeiten. Ist aber auch ok. Der Instinkt allerdings ist tatsächlich schon da. Immer mal wieder schaffen es meine beiden Babyhunde mich hochkonzentriert und mit allem was sie haben durch den Schnee zu schleifen.
    Beim Abendessen spüre ich dann schon sehr schwere Beine und heiße den morgigen Muskelkater schonmal willkommen.
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  • Dag 2

    Långviken

    23 februari 2023, Zweden

    Mein Tag beginnt kurz vor 9 Uhr. Mein erster Blick geht aus dem Fenster und ich sehe zum ersten Mal bei Tageslicht Unmengen an Schnee und Wald und realisiere wo ich eigentlich gelandet bin.
    Im Gegensatz zu meinem Volunteering in Afrika, wo wir die Mahlzeiten von einer dem Resort zugehörigen Küche erhalten haben, sind wir hier für alle Mahlzeiten selbst verantwortlich. D.h. diejenigen die für den betreffenden Tag eingeteilt sind, kümmern sich um die Verpflegung des kompletten Hauses.
    Ich habe heute meinen Eingewöhnungstag und schnupper erstmal in alle Bereiche mit rein.
    Allerdings bleibe ich dann recht schnell beim Team hängen, die sich um Pflege und Fütterung der 30 Huskys kümmert.
    Mir wird jeder Husky mit Namen und seinen Erkennungszeichen vorgestellt und wirklich alle freuen sich überschwänglich mich kennenzulernen.
    Auf einer Wellenlänge bin ich sofort mit Felix. Nicht gerade der schlaueste, aber einfach immer nur glücklich. Glücklich wenn man ihn knuddelt, glücklich beim arbeiten, glücklich beim spielen, glücklich beim Fressen. Denkt nicht viel, ist einfach nur glücklich.
    Wir verstehen uns sofort.
    Ich helfe im Laufe des Tages noch mit die einzelnen Kennels vom Neuschnee der letzten Nacht zu befreien und erlebe am Abend dann das erste Mal in meinem Leben Polarlichter.
    Völlig fasziniert und begeistert, merke ich viel zu spät dass mir bei -15 Grad gerade die Finger einfrieren. Aber in diesem Moment ist das irgendwie unwichtig und die Welt steht für eine kurze Zeit einfach nur still.
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  • Dag 1

    Stockholm

    22 februari 2023, Zweden ⋅ ☁️ -2 °C

    13,95 €! Soviel kostet das ungetoastete Tomate-Mozzarella-Baguette das ich mir eben am Flughafen in Stockholm geholt habe. Nicht nur die Preise sind ein unfassbarer Kontrast zu meinem Afrika-Erlebnis von dem ich erst eine Woche zuvor zurück gekehrt bin. Auch das Wetter könnte nicht gegensätzlicher sein. Bin ich noch vor einer Woche bei 30 Grad und braun gebrannt aus Kapstadt abgereist, sitze ich hier nun mit dickem Pulli bei Schnee und -3 Grad, Tendenz weiter fallend.
    Vor 3 Stunden bin ich nun in mein zweites Volunteer Abenteuer aufgebrochen. Lappland also. Eine Huskyfarm mitten im schwedischen Nichts. Meine Gefühlswelt ist zwiegespalten. War mein Namibia Erlebnis doch so eine krasse und wahnsinnig geile Erfahrung, wie bitte soll das denn noch getoppt werden. Diese Frage schwirrt die ganze Zeit in meinem Kopf herum.
    Aber erstmal sitze ich die Zeit am Stockholmer Flughafen ab. Der erste von 2 Flügen ab Düsseldorf war überpünktlich, in 6 Stunden geht allerdings erst der Anschlussflug nach Arvidsjaur.
    Aber auch dieser ist voll in der Zeit, sodass ich 20.30 Uhr auf dem bisher kleinsten Flughafen meines Lebens stehe. Die Ankunftshalle ist nicht größer als der Opladener McDonalds und zugleich auch Check-Inn, Sicherheitskontrolle, Abflughalle und Gepäckausgabe in einem. Ich brauche lediglich 5 Minuten um den Flieger zu verlassen, meinen Koffer zu packen und in das Auto einzusteigen das bereits auf mich wartet.
    Johanna heißt die Fahrerin und ist ein Teil des schwedischen Pärchens bei denen ich die nächsten 3 Wochen wohnen werde.
    Wir verstehen uns auf Anhieb und erzählen uns gegenseitig von unseren Reiseerlebnissen bevor wir nach ca einer Stunde auf unendlich langen Straßen ohne irgendeinen Hinweis auf Zivilisation im immer stärker werdenden Schneefall endlich ankommen.
    In dem typisch schwedischen Holzhaus erwarten mich bereits 6 weitere Volunteers und Johannes, der aktuell die Verantwortung für die Hunde hat. Zu meiner Überraschung alle deutschsprachig. Noch mehr überrascht bin ich davon, dass der jüngste Volunteer Chris erst 15 Jahre alt ist und hier einen Schulaustausch macht ohne allerdings zur Schule zu gehen. So richtig erklären kann mir dieses Konzept niemand, ist mir am Ende aber auch egal.
    Ich lerne Anna-Maria aus Bonn und Lilly und Hannah aus Hamburg kennen mit denen ich mir ein Zimmer im Haus teile. Und Lucia und Shelby, die beiden älteren Huskydamen, die im Haus schlafen dürfen und deren Schlafplatz die Volunteerbetten sind.
    Ich lerne das die Heizung aus einem Ofen im Keller besteht, der regelmäßig befeuert werden muss und die komplette Schwedenhütte versorgt. Für warme Duschen muss ein extra Ofen befeuert werden und im kompletten Haus knarren bei jedem Schritt die alten Holzdielen.
    Ich lieb‘s!
    Mit dem Wissen, dass ich am morgigen Tag noch keine festen Aufgaben habe und ganz entspannt in alle Aufgaben reinschnuppern darf, endet mein erster Tag in Lappland.
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  • Dag 18

    Signal Hill

    9 februari 2023, Zuid-Afrika ⋅ ☀️ 26 °C

    Frühstück fällt heute aus. Zumindest für mich. Denn ich bin nervös.
    Nachdem wir gestern bereits oben auf dem Signal Hill waren und uns vorsichtig nach Möglichkeiten erkundigt haben mit einem der Paraglider über Kapstadt zu fliegen, haben wir für heute einen festen Termin bekommen.
    Pünktlich 10.30 Uhr stehen wir also an der Abflugpiste. Jack ist mein Pilot und sieht auf den ersten Blick eher aus wie ein Eric aus Schweden, so groß und blond. Jack ist aber waschechter Südafrikaner und nimmt mir mit seiner gelassenen und coolen Art direkt jegliche Aufregung.
    Und dann geht’s auch schon ganz schnell. Bevor ich noch irgendwelche dummen Fragen stellen kann, habe ich bereits den Fluggurt umgeschnallt und zwei Sekunden später befinde ich mich auch schon auf der Startrampe. Einfach rennen lautet meine Anweisung, mehr muss ich nicht tun. Ok, das krieg ich hin.
    Nach zwei Fast-Starts, die abgebrochen werden, weil wir zuviel Rückenwind haben, bekomme ich das Go und laufe los wie Speedy Gonzalez. Also ich versuche es, denn ich komme maximal 3 Schritte weit, dann hat sich der Schirm bereits aufgespannt und zieht mich mitsamt Jack nach oben. WOW!!!
    Ich hab absolut kein Gefühl wie lange mein Flug dauert. Ich bin einfach nur geflasht und überwältigt von dem was ich da gerade erlebe.
    Flugangst? Ist nicht. Der Paraglider schwebt geräuschlos und ohne ruckeln über Kapstadt, Jack erklärt mir die Welt des Fliegens, lässt mich selber lenken und dreht am Ende noch Loopings mit mir. Einfach nur krass!
    Am Ende landen wir butterweich zwischen Strand und Straße und ich bin so glücklich, dass ich Jack erstmal vollgepumpt mit Adrenalin um den Hals falle.
    Danach werde ich Augenzeuge von Sebastian‘s Landung der kurz nach mir gestartet ist und ebenso elegant den Boden erreicht.
    An seinem Dauergrinsen sehe ich direkt, dass es ihm ähnlich wie mir geht. Glücklich, stolz und unfassbar beeindruckt von dem was da eben mit uns passiert ist.
    Wir fahren mit unseren beiden Piloten zurück zum Ausgangspunkt und lassen uns noch von deren Job und der Faszination des Fliegens erzählen. Dann ist es leider auch schon wieder vorbei.
    Da Aufregung und Adrenalin doch sehr hungrig machen, suchen wir uns ein Café an der Waterfront und gönnen uns endlich das erste Frühstück.
    Eigentlich hatten wir für heute noch vor mit der Fähre nach Robben Island überzusetzen und uns diesem Teil der Geschichte zu widmen, nämlich der Inhaftierung im Hochsicherheitsgefängnis von tausenden von südafrikanischen Freiheitskämpfern u.a. auch Nelson Mandela.
    Aus uns aber nicht weiter erklärten Gründen findet diese Tour aktuell nur vormittags statt und nicht ganztägig wie auf der Website offeriert. Bedeutet für uns, am heutigen Tag geht nix mehr. Und die morgigen Vormittagstouren sind leider schon ausgebucht. Soll dann wohl nicht sein.
    Alternativ schippern wir dann mit einem kühlen Getränk in der Hand an der Küste Kapstadts entlang, genießen den Ausblick auf diese großartige Skyline mit der pulsierenden Stadt, eingerahmt von Tafelberg und Signal Hill und beobachten die Robben und Delfine, die vor und neben unserem Katamaran schwimmen.
    Am Abend gönnen wir uns zum Abschied ein südafrikanisches Menü mit Gnu und Mozambique Hühnchen und genießen mit Cocktails ein letztes Mal den afrikanischen Sonnenuntergang.
    Morgen geht der Flieger zurück nach Deutschland. Für mich sind damit 5 Wochen Namibia und Südafrika vorbei und ich hätte mir einfach keinen schöneren ersten Teil meines Sabbatical’s wünschen können, gefüllt mit so vielen Erlebnissen und Erfahrungen. Ich hatte so viele emotionale Momente, hab gelacht, auch geweint, so wertvolle Menschen getroffen, durfte mit Tieren arbeiten, bei denen ich niemals erwartet hätte diesen so nahe zu kommen. Ich bin sowas von aus meiner Komfortzone rausgekrabbelt, habe neue Seiten an mir kennengelernt und lange gehegte Träume erfüllt. Ich habe so viel erlebt, gesehen, gelernt und wir hatten mal wieder eine einmalige, wunderschöne Zeit zu zweit. Die Erinnerungen daran kann uns niemand mehr nehmen.
    Zum Abschluss halte ich es daher mit einem Satz der mir beim Abschied von Harnas mitgegeben wurde:

    Don't cry because it's over, smile because it happened!
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  • Dag 17

    Table Mountain

    8 februari 2023, Zuid-Afrika ⋅ ☀️ 5 °C

    Unser Tag beginnt mit einer Tasse Kaffee und strahlendem Sonnenschein auf dem Balkon. Der Tafelberg erhebt sich vor uns in seiner ganzen Pracht, von Wolken an diesem Tag weit und breit nichts zu sehen.
    Beste Voraussetzungen also um heute dieses imposante Naturwunder zu erklimmen. Wir verbringen den kompletten Vormittag damit um über das weitreichende Plateau des Tafelbergs zu wandern und diese Wahnsinnsaussicht zu bestaunen.
    Am Nachmittag sind wir noch Teil einer Free Walking Tour durch den Stadtteil Bo-Kaap, einen im 18. Jhd durch muslimische Sklaven gegründeten und durch seine bunten Häuser sehr sehenswerten Teil von Kapstadt. Wir erfahren von der Armut den dieser Stadtteil einst ausgemacht hat, vom Bau der ersten Moschee Südafrikas und vom Wandel zum angesagten jungen Wohnviertel.
    Am Abend probieren wir uns durch verschiedene südafrikanische Aufläufe und Fleischspiesse, die wir an der Frischetheke des Supermarktes bereits fertig zubereitet kaufen können und genießen den Sonnenuntergang mit Blick auf den Tafelberg von unserem Balkon.
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  • Dag 16

    Boulders Beach / Cape of Good Hope

    7 februari 2023, Zuid-Afrika

    Beim Frühstück auf dem Balkon liegt der Tafelberg unter einer dichten Wolkendecke. Das veranlasst uns vom Vorhaben selbigen zu besteigen abzusehen und heute erstmal Richtung Süden zu fahren. Das erste Ziel ist der Boulders Beach, bekannt für seine berühmte Pinguin Kolonie die dort geschützt lebt. Auf dem Weg dorthin bin ich bereits überwältigt von der Vielfalt dieser Küste. Von riesigen Sandstränden bis zu überwältigenden Bergen und beeindruckender Steinküste ist alles dabei.
    Wir finden einen kleinen Badeabschnitt auf dem sich ein paar Pinguine abseits ihrer Kolonie sonnen und ich habe die Möglichkeit diesen extrem witzigen und putzigen Tieren so nah wie noch nie zu kommen.
    Allerdings bleiben wir nicht allzu lange, denn unser Ziel für heute ist noch nicht erreicht. Eine halbe Stunde später stehen wir dann da. Genau 203 Tage nachdem es uns zum Nordkap dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlands verschlagen hat, stehen wir am Kap der guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punkt Afrikas. Für mich ist das gefühlt das andere Ende der Welt. Ich bin überwältigt von Demut und Dankbarkeit dieses privilegierte Leben leben zu dürfen und dass das Schicksal bisher so gut zu mir war und und ich mir all das ermöglichen kann.
    Wir klettern noch den Berg hoch und genießen die Aussicht und den Moment.
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  • Dag 15

    Kapstadt / Südafrika

    6 februari 2023, Zuid-Afrika ⋅ ☀️ 28 °C

    Auf dem Weg zum Flughafen holen mich all die Erlebnisse der letzten Wochen ein. Seit Anfang Januar bin ich nun im Abenteuer Namibia/ Südafrika. Die ersten Wochen in der Freiwilligenarbeit im Tierschutz auf Harnas. Danach mit Sebastian auf nem Roadtrip durch‘s Land. Im Moment fühlt sich das alles so unwirklich an und ich kann gar nicht richtig greifen was ich alles erlebt habe. Als mir dann auch noch kurz vor dem Flughafen eine Giraffenfamilie vom Straßenrand hinterher schaut, wird’s für einen kurzen Moment doch sentimental und ich vergieße ein paar Wehmutstränen. Namibia hat sich ich in mein Herz geschossen und ich habe für mich bereits längst entschieden, dass ich wiederkommen werde.
    Aber jetzt kommt erstmal der nächste Schritt. Wir hängen noch 5 Tage Kapstadt dran, bevor es pünktlich zum Karneval wieder zurück ins geliebte Rheinland geht.
    Ich bin einigermaßen beunruhigt, denn der Flieger ab Windhoek ist der kleinste in dem ich jemals gesessen habe. Meine Flugangst bekommt also ordentlich Futter.
    Der Flug an sich ist dann aber sehr gnädig mit mir, sodass ich tatsächlich einigermaßen entspannt in Südafrika ankomme.
    Wir holen uns einen weiteren Stempel im Pass und unseren Mietwagen ab und cruisen erstmal durch diese Metropole. Nach 4 Wochen im beschaulichen Namibia ist die Millionenmetropole Kapstadt erstmal ein kleiner Kulturschock. Aber auch ein traumhafter. Das Wetter könnte mit 30 Grad und Sonne nicht besser sein. Unser Appartment hat einen Pool und liegt fussläufig zur Waterfront mit einem tollen Blick auf den Tafelberg und die Stadt scheint an allen Ecken zu pulsieren. Ich hab Bock auf die nächsten Tage.
    Wir checken als erstes unsere Gegend ab und schließen uns noch einer Free Walking Tour an um mehr über Stadt und Geschichte zu erfahren und Tipps für die nächsten Tage zu erhalten.
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  • Dag 14

    Windhoek

    5 februari 2023, Namibië ⋅ 🌩️ 26 °C

    Heute ist mal wieder ein letzter Tag. Letzter Tag in Namibia, denn schon morgen früh geht der Flieger nach Südafrika.
    Aber vorher steht noch die Fahrt zurück nach Windhoek an, was uns nochmal 5 Autostunden kostet.
    In Windhoek angekommen stellen wir fest, dass die Stadt sonntags quasi wie ausgestorben ist. Café’s, Shops, Märkte, Museen. Alles hat geschlossen, die Innenstadt ist komplett leer gefegt. Also muss eine Alternativbeschäftigung her.
    Und was tun wir am liebsten? Richtig! Fußball gucken!
    Wir finden also das Stadion zum Premier League Spiel African Stars - Citizen FC. Und wieder befindet sich die Ticketkasse in einem Jeep. Und wieder kaufen wir Tickets für ein Erstligaspiel für umgerechnet 2,40 €.
    Für einen Aufschlag von ca 70 Cent dürfen wir sogar mit dem Auto aufs Stadiongelände und direkt hinter dem Tor parken.
    Ganz klassisch mit Dosenbier auf einer alten Steintribüne sehen wir ein 5:0 für den Favoriten African Stars.
    Gegen Abend finden wir aufgrund der Empfehlung einer Windhoek Auswanderin aus Heidelberg ein Restaurant mit dem Namen Joe‘s Beerhouse. Dort futtern wir uns nochmal durch die einheimische Küche und probieren Kudu, Springbock, Zebra und Crocodile Fillet.
    Joe’s Beerhouse ist ein mega cooles Restaurant mit einem extrem gemütlichen Stil und eine top Empfehlung für alle Namibia Reisenden. Sogar Bayer 04 Deko haben wir über der Theke ausfindig gemacht. Ein Stück Heimat tausende Kilometer entfernt, das reicht um nochmal kurz sentimental zu werden.
    Leider können wir nicht allzu lange dort bleiben, denn die Regenzeit meldet sich mal wieder. Und wie! Wir sprinten zum Auto und können auf dem Weg zu unserer Unterkunft ein unglaubliches Wetterphänomen bestaunen. Vor uns blitzt und donnert es aus allen Löchern, rechts neben uns erscheinen gleich 3 Regenbögen und hinter uns brennt der Himmel glutrot. Ach ja, Blitze kommen auch teilweise von allen Seiten. Was ein beeindruckender Abschluss.
    Danke Namibia! Du bist so einmalig, vielfältig und einfach wundervoll!
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