Im März 2023 habe ich meinen Job in Deutschland gekündigt und bin seit dem 22.05.2023 auf Reisen. Read more Hermersberg, Germany
  • Day 302–309

    Fiji

    March 18 in Fiji ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach über acht Monaten verlasse ich heute Australien. Einerseits freue ich mich so sehr auf die kommenden Wochen, neue Länder und Kultur, allerdings bin ich auch etwas traurig. Insgesamt muss ich sagen, dass mir Australien noch viel besser gefallen hat als erwartet und ich mich so wohl gefühlt habe.
    Am frühen Montagmorgen geht es für mich an den Flughafen und bereits um 6 Uhr hebt das Flugzeug ab in Richtung Fiji. Der Inselstaat im Südpazifik besteht aus über 300 Inseln. Bereits beim Anflug sehe ich ein paar der Inseln mit wunderschönen Lagunen. Meine erste Nacht verbringe ich auf einer der beiden Hauptinseln, Nadi. Das gebuchte Hostel ist leider nicht wirklich schön, in der gesamten Unterkunft riecht es sehr modrig und unangenehm. Auch der Strand ist nicht das was man sich unter den Traumstränden Fijis vorstellt, wovon ich allerdings nicht überrascht bin, da ich das bereits vorab gelesen habe. Da das Wetter recht gut ist, lege ich mich eine Weile mit meinem E-Book an den Strand, bevor ich mir einen Tisch im außenliegenden Restaurant suche. Leider ist das Personal hier sehr enttäuschend und man wird nicht wie erwartet mit der für die von Fijianern bekannte lockere und freundliche Art willkommen geheißen. Ich bestelle mir eine einfache Portion Reis mit Gemüse und muss leider insgesamt 2 Stunden auf mein Essen warten.
    Am kommenden Morgen geht es dann schon früh mit der Fähre auf mein Ziel der nächsten Tage, das Barefoot Resort auf Kuata Island. Noch vor der Fähre lerne ich Jana aus Deutschland und Laura aus England kennen. Beide machen Inselhopping und werden jeweils eine Nacht in den kommenden Tagen auch auf meiner Insel machen. Nach insgesamt knapp 2 Stunden auf der Fähre komme ich endlich auf Kuata Island an. Die Insel gehört zu der nördlichen Inselgruppe Yasawa. Leider regnet es bereits bei meiner Ankunft auf der Insel und es wird auch nicht mehr aufhören, bis zum kommenden späten Morgen. Von den anderen Mädels in meinem Zimmer höre ich, dass es die letzten beiden Wochen schon durchgehend geregnet hat und die Sonne kaum zu sehen war. Da ich in der Regenzeit hier bin, habe ich mich bereits auf einige Regenschauer eingestellt, habe aber ehrlicherweise nicht mit so viel Regen gerechnet und hoffe einfach, dass es die kommenden Tage besser wird.
    Direkt an meinem ersten Tag gehe ich spontan mit auf eine Tour zur benachbarten Insel. Wir besuchen hier das einheimische Dort und die Schule. Ein super spannender Einblick in die Kultur und das Leben der Einheimischen auf den kleinen Insel. Bis vor ein paar Jahren lebten die Menschen dort noch komplett ohne Elektrizität. Mittlerweile haben die meisten Häuser eine kleine Solarplatte, wodurch wenigstens die Versorgung mit Licht und kleinere Geräte betrieben werden können. Allerdings ist diese nicht stark genug, um z.B. eine Waschmaschine zu betreiben, weshalb auf der kompletten Insel die Kleidung mit Hand gewaschen wird. Nach der Führung durch das Dorf erreichen wir die Schule und erhalten einen Einblick in zwei verschiedene Klassen. Aufgrund des starken Regens fehlen circa die Hälfte der Schüler, da diese teilweise von anderen Inseln anreisen müssen und der Weg für die Kleinen dann zu gefährlich ist. Wir werden mit tollem Gesang von den Schüler:innen begrüßt. Schon als Kind wird bei den Fidschianer die Stimme trainiert, denn Gesang und Musik spielt in der Kultur und Gemeinschaft eine große Rolle.
    Die kommenden Tage wird das Wetter tatsächlich immer besser und die Sonne zeigt sich immer öfters. Ich verbringe viel Zeit mit Schnorcheln im Hausriff vor dem Resort. Die Korallen sind ziemlich alle noch intakt und die Unterwasserwelt ist wirklich wunderschön. Dreimal sehe ich bei meinem morgendlichen Spaziergang am Strand sogar Riffhaie direkt vom Strand aus. Kuata Island ist übrigens bei Reisenden auf den Fijis bekannt für seine Möglichkeiten mit verschiedenen Haien zu Tauchen und Schnorcheln. Es wird sogar ein Tauchgang mit Bullenhaien angeboten, auch ohne Tauchschein. Auch wenn ich nach meiner letzten Erfahrung mit dem Tauchen etwas Angst habe, will ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und buche den Tauchgang für freitags. Zufälligerweise ist genau an diesem Tag Laura, welche ich vor wenigen Tagen auf der Fähre kennengelernt habe, auf der Insel und meldet sich spontan ebenfalls für den Tauchgang an. Als nicht-zertifizierter Taucher bekommt man zunächst eine kleine Einweisung in die Taucherausrüstung, bevor es im Pool eine Übungsrunde gibt. Wir sind an diesem Tag nur vier Taucher, ein Paar aus der Schweiz und wir beide. Dadurch sind wir relativ schnell durch mit der Übungsrunde und es geht endlich aufs Boots. Von Kuata aus fahren wir ca. 15 Minuten mit dem Boot zum Yakawe Riff. Jeder von uns bekommt einen Guide zugeteilt, welcher einem wortwörtlich während dem Tauchgang immer zur Seite steht und die Hand hält. Auch das Auf- und Abtauchen übernimmt der Guide - also im Prinzip muss man nur atmen und Druckausgleich machen. Ich habe meinem Guide vorher noch kurz von meinem Problemen mit den Ohren erzählt und er nimmt sich wirklich viel Zeit für das Abtauchen und stellt sicher, dass es mir gut geht. Von der ersten Sekunde an fühle ich mich zu 100% sicher. 12 Meter geht es in die Tiefe. Dort wurde eine kleine Steinmauer errichtet, hinter welcher wir uns auf den Meeresboden knien und für ca. 30 Minuten die Haie beobachten können. Wir sehen insgesamt 4 verschiedene Arten: Bullenhaie, Zitronenhaie, Ammenhaie und Schwarzspitzen-Riffhaie. Da zu der aktuellen Saison die Bullenhaie ihre Jungen zur Welt bringen, ist die Präsenz der Bullenhaie nicht zu hoch, weshalb man vermehrt auch andere Arten sieht. Die Tiere werden bis zu 2,5m lang und sind wirklich beeindruckend. Man fühlt sich während dem Tauchgang wirklich , als würde man inmitten einer Dokumentation sitzen. Beim Auftauchen stoppen wir nochmal auf ca. 4m Tiefe am Riff und mein Guide lässt mich eine Weile alleine tauchen und nimmt mir wirklich zu 100% die entwickelte Angst vor dem Tauchen. Am Abend höre ich mir noch einen Vortrag von einem der fünf Meeresbiologen an, welche derzeit auf der Insel in der Tauchschule arbeiten und forschen. Jan, aus Deutschland, informiert in seinem 30-minütigen Vortrag über Haie und den Stereotypen, dass alle Haie Monster sind. Er macht außerdem darauf aufmerksam, dass durch die weltweit betriebenen Fischmethoden, sehr viele Haie Opfer von Beifang werden. Außerdem erklärt er, dass fast jeder von uns in seinem Leben bisher vermutlich Haifleisch konsumiert hat, denn oft wird Haifleisch in allen möglichen Sprachen unter diversen anderen Namen verkauft. So in der deutschen Sprache z.B. Seeaal oder Steinlachs. Im Englischen z.B. Flake oder Lemon Fish. Der Grund dafür ist, dass sich Haifleisch als dieses nicht gut verkaufen lässt, aber für die Produzenten viel günstiger ist (und wieder einmal bin ich froh, Vegetarier zu sein)…
    An meinem letzten Abend auf Kuata Island ist Fiji Night und zum ersten Mal probiere ich bei einer Zeremonie Kava. Das Getränk wird aus einer Pfefferpflanze per Hand hergestellt. Bevor man an der Reihe ist, klatscht man einmal in die Hände, ruft laut „Bula“ und kippt das Getränk, welches in einer halben Kokosnussschale serviert wird, runter. Es schmeckt genau so wie es aussieht, schlammig. Ich merke die leicht narkotisierende Wirkung auf meiner Zunge. Nachdem man ausgetrunken hat, klatscht man nochmal 3-mal in die Hände und bedankt sich mit einem „Vinaka“, bevor dem nächsten die Schüssel gereicht wird. Insgesamt trinke ich am Ende vier der Schalen. Während der Zeremonie wird ausgelassen gesungen und Gitarre gespielt. Das komplette Personal des Resorts nimmt an der Zeremonie teilt und man fühlt sich hier tatsächlich in die Gemeinschaft aufgenommen. Ich würde definitiv behaupten, dass ich hier bisher die herzlichsten und freundlichsten Menschen auf meiner ganzen Reise kennengelernt habe und so wird Kuata Island überraschenderweise zu eine, meiner absoluten Highlights der kompletten Reise. Der Regen unterbricht dann die Zeremonie und ich genieße mein letztes Abendessen auf Kuata Island, bevor es am nächsten Tag schweren Herzens zurück auf die Hauptinsel Nadi geht.
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  • Day 294–302

    Melbourne

    March 10 in Australia ⋅ ☀️ 37 °C

    Am Sonntag ist mein letzter Tag mit dem Van. Die letzten drei Wochen vergingen viel zu schnell und doch blicke ich auf so viele schöne Erinnerungen zurück. Das alleine Reisen im Van ist noch einmal eine ganz neue Erfahrung für mich. Man hat sehr viel Zeit mit sich alleine, hat keine Verbindlichkeiten gegenüber anderen und hat eine enorme Freiheit. Ich bin super stolz, diese Reise komplett alleine gemacht zu haben.
    Bevor ich jedoch meinen Van für die Rückgabe fertig mache, nutze ich nochmal das schöne Wetter und sonne mich ein wenig an einem der tollen Strände. Auf der Mornington Peninsula, einer Halbinsel vor Melbourne reihen sich unzählig viele Strände aneinander. Gegen Mittag bringe ich mein Gepäck bereits zu meinem gebuchten Airbnb, bevor ich den Van noch sauber machen gehe, tanken und schließlich an der anderen Seite der Stadt zurückgebe. Im Airbnb zurück angekommen treffe ich meine Mitbewohner für die kommende Woche: Lana, eine Australierin, die ihr zweites Zimmer in der Wohnung bei Airbnb anbietet und ihre beiden süßen Katzen. Die Wohnung befindet sich in Ripponlea, einem jüdischen Viertel der Stadt. Die Lage gefällt mir sehr gut, denn in nur 20 Minuten bin ich mit der Bahn im Stadtzentrum oder 20 Minuten zu Fuß und ich bin am Strand. Dort gehe ich an meinem ersten Abend auch noch direkt hin. Der Point Ormond ist ein bekannter Aussichtspunkt, direkt zwischen dem Elwood und St. Kilda Beach. Von hier aus schaue ich mir einen tollen Sonnenuntergang an und gehe noch eine Runde an der Promenade bis nach St. Kilda entlang, bevor ich zurück in die Wohnung gehe. In den kommenden Tagen verbringe ich relativ viel Zeit damit, meine kommenden Wochen zu planen und Flüge zu buchen. Natürlich schaue ich mir auch ein bisschen die Stadt an, besonders die State Library gefällt mir sehr gut und die Street Art in Melbourne sind sehr schön. Die Stadt ist außerdem bekannt für seine Kaffeekultur und tatsächlich muss ich sagen, dass ich hier den bisher besten Kaffee trinke und das in fast allen Cafés. An meinem letzten Tag besuche ich noch die Shrine of Remembrance. Hierbei handelt es sich um eine Gedenkstätte für gefallene aus verschiedenen Kriegen. Des Weiteren hat man eine atemberaubende Aussicht auf die Skyline der Stadt.
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  • Day 293

    Phillip Island

    March 9 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    An meinem letzten kompletten Tag des Roadtrips mache ich einen Tagesausflug auf die Phillip Island. Da es ein langes Wochenende in Victoria aufgrund eines Feiertages ist, sind auch viele Australier übers Wochenende verreist und es ist wirklich super viel los. Schon am Morgen sind an den Stränden die Parkplätze ziemlich voll, das Wetter zeigt sich heute auch von seiner besten Seite, es ist heiß und die Sonne scheint - das perfekte Strandwetter. Ich parke den Van am Woolamai Surf Beach und laufe erst eine Weile am Strand entlang, bevor mich eine Holztreppe die hinter dem Strand liegenden Klippen hinauf zu einem kleinen Wanderweg führt. Von hier aus laufe ich zum Pinnacles Lookout, ein weiterer spektakulärer Aussichtspunkt auf fantastische Rockformationen, welche aus dem Wasser ragen. So oft ich so einen ähnlichen Anblick die letzten Wochen gesehen habe, es wird nie langweilig und ist jedes Mal aufs Neue erstaunlich und beeindruckend. Von hier kann man eigentlich noch einen Rundweg weiterlaufen, welcher mir jedoch bei dem Wetter ohne Sonnenschutz und nicht sonderlich viel Wasser im Rucksack dann doch zu lange ist, weshalb ich zum Strand umdrehe und mich erst einmal in den Wellen abkühle. Ich fahre einmal auf die komplett andere Seite der Insel und sonne mich bei dem Wetter eine Weile am Red Rocks Beach, welcher deutlich kleiner und weniger gut besucht ist, was mich umso mehr freut. Im Anschluss fahre ich weiter zum Nobbies Centre. Phillip Island ist bekannt dafür, die größte Population der Little Penguins in ganz Australien zu haben. Allerdings wird das ganze hier sehr kommerzialisiert und man muss Tage vorher Tickets buchen, um dann auf einer riesigen Tribüne den kleinen Pinguinen zum Tagesende zuzuschauen, wie diese aus dem Wasser zurück in ihre Nester gehen. Da ich das ganze sowieso schon aus nächster Nähe in Tasmanien gesehen habe, meide ich die Massen am Abend und besuche die Gegend am Mittag. Es gibt einen schönen Boardwalk mit toller Aussicht auf die Klippen in der Umgebung und die Nester der Pinguine. Ich habe sogar das Glück, einige Pinguine auch am Mittag zu sehen. Im Anschluss parke ich den Van noch ein letztes Mal an einem tollen Aussichtspunkt auf das Meer und lese bei schöner Aussicht, bevor es auf den heutigen Stellplatz geht, welcher nicht ganz so spektakulär einfach nur eine Highway-Raststätte ist.Read more

  • Day 292

    Wilsons Promontory Nationalpark

    March 8 in Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Den heutigen Tag verbringe ich in dem Nationalpark Wilsons Promontory, welcher auf einer Halbinsel gelegen den südlichsten Punkt des australischen Festlandes bildet. Der Nationalpark hat eigentlich wirklich alles zu bieten, von schönen Tageswanderungen, bis hin zu weißen Stränden mit kristallklarem Wasser. Man kann hier definitiv gut mehrere Tage verbringen, doch aufgrund meiner begrenzten Zeit, werde ich nur einen Tagesausflug auf der Halbinsel machen. Der erste Stopp ist der Squeaky Beach, welcher seinem Namen alle Ehre macht, da die feinen Quarzkörner quietschen, wenn man über den weißen Sand läuft. Auch hier säumen riesige Granitfelsen den Strand, was mich ein wenig an Tasmanien erinnert. Ich halte unterwegs nochmal an zwei schönen Aussichtspunkten an, bevor ich in Tidal River ankomme. Von dort gehe ich eine Runde am Norman Beach laufen und mache mir bei tollem Wetter Wraps zum Mittagessen. Mein letzter Stopp im Nationalpark ist dann am Nachmittag der Prom Wildlife Walk. Der ca. 2 km lange Rundweg soll der perfekte Ausgangspunkt sein um einige der heimischen Tiere beobachten zu können. Da ich jedoch an diesem Tag noch etwas zu früh bin, sehe ich außer ein paar Vögel keine weiteren Tiere. In der Regel trifft man hier zu Sonnenuntergang auf grasende Wombats, Kängurus oder sogar Emus.Read more

  • Day 291

    Raymond Island

    March 7 in Australia ⋅ ⛅ 20 °C

    Am Donnerstag freue ich mich besonders auf den heutigen Tag, denn von dem kleinen Küstenstädtchen Paynesville, nehme ich die kostenlose Fähre zu der gegenüberliegenden Raymond Island. Die nur 6 x 2 km kleine Insel ist bekannt für seine Koala-Population. Da die Tiere Anfang des 20. Jahrhunderts in Victoria vom Aussterben bedroht waren, wurden einige der Koalas auf die kleine Insel gebracht, welche sich durch die Vielzahl an Eukalyptusbäumen und wenigen Gefahren super für die Tiere eignete. Den Koalas ging es sogar so gut, dass sie sich in wenigen Jahren auf eine Anzahl von über 600 vermehrten, woraufhin man 300 der Tiere wieder an andere Orte in Victoria umsiedelte, um auch dort die Populationen wieder zu stabilisieren. Heute leben also immer noch rund 300 der süßen Tiere auf der kleinen Insel, wodurch man leicht sagen kann, dass man hier mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auf die verschlafenen Tiere trifft. Auf der Insel führt ein Rundweg um die Eukalyptusbäume und bereits nach wenigen Minuten entdecke ich die ersten Koalas schlafend in den Bäumen sitzen. Hier findet man auch viele niedrigere Bäume und man kann die Tiere wirklich toll aus nächster Nähe beobachten. Meistens findet man die Tiere schlafend an, da Koalas bis zu 20 Std. am Tag genau dies tun. Bekanntlich ernähren sich die Tiere ausschließlich von Eukalyptusblättern, allerdings sind die Tiere wirklich wählerisch bei der Auswahl der Mahlzeit, denn von über 600 bekannten Eukalyptusarten werden nur ca. 70 als Nahrungsquelle genutzt. Allerdings muss man dazusagen, dass die Tiere gezwungenermaßen äußerst wählerisch sind, denn Eukalyptus enthält Giftstoffe, die der Koala zwar in gewissen Maßen tolerieren kann, aber zu hohe Konzentrationen sind diese auch für ihn giftig. Zuerst strecken sie einen Arm aus und pflücken mit großer Sorgfalt einige ausgewählte Blätter, bevorzugt ältere, in denen die Giftstoffe nicht mehr so konzentriert vorliegen. Danach beschnuppern sie sie sorgfältig, bevor sie einen Bissen nehmen. Ich hatte das Glück einen der Koalas eine ganze Weile genau dabei zu beobachten, bevor er erschöpft wieder in den Tiefschlaf fiel. Einige Male höre ich sogar die lauten Rufe der Tiere. Männchen geben ein tief grunzendes Bellen von sich, wenn sie sowohl ihre Gegenwart als auch ihre soziale Stellung kundtun. Oft klingt es wie ein fernes Rumpeln, wie ein startendes Motorrad oder wie ein grunzendes Schwein. Die Männchen ersparen sich mit diesem Hinausbellen ihrer dominanten Stellung den Energieaufwand eines Kampfes. Während der Fortpflanzungszeit wird viel gebellt, um anderen Tieren die Möglichkeit zu geben, die Position des Rufers genau festzustellen.
    Leider ist einer WWF-Analyse zufolge in einigen Regionen Australiens seit den 90er-Jahren 80% der Koalas verschwunden. Früher waren die weichen Felle der Koalas sehr begehrt, so dass sie durch Bejagung stark dezimiert wurden. Obwohl sie seit 1937 unter Schutz stehen, sterben jährlich etwa 400 Koalas durch menschliche Ursachen, wie z.B. der Vernichtung der Lebensräume durch fortschreitende Urbanisierung oder Verkehrsunfälle. Des Weiteren verzeichnete man große Verluste bei den enormen Buschbränden 2019/2020. Es wird geschätzt, dass dabei von den rund 80.000 in ganz Australien lebenden Koalas etwa 33.000 ums Leben kamen. Daher ist der Schutz dieser besonderen und der nur in Australien lebenden Tierart besonders wichtig.
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  • Day 289–290

    Organ Pipes NP - Tarra-Bulga NP

    March 5 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Den Dienstag starte ich im Organ Pipes Nationalpark, ganz in der Nähe von Melbourne. Hier gibt es 400 Mio. Jahre altes vulkanisches Gestein, was wie sechseckige Basaltsäulen, die „Organ Pipes“ geformt ist. Tatsächlich wurde bei Nachforschungen entdeckt, dass dieses Gebiet vor ungefähr 400 Mio. Jahren vom Meer bedeckt gewesen sein muss. Weiter geht es in den Yarra-Ranges Nationalpark. Hier findet man dichte alte Baumbestände vor allem aus Königseukalyptus. Ich mache einen kurzen Boardwalk und verbringe den restlichen Tag entspannt an meinem Campingplatz in dem kleinen Ort Warburton. Am kommenden Morgen fahre ich zum Aussichtspunkt des Mount Donna Buang. Man hat auf 1.250 m eine tolle Aussicht auf den dichten Wald des Nationalparks. Einen kurzen Zwischenstopp mache ich danach an der Noojee Trestle Bridge. Diese liegt in einem wunderschönen, hohen Wald und ist die höchste noch erhaltene Holzbrücke Victorias. Die Brücke ist ein Überbleibsel der alten Eisenbahnstrecke, die von Noojee nach Warragil führte. Ursprünglich wurde die Brücke im Jahr 1919 erbaut, brannte jedoch 1939 vollständig nieder und wurde noch im selben Jahr wieder aufgebaut. Danach mache ich mich auf den Weg zum Tarra-Bulga Nationalpark im Südosten Victorias. Dort findet man die letzten Stellen des Eukalyptus-Primärwaldes, wie er einst die ganze Region bedeckte. Der Kaltklima-Regenwald strahlt in einer grün leuchtenden Landschaft, die mit Baumfarnen übersät ist. Von Visitor Center aus starte ich eine ca. 3 km lange Wanderung, welche mich zunächst durch den üppigen Regenwald führt, vorbei an riesigen Mountain Ash Bäumen, bis hin zu der Corrigan Suspension Bridge. Die kleine Hängebrücke über dem Macks Creek, bietet einen tollen Ausblick un die grüne Waldlandschaft. Eine weitere kleine Wanderung führt mich im Anschluss zu den Cyathea Falls, ein schöner Wasserfall umsäumt von den grünen Baumfarnen.Read more

  • Day 286–288

    Grampians Nationalpark

    March 2 in Australia ⋅ ☀️ 23 °C

    Noch am Samstagabend mache ich mich auf den Weg in meinen nächsten Nationalpark: die Grampians. Die schweizer Familie hatte mir vor allem diesen ans Herzen gelegt, weshalb ich diesen auf jeden Fall besuchen möchte. Deutlich weiter im Landesinneren gelegen, ist bereits die Hinfahrt ein richtiges Abenteuer. Zwar fahre ich die komplette Strecke über auf geteerten Straßen, allerdings fährt man kilometerlang durch die australische Weiten und es kommen mir auf der zweistündigen Strecke maximal 5 Fahrzeuge entgegen. Wieder einmal wird mir die enorme Größe Australiens bewusst. Lange sieht man nichts außer die endlos scheinende Weite des Landes, bis plötzlich am Horizont die Umrisse einer Gebirgskette zum Vorschein kommen. Bereits der Anblick aus der Ferne lässt meine Vorfreude auf die kommenden beiden Tage ins Unermessliche steigen. Da es in dem Nationalpark bis auf wenige Punkten kein Netz gibt und ich natürlich nicht geplant habe, welche der zahlreichen Wanderungen ich unternehmen möchte, ist mein erstes Ziel das Besucherzentrum in Halls Gap. Von einer netten Dame, welcher man definitiv die Euphorie anhören kann, empfiehlt mir einige Wanderungen. Ich entscheide mich für eine Wanderung, welche direkt in dem kleinen Ort startet. Von dem Parkplatz aus ist mein erstes Ziel die Venus Baths. Hier fließt der Stoney Creek über ein wunderschönes Sandsteinplateau und bildet herrliche Wasserbecken mit schrägen Steinwänden auf beiden Seiten. Weiter geht es für mich zu den Splitter Falls, ein kleiner Wasserfall, welcher aktuell im Sommer jedoch nicht ganz so viel Wasser trägt als zur Winterzeit, in der bekanntlich deutlich mehr Regen fällt in diesen Regionen. Von hier aus geht es weiter zum Grand Canyon. Hier klettert man durch eine wunderschöne Schlucht unter hoch aufragenden Felswänden. Im kühlen Schatten dieser lege ich eine Pause ein, denn es ist super heiß und der Aufstieg bei dieser Hitze und in der Sonne definitiv anstrengend. Weiter geht es durch die Silent Street, eine ganz schmale Schlucht geht es hier weiter die Felsen hinauf. Nach einem anstrengenden Aufstieg komme ich dann an meinem Ziel, dem Pinnacle Lookout an. Man hat von hier wirklich unglaublich schöne Aussichten auf den Nationalpark. Steil fallen die Felsklippen hier in die Tiefe, die Landschaft sieht spektakulär aus. Ist sitze eine Weile an dem Aussichtspunkt, telefoniere mit meinem Bruder und genieße die atemberaubende Aussicht, bevor ich meinen letzten Teil des Rundweges antrete und den Abstieg in Richtung Halls Gap starte. Bevor ich an den kostenlosen Stellplatz fahre, nutze ich noch die Gelegenheit einer kostenlosen heißen Dusche in einem der kleinen Orte. Ich liebe Australien dafür! Überall findet man gute und kostenlose Toiletten und Duschen.
    Am kommenden Morgen führt mich eine weitere Wanderung auf den höchsten Gipfel des Nationalparks. Vom Mount William aus hat man auf 1.167 m eine wunderschöne 360-Grad Aussicht auf die Grampians. Man kann recht weit auf den Berg bis zu einem Parkplatz fahren und muss lediglich die letzten 2 km wandern, welche jedoch durch den steilen Aufstieg etwas anstrengend sind. Da man aber auf einem gut ausgebauten, geteertem Weg unterwegs ist, ist der Aufstieg gut zu bewältigen und man wird mit einer wirklich atemberaubenden Aussicht belohnt. Im Anschluss fahre ich nochmal nach Halls Gap, mache mich jedoch recht zeitnah auf die Weiterfahrt, da ich noch ca 2,5 Stunden bis zu meinem heutigen Stellplatz fahren muss.
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  • Day 284–286

    Great Ocean Road

    February 29 in Australia ⋅ ☁️ 22 °C

    Angekommen in Victoria stocke ich noch einmal meine Lebensmittel auf und mache mich dann auf den Weg an die weltbekannte Great Ocean Road. Auf dem 243 km langen Küstenabschnitt hat man wirklich atemberaubende Aussichten. Der Regenwald trifft hier auf die Küste und die riesigen Klippen an der westlichen Seite der Great Ocean Road sind wirklich toll anzusehen. Doch nicht nur landschaftlich hat dieser Küstenabschnitt einiges zu bieten, auch historisch gesehen, denn es handelt sich hierbei um das größte Kriegerdenkmal der Welt.
    Die Küste der Great Ocean Road wurde jedoch schon besiedelt, lange bevor es hier eine Straße gab. Die zahlreichen Fischer- und Küstenorte waren nicht über Landwege verbunden, sonder konnten nur mit den Schiffen und Booten erreicht werden. Selbst von einem Fischerhafen an der Küste in den nächsten zu kommen, war teilweise eine recht gefährliche Angelegenheit. Die Küste ist berühmt für Nebel, starke Strömungen und ist gespickt mit hunderten von Kalksteinfelsen, die überall aus dem Wasser ragen. Nicht umsonst wird sie auch „Shipwreck Coast“ (Schiffswrack Küste) genannt. Jahrelang gab es Ideen und Planungen zum Bau einer Straße, welche diese Orte miteinander verbindet. Der Bau begann dann im September 1919 und wurde von 3.000 heimgekehrten Soldaten ausgeführt, welche arbeitslos und nach dem Ende des Ersten Weltkrieges völlig verarmt waren. Aufgrund der besonderen geographischen und geologischen Gegebenheiten war der Bau sehr schwierig und langwierig. Es dauerte 13 Jahre bis die Straße fertiggestellt werden konnte und letztendlich 1932 offiziell eröffnet wurde.
    Mein erster Stopp an diesem Tag ist der Eagle Rock Lookout. Ein erster beeindruckender Aussichtspunkt auf einen der zahlreichen Felsen, welcher hier aus dem Wasser ragt. Nicht weit davon entfernt stoppe ich an dem weltbekannten Fotomotiv, dem Memorial Arch. Noch einige Male halte ich an diesem Tag an einigen der zahlreichen Aussichtspunkte entlang der Küste an, besuche den kleinen Küstenort Lorne, bevor ich an meinem Campingplatz am Cumberland River ankomme. Meine heutigen Nachbarn ist eine Familie aus der Schweiz, mit welcher ich direkt ins Gespräch komme und den Abend gemeinsam ausklingen lasse. Die dreiköpfige Familie reist 3 Monate durch Australien und sie können mir einige gute Tipps zu der Gegend geben.
    Am kommenden Tag fahre ich die Great Ocean Road weiter in Richtung Westen und stoppe ein erster Mal am Kennett River. Hier gibt es einen Weg, an dem man wohl recht gut Koalas in den Eukalyptusbäumen beobachten kann. Zwar entdecke ich einen Koala, allerdings sitzt dieser recht weit oben im Baum und ist recht schlecht zu sehen. Also fahre ich weiter in Richtung des Great Otway Nationalparks. Doch bevor ich den Nationalpark erreiche, sehe ich an einem Parkplatz Straßenrand einige Leute, welche offensichtlich etwas in den Bäumen beobachten. Also halte ich an und tatsächlich sitzen hier zwei Koalas schlafend in den Bäumen. Im Nationalpark stehen einige der größten „Mountain Ash“ Bäume der Welt. Mit einer Höhe von bis zu 150 m sind es die zweitgrößten Bäume der Welt und wirklich erstaunlich anzusehen. Man sieht diese Art nur im australischen Victoria und Tasmanien.
    Am folgenden Tag fahre ich bis zum westlichen Ende der Great Ocean Road und besuche einige der wohl bekanntesten Fotomotiven Australiens - das wohl bekannteste: die 12 Apostels. Einige weitere Highlights sind die Gibson Steps, die London Bridge oder die Bay of Islands.
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  • Day 281–283

    Trowutta Arch bis Devonport

    February 26 in Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Da ich die letzte Nacht auf einem kostenlosen Stellplatz, welcher zugegeben nicht besonders schön war, mache ich mich früh auf den Weg. Mein erster Stop ist Trowutta Arch. Eine kurze Wanderung durch den üppigen Regenwald führt zu dem riesigen Felsbogen, der wie eine flache Höhle mit einer Öffnung auf beiden Seiten aussieht. Der kleine See in der Mitte schimmert grünlich und gibt ein wirklich tolles landschaftliches Bild ab. Da ich an diesem Tag nicht mehr all zu lange fahren möchte, suche ich mir einen schönen kostenlosen Stellplatz direkt am Meer. Ich verbringe einen entspannten Nachmittag im Van, mit geöffneten Kofferraum und Aussicht aufs Meer, bietet sich die perfekte Kulisse für einen entspannten Lesenachmittag. Leider ist es an diesem Abend an der Küste jedoch wieder super windig und es ist kaum möglich den Gaskocher anzubekommen. Also gibt es kurzerhand Apfel und Erdnussbutter zum Abendessen :D.
    Da es am nächsten Morgen noch immer windig und kalt ist, mir das frische Wetter der letzten paar Tage eine leichte Erkältung beschert hat, gönne ich mir ein leckeres Frühstück in einem tollen Café in Stanley. Das kleineKüstenstädtchen gefällt mir super gut und hat den totalen Fischerort-Charme. Nachdem ich mich mit dem Frühstück gestärkt habe, geht es für mich auf „The Nut“. Die nussförmige Felsformation kann man entweder gegen ein paar Dollar mit einem Sessellift hochfahren oder natürlich laufen. Die Entscheidung fällt natürlich ganz klar auf den Fußmarsch. Circa 800 m geht es steil - wirklich super steil! - bergauf. Ich glaube ich bin in meinem Leben noch nie einen steileren Weg gelaufen und bin ganz schön außer Puste als ich oben angekommen bin. Dort führt ein circa 2 km langer Rundweg einmal rund um The Nut und bietet dadurch eine optimale 360 Grad Aussicht auf die Umgebung. Auch hier lege ich am Nachmittag noch eine entspannte Leserunde im Van am Godfreys Beach ein. Der Strand ist für seine große Pinguin-Population bekannt, welche man abends, ab dem letzten Tageslicht, auf ihrem Rückweg von einer Plattform aus beobachten kann. Da die Campingplätze in Stanley jedoch unverhältnismäßig teuer sind, spare ich mir das und fahre noch am selben Tag weiter in Richtung Burnie. Auf Google Maps sehe ich zufällig, dass es auch hier die Möglichkeit gibt, die Pinguine zu sehen. Also mache ich mir auf dem Campingplatz etwas zu essen, packe mich dick ein und fahre ein paar Kilometer weiter zu der Aussichtsplattform. Hier kümmern sich ehrenamtliche Bewohner um das Wohlbefinden der dort ansässigen Pinguine. Lange war hier überhaupt nicht bekannt, dass Pinguine diesen Strand ihr Zuhause nennen. Vor einigen Jahren wurden allerdings beim Neubau der Uni die Bauten der Little Penguin entdeckt. Da es sich jedoch um ein sehr bebauter Küstenabschnitt handelt, hat man die Pinguinbauten mit einem Zaun vor dem Unigelände abgetrennt. Dies dient vor allem dem Schutz der kleinen Tiere, sodass diese nicht in die Gefahr kommen auf Straßen angefahren zu werden. Bei den Little Penguins handelt es sich mit einer Körpergröße von maximal 35 cm um die kleinste Gattung der Pinguine, welche im südlichen Australien und Teilen Neuseelands zu finden sind. Bevor es an diesem Abend zu den Pinguinen geht, erklären die Ehrenamtlichen einiges zu den interessanten Tieren.
    Die australischen Zwergpinguine sind tagaktiv und verbringen wie viele Pinguinarten den größten Teil des Tages schwimmend und auf Nahrungssuche im Meer. Während der Brut- und Aufzuchtsaison verlassen die Tiere ihr Nest bei Tagesanbruch, verbringen den kompletten Tag im Wasser auf Nahrungssuche für ihre Jungen, und kehren dann bei Einbruch der Dunkelheit in ihr Nest zurück. Da die Pinguine lichtempfindlich sind, ist an der Plattform nur rotes Licht erlaubt und die ehrenamtlichen Mitarbeiter händigen jedem, der möchte, rote Folie aus um Taschenlampen zu bedecken. Schon bereits auf dem Weg zur Plattform kann man die Pinguine an ihrem Rufen hören und tatsächlich sehen wir zahlreiche der kleinen Tiere die Felsen aus dem Wasser hinausklettern auf dem Weg zu ihrem Nestern.
    Den kommenden Morgen fahre ich voller Erwartungen an einen Fluss in Burnie, welcher super für die Sichtung von Schnabeltieren sein soll. Ich verbringe einige Zeit an dem Flusslauf, werde aber leider nicht fündig. Zufällig stoße ich bei Google Maps auf einen Ort ganz in der Nähe von Devonport, welcher angeblich der beste Ort in ganz Tasmanien sein soll, um die faszinierenden Schnabeltiere in freier Wildbahn zu sehen. Das Schnabeltier ist ein eierlegendes Säugetier, welches einzig und alleine in Australien zu finden ist. Schnabeltiere sind nachtaktive Einzelgänger. Sie können ausgezeichnet schwimmen und verbringen den Großteil ihres Lebens unter Wasser. Diese Bedingungen erschweren natürlich die Chance darauf die einzigartigen Tiere anzutreffen. Jedoch sollen die Bewertungen bei Google Recht behalten und ich kann mich nur anschließen, dass dieser Ort perfekt für eine Schnabeltier-Beobachtung ist. Immer wieder tauchen die Tiere kurz an der Oberfläche auf. Leider sind sie meist auch wieder super schnell verschwunden. Einmal habe ich jedoch sogar das Glück, dass eines der Tiere direkt vor mir am Ufer ganz kurz auftaucht und man das Tier wirklich aus nächster Nähe bestaunen kann.
    Zufrieden trete ich nach einer ganzen Weile die Fahrt nach Devonport an. Hier schaue ich mir noch den Leuchtturm an, bevor ich zum Hafen fahre. Denn heute muss ich mich leider von Tasmanien verabschieden und ich nehme den Van mit der Fähre zurück aufs Festland nach Victoria. Zugegeben bin ich etwas aufgeregt, denn ich bin selbst noch nie mit einem Auto auf eine solch große Fähre gefahren und einigen Berichten zufolge, kann der Seegang in der Nacht ziemlich unbequem werden. Dafür bereite ich mich natürlich mit Tabletten gegen Seekrankheit vor und hoffe, dass ich eine einigermaßen ruhige Nacht auf dem Schiff habe. Der Check-In Prozess ist recht unkompliziert und geht schnell, allerdings warte ich fast 2 Stunden im Auto in der Schlange, bis wir endlich boarden können. Den Van sicher an Board geparkt mache ich mich auf den Weg zu meinem heutigen „Bett“. Die Kabinen sind natürlich super teuer, weshalb ich heute auf einem Liegestuhl übernachten werden. Wobei es sich unbequemer anhört, als es eigentlich ist, denn die Stühle sind gut gepolstert und lassen sich an der Lehne und an einer Fußstütze verstellen. Da ich total müde bin, fällt es mir glücklicherweise nicht schwer einzuschlafen. Allerdings werde ich einige Male in dieser Nacht durch den starken Seegang wach. Die Tabletten helfen jedoch super gut und ich kann immer wieder ohne Übelkeit einschlafen, bevor wir am folgenden Morgen um 7 Uhr in Geelong im Hafen einlaufen.
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  • Day 280

    Cradle Mountain - Lake St Clair NP

    February 25 in Australia ⋅ ☁️ 15 °C

    Am kommenden Sonntag mache ich mich früh auf den Weg, denn es liegt noch eine circa 1 1/2 stündige Fahrt vor mir. Mein Ziel ist heute der Cradle Mountain Nationalpark. Am Visitor Center angekommen, braucht man für diesen Nationalpark einen eigenen Pass (der allgemein gültige für die Nationalparks in Tasmanien ist hier leider nicht gültig). Mit dem Eintrittspreis ist ein Shuttle-Bus inkludiert, welcher einem zu den Highlights im Nationalpark bringt. Ich steige also in den Bus und nehme mir vor einfach direkt bis zum Dove Lake zu fahren und von dort eine Wanderung zu starten. Ich komme im Bus mit einer total sympathischen Dame aus Tasmanien ins Gespräch. Sie steigt bereits vor mir aus dem Bus aus, allerdings werden wir und heute nicht zum letzten Mal sehen, sondern uns später nochmal am Gipfel wieder treffen. Das erste Highlight des Tages wartet allerdings noch auf mich, bevor ich den Bus überhaupt verlasse. Unser Fahrer bleibt plötzlich stehen und steigt kurz aus, um uns wenig später zu sagen, dass wir auf unserer rechten Seite zwei oder drei Tigerschlangen beobachten können. Diese Schlangen sind hoch giftig und können für einen erwachsenen Menschen tödlich sein.
    Wenig später komme ich also am Dove Lake ein und bin bereits beim ersten Anblick sprachlos. Der See ist umgeben vom einer unglaublich schönen Berglandschaft und es fühlt sich fast so an mitten in einem Gemälde zu stehen, so schön ist es um mich. Überall blüht es, die Sonne kommt langsam hinter den Wolken hervor und die Berge spiegeln sich um Sonnenlicht im See. Schon auf den ersten paar Metern bleibe ich viel zu oft für ein Foto stehen, doch die Kulisse ist wirklich von jeder Perspektive aus atemberaubend. Ich starte mit dem Rundweg um den See. Gegen Ende der Runde erreiche ich das wohl bekannteste Fotomotiv der Cradle Mountains, ein kleines Bootshaus direkt am See, welches 1940 von Lionel Connell, dem ersten Ranger im Nationalpark erbaut wurde. Mein Weg führt mich nach einer kurzen Pause weiter über den Lake Lilla und dem Wombat Pool (hier sehe ich jedoch keine Wombats, was ich mir durch den Namen ehrlicherweise jedoch erhofft habe), bis hoch zum Marions Lookout. Die Wanderung ist anstrengend, da es stets bergauf geht, allerdings werde ich abermals mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Hier treffe ich netterweise auch meine Bekanntschaft aus dem Bus wieder. Nach einem kurzen Plausch verabschieden wir uns und während sie bereits den Rückweg antrifft, genieße ich noch eine Weile die Aussicht. Auf 1.224 m bläst ordentlich der Wind und es ist richtig kalt, weshalb ich froh über meine Daunenjacke und Mütze bin. Auf meinem Rückweg gehe ich dieses Mal weiter in Richtung Ronny Creek, was laut allen Artikeln, welche ich gelesen habe, der Ort sein soll um Wombats ganz nah zu sehen. Doch leider werde ich zunächst enttäuscht, den den einzigen Wombat, welchen ich finden kann, ist super weit weg und nur auf den zweiten Blick zu erkennen. Ich halte mich eine Weile auf dem Boardwalk auf, entscheide mich dann jedoch weiter zu gehen. Nach einer Stunde versuche ich nochmals mein Glück und drehe zum Ronny Creek um. Das soll sich tatsächlich als die richtige Entscheidung zeigen, denn mindestens zehn Wombats halten sich unmittelbar um den Boardwalk auf und fressen genüsslich das Gras. Davon lassen sie sich auch nicht durch ihre zahlreichen Bewunderer beirren. Ich habe sogar das Glück und sehe eine Mama mit einem Baby! Die beiden halten sich eine ganze Weile direkt neben mir auf, bevor sie irgendwann den Hügel hinaus gehen und verschwinden. Insgesamt verbringe ich noch bestimmt eine Stunde damit am Boardwalk entlang zu gehen und mir die süßen Tiere anzuschauen, bevor ich den Shuttle zurück an den Parkplatz nehme und zu meinem heutigen Stellplatz fahre.
    Dieser Tag ist mit der Bootstour mein absolutes Highlight in Tasmanien!
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