Kolumbien

February - March 2019
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  • Day 8

    Buntes Guatapé & malerischer Ausblick

    February 22, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach dem Frühstück ging es mit dem Tuk Tuk direkt zu La Piedra del Peñol, einem über 200m hohen Fels von dem aus man einen traumhaften Blick über die Seen-Landschaft von Guatapé hat. 675 Stufen muss man erklimmen, um in den Genuss der Aussicht kommen zu dürfen. Bereits der Weg nach oben lässt erahnen, dass die Bilder der Google-Suche nicht zu viel versprochen haben. Ganz oben angekommen, bestätigt sich, dass sich der Weg nach Guatapé definitiv gelohnt hat. Die Aussicht auf die Seenlandschaft wirkt wie gemalt und ist ist absolut atemberaubend. Die Kolumbianer bezeichnen diesen Ausblick sogar als den schönsten der Welt.
    Ein paar Fotos und einen Sonnenbrand später, machen wir uns auf den Weg ins bunte Zentrum von Guatapé.
    Guatapé ist ein wirklich hübsch herausgeputztes Dorf in schillernden Farben. Jedes der knallig bepinselten Häuser ist verziert mit kunstvollen Bildern, sogenannten Zócalos. Sie sollen zeigen, was die jeweiligen Hausbewohner arbeiten oder wofür sie stehen. Nach einer ausgiebigen Erkundungstour durch die bunten Gässchen, gibt es noch ein Menu del Dia am hübschen Marktplatz, bevor es wieder mit dem Bus nach Medellin ging.

    Facts:
    Eintritt La Piedra del Peñol: 18.000 COP p.P.
    Tuk Tuk: 10.000 COP
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  • Day 9

    Medellin - ab jetzt zu dritt

    February 23, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 24 °C

    Angekommen im Hostel los Patios, erkundeten wir unser Hostel und stießen auf der Dachterasse auf eine atemberaubende Aussicht auf die Lichter der Stadt. Da Medellín in einem Tal der westlichen Anden liegt, wurden wir von einem orangeroten Sternenmeer umringt. Etwas später kam Sonni müde nach einem langen Flug bei uns an. Da es schon spät war, gingen wir früh ins Bett um am nächsten Morgen fit für die Stadterkundung zu sein.

    Der Tag startete mit einer Freewalking Tour. Von unserem Hostel aus nahmen wir die Metro, die Medellín von Nord nach Süd und von West nach Ost verbindet. Unser Guide, Luis, ist in Medellín geboren und aufgewachsen, führte uns mit diversen Verkehrsmitteln wie Metro, Tram und Seilbahn durch die verschiedenen Viertel der Stadt. Informationen gab es zu den gesellschaftlichen Schichten und wie sie in Medellín leben: den reichsten Vierteln im Süden bis zu den ärmsten im Norden. Luis erzählte viel über Medellíns Geschichte und Kultur und enthielt uns auch nicht die Markthalle vor, auf der die einheimischen Bauern ihre rgeionalen Produkte verkaufen. Die kulinarischen Traditionen der Region Antiquioa, deren Hauptstadt Medellín ist, sind sogenannte Arepas aus gelben Mais mit Butter und heimischen Käse sowie Säfte aus der Frucht Lulu. Lulu sieht aus wie eine Khaki oder Tomate, ist innen grün und schmeckt wie eine Kiwi. Sehr lecker :-).
    In Punkto Kultur lag der Fokus der Stadtführung auf dem Bildhauer Fernando Botega, der ebenso Paisa und Förderer seiner Heimatstadt ist. Die Bilder zeigen seine Körperskulpturen, die durch ihre voluminösen und nicht ganz getreuen Proportionen charakterisiert sind. Die Kolumbianer glauben, dass die Berührung der Körperteile ihnen im Glück und Liebe im Leben bringt, weshalb das Metal an einigen Stellen abgegriffen ist und gold glänzt.

    Nach der Tour zogen wir mit einigen anderen Leuten aus unserem Hostel los und erkundeten den Park Avi im Norden der Stadt. Dieser liegt auf den vielen Bergen rund um Medellín und ist nur durch eine der vielen Seilbahnen erreichbar. Hoch über der Stadt kommt es einem vor, als wäre diese nicht existend und man befände sich mitten in der Natur. Endlich oben angekommen, versuchten wir noch, eine kleine Wanderung in unseren Zeitplan zu quetschen, da die letzte Seilbahn schon kurze Zeit später wieder in das Stadtzentrum hinuterfuhr.

    Wieder im Hostel angelangt, gab es eine kurze Verschnaufspause, bevor wir mit unserer neuen Reisetruppe zum gemeinsamen Abendessen in das superschöne Dachrestaurant El Alambique aufbrachen.
    Anschließend stellten wir uns dem bunten Nachtleben Medellíns rund um den Parque Llevas, tanzten zu Salsa-, Bachata- und Raeggaton- Rhythmen. Auch hier zeigte sich die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der KolumbianerInnen. Sie zeigten uns Tanzschritte und luden uns auf ein Gläschen Aguadiente zum Probieren ein. So ganz traf dies unseren Geschmack allerdings nicht ;-)

    Fakten
    Preis Tour: Free
    Metrofahrt: 2.500 COP
    Arepa: 3.000 COP
    Hostel:
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  • Day 10

    La Communa 13

    February 24, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 18 °C

    Eine weitere Free-Walking Tour führte uns in Communa 13, das bis vor kurzem noch gefährlichste Viertel Medellíns. Medellin ist unterteilt in insgesamt 18 Kommunen, die wiederum in Viertel unterteilt sind. Die heutige Communa 13 gehörte einst nicht offiziell zum Stadtgebiet, weshalb alle Menschen, die sich ab den 1970er Jahren in den urbanen Zentren des Landes ein besseres Leben erhofften und den städtischen Wohnraum sich nicht leisten konnten, sich dort niederließen. Die Menschen dieser Gebiete waren bitterarm und ihre Häuser waren nicht in das städtische Versorgungsgebiet mit Elektrizität, Wasser- und Abwassersystem eingebunden. Die widrigen Lebensbedingungen und der aufstrebende Kommunismus weltweit führten dazu, dass die Bewohner der Communa 13 sich gegen ihre Lebensbedingungen zu wehren begannen und sich im Verlauf zunehmend radikalisierten und in verschiedenen Guerillagruppen wie der M-19 oder der FARC. Schreckliche Gewalttaten in den 1980er Jahren, wie Bombenattentate, willkürliche Erschießungen und Enteignung waren an der Tagesordnung. Unter der Gewalt litt die Zivilbevölkerung der Communa 13. Anfangs erfuhren die Guerillagruppen, unterstützt von Medellíns Drogenkartellboss Pablo Escobar, große Zustimmung, da sie den Ärmsten der Ärmsten Nahrungsmittel gaben und so ihr Überlebenden sicherten. Als sich die Sicherheitslage veränderte, wuchs die Angst gleichermaßen vor Guerilla-, paramilitärischen und Regierungstruppen. Unbeteiligte wagten sich nur noch mit weißem Tuch winkend auf die Straße und dennoch mussten sie um ihr Leben bangen - so groß war das Chaos.
    Die einst durch Häuserkrieg und mit Leichen gepflasterten Straßen erstrahlen heute in bunten, hoffnungsvollen Graffiti, die die Geschichte des Viertels in Bildern erzählen und Zuversicht für seine Zukunft ausstrahlen.

    Im Wohnzimmer seiner Großmutter erzählte uns unser erst 17 Jahre alter Reiseführer über das ganz persönliche Schicksal dieser, die in den gewaltvollen Auseinandersetzungen zwei Söhne verlor. Der eine ließ sein Leben, da er Mitglied einer Guerillagruppe war, der andere wurde erschossen, weil er dessen Bruder war. Aufgrund der Beteiligung eines Familienmitglieds wurde die Familie unseres Reiseführer enteignet und musste sich in anderen Kommunen Medellíns niederlassen.

    Wir erlebten neben den persönlichen Geschichten, die uns die Grauen der Vergangenheit erahnen ließen, ein fröhliches und dankbares Viertel, dass sich bunt und lebensfroh präsentiert. Jede/r Einzelne versucht durch ein irgendwie geartetes Business ihren/seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sei es durch kreatives, selbstgemachtes Eis, einen Tanz- oder Musikbeitrag oder die dem Viertel eigene Kunst: den Graffiti. Die Menschen sind offen, unaufdringlich und freundlich. Dankbar dafür, dass der Tourismus ihnen Perspektiven bietet. Glücklich darüber, dass die Stadtregierung ihnen 2016 eine Rolltreppe installiert hat, damit jung und alt die oftmals beschwerlichen steilen Wege des Viertels leichter und sicherer überwinden kann. Und hoffnungsvoll, dass durch frei zugängliche Bildungsangebote, wie Bibliotheken, die Menschen eine Zukunft finden können. Sein Englisch lernte unser Reiseführer in einem kostenlosen Kurs und kann dadurch einen Job ausüben, der ihn und seine Familie versorgt.
    Es ist einiges Positives im Gange, in Medellíns armen Vierteln. Wir hoffen, dass dies so bleibt!

    Am Abend gab es in unserem Hostel einen kostenlosen Salsakurs. Melli glänzte auf dem Parkett, wir anderen beiden taten uns etwas schwerer. Neben den kolumbianischen Slasaklängen begleiten uns auf der Dachterrasse wieder einmal die orangeroten Lichter Medellíns.

    Fakten
    Free-Walkingtour Tipp: 20.000 COP
    Verkehrsmittel: ca. 8.000 COP
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  • Day 12

    Cartagena - Islas del Rosario

    February 26, 2019 in Colombia ⋅ 🌬 28 °C

    Nach Kultur, Salsa und Nachtleben in Medellin, geht es mit Latam Air nach Cartagena, um die Traumstrände der Karibik zu erkunden und ein bisschen Karibikfeeling zu tanken. Unser erster Weg führt uns an den Hafen, um uns schlau zu machen, wie wir am besten an einen der wunderschönen Karibikstrände dort kommen. Die Entscheidung für unseren ersten Strandausflug fällt auf die Islas del Rosario, die aus 28 kleinen Inseln bestehen und etwa 40 km südwestlich vom Zentrum der Stadt Cartagena liegen.
    Mit dem Speedboat geht es am nächsten morgen zur größten der 28 Inseln, der Isla Grande. Noch schnell mit Hüten gegen die brutzelnde Sonne ausgestattet und los geht's. Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir an unserem kleinen privaten Traumstrand mit türkis leuchtendem Wasser an. Da auf der Insel keine öffentlichen Strände gibt, entscheiden wir uns dazu den Tag an unserem Strand zu verbringen und mit Limonada de Coco die Seele baumeln zu lassen. Mittags gibt es ein leckeres Karibisches Almuerzo in Traumkulisse. Da das Wetter mittags etwas ungemütlicher bzw. es ziemlich windig wurde, holte uns unser Boot etwas früher als vereinbart ab. Als es losging merkten wir schon wie rau die See war und kaum einer an Bord blieb trocken. Um uns noch mehr Dusche aus dem Meer zu ersparen, legen wir einen Teil der Strecke durch einen Fluss zurück, dessen Zufahrt wohl immer erst gefunden werden muss. Also steigt die Crew ins Brusthohe Wasser und schiebt unser Boot mit vollem Körpereinsatz in die Flussmündung. Wieder zurück in Cartagena lassen wir den Tag mit Paleta de Coco und Aguila am Plaza Trinidad ausklingen.

    Facts:
    Speedboat Cartagena - Isla Grande 77.000 COP
    Lunch 30.000 COP
    Limonada de Coco 10.000 COP
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  • Day 13

    Cartagena - Baru

    February 27, 2019 in Colombia ⋅ ☀️ 29 °C

    Mit dem Bus fuhren wir zur schönen Halbinsel Barù um dort einen Strandtag zu verbringen. Die Fahrt dauerte ca. 1,5 Stunden und bot uns eine kostenlose Stadtrundfahrt durch die verschiedenen Viertel Cartagenas. Entlang der Hochhausskyline und dem Stadtstrand erreichten wir nach kurzer Fahrt das Fort San Felipe, welches dem Schutz vor Piraten und Feinden der einst und immer noch wichtigsten Hafenstadt Kolumbiens diente. Über eine Brücke, die über den Rio Magdalena führt, gelangten wir zum berühmten Playa Blanca, dessen Sandkörner karibisch weiß ist und dessen Wasser türkisblau schimmert.
    Nach einiger Verhandlung erhielten wir einen kleinen Nachlass auf Schirm und Liegen (ohne ist ein Aufenthalt kaum möglich) und wurden von Paola, einer sehr engagierten und verkaufstüchtigen jungen Kolumbianerin, umsorgt. Eine deutlicher Hauch des typischen Treibens, welches man von anderen Tourismusgebieten kennt, ist auch bereits am touristischen Playa Blanca angekommen. Zahlreiche Verkäufern boten Schmuck, Sonnenbrillen, Massagen oder das Flechten von Zöpfen feil. Eine Limonada de Coco genießend, beobachteten wir von unserer Liege aus andere Urlauber beim Jetski- und Bananabootfahren. Das Wasser war wunderbar warm und weich.
    Zum Mittag genossen Sonni und Melli leckeren, fangfrischen Fisch, für Cori gab es eine Extraportion Salat und Arroz de Coco.

    Abends holten wir uns beim Straßenstand eine Arepa, den typischen kolumbianischen Maisfladen und ließen uns ihn auf dem quirligen Plaza de Trinidad in Cartagenas Ausgehvietel Getsemani mit einem kühlen lokalen Bier (Aguila) schmecken. Abends wird der Platz von vielen Kleinkünstlern und Musikern bevölkert, von denen der eine mehr, der andere weniger, das Ambiete in echtes Karibikfeeling verwandeln. Mit ein Paar Musikern einer Band kamen wir ins Gespräch und saßen noch lange mit ihnen zusammen. Mit Cajon, Gitarre und Gesang bekamen wir noch unser eigenes kolumbianisches Konzert. Das war ein sehr schöner und unvergesslicher Abend!

    Fakten:
    Busfahrt inklusive Mittagessen: 40.000
    Limonanada de Coco: 10.000
    Sonnenschirm & Liege 45.000

    Arepa: 8.000
    Agulia: 2.500
    Cocktail: 10.000
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  • Day 15

    Cartagena > Santa Marta > Minka

    March 1, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Auf unserem Weg in das kleine Bergdorf Minka in der Sierra Nevada Santa Marta nutzten wir Taxi und Busse. Die Fahrt dauerte 7 Stunden und wir waren froh, als wir endlich in unserem Hostel ankamen.
    Der Weg führte uns auf einer sehr dünnen Landzunge vorbei an tollen Mangrovenwäldern. Leider aber auch an sehr armen Gegenden, in denen die Häuser nur halbe Dächer haben und an der Hauptverkehrsstraße stehen. Ihren Lebensunterhalt scheinen die Menschen mit Fischerei und durch den Straßenverkauf von Snacks und Getränken an die durchfahrenden Busse und Autos zu verdienen. Sehr trostlos wirkt die Gegend. Vereinzelt sieht man Fußballplätze oder Billardtische, die ein wenig Zerstreuung bieten.

    In Santa Marta angekommen fuhren wir mit einem Taxi in das beschauliche Bergdörfchen Minka. Dort lud unser Taxifahrer uns ab, da die weitere Straße für normale Autos nicht befahrbar war, ging die Reise mit einem Jeep weiter bergan, bis zur unserer Unterkunft Colores de la Sierra. Dort waren wir gerade pünktlich genug, um noch das Glühen der Abendsonne am Horizont über dem Regenwald sehen zu können.
    Nett zusammensitzend, spielten wir Karten, die Sonni an der Rezeption erstanden hatte.
    Müde vom Nichtstun und der Reise fielen wir ins Bett.

    Facts
    Bus Cartagena - Santa Marta 44.000 COP
    Taxi Santa Marta - Minca 40.000 COP
    Jeep zum Hostel 80.000 COP
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  • Day 16

    Minka - Wanderung über zwei Wasserfälle

    March 2, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    In der schönen Sierra Nevada de la Santa Marta im Nordosten Kolumbiens wurden wir von Grillen und Zikaden geweckt. Letztere machen ein furchtbares und lautes Geräusch, welches an eine Wuwuzela der WM 2010 in Südafrika erinnert.
    Nach einem leckeren Rührei mit Gemüse und einer typischen Arepa starteten wir gegen 9:15 auf unsere Wanderung, von der wir grob den Weg und eine Dauer von 6 Stunden wussten. Zunächst führte uns der Weg von unserem Hostel Colores de la Sierra bergab Richtung Minka. Auf der Strecke begleitete uns steter Vogelgesang und die malerische Bergkulisse der Sierra. Ab und zu begegneten uns bunte Vögel in allen Farben, geschäftige Ameisenstraßen und die steile und beschwerliche Bergstraße hinauf oder hinab fahrende Motorräder und Jeeps.
    Nach ca. einer Stunde erreichten wir den Pozo Azul und somit den ersten von zwei Wasserfällen auf unserer Rundwanderung. Auf dem kleinen Weg dorthin verkauften einheimische ihre organischen Bioprodukte aus eigener Herstellung. Hier begegneten uns auch viele einheimische und fremdländische Touristen, die größtenteils das kalte Nass des kleinen Kaskadenfalls nutzten, um sich abzukühlen. Von uns wagte sich Melli als einzige mutig in das kühle Nass.
    Wieder zurück auf der Hauptroute kamen wir durch das kleine Dörfchen Minka und gelangten dann durch den malerischen Regenwald mit seinen Bananenstauden und riesigen Bambuswäldern über einen steilen Aufstieg zum zweiten, größeren Wasserfall, Cascades de Marinka. Auch hier traute sich Melli als einzige in das eiskalte Bergwasser.
    Nach einer Pause auf der Hängematte, die sich über den Wasserfall spannte, stellten wir uns dem nächsten Abschnitt unserer Tageswanderung. Es wurde zunehmend heißer und auch drückend, da Wolken aufzogen. An der Casa Elemento, einem Hostel mit kleiner Bar und ebenfalls einer Hängematte über die Schlucht, überraschte uns ein kleiner Schauer und wir begaben uns auf den letzten Abschnitt unserer Wanderung. An verschiedenen Viewpoints bestaunten wir das weite Tal und sein Panorama bis hin zur Karibikküste mit der Skyline Santa Martas. Die Besonderheit der Sierra ist, dass sie binnen 46 km von der Küste bis ins Gebirge eine Höhe von knapp 5.700 m erreicht. Wir gelangten an der höchsten Stelle vergleichsweise "nur" 1446 hm (gefühlte 3000), der Ausblick war bereits atemberaubend und einfach wunderschön!
    Da es bereits nach 17:00 war und die Dämmerung bald begann, fanden wir nach knapp 8 Stunden Wanderung für die letzten Meter gottseidank drei Motorradtaxen, welche uns zurück in unsere Unterkunft brachten. Die Fährt bergab löste bei uns allen aufgrund der steilen und uneben Straßen einen Adrenalinschub aus, von dem wir uns dann beim wunderschönen Sonnenuntergang erholen konnten.
    Der Tag endete mit einem leckeren Abendessen und einigen Partien Maumau und Rommé.

    Fakten:
    Motortaxi 10.000
    Eintritt Marinka 5.000
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  • Day 17

    La Pachamama - Mutter der Sierra Nevada

    March 3, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Abschied aus unserer Zivilexklave steht uns heute bevor: Wir verlassen die Sierra Nevada um unseren Reiseweg weiterzuverfolgen.
    Da es hier so unglaublich schön, abgeschieden und still ist, entschieden wir uns, erst gegen späten Nachmittag zurück in die Stadt zu reisen. Beim Check Out trafen wir zum ersten Mal auf den Besitzer des Hostels, Antonio Bitar.
    Da wir mit ihm ins Gespräch kamen, erzählte er uns, wie er zu diesem herrlichen Stück Natur im Herzen des Landes der Ureinwohner gekommen ist. Trotzdem er kein Stammesmitglied war, erhielt er von dem Volk der Arhuaco die Erlaubnis, dieses Stück Land schützen zu dürfen. Schützen und nicht besitzen, da die Sierra Nevada als heiliges Land der Arhuaco. gilt. Das Stammesoberhaupt, der sogenannte Momo, überreichte ihm im Juni 2018 in einer Zeremonie dieses Stück Land, damit er die Pflanzen und Tiere, die es bevölkern, nachhaltig beschützt und bewahrt.

    Schützend ragt die Mutter der Sierra Nevada, la Pachamama, aus den Hängen des Grundstücks in Form eines großen Felsens hervor. Um sie zufrieden zu stellen und ihr Wohlgesinnen zu sichern, achtet Antonio Bitar darauf, dass in dem Teich zu ihren Füßen stets genug Wasser vorhanden ist.

    Die Hänge der Sierra Nevada sind aufgrund des günstigen Klimas von vielen Heilkräutern bewachsen, die den Indigenos als Medizin dienen. Aus diesem Grund kommen Häuptlinge anderer Stämme aus allen Teilen Kolumbiens in die Sierra Nevada. Unter anderem wächst hier ein Kraut, Yuga, welches Leib und Seele reinigt und die Konsumenten vorübergehend etwas betäubt. Als Antonio Bitar das Land angetrauten bekam, waren gerade zwei Häuptlinge aus der Amazonasregion zugegen, um Yuca zu trinken. Diese Trinkzeremonie dauert ab dem späten Nachmittag bis zum nächsten Tag an. Währenddessen schien viel Energie zu fließen, weshalb sich ihm die Armhaare aufgestellten, erzählte Antonio Bitar. Es begann zu donnern ohne zu blitzen, weiße und schwarze Wolken bewegten sich aufeinander zu und zu dem Zeitpunkt, an dem sie aufeinander trafen, wurde es schlagartig dunkel. Dies alles sei ihm nicht geheuer gewesen, es habe ihm aber Respekt vor der Kraft der Natur eingeflöst und ihn seinem Vorhaben bestärkt, im Einklang mit diesem Land im Sinne der Arhuaco zu leben und es in ihrem Sinne zu bewahren.

    Kolumbiens Ureinwohner sind so divers und vielzählig, sodass es durchschnittlichen EuropäerInnen schwer fällt, all ihre Existenzen geographisch zuzuordnen und zu verstehen. Umso schöner war es, einen sehr kleinen Einblick in die Spiritualität und Rituale einer der Indigenos zu erhalten.
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