Einmal Welt und zurück

September 2022 - August 2023
Lalalalala, it goes around the world! Read more
  • 107footprints
  • 16countries
  • 365days
  • 1.9kphotos
  • 88videos
  • 109kkilometers
  • 91.0kkilometers
  • 5.7kkilometers
  • 1.6kkilometers
  • 67kilometers
  • 20kilometers
  • Day 41

    Namaste Indien

    October 11, 2022 in India ⋅ ☁️ 29 °C

    Wir sind angekommen. Und das auch im übertragenen Sinne. Die letzten Tage war es ruhig im Reiseblog, denn wir waren es auch. Zu Beginn unseres Indienaufenthalts gönnen wir uns einen spirituellen Rückzug im Hinterland Village im Süden Indiens. In Kerala haben wir eine kleine Oase der Ruhe und Glückseligkeit gefunden und nehmen an einem 10tägigen Yoga und Ayurveda Retreat teil. Unser Stundenplan sagt 7-9 Uhr Yoga, 9 Uhr Frühstück, 10 Uhr Unterricht Yogaphilosophie, 11 Uhr Massage, 13 Uhr Mittag, 16-18 Uhr Yoga, 18-19 Uhr Meditation, 20 Uhr Dinner, 21 Uhr Nachtruhe. Puhhh, darauf müssen wir uns zunächst einlassen. Stück für Stück, Tag für Tag. Aber es lohnt sich. Der Weg ist das Ziel :) Wir horchen öfter in uns hinein, reflektieren, denken viel nach, verarbeiten. Zum ersten Mal denken wir ernsthaft über die Worte von zu Hause nach "die Reise wird euch verändern". Nach über eine Woche Unterricht zur indischen Philosophie, der Analyse von Glück und Freude sowie eines starken Geistes, ist da vielleicht sogar was dran. Es ist nicht nur die Yogapraxis. Die 4-5 Stunden mit Hand- und Schulterstand...ein Klacks (fast). Doch darum geht es nicht. Es sind die Themen, die wir mit unseren Lehrern und den Teilnehmern aus der ganzen Welt (Malaysia, Finnland, Frankreich, Belgien, Niederlande Spanien, Italien, England, USA) besprechen. Vielleicht ist es aber auch ein Zusammenspiel aus allem: Yoga, Philosopie (eigentlich möchte ich schon fast Psychologie schreiben), Meditation und nicht zuletzt dem unfassbar köstlichen ayurvedischen Essen. Unsere Lehrer Suami und Gokul machen uns jedenfalls nicht nur einmal am Tag sprachlos und lassen uns unsere Gewohnheiten aus einer völlig neuen Perspektive betrachten.
    Ob wir unsere Erleuchtung gefunden haben? Darum geht es glaube ich nicht. Eigentlich nur um die Antwort auf die so simple Frage: Bin ich glücklich? Und die beschäftigt anscheinend die ganze Welt, wenn man sich die Herkunft der Teilnehmer noch einmal ansieht. Daher kommen wir im Hinterland von Indien zu der Erkenntnis: Lasst uns einfach alle mehr glücklich sein und jeden Moment genießen! All time dance!💃Wir sind Dankbar für jeden Muskelkater, jedes Ziepen in unserem Körper, jede Unterrichtsstunde und vor allem der Weisheit und Bescheidenheit der Menschen begegnet zu sein. Wir finden Ruhe in unserem Körper und Geist und sind nach Defintion der Yogi: Glücklich. Namasté.
    Read more

  • Day 44

    Backwaters Kerala

    October 14, 2022 in India ⋅ ☁️ 28 °C

    Nur Kopfstand und Räucherstäbchen sind auch nicht gut. Daher unternimmt ein Teil der Yogis heute einen Ausflug in die Backwaters. Dieses riesige Flussnetz zieht sich durch einen großen Teil Keralas und ist wunderschön grün und herrlich ruhig. Durch die Kanäle geht es vorbei an Palmen und unzähligen Wasserhyazinthen. Wir beobachten die Einheimischen, die direkt an den Backwaters wohnen. Wie sie schwimmen und nach Muscheln tauchen, Wäsche waschen und einfach ihren Alltag leben. Wir tanken noch einmal Energie und Ruhe bevor es morgen nach einer letzten Yogasession über Mumbai nach Udaipur geht und der richtige Indienspaß beginnt. Muhahahaaaa!!!Read more

  • Day 46

    Romantik pur in Udaipur

    October 16, 2022 in India ⋅ ⛅ 31 °C

    Auf nach Rajasthan! Wir fliegen über Mumbai nach Udaipur. Udaipur wird als einer der romantischsten Orte Indiens beschrieben. Auf unserer Dachterrasse mit Blick über den Pichola See stimmen wir zu 100% überein. In den Straßen und Gassen in denen wir zunächst herum irren, stellen sich bei uns jedoch nur bedingt romantische Gefühle ein. Da geht es schon ein bisschen "indischer" zu als die letzten Tage in unserer Yoga-Bubble. Aber gut, wer nun Kühe, Ziegen, Hunde und Esel auf den Straßen, hupende Fortbewegungsmittel aller Art - Rikschas, Motorroller, Autos, LKWs, Undefinierbares in Verbindung mit schreienden Kaufmannsleuten sowie den verschiedensten Duftstoffen, auch á la 'eau de toilette' etc. romantisch findet, kommt hier voll auf seine Kosten. Wir finden es eher 'interessant', haben aber irre Freude beim Entdecken dieser bunten Stadt. Und so laufen wir zu Rajasthans größten Palast, dem City Palace und unternehmen eine Bootsfahrt auf dem Pichola See, der von den Aravalli Bergen umrahmt wird. Wir fahren vorbei an der Jagniwas Insel mit dem luxoriösen Lake Palace Hotel, der als Drehort für James Bonds 'Octopussy' diente. Andy fühlt jetzt auch endlich die Romantik. Und als wir wenige Minuten später die Jagmandir Insel erreichen, sprechen wir in der Tat von Romantik². Zum Sonnenuntergang fahren wir mit der Rikscha zum Monsoon Palace, der eher aussieht wie ein mystisches Schloss in den Bergen. Na gut, scheint doch was dran zu sein, an dieser Romantik in Udaipur. Am Abend gibt es noch ein indisches Kulturprogramm mit Musikern & Tänzern. Nein, die Dharohar Show ist nicht romantisch, dafür aber bunt, energetisch und lebensfroh.Read more

  • Day 48

    Pushkar - Stadt der Tempel

    October 18, 2022 in India ⋅ ☀️ 33 °C

    Es gibt 3 Hauptgründe nach Indien zu reisen. Kultur, Tradition und Essen. Eigentlich reisen wir nach Pushkar weil es hier schöne Hemden geben soll. Bei unserem Stadtrundgang mit Manish lernen wir, dass Pushkar eine Pilgerstadt ist und das es uns an einen der heiligsten Orte in Indien verschlagen hat. Das ist schon ein bisschen magisch. Jeder Hindu sollte mindestens einmal im Leben hier gewesen sein. Gemäß Manishs Erzählungen gibt es 68 heilige Plätze in Indien, die Stadt Pushkar ist eine davon. Die Stadt schlängelt sich um einen heiligen See, und soll entstanden sein, als der Gott Brahma eine Loutusblüte hier abgelegt hat. Am See gibt es 52 Bade Ghats. Ghats sind wichtige Stellen für die rituellen Waschungen der Hindus um sich eben reinzuwaschen und um Gesundheit für die Familien zu erbitten. Ebenso wird ein Teil der Asche der Toten dem See übergeben, dazu Wünsche und Segen. So soll sich zum Beispiel auch die Asche von Gandhi im Pushkar See befinden. Gut, wir gehen trotzdem nicht baden. Wir laufen stattdessen barfuß - weil heilig - mit Manish einmal um den gesamten See, besuchen Tempel um Tempel und bekommen unendlich viel Input zum Hinduismus. Freundlicher Weise werden wir von den Badegästen und Manish aber auch gewarnt, wenn irgendwo Schlangen zugegen sind, die gelangen nämlich von den Bergen in den See. Bei den Kühen und dazugehörigen Kuhfladen müssen wir jedoch selbst aufpassen. Langsam wächst in mir auch ein kleiner Hindu. Wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass mich die Idee zu Religion & Tradition kalt lassen würde. Das Ganze krönt zum Ende der Tour die Teilnahme an einer spirituellen Zeremonie. Wir werden am Brahma Ghat gesegnet. Mit heiligem Wasser aus dem See auf Stirn, Kinn und Schulter, dazu gibt es ein rotes Pünktchen auf die Stirn - unser drittes Auge - und ein Familienband wird sorgfältig um unser Handgelenk gelegt. Der Brahmane spricht uns Wünsche und seinen Segen für Gesundheit und ein glückliches Leben in Hindi aus und ich bekomme Gänsehaut. Wenn mir jetzt noch einer sagen würde, dass ich in den See springen soll, würde ich es wahrscheinlich in genau diesem Moment auch tun und mich zu Gandhi begeben. Stattdessen übergeben wir unsere Wünsche jedoch nur in Form von Blumen, Reis und buntem Farbpulver dem See. Wow. Krasse Erfahrung. Brauche jetzt erstmal ein Malpua Snack von der Straße. Viel Zeit zum Verdauen des Snacks und der ganzen Eindrücke bleibt jedoch nicht, denn mit dem Moped (beladen mit 3 Personen) geht es direkt weiter zum indischen Kochkurs, den ich mir so gewünscht habe. Wir fahren zur Familie unseres Hotelkochs und basteln hoch professionell an Dhal, Palak Paneer, Chala Masala, Chiabati, Paratha, Reispudding und Chai Masala. Es sei euch gesagt: Ich habe alles mitgeschrieben und wenn ich wieder zu Hause bin, seid ihr meine Versuchkaninchen! 🐇 Wir vernaschen unsere Köstlichkeiten im Schlafzimmer der Familie und schwatzen zu Themen wie Schule, Ferien, Festlichkeiten und Träumen. Am Ende möchte die Tochter meine Hände mit Henna bemalen. Ich freue mich riesig über dieses persönliche Andenken und gucke der kleinen Künstlerin gespannt zu. Auf dem Weg zurück ins Hotel geht es mit dem Moped durch Ziegenherden, vorbei an Affen auf Kühen, durch den Lärm und den Dreck der Straßen. Erstaunlicherweise gewöhnt man sich recht schnell daran und so verrückt und vielleicht auch schlimm wie am Anfang, finden wir es gar nicht mehr. Kinder kommen auf uns zugerannt und wollen mir die Hände geben...aber ich kann nicht, wegen dem Henna. Sooo viele Eindrücke. Könnte noch nen Kilometer weiteren Text verfassen, weil soviel Wunderbares und Einmaliges umrahmt von krasser bis grenzwertiger Umgebungen auf einen einprasselt. Zurück im Hotel buchen wir unseren Zug für morgen nach Jaipur und freuen uns auf das nächste Indienabenteuer.

    P.S. Wir haben keine Hemden gekauft ;)
    Read more

  • Day 50

    Jaipur oder 'Überleben in Indien'

    October 20, 2022 in India ⋅ ☀️ 31 °C

    Mit dem Zug geht es nach Jaipur. Bis auf die Schweinchen und Wildschweinchen die zwischen den Gleisen hin und her springen, ist es mit etwas Verspätung eigentlich fast wie bei der Deutschen Bahn. Ein erhöhtes Reiseaufkommen aufgrund des anstehenden Diwali Festivals nehmen wir in Kauf und sitzen im knackevollen Zug Richtung 'Pinke Stadt'. Erkenntnis: Man reise NIE und ich meine wirklich niemals NIE ohne Sitzplatzreservierung! Wir haben Eine und selbst damit ist es mehr als abenteuerlich. Wir kämpfen uns durch das Chaos am Bahnhof zu unserem Wagon und lernen unsere 4 Sitzplatznachbarn kennen. Nette Jungs, wirklich. Trotzdem bin ich froh, nicht allein als Frau zu reisen. Wir versuchen also zwischen Schweißfußgeruch kombiniert mit den hungrigen Schmatzgeräuschen der Insassen - die ihre Finger reinigen indem sie Dal und Curry einfach abzutschen - erst einmal "durchzuatmen". Ich bin überrascht über unsere tiefe, tiefe Tiefenentspanntheit. Wer mich kennt weiß, dass ich so meine Probleme mit Essgeräuschen habe. Und für die, die es noch nicht wussten, schmatzt nie in meiner Gegenwart! Hoch professionell setze ich mir meine Kopfhörer auf, schließe die Augen, lächle und höre 'I will survive' von Gloria Gaynor. Eins, zwei...gute Laune! Und jetzt solltet ihr mal in die zweite Klasse zu den Menschen ohne Sitzplatzreservierung schauen. Hauen und Stechen. Da fallen die Leute fast aus dem Zug, sodass wir erst nach 30-40 Minuten richtig losfahren können. Die Jungs im Zug erklären uns, dass das wohl eher an der Festivalsaison liegt und es sonst "nicht ganz so voll" ist. Naja, wie auch immer. Mehr Indien als hier geht nicht. Wie stolz ich auf uns bin und wie krass Weltreise wir schon sind und wie wir das gewuppt bekommen...
    An der Endstation wird der ganze Zug dann ausgekippt und es erinnert an Ameisen- oder Termitenhügel voll von emsig wühlenden Menschen. Wir wühlen fleißig mit und könnten am Bahnhof direkt mit 500 Rikschafahrern mitfahren, die schreien uns nämlich alle an. Ist bestimmt nett gemeint, denken wir, und los gehts: handeln, feilschen, zurückschreien, lächeln, schweigen, kopfschütteln, wegrennen, überleben. Einmal angesprochen, und du bist fällig! Sitzt du dann endlich im Tuk Tuk deines Vertrauens (beim Schreiben muss ich lachen, weil das Wort Vertrauen seit einer Woche nur in unseren Gedanken existiert), stört dich das 1000 Dezibelgehupe auf den Straßen eigentlich gar nicht mehr. Du versucht lediglich kurz Kraft zu tanken, damit du für die nächste Verhandlung bereit bist. Jetzt aber erstmal ins Hotel einchecken und ausruhen. Denkste! Das Hotel unserer Wahl glänzt mit dem Namen 'Pearl Palace' und ist eine einzige Baustelle. Vor unserem Zimmer begrüßen mich fette, gurrende Tauben inkl. 10 Bauarbeitern. Gäste scheint es außer uns hier keine zu geben und die so beworbene Dachterrasse auch nicht. Dabei war es doch DIE "Top Choice" im Lonely Planet Reiseführer?!! An der Rezeption spricht man auch von Rikschah Mafia und gleich stellen sich uns neue dubiose Fahrer vor. Zu viel für mich. Vielleicht doch noch nicht so Weltreise? Wir checken aus der Top Choice Unterkunft direkt wieder aus und versuchen die nächste Bude. INCREDIBLE INDIA! Jeden Tag heißt es um Preise feilschen, Eindrücke verarbeiten, auf alles reagieren ... und zwar zack zack zack. Und das sogar bei Schokolade!!! Eine Woche Indien fühlt sich mittlerweile an, als ob wir seit einem Monat unterwegs sind. Wir schlafen erstmal ne Nacht drüber. Am nächsten Tag machen wir die 'Pink City' mit einem Fahrer unsicher. Auch wenn man natürlich nicht von Erholung sprechen kann, ist es entspannt einmal nichts organisieren und nicht verhandeln zu müssen. Wir fahren zum City Palast, zum Hawa Mahal und zum Amber Fort. Alles andere konnte ich mir nicht merken. Mein Highlight war heute eh die Bekanntschaft mit Jeha und Monika, zwei Elefantinnen in Jaipur, die ich bemalen durfte und die daher mal eine Stunde Pause von den Straßen Indiens mit Millionen von Autos, Mopeds und Fußgängern hatten. Können wir uns jetzt bei RTL für die nächste Staffel 'Der Bachelor' bewerben mit den Dreamdates aus Indien? Die Rosen verteilt Andy dann bei der nächsten Zugfahrt.

    P.S. Wir haben heute ein Hemd gekauft.
    Read more

  • Day 52

    Taj Mahal - ein Denkmal für die Liebe

    October 22, 2022 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    Zum Grand Final unserer kleinen aber intensiven Indienrundreise soll es heute zum Taj Mahal gehen. Der größte Liebesbeweis der Welt und eines der sieben Weltwunder. Da dreht mein romantisches Herz bereits bei Abreise in Südafrika am Sender. Indien. Romantik. Liebe. Hach. Der Großmogul Sha Jahan ließ das aus reinem Mamor gebaute Denkmal für seine Frau - seine große Liebe - erbauen, die bei der Geburt seines 14. Kindes starb. Das Ganze dauerte ca. 20 Jahre, bis auch er verstarb und daher wurden beide im Mausoleum begraben. Ein Symbol der unsterblichen Liebe. Ist das nicht schön? An alle Herren: da könnt ihr euch mal ne Scheibe abschneiden. Kann doch nicht so schwer sein zu verstehen was Frauen wollen? Tonnen von Marmor!!! In meinem Fall bitte vor meinem Ableben. Danke. Ansonsten lassen wir einfach Bilder sprechen. Auf die liebe Liebe...

    ...und auf die Realität. Daher vielleicht noch eine kleine Ergänzung. Denn beim Verlassen eines der schönsten Bauwerke der Welt müssen wir wieder feststellen, dass von den Einnahmen des 40Euro teuren Tickets leider nichts bei der Gemeinde von Agra hängen bleibt. Wir werden direkt in eine Verkaufsstraße geleitet. Unter uns, ein schönes Kleidchen, Schmuck-KlimBim, ne Postkarte... irgendwas hätte ich mir in meinem 'Taj Mahal Love Mood' mit Sicherheit auch für einen überteuerten Touristenpreis gegönnt und es in mein jetzt schon volles Weltreisegepäck gestopft. Und irgendwie wäre vielleicht auch ein Café danach nett gewesen. Aber wir befinden uns erneut in nichts außer Dreck! Und das direkt neben dem Taj Mahal. Da liegen Menschen, Hunde, Kühe, Dreck, Kot. Jeder zieht an dir, dass du die verblichene Taj Mahal Schneekugel von 1991 kaufen und das leckere Essen vom Straßenrand kosten sollst, dazu am Besten für einen Weg von 100Metern eine Rikscha UND ein Taxi nehmen sollst und laaaangsam geht uns dabei echt die Puste aus. Anscheinend gehört alles unmittelbar zusammen. Weltwunder und Armut.
    Read more

  • Day 53

    Echt DEHLI. Unser Indienresumé.

    October 23, 2022 in India ⋅ ☀️ 31 °C

    10 Tage YogaRetreat, 8 Tage Mini-Indien-Rundreise in Rajasthan, 7 Städte. Was war das bunt, köstlich, spirituell, mystisch und aufregend. Eigentlich haben wir alles aus den knapp drei Wochen rausgeholt, was ging. Wir haben uns um jedes Klischee gekümmert, was im Reiseführer und auf der persönlichen ToDo Liste zu finden war und sind dankbar für die tollen Eindrücke die wir hier sammeln konnten. Yoga, Retreat, Ayurveda, Taj Mahal, indischer Kochkurs, Henna, Elefanten, Tempel, hinduistische Zeremonie, Kühe, Ziegen, Hunde, Affen, Zugfahrt, Bazare, TukTuk, Straßenchaos, Diwali, bis hin zur Ratte auf dem Zimmer 🐀 ..und all das ohne Durchfall! Mehr Indien geht nicht! Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen soll heute nun die Drittgrößte Metropole der Welt werden. Echt Daily soll es werden in Dehli. Am Anfang der Planung á la Patricia schien es klar wie Kloßbrühe, dass wir die 32 Millionen Einwohnerstadt auf gar keinen Fall verpassen dürfen. Nach den Eindrücken der letzten Tage stehen wir der Idee mit etwas Skepsis gegenüber. Aber hey, halbe Sachen machen wir nicht, wird schon schief gehen und schließlich geht am Sonntag ja auch unser Flieger nach Japan. Also los geht's: Kennt ihr diese Momente, wenn ihr in den Urlaub fliegt, am Zielort landet und mit Bus oder Taxi in euer gebuchtes Hotel gefahren werdet? Kennt ihr diese Anspannung, wenn der Busfahrer von Hotel zu Hotel gurkt, um alle Urlauber in ihr jeweiliges Etablisment auf Zeit zu entlassen, und man auf seinem Sitz immer kleiner wird, weil man Angst hat, dass die Bruchbude vor der soeben geparkt wird, die von einem gebuchte Unterkunft ist...wo sich alle anderen Insassen denken "Gott sei Dank ist das nicht mein Hotel"? So war es heute in Delhi. Zwar nicht als Pauschalurlaub und mit Reisebus, dafür aber Individual und mit Rikscha, aber nicht minder gruselig. Wir buchen eine 3 Sterne Unterkunft im Hotelviertel in Delhi. Da kann ja nicht soviel schief gehen, denken wir. Nun, dann fahren wir in eine Gegend...für die habe ich keinerlei Worte, und schon gar nicht für das Zimmer selbst. Dubiose bis hin zu krimineller Umgebung, die 'Hotels' machen mich sprachlos und wie ich hier über die Straße kommen soll, erst recht. Das ist ein Ort, an dem man nicht sein möchte, nicht sein muss und der einen auch auf Weltreise zu keinem besseren Menschen macht. Wir suchen uns erstmal ne Bar, trinken Magaritas und Gin Tonic. Zum ersten Mal nach 3 Wochen gibt es das hier. Allein das ist ein Grund zum Feiern. Kostet in Delhi im Übrigen genauso viel wie in Leipzig. Aber das muss jetzt! Danach sieht die Welt doch schon fast wieder aus wie Bollywood. Zurück geht's durch (Überraschung) Rikscha-Auto-Verkehrschaos at it's finest und wir beschließen die Pläne für den nächsten Tag über Bord zu werfen und einfach nichts zu machen und (ihr dürft gern lachen) in den Starbucks zu fahren um dort zu warten bis unser Flieger endlich geht. 😂 Die letzten Tage waren mehr als eindrucksvoll, intensiv und krass zu gleich und kamen uns vor, als ob wir Monatelang durch Indien gereist sind. Daher jetzt Pause! Der Starbucks Typ ist super nett und macht mit uns eine (kostenlose!!!!!) Kaffeeverkostung. Wow, das scheint heute unser Glückstag zu sein. Ich muss das so betonen, da die aktuelle Indienmüdigkeit vorrangig darin besteht, dass eben nichts kostenlos und für Weiße schon gar nicht günstig ist. Wir haben uns in den letzten Tagen dabei ertappt, mindestens das Doppelte (Zugfahrt) oder das 16fache (Tempel-, Palasteintritte, Sightseeing, etc.) oder das 4fache (Schokolade für 4 Euro, Bier für 6 Euro ....quasi Beschiss beim Grundnahrungsmittel!) oder das zig fache (Rikschafahrt) oder das X-fache (Taxifahrt) oder, oder, oder...zu zahlen im Vergleich zu den Indern. Natürlich verhandeln wir und dass das auf dem Bazar vielleicht normal ist, wissen wir auch. Klar kann man als Tourist dem Land finanziell etwas zurückgeben wenn es einem soviel besser geht, nur in Jaipur und Delhi nimmt es ein Maß an, das unverschämt ist und in absolut keiner Relation mehr steht. Zum Teil muss ich leider schreiben, war es der teuerste Dreck, den wir je gesehen haben. Das mulmige Gefühl im Bauch, ob das jetzt alles so koscher ist, was man sich da selbst zusammenorganisiert hat, gibt es ausnahmsweise gratis dazu. Unsere Stategie hieß beobachten, nicht urteilen. Wenn das Vertrauen aber gänzlich flöten geht und Angst ins Spiel kommt, weil man sich plötzlich bei Verkaufsveranstaltungen von Schals, Schmuck, Töpfergedöns sowie Klöppelware wiederfindet und das eigentlich nie wollte, ist Feierabend. Das Thema ist so old school und macht keinen Bock, dass wir jetzt froh sind, den nächsten Flieger nach Tokio zu nehmen. Die Eindrücke, gleich ob positiv oder negativ, ob schillernd oder dreckig, spirituell oder religiös, behalten wir im Herzen. Dennoch gehören alle Abenteur der letzten 3 Wochen zu unserer "Incredible India" Erfahrung. Ob das nun 'schön' ist, darf jeder für sich selbst beantworten. Wir sagen nun jedenfalls 'Namaste Indien' und 'Konichiwa Japan'.Read more

  • Day 58

    Konnichiwa Tokio

    October 28, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 19 °C

    Da uns die drittgrößte Metropole Delhi nicht genug war, fliegen wir in die GRÖßTE Metropole der Welt. Konnichiwa Tokio! Fast 40 Millionen Menschen leben hier. Zugegeben, eine Zahl die ich nicht verstehe. Die Größe der Stadt ebenfalls nicht. Seit über einer Woche versuchen wir Tokio zu entdecken. Unsere Schrittzahl erhöht sich von Tag zu Tag im zehntausender Bereich. Dabei nehmen wir uns jeden Tag vor: Weniger ist mehr. Geht hier aber nicht. Wir verzweifeln mit Freude im Hamsterrad der Eile und Neugier in einer Stadt der crazy Gegensätze. Da sind hunderte von Wolkenkratzern, aber auch tausende Tempel und Schreine. Tausende Shoppingmöglichkeiten (es gibt hier wiklich nichts, was es nicht gibt!), aber auch hunderte von Gärten und Parkanlagen. Gleichzeitig sind wir begeistert von Teezeremonien in Bambusgärten aber auch durstig nach Sake (japanisches Schnapsweingemisch) & japanischen Whisky in Isakayas (japanische Kneipe). Uns fasziniert der Manga- und Animeboom (wir meinen Comics, die man von hinten nach vorn liest) die kontrovers zur Kalligraphie - der Kunst des schönen Schreibens - steht. Oder die Geishas in ihren edlen Kimonos, die wiederum der Kontrast zu den dicken Sumoringern sind. Oder ganz Allgemein: der doch eher gehemmte Japaner, der dann nackig in den Onsen (japanisches Bad) springt, .... und und und. Gegensätze, die einmal in Tokio angekommen, plötzlich unmittelbar zusammengehören. Dabei kein Chaos. Sondern perfekte Ordnung. Alles und jeder hat hier seinen Platz. Irgendwie einmalig auf der Welt. Und genau darin besteht die Freude, hier jeden Tag etwas Neues auszuprobieren und neue Dinge zu entdecken. Absurd. Skurril. Organisiert. Sauber. Herrlich. Witzig.Read more

  • Day 59

    Crazytown @night

    October 29, 2022 in Japan ⋅ ⛅ 20 °C

    Am Nachmittag bummeln wir zunächst noch durch die Straßen des Shoppingparadies Harajuku. Das lebhafte Viertel ist für seine farbenfrohe Street-Art und Modeszene bekannt. Nicht zuletzt für seine Vielfalt an Cafés. Wir hätten da im Angebot: Das Igelcafé, das Ottercafé, das Hundecafé, das Katzencafé, das allgemeine Haustiercafé...und bestimmt noch andere Cafés. Nach der vollen Kaffee- und Streichelzoodröhnung kann es nun nach Shibuya gehen. Schonmal was vom "Shibuya Crossing" gehört? Da laufen Menschen über eine Kreuzung. Im Bezirk Shibuya ist das eine recht große Kreuzung und da laufen verdammt viele Menschen kreuz und quer, sodass das Ganze mittlerweile Weltbekannt ist. Hinweis: An Halloween nimmt das hier Dimensionen an, die man sich kaum vorstellen kann. Gefühlt überquert ganz Tokio an diesem Abend diese Kreuzung - kostümiert. Bevor es weiter nach Shinjuku geht, machen wir noch schnell einen Abstecher auf den Tokio Tower (wir können ihn gern Eifelturm nennen, sieht nämlich genau so aus). Herrlich, ein bisschen europäisches Gefühl im Herzen und gleichzeitig legt sich Tokio zu unseren Füßen. Wir können die Lichter von Shinjuku schon sehen. Zu Shinjuku gehören die belebten Clubs und Karaokebars im neonbeleuchteten Osten ebenso wie die exklusiven Hotelbars und Restaurants im Skyscraper District. Wir lernen durch Zufall Andy aus den USA in einer kleinen, dreckigen Kneipe kennen, der uns mit in einen Isakaja zum Essen nimmt. Danach versacken wir in einer sogenannten Snackbar - einer winzigkleinen Bar, wie es sie ganz oft in Tokio gibt. Hier passen maximal 10 Personen (manchmal auch nur 5) rein und wir haben es thematisch in eine MetallPunkRockHorrorHöhle geschafft. Jedes Getränk kostet 666yen und so sieht sie wohl aus...die japanische Hölle im Rotlichtbezirk Shinjukus. Ganz so gruselig ist es dann doch nicht. Nicht das wir uns auskennen würden..., aber selten so einen aufgeräumten & sicheren  Rotlichtbezirk gesehen! Da sind die japanischen Comics anzüglicher als die japanischen Damen die wir irgendwie "vergeblich" in den Schaufenstern suchen. Und so geht er zu Ende. Ein ganz normaler Tag in Tokio...Read more

  • Day 61

    Kamakura

    October 31, 2022 in Japan ⋅ ☀️ 19 °C

    Zu Beginn der Woche unternehmen wir einen Tagesausflug mit dem Zug in die Küstenstadt Kamakura. Den Tipp haben wir direkt am Flughafen von einem freundlichen älteren Japaner bekommen, der sogar auf Deutsch zu uns meinte, dass Kamakura bei keinem Japan Besuch fehlen darf. Das lassen wir uns nicht zwei mal sagen. Unser erstes Ziel ist ein zauberhafter Bambusgarten, in welchem wir unsere erste Teezeremonie genießen. Lecker Matcha! Der grüne Tee schmeckt doch um einiges intensiver als zu Hause. Und weil das so lecker ist, gibt es gleich im Anschluss auch noch ein Matcha Eis. Gutes Stichwort, neben unzähligen Tempeln und Schreinen, haben wir nicht einmal in Tokio soooo viele Süßigkeiten gesehen wie in Kamakura! Ein Schlemmerparadies bzw. Stimmungsbooster um bis zum großen Buddha Daibutsu zu laufen. Dieser gilt übrigens als zweitgrößter Bronze-Buddha Japans (der größte steht in Nara) und ist allein wegen seiner Höhe von 13 Metern mega beeindruckend. Der Tag geht mit vielen herbstlichen Eindrücken und einem Sonnenuntergang am Meer zu Ende. Wir essen in einem typischen Okonomiyaki und grillen unser Essen unter Anleitung der unendlich lieben japanischen Bedienung direkt selbst am Tisch. Ich freue mich riiiesig, dass Andy auch nach 2 Monaten Reiserei noch "kochen" kann. Zurück in Tokio treffen wir Chica, eine Freundin von Andy - 10 Jahre nicht gesehen, 0 verändert. Zeit ist eben doch relativ. Kanpei!!! (Prost auf Japanisch)Read more