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- Feb 18, 2023
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 48 m
- GermanyHesseFrankfurtFrankfurt Main FlughafenBischofsheimer Wald50°1’23” N 8°31’30” E
THE END
February 18, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C
Und hier ging meine Reise zuende....
Dieser Bericht ist ein Fazit und eine Erinnerung an mich selbst über eine unvergesslich schöne und intensive Reise.
......
Außer meiner Familie wusste eigentlich keiner, dass ich offiziell die Heimreise angetreten habe. Irgendwie fühlte ich es selber noch nicht und konnte es auch nicht wirklich realisieren dass ich es gemacht habe aber ich hatte vor einiger Zeit das Gefühl dass es wohl jetzt die Zeit ist diesen Schritt zu gehen.
Lustigerweise fragten mich ein paar Tage vorher immer wieder Leute wann ich denn zurückkommen werde, was als nächstes auf der Liste steht und so weiter und so fort. Als ob es jeder irgendwie ahnte.
Ich fühlte nicht es zu sagen, da ich es einfach selber realisieren und mit mir ausmachen musste.
Eigentlich standen noch Guatemala und Kolumbien auf dem Plan. Aber irgendwie muss ich ganz ehrlich sagen, fühlte es sich nicht mehr danach an, dass ich es wirklich machen möchte. Also genau jetzt.
Für mich wäre es nur noch ein abhaken gewesen und als ich an dem Punkt war, dass ich geschaut habe wo ich vielleicht eventuell noch ein paar Tage streichen könnte um noch eher nach Hause zu kommen dachte ich, dass es doch nicht sein kann. Ich möchte gerne die Reise genießen und beides sind Länder die super toll und super schön sind.
Auch in Guatemala stand eine Vulkanwanderung an, vor der ich jetzt schon Schiss hatte. Kolumbien ist ein unfassbar schönes Land denn alle Mitreisenden, die jetzt schon dort sind nehmen mich schon mit ihren Stories mit. Es wäre verkehrt es nicht zu wertschätzen und mit voller Energie und Aufmerksamkeit die Länder zu bereisen.
Als ich vor ca. drei Wochen innerhalb von einer Woche zweimal krank wurde hatte ich eh schon das Gefühl, dass es dem Ende zugeht. Da man wenn man krank ist natürlich eher nach Hause möchte habe ich es noch kurz sacken lassen. Ich habe darüber nachgedacht was die nächsten Schritte in Mexiko sind und wie ich dann nach Guatemala übersiedel.
Dann habe ich angefangen in mich reinzuhören. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich selten auf mich oder meinen Körper höre aber das wirklich ein Moment war, wo ich ganz deutlich gespürt habe, dass irgendwas nicht stimmt. Als ich dann also gedanklich an der Planung saß merkte ich einfach nur, dass ich es absolut nicht fühle und einfach durch bin.
Das war ich eh schon seit längerem aber die Energie kommt einfach nicht wieder. Weder bei einer Hotel Auszeit an an Ort oder purer Strand Entspannung. Ich mag nichts mehr sehen, ich interessiere mich nicht mehr viel für was und Highlights werden keine Highlights mehr. Ich meine wer springt schon aus einem Flugzeug um sich mal wieder frei, energetisch und aufgeregt zu fühlen? Ja ich 😅....
Nach 6 Monaten reisen habe ich den Punkt erreicht wo ich einfach nicht mehr kann und will und super müde vom Reisen bin. Denn auch wenn man so tolle Dinge sieht und erlebt, ist nicht immer alles rosig und toll und auch anstrengend. Vielleicht bin ich es falsch angegangen und bin zu schnell unterwegs gewesen, vielleicht hätte ich mehr Pausen machen sollen, vielleicht sollte ich mich irgendwo niederlassen und nicht zurück fliegen, wie es andere machen.
Es gibt viele vielleichts und vielleicht mache ich das Richtige mit der Heimkehr oder nicht. Aber es fühlte sich aktuell danach an erst einmal wieder heim zu kommen, eine Routine zu entwickeln, Punkte von der Liste abzuhaken die während der Reise aufkamen und nicht so lösbar waren.
Qas ich aber auf jeden Fall sagen kann, dass diese Reise mich stark gemacht hat, ich super viele Sachen gelern, ich ganz ganz viele Sachen gesehen, erlebt und mitgenommen habe und keinen Tag davon vergessen werde. Ich habe unfassbar tolle Menschen kennengelernt, ich habe tolle Momente erfahren, unheimlich inspirierende Gespräche geführt, Kulturen erlebt, und Länder entdeckt. Ich habe so so so viele Aktivitäten gehabt wie ich mir nie erträumt habe.
Ich bin eine Solo Reisende, die fast nie alleine war, habe mir 2 Tattoos stechen lassen, habe Nachtbusse alleine genommen, hab in bis zu 10 Bett Zimmern geschlafen, habe Schildkröten freigesetzt, habe Roller fahren als eine Passion entdeckt, habe es endlich geschafft zu tauchen und es geliebt, bin aus einem Flugzeug gesprungen, habe Wale gesehen und bin mit Delfinen geschwommen, habe neue Länder bereist, die zuvor nie auf meiner Liste standen und war positiv überrascht, habe gelernt dass es auch möglich ist sich nur mit Händen und Füßen unterhalten zu können und trotzdem zu schaffen zu sagen was man möchte. Habe gelernt minimalistischer zu leben und mit dem zufrieden zu sein was man hat - denn ich habe einige Male erlebt mit wie wenig man einfach glücklich sein kann bzw. wie Menschen mit sehr wenig im Leben trotzdem lächeln und zufrieden mit ihrem Leben sind.
Mir wurde so unfassbar viel Offenheit und Herzlichkeit von Einheimischen entgegengebracht. Bin an meine Grenzen gekommen, physisch und mental. Habe Vorurteile über Bord geworfen, bin geduldiger geworden und habe gelernt auch mal zu entspannen. Ich habe gelernt für meine Bedürfnisse einzustehen, auf meinen Körper zu hören und gelernt auch mal nein zu sagen, auch wenn man dann nicht mehr cool ist oder dazu gehört. Ich habe erfahren, dass es auf Reisen egal ist aus welchem Land du kommst, welches Geschlecht, Alter oder Hautfarbe du hast, ob du groß oder klein, dick oder dünn bist. Jeder respektiert und akzeptiert dich und bist einer von ihnen. So etwas schweißt zusammen und stärkt das Selbstbewusstsein. Du bist jemand egal wer du bist!
Ich habe gemerkt das man nicht immer alles mitmachen und sehen muss, habe gelernt den Moment zu leben und sich auch mal was zu gönnen.
Geld kommt und geht aber die Momente die man erlebt sind einmalig!
Ich habe festgestellt, dass ein Leben als digitaler Normade doch nicht so toll ist wie man denkt. Das die Welt einfach zu groß ist. Das es aber so so viele Menschen gibt die so wie ich denken, fühlen und die gleiche Story teilen. Deine Mitreisenden werden Freunde. Und diese verteilen sich über die ganze Welt. 🌍
Du tauscht dich mehr über Pläne, Sorgen und Ängste mit quasi Fremden aus, die zu Freunden werden, als mit deinen Liebsten zuhause. Das ist zwar komisch aber es ist ein anderes Verständnis. Eine Mitreisende aus Peru sagte so schön "es como un mundo paralelo" (wie eine Parallelwelt). Man kann Verständnis aufbauen aber dennoch versteht man es erst wenn man es selber erlebt. Ich hatte anfangs ein schlechtes Gewissen diese Dinge nicht mit meinen Freunden und Familie teilen zu können und falls ich es versucht habe durch die Antworten eher frustriert war. Aber es ist nicht schlimm. Man sucht sich da einfach die Gleichgesinnten.
Du lernt auf deiner Reise Privatsphäre und Privatzimmer zu schätzen. Du siehst wie schnell Geld weg ist und du bereust hoffentlich nicht es ausgegeben zu haben. Das Geld kommt wieder, aber die Zeit nicht.
Ein besonderer Dank geht raus an die Personen, die einen Großteil meiner Reise ausgemacht haben. Zum einen war es Silke die den Anfang mit mir bestritten hat.
Dann kam Gina für krasse 7,5 Wochen hinzu. Auch Chris war 3-4 Wochen Teil meines Reiselebens.
In Mexiko hatte ich zwar keinen festen Reisepartner aber Sabrina und auch Jules haben mir super viel gegeben. Irma die so lieb war mir ihr zuhause anbieten und die mexikanische Gastfreundschaft somit unterstrich. Und Virginia quasi mein Ende mit mir bestritten hat.
Ich habe zu so vielen Leuten noch Kontakt, die ich sicherlich alle besuchen werden. Ihr kennt mich ja, immer den nächsten Trip geplant. Es gibt viele Leute in London, ein paar im Norden Deutschlands, Luxemburg, Niederlande, Schweiz, USA, Kanada usw.
Ich habe Freunde in den USA wieder gesehen und konnte man unbeschwert länger dort bleiben und mir das echte Amileben neben dem Urlaub anschauen.
Auch wenn ich zuvor immer wieder nach Jobs in den USA gesucht habe und super gerne auswandern wollen würde, ist es schlichtweg unmöglich ein Visa zu bekommen und eher auch nicht mehr das was ich fokussiere.
Ich habe diese Reise angetreten, um mich selbst zu finden, denn ich hatte vor der Reise das Gefühl mich verloren zu haben. Ich habe mich zwar nicht selber gefunden, aber rausgefunden, dass das es ein lebenslange Prozess ist und das nicht mal eben so geht.
Außerdem ist es super schwierig sich auch der Reise auf sich selbst zu konzentrieren. Deshalb bin ich jetzt wieder zuhause.
Dafür habe ich aber super viele Sachen herausgefunden wie zum Beispiel daa mit den USA, dem digitale Normaden sein, was ich möchte und was ich nicht möchte. Ich nehme ganz viel für mich mit und werde einige Dinge direkt zuhause angehen.
Außerdem habe ich eine Liste gemacht was ich beim nächsten Mal anders packen würde, was ich nicht mehr mitnehmen würde, was ich mitnehmen würde😅. Ich glaube ich habe relativ viele Fehler gemacht.
Aber dafür habe ich jetzt aufgeschrieben welche sie sind und wie ich sie besser machen kann
Denn eins steht auf jeden Fall fest: Es war nicht die letzte Reise die ich angetreten bin!
Ich könnte noch stundenlang so weiter machen denn ich sitze hier gerade und reflektiere die letzten 6 Monate voller unfassbar toller Momente. Es spult sich hier gerade ein Film mit tausend Erinnerungen in meinem Kopf ab....
Mein Leben hat sich verändert und auch ich habe mich verändert. Ich denke anders und reagiere anders. Vllt werde ich mich auch noch mehr verändern. Wir werden sehen was das Leben noch für mich bereit hält.
Ich hoffe, dass ich euch ein wenig mitnehmen konnte, meine Texte nicht zu lang und nervig und langweilig waren und ihr vielleicht auch einen guten Eindruck sowohl von den Ländern, Kulturen als auch in das Leben einer Solo Reisenden erhalten habt.
Auch wenn es teilweise anstrengend und auch kräftezehrend war diese Texte tagtäglich zu schreiben oder sie von Tagen nachzuholen. Denn hier sitzt man schon teilweise zwei Stunden dran - weiß ich doch wofür ich es gemacht habe und bin froh dass ich bis zum Ende durchgehalten habe.
Danke fürs Lesen!😊❤
Eine Umarmung geht raus an alle!
PS:
Nach einer Woche zuhause sein kann ich sagen: es ist komisch. Die Kälte ist das Eine, die teuren Lebensmittel das Andere. Aber kopfmäßig ist es schwierig. Es fühlt sich an als ob der Körper hier ist die Seele aber noch drüben. Gleichzeitig aber auch als ob es diese Reise niebgrgeben hat, da man wieder in dem Trott wie vor der Reise ist. Alle fragen was als nächstes kommt und wie es weitergeht. Viele schreiben das ist super schade ist keine tollen Bilder mehr zu bekommen und die Reise zu begleiten. Dazu kann ich nur sagen, dass es wichtig ist, dass man sich die Zeit nimmt richtig anzukommen und ich das auch erstmal machen werde. Es war eine sehr intensive Zeit und auch wenn es viele tolle Bilder gab, war es nicht ein Urlaub sondern eine teilweise auch mental anstrengende Reise. Denn auch hinter den tollen Bildern gibt es Geschichten und Planungen und Stress, was vielleicht nicht so toll ist. Trotzdem würde ich diese Reise immer wieder tun und kann es nur jedem ans Herz legen❤Read more